Alter Sack sucht alte Schachtel

Wenn es nach dem Machern des Schweizer Onlineportals «Date a Rentner» geht, wäre auch Sharon Stone (58) eine ziemlich «alte Schachtel». (Reuters/Mario Anzuoni)

Wenn es nach den Machern des Schweizer Onlineportals «Date a Rentner» geht, wäre auch Sharon Stone (58) eine ziemlich «alte Schachtel». (Reuters / Mario Anzuoni)

Letzthin blätterte ich im People-Magazin «Gala». Im sogenannten Schweizer Split, bei dem Schweizer Stars und Sternchen vorgestellt werden, fand ich einen Artikel über Sarah Hiltebrand, die Schwester der erfolgreichen Schweizer Köchin Meta Hiltebrand. Sarah, so erfuhr ich, ist nicht nur «eine erfolgreiche Werberin», sondern hat auch ein findiges Köpfchen. Sie hat nämlich, zusammen mit zwei Partnern, eine Onlineplattform für Menschen über 55 geschaffen, die sich «Date a Rentner» nennt. Falls Sie dieser Name an «Rent a Rentner» erinnert, liegen Sie richtig. Mit diesem Projekt vermittelt Sarah Hiltebrand Senioren für die verschiedensten Arbeiten in und rund ums Haus. Eine durchaus coole Idee.

Mit ihrem zweiten Projekt will nun die findige Kupplerin reife Männer und Frauen zusammenbringen. Im Interview sagte sie: «Wir haben dank unserer Plattform gemerkt, dass viel zu viele Menschen über 55 Jahre allein sind. Das ist traurig! Man soll den Lebensabend nicht allein verbringen.»

Lebensabend? Hallo? Ich zähle, wenn es nach Sara Hiltebrand geht, also mit meinen 55 Jahren bereits zu den Seniorinnen? Na, dann gute Nacht! Dabei höre ich zurzeit auf allen Kanälen, dass ich zu den begehrten «Silver Agern» gehöre – zahlungskräftig, aktiv und durchaus noch attraktiv. Und jetzt soll ich zum alten Eisen gehören? Und nein, ich bin nicht in meiner Eitelkeit verletzt, ich bin mir durchaus der Vor- und Nachteile meines Alters bewusst. Ich ärgere mich einfach über ein solch klischiertes Weltbild und darüber, dass Frauen und Männer im besten Alter einfach als «alter Sack» und «alte Schachtel» schubladisiert werden.

Zusätzlich erscheint mir diese ganze Strategie doch ziemlich kontraproduktiv, ist doch die Wirtschaft ziemlich scharf auf gut verdienende ältere Menschen. Darum relativiert Hiltebrand auch: «Es ist unglaublich, dass die ältere Generation immer noch zu wenig in den Marketing- und Werbeanstrengungen berücksichtigt wird.»

Was sollen ältere Menschen, wenn es nach «Date a Rentner» geht, mit Gleichgesinnten unternehmen? Auch auf diese Frage hat Frau Hiltebrand attraktive Vorschläge parat: «Es muss ja nicht immer die grosse Liebe sein … Wir vermitteln gemeinsame Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel zusammen wandern … oder auch mal nur einen Kaffee trinken.» Potz Blitz! Und nur dass niemand auf falsche Gedanken kommt: Als rüstige/r Rentner/in hat man keinen Sex, dafür ein bisschen Fun und viel frische Luft. Und wird es dann doch langweilig, kann man ja eine Partie Rommé spielen.

Aber vielleicht habe ich die Ironie der «ehrlichen, fairen Schweizer Plattform» nicht verstanden. Ich schaue mir den Onlineauftritt von «Date a Rentner» an: eine ziemlich lieblos gestaltete Seite mit Protagonisten, die genau so aussehen, wie ich mir das Alter nicht vorstellen möchte, selbst wenn ich zwanzig Jahre mehr auf dem Buckel hätte. Frauen mit Dauerwellen und Männer, die lustige Caps tragen. Und als Synonym für die Kundinnen und Kunden werden eben eine (alte) Schachtel und ein (alter) Sack abgebildet, die gemeinsam auf einem Bänkli sitzend in den Sonnenuntergang schauen. Das ist aber richtig «jöh». Und ein bisschen beleidigend.

