«Biofleisch ist nicht gesünder als konventionelles Fleisch»

Bernerplatte: (Keystone/Martin Ruetschi)

Ungesunde kulinarische Ausnahme: Metzgete. (Keystone/Martin Ruetschi)

Interview mit Michael Ristow, Arzt und Professor für Energiestoffwechsel an der ETH Zürich*.

Herr Professor Ristow, ich war gestern an einer Metzgete. War das für mich gesundheitsschädigend?

Wurstwaren, gepökeltes Fleisch sind sehr nitrithaltig, das ist noch ungünstiger als rotes Fleisch. Aber wenn das gelegentlich passiert, dann fällt das nicht ins Gewicht. Einzelne Aktivitäten wie diese haben da keinen messbaren Einfluss. Es ist alles eine Frage der Menge. Und ja, auch ich gehe hin und wieder an eine Metzgete.

Wie häufig essen Sie Fleisch?

Ich esse wenig Fleisch, im Durchschnitt nur einmal pro Woche. Ich mache das so selten, weil Fleisch verglichen mit anderen Lebensmitteln eher ungesund ist.

Die Schweizer essen durchschnittlich 53 Kilo Fleisch pro Jahr. Die WHO empfiehlt allerdings einen Fleischkonsum von nur 300 bis 500 Gramm pro Woche. Wir essen also klar zu viel.

Das betrifft nicht nur die Schweizer, sondern viele andere Länder auch. In Südamerika ist der Fleischkonsum noch höher als bei uns. Wir sollten das Fleischessen definitiv reduzieren, vor allem beim roten Fleisch. Hier empfehle ich einen Konsum von einmal die Woche, so wie das unsere Urgrosseltern intuitiv immer gemacht haben.

Warum ist das rote Fleisch so stark unter Beschuss gekommen?

Alle grossen Beobachtungsstudien, die über sehr lange Zeiträume gemacht wurden, sind zum Ergebnis gekommen, dass ein hoher Fleischkonsum mit erhöhtem Aufkommen von Krebs in Verbindung gebracht wird, insbesondere Dickdarmkrebs, aber auch Kreislauferkrankungen. Warum das so ist, darüber streitet sich die Wissenschaft. Das kann damit zu tun haben, dass eine zu hohe Proteinzufuhr ungünstig ist, oder, dass sich in Muskelfleisch Substanzen befinden, die krebsauslösend sind.

Es bestünde ja auch die Möglichkeit, dass der Staat stärker regulierend eingreift.

Ich bin nicht der Meinung, dass noch mehr Verbote sinnvoll sind. Man sollte die Menschen über neueste Erkenntnisse informieren, aber es muss eine individuelle Entscheidung bleiben, wie man mit diesem Thema umgeht.

Ich habe das Gefühl, dass wir, was unsere Ernährung betrifft, immer neurotischer werden.

Ja, und das betrifft nicht nur unseren Fleischkonsum. Auch was Gluten, Milchzucker und Laktose betrifft – die Ängste der Menschen sind extrem gewachsen.

Lebe ich als Vegetarier gesünder?

Ja, Vegetarier leben gesünder, jedenfalls hinsichtlich ihrer längerfristigen Gesundheit. Es gibt allerdings wenig Studien über die Lebenserwartung von Vegetariern, weil Vegetarismus als Lebenskonzept noch nicht lange genug existiert, jedenfalls nicht in den westlichen Staaten. Da braucht es schon Ergebnisse von 20 oder 30 Jahren.

Muss eigentlich ein Kind Fleisch essen, um gesund zu bleiben?

Nein, Kinder müssen kein Fleisch essen, um gesund zu bleiben. Es genügt hier durchaus eine Ernährung aus pflanzlichen Produkten und Proteinen aus Fisch und Milchprodukten. Die Vorgaben der WHO bezüglich des Fleischkonsums, die für Erwachsene gelten, eignen sich übrigens auch bei Kindern.

Könnte man mehr Fleisch essen, wenn es aus biologischer Landwirtschaft stammt? Dieses gilt ja als gesünder.

