9 Tipps für das kleine Haarwunder

Geduld in Zentimetern: Leider gibt es noch kein Zaubermittel, welches das Haarwachstum beschleunigt. (iStock)

Geduld in Zentimetern: Leider gibt es noch kein Zaubermittel, welches das Haarwachstum beschleunigt. (iStock)

Ich gehöre zu den Frauen, die von langen Haaren träumen, aber seit Jahren einen raspelkurzen Pixie tragen. Ich weiss, dass mir dieser Kurzhaarschnitt steht, aber manchmal sehne ich mich nach meinen langen Locken zurück, die meine Schultern so schön umspielt haben. Natürlich weiss ich, dass es kein Wundermittel gibt, welches das Haarwachstum wirklich beschleunigt. Haare wachsen theoretisch etwa einen Zentimeter pro Monat, aber in der Realität scheint es mir, als hätte ich Freundinnen, deren Haare jedes Mal ein richtiges Stück länger sind, wenn ich sie treffe, während meine immer gleich kurz sind.

Vor kurzem habe ich (zum ungefähr zwanzigsten Mal) beschlossen, wieder zum Club der Langhaarigen zu gehören. Das wird schätzungsweise in etwa drei Jahren sein, falls ich dieses Mal durchhalte. Doch klar: Nicht nur die Länge zählt, die Haare müssen gesund bleiben, wenn sie länger werden.

Antworten auf 9 Fragen zum Thema Haarwachstum

1. Was tun, wenn die Haare immer wieder abbrechen, statt zu wachsen?

Das kann am Spliss liegen. Bei Spliss ist die schützende Schuppenschicht der Haaroberfläche aufgeraut oder sogar zerrissen. Die Ursache sind Einflüsse wie zu heisses Föhnen, Glätten, Rückstände von Stylingmitteln, Salzwasser oder UV-Licht.

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Coiffeuse Jasna Kovacevic.

Was hilft? «Reparieren kann man kaputtes Haar nicht, aber vorsorgen, dass es nicht so weit kommt. Glätten kann man die Spitzen mit feuchtigkeitsspendenen Ölen. Und nach jedem Waschen abwechselnd einen Conditioner oder eine Kur benützen, allerdings immer erst auf das frottierte Haar», sagt Jasna Kovacevic vom Zürcher Coiffeursalon Glamoure. «Beim Föhnen sollte man darum immer einen Hitzeschutz benutzen.»

2. Wie sollen denn die Haare länger werden, wenn ich die Spitzen regelmässig schneide, damit sie gesund bleiben?

Was hilft? Wichtig ist, nicht zu viel schneiden zu lassen. Aber, alle acht bis zehn Wochen einen Zentimeter zu kappen, wenn die Haare danach kräftiger und gesünder sind, ist ein kleines «Opfer».

3. Was kann man tun, damit die Übergangsfrisur nicht schrecklich aussieht?

Übergangsfrisuren sehen in der Tat meistens nicht so gut aus. Jedes Mal, wenn ich meine Strähnen auf Kinnlänge gezüchtet habe und mein alter Schnitt herausgewachsen ist, fühle ich mich wie das Ebenbild von Doris Day. Und ich bitte meine Coiffeuse, mich von meinem haarigen Elend zu erlösen. Danach bin ich enttäuscht, dass ich nicht durchgehalten habe.

Was hilft? Ich habe begonnen, Fotos von Frauen zu sammeln, die etwas längere Haare haben als ich und deren Style ich gut finde. Meine momentane Favoritin: die Schauspielerin Robin Wright, in ihrer Rolle in der TV-Serie «House of Cards».

4. Was bringt es, die Kopfhaut regelmässig zu massieren?

Die Zellen der Haarwurzeln erneuern sich alle 23 bis 72 Stunden – wesentlich schneller als die im Rest des Körpers. Zum Vergleich: Hautzellen brauchen 28 Tage. Aber nur gesunde Kopfhaut produziert gesundes Haar.

