Ein süsses Rezept gegen Heisshunger
Gegen Heisshunger gibt es Rezepte – zum Beispiel die Nice Cream. Video Firat Gürgen, Doris Hofer
Heisshunger führt oftmals zur gierigen Aufnahme von sehr grossen Nahrungsmengen in kurzer Zeit. Da sich das Gefühl der Sättigung rund 10 bis 15 Minuten nach dem Essen einstellt, sind Gehirn und Körper nicht schnell genug, diese Fressattacken rechtzeitig zu drosseln.
1. Der Grund für die Krise
Heisshunger kann drei verschiedene Ursachen haben. Entweder fehlt dem Körper schlichtweg Energie, weil er länger keine Nahrung mehr aufnehmen konnte oder die Person sportlich oder geistig sehr aktiv war. Oder aber es sind Psychologie und Gewohnheit, die uns an den Kühlschrank treiben. Wenn jemand hingegen regelmässig Heisshunger hat, kann es auf eine physische oder psychische Erkrankung hinweisen. Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder eine Schilddrüsenüberfunktion sowie Essstörungen wie Bulimie können sich durch dieses Symptom bemerkbar machen.
2. Wie verhindern Sie die Krise?
Ein zentraler Botenstoff für die Regulation von Hunger, und damit auch Heisshunger, ist der Blutzucker. Als Blutzucker bezeichnet man die Konzentration von Glukose im Blut. Glukose ist der wichtigste Energielieferant für unseren Körper. Glukose wird entweder sofort in Energie umgewandelt oder in Form von Insulin zunächst in unseren Zellen gespeichert. Je weniger Glukose wir im Blut haben, desto grösser ist die Gefahr, unter einer Heisshungerattacke zu leiden. Ziel muss es sein, unseren Blutzucker stabil zu halten. Dazu empfehle ich den Konsum von Nahrungsmitteln, die vom Körper langsam in ihre Bestandteile zerlegt werden und die deshalb Glukose nach und nach in das Blut abgeben. Zu den Kohlenhydratquellen, die sie länger satt halten, gehören Vollkornprodukte, Haferflocken und Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen). Vermeiden sollten sie simple Kohlenhydrate wie Honig, weissen Zucker, Schokolade, Weissmehlprodukte, Kartoffeln und Mais. Bei Heisshunger ist die Lust auf diese raschen Energielieferanten natürlich besonders gross. Diese Kohlenhydrate führen zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers, aber der Körper verbraucht die Energie in kürzester Zeit – und dann haben wir wieder Hunger.
Stellen Sie auf komplexe Kohlenhydrate um, und essen Sie öfters kleinere Mahlzeiten. Und gegen die Lust auf Süsses hilft meiner Erfahrung nach nur Folgendes: Essen Sie ein kleines Stück von Ihrem Lieblingsdessert, bevor die Lust darauf dermassen ansteigt, dass es in eine Heisshungerattacke ausartet. Oder probieren Sie mal mein Nice-Cream-Rezept aus. Der Vorteil ist, dass Sie eine grosse Portion essen können, weil auch nichts Ungesundes drin steckt!
Das Rezept verrate ich Ihnen im Video. Die Zubereitung ist supereinfach und dauert nur zwei Minuten!
Die Berner Journalistin Doris Hofer wohnt in ihrer Wahlheimat Istanbul. Sie ist Personal Trainer und Mutter zweier Kinder. Auf ihrem Blog Squatgirl.com schreibt sie über Fitness und gesunde Ernährung.
15 Kommentare zu «Ein süsses Rezept gegen Heisshunger»
Heisshunger beseitigt man auch, dass man mehr trinkt und sehr langsam isst
Glucose wird nicht in Form von Insulin in den Zellen gespeichert, sondern in Form von Glykogen. Dieser Vorgang wird unter anderem gesteuert durch Insulin. Das wiederum ist ein Hormon und der Gegenspieler von Glucagon.
Fazit: Wer anderen Ernährungstips geben möchte, sollte die Grundlagen der menschlichen Biologie schon etwas besser beherrschen…
Das sind gut nachvollziehbare Essverhaltenstipps und Bananeneis werde ich demnächst ausprobieren. Das ist ja wirklich kinderleicht und einer Zuckerbombe in Form einer gekauften Rahmglace vorzuziehen. Ich mache übrigens ein Honigparfait selber ohne Eismaschine, nur im Gefrierfach und schmeckt meiner Familie und Besuchern immer sehr. Den kaltgeschleuderten eigenen BioHonig möchte ich keinesfalls missen als Zuckerersatz, denn seine wertvollen Mineralien (Kalium), Spurenelemente (hoher Eisengehalt), Vitamine braucht der Körper und hilft ebenso bei Hungerattacken. Die kenne ich aber kaum.
