Das stärkt das Immunsystem wirklich

Ansteckend und gesund: Lachen setzt Glückshormone frei. Foto: Chris Hunkeler (Flickr)
Jede Erkältung ist lästig. Und das Ungerechte daran: Die einen packt der Infekt nur schon, wenn sie im Tram angeniest werden, während andere im T-Shirt bei Wind und Wetter spazieren gehen können und trotzdem verschont bleiben. So unterschiedlich wie die Empfindlichkeiten, so fantasievoll sind Menschen, wenn es darum geht, ihr Immunsystem zu stärken. Sie schwimmen bei kalten Temperaturen, besuchen die Sauna oder schwören auf gewisse Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel.
Was aber ist das Immunsystem überhaupt? «Es besteht aus verschiedenen Zellen und löslichen Faktoren, die Krankheitserreger und Tumorzellen abwehren», sagt Hajo Haase vom Institut für Immunologie an der Uniklinik Aachen. Wenn Krankheitserreger die natürlichen Barrieren des Körpers wie Haut und Schleimhäute überwinden, sorgen Immunzellen dafür, dass sie unschädlich gemacht werden.
Was aber hilft wirklich?
Aktivität
Aus verschiedensten Untersuchungen geht hervor, dass sportlich aktive Menschen seltener an Infekten leiden. Wer regelmässig und moderat trainiert, erhöht die Aktivität bestimmter Immunzellen im Körper. Drei- bis fünfmal Training pro Woche sollte das beste Ergebnis zeigen. Vor allem Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder Fahrradfahren werden empfohlen. Aber Achtung: Ein zu intensives Training, vor allem bei Untrainierten, bewirkt das Gegenteil. Es schwächt das Immunsystem.
Schlaf
Menschen, die über längere Zeit schlecht oder zu wenig schlafen, sind anfälliger für Infekte, denn der Schlaf beeinflusst das Immunsystem. Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt, ist allerdings sehr individuell. Und es kommt auf die Qualität des Schlafes an. Dieser sollte in den durchschnittlich sieben bis acht Stunden alle Schlafphasen durchlaufen, damit man sich ausreichend erholt. «Untersuchungen haben gezeigt, dass zu wenig Schlaf und Schlafstörungen Symptom sowie Auslöser von verschiedenen schweren, chronischen Erkrankungen sein können», sagt Florian Schoch, Leiter des Zentrums für Angst- und Depressionsbehandlung Zürich (ZADZ) in Uster.
Sex
Über die Hintergründe der Auswirkung von Sex sind sich die Wissenschaftler noch nicht mit letzter Sicherheit im Klaren. Sie vermuten, dass der Austausch von fremden Körperflüssigkeiten das körpereigene Abwehrsystem trainiert. Oder – so lautet die zweite Hypothese: Die ausgeschütteten Hormone killen die schädlichen Stressgegenspieler, die uns schlapp und für Krankheiten anfällig machen. Wahrscheinlich trifft eine Mischung aus beiden Theorien zu.
Zink
Zink hat eine Wirkung auf die Abwehrkräfte; wie das genau funktioniert, ist aber wissenschaftlich noch nicht genau erforscht. Man weiss, dass das essenzielle Spurenelement Zink wichtig für das körpereigene Abwehrsystem ist. Zink kommt beispielsweise in Fleisch, Milch und Käse vor. Am besten nimmt man Zink zu sich, sobald sich die ersten Erkältungssymptome zeigen. Dazu belegt die amerikanische Cochrane-Studie, die in der deutschen «Ärztezeitung» besprochen wurde: «Die Dauer einer Erkältung war signifikant um einen Tag verkürzt, wenn die Patienten innerhalb von 24 Stunden nach den ersten Symptomen mit der Einnahme von Zink begonnen hatten, Allerdings erwiesen sich Lutschtabletten erst ab einer Dosierung von 75 mg pro Tag als wirksam. Der Schweregrad der Erkältungssymptome wurde durch die Einnahme von Zink nicht beeinflusst.»
Vitamin C
Ob das Vitamin C einer Erkältung entgegenwirken kann, ist umstritten. Die meisten Studien zeigen: Vitamin C hilft bei gesunden Menschen nicht, einer Erkältung vorzubeugen. Und Vitamin-C-Präparate werden ja häufig zur Vorbeugung von Erkältungen eingenommen. Ein Forscherteam unter Harri Hemilä von der Universität Helsinki kam zum Schluss, dass Erkältungen etwas milder und kürzer verlaufen, wenn man 200 mg Vitamin C pro Tag einnimmt. «Einen vorbeugenden Effekt konnten wir jedoch nicht nachweisen», sagt Studienleiter Hemilä. Vitamin C kommt insbesondere in Zitrusfrüchten, Kohlsorten und Peperoni vor.
