Kalt gebraut

Das Gewese um Kaffee.
Blog Mag

Kaffee ist Kaffee – auch mit kreativer Verzierung. Foto: iStock, Montage: Nathalie Blaser

Der Wettbewerb für Restaurants ist ruppig, meine Damen und Herren, wie Ihnen jeder Besitzer und Betreiber eines beliebigen Lokals gerne versichern wird. Die spätmodernen Gastronomie-Konzepte werden immer nischiger und verstiegener, und zwischen Paläo, Craft Beer und der Prätention der hohen Hipster-Fusionsküche, wo die Erklärung der servierten Gerichte länger dauert als deren Verspeisung (nein, danke, ich will keine Lupe, um das acht Monate lang in Dingsda eingelegte Bupkis mit Kuduchas auf meiner Schieferplatte zu finden), wird auch gern besonders viel Gewese gemacht um: Kaffee.

Exotische Herkünfte, komplizierte Braurituale, esoterische Misch- und Filtermethoden, Marmeladengläser mit Strohhalm (immer noch!), zu viel Auswahl – all diese Eigenheiten der spätmodernen Kaffeekonsumkultur werden derzeit auf den Punkt gebracht, und zwar, believe it or not, in einem Werbespot für McCafé von McDonald’s. Was mich selbstverständlich nicht dazu verleiten wird, jemals dort hinzugehen, thank you very much.


Für einmal haben sie recht: Werbespot von McDonald’s. Video: McDonalds UK (Youtube)

3 Kommentare zu «Kalt gebraut»

  • Philipp M. Rittermann sagt:

    also jetzt mal im ernst. ich habe kürzlich, (aus einer notlage heraus) bei mcdonalds einen kaffee getrunken. der war um längen besser als beispielsweise die zucker-pfützen für warmduscher, die sie einem im starbucks vorsetzen.
    aber die hasen auf dem kaffee sind nichts gegen diejenigen auf einem richtigen stout-, guinness beispielsweise. und nach dem 3.en pint verdoppeln sie sich gar.

  • Anh Toàn sagt:

    So ein Starbucks Hipster würde nie zu, wie mein Patenkind die Kette nannte, Mätz Donalds gehen. (Mätz ist Dialekt für liederliche Weibsperson)

  • Peter sagt:

    Voll und ganz einverstanden Herr Tingler. Kaffee ist Kaffee, vielleicht abgesehen von verschiedenen Sorten (Schon mal Ka’u aus Hawaii probiert?). Das ganze Theater, insbesondere bei der Kette aus Seattle mit dem Non-fat, dairy-free Machiato Venti ist unerträglich. Teure Zuckerbomben, sonst nix. Und schmeckt nicht mal besonders gut. Aber es tönt halt „cooler“ als ein Kaffee.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.