5 Sachen, die ich hasse

In Kürze wird die grosse amerikanische Kulturkritikerin Joan Rivers 81 Jahre alt, meine Damen und Herren. Ich habe unlängst mit Freude und Aufmerksamkeit ihr jüngstes Buch «I Hate Everyone … Starting with Me» studiert, und möchte, inspiriert von Geist und Tenor dieses Werkes, den bevorstehenden Jubeltag zum Anlass nehmen, hier ein paar Sachen aufzulisten, die ich hasse. Folgen Sie mir:
- Beim Essen
Ich hasse es, wenn in Restaurants die Tische zu dicht zusammenstehen, so dass man unwillkürlich zu viel vom Nebentisch mitkriegt (und vice versa). Das ist indiskret. Ich will nicht wissen, wann der Herr nebenan seine letzte Amöbenkolitis hatte, vielen Dank. Und, da wir davon sprechen: Ich hasse Leute, die mit offenem Mund kauen. So wie Ben Stiller in «Walter Mitty».
- Beim Kaffeeholen
Ich hasse Leute, die vor mir in einer endlos langen Schlange bei Starbucks stehen und dann, wenn sie endlich an die Reihe kommen, sich nicht entscheiden können, was sie nun bestellen sollen. Hallo? Du standst eben geschlagene 15 Minuten lang vor der Vitrine und der grossen Tafel mit der gesamten Auswahl. Und hattest absolut nichts zu tun.
- In der Öffentlichkeit
Ich hasse Leute, die immer eine Flasche Wasser mit sich rumtragen. Das ist so Olsen-Zwillinge-Nullerjahre-mässig. Fehlen nur noch die Birkenstocks von Givenchy. Wasser wird sowieso überschätzt. Wie die Olsens.
- In Gesellschaft
Ich hasse es, wenn Leute sagen: «Ich freue mich so für dich.» Das ist alarmierend. Und meistens gelogen. Womit ich nicht sagen will, dass es auch Leute gibt, die sich aufrichtig für andere freuen. Vielleicht so ungefähr 13 bis 17, weltweit. Und gut achtzig Prozent davon dürften irgendeiner Sekte angehören.
- Am Telefon
Ich hasse Sprechstundenhilfen mit Allüren. Die alles kompliziert und schwierig machen. Auch wenn Sie sich «Medizinische Praxisassistentin» nennen – Sie arbeiten für einen Augenarzt, nicht für George Clooney. Ja, wenn ich «dringend» sage, meine ich «dringend». Genauso wie ich «Sprechstundenhilfe» sage, wenn ich «Medizinische Praxisassistentin» meine.
Im Bild oben: Die Entertainerin Joan Rivers bei den Heller Awards in Kalifornien (19. September 2013). (AFP/Angela Weiss)
27 Kommentare zu «5 Sachen, die ich hasse»
Ich hasse das Wort „Hallo“, in allen seinen Anwendungsformen. Zum Beispiel als profane, denkfaule Begrüssung, aber insbesondere als Ausdruck der Entrüstung, wobei der zweite Teil des Worts betont wird in die Stimme nach oben geht. Das ist so Nullerjahre-Doku Soap-mässig …. und ich hasse mich jedes Mal wenn ich es selbst verwende!
Hallo?
super, das habe ich mir auch mir gedacht, wenn ich mit Hallo in Mails begrüsst worden bin,
ich empfinde dies als sehr unhöflich (ok wenn man sich kennt) aber in einem Geschäftsmail sollte dies nicht passieren…
Zu 2: Was ist, wenn man dasjenige, was auf der grossen Tafel bei Starbucks geschrieben steht, schlechthin nicht versteht? So geht es mir jeweils. Im Übrigen finde ich eine leichte Aversion gegenüber Starbucks angebracht, weil dieser US-Konzern ein ganz klein wenig zu stark Steueroptimierung betreibt.
Ich liebe Starbucks!
starbucks ist aber scheisse; wenn man richtigen kaffee mag.
ich beginne heute bei pkt. 5. das ist eine unsitte. es wird versucht, berufe aufzuwerten durch lächerliche bezeichnungen. der hauswart ist heute „facility-manager“. obwohl er der gleiche stinkende und übelgelaunte typ im blauen mänteli ist, welcher vorher schon ums areal rumgammelte. die putzfrau ist heute „raum-kosmetikerin“. hand aufs herz – würden sie eine raumkosmetikerin…engagieren, wann die loge starrt vor staub…?! ich nicht. 4) welche gesellschaft? 3) leute die noch hemmungsloser niesen als ich. 2) entfällt. ich lasse holen. 1) kopf in den topf und nichts stört mehr.
Liebt Starbucks auch den – mit Verlaub – Zappelphilipp?
Sie gehen zu Starbucks, obwohl Sie eigentlich eine Aversion dagegen haben? Und man muss Ihnen nach 15 Minuten in der Schlange noch erklären, was ein Skinny Latte Soy zero Fat ist? Sie sind mir sympathisch – genauso geht es mir nämlich auch….. (und der Gipfel: nach der Bestellung muss ich auch noch meinen Namen nennen!). Aber ja, Inkonsequenz macht das Leben ein wenig aufregender;-)
Mir sind Menschen, die sagen, sie freuen sich für mich bzw ‚have a nice day‘ – egal, wie unehrlich – immer noch lieber als solche, denen man ansieht, dass sie vor Neid schier platzen (überhaupt bei allem, was dem anderen geschieht, immer neidisch sind). Mir hat mal eine sehr esoterisch aussehende Frau in Walle-Walle-Kleidern in der Tube in London gesagt, nachdem ich das All-Clear nach einer schweren Krankheit bekommen habe, sie freue sich für mich – das war ein totaler Aufsteller. Jeder hat mir das wohl angesehen, aber ich finde heute noch, dass so etwas mehr bewegt als das ZH-Motzgesicht.
Ich hasse es, in Restaurants teure Preise für einen mittelmässigen Service und Fertigsalatsauce bezahlen zu müssen und dann auch noch mehrmals darum zu bitten, endlich zahlen zu dürfen.
Ich hasse es, in Bars sich den Hals verrenken zu müssen, damit die coole Hipsterbedienung endlich Notiz von einem nimmt.
PS: Bei Starbucks anstehen? Wer steht schon eine Viertelstunde an für einen Kaffee an. Tipp: Mal in Italien probieren. Geht nicht eine Minute (meist sofort) und dann steht ein feiner Kaffee (Espresso) vor einem, der auch noch nur einen Bruchteil kostet.
Ich dachte, mit „Einfach unmöglich“ sei Frau Rivers‘ geliftetes, unbewegliches Gesicht gemeint…
1. Ich hasse wenn Leute aus Wikipedia zitieren aber keine Ahnung haben. Und davon gibt es viele.
2. Ich hasse Gitarren auf welchen das Griffbrett die letzten 15 Jahre nie gereinigt wurde. Das ist respektlos und hässlich! Und wenn ich denke wo die Stinkgriffel sonst waren… Putzt eure Instrumente! Schmutzige Gitarren sind NICHT cool! 😉