Was hilft? «Eine tägliche, sanfte Bürstenmassage hilft, um die Fette der Kopfhaut in die Spitzen zu transportieren. Eine regelmässige Kopfhautmassage fördert zudem die Durchblutung der Kopfhaut und stimuliert auch die Haarfollikel», sagt Jasna Kovacevic.

5. Kann ich mein Haarwachstum durch eine bestimmte Ernährung beschleunigen?

Es gibt Menschen, die schwören darauf, dass gewisse Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel Haut, Haare und Nägel zum Strahlen bringen. Erwiesen ist das wissenschaftlich nicht, aber ein Versuch ist es wert.

Was hilft? Setzen Sie auf folgende Nährstoffe: Vitamin A, auch bekannt als Retinol, ist besonders wichtig für Wachstum und den Aufbau der Haare. Enthalten ist es in verschiedenen Früchten und Gemüse. B-Vitamine stärken die Haarstruktur und sorgen für eine gesunde Kopfhaut. Vitamin C, das zum Beispiel in Kohl und Zitrusfrüchten steckt, ist gut für gesunde Haarwurzeln. Eisen ist ein wichtiges Spurenelement für das Wachstum sämtlicher Körperzellen. Weil das Haar aus über 90 Prozent Eiweiss besteht, ist eine proteinreiche Ernährung besonders wichtig. Jasna Kovacevic schwört auf Hirse in Kapselform.

6. Warum nicht einfach die Haare mit Extensions verlängern?

An Haarverlängerungen scheiden sich die Geister. Es gibt Frauen, die schwören darauf, andere ekeln sich vor den fremden Haaren anderer Frauen.

Was hilft? Extensions sind eine aufwendige und teure Angelegenheit. Aber sie können helfen, schwierige Übergangszeiten durchzuhalten. Am besten, Sie halten sich an den professionellen Rat und lassen sich Vorschläge unterbreiten, welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt.

7. Wie beeinflussen Hormone das Haarwachstum?

Die Hormonbildung nimmt mit zunehmendem Alter ab, sodass sich das Wachstum verlangsamt.

Was hilft? Ein besserer Hormonspiegel kann das Haarwachstum fördern. Natürliche Lebensmittel enthalten ebenfalls einige Hormone, so ist beispielsweise die wilde Yamswurzel eine Quelle von Östrogen.

8. Macht tägliches Haarewaschen die Haare schöner?

Es lohnt sich wirklich nicht, jeden Tag unter die Dusche zu gehen, denn Wasser lässt das Haar aufquellen und kann es porös machen. Besonders bei sehr kalkhaltigem Wasser reagiert das Haar störrisch.

Was hilft? Ein Trockenshampoo kann helfen, eine Wäsche zu überbrücken.

9. Was bringen Haarwuchsseren?

Haarwuchsseren – nichts anderes als Humbug? Und wenn sie wirklich helfen, wachsen mir dann auch an anderen Körperstellen Haare?

Was hilft? Sie können wahrlich keine Wunder bewirken, aber die meisten Produkte, die Zusätze wie Koffein oder Biotin enthalten, sorgen für einen kräftigeren Haarwuchs. Allerdings kann es bis zu drei Monate dauern, bis ein Effekt sichtbar ist.

 

 

16 Kommentare zu «9 Tipps für das kleine Haarwunder»

  • Flo sagt:

    Liebe Frau Aeschbach
    mein schönes lockiges lange Haar umspielte meine Schulter – im Moment überhaupt nicht trendy!
    Jetzt ist glatt um jeden Preis angesagt – das werden schönsten Locken rausge………… um dem momentanen Trend nah zu sein!

  • regli rouge sagt:

    Wenn die gezielte Zuführung von bestimmten Nahrungsmitteln, Spurenelementen oder Vitaminen hilft, heisst das nichts anderes, als dass man einen Mangel hat(te).

  • maja sagt:

    Ich kan nur sagen Frau Jasna Kovacevic Danke von ganzen❤-en,Sie haben meine hare gerettet und aus unmöglichem,mögliche gemacht,danke.

