In guten wie in ganz schlechten Zeiten

Neulich zeigte die BBC «Burton and Taylor», und dies, meine Damen und Herren, inspirierte mich zu einer Auflistung der fünf schlimmsten Ehen. Nicht dass die Taylor-Burtons, die sich gegenseitig liebevoll «Lumpy» und «Pockmark» nannten, dazugehören würden, im Gegenteil, Liz & Dick waren ein ganz wunderbares Paar und verkörpern eine Grundregel des Ehestandes, nämlich dass Intensität durchaus nicht das Gegenteil von Stabilität bedeuten muss. Zur Not heiratet man einfach ein zweites Mal. Überhaupt: Was macht eine Ehe eigentlich schlimm? Zur Klärung dieses Sachverhalts tat ich das, was ich immer tue: Ich fragte den besten Ehemann von allen. «Was ist die schlimmste Ehe, Richie?», so frug ich. «Unsere, Kleines!», erwiderte Richie. War klar. Versuchen wir das also mal anhand von anderen Pärchen herauszufinden:
- Alec und Jocelyn Wildenstein
Sie verwandelte sich mithilfe von rund vier Millionen Dollar und hinlänglich skrupellosen plastischen Chirurgen Schritt für Schritt in eine Art Katzenwesen, offenbar um ihrem Mann zu gefallen, dem Milliardär und Kunsthändler Alec Wildenstein. Was diesen nicht davon abhielt, sich mit einem 19-jährigen russischen Model im ehelichen Schlafzimmer zu amüsieren, wo beide von Jocelyn überrascht wurden. Gehts noch schlimmer? Ja: Alec zog eine Waffe. Gehts noch schlimmer? Ja: Während des Scheidungsverfahrens ordnete der Richter an, dass Jocelyn die Unterhaltszahlungen nicht für weitere schönheitschirurgische Eingriffe verwenden dürfe.
- Liza Minnelli und David Gest
Liza Minnelli und David Gest heirateten am 16. März 2002. Als Elton John gefragt wurde, was er der Braut zur Hochzeit schenken würde, erwiderte er: «Einen heterosexuellen Ehemann.» 16 Monate später trennte sich das Paar. Im Oktober 2003 verklagte David seine Gattin auf zehn Millionen Dollar und begründete dies mit häuslicher Gewalt, die Liza aufgrund ihres Alkoholismus gegen ihn ausgeübt habe. Irgendwann nach der Scheidung erklärte Frau Minnelli, sie habe nach der Scheidung einen ihrer Freunde (ich glaube, es war Trauzeuge Michael Jackson) gefragt: «Why didn’t you tell me before?» Die Antwort: «I thought you knew.»
- Jacqueline Kennedy und Aristoteles Onassis
Onassis nannte Jackie, die er zu Jackie O. machte, erst «The Widow». Nach dem Flugzeugabsturz seines Sohnes Alexander 1973 nannte er sie «The Witch». «Mein Vater liebt bekannte Namen und Jackie liebt Geld», hatte Alexander als Motiv für die Eheschliessung angegeben.
- Michael Jackson und Lisa Marie Presley
Warum?
- Sokrates und Xanthippe
Die Überlieferung sieht das so: «Xanthippe war ein böses Weib; der Zank war ihr ein Zeitvertreib.» – Wobei, eigentlich muss man die arme Xanthippe verstehen: Der Mann hatte keinen ordentlichen Beruf und quatschte dauernd auf der Strasse irgendwelche Leute an. So who can blame her?
Im Bild oben: Elizabeth Taylor und Richard Burton waren trotz Trennung ein wunderbares Paar. Gemeinsamer Auftritt bei einer Filmpremiere 1969. (Keystone)
5 Kommentare zu «In guten wie in ganz schlechten Zeiten»
nicht zu vergessen tina & ike turner und whitney houston & bobby brown. sowie brad pitt & jennifer aniston, tom cruise & nicole kidmann. positive ausnahme – sly stallone & brigitte nielsen. lokal ganz schlimm – monika kaelin & fritz künzli, die bellers, dieter bohlen & thomas anders, sepp blatter & michel platini. und der peinlichkeit letzter schluss – prince charles & camilla parker-bowles.
Also die Eheschliessung von Michael Jackson und Lisa Marie Presley war mir immer unverständlich. Dazu gibt es tatsächlich nicht mehr zu sagen, als warum….. Das Warum in diesem Fall wird wohl eines der ewigen Geheimnisse bleiben. Vielleicht ist das auch besser so, denn wenn man eine Frage stellt, muss man auch mit der Antwort umgehen können.
auch merkwürdig. batman hatte was mit supergirl. und batgirl mit superman. und spiderwoman ist, so glaube ich, lesbisch. und captain america schwul. wie soll das enden, wenn schon die superhelden machen was sie wollen?
😀 😀 😀 😀 😀 Sorry, mir fehlen vor lauter Lachen gerade die Worte!
Im Film „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“ haben sich Taylor und Burton selbst gespielt, sozusagen Szenen einer Ehe. Sie konnten nicht miteinander und auch nicht ohne, waren in einer masochistischen Art aufeinander angewiesen. Und konnten nur mit Massen an Alkohol sich einander aushalten. Es ist eine der teuflischsten Fallen die die menschliche Psyche sich selbst stellen kann: Besser eine katastrophale Beziehung als gar keine Beziehung wenn die eigene Identität nur durch diese Beziehung für einen selber wahrnehmbar ist.