So wird man mit ungewollten Geschenken fertig

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Ist Ihnen schon aufgefallen, meine Damen und Herren, dass die Geschäfte schon seit einiger Zeit wieder weihnachtlich aussehen? Ja, es nähert sich diese Saison des Jahres: Schnee, Lichterglanz, Zauberstreif, Überraschungen. Weihnachten ist die Zeit der Überraschungen – auch der entsetzlichen. Zum Beispiel in Form von Geschenken, die wir weder wollen noch brauchen können. Aber nicht verzagen. Es folgen nun ein paar hilfreiche Empfehlungen, wie Sie auf solche Gaben reagieren können. Wir fangen nämlich dieses Jahr mit dem Festtags-Coaching genauso früh an wie die Geschäfte mit ihrer Dekoration. Damit Sie in der Übung sind. Los gehts:

1. Jemand schenkt Ihnen ein Fondue-Set.

Was Sie sagen: «Fondue – das war schon immer meine Leidenschaft!» (Betonung nicht zu enthusiastisch, das zieht sonst zukünftig ähnliche Geschenke an.)

Was Sie tun: Versuchen, das Set unter einem Pseudonym Putzi Casagrande übers Internet zu verschachern.

2. Jemand schenkt Ihnen ein Aquarium mit einer karibischen Monsterflunder.

Was Sie sagen: «Ohh, hübsch, Fische sind so beruhigend.»

Was Sie tun: Sie kaufen eine zweite Monsterflunder und hoffen darauf, dass sich die beiden zur Brunftzeit gegenseitig auffressen. (Dafür brauchen Sie zwei Männchen. Sonst haben Sie kurz nach der Brunftzeit sieben Monsterflundern.)

3. Jemand hat als Geschenk in Ihrem Namen an die Schweizerische Stiftung für Konsumentenschutz gespendet.

Was Sie sagen: «Ohh, das trifft sich gut, gerade neulich habe ich in der ‹Besorgten Hausfrau› gelesen, dass die Konsumenten dringend Schutz brauchen.»

Was Sie tun: Nichts. Hier sind Sie machtlos.

4. Sie kriegen die komplette Serie «Friends» als DVD-Set.

Was Sie sagen: «Ohh, das trifft sich gut, ich habe nämlich trotz all den zahllosen Wiederholungen immer noch nicht verstanden, wer da eigentlich mit wem zusammenwohnt.»

Was Sie tun: Versuchen, die DVD-Box übers Internet gegen ein Viagra-Rezept einzutauschen. Natürlich unter dem Pseudonym Putzi Casagrande.

5. Sie kriegen irgendwas Selbstgemachtes.

Was Sie sagen: «Ohh, was Selbstgemachtes, das ist ja süss. – Was ist es?»

Was Sie tun: Ohne Absender nach Österreich schicken.

Bild oben: Der rote Panda hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Foto: Mark Dumont, Flickr.com

4 Kommentare zu «So wird man mit ungewollten Geschenken fertig»

  • Janded Amina sagt:

    Ich schenke nichts mehr und alle Probleme sind gelöst!

  • Anh Toàn sagt:

    Machiavelli hat dem Fürsten etwas Selbstgemachtes geschenkt, sein Werk „il principe“. Er hatte sonst nichts, was als Geschenk an den Fürsten gereicht hätte. Meine Frau muss ihrer Grossmutter neue Zähne schenken, es wurde ihr gesagt, zur Wahrung der Familienharmonie. Wenn Schenken zur Pflicht wird, wird Schenken pervertiert: Wer schenkt, gibt freiwillig. Seien Sie grosszügig, was immer sie schenken, oder lassen sie es bleiben.

  • Philipp Rittermann sagt:

    ich sage immer allen, dass ich einen bugatti veyron möchte. die meisten haben dann ein schlechtes gewissen und schenken mir spirituosen. diesen wende ich mich dann aus frust zu, weil ich nie einen bugatti veyron bekommen werde. und so schliesst sich der unheilvolle kreis.

    • emsurs sagt:

      ein maybach mit chauffeur und butler waer doch auch was.
      sobald ich im lotto den hauptgewinn erziele, kriegen sie das !

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