«Raucher oder Nichtraucher?»

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So am Anfang eines neuen Jahres wird einem klar, meine Damen und Herren, wie sehr sich alles beschleunigt (auch wenn einige Leute immer noch im Mittelalter leben). Nicht nur die Umschlagsrate von Produkten und popkulturellen Artefakten hat exponentiell zugenommen, auch Moden, Sitten und Gebräuche ändern sich immer rasanter. Die Technologie galoppiert, und mit ihr die Obsoleszenz: Was früher die Osbournes waren, sind heute die Kardashians (nur schlimmer), was früher Klappnatels waren, sind heute Smartphones (nur grösser), und was ein Modem war, weiss heute kein Mensch mehr. Der Soziologe Hartmut Rosa, spätmoderner Pate der Beschleunigungstheorie, erklärt das wie folgt: Das Tempo kann gesteigert werden, wenn der Konsument von einem Produkt immer wieder enttäuscht wird, aber nicht vom Prinzip – so dass man fröhlich weiterkauft. Wie bitte? Sie finden, das klingt jetzt ein bisschen übertrieben? Okay. Es folgen fünf Sätze, von denen Sie mindestens einen vor zehn Jahren gesagt haben werden, und die heute keinen Sinn mehr machen:

 

  1. «Bist du auf Myspace?»

  2. «Hast du das neueste Blackberry schon gesehen?»

  3. «Raucher oder Nichtraucher?»

  4. «Man trägt jetzt zwei pastellfarbene Polohemden übereinander. Natürlich mit doppelt aufgestelltem Kragen.»

  5. «Um welche Zeit macht die Silberkugel zu?»

Bild oben: Heute ist jeder Wagen ein Nichtraucherwagen. Foto: Georgie Pauwels (Flickr)

14 Kommentare zu ««Raucher oder Nichtraucher?»»

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