Verzicht, der schmeckt

Ella Woodward war eine «Sugarholic», jetzt zeigt sie, wie man sich gesund ernährt.

Ella Woodward war eine «Sugarholic», jetzt zeigt sie, wie man sich gesund ernährt. (Youtube)

cover-blogMan soll fit wie ein Grashüpfer werden und der Teint so gesund strahlen, dass er sogar in der Nacht leuchte. Mit solch vollmundigen Versprechen wird für Ella Woodwards Kochbuch geworben. Ihr Buch «Deliciously Ella», das im Januar erschien, ist das bisher am schnellsten verkaufte Kochbuch; es schlug sogar Nigella Lawsons «How to Eat» and Jamie Olivers «The Naked Chef». Die 23-jährige Engländerin gilt bereits als das neue Pin-up der Food-Fashionistas.

Aber nicht nur ihr Buch bricht alle Rekorde, in ihrem Blog Deliciously Ella veröffentlicht das ehemalige Model wöchentlich neue Rezepte und bringt es auf monatlich 2,5 Millionen Hits. Sie hat 250’000 Followers auf Instagram und 420’000 Youtube-Besucher, die ihre Tipps für «Clean Eating» verfolgen.


Wie man seine Ernährung erfolgreich umstellt: Ella Woodward. (Youtube)

Ihr Erfolgsrezept: kein rotes Fleisch, kein Huhn, weder Fisch noch Meeresfrüchte, keine Milchprodukte, Verzicht auf Süssigkeiten, Zucker oder Tofu. Dafür eine pflanzliche Ernährung mit vielen Nüssen in allen Varianten. Im Blog werden Rezepte ohne industriell gefertigte Produkte zelebriert. Am liebsten kocht die Autodidaktin Gerichte mit Datteln, Süsskartoffeln und Avocado.

Wie Woodward auf die Idee für ihren Foodblog kam? Vor dreieinhalb Jahren erkrankte sie über Nacht an Herzrhythmusstörungen und Kreislaufproblemen. Vier Monate dauerte es, bis ihre Krankheit diagnostiziert wurde: Pots,  eine seltene Störung des autonomen Nervensystems. Trotz medikamentöser Behandlung ging es ihr lange nicht besser. Sie selber bezeichnet sich als ehemaligen «Sugarholic». Sie habe sich in erster Linie von Schokolade, Guetsli, Erdnussbutter und Pasta ernährt, und sie war überzeugt, dass ihre einseitige Ernährung mit schuld war an ihrem Gesundheitszustand. Nach ihrer Krankheit begann Woodward, die Ernährung umzustellen. Sie sei heute gesund, weil sie damals angefangen habe, auf weissen Zucker, Gluten, Milchprodukte und Fleisch zu verzichten. Aus dem Leidensweg wurde eine Leidenschaft für gesunde und wohlschmeckende Ernährung – die sie in ihrem Blog mit anderen teilt.

Fazit: Wie sehr ihre veränderte Ernährung mitverantwortlich für ihre Gesundung ist, kann nur Woodward selber beurteilen. Ihr Buch und ihr Blog sind durchaus eine Inspiration, und dies nicht nur für Veganer und Vegetarier. Allerdings darf man gegen Nüsse nicht allergisch sein, denn sie sind in fast allen Rezepten vertreten. Für eine tägliche Küche ist mir Ellas Küche zu aufwendig und zu einseitig, aber punktuell finde ich sie super.

Mein Lieblingsrezept: Gesundes Nutella

nutella

Zutaten für ein Glas:

• 2 Tassen Haselnüsse
1/Tasse (1,25 dl) Wasser
1/Tasse (1,25 dl) Ahornsirup
• 3 Esslöffel Kakaopuder

So wirds gemacht:

Haselnüsse bei 180 Grad zehn Minuten backen, aus dem Ofen nehmen und abkühlen. In eine Küchenmaschine geben und 10 Minuten mahlen. Dann den Ahornsirup und das Kakaopulver dazugeben und noch einmal mixen, bevor man das Wasser hinzugibt – es ist wichtig, dass die ersten drei Zutaten gut vermischt sind, bevor man das Wasser hinzugibt. Und fertig!

Und hier das Ganze noch als Film:

Ella Woodwards Rezept für gesunde Nutella. (Youtube)

 

 

23 Kommentare zu «Verzicht, der schmeckt»

  • Michael sagt:

    Langweilig. Die x-hundertste Frau die den Verzicht modisch machen will. Wenn man etwas auf seinen Körper hört und auch ein zwei mal in den Spiegel schaut, kann das Leben und das Essen im vollsten Umfang geniessen. Lebe lang und heftig !

