Lieber krank als faltig

2B5CB9B800000578-3198331-image-a-2_1439569833296

Alterslose Perfektion: Die 57-jährige Schauspielerin Sharon Stone zeigte sich in der US-Ausgabe des Magazins «Harper’s Bazaar» wie Gott oder Photoshop sie schuf. (Copyright Harper’s Bazaar).

Jung, dünn und attraktiv, und das am liebsten bis ins Grab. Um dies zu erreichen, ist vielen Frauen jedes Mittel recht. Vor allem jenseits der 40 wird jede Menge Aufwand betrieben, um möglichst lange attraktiv zu scheinen. Jedenfalls äusserlich. Wie es innerlich aussieht, geht schliesslich niemanden etwas an. Hauptsache, die Oberfläche ist poliert. Und so wird gespritzt, geschnippelt und gehungert bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus, oft mit erschreckenden Resultaten. Eine 60-Jährige mit straffen Brüsten bleibt eben 60, auch wenn der Vorbau verjüngt ist. Und meistens wirken künstliche Attribute wie eine aalglatte Stirn oder aufgepumpte Wangen irgendwie seltsam, wenn der Rest des Körpers gealtert ist.

Als der Hollywoodstar Sharon Stone vor ein paar Wochen für ein US-Hochglanzmagazin blank zog, löste sie die unterschiedlichsten Reaktionen aus. Sie wurde für ihre perfekten Formen bewundert, löste aber auch einen Shitstorm aus. Wie stark Photoshop an ihrer Perfektion beteiligt ist, sei dahingestellt, Tatsache ist, auch Stone macht alles, um ihre Jugendlichkeit unter Beweis zu stellen. Mich liess ihre perfekte Hülle ziemlich unbeteiligt, berührt haben mich allerdings ihre Aussagen im Interview, wo sie von ihrer lebensbedrohlichen Erkrankung erzählte: Vor ein paar Jahren war eine Arterie im Gehirn geplatzt, und das hatte schwerwiegende Folgen: Stone brauchte lange Zeit, um wieder gesund zu werden. Trotz dieses Traumas scheint es für die 57-Jährige von grösster Wichtigkeit zu sein, ihre Jugendlichkeit unter Beweis zu stellen.

Damit ist sie nicht allein. Die Angst der Frauen, mit zunehmendem Alter an Schönheit zu verlieren, ist sogar grösser als die Angst, an Krebs zu erkranken oder an einem Herzleiden zu sterben. Zu diesem Ergebnis kam eine australische Umfrage unter 3000 Frauen: Jede 5. Frau macht sich demnach grosse Sorgen um ihr Gewicht und den Verlust der Schönheit beim Älterwerden. Aber nur jede 10. hat Angst vor Krebs, und nur jede 20. fürchtet sich vor einem Herzinfarkt.

Die Umfrage wurde von Jean Hailes for Women’s Health durchgeführt, einer australischen Non-Profit-Organisation, die sich für Frauengesundheit einsetzt. «Statistisch gesehen, sterben nämlich mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauf-Krankheiten, allerdings in höherem Alter», sagte Nicholas Townsend, der ein Forschungsprogramm der britischen Herzstiftung an der Universität Oxford leitet, der «Brigitte online». Tatsächlich stirbt jede zweite Frau an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, und jede dritte Frau erhält im Lauf des Lebens eine Krebsdiagnose.

Zugespitzt gefragt: Legen wir mehr Wert auf die straffe Brust als auf die Krebsvorsorge? Ist die stromlinienförmige Linie erstrebenswerter als ein gesundes Herz? Wird ein makelloses Äusseres stärker gewichtet als eine gesunde Psyche? Und wie viel Achtsamkeit erhält unser Körper, wenn es um die Gesundheit geht? Wenn der Aufwand, um gegen Falten, Dellen und Polster anzukämpfen, grösser ist als der Wunsch, gesund zu bleiben, dann stimmt etwas nicht.