«Alleinsein ist doof» – unter diesem sehr aussagekräftigen und irgendwie an einen Schulhof mit kichernden Teenies erinnernden Motto soll man also das passende Gegenüber für Freizeitaktivitäten und mehr finden? Meine Erfahrung mit älteren Menschen zeigt mir, dass viele mindestens so viel Coolness, Geschmack und Selbstbewusstsein haben wie die jüngere Generation und es höchstens «doof» finden, auf einem Bänkli sitzend ihre Zeit zu verplempern. Denn es gibt viel zu tun, auch für die Männer und Frauen, die keine 30 mehr sind. Oder wie die 94-jährige New Yorker Lebenskünstlerin Iris Apfel sagt: «Ich will busy, busy, busy bleiben. In Rente zu gehen, ist für mich schlimmer als der Tod.»

58 Kommentare zu «Alter Sack sucht alte Schachtel»

  • edith schmidt sagt:

    liebe junge schnösel, liebe alte säcke !
    junge verrückte hühner und gemächlich alt gewordenen ladies, junge machos und alte gentlemen, liebe menschen!
    meine devise ist für alle gleich:
    du lebst nur einmal, aber wenn du es richtig anstellst, wird einmal auch genug sein! glücklicherweise werden wir ( wenn wir glück haben) alle alt und können uns ganz nach unserem eigenen empfinden, mit eigenem mut und hoffentlich viel hartnäckigkeit unser leben so gestalten, wie der obige satz ( für mich) so schön klarstellt! die jahre zu zählen ist in meinen augen eine rechnung die nie aufgeht! ich kenne unglückliche junge ubd glückliche alte menschen.. das umgekehrte auch… also take it easy und lebt eurer einziges leben so wie s euch behagt!!
    in jedem lebensabschnitt! edith

  • Betty T. sagt:

    Also ich bin 50ig und fühle mich wie gereifte 20. Mein Mann und ich inspirieren uns geistig und intellektuell immer wieder gegenseitig und ich bin im Laufe meines Lebens zum Schluss gekommen, dass es das ist, was eine Beziehung ausmacht. Dadurch wächst jeder in seiner Persönlichkeit und beide empfinden das Leben als erfüllt. Wir finden uns beide noch attraktiv, ja mein Mann macht mir gar noch täglich Komplimente. Ich glaube, es gibt einfach auch Körperteile, die zwar objektiv altern, die der andere aber nicht unbedingt als alt empfinden muss, weil die Persönlichkeit eines Menschen durch sie zum Ausdruck kommt.

    • Eva Bauer sagt:

      Wenn man den Partner mit allem, was den Menschen ausmacht, inklusive seiner Schwächen liebt, wird einem die altersbedingte fortschreitende „Enthübschung“ dieses Menschen nicht den Schlaf rauben. Und weil man den körperlichen Abbau ja über Jahre gemeinsam erlebt hat, weiss man recht genau, woher die Kummer- und Lachfalten bei einem selbst und beim Partner kommen. Darum muss man sich in einer solchen guten Beziehung auch seines Doppelkinns, des schütteren Haares sowie der Falten und Rundungen an falsche Stellen nicht schämen.

  • Eduardo sagt:

    Teil 1: Hier etwas zum Verdauen für die moralisch korrekten Traumtänzer(-innen): Als ich vor 10 Jahren auf die 50 zuging, wurde mir endgültig und äußerst schmerzlich klar, dass ich Frauen meines Alters nicht mehr begehre. Wie ich auf die wirke, ist da völlig egal geworden. Und mit jedem Jahr wird diese bedrückende Erkenntnis noch stärker.

    • Eduardo sagt:

      Teil 2 fiel wegen zu schonungsloser, das heißt realistischer Aussagen wohl leider der Zens… äh Moderation zum Opfer.

      • Karl-Heinz Failenschmid sagt:

        Ich habe die 65 soeben überschritten und kenne Frauen meines Alters, die immer noch begehrenswert sind. Es sind nicht die Jahre die zählen, sondern die Lebensweise und der Geist.
        Menschen, die positiv denken und wirken, sich pflegen und wach in den Tag gehen, können sehr lange begehrenswert sein.

