5 Fragen, die man sich vor der Hochzeit stellen sollte

Bride Jintara Promchat, 28, and groom Kittinant Suwansiri, 29, fly while attached to cables during a wedding ceremony ahead of Valentine's Day at a resort in Ratchaburi province, Thailand, February 13, 2016. Four Thai couples took part in the wedding ceremony arranged by the resort. REUTERS/Athit Perawongmetha - RTX26Q9U

Wir sind im Mai, meine Damen und Herren, einem Monat, in dem gerne geheiratet wird, und die «New York Times» hat kürzlich unter grosser Anteilnahme der Leserschaft eine Liste von Fragen veröffentlicht, die man seiner prospektiven besseren Hälfte vor der Eheschliessung unbedingt stellen sollte. Denn: «Ob nun aus Schüchternheit, mangelndem Interesse oder dem Verlangen, das romantische Mysterium zu bewahren: Viele Paare unterlassen es, sich heikle Fragen zu stellen, deren Beantwortung bei der Grundlegung einer stabilen Ehe hilfreich ist.» So weit die «New York Times». Es folgen Fragen wie: «Bewältigt man in deiner Familie Meinungsverschiedenheiten durch Tellerwerfen, ruhige Diskussionen oder Totschweigen?» Oder: «Was bewunderst du an mir, und was geht dir auf die Nerven?» Oder: «Wo siehst du uns in zehn Jahren?» Von der Leserschaft wurde der Katalog ergänzt zum Beispiel durch Erkundigungen wie «Hast du einen Sinn für Humor?» Oder: «Kannst du dich gut auf Veränderungen einstellen?» – Abgesehen davon, dass ich persönlich es seltsam finde, sich zur Ehe zu entschliessen, ohne sicher zu sein, ob der Gatte einen Sinn für Humor hat, hege ich grundlegende Zweifel an einer Paarungsmethodik, die sich irgendwo zwischen einem Bewerbungsgespräch und dem systematischen Datenabgleich einer institutionalisierten Partnervermittlung bewegt. Das Ganze scheint der Strukturlogik des Online-Liebesmarktes zu entsprechen, die Partnerwahl erhält den Charakter eines Matching-Prozesses. Irgendwie fehlt das, was Freud den «einzigen Zug» genannt hat: den einzigartigen Impuls, der sofort entscheidet, ob ich jemanden sympathisch finde oder nicht (das sagte auch schon der Philosoph Slavoj Žižek). Ich rate Ihnen: Vertrauen Sie diesem Impuls. Und auf der Basis dieses Vertrauens hätte ich dann für Sie nachfolgend ein paar alternative Fragen zur Restabklärung mit Ihrer zukünftigen besseren Hälfte:

  1. 1.

    «Wie viele passive Aggression kannst du vermittels eines einzigen Seufzers ausdrücken?»

  2. 2.

    «Wie viele verschiedene Gefühle kannst du vermittels des Emojis einer lachenden Katze mit Herzaugen codieren?»

  3. 3.

    «Wie unerträglich bist du, wenn du erkältet bist?»

  4. 4.

    «Lässt du dir am Geldautomaten eine Quittung geben?»

  5. 5.

    «Was genau bedeutet ‹o.k.› für dich?»

    (Zusatzfrage, falls die Antwort unbefriedigend ausfällt: «Was genau bedeutet ‹ein teures Paar Schuhe› für dich?»)

Bild oben: Für dieses thailändische Paar ist die Hochzeit ein Drahtseilakt. Foto: Athit Perawongmetha (Reuters)

7 Kommentare zu «5 Fragen, die man sich vor der Hochzeit stellen sollte»

  • Ellen sagt:

    Vor der Hochzeit sollte man
    1. sich einmal so richtig gezofft haben.
    2. herausgefunden haben, welches Streitverhalten jeder hat
    3. wissen, ob man trotz jedem Streit sich am Abend versöhnt einschlafen kann, oder ob man den Streit über Tage ausfechten muss.
    4. Wie verhält es sich mit Affären. Kann man darüber wegschauen oder ist das ein Grund den Partner zu verlassen.

    Jedes Liebespaar wird sich früher oder später zoffen, über Kleinigkeiten und grosse Dinge.

  • Kristina sagt:

    Hey Mama oder God Bless Mary?

  • Gisela Egli-Zemp sagt:

    Als erstes klärte ich die Frage, wie viele ich Kinder bekommen dürfe. Im weiten Familienkreis fand ich 2 Cousinen, welche diese Frage nicht ansprachen und dann aus allen Wolken fielen, als der Ehemann auf keinen Fall welche wollte. Die eine hat dann wenigstens ein einziges Kind hergezwängelt, danach hat sich der Mann unterbinden lassen, die andere liess sich sofort scheiden. Ich meine, was nützen alle Charaktereigenschaften, wenn man nicht mal Kinder bekommen darf?

  • Jacques sagt:

    Kann man diesen Test auch nachher, für alle ex-Frauen machen? Und zu einer Statistik komprimieren. Sogar exzessives Gähnen kann sehr aggresiv wirken. (1). (Fast wie exzessive Promiskuität). Die Grippe-Wehleidigkeit nehme ich dann auf meine Kappe. (3). Diese Hypo-Hypochondrie praktizierte ich aber nur, damit der Zitronentee mir mit Rhum (sogar Stroh Rum, 80%) serviert wurde. Dann werde ich automatisch zugänglicher, und verliere die grippeartigen Gleichgewichtsstörungen. (Similia similibus curantur). Bereits Kästner meinte: Bikarbonat hilft manchmal – Kirschwasser immer. Gute Kur.

  • Jacques sagt:

    Aber gemäss dem bekannten Strunz-Prinzip (aus dem Titanic-Magazin) gehe ich nun vorsichtiger vor, bei der Partnersuche. Also eine Frau mit Strunz-Prinzipien. Und meide vor allem die Eisberge. Auch die unter Wasser verborgenen. Also, sie muss ein Gemüt haben, wie die warmherzige Jane Birkin. Und eine Figur wie Brigitte Bardot oder Claudia Cardinale früher. Nur so eine lasse ich auf meine Harley-Davidson. Und überlasse ihr gar die Lenkung. Sozius ist auch ‚cool‘.

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