Biofleisch ist leider nicht gesünder als konventionell produziertes Fleisch. Die einzige mögliche Ausnahme ist im Bereich der Fleischproduktion, die Antibiotika einsetzt; da gibt es durchaus Probleme für Menschen, die unter Infektionskrankheiten leiden. Auch bei älteren Menschen ist Biofleisch dann sicher gesünder. Für die Umweltbelastung macht es allerdings einen signifikanten Unterschied. Fleischproduktion ist, was die Lebensmittelressourcen betrifft, äusserst ungünstig. Man muss das Zehnfache von pflanzlichen Lebensmitteln aufwenden, um eine Fleischmahlzeit zu produzieren. Je geringer der Lebensmittelkonsum weltweit ist, desto besser ist die Versorgung mit pflanzlichen Lebensmitteln.

michael_ristow* Professor Michael Ristow forscht an der ETH Zürich über den Stoffwechsel und seine mögliche Bedeutung für die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht und Krebs, sowie dessen Bedeutung für die Alterung.

 

 

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Mit dem Online-Essrechner des «Tages-Anzeigers» und der «SonntagsZeitung» prüfen Leserinnen und Leser, wo sie im Schweizer Schnitt mit ihrem persönlichen Konsum stehen. Esse ich zu fettig? Trinke ich zu viel Alkohol? Und wie stehts mit meinem Wurstkonsum, der so schädlich sein soll wie das Rauchen? Als Datenbasis dient die alle fünf Jahre vom Bund durchgeführte Schweizerische Gesundheitsbefragung, die Angaben von 100’000 Schweizern und Schweizerinnen auswertet.

Von Kopf bis Fuss Fleischkonsum

78 Kommentare zu ««Biofleisch ist nicht gesünder als konventionelles Fleisch»»

  • von Arx Rolf sagt:

    Was ist Gesund, wenn ein Elefant nur Grünzeugs Frisst, wie die Kuh, und der Tieger und Löwe nur Fleisch Frisst, der Mensch, Ist eben Beides. Krank Macher ist doch die Industrie, die Verbotene Zutaten in die Esswaren mischen,wie Pestizide, Haltbarmacher, das sind alles gifte, die so nichts taugen in Esswaren,
    Diese Giftigen waren, machen Krank-Krebs etc.

  • Michael sagt:

    Na da frage ich mich doch sehr, wer hier die Tatsachen unlauter verdreht Herr Niederer ! Leben und leben lassen. Seit der Mensch als solcher zu bezeichnen ist, hat er Tiere gejagd und Fleisch gegessen. Erst viel später, als er sesshaft geworden ist, stieg er auf pflanzliche Nahrung um. So ist weder das eine noch das andere zu verdammen. Mir geht’s nur völlig gegen den Strich, wenn sich die Vegetarier immer als Gutmenschen über den Rest der Welt aufschwingen. Wenn sie die Tiere wirklich schützen wollten, müssten sie auch runter von Ihrerm Ledersofa, die Lederschuhe verbannen, den Pelz Ihrer Frau zurückbringen, die Daunenduvetts entsorgen. Wage ich zu bezweifeln.

  • Vierauge sagt:

    für die Tiere ist Bio-Fleisch auf jeden Fall gesünder – aber das habe einige andere ja auch schon geschrieben.

    Was mir noch auffiel: „…was Gluten, Milchzucker und Laktose betrifft…“
    Herr Professor, Laktose und Milchzucker ist das Gleiche. Was sollen wir aus diesem Zitat hinsichtlich Ihrer Kompetenz schliessen?

  • Stocker sagt:

    Das Beste am Bio-Fleisch: Die grosse Mehrheit der Bio-Bauern wählt nicht SVP!

  • Anastasia sagt:

    Biofleisch ist nur schon darum gesünder weil die Tiere artgerechter und gesünder gehalten werden. All das andere Billigfleisch wird auf Kosten der Tiere und mit viel Tierquälerei produziert.

  • Josef Fischer sagt:

    Bio-Fleisch mag nicht gesünder sein, aber sicher schmackhafter und weniger schädlich als konventionelles Fleisch. Zudem haben die artgerecht gehaltenen Tiere einen schöneres (kurzes) Leben.
    Am Gesündesten, Moralischsten und Ökologischsten ist sicher, auf Fleischkonsum zu verzichten.

  • Anna sagt:

    So ein Quatsch. Sicher ist Bio-Fleisch gesünder als konventionelles Fleisch. Schon nur indirekt für die Gesamtbevölkerung weil keine Antibiotika verwendet werden und daher nicht dabei mithilft, dass sich Antibiotika Resistenzen in der Umwelt und in der Gesamtbevölkerung entwickeln.

