Eine Loft, in der Kunst die Hauptrolle spielt

«Sweet Home» ist auf Besuch bei Franziska und Bruno, beide sind Fotografen und bewohnen einen grossen Loft im Zürcher Seefeldquartier.  Zu einer Zeit, als es Loftwohnungen nur in New York gab, fanden sie eine leere, grosse mehrstöckige Fabrik. Freunde kauften jeweils ein Stockwerk, das Haus wurde renoviert und  zur belebten «Factory» mit einem Mix von Wohnungen und Ateliers.

Fotos: Rita Palanikumar für Sweet Home

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Franziska und Bruno, Fotografen, Kunstsammler und Motorradfans bewohnen ein Stück New York, mitten in Zürich. Ihr 300-qm-Loft ist aufgeteilt in einen grossen offenen Wohnraum, der Platz zum Wohnen, Schlafen, Kochen und Essen bietet. Bad und Gästezimmer sind abgetrennt im hinteren Teil des Stockwerks. Die unter Heimatschutz stehende Fabrik wurde nur renoviert, nicht umgebaut. Badezimmer und Küche entstanden dort, wo die Wasseranschlüsse bereits waren. Momentan plant das Paar gerade eine Motorradtour mit Freunden nach Norwegen. Diese findet zwar erst im August statt, aber planen ist ja schon die halbe Reise. Das Motorrad steht mitten im Loft, geschützt vor dem vielen Schnee – und weil ich das so cool fand, liessen sie es, trotz Frühlingsanfang, für den «Sweet Home»-Besuch noch ein bisschen länger stehen.

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Da Franziska und Bruno sehr viel Kunst und Ausstellungen fotografieren, haben sie natürlich viele Freunde, die Künstler sind. Um diese zu unterstützen – und weil sie ihre Werke lieben – ist ihr Loft voll von zeitgenössischer Kunst, eine Art bewohnte Galerie.

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Eingerichtet haben die beiden ihren Loft im «Industrial Style». Das bedeutet, die Möbel sind schlicht. Einfache, portable Designerstücke mischen sich mit Industriemöbeln wie hier das Schubladenkorpus, welches noch aus der Zeit der Fabrikation stammt. Heute ist er eine Art Kommode, ein  Zuhause für Kleinzeug und Accessoires. Kunst ist überall: Zwischen der zeitgenössischen Leopardenskulptur und dem «Gitterdruck» steht neu, und ganz harmonisch, ein klassisches Gemälde, welches Franziska von einer Tante geerbt hat.

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Bild rechts: Downtown, als Kunst von Ingo Giezendanner an der Wand, die Wüste von Texas als Designobjekt, Kuhfell statt Teppich und Gartenbank statt Omasessel, so sieht die coole Leseecke bei Franziska und Bruno aus. Bild links: Viva Italia muss sein. Bruno  ist gebürtiger Römer, die Flagge ist Kunst von Costa Vece, einem Künstler der auch in der «Factory» arbeitet. Die Flaggenoptik wird beiläufig aufgenommen mit den Wolldecken auf dem Bett. Die Bilder «Zak» und «Wrom» sind von Nik Emch.

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Zauberhaft wirkt der Kunst-Vorhang, er besteht aus unzähligen Plastikstreifen, in die ganz kleine, farbige Elemente eingegossen sind. Der Vorhang sowie das Blumen- und das Autoobjekt sind von Mickry 3, drei jungen Zürcher Künstlerinnen. Der Silk-Screen-Druck auf Plexiglas, rechts auf dem Fenstersims, ist von Nic Hess.

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Bild links: Franziska und Bruno ist es gelungen in ihrem Loft Kunst und Alltag ganz selbstverständlich und mit einem Augenzwinkern zu mischen. So ist ein Blumenstraussobjekt von Mickry 3 ganz idyllisch inszeniert mit einem 5oer-Jahre-Nierentisch und einer Designer-Stehleuchte. Das Bild, vom Künstler Ingo Giezendanner, ist direkt auf die Wand gemalt. Bild rechts: Ein Objekt von Stefan Nikolaev mit farbigen Schutzhelmen ziert die Ablage des grossen Sofas.

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Das Motorrad ist nicht das einzige Objekt im Loft das Räder hat. Fast alle Möbel sind zum Rollen und daher flexibel einsetzbar. So kann nach Wunsch Platz – oder eine neue Wohnsituation geschaffen werden.

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Bild links: helles Pistaziengrün ist Franziskas Lieblingsfarbe. Die Farbe taucht bei einigen Möbelstücken in der Küche und hier als doppeltes Stillleben mit dem allerersten Bild, das sich das Paar vor vielen Jahren gekauft hat, auf sowie auf dem liebevollen Arrangement mit Blumen. Bild rechts: Die Treppe ist auch noch ein Stück aus der ursprünglichen Fabrik und macht sich gut als Ablage für Bücher und Zeitschriften.