Abhärten
«Es gibt keine einzige wissenschaftliche Untersuchung, die belegt, dass das Abhärten einen Einfluss auf das Immunsystem hat», sagt Stefan Meurer, Direktor des Institutes für Immunologie an der Universität Heidelberg. Ein positiver Effekt lässt sich trotzdem erzielen: Wer regelmässig in die Sauna geht, dessen Körper kann sich besser an Wärme und Kälte anpassen.
Echinacea
Zubereitungen aus Sonnenhut (Echinacea) sollen vor Erkältungen schützen und bei den ersten Symptomen auch deren Verlauf abkürzen. Als gesichert gilt, dass Echinacea die T-Zellen, Makrophagen und andere Einheiten des Immunsystems aktiviert. Ob das jedoch konkrete klinische Folgen hat, ist strittig. 33 Studien mit insgesamt 4631 Teilnehmern haben gezeigt, dass Echinacea im Vergleich mit Placebo weder zur Therapie noch zur Vorbeugung von Erkältungen eine Wirkung zeigte.
Darm
Wissenschaftlich ist zurzeit noch nicht genau erwiesen, wie sich beispielsweise die Ernährung auf die Darmflora auswirkt. Der Darm besitzt ein eigenes Immunsystem, das für die Abwehr krankmachender Darmkeime wichtig ist. In Tierversuchen wurde festgestellt, dass die Darmflora für eine effektive Immunantwort gegen Viren, zum Beispiel Grippeviren, verantwortlich ist.
Singen
Beim Musikhören steigt die Stimmung. Doch selber zu singen, ist definitiv noch gesünder, fanden Forscher vom Institut für Musikpädagogik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main heraus. Wer singt, bei dem sinkt das Stresshormon Cortisol, man wird resistenter gegen alle negativen Einflüsse von aussen.
Lachen
Lockert die Muskeln, befreit Gefühle und setzt Glückshormone frei. Ärzte haben in Studien herausgefunden, dass Lachen auch die Immunabwehr stärkt. Inder beherrschen diese Gefühlsäusserung übrigens am besten. Sie lachen laut wissenschaftlicher Untersuchung rund 400-mal am Tag.
Nahrungsergänzungsmittel
Normalerweise kann ein gesunder Mensch alle notwendigen Stoffe über eine ausgewogene Nahrung zu sich nehmen, sodass eine zusätzliche Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen nicht nötig ist. Bei besonderen Situationen, etwa bei einem chronischen Mangel oder einer Krankheit, ist es ratsam, mit seinem Hausarzt über ergänzende Möglichkeiten zu sprechen.
16 Kommentare zu «Das stärkt das Immunsystem wirklich»
gerade nach 14 tägiger intensiver grippe am gesunden, nehme ich jetzt gerne ein paar ideen auf zur vorbeugung.. am
besten gefällt mir ,, lachen ermuntert das immunsystem,, . sofort ausprobiert mit einer sehr witzigen und fröhlichen vorstellung in der oper inklusiv guter musik… dann ,, eine orange und 2 löffel honig,, für die stimmbänder und was mir total einleuchtet ist, das genügend und ,,guter und genügender schlaf , sicher weiterhin die sich langsam wieder einstellende gesundheit unterstützt! darum beziehe ich jetzt mein bett… sleep well too! edith
Unser Patentrezept für einen gesunden Winter: Sauna & Ingwertee
Für zweiteren eine Daumenlänge Ingwer verwenden, dessen Schale mit einem Teelöffel abkratzen (nicht mit dem Schäler dahinter gehen), in 1 1/2 Tassen Wasser etwa 20 Min köcheln, dann absieden. Eine halbe ausgepresste Zitrone dazu giessen sowie einen Esslöffel Honig. Das putzt de Hund!
«Es gibt keine einzige wissenschaftliche Untersuchung, die belegt, dass das Abhärten einen Einfluss auf das Immunsystem hat». Grossartig, aber wirklich abgehärtete Menschen erkälten sich NIE, weil sie ihre Wohnungen z.B. nicht auf 23 Grad aufheizen, sondern sich auch bei 18-20 Grad wohl fühlen. Soviel zu den „wissenschaftlichen“ Meinungen resp. Vorurteilen. Dass für die Zink-Aufnahme nur Tierqualprodute empfohlen werden, ist tumber Mainstream-Journalismus. Wer genug Zink aufnehmen will, ohne wehrlose Tiere zu quälen oder zu ermorden, hält sich an Haferflocken, Sonnenblumenkerne und Nüsse.
Längere Beiträge kommen wohl nicht durch….dann halt ganz kurz:
Also E.ch.i.n.a.c.e.a. hilft bei mir und meiner Familie seit über 30 Jahren d.h. mit Langzeittestphase am eigenen Körper. Gut ist, was individuell hilft.