  • Hanspeter Niederer sagt:

    Biofleisch ist selbstverständlich gesünder als konventionell produziertes Fleisch, da konventionelles Fleisch die Pestizid-Rückstände in der Nahrung der Tiere ebenfalls enthält. Es scheint mir sowieso offensichtlich, dass sich der Tagesanzeiger für eine Fleisch-Offensive des Bauernverbandes einspannen lässt, denn auch in der Sonntags-Zeitung wurde ein haarsträubender Artikel („gesünder als gedacht“) veröffentlicht, der die Gefahren von gesättigten Tierfetten total verharmlost und auch Milchprodukte als gesund darstellt, obwohl das keineswegs der Fall ist.

    • Bei Fleisch und Milchprodukten sehe ich die durchschnittliche Tagesmenge als Anzeiger für gesund oder ungesund.
      Bis Ausgust 2015 habe ich pro Tag 1,5 Liter Milch getrunken. Heute noch 1,5 Liter Milch am Wochenende. ich fühle mich besser.
      Ob Null-Konsum von Milchprodukten das richtige ist, bezweifle ich. Aber eine geringe Menge könnte richtig sein.

  • Erich D. Müller sagt:

    Es gibt heute praktisch kein Lebensmittel mehr, das nicht bereits einmal im Verdacht stand , für die Gesundheit schädlich zu sein. Letzlich dürften wir nichts mehr essen und dies wäre in letzter Konsequenz tötlich!
    In der Natur gilt das Gesetz „fressen und gefressen werden“. Wir Menschen stehen nun halt am oberen Ende der Nahrungskette. Doch halt: auch bin ein Verfechter mit den Tieren mit Respekt umzugehen.
    In nahe Zufkunft wird es möglich sein ein Steak aus der Retorte zu züchten. Vielleicht ist das die Lösung des Problems???
    Vegetarisch leben ist okay, aber wenn jemand Fleisch essen will ist das auch kein Verbrechen. Toleranz ist gefragt, nicht religiöser Fanatismus.

    • Hanspeter Niederer sagt:

      Wer darauf besteht, wehrlose unschuldige Tiere niederzumetzeln, die übrigens im selben Ausmass leidensfähig sind wie der aufgeblasene Homo sapiens, um einen kleinen unnötigen Spass an Tisch und Grill zu haben, ist ein Mitglied der religösen Sekte der Fleisch-Fetischisten, die über Leichen geht, um ihre Bräuche zu zelebrieren. Man sollte die Tatsachen nicht unlauter verdrehen, Herr Müller.

      • Ich bin Teilzeit-Vegetarier, ca. 50 %.
        Am Fleischkonsum stört mich die Tierhaltung.
        1. muss die Tierschutz-Gesetzgebung in der Schweiz massiv verstärkt und anschliessend von den Staatsanwaltschaften auch gelebt werden.
        2. muss importiertes Fleisch zwingend mindestens den hiesigen Produktionsbestimmungen gem. 1 entsprechen.

  • Ernst Bauer sagt:

    Ich war 25 Jahre Metzger. Ja, Fleisch IST ungesund! Ich selber habe höchstens 1x pro woche Fleisch konsumiert. Machmal nur 1x alle 2 Wochen.

    • Widerspenstige sagt:

      Aha, ein Kenner der Fleischbranche mit klarer Aussage. Dankeschön für diesen Klartext, Ernst Bauer! Bitte mehr davon, denn es geht um sehr viel Aufklärungsarbeit von Betroffenen.

  • Othmar Meissen sagt:

    Richtig, Biofleisch ist nicht gesünder als normales Fleisch. Aber es ist weniger ungesund.

  • Nell sagt:

    So ein Blödsinn, der Staat sollte nicht regulierend eingreiffen – tut er doch längst, und zwar indem er Fleisch- und Milchprodukte subventioniert!

  • Das Biofleisch ist nicht gesünder, nur teurer… Welche Garantie hat der Konsument mit nur dem Label Biofleisch ? Wenn es geht, direkt ab Bauernhof oder guter Dorfmetzger Fleisch einkaufen. Jegliche Werbung ist sonst schon irrefürend.

