Wie tolerant sind Sie wirklich?

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In unseren herrlich beschleunigten Zeiten mit ihrer Betonung des Individuellen und den scheinbar endlosen Auswahlmöglichkeiten werden Distinktionsgewinne immer wichtiger, meine Damen und Herren. Das heisst: Das moderne Subjekt definiert sich immer stärker über sein sogenanntes Mindset, also die mutmassliche Gesamtheit seine fundamentalen kognitiven, affektiven und evaluativen Berührtheiten, Methoden und Begriffe in Bezug auf die Natur der Dinge; kurz: seine Weltanschauung, die ordnend und handlungsanleitend wirkt. In welche Kategorie gehören Sie? Sind Sie urban, mondän, aufgeschlossen, tolerant und innovationsfreudig? Oder haben Sie schon lange dichtgemacht? Machen Sie den Test! Das ist wie immer ganz einfach: Bitte nehmen Sie Stellung zu den folgenden zehn Fragen/Aussagen, indem Sie sich jeweils für eine Antwort/Variante entscheiden. Dann addieren Sie die dazugehörigen, jeweils in Klammern stehenden Punktzahlen und sehen unter der entsprechenden Summe in der Auswertung nach, wie smart oder schockierend Sie wirklich sind.

  1. Was ist Ihr bevorzugtes Kommunikationsmittel?

    a) Mobiltelelefon (4)
    b) E-Mail (5)
    c) Twitter (0)
    d) Postkarten (2.5)
    e) Ich spreche gern. Sofern es sich nicht um Uniformträger handelt. (7.5)

  2. Ihr Zuhause liegt ...

    a) ... in der grossen Stadt. (10)
    b) ... in einer mittelgrossen Stadt mit Fussgängerzone. (0)
    c) ... auf dem Lande. (5)
    d) ... hier und dort. (7.5)

  3. Sie tragen am liebsten ...

    a) ... Dunkelblau. (0)
    b) ... Mittelbeige. (-100)
    c) ... Abercrombie & Fitch. (-10000)
    d) ... irgendwas, Hauptsache eng. (2.5)
    e) ... Violett, weil das gerade schick ist. (5)

  4. Der schlimmste Kulturschock für Sie in den letzten zehn Jahren war ...

    a) ... die Trennung der Test Icicles. (100)
    b) ... die Trennung von Katie und Peter. (0)
    b) ... Ihr Aufenthalt in Miami. (0)
    c) ... Ihr Aufenthalt in St. Gallen. (5)
    d) ... die Lektüre von «The Devil Wears Prada». (2.5)
    e) ... der Literaturnobelpreis für Elfriede Jelinek. (500)
    f) ... der Herrenrock. (1000)

  5. Woran erkennt man Ihrer Meinung nach am ehesten Engstirnigkeit?

    a) Geiz (100)
    b) Humorlosigkeit (7.5)
    c) Falten (0)

  6. Ihr oberstes Ziel im Leben ist es ...

    a) ... endlich den ganzen Hegel zu verstehen. (0)
    b) ... so auszusehen wie David Beckham. (5)
    c) ... so auszusehen wie Victoria Beckham. (-10,000)
    d) ... endlich mal als Erste(r) beim Prada Sample Sale anzukommen. (75)

  7. Wie reagieren Sie auf folgendes Statement: «Orange ist eine sehr positive Farbe.»?

    a) mit Zustimmung (0)
    b) mit Flucht (5)
    c) mit Brechreiz (500)

  8. Welche der folgenden Personen erregt am meisten Abscheu in Ihnen:

    a) Paris Hilton (5)
    b) Josef Stalin (0)
    c) Susan Sontag (382.5)
    d) Katie Price (10)

  9. Die grösste kulturelle Leistung überhaupt ist für Sie:

    a) die Erfindung des Rades (0)
    b) «Mahna Mahna» von Mahna Mahna And The Two Snowths (770)
    c) «À La Recherche Du Temps Perdu» von Marcel Proust (5)
    d) «Born To Be Cheap» von Divine (1000)
    e) Tokio Hotel (-10)