  • Alice Glauser sagt:

    Reife Frauen und Männer in den besten Jahren. Graue Panther. 50plus. Schmeichelhafte Attribute, die allerdings eher an Durchhalteparolen erinnern als der Realität gerecht zu werden. Denn spätestens ab 50 ist im Berufsleben für die meisten Karriereschluss. Und jenseits der 50 gilt nur zu oft, was Rilke in seinen berühmten Versen treffend ausdrückte: „Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben, und wird in den Alleen hin und her, unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.“
    Die zahlreichen Partnervermittler wissen um die Not ihrer „älteren“ und niemals alten Kundschaft und lügen im Chor mit den Salben- und Hormonpillen-Verkäufern das Blaue vom Himmel. Das Geschäft mit der Hoffnung, dass der Sommer nie zu Ende gehen möge, boomt!

  • Manu sagt:

    Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt,
    sondern eine Geisteshaltung;
    sie ist Ausdruck des Willens,
    der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität.
    Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit,
    Sieg der Abenteuerlust über den Hang zur Bequemlichkeit.

    Man wird nicht alt, weil man
    eine gewisse Anzahl Jahre gelebt hat:
    Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt.
    Die Jahre zeichnen zwar die Haut
    – Ideale aufgeben aber zeichnet die Seele.
    Vorurteile, Zweifel, Befürchtungen
    und Hoffnungslosigkeit sind Feinde,
    die uns nach und nach zur Erde niederdrücken
    und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen.
    Marc Aurel

  • Robert Hasler sagt:

    Wer mit 55 allein ist, ohne das auch sein zu wollen, hat ein ganz grundsätzliches Problem, das sich mit einer Dating-Plattform kaum beheben lässt.

  • Dieter Neth sagt:

    Stimmt doch! Das Menschenleben lässt sich in drei Abschnitte einteilen. Jugend, Reife oder eben „bestes Alter“ und der Lebensabend. Nach der heutigen Lebenserwartung hat jedes Drittel 27 Jahre. Somit ist man halt, realistisch gesehen, 27 Jahre lang alt. Ab 55 gehört man dazu! Ich wage jetzt mal einen politisch unkorrekten, provokanten Gedanken abzulassen: wer glaubt, das Beste kommt im letzten Drittel ist entweder ein Eishockeyfan oder hat nichts Vernünftiges in den vorigen 2 Dritteln gemacht. Geniesst das Leben bevor Ihr alt und grau seid! Alles auf die Pension zu schieben kann ganz schön in die Hose gehen. Vielleicht verbringt man diese Zeit dann im Wartezimmer!

    • Welbeck, Linda sagt:

      …15 oder seniler Jugendwahn ?……welches Drittel ist denn bei Ihnen gerad am „Toben“…..Eishockey könnte hinkommen, wer ein‘ mit dem Schläger abbekommt kriegt keinerlei „Drittel“ im Leben mehr mit……guck hin, sonst geht‘ (ist schon?) in die Hose…..69jährige grüßt in bestem Wohl(Voll) befinden kreativ und äußerst humorig alle „Eishockey-Fans“…..

    • Ralf Schrader sagt:

      Man kann derzeit schon von 4 Phasen ausgehen. Die erste gehört der Reifung und Bildung. In der zweiten Phase gründet man Familie und reproduziert sich. Mensch nimmt die Rolle ‚Mama‘ oder ‚Papa‘ ein.

      In der dritten Phase kommt die berufliche Entfaltung. Die Familie tritt mehr und mehr in den Hintergrund, denn die Kinder sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben in Phase 2.

      Wenn man es geschafft hat, die Zweier- Beziehung von Phase 2 ins Alter zu retten, kann man weiter zu zweit bleiben. Sonst gibt es dafür keinen Grund, ausser es sei, der schneller verfallende Mann sucht eine kostengünstige Pflegerin.

      Phase 4 dient dem Ich, denn nun kann man mit Egoismus keinem mehr schaden. Man schreibt Gedichte und philosophische Abhandlungen.

      • Ralf Schrader sagt:

        Wer in Phase 3 und 4 noch auf Partnersuche ist, hat in Phase 2 etwas falsch gemacht. Im 4- Gange- Menü Leben sollte es keine Wiederholungen geben.

