Jugendstil trifft auf Moderne
Fotos: www.palanikumar.ch

Yvonne hat ihre Zweizimmer-Wohnung in ein ruhiges, persönliches Refugium verwandelt. Leichtigkeit ist ihr wichtig, so platziert sie Möbel und Accessoires gekonnt mit einer gewissen Zufälligkeit. Frische Blumen durchbrechen die Strenge und bringen die Natur in die Stadtwohnung.

Yvonne verzichtet bewusst auf hohe Regale und dominante Möbel. Sie findet, dass die Täferung und der Parkettboden eher üppig wirken. So durchbricht sie die Schwere der Jugendstilwohnung mit schlichten, leicht wirkenden Designermöbeln und stapelt Bücher und Zeitschriften auf tiefen, kubischen Regalen.

Details machen wohnen persönlich. Yvonne platziert Bilder, Karten und Objekte auf dem Sims der Täferung. Eine kleine Galerie die sie je nach Lust und Laune ergänzen oder verändern kann. Die Clown-Zeichnungen sind von ihrem Vater, der auch Grafiker ist.

Die Wohnecke besteht aus einem kleinen, gemütlichen Sofa und einem ovalen Containermöbel von Wogg das auf Rädern steht. Die Papierstehleuchte und das Fell unterstützen das unbeschwerte Wohngefühl.

Das Bücherregal steht auf dem Boden und die Bücher sind gestapelt. Das wirkt improvisiert und trotzdem stylish, Eine hohe Vase mit blühenden Zweigen unterbricht die grafische Strenge der Stapel. Rechtes Bild: In der Küche hat Yvonne eine Wand in einem mediterran wirkenden Rot gestrichen. Die kleine Tischleuchte auf dem hölzernen Küchentisch gibt gemütliches Licht.

Der Blick ins Schlafzimmer zeigt eine harmonische Mischung von Modernem und Antikem. Ein schlichtes Bett, eine zarte, himmelblaue Wand und ein geerbter Schrank der abgelaugt und dann lasierend gestrichen wurde. Die Blütenleuchte von Todd Bontje verbindet die gegensätzlichen Elemente.

Bild links: Die mediterrane Stimmung der Küche wird unterstützt von der Zimmerpflanze im Terracotta-Topf und den Fotos von den Künstlern Matisse und Picasso. Bild rechts: Im Entrée sind die Schuhe in Boxen verstaut, die Tischleuchte wird zur Bodenleuchte und sorgt für warmes Licht.

Der grosse Tisch funktioniert auch als Arbeitstisch. „Es war schwierig einen Tisch zu finden der mit dem dominanten Parkettboden harmoniert“, meint Yvonne. So hat sie sich für einen schlichten, schwarzen Tisch von Wogg entschieden, der ein bisschen wirkt wie aus den 50er Jahren und perfekt zu den Eames Stühlen passt.
Yvonnes Website: www.plan-bgrafik.com
13 Kommentare zu «Jugendstil trifft auf Moderne»
ach, gestapelte bücher sind total praktisch. wenn man ein paar rausnimmt dann kippen die nicht so doof um…
es ist wunderschön ich mags zwar etwas frischer und bunter aber es ist schön
Hoi Yvonne
wow, wie immer eine schöne kreative Wohnung mit deiner persönlichen Note. Gefällt mir alles sehr gut!
Apropos: Die Schuhe in den Kartonschachteln sind doch sehr gut geortnet. Auf jeder Schachtel sind schliesslich die Schuhe abgebeldet. Aber man sieht es eben nicht auf den ersten Blick.
Grüessli
Jolanda
Grundsätzlich sehr ästhetisch, hell, schön, geschmackvoll.Es erscheint aber auf diese Weise, das ganze Leben als Inszenierung.
Jedem das Seine.
Mich würde noch interessieren – nur so am Rande – wie eine Wohnung mit Kindern aussehen würde, liebe Marianne Kohler. Ist dies hier vorgesehen oder nur ein Blog für Singles oder höchstens ‚Zweierkisten‘? Denn alle schön auf dem Boden gestapelten Schachteln, Bücher, Bilder (hoffentlich keine teuren, oder?) etc. fliegen durch die Wohnung und das kreative Chaos ist perfekt, wenn Kinder darin toben. Echt wahr (grins…)!
Genau, ich werde auch NIE verstehen, wie man Bücher stapeln kann, so unpraktisch und schlecht für die Bücher! Die Idee mit den Schuhen in farblich einheitlichen Kartons gefällt mir sehr. Ist aber ebenfalls extrem unpraktisch. Fazit: Es fehlt Leichtigkeit, das Dargestellte wirkt gekünstelt und aufgesetzt.
„Das ist die Uniform der Individuallisten.“
schöner Unsinn. ;)) Kann natürlich nicht existieren.
das fell auf dem boden passt nicht, sonst tiptop
So schön reduziert würde ich auch gern mal wieder wohnen. Sehr schöne Wohnung! Was ich allerdings nie verstehen werde ist, wie man darauf kommen kann Bücher zu stapeln. Praktisch ist das sicher nicht. Komischerweise sind es genau die Designer und Kreativen, also Leute die sich etwas dabei überlegen wie sie sich einrichten, bei denen man das öfters sieht. Hier ein Bild von K. Lagerfeld in seinem Buchladen..
http://www.purple-diary.com/post/97311919/karl-lagerfeld-at-his-studio-7l-paris-photo
@ Helena
Das ist die Uniform der Individuallisten.
Nebenbei bemerkt ist die Wahl des Wortes „Designermöbel“ sehr beschreibend für den Gehalt des Artikels.
alles was ich bis jetzt in diesem blog gelesen oder gesehen habe, wirkt auf mich sehr aufgesetzt, künstlich, zu perfekt, kalt und unpersönlich. in meiner wohnung will ich leben und mich nicht wie ein besucher in einem museum fühlen und mich mit unnützem deko umgeben …
He he… eine Grafikerin… wie alle aus Ihrem Berufszweig trägt sie schwarz(weiss). Hab selber eine Typografenausbildung und schon damals in der Berufsschule war das so.. . die Grafiker erkannte man an ihrer meist schwarzen Kleidung… (oder auch die Fotografen.) Kann mir mal einer erklären, warum das so ist? Immerhin hat es in ihrer wirklich hübschen Wohnung etwas mehr Farbe, wenn auch nicht übertrieben.
Wunderschön, da würde ich auch gleich einziehen. Der Schrank im Schlafzimmer lässt mein Herz höher schlagen und auf die Täferung bin ich echt neidisch.