  • Hausfrau sagt:

    Fleisch essen ist eine tödliche Angelegenheit. Vor allem für das Tier, welches dafür sterben muss.
    Kälber werden für die Milch massakriert und Hennen nach einem Jahr in der Eierproduktion vergast. Männliche Küken werden keine zwei Tage alt – was vielleicht gnädiger ist als das Leben ihrer Schwestern.
    E Guete mitenand!

    • Carnivor sagt:

      Zum Dessert:
      Die Tiere hätten ja gar nicht gelebt, wären sie nicht ihres Feisches gezüchtet worden. Ihr kurzes Leben verdanken die Tiere also unserem Hunger auf Fleisch. Schade gibt es heutzutage keine einfachen Antworten auf komplexe Fragestellungen mehr ..ausser für die Hausfrau.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Sie lassen die Frage offen, was das für ein Leben ist, dass wir den Tieren mit unserem „Hunger auf Fleisch“ bieten. Abgesehen vom tierischen Leid ist der Ressorcenverbrauch an Wasser und Getreide zu Mastzwecken immens, von der Umweltverschmutzung und Monokultur ganz zu schweigen. Sie machen es sich mit Ihrer Argumentation auch sehr einfach: „ohne uns würde es nicht leben, wir können alles damit machen“ Hält wohl kaum einer ethischen Prüfung stand.

      • Hans Hintermeier sagt:

        „…Fleischproduktion ist, was die Lebensmittelressourcen betrifft, äusserst ungünstig. Man muss das Zehnfache von pflanzlichen Lebensmitteln aufwenden, um eine Fleischmahlzeit zu produzieren…“. Wie lange kann es sich der Planet noch leisten, dass die privile gierte wes tliche Welt so viel Fleisch isst. Wenn Ind ien und Ch ina mit dem Fleischkonsum nachziehen, dann bräuchten wir mehrere Erden. Vorher verhun gern ar me Menschen, weil u.a. der Getreidepreis auf dem Weltm arkt steigt, u.a. aufgrund unserem Mastvieh/Fleischhungers. Was der So janbau zu Mastzwecken in Südam erika anrichtet, ist ja bereits hinlänglich bekannt.

      • Hausfrau sagt:

        Dann sollen uns die Tiere etwa noch dankbar sein für das bisschen Existenz nur zum getötet werden?
        Wie wäre der Gedanke Kinder zu züchten um genügend passende Organspenden zu gewinnen? Die hatten ja bis zur Entnahme auch ein Leben? Ups Carnivor. Ist wohl doch ganz einfach.

      • Und die beschissene Tierhaltung?
        Wenn die Nachrichten des VgT stimmen, hat der Rechtsstaat Schweiz ein massives Problem mit nicht arbeitenden Polizeien und Staatsanwaltschaften.

  • Dani Flas sagt:

    Es kommt schon darauf an welche Vegetarier. Die meisten Vegetarier leben eindeutig ungesünder, weil sie auch kein Fisch essen. Da hätte der Professor genauer differenzieren sollen. Hingegen solche die Fisch essen, haben sicher Vorteile.

    • Hans Hintermeier sagt:

      Können Sie Ihre Behauptung belegen, dass die meisten Vegetarier, die keinen Fisch essen, ungesünder leben? Warum sollten Sie ungesünder leben? Vegetarismus meint übrigens per Definition „nur solche Produkte zu verzehren, die vom lebenden Tier stammen“. D.h. wenn Professor Michael Ristow erwähnt, dass Vegetarier gesünder leben, dann meint er sicherlich, dass auch eine Ernährung ohne Fische kein Problem ist.

  • filosof sagt:

    ALLES ist Gift, die MENGE machts. (Paracelsus)

  • Rolf Rothacher sagt:

    Logischerweise ist Bio-Fleisch weit gesünder, als konventionell produziertes. Vielleicht nicht für den Menschen, doch für die Umwelt. Es nutzt doch nichts, wenn man wie Rinow nur das End-Produkt analysiert und nicht den Weg, der zu diesem Produkt führt? Als Wissenschaftlicher sollte Herr Rinow ebenfalls zugeben, dass unsere Verdauung derart komplex und unerforscht ist, das niemand wirklich weiss, welche Stoffe in welchen Mengen welche Schäden auf Dauer anrichten. Denn jeder Schadstoff wird stets immer nur für sich alleine analysiert, nie in Verbindung mit anderen.
    Nur eines ist gewiss: Je unschädlicher wir produzieren, desto unschädlicher ist auch das Produkt.