      • Karl-Heinz Failenschmid sagt:

        Herr Schrader, sie vergessen daß das Leben manchmal böse Streiche spielt und den geliebten Partner vorzeitig abberuft. Wer in Phase 4 einen Partner sucht, wurde evtl. vom Schicksal hart bestraft.

  • Karl-Heinz Failenschmid sagt:

    Ich gehöre selbst zu den Silver Agern. Aus meiner Sicht gibt es verdammt flotte, geistreiche, sportliche und auch erotische „alte Schachteln“. Mädels, lasst euch nicht unterkriegen, ihr seid spitze! Und dann noch ein kleiner Nachsatz: Man ist niemalsnicht zu alt für Sport, Sex, Lernen und gute Stunden, erst mit dem letzten Atemzug ist Schluss, vorher nicht.

    • Alice sagt:

      @KHF: Schön gesagt. Und das mit dem vielzitierten „Unsichtbarweden“ trifft zumindest bei mir nicht zu. Da werfen auch junge Männer gerne noch ein paar Blicke. Aber eben: wenn man noch nie aktiv auf Partnersuche gehen musste, sondern erst nach einem Schicksalsschlag, ist das nicht wirklich easy. Ich muss, was das angeht, jetzt praktisch nahtlos von den Schulbuben zu den „alten Säcken“ wechseln. Hm.

  • Markus Schneider sagt:

    Hören Sie nicht soviel auf „alle Kanäle“. Tatsache ist dass „Silver Ager“ nur
    kaufkraftmässig begehrt sind. Wer über 50 ist, der ist definitiv alt, das ist schonmal sonnenklar. Ob Sie sich „Seniorin“ nennen wollen ist da völlig egal und hängt letztlich sovwieso nur davon ab, wie lange Sie überhaupt noch leben. Zu Ende ist es schneller als gedacht. Was die Attraktivität der „Silver Ager“ angeht, naja: Am grössten ist die vermutlich auf den herumgereichten Miniaturfotos vom vorvorletzten Jahr. Und irgendwann spätabends im Schummerlicht. Die wirklich attraktiven Leute locken Sie damit jedenfalls längst nicht mehr hinterm Ofen hervor.

    • Bruno Looser sagt:

      Ihnen möchte ich nicht begegnen wenn sie 50 sind. Sie schreiben genau wie die Sorte Menschen, die von sich selbst überzeugt ist, mit 22 die besten, die attraktivsten und begehrtesten Menschen zu sein. Für diese Spezies haben Leute über 50 allenfalls ein müdes Lächeln übrig. Sie wollen jedenfalls nicht mehr zu den billigsten Arbeitskräften zählen, ohne jegliche Lebenserfahrung schwierige Erfahrungen machen, auch nicht erst mit 30 bei Mutter ausziehen und sich schamlos ausnützen lassen. So sieht es aus junger Mann.

      • Marcus Ballmer sagt:

        Lassen Sie Schneider nur rumnölen, Bruno Looser, er kann es nicht besser. Er ist der Typ Mensch, der weder das Leben begriffen hat noch sonst irgendwelchen Durchblick besitzt. Wo bei ihm das Problem sitzt, schildert er ja gleich selbst: bei der Kaufkraft. Intellektuell eingeschränkt und erst noch arme Maus – bemitleidenswert.

    • Maria sagt:

      Lieber Herr Schneider, da ich gerade sehr gut verdiene und in einem Land lebe, wo mein Geld auch etwas hergibt, habe ich mir ein 25 Jahre juengeres Hobby erworben. Alte Saecke wie Sie geben da leider nicht so viel her. Im Bett meine ich.

    • Alice sagt:

      @Maria: Gut gekontert.

      • Markus Schneider sagt:

        @Looser & Balmer: Sie liegen beide falsch. Ich bin bereits 50, und mit der Kaufkraft sieht es bestens aus. Schonmal was von Wirklichkeitssinn gehört? Nein, Sie selber denken sich natürlich lieber Märchen aus.

        @Maria: Sie bestätigen doch genau was ich sage. Sie glauben doch nicht wirklich, dass Ihr 25 Jahre jüngeres Hobby Ihr Aussehen so sehr schätzt? Arm dran ist man ja aber nur dann, wenn man für seine Freunde zahlen muss. Wie alt die sind ist dann ganz egal. Abe freuen Sie sich trotzdem, solang Sie bezahlen können. Dafür wird schliesslich gearbeitet.