PS: Die Autorin dieser Zeilen empfindet das Älterwerden auch nicht als Spaziergang und unternimmt ebenfalls einiges, um es zu verzögern. Hätte sie allerdings die Wahl zwischen gesund oder attraktiv, würde sie immer Ersteres wählen.

 

 

42 Kommentare zu «Lieber krank als faltig»

  • Irene feldmann sagt:

    Die Zeit ist ein guter arzt, aber ein schlechter Kosmetiker…..:) oder bewusstes Leben ist wie Pediküre, man wird die unnötigen Dinge los….

  • Hausfrau sagt:

    Ist Frau jung und hübsch,wirft man ihr vor nur damit erfolgreich zu sein.
    Ist sie von der Natur weniger gesegnet, dann möge sie den Mangel diskret beheben.
    Ein wenig älter, hat Frau attraktiv zu sein. Kinder, Haushalt und Beruf klaglos unter einen Hut zu bringen. Wer sich nicht pflegt und das beste aus sich macht wird bestenfalls bemitleidet, eher jedoch zur Zielscheibe von Gerede und Hohn.
    Wehe der Frau in Richtung Wechseljahre. Ein wenig zuviel der Pflege und Nachhilfe und sie ist nicht im reinen mit sich und der Welt. Tut sie jedoch zuwenig, dann überschlagen sich die bösen Kommentare.

    • Hausfrau sagt:

      2/Noch später hat Frau würdevoll zu altern und mit silbernen Haaren und niedlichen Falten zu punkten.
      Jede Abweichung in welchem Alter und in welche Richtung auch immer scheint unerwünscht.
      Solange Frauen über ihr Aussehen und ihr Familienleben wegen beurteilt werden, soll sich doch niemand wundern, wenn sie Haare färben etc.
      Könnt ihr euch noch an die Bundesrätin mit der Playmobilmännchenfrisur erinnern? Eben. So werden Frauen in der Öffentlichkeit wahrgenommen

  • Franziska sagt:

    Dass das Aussehen so wichtig ist in unserer Gesellschaft hat etwas mit der mangelnden Akzeptanz der eigenen Vergänglichkeit zu tun. Echt jung ist immer schöner auch als schön gealtert. Ja und? Jetzt sind eben unsere Töchter und Enkelinnen punkto körperlicher Attraktivität am Drücker. Gönnen wir es ihnen! Probleme hat nur damit, wer mit der eigenen Endlichkeit eines hat oder im bisherigen Leben Erfolge alleine durch körperliche Attraktivität eingefahren hat.

  • anonyma sagt:

    Tja, vielleicht hat es also sogar auch mal einen Vorteil, wenn frau (wie ich) gar nie erfahren durfte, was es heisst, hübsch und begehrt zu sein. Wenn das Höchste, was man mit aller Selbstdisziplin, Sport, Kosmetik und dem, was der eigene kleine Geldbeutel an ästhetischen Eingriffen überhaupt erlaubt, die Erreichung von Mittelmass ist. Wenn frau schon mit 20 gelernt hat, mit einem Gesicht voller Aknenarben, glänzender Haut und unschönem Profil zu leben, dann sind Cellulite, Psoriasis, fehlendes Sixpack, zu kleiner Hintern, langweilige Brüste und knabenhafte Figur auch nicht mehr der Rede wert!

    • anonyma sagt:

      PS. Habe trotzdem einen liebenden Partner gefunden. Und erlebe doch Momente, wo ich mich trotz allem als hübsch empfinde. Und darf es auch mit mitte 30 manchmal noch erleben, dass mir Männer nachschauen oder zupfeifen… Schönheit und Begehrtwerden ist so relativ! Ich habe es nie geschafft, mich wirklich gänzlich wohl zu fühlen in meinem Körper – wie denn auch? Und doch scheint die Wahrnehmung anderer freundlicher zu sein, als meine Selbstwahrnehmung! Innere Werte zählen eben doch. Leute, für die Schönheit wichtiger ist als Gesundheit oder Intelligenz, sind bemeitleidenswert…

      • Hausfrau sagt:

        Sie fühlen sich mit Mitte dreissig doch noch jung?! Machen Sie Witze? Sie SIND jung.
        Ich fühle mich mit bald 50 auch noch jung und habe sogar noch Sex …
        Meine Einstellung zum Thema alt oder älter:
        Ich bin nicht älter als andere. Nur schon etwas länger auf der Welt.

