Tessin, eigentlich

Also, meine Damen und Herren, ich sitze so im Tram mit Richie, dem besten Ehemann von allen, und wir debattieren die Frage, warum sich eigentlich immer nur Leute, deren Privatleben so langweilig ist, dass selbst eine Batteriehenne Abendkurse nehmen würde, über eine vermeintliche Ausspähung durch den amerikanischen Geheimdienst aufregen, as if anybody would give a flying Wallenda. Übrigens sind das regelmässig dieselben Leute, die keinerlei Mühe haben, jemanden im anonymen Schwarm elektronisch zu denunzieren und öffentlich an den Pranger zu stellen, solange es sich um die Tochter von Edmund Stoiber handelt. Zum Beispiel. Örk. Man könnte direkt mal wieder den Glauben an die Menschheit verlieren, wenn es nicht auch einige rundherum gelungene Exemplare der menschlichen Gattung gäbe, zum Beispiel den Olympia-Schwimmer Yves Platel, der augenblicklich in der Bahnhofsapotheke in Zürich arbeitet. Des weiteren sprechen Richie und ich darüber, wieso eigentlich die Swisscom ein Telefon «da Vinci» nennt; ich meine, wäre «Hedda Hopper» oder «Elsa Maxwell» nicht ein passenderer Name für ein Telefon? Und dann fällt mir diese Tessin-Reklame ins Auge, die überall im Tram hängt, ich habe eines der Werbemotive für Sie photographiert, verehrte Leserschaft, aber der Slogan ist stets derselbe: Eigentlich in 2 Stunden erreichbar. Verstehen Sie das?
14 Kommentare zu «Tessin, eigentlich»
das mit Yves Platel ist so.Leiter der Bahnhofapotheke Zürich. Kann man ganz einfach googeln,
achhhh mein morgen/gegroehl war wieder einmal fantastisch………..!!!!apropos plakat, sprengen sie die berge, dann sind 2std. reel!!!!
Nein, nicht sprengen… Abtragen und auf den Schwarzwald aufschütten, dann haben wir endlich mediterranes Klima 😀
Und dann tragen wir gleich noch Italien ab, dann haben wir sogar Meerzugang.
Ich finde das logisch Herr Tingler:
Eigentlich in 2 Stunden erreichbar…
…wenn die Züge einmal pünktlich wären.
…wenn es nicht immer Stau hätte.
Ob diese Kampagne jetzt wirklich für den Tessin spricht, ist eine andere Frage.
nein. aber gut. mein horizont ist, wie wir alle wissen, beschränkt. ich vermute aber mal, dass der werbefuzzi 3h meinte. im übrigen benennen wir dinge nach namen, die jeder kennt. „tritel flums“ wird manchem noch ein begriff sein. hedda hopper kennt kein schwein; von da vinci hat man zumindest mal gehört. wir leben in einer kommerzialisierten welt und wollen verführt werden; mit toll klingenden begriffen, auch wenn sie mit dem produkt rein gar nix zu tun haben. ich habe den glauben an die menschheit schon vor 20 jahren verloren. amen.
…ich, als Urner, habe nur eine Stunde bis ins Tessin.
….übrigens habe ich am Zürcher HB auch schon eine Lokomotive namens „Doris Leuthard“ gesehen und mich nicht etwa echauffiert, sondern gelacht …