  • Franziska sagt:

    Das ist ja ein ziemliches Durcheinander im Artikel. Alter und geschätztes Potential ist nämlich in unserer Gesellschaft völlig relativ. Ein 55 jähriger Vermögender ist tatsächlich für den Markt ein interessanter Kunde – ein „silver ager“. Ein 55-jähriger Jobsucher hingegen ist ein „hoffnungsloser, potentieller Sozialfall“. Eine 55-jährige Frau auf dem Datingmarkt ist eher generell eine „hoffnungslose, alte Säckin“. Ein 55-Järiger Mann auf ebendiesem Markt je nach Vermögen (vgl. „silver ager“) eine interessante Partie oder eben auch nur ein „alter Sack“ … Soweit die gültigen Clichées.

    • Ralf Schrader sagt:

      Ein Dating- Portal ist ein kommerzielles Angebot und kommerzielle Angebote suchen keine Kunden, sondern müssen die erzeugen.

      Sie befriedigen nur Bedürfnisse, welche sie zuvor erzeugt haben.

      • Anh Toàn sagt:

        Also gäbe es keine Dating Portale, hätten wir kein Bedürfnis nach, ich nenn es mal 2-er Beziehungen?

    • Anh Toàn sagt:

      Attraktiv auf dem „Datingmarkt“ sind eben die Silberrücken!

      Wer als Mann über 50 ist und kein Geld/Macht hat ist nicht attraktiv, wer will schon einen Verlierer? Auch nicht die „hoffnungslose, alte Säckin“.

      Ich glaube nicht, dass das nur Clichés sind. Das ist die menschliche Natur: Frauen wollen starke Männer (Silberrücken), Männer wollen junge Frauen.

      • Anh Toàn sagt:

        Ich finde es bezeichnend, dass sich Heidi Klum nicht von einem dieser mutigen, durchtrainierten und auch nicht armen Formel 1 Fahrer, sondern vom Rennstall- und Unternehmensbesitzer Briatore schwängern liess. Silberrücken halt.

      • Franziska sagt:

        So hoffnungslos sehe ich es nicht. Es gibt sie tatsächlich, die Lebensweisheit. Die Lebensklügeren verabschieden sich von den Clichées der Jugend. Die alte Säckin mag den alten Sack wirklich auch ohne viel Kohle und der alte Sack schätzt den sicheren Hafen bei der alten Säckin und ihre Art mehr als vergängliche Schönheit. Wer Glück im gesetztern Alter will,muss sich erst einmal von den Clichées der Jugend verabschieden und sich samt Alter annehmen.Rede aus Erfagrung.

    • Roli sagt:

      Dass Medien gewisse Bezeichnungen noch öffentlich kultivieren zeugt nicht gerade von Niveau. Etwas mehr Achtung und Sprachkontrolle wäre angemessen. Zugegeben, ist Ansichtssache „alte Schachtel und alter Sack“ lustig zu findet. Wer aber bitteschön, möchte denn von keinem Kind so benannt werden.

      • Hotel Papa sagt:

        Ich singe in einem Chor. Einer unserer Gassenhauer ist „Wir sind die alten Säcke.“ Kommt immer sehr gut an.

        Welchen Sinn hat es, seine Augen vor den Tatsachen zu verschliessen?

  • Anna Meier sagt:

    „Man soll den Lebensabend nicht allein verbringen. “ – Aha, und wieso sollte man das nicht? Lustig, wie die Leute ihre ganz eigenen Psychosen immer auf andere projizieren….

    • Ralf Schrader sagt:

      Es gibt viele Gründe, den Lebensabend allein zu verbringen. Im Regelfall hatte man alles, eine aufregende Jugend, ein erfülltes Erwachsenendasein mit Beruf und Familie. Nun hat man die Zeit und die Möglichkeit, sich auf sich selbst zu konzentrieren.

      Alleinsein kan sehr schön sein, wenn man keine Fremdbestätigung mehr sucht.

      • adrian wehrli sagt:

        Alleinesein gepaart mit Gemeinsamkeit, aber das ist halt vielen zu kompliziert, dann sind Sie doch vermeintlich alleine glücklich

  • Nembrini sagt:

    Die Sharon Stone ist wunderschön. Sie gefällt mir sehr !