      • Hausfrau sagt:

        Mit der schlechten Darstellungsperformance auf dem Handy habe ich in ihrem von sich selbst scrollenden Text wohl mehr oder anderes gelesen und nicht passend geantwortet. Ich bitte um Entschuldigung falls sie mein Votum als Angriff lesen sollten. Also keine Witze.

      • Luise sagt:

        Ihnen schauen mit Mitte 30 noch Männer nach. Mir auch, obschon 25 Jahre älter und weder besonders schön, noch aufgetakelt. Zufriedenheit mit sich selber, Pflege von Körper und Geist sowie Freude am Leben strahlt mehr aus als jedes Lifting!

  • edith sagt:

    frau stones foto ist grundsätzlich nicht übel. sexy und verkörpert eben unsere grosse lust ( manchmal schon fast sucht) nach jung bleiben. was an und für sich auch ganz legal ist. für mich gilt: jede frau kann, nur für sich alleine,entscheiden was sie dafür, oder dagegen macht. was mir eindruck macht ist, wenn ein mensch ganz mit sich und seinem aussehen im reinen ist, das heisst sich auf all diese fragen des alterns immer positiv nach vorne bewegt ohne die lebensfreude zu verlieren. mir gefällt zb senta berger! auch sie im rampenlicht, geht aber einiges lockerer mit ihrem äusseren um! edith

  • Luise sagt:

    Wer gesund ist, sich gesund ernährt, genug schläft und viel an der frischen Luft ist sieht doch gut aus!

    • tina sagt:

      manche frau hat aber zuviel um die ohren, als dass sie genug schlafen könnte. ergo sieht sie entsprechend. ja, das ist eine frage der prioritäten und für die priorisierung gibt es gute gründe

      • Luise sagt:

        Es ist tatsächlich eine Frage der Prioritäten. Z. B. schaue ich mir den Film im TV an oder gehe ich um 22 Uhr zu Bett? Oder: Gehe ich zwischen dem Sitzungsmarathon ins Restaurant oder jogge ich lieber? Nehme ich den Bus oder das Velo? Trinke ich täglich Alkohol oder nur massvoll am Wochenende? Etc. etc.

      • tina sagt:

        manche prioritäten sind nicht die zwischen faul und aktiv und sinnvoll und sinnlos, sondern: schlafe ich genug oder will ich meinen lebensunterhalt und den meiner kinder selber erwerbsarbeiten und trotzdem für meine kinder da sein, wenn sie mich brauchen. über jahrzehnte schafft man das nicht, ohne auch mal noch ein buch zu lesen, obwohl man längst schlafen sollte und daraus folgt schlafmangel. man könnte sich aber entscheiden nicht für seinen lebensunterhalt aufzukommen, nicht für seine kinder zu sorgen und nicht zu lesen, ja

      • tina sagt:

        um 22 uhr ins bett. ich bin doch kein kleinkind ;-). ich käme mir vor wie ein roboter und schlafen könnte ich auch nicht.

    • Luise sagt:

      Um 22 Uhr ins Bett, geduscht und duftend, einen Kräutertee trinken, etwas Entspannendes lesen – das alles ist kein Kinderzeug sondern wahrer Luxus, der sich am Morgen im Spiegelbild zeigt und Alter und Stress erheblich mildert.

  • Hausfrau sagt:

    Wenn die gute Fee kommt und mich aussuchen liesse ob ich 90 werden möchte mit dem Körper oder dem Geist einer 30jährigen… ich nähme sofort den Körper.