„Gut“ ist wohl primär, woran man glaubt. Wenn Sie also glauben würden, dass Zuckerkügelchen helfen oder jeden Morgen fünfmal das Spaghettimonster zu lobpreisen, dann würden Sie nun wohl von den Vorzügen dieser Methoden schwärmen. Fakt ist aber, dass das dann nur eines ist: Ein Placebo-Effekt. Was ja gar nicht zu verachten ist, im Gegenteil. Fragwürdig mag es bloss sein, wenn man dafür teure Produkte kauft während es eigentlich ein Löffelchen stinknormaler Zucker auch tun würde..
Christoph, Sie wissen doch besimmt davon: ‚für Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker‘. Die Nebenwirkungen von Medis der Schulmedizin sind weit wirkungsvoller als ein Placebo-Effekt. Die steigenden Krankenkosten sprechen da eine deutliche Sprache.
Ich wiederhole gerne, dass ich ein Experiment am eigenen Körper startete vor über 30 Jahren und deshalb auch meine Kinder sich davon überzeugen konnten. Sie wenden es jetzt selber an und geben das geheime Wissen weiter.
Christoph, Sie würden wohl Ihre Oma verkaufen für Ihre Auftraggeber, nicht wahr? Mich täuschen Ihre Kommentare auch in anderen Foren nicht um ja nicht akzeptieren zu müssen, dass Phythotherapie wirkt.
Sind Sie wieder auf der Jagd nach der 5. Kolonne, WS?
Ich bitte Sie um Vorsicht, das könnte u. U. auch eine Nebenwirkung von Phytotherapeutika sein…
Ach, Sie sind auch auf der Jagd, Martin? Hier, nehmen Sie einen Esslöffel mit Waldhonig. Der wird Ihre Immunität etwas ins rechte Lot bringen. Sie könnten mir im Labyrinth des Waldes sonst wegen plötzlichen Schweissausbrüchen noch vor die falsche Lunte geraten. Nein, ich habe keine Halluzinationen, obwohl das gelegentlich von Nutzen wäre….hihi. Seien Sie bloss vorsichtig, dass Sie nicht in den falschen Köcher greifen beim Pirschen und Schiessen, Martin.
Wer hat denn hier Werbung für Produkte platziert? Also ich definitiv nicht, deshalb kann ich meinen Beitrag leider auch niemandem in Rechnung stellen. Bei Ihnen bin ich mir hingegen nicht so sicher.
So oder so kommen solche abstrusen Unterstellungen immer einer argumentativen Kapitulation gleich, weil man offensichtlich inhaltlich keine Antwort bieten kann. Denn wie im Blog erwähnt, die Fakten sind ziemlich eindeutig oder besser gesagt eben gerade nicht eindeutig was die Wirkung von Ihrem Produkt angeht. Wenn keine Wirkung nachgewiesen werden kann ausser einem Placebo-Effekt, dann gibt es halt keine Wirkung, ausser einem Placebo-Effekt. Das mit irgendeiner persönlichen Anekdote entkräften ist entweder furchtbar naiv oder schlicht gezielt manipulativ, so oder so ist es völlig nichtssagend. Ganz egal was für Motive dahinter stehen.
Im übrigen habe ich mich nur auf den spezifischen Fall bezogen, nicht auf Phytotherapie als solches. Dass die meisten Pflanzen einen bunten Chemiecocktail enthalten, der die unterschiedlichsten Wirkungen entfalten kann bis hin zu schweren Vergiftungen, ist natürlich klar. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass deswegen jede zufällig ausgewählte Pflanze eine medizinische Wirkung hat. Einige Pflanzen enthalten medizinisch wirksame Stoffe, viele nicht, und manche sind sogar tödlich. Entsprechend kann man auch nur jeden Fall einzeln betrachten..
….und Sie auf der Jagd um serbelnde Gläubige der Schulmedizin, Martin?
Auch wenn Sie mir wie üblich nicht glauben mögen, WS, aber ich liebe Waldhonig. Und bin selten krank, obwohl ich weiss Gott genug exponiert bin. Die Jagd hingegen ist nicht so mein Ding, das überlasse ich Ihnen… 😉
Also E.ch.i.n.a.c.e.a.-Abstinenz hilft bei mir und meiner Familie seit über 30 Jahren d.h. mit Langzeittestphase am eigenen Körper.
Womit ja wohl alles bewiesen wäre, San. 😉
Inneres Gleichgewicht, starke Psyche, Glücksgefühle, sind die besten Freunde des Immunsystems. Glücksgefühle können durch Auflegen von Musik z.B. von Mozart oder durch Sport erzeugt werden.
Das Immunsystem ist tatsächlich das Wichtigste bei der Gesundheit.
Davon bin ich auch überzeugt, Ritva.