Sie sehen oben auf dem Bild, meine Damen und Herren, das schrecklichste Sofa der Welt. Es steht im Radiostudio des ARD-Büros in Zürich. Ich war dort neulich für ein Interview, und alles war überaus nett und angenehm – bis auf dieses Sofa. Ein verstörendes Ding – und irgendwie eine Inkarnation für die Belagerung durch Gleichzeitigkeit, in der ja nicht zuletzt das Wesen der Globalisierung liegt. Nicht wahr?

Und wissen Sie, was ausserdem in nicht leicht zu nehmender Weise gegen das allgemeine Sittlichkeitsempfinden verstösst? Nein, ich meine nicht diese Abhör-Barbie. – Aber, da wir von Barbie sprechen: Warum gibt es eigentlich noch keine Hipster-Barbie? Die sollte doch längst auf dem Markt sein, spätestens jetzt zu Weihnachten. Eine Hipsterette. Mit so ner Stofftasche, Anker-Tattoo nach Sailor-Schrägstrich-Prison-Art und Riesenbrille. Und einer Figur wie Lena Dunham. Ich möchte das auf diesem Wege anregen.

Victoria Coren Mitchell hat ja unlängst in der BBC den Hipster als fraudulent hitchhiker through the authentic country of Bohemia bezeichnet, was wohl treffender kaum möglich ist. Vielleicht ist das auch der Grund, dass «Hipster» nicht als Selbstzuschreibung funktioniert. Des Weiteren hat Frau Coren konstatiert: «I don’t want someone pouting in front of a phone to represent my generation.»

Mit diesem nachdenklichen Hinweis entlasse ich Sie für heute. Ich wollte noch irgendwas anderes sagen, aber das ist mir jetzt entfallen. Bis übermorn.

Dr. Philipp Tingler hilft Ihnen, Ihr Leben zu verbessern. Oder wenigstens an was anderes zu denken. Folgen Sie ihm auf Twitter und Instagram. Besuchen Sie seine Homepage. Sehen Sie ihn im SRF-Literaturclub.