  • Hans sagt:

    Nach allem was ich von meinen Eltern und Grosseltern gehört habe, haben meine Vorfahren nicht „intuitiv“ nur ein Mal wöchentlich Fleisch gegessen, sondern schlicht, weil sie zu arm waren um es sich öfter leisten zu können.
    Ich frage mich, wie abgehoben man denn sein muss, um zu solchen Aussagen zu gelangen.

  • marie sagt:

    vor ein paar jahren gabe es eine schlagzeile, die mich heute noch zum lachen bringt. zimt ist krebserregend. wer isst 2kg zimt auf einmal?
    masshalten ist die devise und ein paar mal über die stränge schlagen bringt auch niemanden um. askese ist für die allermeisten menschen eher ein qual; zumindest fällt mir bei allzu asketischen menschen immer wieder eines auf: das eigenartige verhältnis zum essen und den damit einhergehende frust. nun ja, ich liebe essen und kochen – für mich eines dieser highlights im leben.
    bon app!
    ps: gesund? was ist gesund? …das macht keinen sinn, wir malochen bis zum umfallen, karren rum bis es tote gibt, verpesten so die umwelt… 😉

    • Hans Hintermeier sagt:

      Falls Sie mit Asketismus auch Vegetarismus meinen: Vegetarismus hat nichts mit Askese zu tun. Es gibt unzählige leckere Gerichte. Falls einem dann mal doch die Fleischlust packt, kann man immer noch z.B. bei Vegusto Fleischalternativen kaufen. Die nehmen die gleichen Gewürze wie die Metzger und deshalb schmeckt es (für den unvoreingenommenen Betrachter) auch praktisch gleich. Als Vegi muss man heute auf praktisch nichts mehr verzichten. Im Gegenteil man is(s)t oft viel kreativer/ abwechslungsreicher, als wenn immer das Fleisch im Zentrum steht. Jeder soll nach seiner eigenen Faço glücklich werden, aber Vegis Asketismus zu unterstellen, würde nun wirklich nicht stimmen.

      • Heinz J. sagt:

        „… nehmen die gleichen Gewürze wie die Metzger…“??? Also ich kaufe mein Fleisch ungewürzt. Und lasse es oft dabei, abgesehen von etwas Salz und Pfeffer. Da kommen die Röstaromen zum Zug, die nur ein schönes Stück Fleisch bietet.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Das mit den Gewürzen habe ich vor allem auf die Vegi-Würste bezogen. Probieren Sie mal das Vleisch von Vegust, dann wissen Sie wovon ich spreche!

    • marie sagt:

      ne, ne. vegi ist schwer i.o.! bei mir könnten mind 2x die woche sogar veganer an tisch sitzen und satt werden.
      nein, unter askese verstehe ich verzicht bis zu mickerige, unleckere „etwas“ im teller, wo es sich nicht einmal lohnt, überhaupt geschirr zu benutzen. null alk und null schoggi, null zucker, null genussmittel O_O …wie lustfeindlich.
      ich esse übrigens mehrheitlich vegi, liebe aber auch fleisch. ich mag halt fast alles und esse alles (sogar bananen im fruchtsalat).

      • Hans Hintermeier sagt:

        Mmmmh, Bananen im Fruchtsalat!

      • marie sagt:

        ah, endlich weiss ich, wem ich die bananen aus dem fruchtsalat abgeben kann. danke für die abnahme. 🙂
        habe soeben kichererbsen für morgen eingeweicht. weiss zwar noch nicht, was ich daraus machen werde, aber etwas eintopfiges bei diesem wetter muss her.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Wollte dir eigentlich ein Rezept für Gemüse Curry mit Kichererbsen schicken, es verschwindet aber immer im Nirvana

      • marie sagt:

        danke für den tipp! ging mir eben auch durch den kopf, ich schwanke zwischen curry und tajine. ich habe nämlich noch ein wenig selbstgemachtes harissa… wahrscheinlich wird es nächste woche beides geben – habe ein bisschen viel kichererbsen eingelegt. 🙂
        das bringt wärme in diese kalte jahreszeit!

      • Hans Hintermeier sagt:

        Kichererbsen würde ich zuerst im Dampfkochtopf machen (ca. 25 Minuten), obwohl du sie eingelegt hast, sie haben sonst sehr lange! Auch würde ich im Dampfkochtopf noch kein Salz dazugeben, damit sie besser „aufgehen“. Wünsche dann guten Appetit!