  • Nina sagt:

    Meine Erfahrung: Haare nur lufttrocknen lassen, während ca. 1 1/2 bis 2 Jahren keine Spitzen schneiden (d.h. nie zum Coiffure).

  • Luise sagt:

    Nach X-Jahren mit sehr kurzen Haaren hab ich es geschafft. Nach drei Jahren hatte ich eine lange Mähne und habe sie immer noch. Mein Coiffeur sagt, einmal pro Jahr 3 bis 4 cm schneiden reicht aus. Ich öle die Spitzen, ich wasche die Haare maximal 2 Mal pro Woche und esse täglich frisch gemahlene Leinsamen. Es braucht Ausdauer. Aber lange Haare sind nicht nur traumhaft schön und praktisch, man spart auch sehr viel Geld. Mit langen Haaren hätte ein paar tausend Franken gespart,

  • Widerspenstige sagt:

    Ich habe volles blondes Haar, das ich gerne schulterlang trage – mit wenigen Ausnahmen nie kurz geschnitten. Und was mache ich für den vollen Haarwuchs? So wenig wie möglich Föhn benutzen, sondern an der Luft trocknen lassen. Die Kopfhaut so alle drei Monate mit wenig Olivenöl massieren und dann normal mit einem Kräuterschampoo zB von Rausch waschen. Eine Spülung ab und zu mit Kamillentee tut meinem Blondhaar auch gut. Sonst hilft Apis bzw. viel Biohonig ua gegen Haarausfall, sorgt für schöne samtene Haut, starke Fingernägel und wirkt auch hervorragend als Wundsalbe (auch während Stillphase hilft Biohonig gegen blutige Brustwarzen und dem Baby schmeckt es besser als Salbe, aber bitte nur wenig salben). Er enthält viel Spurenelemente u Mineralien wie Eisen, Zink, Folsäure, Vitamine.

  • Lichtblau sagt:

    Doris Day? Da kommt bei mir Neid auf! Ein echtes Haarwunder erlebte ich nur während meiner Schwangerschaft. Also doch die Hormone? Oder die damals vorgeschriebenen Dragées in bleu/rosé? Wer mir einen Tipp gegen nicht wirklich wachsende Haare geben kann, den bestreue ich mit Blüten und ewiger Dankbarkeit. Extensions? Sofort – aber woran schadenfrei befestigen? Biotin lässt bei mir lediglich die Fingernägel spriessen, immerhin.

    • dunkelrosé sagt:

      Das beste Mittel für wachsende Haare ist nicht zu oft abschneiden und nicht auf den Coiffeur hören. Die sind spezialisiert aufs, und bezahlt fürs Abschneiden. Wenn die Haare in 1 Mt 1cm wachsen und Sie alle 6 Wochen gut 1 cm abschneiden können die Haare ja nicht länger werden, oder? Sie fragen auch nicht den Metzger, wenn Sie ein Rennpferd kaufen wollen. Haare waschen so häufig wie notwendig mit Shampo für feine oder colorierte Haare, alle paar Mal danach einen Conditioner für lange Haare auf die untere Hälfte geben und wieder ausspülen. Nicht heiss föhnen, und wenn über Schulter lang nicht zu oft offen tragen und eher bürsten als kämmen wenn die Haare fein sind. Dann hält sich der Spliss in Grenzen und 1-2 x 2cm abschneiden pro Jahr reicht völlig aus. Good luck!

      • Samanta sagt:

        Meine Haare waren vor ca. 3 Jahren infolge bleichen und sonstiger Chemie total kaputt. Ich ging dann zu einem Naturcoiffeur (im Internet jede Menge zu finden, und nicht teurer als ein „normaler“ Coiffeur) und benutze seit daher keine Chemie mehr für die Haare. Einmal alle 7-10 Tage waschen mit einem Naturschampoo. Und zwar lieber weniger Schampoo als zuviel. Färben nur mit Pflanzenfarbe. Und dem Haar geht es heute gut. Es wächst viel schneller und es glänzt wieder. Aber es braucht Geduld für die Umstellung.