    • Luise sagt:

      Zum Glück gibts keine guten Feen…

      • Hausfrau sagt:

        Spieglein, Spieglein an der Wand, seh ich aus wie dreissig in diesem Land?

        Hausfrau zwischen Wäscheberg und Töpfen. Du siehst aus wie dreissig in manchen Köpfen. Nur zur jungen Frau gegenüber guckt jeder Mann rüber.

        Gute Feen gibt es zuhauf. Nur weil sie noch keiner begegnet sind …

  • MM sagt:

    Sind dicke faltige, alt aussehende Menschen gesünder? Wieso muss ich mich als Frau immer anderen Frauen gegenüber rechtfertigen, wenn ich mir Botox spritzen lassen? Wer gibt den Damen das Recht, mich dafür zu rügen oder noch schlimmer, über mich zu lästern? Fühlt Frau sich besser, wenn das Gegenüber im gleichen alters faltiger und verwelkter aussieht wie ich?
    Die vielen Neider die man täglich erlebt sollten wohl besser an ihrer Psyche arbeiten, dann würden sie vielleicht auch weniger alt und verbittert durch die Welt ziehen…

    • Hanspeter Müller sagt:

      Mich stört am Botox nicht, dass es gespritzt wird. Es muss jeder selber wissen, was er mit seinem Körper und seinem Geld tun will. Mich stört, dass jede einzelne Charge des Nervegifts neu ausgetestet werden muss. Weil die Herstellung nicht chemisch, sondern durch gentechnisch manipulierte Bakterien geschieht, muss die Verdünnung jedesmal wieder neu ausgetestet werden. Dazu spritzt man das Gift Mäusen und Ratten und schaut zu, wie lange es braucht bis sie elendiglich erstickt sind. Insgesamt über 600’000 Tiere pro Jahr. Wenn Sie damit leben können, nur zu.

  • Martin Frey sagt:

    Wie wahr, Fr. Aeschbach, pflichte Ihnen bei. Am besten kann man diese typisch weibliche Irrationalität beim Rauchen ablesen. Wieviele Frauen können gerade mit fortschreitendem Alter die Finger nicht von den Glimmstengeln lassen, und zwar einzig und allein nur unter dem Argument des Schlankseins. Wobei man gerade den Raucherinnen jedes Jahr ihres Lebens im Gesicht ablesen kann.

  • Heidi Merz sagt:

    Wenn geschnippelt oder gespritzt wurde, sieht man das und es macht die Person nicht attraktiv(er). Ich verstehe nicht, warum die Attraktivität einer älteren Frau nicht wahrgenommen wird. Ja, wir sind nicht mehr 20/30, aber wir waren es doch mal, und jetzt sind wir eben 40/50/60/70/80. Warum darf man das nicht sehen?

  • Karin sagt:

    Und wie soll Frau denn beweisen, dass ihr Vorsorge-Untersüche genau so wichtig, wenn nicht wichtiger sind als ihre Schönheit? Sich auf dem Gynäkologenstuhl ablichten lassen und das Bild veröffentlichen…?

  • Alfred Frei sagt:

    Die Schönheit der reifen Frau ist eine andere. Die Persönlichkeit ist gewachsen und die Falten und Polster erzählen die Geschichte dieses Prozesses. Es braucht allerdings auch nicht grad alles zu hängen und zu schwabbeln. Die Frau, die ihre Attraktivität erhalten will, soll sowohl innêre wie äussere Werte pflegen. Männer übrigens auch.

  • health queen sagt:

    genau, photoshop sei dank. aber vielleicht sieht frau stone doch noch einigermassen gut aus. sie hat ja zeit und finanzen, für ihr aussehen zu schauen. dass frauen mehr auf schönheit achten, hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie da einfluss haben. krankheiten sind unberechenbar- trotz vorsorge… bei der schönheit/ attraktivität ist es die disziplin (und das geld), das zählt, also man kann sie konzrollieren.

