Wie der Bikinikauf nicht zum Albtraum wird

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Die Sängerin Pixie Lott in einem Badeanzug von Melissa Odabash. (Foto: melissaodabash.com).

Wenn es um die Anprobe von Bademode geht, wird aus manch selbstbewusster Frau ein Häufchen Elend. Unter den gleissenden Leuchten in der Umkleidekabine beginnt das grosse Hadern mit dem eigenen Körper. Doch es naht Hilfe: Für die heutige Ausgabe von «Encore», der Lifestyle-Beilage der SonntagsZeitung, interviewte ich die weltweit erfolgreichste Bademodedesignerin, die Engländerin Melissa Odabash.

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Bademodedesignerin Melissa Odabash (46) ist selber das beste Modell für ihre Kollektionen. (Foto: melissaodabash.com)

Das ehemalige Bademoden-Model verkauft in 55 Ländern weltweit ihre Modelle, und Stars wie Rihanna, Elle Macpherson, Kate Moss, Heidi Klum oder Herzogin Kate tragen ihre Bikinis und Badekleider, die übrigens zurzeit einen richtigen Boom erleben. Es vergeht kein Tag, ohne dass auf den sozialen Medien ein Bild eines Stars, der eines ihrer Modelle trägt, hochgeladen wird. Odabash, Trägerin von Grösse 36, sagt, dass auch sie nicht vor Eigenkritik gefeit ist, und dass sie nie ohne den vorherigen Gebrauch von Selbstbräuner an den Strand gehen würde.

Ich überlege mir am Anfang des Sommers den Kauf eines Tauchanzugs, wenn es in Richtung Strand geht. Hier nun zehn Tipps, damit man den Kopf nicht in den Sand stecken muss:

1. Frühzeitig shoppen
Es gibt Kleider, bei denen es sich lohnt, auf den Ausverkauf zu warten. Bademoden gehören nicht dazu. Hier gilt das Motto: Je früher, desto besser. Im Juli finden sich meist nur noch Restposten, oder sogar schon vereinzelt die neue Herbstmode. Da ist es schwierig, noch ein Schnäppchen zu machen.

2. Flexibel sein
Es gibt zahlreiche Labels, die Oberteile und Tops einzeln verkaufen. Denn viele Frauen haben, was Busen und Hüften betrifft, unterschiedliche Grössen. Hier lohnt sich eine kleine Recherche.

3. Ein bisschen Farbe
Gebräunte Beine sehen nun mal schlanker aus als weisse Stelzen. Und ein guter Selbstbräuner macht keine orangen Streifen und stinkt auch nicht mehr. Wer sich die Bräunungsaktion nicht zutraut: Es gibt zahlreiche Studios mit speziellen Bräunungsduschen, in denen man sich unkompliziert ein bisschen Farbe holen kann.

4. Die richtige Grösse
Laut Melissa Odabash geschieht hier Fehler Nummer eins beim Kauf eines Bikinis oder Badekleids: «Die Frauen glauben, viel Stoff versteckt viel. Dem ist aber nicht so.» Wer ein zu grosses Teil trägt, geht das Risiko ein, dass die Materialien nach dem Bad wie ein nasser Sack an einem herunterhängen, denn diese saugen sich voll mit Wasser und verlieren dann an Spannkraft.

5. Neues ausprobieren
Grössen können variieren, das ist auch bei Bademode so. Also halten Sie nicht an einer imaginären Grösse fest. Was für zu grosse Modelle seine Gültigkeit hat, gilt auch umgekehrt: Im Bikini sollte man knackig, aber nicht wie eine Presswurst aussehen. Mittlerweile gibt es tolle Bade-Einteiler, die mit formgebenden Nähten oder cleveren Schnitten wie Shapewear wirken.

6. Das richtige Licht
Nicht mal Gisele Bündchen sieht in einer Umkleidekabine unter Neon-Deckenbeleuchtung gut aus. Okay, Gisele vielleicht, aber 99 Prozent der anderen Frauen nicht. «Wer diesem Trauma ausweichen will, der soll in ein Warenhaus oder in ein Fachgeschäft gehen, bei dem der Lichteinfall gleichmässig verteilt ist oder von hinten kommt», sagt Fachfrau Odabash.

7. Gute Laune schadet nicht
Mit einem hochkarätigen PMS oder nach dem üppigen Mittagessen, eventuell noch mit blähendem Gemüse, einen Bikini shoppen zu gehen, ist nicht ratsam. Auch mit schlechter Laune shoppt es sich schlecht.

8. Accessoires können mehr
Manche Frauen präsentieren sich nicht gerne halbnackt. Absolut verständlich. In den letzten Jahren hat das Angebot von Strandkleidern, Sarongs und coolen Shorts ständig zugenommen. So ist es jeder Frau überlassen, wie viel Haut sie zeigen will.