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Das wünschen sich viele: das eigene DJ-Pult in der Wohnung. Das Fotografenpaar hat sich die Anlage ursprünglich angeschafft, um sie jungen DJs auszuleihen und ihnen so den Karrierestart zu vereinfachen. Nun steht sie in der Ecke des Loft und wartet auf die nächste Party.

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Man muss immer zweimal schauen, um herauszufinden was Kunst und was Alltag ist. Aber genau diesen Effekt wollen die beiden mit ihren Arrangements erzielen. Die Kirschstängeli sind eingewickelte Batterien und die Pizza ist aus Modelliermasse, beides von der Zürcher Künstlerin Susanne Walder.

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Mit viel Liebe bepflanzt Franziska ihren langen, schmalen Fabrikbalkon. Sie kann kaum warten, bis die Temperatur ansteigt, alles so richtig blüht und mediterrane Stimmung aufkommt.

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Der Töff ist bereit für die Reise nach Norwegen, besonders stolz ist Bruno, der sonst keine Kissen mag, auf das kleine Fellkissen für den Sattel.

Die Webseite von Bruno und Franziska:
www.fbmstudio.ch

32 Kommentare zu «Eine Loft, in der Kunst die Hauptrolle spielt»

  • Rumour Control sagt:

    Also so eine Wohnung im Seefeld würd ich auch nehmen. Ist halt schon eine grosse Geste, eine Bonneville im Wohnzimmer… :-) Die meisten Kommentare sind superbünzlig und strotzen vor Neid. Diese Leute sollen in ein Schrebergartenreihenhäuschen in der Agglomeration ziehen, da ist’s dann auch „gemütlich“.
    Die Kunstauswahl ist natürlich Geschmackssache, aber es ist doch schön, wenn Leute Kunst zuhause rumstehen haben. Besser wie „breitgefächerte Palmen“…
    Eine Triumph als „Lifestyle-Accessoire für Urbanisten“ zu bezeichnen zeugt von grossem Neid und Ignoranz. Wohl ein Typ, der sich einen „Norton“-Aufnäher ans Jeansjäckchen näht, ein „rebellisches“ Militärvelo oder einen „klassenkämpferischen“ Fernost-Roller fährt und sich nicht getraut (oder zuwenig Geld hat, weil er’s lieber in Bier anlegt) einen richtigen Töff zu fahren.

  • mandala sagt:

    Küche und Bad?
    noch nicht aufgeräumt…

  • Kater Schlupf sagt:

    Wo ist die Küche und das Bad?

  • Marco sagt:

    Und …. doch diese Wohnung würde ich auch mit Handkuss nehmen. Allemal besser als die Urbanen Wohnkübel am Bahnhof in Zürich.

  • Müller sagt:

    dieser bünzli neid über alles was etwas anders ist als die CH-NORM 08.15 schein in der schweiz immer verbreiteter zu werden auch in der „weltstadt“ züri :o)

  • zma sagt:

    Ja, das mit dem Putzen nimmt mich also auch wunder!

  • Susanne sagt:

    Sieht super aus diese Loft! Ich kenne das befreiende Gefühl in so einem grossen und hohen Raum zu wohnen, habe selber ein kleines Fabrikgebäude aus den 30er Jahren (mit Dachterrasse und Garten!) in der Provinz.
    Meine Verwandten waren entsetzt als sie es das erste Mal sahen vor 4 Jahren, es war sehr heruntergekommen – jetzt habe ich es nach und nach renoviert und alle finden es wunderschön und gemütlich. – bei mir ist die Einrichtung natürlich nicht soo exquisit, vom Budget her liegt halt eher Brocky-IKEA Mix drin, aber nach und nach kann dann ja doch mal ein besseres Stück einziehen
    Schöner Blog übrigens und schade: die mäkelnden Neider

  • samuel sagt:

    und ich frage mich immer wieder: wieso muss immer an den nörglern herumgenörgelt werden. wenn man etwas positives zu sagen hat, dann soll man es sagen… ohne sich immer auch noch gleich über die negativen äusserungen auszulassen!

  • samuel sagt:

    der töff ist der hammer… wünsche gute reise… (bin auch ein wenig neidisch… auf die reise, nicht auf die wohnung ;-)

  • Simone Eppler sagt:

    Ich frage mich immer wieder: Wieso nutzt man die Blogs hier immer als Nörgel-Plattformen? Geschmäcker sind verschieden und ja, man darf KONSTRUKTIVE Kritik anbringen und natürlich auch sagen, dass einem etwas nicht gefällt. Aber wir Schweizerchen müssen glaub ich immer generalisieren.