  • Krasimir sagt:

    Der Vergleich mit Krebs und Herzinfarkt hinkt ziemlich. Es sollte nicht verglichen werden wie viele Personen einer Gruppe an einem Herzinfarkt sterben, sondern wie groß die Wahrscheinlichkeit ist im nächsten Jahr (oder von mir aus in den nächsten 5 Jahren) an Herzinfarkt zu sterben, da sieht das Bild wohl etwas anders aus, vorallem bei Frauen vs Männern um 40 Jahre. Krebs geht analog. Hätte wirklich mehr erwartet von dieser Autorin

    • Martin Frey sagt:

      Stimmt halt nicht, Krasimir. Gerade bei den Krebsfällen haben die Frauen massiv aufgeholt, Lungenkrebs als häufigste Krebstodesursache bei den Frauen den Brustkrebs mittlerweile eingeholt. Davon wollen die meisten Frauen aber nichts hören.

    • Hanspeter Müller sagt:

      Das Risiko früher oder später zu sterben ist 100%. Aber wenn Sie schon einmal versucht hätten einen gebrochenen Knochen von so einer superschlanken Frau zusammen zu setzen bekämen Sie auch ein anderes Verhältnis zum Wort Fehlernährung. Stellen Sie sich vor, Sie müssten ein zerbröselter Zwieback zusammenschrauben. Rauchen und Fehlernährung sind Hauptrisikofaktoren für Osteoprose. Und nach der Menopause wird nur noch abgebaut. Was Frau also in jungen Jahren nicht aufgebaut hat fehlt dann im mittleren Alter, ganz zu schweigen vom höheren Alter.

  • Pedro sagt:

    Frau Stone sieht morgen im Badezimmer nie im Leben so aus. Das Foto ist ein Witz. Es gibt aber genug Leute, die das ernst nehmen uns sich einem unrealen Ideala unterwerfen. Und zum Zitat „Wird ein makelloses Äusseres stärker gewichtet als eine gesunde Psyche?“– nun, das eine bedingt in manchen Fällen das andere.

    • tina sagt:

      wieso ein witz? wenn man als frau bis 30 haare färbt, sich schminkt und auf fotos mittel einsetzt wie schummrigkeit um noch eine schönere haut zu erzeugen (illusion erwecken), scheint das ok. aber wehe man tut das selbe, weil die haare grau werden und die haut nicht mehr so makellos ist.
      sharon stone hat sicher einen tollen körper, auch mit 57. heute ist 57 nicht mehr das selbe 57 wie vor 30 jahren. heute ist 57 eher 37

      • Zora sagt:

        Nichts gegen Körperpflege. Sie ist ein Zeichen von Selbstliebe. Doch all das Schnippeln und Spritzen zeigen eher eine innere Disharmonie an. Schade, dass in unserer Kultur das Älterwerden mit der hoffentlich doch zunehmenden Weisheit nichts mehr zählt. Wenn das gänzlich fehlt – ja, dann fehlt eben etwas und wird oft kompensiert mit sich jünger machen. So dass man/frau noch gefragt ist.

      • tina sagt:

        ich meine schon nicht nur pflege. haare färben ist mehr als pflege, das ist aufmotzen und man fragt sich, wo die grenze denn ist zum schnippeln und spritzen.
        älter werden hat eben auch nicht zwangsläufig etwas mit weisheit zu tun, und nicht alle leute kriegen schöne falten. viele werden einfach nur alt, also weder weiser noch charmanter und eben halt auch nicht schöner. es wird nicht etwas anderes mehr, sondern es wird nur weniger.
        wenn ich als junge frau schon optimierte, warum soll ich als älter werdender mensch nicht optimieren?