  10. Welches ist Ihr grösster Held aus dem Reich der Fiktion?

    a) Holden Caulfield (7.5)
    b) Hans Castorp (7.5)
    c) Sylvia Fine (1000)
    d) Luke Skywalker (-500)

AUSWERTUNG

Bestimmen Sie Ihre Toleranzgrenzen mit unserem Open-O-Meter:

0 Punkte:

Sie sind leider völlig verschlossen. Will sagen: Ihr Mindset ist so verrammelt wie der Zürcher Tom-Ford-Laden an einem Sonntag. Hoffentlich sehen Sie wenigstens gut aus.

alles unter Null:

Sie sind Janice Dickinson.

2.5 bis 25 Punkte:

Sie wohnen in einer mittelgrossen Stadt mit Fussgängerzone. Bewegen Sie sich, bevor es zu spät ist.

26 bis 150 Punkte:

Sie waren schon mal im Viper Room. Aber an einem Dienstag.

152.5 bis 170 Punkte:

Sie lesen ab und zu ein Buch, wissen aber trotzdem, wie man «Cybill Shepherd» schreibt. Mit anderen Worten: Sie haben einige unveräusserliche Grundüberzeugungen, sind aber prinzipiell offen für Argumente und Neuerungen. Mit wiederum anderen Worten: Sie sind nicht schlecht. Bloss bei Katie Price hört der Spass für Sie auf.

171 bis 999 Punkte:

Langsam wird’s problematisch. Sie sind so sehr auf der Höhe der Zeit, dass Sie ab und zu in die Meadows Clinic müssen. Oder ins Betty Ford Center. Und auch sonst können Sie sich bisweilen schwer festlegen.

1,000 Punkte und mehr:

Sie sind a) entweder Jürgen Habermas oder b) Grace Jones. Und, nein, das ist nicht unbedingt besser als Janice Dickinson.

Im Bild oben: Renée Taylor als Sylvia Fine in der Serie «The Nanny». (Foto: Columbia)

12 Kommentare zu «Wie tolerant sind Sie wirklich?»

  • d p e sagt:

    Ist Wohnort Zürich nun:

    eine Grosse Stadt (wohl kaum?)
    eine mittelgrosse Stadt mit Fussgängerzone (wohl eher, eine ansprechend FGZone fehlt ja)
    auf dem Lande? (könnt‘ man manchmal meinen)
    hier und dort? (hier kommt ja alles zusammen, was es am Ursprungsort (AG, GR, BE) nicht aushält)

    könnt‘ man die Antwort um folgendes ergänzen?
    e) in Zürich (i)

    Hinweis. i ist die Wurzel aus -1, eine sogenannt immaginäre Zahl.

  • Dodimi sagt:

    Ihren Test in Ehren, Hr. Dr. Tingler, nur, was hat das Bild von Sylvie Fine aus der Sitcom „Die Nanny“ damit zu tun?

  • Dodimi sagt:

    sorry, aber kann mir jemand den Zusammenhang zwischen dem Test und dem Bild von Sylvie Fine aus der Sitcom „Die Nanny“ erklären?

  • Hefti sagt:

    Was fuer eine Punktzahl wird einem gegebem, wenn man Von diesen Leutchen noch nie etwas gehoert hat, man keinen Schimmer hat Um was es in dieser Umfrage geht. Sogar danach zu Googlen moechte ich nicht.

  • A.a. Tirol sagt:

    Die meisten Namen sagen mir leider nichts. Die Farbe Orange wird immer häufiger, ich sehe dafür mehr rationale als ästhetische Gründe. Orange ist die Komplementärfarbe der meisten Blautöne, die als Hintergrund das Grau ersetzen sollen. Es ist ausserdem eine Mischung aus Gelb und Rot, warme Farben also, ein wenig sichtbarer als gelbe Freundschaft, aber dafür ohne rote, als Aggression deutbare Leidenschaft. Orange fällt ins Auge und hat Kontrast, anscheinend wegen den Rot wahrnehmenden „Zäpfchen“. Nicht zuletzt ist es die Warnfarbe, die Baustellen und Strassenarbeiter signalisiert. Gruss 🙂

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