    Ich würde mit ihr alles tun, was sie wünscht. Herrlich !

    Brintsch St. Gallen

    • Tiziano Rapelli sagt:

      Schön auf dem Foto. So wie die Autorin. Schon was von Photoshop gehört? Solche Fotos werden erst publiziert, wenn Frau drauf genau so aussieht, wie sie sich selber einschätzt. Was selten mit der Fremdeinschätzung korrespondiert.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Locker nehmen, Frau Aeschbach: Wir sind tatsächlich älter geworden: So what?

  • Troehler Ueli sagt:

    Findige Köpfe sind diese Hiltebrands!
    ich habe mich anfangs Jahr auf deren Platform Rent a Rentner angemeldet, meine Pensionierung stand ja an und somit dacht ich etwas Arbeit wäre nicht schlecht. Hier meine Erfahrungen. Natürlich wollte ich ein Premium Mittglied sein
    um gute Jobs zu erhalten so zahlte ich die 60.00 Franken Jahresbeitrag ein.
    Etwas später kam schon die Mahnung, ich müsse den offenen Rechnungsbeitrag
    noch begleichen ansonsten mein Profil zurückgesetzt werde. Mein Profil war
    ausgelegt auf Arbeiten und Dienstleistungen Region Bern, max. 20 Km die Angebote die ich erhielt waren alle aus einem grösseren Umkreis. Was nützt
    mir diese Platform? Meine Reklamationen sowie mein Kündigungsschreiben
    blieben unbeantwortet. Also Finger weg das wird das selbe sein mit Date a
    R

  • Martin Miller sagt:

    Als Psychotherapeut werde ich mit diesen Problemen täglich konfrontiert. Unsere Technik und die enormen Fortschritte der Medizin haben uns eigentlich eine dritte Lebensphase geschenkt. Nun sind sich viel Menschen ab 55 Jahren gar nicht bewusst, was sie mit diesem Geschenk eigentlich anfangen sollen. Sie werden krank, entwickeln psychische Probleme und ich denke, dass man lernen muss, sich zum Voraus zu überlegen, welche Perspektiven man für diese Zeit hat.
    Ich muss einerseits mein bisheriges Leben reflektieren und quasi psychische Altlasten verarbeiten und neue Perspektiven entwickeln. Eine gewaltige Aufgabe, die da auf uns zukommt, sonst entpuppt sich das Geschenk des älter werden als eine vergiftete Gabe.

    • Stepi sagt:

      Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Blöd ist auch, wenn man nur ein Hobby hat. Nach der Pensionierung wird dann das zur „Berufung“ und das Hobby ist dahin. Darum ist es wirklich wichtig, sich seine Freunde zu erhalten so lange sie leben, zwei drei Tätigkeiten suchen, welche man gerne macht. Garten, Briefmarken, Wandern. Oder so was. Hauptsache etwas, dass die Seele und den „Arbeitsdrang“ des Menschen befriedigt. Sonst bleiben nur noch solche Dating Apps als letzter Notnagel. Und by the way: mit 50 fängt das Leben erst richtig an, von wegen seniler alter Sack! Mit dem headbangen funktionierts halt schon nicht mehr so, aber sonst…..

    • Ralf Schrader sagt:

      Altern ist keine Krankheit und die typischen Altersgebrechen beginnen derzeit ab dem 75. Lebensjahr. Psychische Krankheiten beginnen meist schon im 3. Lebensjahrzehnt, manchmal schon früher, kaum erst im Alter von 55.

      Das Leben im dritten Trimester kann aussergewöhnlich schön sein, aber nur, wenn man nicht versucht, die Gewohnheiten der ersten beiden zu kopieren.

    • Anh Toàn sagt:

      Man sollte bis 35 feiern, reisen, Spass und Sport und Abenteuer treiben, da macht das Leben so viel Spass, da bleibt keine Zeit zum arbeiten, da sollte man Rente erhalten. Ab 35-75(80) kann man noch immer arbeiten, kann dann sogar die grösste, spannendste Herausforderung sein, und dazu noch Kinder aufziehen. Und ab 75(80) setzt man sich noch eine wenig auf die Bank, raucht Pfeife und erzählt von den Kriegen, die man mal geführt hat.