      • tina sagt:

        es ist doch auch wirklich so: als älter werdende frau wird man weniger gut behandelt von der gesellschaft. warum soll man das nicht ausgleichen wollen, und wenn mans kann, warum soll mans lassen?
        es ist doch eine innere disharmonie: früher wurde man als frau viel zu gut behandelt und konnte nichts dafür, und irgendwann kippt das, und man wird schlechter behandelt als nötig wäre. nicht dramatisch, aber spürbar. nicht selten von den männern, die bei den schönen frauen schlechte chancen hatten früher. sie sehen darin ausgleichende gerechtigkeit

      • tina sagt:

        ich bin kein besonders schöner mensch, und so alt bin ich auch noch nicht, aber ich muss heute für dinge kämpfen, die mir früher in den schoss geworfen wurden. ich habe beides nicht verdient 🙂

  • hermann sagt:

    der artikel suggeriert fälschlicherweise, man müsse wählen zwischen einem lebensstil der gesundheit verspricht und einem dem schönheit verspricht. dabei geht ja gerade beides hand in hand:: gesund und schön.
    ein lebensstil, der krank macht, macht in den meisten fällen nicht schön, sondern das gegenteil (schlafmangel, schlechte ernährung, toxische genussmittel, wenig sport, etc.)

    • Zora sagt:

      Genau. So richtig gesund – ausgeglichen, erholt, entspannt, genug Bewegung und frische Luft, sich nicht Sorgen über Falten machen, sondern den Prozess des Älterwerdens mit Humor nehmen und innere, geistige Werte zunehmend ernster nehmen – ein solcher Mensch hat Ausstrahlung. In seiner Nähe halten wir uns gerne auf, weil dieser Mensch uns implizit ein Vorbild gibt, selbst auch so zu sein wie wir eben sind. Ein glattes Äusseres einer fast 60 jährigen mutet künstlich an und in der Gegenwart eines solchen Menschen fühle ich mich nicht wirklich wohl. Wink mit dem Oberarm, Zora, 57.

  • tina sagt:

    das liegt doch eher daran, dass man mit dem älterwerden nunmal konfrontiert ist, und die besonders schönen haben da eben auch mehr zu verlieren. man braucht ja auch nur ein dach über dem kopf, und obwohl die wichtigkeit jedem klar ist, beschäftigt einigermassen wohlhabende menschen mehr, ob ihr zuhause schön ist, als ob sie überhaupt ein dach über dem kopf haben. das würde sie erst beschäftigen, wenn das auf dem spiel steht. so ist es doch auch mit der gesundheit. solange wir nicht krank sind, warum sollen wir uns sorgen? aber die falten werden mehr, also beschäftigt einen das eben auch mehr.

    • tina sagt:

      das ist keine gewichtung der problematik, nur eine frage davon, ob wir damit direkt konfrontiert sind oder nicht

    • Nina sagt:

      Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber der Vergleich mit dem Zuhause funktioniert nicht – ich komme aus einer sehr armen Verwandtschaft, und da gab es immer die, welche „Hauptsache ein Dach über dem Kopf“ und die anderen, die versucht haben, aus ihrer ärmlichen Unterkunft das Beste rauszuholen mit selbstgehäkelten Tischdecken, Feldblumenstrauss und makelloser Sauberkeit… Ist bis zu einem gewissen Grad auch Typenfrage (übrigens habe ich auch schon sehr reiche, sehr geschmacklose Haushalte gesehen, wo die einzige, die Sorge dazu trug, die Putzfrau war…).

      • tina sagt:

        doch, ich finde das sogar gelungen erweitert: selbst wenn wir uns bewusst sind, dass die gesundheit wichtiger ist als die schönheit, kann man doch haare färben und sich über neu aufgetauchte falten stören. es sind halt auch nicht alle auf eine schöne weise faltig. in meiner familie sieht man mit falten um die augen irgendwie traurig aus. ich will nicht traurig aussehen und tue mich echt schwer damit.
        auch dass die wohlhabenden ihr zuhause vielleicht nicht so pflegen: siehe besonders schöne menschen, die sich nicht auftakeln weil es keinen stellenwert hat, man hats ja sowieso

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.