Die First Lady der Schweiz

Nein, nicht die. Die andere. Zum Einbetonieren.

Eins nach dem anderen: So ein Stewi hilft beim Entschleunigen. Montage: Nathalie Blaser

Wir haben ja diese Woche bereits über die Routinen der Unruhe gesprochen, die unsere spätmoderne Gegenwart auszeichnen, meine Damen und Herren, die umgreifende Beschleunigung auch, die selbstverständlich nicht zuletzt die Welt des Konsums prägt: immer schneller, immer neuer.

Doch auch hier gibt es Widerstände, zum Beispiel in Form eines Neo-Luddismus, der sich dem Andrang des technischen Fortschritts zu verweigern trachtet, oder, auf der Angebotsseite, von Marken, die wie Inseln sind im Strom der Zeit. In der Phänomenwelt der Unruhe. Wenn Sie zum Beispiel im weltberühmten Raffles-Hotel in Singapur eine Suite mieten, finden Sie dort, in Ihrem Fünfsternbadezimmer: einen ausziehbaren Wäschetrockner von Stewi.

Stewi ist eine Insel. Eine sehr schweizerische. Das Familienunternehmen Steiner aus Winterthur produziert seit 70 Jahren, und die Marke Stewi wurde in der Schweiz zum Synonym für Wäschetrockner und Wäscheschirme. Auch der Internetauftritt von Stewi, den ich eben besucht habe, ist irgendwie genau wie ihre Wäscheschirme.

Wäschetrockner gehören zu den analogesten Gerätschaften, die man sich vorstellen kann; und auch das Weltbild ist solide, jedenfalls heisst das Spitzenmodell der Stewi-Wäscheschirme: First Lady. Falls Ihnen also das mit der Unruhe mal zu viel wird, verehrte Leserschaft, brauchen Sie zur Entschleunigung nicht unbedingt ein Achtsamkeitsseminar. Gehen Sie einfach in den Baumarkt. Dort treffen Sie vielleicht mich. Und gewiss die First Lady von Stewi. Bodenhülse zum Einbetonieren inbegriffen.

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