  • Tobias sagt:

    und wieder so ein paranoider Artikel der uns ungesundes Verhalten suggerieren will.
    Komisch nur dass wir die höchste Lebenserwartung haben – im Vergleich zu früher und im Vergleich zu praktisch allen anderen Ländern. Kann unsere Ernährung also nicht so falsch sein.

  • Josef Reichmuth sagt:

    Im Beitrag steht, dass „Fleisch verglichen mit anderen Lebensmitteln eher ungesund ist“. Der Titel sollte deshalb doch heissen, „Biofleisch ist nicht gesünder aber für die Umweltbelastung gibt es einen signifikanten Unterschied. “ Und das ist ja wohl das eintscheidende, dass nachhaltig produziert wird. Gentechnisch produzierte Lebensmittel kann man mit der gleichen Methode auch nicht unterscheiden, aber ist man bereit Lebensmittel zu kaufen, dessen Saatgut von Chemiefirmen produziert und das die total abhängigen Bauern unter den diktierten Bedingungen des Produzenten (Einsatz von Dünger, Pestiziden, Fungiziden, etc.) anbauen müssen?

  • Gerber sagt:

    Es geht ja nicht nur darum, ob es für den Menschen gesünder ist. Für die Tiere ist es ganz sicher gesünder, das ist relevant!!

    • Onkel Arnold sagt:

      Meinen Sie das ernst? Für die sogenannten Nutztiere ist das Verarbeiten ihrer Körper zu Fleisch in jedem Fall tödlich. Das gilt auch für „Bio“-Tiere.

  • Beat P. Lehmann sagt:

    Seit mehreren Millionen Jahren, aber mindestens die letzten 200’000 Jahre (Homo sapiens) durchlief der Mensch eine evolutionäre Entwicklung als Jäger und Sammler. Seine Genetik hat sich entsprechend angepasst und sich in den letzten paar tausend Jahren kaum verändert. Inuit und Massai z. B., litten nachweislich unter keinerlei Zivilisationskrankheiten wie Metabolisches Syndrom, Krebs u.s.w. bevor sie „zivilisiert“ wurden. Hauptbestandteil der Ernährung war natürlich Fleisch, Fisch! Viel Protein und Fett! Dafür keine leere, nicht essentielle Kohlenhydrate. Der Mensch ist ein evolutionäres Erfolgsmodell!

    • Geert sagt:

      Genau, der Mensch WAR ein evolutionäres Erfolgsmodell! Davon hat er sich nun aber definitiv gelöst und steuert auf die volle degeneration zu. Insbesondere auch weil das wohl des Individuums wichtiger geworden ist als das überleben der Spezies.

  • Hans Hintermeier sagt:

    Gutes Interview, super finde ich auch, dass die ökologischen Aspekte erwähnt wurden. Ein wichtiger Punkt wurde jedoch mMn vergessen: Es geht mMn nicht immer nur um den Menschen (Anthropozentrismus/Egoismus), also darum, ob Fleisch ungesund ist, auch das Tier möchte leben, hat Empfindungen wie Angst usw. Eine kleine Gaumenfreude von 10 Minuten rechtfertigt meiner Meinung nach nicht, dass ein anderes Lebewesen das ganze Leben lang eingesperrt (artfremd gehalten) ist und dann geschlachtet wird.

    • Marcus Ballmer sagt:

      Eine seltsame Definition, Genuss in Minuten zu messen. Wenn die Gaumenfreude 100 oder 1000 Minuten dauert, wäre Fleischkonsum dann für Sie akzeptabel? Fleisch ist nicht nur eine Gaumenfreude, sondern ein überaus wertvolles Nahrungsmittel. Und eben, wenn das Tier artgerecht gehalten wurde, scheinen auch Sie nichts dagegen zu haben. Kurzum: Sie sollten nicht gegen den Fleischkonsum angehen, sondern sich für tiergerechte Haltung einsetzen.

      • Hans Hintermeier sagt:

        Sie haben mich wohl falsch verstanden. Ich gönne jedem Tier sein Leben von Herzen und esse es deshalb nicht, auch wenn es Biofleisch ist. Das mit den Minuten sollte nur auf die Verhältnismässigkeit hinweisen (Egoismus): wir sterben ja nicht, wenn wir kein Fleisch essen, wir essen es nur aus Lust und nehmen dafür einem anderen Lebewesen das Leben. Wie die WHO und dieser Text darlegen, kann man/frau problemlos und sehr gesund ohne Fleisch leben, weshalb es für mich unnötig/nicht verhältnismässig ist Tiere zu essen/schlachten.