  • soso sagt:

    Ich denke, es ist gut, sich von solchen Rezepten inspirieren zu lassen, es ist gut, sein kulinarisches Repertoire zu erweitern, es auch OK weniger Fleisch zu essen (z.B. 1x pro Woche statt täglich). Aber ganz auf Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier, gluten zu verzichten scheint mir nicht vernünftig, und es wäre auch nicht gut, wenn das ein neuer Trend würde. Ich verstehe, dass manche menschen wegen Allergien kein Gluten oder keine Laktose konsumieren dürfen, aber das alles einfach abzuschreiben ist Unfug.

  • Susanna sagt:

    Ehemaliges Modell – gern‘ wüsste ich die Masse/Gewicht der Dame. Ich kenne einige junge Mädchen, die „dank“ veganer Ernährung und dem ganzen Erklärungsklimbim dahinter eine Essstörung kaschieren. Sozusagen Anorexie salonfähig gemacht. Und alle alle haben sie Laktoseintoleranz oder sind auf x-Lebensmittel allergisch. Selbstverständlich habe ich nichts gegen Veganer – ich habe das auch mal probiert, aber a) hatte ich wirklich Mangelerscheinungen (B12) und b) mag ich nun mal gewisse Lebensmittel – aber dass so viele junge Mädchen diese Ernärung vorschieben, finde ich brandgefährlich.

    • Hans Dampf sagt:

      Stimmt. Kommt dazu: POTS ist eine selbstlimitierende Erkrankung. D.h. sie geht auch ohne Behandlung innerhalb eines Jahres meistens vorbei – egal welche Behandlung man gerade macht. Eine „McDonalds“-Diät hätte demnach zum richtigen Zeitpunkt gegessen auch „geholfen“.

    • Lea sagt:

      B12 Mangel bekommt man nicht weil man mal probiert sich vegan zu ernähren, den bekommt man erst nach Jahren. Das Esstörungen oft mit extremen ernährungsformen oder angeblichen Unverträglichkeiten versteckt werden stimmt. Die hier beworbene Fett und Zucker reiche (vermutlich Protein arme) Ernährung, passt jedoch nicht zu einer Magersucht.

      PS: Es ist auch vegan möglich sich lecker, gesund und sehr Energie reich zu ernähren, aber aufwändig. Vor einigen Jahren ass ich während fünf Wochen ca. 4000kcal/Tag vegan und verlor dabei trotz sehr harter Arbeit kein Gewicht.

  • Nicole sagt:

    Auch ein „First-World“ Problem.. Wenn man Hunger hat isst man was auf den Tisch kommt. Fertig.

  • edith schmidt sagt:

    jedem tierchen sein pläsierchen… und wenn alle einfach das essen würden was ihnen schmeckt? auf ihren ! körper horchend? das was sie sich auch leisten können? ( eine familie mit zwei kindern kann unmöglich so ein unding mitmachen!) und ist es nicht toll wenn wir in der lage sind einfach alles zu kaufen? von wem auch immer wo auch immer….das rad können wir nicht zurückdrehen! wenn wir die flugzeugware , und die wir ihr schreibt ,,angekarrte ware,,nicht mehr kaufen würden, fehlen in diesen produktionsstätten und produktionsländern die arbeitsplätze.. denkt weiter….edith schmidt

  • Christoph Bögli sagt:

    Es ist seltsam, dass sich jemand anscheinend primär von Süssigkeiten und Pasta ernährt hat und dann seinen besseren Zustand dem „Verzicht“ (!) auf Milchprodukte, Fleisch und Fisch zuschreibt. Dass die vorherige Ernährung schlecht und mangelhaft war, ist klar, aber der Wechsel zu einer normalen, ausgewogenen Ernährung hätte entsprechend wohl den gleichen (wenn nicht besseren) Effekt gehabt.
    PS: Was genau macht dieses „Nutella“-Rezept „gesund“? Mit den Zutaten selbst gemacht ist zwar in jeder Beziehung besser als das Industrie-Nutella, aber unterm Strich ist es dennoch nur Fett und Zucker.

  • Cbot sagt:

    Und was macht man, wenn man allergisch auf Nüsse ist? Dürfte eher schwierig sein, ohne Nüsse keine Mangelerscheinungen zu bekommen.

    • Hans Dampf sagt:

      Auch mit Nüssen ist die vegane Ernährung nur mit Nahrungsmittelzusätzen „ausgewogen“. Was gesund sein soll an industriell mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestelltem Vit B12 ist mir schleierhaft. Und die Folgen der ernährungsbedingten Osteoporosen wegen Calcium- und Vitamin D-Mangel kommen erst noch auf uns zu.