  • edith schmidt sagt:

    lange schöne haare! wer möchte das nicht. oft haben sogar wieder vermehrt männer lange haare, schöne bärte und lassen so den haaren den vortritt. klar wir frauen würden gerne vom einem extrem ins andere switchen.. so hatte ich mir mal vorgenommen mit perücken diesem leidigen, nicht realisierbaren haarwechsel ein schnippchen zu schlagen. aber diese haare fühlen sich an wie hüte! frau hat immer heiss darunter und muss sich vor wind und rennaktionen schützen, es könnte sich ja etwas verschieben. ich liess es bald sein! lasse meinen haaren ihre länge die ihnen bekommt ( zu lang geht nicht weil qualität nicht entsprechend) und freue mich an kürzeren und langwallenden frisuren bei meinen freundinnen! was ich aber seit monaten einnehme und intensiv an deren wirkung glaube ist biotin forte. edith

  • Hanspeter Müller sagt:

    „Natürliche Lebensmittel enthalten ebenfalls einige Hormone, so ist beispielsweise die wilde Yamswurzel eine Quelle von Östrogen“. Dann klicke ich den Link an und da heisst es: „Die Wirksamkeit ist umstritten, da die Inhaltsstoffe der Pflanze im Körper nicht – wie häufig falsch angenommen und kommuniziert wird – zu weiblichen Sexualhormonen umgewandelt werden.“ Kein weiterer Kommentar.

    • Werner Messmer sagt:

      Genau, das ist mir auch sofort aufgefallen. Die Verfasserin sollte vielleicht mal ihre eigenen Links lesen. – Bis jetzt ist keine einzige Pflanze bekannt, welche Östrogen enthält. Es gibt Pflanzen, welche Phytohormone enthalten, welche östrogenähnlich wirken, meist 10-1000 fach schwächer als das körpereigene Östrogen, wie z.B. Soja, Rotklee etc. – aber der Yams gehört NICHT dazu. Beim Progesteron ist es anders, da sind Pflanzen bekannt, welche diesen Stoff enthalten, wie z.B. Nussblätter.

    • Flo sagt:

      zu weiblichen Sexualhormonen umgewandelt werden.“ Hat aber durchaus auch seine Vorteile wenn die Sexualhormone der Frau angekurbelt werden – dann S I E und E R vielleicht vergessen das die Frisur nicht ganz so sitzt wie sie sollte. – trotzt Taft!

  • maia sagt:

    Ich sehe bei Doris Day kein „haariges Elend“.

  • Ellen sagt:

    Liebe Frau Aeschbach, auf dem Foto sind Sie mehr Claire Underwood als Pixie 🙂
    Tolle Frisur, sie steht Ihnen sehr. Ich arbeite noch an meinem Haaren. Zurzeit sind sie schulterlang. Haare und Frauen sind ein lebenslanges Thema. Mit 20 einen Undercut tragend, dachte ich das ist der Inbegriff von Feminismus. Die Männer hassten es und standen alle auf lange Haare. Heute brauche ich den Undercut nicht mehr, weil meine Message die ich damals ausstrahlen wollte, Persönlichkeit bekommen hat. Und ja am liebsten hätte ich ganz schöne lange Wallehaare, aber mit dem Biss der Claire Underwood, einfach ohne das Lady MacBeth Syndrom

  • Angie sagt:

    Punkt 1 ist total falsch. Jede Hitze schadet dem Haar. Bei Conditioner etc möglichst aufpassen, dass er keine Silikone enthält. Lufttrocknen lassen anstatt föhnen.

    Alle 8 Wochen schneiden kann auch nur die Empfehlung eines Coiffeursalons sein. So dauert das „Züchten“ eine Ewigkeit.

    Tipp: Wenn die Haare länger sind, so oft wie möglich hochnehmen.

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