Schluss damit!
Von Philipp Tingler, 27. Januar 2014

Das neue Jahr hat frisch begonnen, meine Damen und Herren, wir sind schon wieder mittendrin – aber es ist noch nicht zu spät, sein Vokabular zu überprüfen und sich von ein paar abgeschmackten Ausdrücken zu befreien, die längst so oll und schal geworden sind wie ihr geistiger Bezugsrahmen. Als da wären:
- «Kopfkino»
- «Bauchgefühl»
- «Burn-out»
- «Schwarm»
(Es sei denn, es ginge um Phänomene aus dem Tierreich.)
- «mega»
Hallo? Wo sind wir – auf der Street-Parade 1996 mit einem gigantischen Nuggi um den Hals?
Bild oben: Radikale Säuberung der Sprache mithilfe eines Stücks Seife. Szene mit Peter Billingsley im Film «A Christmas Story» (1983). (Foto: MGM)
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68 Kommentare zu «Schluss damit!»
da fehlt noch
’speziell‘.
Ebenfalls entsorgen: Herausforderung, proaktiv, Innovation, private tax, tax card, online, FAQ, social media, Award.— Begründung: für alle diese affigen Wörter gibt es deutsche Synonyme. Die Finnen, die Franzosen und die Italiener machen uns dies vor. Beispiel: Prallsack statt airbag
„Proaktiv“ hab ich ja nie kapiert. Was ist der Unterschied zu „aktiv“? Ist das irgendwie „aktiver als aktiv“, so „vorausschauend aktiv“? Also „initiativ aktiv“? Aber ist man nicht sowieso immer „initiativ aktiv“, wenn man „aktiv“ ist?
— Hingegen: „Prallsack“? You’re kidding!
Bitte nicht vergessen: Alter!!! Dieses Zuwort, welche vornehmlich Jugendliche am Ende eines Satzes anhängen ist grässlich, vor allem, weil es aus dem Hochdeutschen ins Schweizerdeutsche überführt wurde. Auf Hochdeutsch gehts ja noch irgendwie, wenn man doch dauernd von RTL beriselt wird, aber im Dialekt. Probieren Sie es mal aus, grässlich!
6. tiptop
Schnappatmung, networken, Business-Call, Schrittzähler etc. etc.
Ja, genau, „networken“ ist auch ziemlich übel.