      • Onkel Arnold sagt:

        Mit anderen Worten: „Setzen Sie sich bitte für etwas ein, was mir in meinem tiermörderischen Konsumverhalten nicht zu nahe tritt.“ Herr Balmer, Sie lassen aus profanen Motiven wehrlose Tiere umbringen, bitte hören Sie auf damit.

  • Roland K. Moser sagt:

    Beim Bio-Fleisch geht es doch darum, dass das Fleisch nicht aus Folter-Haltung stammt. Oder irre ich mich?

    • Hotel Papa sagt:

      War klar wieder ein Fall von tendenziöser Titelsetzung. Die Aussage des Interviewten war differenziert. Der Titel nur noch verzerrend.

    • Dieter Neth sagt:

      Ja da irren Sie sich. Bio bedeutet, dass das Tier Futter aus biologischem Anbau frisst. Das kann im schlimmsten Fall sogar Genmais sein. Ist in jedem Fall oft Soya aus dem Ausland. Bio hat mit den Haltungsbedingungen nicht zwingend etwas zu tun. Da muss man auch drauf schauen, dass das Tier mittels „besonders tiergerechten Auslaufhaltung“ aufgezogen wurde. Kurzum: keine Bio Produkte nach EU Norm wenn einem die Haltungsart wichtig ist! (Will jetzt keine Werbung machen!)

  • Abraham Tahdassee sagt:

    Bio ist nicht besser, nur teurer. In einem Blindtest konnten die Probanden jedenfalls Bio nicht von Normal unterscheiden.

    • Hans Haslimeier sagt:

      Ich denke bei Bio geht es vor allem darum, dass Tiere ein tierwürdiges Leben leben können. Ich kaufe jedenfalls darum Bio. Wie kann man zB. Poulet essen von Hühnern die wie in einem KZ gehalten werden?!

    • Hotel Papa sagt:

      Bio ist nicht für Egoisten, die für sich das beste wollen.
      Bio ist für Menschen, die dem Tier ein Lebenswertes Leben gönnen.

      • Hanse Rinne sagt:

        Doch Bio ist besser, auch teuer. In einem Blindtest wurden die Biotiere deutlich besser gehalten als die konventionell Gehaltenen.

        Es geht bei Bio nicht um Geschmack!!! Wie oft soll man es noch sagen: Es geht um Gesundheit (v.a. bei Gemüse –> Pestizide, bei Fleisch nicht), Umwelt (schonender Anbau, Gewässerschutz), Tierschutz und Artenförderung (Ausgleichsflächen)

      • Flori Antha sagt:

        @Hotel Papa: Woher wissen Sie eigentlich so genau was das beste für Tiere ist? Sie legen ihre menschlichen Massstäbe an und vermenschlichen Tiere damit. Es kann durchaus sein, dass Tiere in Biohaltung eine höhere Lebensqualität haben, man kann das aber nicht einfach a priori annehmen. So haben Hühner in Freilandhaltung ein sehr viel höhere Stressniveaus als Hühner in Käfighaltung. Und in freier Wildbahn ist es, zumindest für Beutetiere, auch nicht allzu lustig.

      • Hotel Papa sagt:

        @F.A.: Schlage vor, dass sie mal einem Haufen Hühner das Freilaufgehege UND die Käfigbatterie frei betretbar anbieten.
        Und dann schauen, wo sich die Hühner am Schluss aufhalten…
        *kopfschüttelnd ab*

    • Widerspenstige sagt:

      Bioproduktion ist selbstredend besser, weil sämtliche Abfallprodukte verwertet werden sprich der Kreislauf im Natursystem damit geschlossen ist. Bei Nicht-Bioproduktion werden Abfallprodukte zweckentfremdend eingesetzt, verbrannt, CO2-fördernd an die Umwelt abgegeben etc. Biofleisch ist für mich persönlich im Geschmack besser und gibt mir ein besseres Gefühl, weil ich weiss, woher das Tier kommt und wie es gepflegt und ernährt wurde. Einmal in der Woche Fleisch reicht mir oder jeden zweiten Tag für Beginner zu weniger Fleischverzehr.