  • Herta Stalder sagt:

    Mal abgesehen von der öden Aufmachung der Plattform: Die Kosten sind auch hier zunächst nicht ersichtlich. Leider. Genau wie bei allen anderen Dating-Plattformen. Wieso sollte ich mich also als alte Schachtel outen?

  • Henry Kropf sagt:

    Und wo genau ist jetzt das Problem? Mal abgesehen von dem, das die Autorin mit dem Älterwerden hat?

    • Andy sagt:

      Würde die smarte Autorin ihr Alter nicht erwähnen, bestünde kein Anlass für irgend welche Problemspekulationen, aber Mann gönnt sich ja sonst nix. Sprachlich ist der Text doch süss und von einem fast mädchenhaften Charme …

    • Beatrice sagt:

      Danke Henry, das dachte ich mir auch.

      ein bisschen mehr ueber sich selber lachen koennen muesste man!

      ich bin selber zwar erst 44ig aber ich merke doch jetzt schon, dass ich nicht mehr 25ig bin und es auch nicht mehr sein will.

      ich freue mich ganz ehrlich gesagt auch auf eine entschleunigung in meinem alltag. alles noch zu koennen aber nicht mehr alles zu MUESSEN. die strengste zeit mit den kindern ist vorbei und mein liebster und ich haben mehr zeit fuer uns selber.

      ich moechte nicht bis zu meinem lebensende immer im hamsterrad bleiben sondern freue mich auch auf eine ruhigere zeit – vielleicht genau auf diesem baenkli!!!

      • Merasol Doruelo sagt:

        Gut gebrüllt Löwin. Jeder Lebensabschnitt hat so seine sonnigen und weniger sonnigen Seiten. Mit 18 meint man vielleicht, die Welt warte auf einen. Aber ohä lätz. Es kommt dann doch anders als man denkt. Und dann mit der Pensionierung freut man sich vielleicht auf die Betreuung der Enkelkinder.

      • 1-800-CallGary sagt:

        Ja, wenn Sie mit 44zgi schon „entschleunigen“ wollen, was machen Sie dann mit 64zgi?.

    • Beatrice sagt:

      @ 1-800-CallGary

      ich habe nicht geschrieben dass ich jetzt schon entschleunigen will; ich bin ja auch noch kein silver-ager. aber ganz ehrlich gesagt: ein bisschen entschleunigung wuerde uns allen gut tun. ob 24ig oder 64ig. muss alles immer noch schneller, weiter, besser, geiler sein?

      ich bin 100% berufstaetig, habe 2 teenager, bin alleinerziehend, in einer partnerschaft, habe eltern, die oft hilfe brauchen, bin sehr facettenreich in sachen hobbies und interessen.

      was denken sie wie mein alltag aussieht?

      im moment sehne ich mich foermlich nach langweiligen, ruhigen ferien. irgendwo wo keine parties stattfinden und abends um 21h feierabend ist. natuerlich wird dann nicht sofort geschlafen…… 🙂

      im moment sehne,

  • Luca sagt:

    „it takes all sort to make a world“.
    Ich sehe mich auch nicht in dieser Klischevorstellung dieser Idee.
    Aber ich bin frei wie ich es anstelle nicht alleine zu sein.
    Zum Beispiel so wie vor 35/40 Jahren. Ohne Internet und mobile hat unsere Generation den Kontakt ganz einfach und unkompliziert gefunden indem wir „die Nachbarin im Zug/Cafe/Lift/beim Schlangestehen an einer Kasse und in tausend anderen Gelegenheiten angesprochen haben.
    Das ist auch heute möglich und „meine Generation“ kennt das noch von früher.
    Also lassen wir die Frau diese kreativlose Idee des kennenlernens vermarkten. Der Erfolg – oder Misserfolg – wird sich von alleine ergeben.
    Man kann sich höchstens daran stören dass diese vetmeintlich junge Frau glaubt sie müsse die grauen Tiger das jagen lehren.

  • Willi Ohler sagt:

    Mag ja alles richtig sein, problematisch ist nur dass die Silver Ager ab 55 absolut unbekehrt von der Wirtschaft in Bezug auf Arbeitsplätze sind.

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