Königin mit Cash-Maschine

Heute ist nicht nur Ostermontag, meine Damen und Herren, sondern auch der 88. Geburtstag von Elizabeth II., der konstitutionellen Monarchin des Vereinigten Königreichs aus Grossbritannien und Nordirland. Ausserdem ist sie Königin von 15 weiteren Staaten. Ferner ist Elizabeth II. Oberhaupt des 53 Staaten umfassenden Commonwealth of Nations und weltliches Oberhaupt der anglikanischen Church of England. Das weiss jeder. Aber hier kommen 5 Fakten, die Sie noch nicht wussten:
Gemäss Protokoll ist es untersagt, als Erster das Wort an die Queen zu richten und ihr Fragen zu stellen. Sie darf auch nicht berührt werden, ausser um sie aus einer Gefahrenzone zu bringen. Unvergessen ist der Protokollbruch des damaligen australischen Premierministers Paul Keating von 1992, der bei einem Staatsbesuch der Queen den royalen Rücken touchierte. Im Jahre 2000 schien sich dieser Vorfall zu wiederholen, schon wieder in Australien, schon wieder mit dem Premierminister. Der hiess damals John Howard und liess eilig dementieren, dass seine Hand bei einem Empfang für Parlamentarier die Queen berührt habe: «We firmly deny that there was any contact whatsoever.»
Die Queen hat bereits im März 1976 ihr erstes E-Mail verschickt. Und zwar von einer Forschungseinrichtung des britischen Militärs, über ein Netzwerk namens Arpanet, den Vorläufer des Internets. Sie ist damit das erste Staatsoberhaupt der Welt, das elektronische Post benutzte.
Die Queen erledigt ihre Bankgeschäfte mit dem Bankhaus Coutts & Co, und es gibt einen Geldautomaten von Coutts im Buckingham Palace. Was eigentlich widersinnig ist, weil die Queen bekanntlich nie Bargeld mit sich trägt. Genauso wenig braucht sie einen Pass oder Führerschein. Dabei fährt sie ganz gerne auf ihren Anwesen Range Rover und hört dazu am liebsten Militärmärsche vom Band. Ausserdem kann sie Zündkerzen wechseln.
Nach den Angaben ihrer Cousine Margaret Rhodes ist der Alkoholkonsum der Queen stets konstant. Sie nimmt einen Gin & Dubonnet mit Zitrone und viel Eis vor dem Lunch, zum Mittagessen dann Wein, und abends einen Dry Martini und ein Glas Champagner. Der englischen Presse zufolge macht das 6 Einheiten Alkohol am Tag, womit Ihre Majestät nach der Klassifikation des britischen National Health Service hart an der Grenze zur Hochrisikotrinkerin liege. Doch die Konstitution des Hauses Windsor ist bekanntlich robust.
Die Queen verliert selten die Fassung, ist aber nicht endlos duldsam. Als die amerikanische Fotografin Annie Leibovitz sie während einer Porträtsitzung im Jahre 2007 bat, ihre Tiara abzunehmen, damit das Foto «less dressy», also: weniger «elegant» wirke, erwiderte die Queen: «Less dressy? What do you think this is?» Und während eines offiziellen Fototermins am Ende des G-20-Gipfels 2009 war die Queen ziemlich entnervt von Silvio Berlusconi, der dem US-Präsidenten ein «Mister Obama!» entgegenrief. Dazu die Queen: «What is it? Why does he have to shout?»
Bild oben: Die Königing am 8. April 2014. (Reuters)
15 Kommentare zu «Königin mit Cash-Maschine»
Königin Elisabeth II. schuf auch eine lateinische Wendung: „Annus Horribilis“ für 1992 (dem Jahr der Bekanntgabe der offiziellen Trennung von Charles und Diana), in Anlehnung an das Historiengedicht „Annus Mirabilis“ (1667) in vierzeiligen Pentametern von John Dryden (1631-1700).
Ihre Majestät benutzt den Geldautmat vielleicht nicht, aber es gibt ein Paar Hundert Angestellten im Buckingham Palace, die nicht einfach zur „Cashpoint um die Ecke“ rennen können! Ein Automat am Arbeitsort ist für die Angestelltenabsolut unabdingbar!
Punkt eins gilt natürlich nur auf ihrem Staatsgebiet. Auch wenn der Gedanke etwas irritierend ist, bei Treffen von Staatsoberhäuptern wäre Ueli Maurer gleichberechtigt.
Für eine: hart an der Grenze, hochrisikotrinkerin kommt sie aber genial über die Runden…was ich doch sehr bewundere ist diese Disziplin, über Jahre hinweg dem MOB ausgeliefert zu sein, und doch relativ normal und beständig zu bleiben, muss wohl an den Genen liegen….