    • Roland K. Moser sagt:

      Aber dem Tier ging es zu Lebzeiten um einiges besser. Und darum geht es beim Bio-Label für Fleisch.

    • Weber Reto sagt:

      Wer schmeckt denn Pestizid-Rückstände, Antibiotika u. a. „Beigaben“ in Nicht-Bio-Fleisch ?!?

  • Franz Müller sagt:

    Wer Gesundheit als Argument für oder gegen den Biokonsum einsetzt, hat nichts verstanden.

    • Geert sagt:

      Ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Leider ist aber dieser Egoismus nach wie vor der Hauptgrund, und fallen immer noch ziemlich viele Leute aus der Luft wenn ich ihnen erzähle warum ich Bio esse…

    • Markus Sutter sagt:

      Richtig! Es geht darum das die Welt nicht mit möchtegern ungiftigen giften vergifted wird, was den Menschen zum versuchskaninchen macht. Dazu werden Antibiotika resistenzen durch den erschwerten einsatz vermieden. Dann ist da noch das Tierwohl. Fleisch ist immernoch Fleisch. Vieleicht ist Bio gesünder(weniger pestizidrückstände andere fette\proteine) laut who nicht. Das gesamtpacket bio ist aber eine gute sache und sollte deswegen unterstüzt werden. Das Grossverteiler diese Ideologie zur gewinnoptimierung nuzen ist leider ein trauriger fakt

  • Manuel Fricker sagt:

    Unsere Urgrosseltern haben intuitiv weniger Fleisch gegessen? Sind sie sicher, dass es für die meisten Menschen nicht eher eine Kostenfrage war und als die Wirtschaft in Schwung kam, der Preis von Lebensmitteln im Verhältnis zu den Einkommen sank, die Menschen damit begonnen haben, mehr Fleisch zu essen? Das wäre für mich jedenfalls die plausiblere Erklärung.
    Ausserdem war (nicht nur) Fleisch während der Weltkriege ohnehin rationiert, wenn ich mich nicht irre. Dies haben bereits meine Grosseltern zweimal durchgemacht, mein Vater einmal. Und er war später jemand, der täglich sein Stück Fleisch haben wollte, ich hingegen nicht mehr.

    • Flori Antha sagt:

      Das ist wirklich ein unsinniges Argument. Der Fleischkonsum variiert halt mit den ökonomischen Bedingungen. Im Spätmittelalter wurde ungefähr doppelt so viel Fleisch pro Kopf verzehrt wie heute.

      • Hans Dampf sagt:

        Nicht alles, was in Wikipedia steht ist wahr. Die Berechnungen zum Fleischkonzum im Mittelalter wurde von den Forschern im letzten Jahrhundert mit falschen Grundlagen vorgenommen und im aktuellen Jahrhundert längst widerlegt. Zudem hat die breite Bevölkerung ziemlich anders gegessen als Mönche und Adlige. Und nicht zu unterschätzen sind die ca 150 Feiertage wo Fasten angesagt war, also prinzipiell kein Fleisch an knapp der Hälfte der Tage im Jahr.

  • Ralf Schrader sagt:

    Ein Lebensmittel ist weder gesund noch ungesund. Ein Lebensmittel kann im Extremfall krankmachend sein (mit pathogenen Erregern infiziertes Fleisch, nicht Fleisch an sich), aber das ist etwas anderes als ungesund.

    Gesundheit ist ein kultureller Begriff und bedeutet nicht, nicht krank zu sein, sondern auch ggf. mit schweren Krankheiten sein Leben selbstständig meistern zu können.

    • Marcus Ballmer sagt:

      Na ja, dann essen Sie eben nicht krank machende Lebensmittel. Ich esse gesunde.

    • Ui.
      Sind Sie sicher, dass auf dem letzten Satz beharren wollen?

    • Hanspeter Niederer sagt:

      „Gesundheit ist ein kultureller Begriff und bedeutet nicht, nicht krank zu sein, sondern auch ggf. mit schweren Krankheiten sein Leben selbstständig meistern zu können.“ Nein, Gesundheit bedeutet frei von Krankheit und VOLL leistungsfähig zu sein. In einer zunehmend gesundheitlich degenerierten Population fühlen sich aber einige Menschen bemüssigt, den Gesundheitsbegriff bis zur Unkenntlichkeit zu relativieren.

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