Das Wesen der Berühmtheit

Heute mal ein Link, meine Damen und Herren. Gehen Sie mal hier gucken. Und Sie sehen Berühmtheiten als durchschnittliche Menschen (durchschnittliche Bürger der Vereinigten Staaten, um genau zu sein). Das Ganze geht zurück auf Planet Hiltron. Und ist nicht nur lustig, sondern auch aufschlussreich, denn es zeigt uns: die Differenz. Unsere herrlich beschleunigten Zeiten neigen ja zur Ansicht, jeder könne zum Superstar werden (oder wenigstens zu sowas wie Kim Kardashian) – was glücklicherweise nicht stimmt. Noch viel weniger aber kann jeder ein Superstar sein. Jenseits von Theorien wie jener des deutschen Angstforschers Borwin Bandelow, der Berühmtheitskarrieren essentiell als Borderlining und Abusus sieht, wird hier, über den Kontrast mit der Durchschnittlichkeit, das Wesen der Berühmtheit als kultureller Archetypus deutlich, als psychosoziale Idealform, die ein ganz und gar anderes Leben darstellt und verlangt, nämlich eine High-Maintenance-Existenz: Stylisten, Chirurgen, Ernährungsberater, Personal Trainer, Verhaltenstherapeuten, Gurus, Swamis, Coaches, Make-up Artists, Haarkünstler, Sprühbräuner. Das Dasein der Berühmtheit – es ist distinkt auf ewig. Darinnen besteht sein Wesen. Und das ist weder gut noch schlecht, sondern rein phänomenal.
7 Kommentare zu «Das Wesen der Berühmtheit»
Zum Glück werden alle Leute älter .Das sieht man auch bei Madonna.
in der tat kann heute jeder ein superstar werden – weil die ansprüche heutzutage dermassen tief sind und mit geld alles machbar ist. die echten superstars haben den ganzen schickimicki mit gurus etc. nicht nötig. glaube kaum das mick jagger sowas hat, oder belmondo. das was sich heutzutage superstar nennt ist morgen vergessen, weil es ein kunstprodukt der industrie ist, die mal wieder was vermarkten will. siehe lady gaga. früher wurde man superstar, weil man was konnte und das glück hatte, den zeitgeist zu treffen.