9. Auf Fachpersonal setzen
Natürlich kann man mit Freundinnen den neuen Bikini shoppen, aber ein geschultes Auge, wie es viele gute Verkäuferinnen haben, ist einfach neutraler. Falls Sie das Gefühl haben, dass sie eine Problemstelle kaschieren möchten, weisen Sie gleich zu Anfang darauf hin. Die Begleitung findet «du siehst super aus», man selber fühlt sich aber unwohl in neuen Teil? Immer auf den eigenen Bauch hören, denn wer sich schon bei der Anprobe nicht gut fühlt, wird den neuen Kauf vermutlich nie tragen.

10. Selbstbewusst sein
Nobody is perfect. Und selbst Besitzerinnen eines Superbodys mäkeln gerne an sich rum. Vergällen Sie sich die schönste Zeit des Jahres nicht mit übertriebener Kritik an sich selbst. Was gibt es Schöneres, als Sonne, Sand und Wasser auf der nackten Haut zu spüren? Eben!

7 Kommentare zu «Wie der Bikinikauf nicht zum Albtraum wird»

  • beat g. sagt:

    Ja, ein paar Figurtypen sollten es wirklich bleiben lassen, sich im Bikini zu zeigen. Na, ja, was soll’s, ich habe ja auch nicht den perfekten Body.

  • sandra meier sagt:

    diesem artikel fehlt ganz eindeutig der wichtigste teil:
    How to get a bikini body:
    1. Put a bikini on your body
    2. Stop giving a shit about what everyone else thinks
    geniesst die sonne auf eurem bauch und macht euch einen schönen sommer, frauen!

  • Dilek Demirel sagt:

    Früher war Bikini-Kaufen ein Alptraum, obwohl ich schlanker und hübscher war. Ob es den jungen Männern gleich geht beim Badehosen-Kaufen? Wohl kaum. Hatte Uroma die gleichen Krämpfe beim Unterwäsche kaufen wie heutige Frauen? Glaube eher nicht. Die überkritische Sicht auf den eigenen Körper ist sicher anerzogen, zum Glück wird das mit den Jahren bei den meisten besser. Obwohl heute mit deutlich mehr Kilos, erschrecke ich nicht mehr vor meinem Anblick in der Kabine, schliesslich machte und macht mein Körper die ganze Zeit Gutes für mich. Ausserdem gibts heutzutage wirklich hübsche und kleidsame Tankinis, da muss meine gestrenge Umgebung nicht beim Anblick von meinem weissen Schwabelbauch leiden. Den kann ich dann in Ruhe auf dem Liegestuhl entblössen.

  • edith schmidt sagt:

    klar gibts für jedes problemzönchen eine lösung.. geld vorausgesetzt: operationen und injektionen ! diese sind aber nicht ungefährlich ( ja denn op s und inhalte die nicht ganz erforscht sind! sind immer auch gefahrenmomente)warum
    nicht einfach sich der realität stellen, ganzbadeanzüge tragen,die das betonen,was noch (auch für sich selber)schön ist anzuschauen?oder das bikini tragen, zum sonnen wenn wir alleine sind, und bereits daneben ein tuch,eine leichte flatterhose, eine hemd mit ausschnitt, weit genug und attraktiv zum alles zudecken, was wir so in die jahre gekommen einfach akzeptieren! eine sonnenbrille und etwas lippenstift und ab unter den sonnenschirm! mit einem frisch gepressten orangensaft für mehr energie ! mehr lust ! sich der wirklichkeit zu stellen und zu leben! edith

  • Sabine sagt:

    „Selbstbräuner (…) Es gibt zahlreiche Studios, in denen man sich unkompliziert ein bisschen Farbe holen kann.“

    Es gibt auch zahlreiche Praxen, in denen man sich unkompliziert ein bisschen mehr Oberweite holen kann.

    • mia sagt:

      Die Selbstbräuner und Selbstbräunerduschen werden mir ja auch ein tolles Resultat liefern. Oh mein Gott, was ich da nicht schon gesehen habe! Da lob ich mir einige Solariumbesuche und gut ist. Eines ist jedenfalls sicher: mit einer Leichenhaut, Cellulite und einem Altweiberbauch geschlagen, würde ich im Bikini nicht einmal vor meinen Hund treten, geschweige denn, mich damit am Strand oder im Schwimmbad zeigen. Zu viel Schreckliches ist meinen Augen in dieser Hinsicht schon widerfahren.

      So, und nun kann meinetwegen wieder einmal mit vollem Einsatz und nach Herzenslust zum böse-böse-mia-Bashing geblasen werden. werden.

      • L halter sagt:

        Selbstbräunerduschen liefern gute Ergebnisse. Jahrelange Solariumbesuche dagegen faltige dekoltees und erhöhtes Hautkrebsrisiko. Das sind die Fakten. Unter Einbezug derer kann jeder seine Prioritäten setzen.

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