Die besten Mütter der Fernsehwelt

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Im Grunde hat das alles schon Hegel erkannt, meine Damen und Herren. Nach diesem grossen Vertreter des deutschen Idealismus ist die Liebe ein Verhältnis wechselseitiger Anerkennung: Sie fordert von uns, die eigenen Begierden und Motivationen zugunsten der Wünsche und Ziele des anderen zurückzustellen; und zugleich können wir nur durch die Anerkennung des anderen in der Liebe unsere eigenen Bestrebungen und Bedürfnisse realisieren. Die Liebe vermittelt Anerkennung, indem wir uns durch sie nicht nur selbst verwirklichen, sondern zugleich zur Beförderung des Glücks des geliebten anderen beitragen. So weit zur Theorie. Die Liebe als Idee. Ein Ideal. Den Begriff des Ideals hat Hegel übrigens dann wohlweislich auf die Kunst bezogen: Deren Aufgabe sei die sinnliche Darstellung der absoluten Idee als Ideal. Und deshalb folgen jetzt hier zum Muttertag fünf populärkulturelle Darstellungen der absoluten Idee der Mutter. Damit Sie sich daraus quasi als Mega-Ideal eine Übermutter zusammensetzen können. Falls Sie nicht schon eine haben. Happy Mother’s Day!

  1. Sylvia Fine aus «The Nanny»

    Unüberhörbar, unersättlich und übergriffig. Aber immer unterstützend.

  2. Colleen Donaghy aus «30 Rock»

    Starrsinnig, fordernd, hyperkritisch und emotional distanziert. Frisst ihre Jungen, wenn sie nicht schnell genug das Nest verlassen. Verliert kaum je ein gutes Wort über irgendjemanden, will aber nichts als Glück für ihre Kinder.

  3. Estelle Costanza aus «Seinfeld»

    Nörgelnd und nervtötend. Melodramatisch und zanksüchtig. Aber gelegentlich nah an der Stimme der Vernunft.

  4. Deborah Wolowitz aus «The Big Bang Theory»

    Nie zu sehen und trotzdem überdominant. Das schafft nur eine Mutter. Ein Klassiker.

  5. Christy & Bonnie Plunkett aus «Mom»

    Auch Mütter lernen. Auch Mütter sind Töchter. Und manchmal ist es so, dass die Kinder die Eltern erziehen.

Bild oben: Renée Taylor alias Sylvia Fine will in der TV-Serie «Die Nanny» nur das Beste für ihre Tochter. (PD)

«Tinglers Fünf» erscheint neu immer sonntags im Blog Mag und gleichzeitig auch in der «SonntagsZeitung».

9 Kommentare zu «Die besten Mütter der Fernsehwelt»

  • Jacques sagt:

    Meine Uebermutter ist die Dame Edna Everage aus Australien.

  • Jacques sagt:

    Aber zu den Müttern im praktischen Leben. Eine leibliche Mutter hat man im Normalfall – nur eine.
    Später kommen dann noch andere hinzu (d: Schwiegermütter – f: belles-mères). Gibt es einen Unterschied? Rein subjektiv: Diese ‚belles-mères‘ behandeln ihren „beau-fils“ im Allgemeinen mit mehr Respekt. Sie wissen ja, was sie an ihm haben. Und Partnerinnen sollten nie ‚Mutter“ spielen wollen. Das kommt nicht gut. Besonders bei einem eigenständig denkenden Mann.

  • Meinrad sagt:

    Zitat: „So weit zur Theorie. Die Liebe als Idee.“ – Da stellt sich noch die unvermeidliche Frage, wie Hegel diese Theorie bei seiner Besprechung der bürgerlichen Institutionen Ehe und Familie angewandt hat.

  • Maria sagt:

    Keine stopfte sich Schokoladeneclairs in den Mund mit mehr Eleganz als die gute Silvia 😀

    • tststs sagt:

      „Es gibt nur einen Mann der eine Frau in 5 Minuten befriedigen kann … Captain Iglo!“

  • tststs sagt:

    Ich hätte fast darauf gewettet, dass die hier vergesse Mutter uns eines Tages als Debbi W. gezeigt wird: Roseanne! 😉

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