Zuckerbombe? 2 Bananen, 100-130g, ca 220kcal plus Mandelmilch 1dl 40kcal plus Proteinpulver zwei sehr gehäufte Löffel ca 30g 118kcal plus 1 Dattel ca 10g 28kcal. Macht ca 410 kcal pro Portion. Dafür kann ich fast 200g von meiner Lieblingsglace Sélection Pure Chocolat Santo Domingo schlemmen. Mmmmhh 🙂
„Glukose wird entweder sofort in Energie umgewandelt oder in Form von Insulin zunächst in unseren Zellen gespeichert.“ So ein quatsch habe ich noch selten gelesen. Insulin ist ein Hormon, das vielfältigste Aufgaben hat und sicher nicht zur Speicherung von Glukose in den Zellen dient. Gespeichert wird als Glykogen oder Fett.
„Ziel muss es sein, unseren Blutzucker stabil zu halten.“ Keine Sorge, das macht Ihr Körper ganz alleine. Das Hirn funktioniert nämlich nur richtig wenn der Gulcosespiegel innerhalb sehr enger Grenzen liegt. Das bekommen Sie mit Essensregulierung nicht so genau hin.
Tatsächlich. Es muss „Glykogen“ statt „Insulin“ heissen…
Einmal mehr würde mich interessieren, was Frau Hofer für eine Ausbildung hat. Dann könnten wir LeserInnen, das was hier steht auch besser einordnen. Da mein Gewicht leider schon länger eher zu hoch ist und ich mich ziemlich abmühe (Sport, Ernährung) interessieren mich eigentlich alle Tipps. Ich hoffe immer noch irgendwo einmal genau für mich das „richtige“ zu finden. Aber hier muss ich doch öfter’s den Kopf schütteln…..
Kenne Leute die relativ „schmerzlos“ und rasch abgenommen haben, indem sie die 3 ungesunden Dinge Weizen (Buch „Weizenwampe“), Kuhmilch (google „Kalziumlüge“) und Zucker (Buch „Zuckermafia“) gestrichen haben.
Viele haben so nebenbei auch gleich noch ihre Allergien (Heuschnupfen, Neurodermitis) in den Griff bekommen.
Und sonst schwören viele auf Weight Watchers.
Wenn möglich Stress abbauen, richtig viel schlafen und sich eine Bewegeung suchen, die einem Freude macht (vielleicht ist es für sie halt Spazieren, Singen und Sex – es muss nicht immer „Sport“ sein) anstatt „sich abmühen“
Toi toi!
Mir scheint die beschriebene Lösung vieler kleiner Mahlzeiten gerade der falsche Ansatz – und auch ein Widerspruch zum eigentlichen Ziel. Die beschriebenen Hungerattacken entstehen u.a. eben gerade darum, dass der Körper zu empfindlich auf ein Absinken des Blutzuckers reagiert. Wenn man aber versucht, den Blutzucker möglichst konstant (hoch) zu halten, dann trainiert man dem Körper gerade das an. Anstatt dass der Körper lernt, mit natürlichen Schwankungen zwischen Mahlzeiten umzugehen und Energie aus den Fettreserven zu ziehen, gewöhnt man sich so einen extremen Zucker-Metabolismus an..
PS: Gefrorene Bananen, Datteln, Mandelmilch und Proteinpulver (!) – das kann man vielleicht gefrorenes „Smoothie“ nennen, aber kaum Glace. Kein Wunder hat man irgendwann „Heisshungerattacken“ wenn man sich solch euphemistische Pseudo-Substitute antut. Dabei verträgt es allemal ab und zu richtige Rahmglace und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen..
Immer, wenn ich „Proteinpulver“ höre, erinnert mich das an „Soylent“. Sowohl den Film, wie auch an das Produkt, des durchgeknallten Unternehmers, der Essen, das nach Essen aussieht, überwinden will. Wir sind wirklich schon bald so weit.
Eigentlich ein guter Rat: Iss nichts, das deine Grossmutter (muss wohl bald Urgrossmutter heissen) nicht als Nahrungsmittel erkannt hätte.
Viel Vergnügen beim Zunehmen.
@Hannes Müller: Weil man ab und zu ein richtiges (!) Dessert isst, nimmt man also zwangsweise zu? Also bitte, was ist denn das für eine Ernährungslehre. Wenn die Ernährung gesamthaft gut ist, quantitativ wie qualitativ, dazu etwas Sport, dann kann man sich durchaus so einiges erlauben. Es ist schlicht Quatsch, dass man zunimmt, wenn man nur anderes als irgendein dröges Körner-Früchte-Pulver-Essen anschaut, wie gewisse Diät-Ideologen einem permanent weissmachen wollen.
PS: Ich halte seit Jahren ein vorbildliches Gewicht bei athletischer Figur, werde also bei Glace statt „Nice-Cream“ bleiben..
Oh mein Gott – nur schon vom zuhören habe ich 1 kg. zugenommen! Bananen, Datteln?
Komplexe Kohlehydrate sind gut und schön, aber Eiweiss sättigt nach meiner Erfahrung langfristiger.
Übrigens schwanten in einer Studie, die überprüfte, was mit 240 cal am längsten satt hält, interessanterweise 300g pellkartoffeln obenaus. danach folgten weisser (fettarmer) fisch und hühnerbrust (fettarmes fleisch)