Eiserne Reserve

Früher, in den Achtzigerjahren, hatten wir Jod und Ananaskonserven im Atomschutzbunker. Heute, im Zeichen ganz anderer globaler und urbaner Herausforderungen, sieht das Notfallset ein bisschen anders aus. Es folgt nun für Sie, geschätztes Publikum, die Listung der Eisernen Reserve, in absteigender Wichtigkeit, für jede Art von Notfall. Zum Heraustrennen und An-die-Kühlschranktür-hängen.
- Proteinshakepulver
Hält ewig, macht satt und sorgt dafür, dass Sie auch im Auge des Sturms nicht zunehmen.
- Aspirin
Denn wahrscheinlich kriegt man bei Katastrophen Kopfschmerzen.
- Mindestens zwei Hockeytaschen
Sind gross genug, um in Windeseile ganz viel Zeug zusammenzuraffen – und zur Not lässt sich auch eine provisorische Unterkunft daraus bauen.
- Ein wenig Salzsäure oder ein kleiner Laubhäcksler
Um bei der Gelegenheit flink Ihre Identitätskarte zu vernichten – das ist die Chance für ein neues Geburtsdatum. Oder eine ganz neues Ich!
- Batterien
Sind in richtigen Notfällen relativ nutzlos – aber wann hatten Sie schon mal Batterien im Haus, wenn Sie gerade welche brauchten? Na eben.
Im Bild oben: Cillian Murphy flüchtet – sehr schlecht vorbereitet – im Film «28 Days Later» vor einem brennenden Zombie. (Foto: DNA Films)
7 Kommentare zu «Eiserne Reserve»
die interpretation von „katastrophe“ ist vielschichtig. nebst dem weltuntergang wäre ein für mich relevantes szenario anarchie einhergehend mit schweren sozialen unruhen, unkontrollierten ausschreitungen und plünderungen. massnahmen:
1) schusswaffen im haus mit genügend munition, (panzerbrechend)
2) gesicherte fluchtwege
3) lebensmittel und medikamente für 3 wochen
4) holzvorrat
5) bargeld, (so viel wie möglich).
Man streiche „Bargeld“ auf den Listen und ersetze sie durch „noch mehr Medikamente“, „Alkohol“ und „Tabak“
Lieber Herr Rittermann, was sollen wir denn noch auf dieser Welt, wenn diese „unter geht“? Ich meine, noch weiteren Zivilisationsverlust, oder vielmehr Kulturverlust verkrafte ich sowieso nicht. So will ich mir auch gar nicht erst vorstellen, wie der „Weg zurück zur Höhle“ noch weiter abgekürzt werden könnte.
Gut geblödelt.Irgendjemand wird sich meiner schon annehmen, wenns kracht! Schliesslich wurden wir ein Leben lang nach dem Motto erzogen: Der Kunde ist König. Und der Kunde – das bin ich! Kracht es dann wirklich, schreien alle nach dem Deux ex Machina. Viel Spass beim kollektiven Warten und Hoffen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ich verlasse mich in der Zwischenzeit mal auf den gesunden Menschenverstand und übernehme Vt.rantwortung für die Zeiten, da Vater Staat überfordert ist und keine Gratispampers mehr liefer.
Im Prinzip braucht man nur ganz viel Bargeld und eine Schusswaffe. Warum? Selbst mal darüber nachdenken ..
Eine Schusswaffe würde doch reichen. Geldbeschaffung mit Waffe ist ja bloss ein Problem von fehlenden Eiern und letzteres im Katastrophenfall ein Problem ganz grundsätzlicher Art.
Ich wohne im Einzugs- oder besser Abflussgebiet eines Staudamms, deshalb sind für mich die Szenarien nicht ganz aus der Luft gegriffen. Leider würden alle erwähnten 5 Punkte da nicht helfen, das Wichtigste ist meine Brille zum Abhauen – und dass sich alle Angehörigen meiner Familie wenigstens tagsüber weit verstreut aufhalten (kein „Klumpenrisiko“). Das Rucksäckli mit festen Schuhen und 1 Flasche Glenlivet befindet sich permanent im Kofferraum meines Autos.