Total unschwul

So. Der olympische Spuk in diesem hinterwäldlerischen Flecken, der sich Russland nennt und dessen Einwohnerschaft in Form ordinärer Blondinen uns das Leben zur Hölle macht, wenn sie vor uns am Tax-Refund-Schalter steht, – ist finally over! Yay! Zu den wenigen positiven Wirkungen dieser peinlichen Veranstaltung zählt die Courage von ein paar mutigen Politikern wie dem deutschen Bundespräsidenten Gauck, die dort, im Gegensatz zu unserem Bundespräsidentem, nicht hingegangen sind. Sowie die (fast) globale Feststellung der trivialen Wahrheit, dass homosexuelle Menschen überall sind: Spitzensport, Militär, Feuerwehr, Buchhaltung, Anonyme Alkoholiker… und ein paar sind tatsächlich auch Friseure und beim Ballett. – Halt. Überall? Nicht ganz. Wenn man «gay» bzw. «schwul» als kulturelle Kategorie versteht, dann gibt es tatsächlich ein paar Domänen, die dezidiert unschwul sind. Es folgen, im Rahmen der weiteren Aufklärung und Bewusstseinsbildung für eine bessere Welt, fünf davon:
- Camping
(Im Gegensatz zu «Camping it up».)
- Nordic Walking
(Hoffentlich. Sonst will ich kein Homo mehr sein.)
- Teilchenphysik
(Ausser Sheldon Cooper.)
- Jassen
kein Kommentar
- Hair Metal
Hair Metal, eine Musikrichtung aus den 80er-Jahren, die nur deshalb noch existiert, weil sie sich zu sterben weigert, ist mutmasslich the un-gayest music ever; und dies in sich selbst ist eine Leistung, denn das Konzept «music» ist eigentlich per se pretty gay. Nicht so Hair Metal. Nichts gegen Eyeliner und enge Hosen – aber diese Frisuren? Diese Frauenbild? Nope. Not gay.
Soweit dazu. … andererseits: Rob Halford von Judas Priest? Holy moly! Wir sehen: gar nicht so einfach … und das ist auch gut so. Übrigens: «unschwul» heisst nicht «unlesbisch». Im Gegenteil: Lesben lieben alle Tätigkeiten, die sich mit einem karierten Flanellhemd kombinieren lassen, und deshalb findet man Lesben in sämtlichen obigen Domänen. Nur nicht beim Hair Metal, weil das was mit Make-up zu tun hat.
Bild oben: Hair-Metal-Persiflage (Plakat der Band «Steel Panther»).
39 Kommentare zu «Total unschwul»
Als soeben aus den mit exzessivem Nordic-Walking und durchjassten Nächten verbrachten Camping-Ferien zurückgekehrter Teilchenphysiker bin ich entrüstet wenn nicht gar entsetzt über Ihren Verriss meiner Lieblingsband Steel Panther
🙂
Das verrückteste an den Hair Metall Bands: Die hatten damals tatsächlich Groupies!
Ich dachte, nur Menschen können schwul sein?
Es gibt ein schwules Pinguin-Paar irgendwo in einem Deutschen Zoo. Aber ich weiss was Sie meinen und stimme Ihnen zu 😉
Was ist an Teilchenphysik so unschwul. Wäre Alan Turing Amerikaner gewesen hätte er sicher im Manhattan-Projekt mitgearbeitet.
Ballett ist auch völlig zu unrecht als schwul angesehen. In der professionellen Truppe, mit deren Mitgliedern ich bekannt und befreundet bin, kommen sie so ungefähr auf den gesellschaftlichen Durchschnitt – ein Schwuler auf neun Heteros.
In den meisten klassischen Choreographien müssen die Männer ja auch so viel an den Frauen rumgrabbeln! Zwar ist Ballett eine der wenigen Sportarten, wo Männer meistens weniger anhaben als Frauen, aber trotzdem. Wo man die Frauen überall anfassen muss, um sie von hier nach da über die Bühne zu tragen! Ugh! Unschwul.