Held der Arbeit?

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Heute ist Tag der Arbeit, meine Damen und Herren, und wissen Sie, wer offenbar recht viel arbeitet? Roger Federer. Zum Beispiel für die Credit Suisse. Ich frage mich ja manchmal, was dahinter steht, also, wieso sollte irgendjemand durch das Konterfei von Herrn Federer dazu animiert werden, Finanzprodukte der Credit Suisse zu erwerben? Weil man die Marke Credit Suisse nun also mit Werten in Verbindung bringt, für die Herr Federer steht? Und was, bitte, sind das für Werte? Biegsamkeit und Schlagkraft? Unverhältnismässig hohes Einkommen? Oder sowas Schreckliches wie «Swissness», wo man an Plastikuhren und Edelweisskitsch denkt – und an die schrecklichen Roger-Federer-Mützchen, die einem die Credit Suisse schenkt, falls man sich zu einem Beratungsgespräch entschliesst. Solange der Vorrat reicht. Bleh! Ich frage mich bei sowas ja dann auch immer: Wieso sollte ich als Bank einen Kunden wollen, der sich durch die Aussicht auf eine Gratis-Baseballkappe zu einem Beratungsgespräch motivieren lässt? Hm?

Über die grundsätzliche Schwierigkeit, professionelle Sportler mit irgendwelchen Werten in Verbindung zu bringen, haben wir ja schon gesprochen. Nun hat sich, ausgerechnet am Helvetiaplatz in Zürich, offenbar jemand ein Herz gefasst, wahrscheinlich ein darbendes Mitglied der werktätigen Massen, und seinen Unmut in die Welt hinausgeschrien – beziehungsweise: geschrieben, hinausgeschrieben. Siehe Bild oben. Möglicherweise ist das der Unmut über ein spezifisches Gesicht, das des Herrn F., und seine Allgegenwart, vielleicht auch der weitergehende Unmut über dessen spezifische Verbindung mit einer Grossbank, wer weiss, es fehlen Erläuterungen, schliesslich handelt es sich offenbar um eine Spontanbekundung. Und wenngleich es mit den englischen Präpositonen offenbar etwas haperte, so wissen wir doch, was gemeint ist, und irgendwie können wir das verstehen.

33 Kommentare zu «Held der Arbeit?»

  • Fischbacher, Chrigel sagt:

    rf verkörpert doch perfekt den durschnittsschweizer.
    ruhiger, sauberer warmduscher und sockenfalter.
    seriöser unauffälliger rüttler und schüttler plus ein guter familienvater.
    no sex and drug and rock n roll. er weis nicht einmal wie man epo schreibt und cortison kennt er nur in cremen, die er aber nicht benutzt.
    kurz ein ehrlicher grader stosser. gut so und hoffentlich wahr so.
    zugegeben agassi war unterhaltsamer nicht zu reden von bigmac aber ebä, gälledsi.

  • Märku sagt:

    Vielleicht wäre die eine oder andere Bloggerin in ihrem Urteil milder gestimmt, wenn Roger statt für eine Grossbank bei einer Unterwäschefirma modeln würde (sofern die Bude sich das leisten könnte). Wer überredet Federer, für Tante-Emma-Läden zu werben?

  • Mägi sagt:

    Wieso sprechen sie von „WIR“ können es ein wenig verstehen? Viele haben keine Mühe damit.
    Aber ich frag mich schon, man könnte meinen die Strassen und wände seien vollgepflastert mit Werbung von Federer. Zudem ein Plakat das mich nicht interessiert oder anspricht sehe ich nicht einmal wirklich. Ist wohl doch sehr viel neid dahinter oder Anti Federer „Fan“ gehabe. Übrigens so wegen Geldgier: Ich würde mich einfach mal näher mit Roger Federer, seiner Fondation, seinem Engagement für junge talentierte Sportler in der Schweiz etc. befassen, bevor man solche Aussagen macht.

  • michael sagt:

    lieber dpt, da wird auf’s einfachste der herdentrieb der menschen ausgenutzt. wenn justin biber den scheitel links trägt, rennen alle teenies 2 tage später genauso rum. hat lady gaga die haare pink, kann man sich für pinken frisuren kaum retten. was für die kleinen gilt, funktioniert bei den grossen identisch. der roger ist der aktuelle vorzeigeathlet der schweiz und wo der seine franken anlegt, das wird schon richtig sein. keine übermässig schlaue werbung, aber man kann’s ja mal versuchen

  • Lord Henry sagt:

    Meine Teuerste, unsere Beiträge scheinen entschwunden…. Ob’s an den Gewürzen im Tee des lieben Herrn Dr. liegt ? Und heißen diese Gin oder Rum ?

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