      • Invormation sagt:

        Wussten Sie, dass 90% des Vitamin B12 an Nutztiere verfüttert wird? Ob man das direkt einnimmt oder via Tier anonymisiert, spielt doch keine Rolle. Vitamin D ist keine Frage der Ernährung, da man mit Nahrung so oder so nur einen verschwindenden Bruchteil des Bedarfs decken kann. Vitamin D produziert der Körper selbst, wenn man an die Sonne geht. Calciummangel ist nicht gehäuft zu erwarten bei veganer Ernährung. Dafür ist die Versorgung mit Vitamin C, Folsäure und Ballaststoffen besser. Die Vorteile veganer Ernährung und die Nachteile halten sich etwa die Waage.
        Nebenbei: Ohne Nüsse geht gut.

  • Roger sagt:

    ..ist ja super nachhaltig. Alles regionale und saisonale Produkte. Genau so wie die Vollblut-Grünen, die in der grossen Stadt hocken, ohne eigenes Auto, dafür muss all die Konsumgüter von Lastwagen herbeigekarrt werden.. Da ist mir Anton Mosimann ein viel ehrlicherer Koch als so Ideologieküche für Hipsters.

    • Marie sagt:

      Karren Sie sich Ihre Bananen und Ihr Rindfleisch aus Argentinien mit dem Privatauto (bzw. -jet) ran??

      • Peter Zweigelt sagt:

        Oder, auch nicht zu vergessen, das Futtersoja für „lokales“ Fleisch?

        Natürlich ist Veganismus kein automatisches Wundermitteli für den Planeten, aber wenn man isst wie Ella, macht man schon mal was richtig.

      • Annalena sagt:

        Liebe Marie, mein Rindfleisch stammt nicht aus Argentinien, sondern vom Bauern neben an. Ich hole es zu Fuss. Und noch was, kaufen Sie regelmässig Bananen? Ich mag lieber Äpfel und Birnen, wüu us der Schwyz.

    • Hans Ueli sagt:

      Lebensmittel werden nur dann nicht von Schiffen, Flugzeugen oder/und Lastwagen herangekarrt, wenn man regional einkauft. Regional heisst nicht Migros, sondern direkt beim Bauern. Oder selber einen Garten anpflanzen. Von wo kommen denn Ihre Lebensmittel?

      • Kurt sagt:

        Liebe Annalena, selbst wenn Ihr Rindfleisch vom Buur nebenan stammt, verursacht der Veganer mit seiner Avocado aus Übersee weitaus weniger Treibhausgase. Methangasausstoss, Futterimport etc. sei Dank. Ausserdem ist das vom Vieh Abwasser auch nicht ohne.
        Liebe Grüsse von einem Nichtveganer

  • Gerhard sagt:

    Es gibt keinen Grund, auf Tofu, Tempeh oder andere Produkte aus Sojabohnen zu verzichten, wenn die Bohnen aus Bio-Anbau stammen und nicht genmanipuliert sind. Sojabohnen sind eines der hochwertigsten Nahrungsmittel überhaupt, mit einem Proteingehalt von rund 37% und Sojabohnen-Protein ist jenem von Fleisch absolut gleichwertig. Soja wurde leider in den vergangenen Jahren von grün-alternativen Hysterikern systematisch schlecht geredet.

    • Rolf Service sagt:

      Ernährungstechnisch mag das richtig sein. Wie ich gelesen habe, sollen tatsächlich über 80% der Soja Importe genmanipuliert sein. Futtersoja für die Tiere – was das wohl bedeuten mag, für die, die die essen, die das Soja essen.
      Offenbar besteht entweder zu wenig Nachfrage oder Interesse an „sauberem“ Soja.
      Ich bin allerdings der Meinung (Soja Anbau ist in der Schweiz ja eher prekär), man sollte eher auf heimisches Gewächs setzen, anstatt das Zeugs um die halbe Welt und zurück schaufeln.

      • Peter Zweigelt sagt:

        Ja, da geht es definitiv um Futtersoja, nicht Tempeh aus dem Reformhaus. Was direkt von Menschen gegessen wird, darf ja in der Schweiz gar nicht genmanipuliert sein.

        Futtersoja macht den Planeten kaputt, das bisschen österreichisches Soja im hiesigen Tofu oder Tempeh darf man sich ruhig gönnen.

      • Annalena sagt:

        Wie recht Sie haben, Rolf Service. Aber es ist halt relativ aufwändig, Gemüse, Kartoffeln und Salate vom Bauer zu verarbeiten in der eigenen Küche. Wie viel einfacher ist es da, alles (auch Sojaprodukte) küchenfertig im Grossverteiler einzukaufen.

    • Cbot sagt:

      Auch gentechfreies Bio-Soja kann leider von Feldern kommen, die auf abgeholztem Regenwald angelegt wurden. Und das wird nie deklariert.

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