Oh, hallo, Dings

Nicht alle Quasselstrippen ohne Kurzzeitgedächtnis kommen so gut an wie Dorie. (Disney/Pixar)
Das neue Jahr ist da und alles soll anders werden, meine Damen und Herren. Oder nicht? Jedenfalls ist die gesellschaftlich rege Partysaison des Dezembers vorüber, und vielleicht sind Ihnen einige mehr oder weniger faszinierende neue Bekanntschaften geblieben, von denen Sie in ungefähr der Hälfte der Fälle die Namen vergessen haben. Kennen Sie das? Sie werden jemandem vorgestellt und in derselben Sekunde, in der Sie den Namen hören, haben Sie ihn wieder vergessen. Das ist neurolinguistisch faszinierend und tiefenpsychologisch aufschlussreich, aber falls es sich um eine Person handelt, die Sie wohl nie wiedersehen, ist der Schaden klein. Falls Sie hingegen einem Menschen über den Weg laufen, dessen Namen Sie kennen sollten, doch nicht mehr parat haben, gilt die Regel: Lieber gar keinen Namen benutzen, als einen zu versuchen, der dann falsch ist. Den Namen erneut zu erfragen, geht nur bei sehr flüchtigen Bekanntschaften. Wie jedoch macht man Small Talk, wenn man den Namen seines Gegenübers vergessen hat? Hier sind ein paar Hilfestellungen:
«Wie läufts bei der Arbeit?» «In letzter Zeit viel von der Familie gesehen?» Für den Fall, dass Sie nicht wissen, ob Sie Ihr Visavis duzen oder siezen, sollten Sie Ihre Small-Talk-Erkundigungen wie bei den obigen Beispielen anredeneutral formulieren. Also machen Sie weiter mit: «Und? Ferien geplant?» Sie sollten ausserdem den Namen, den Sie vergessen haben, durch allgemeine Anreden ersetzen wie «mein Lieber» o.ä. Auch hier ist die Balance zwischen Nähe und Distanz eine Gratwanderung. Übrigens ist es völlig akzeptabel, bei der ersten Vorstellung nochmals nachzufragen, wenn jemand mit einem komplizierten oder exotischen Namen vorgestellt wird. Zum Beispiel: Ng.
Aus der Antwort auf diese Erkundigung gewinnen Sie eventuell wertvolle Aufschlüsse darüber, woher Sie die Person überhaupt kennen.
Passt zur Jahreszeit. Geht aber immer. Und der familiäre Hintergrund liefert Ihnen womöglich zusätzliche Informationen mit Blick auf die Frage, wie Ihr Gegenüber womöglich heissen könnte.
8 Kommentare zu «Oh, hallo, Dings»
Tiefenpsychologisch aufschlussreich. Hm. Es hat mich wohl eine Dekade sherlock`sche Denkarbeit gekostet herauszufinden, warum ich mir Namen von Menschen (fast) nicht merken kann. Also wenn Sie Gesprächsstoff suchen, dann bitte, endless. Ansonsten kann ich ihnen sagen, dass das alles nichts dazu beiträgt den Grund der Dinge erahnen zu können.