    Frau Kohler: Danke für die Inspiration und weiter so! :)

  • René van Saramacca sagt:

    Ein Ort zum Wohlsein, zum Durchatmen – sehr schön, wenn auch die einzelnen Gegenstände nicht meine sind und ich daher keinen Bezug dazu habe, wie die Menschen die da wohnen. Daher eher etwas zu voll und «zu wenig sec», aber die Räume wachsen und entwickeln sich mit den Menschen, die darin wohnen – auf jeden Fall mit viel Augenmass und Geschmack in diesem Fall.. In solchen Räume wohnen zu können, müsste eigentlich ein Menschenrecht sein. Von wegen unterkühlt, oder 80er Jahre – wie wohnt denn der hippe Gegenwartsmensch – im Arvenstübli? Gemütlich? Gemütlich bin ich selber.
    Spannend sind die Kommentare – wie immer. Jemand fragt nach dem Mietpreis – die Menschen haben die Wohnung gekauft!
    Ein anderer: Wer staubt das ab? Wie sollen so grosse Räume kostengünstig und wirkungsvoll im Winter beheizt werden? Die ökopolitische Korrektheit hat sich offensichtlich in den Köpfen festgesetzt – wo bleibt die Lebensfreude. Das Heizproblem habe ich zum Glück nicht – ich wohne in den Tropen, mein «Wohnzimmer» ist zwei Hektar gross, ist das auch bad taste, out, vulgär ?? man kann nie genug Platz haben. Schön, wenn die Menschen so viel Geschmack haben wie in diesem Loft.

  • max sagt:

    Die praktischen Fragen überwiegen:
    Wer staubt das ab?
    Wie sollen so grosse Räume kostengünstig und wirkungsvoll im Winter beheizt werden?

    Mir persönlich wäre es unheimlich, in einer Ausstellung zu wohnen. Aber ich kenne auch andere Leute, die ihr Leben zur Ausstellung machen.

    Das eigene Leben als Kunstform

  • Skeleton in the cupboard sagt:

    Dear oh Dear,

    Vielleicht brauchen Fotografen beim Wohnen etwas Abstand vom Fokus? Mir gefällt das „Unaufgesetzte“ dieses Lofts.

  • AJ sagt:

    Kommt gut rüber! Erstaunlich, was man auf den Fotos alles entdeckt, das ich noch nie gesehen habe… krieg ich mal eine Führung?

  • Roger Schmid sagt:

    Mir gefällt solch ein Lebensstil eben nicht. Klar; Stil- und Geschmacksverständnis ist individuell – wie auch das Interesse dafür. Doch ein wie hier dargestelltes Potpourri von „Kunstgegenständen“ wirkt auf mich eben extrem unfokussiert. Intrinsisches Kunst- und Designinteresse sieht anders aus.

  • Skeleton in the cupboard sagt:

    Dear oh Dear,

    Was ist bloss vom offenen „Wie die Geschmäcker doch verschieden sind!“ von heute morgen übrig geblieben – nur Schelte.
    Ueber einen Pouff gestolpert, Roger Schid?

  • Flava sagt:

    ok das verstehe ich ja, aber wenn wir nur alle immer so konsequent in allem wären…;-) was wäre die lösung? ausziehen? umbauen?

  • Roger Schmid sagt:

    @Flava: Lofts sind vielleicht nicht generell und für alle out, doch sie entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist. Ursprünglich eine Notlösung für Kreative ohne Geld, sind sie zum überteuerten Statussymbol für Yuppies verkommen. Zusammen mit der aktuellen Tatsache der Raumknappheit bewegt man sich da schnell an der Grenze zum Bad Taste, mit Tendenz zum Vulgären.

  • Flava sagt:

    bin neidisch auf die wohnung! nur die einrichtung möchte ich nicht mal gratis haben. @marcel seit wann ist eine loft megaout? und wer bitteschön sagt eine loft sei mega out?;-) Du?

  • Skeleton in the cupboard sagt:

    Dear oh Dear

    Hurst war Geoff, der das legendäre Wembley-Tor schoss 1966, als ich noch etwas mehr Fleisch an den Knochen hatte. Sehen Sie, deshalb benenne ich Wohnobjekte nur nach Funktion. Es gibt immer jemanden, der mich dann mit Namen und Hintergrundinformationen wieder ein bisschen klüger macht, als ich es gestern war. Dazu kommt, dass ich in meinem Stadium des Lebens Dinge einfach nicht mehr so gut im Kopf behalten kann. Jetzt aber ab ins Formalinbad. See you round.

  • Widerspenstige sagt:

    Nein, das ist mir definitiv zu kalt. Da könnte ich glatt ‚eingehen‘. Ein Loft war mal echt im Trend so in den 80er-Jahren. Jetzt ist wieder mehr Gemütlichkeit angesagt, da die Wirtschaftskrise zu kalt um die Ohren weht. Ein paar alte Erbstücke, die noch Geschichten aus alten Zeiten erzählen, kombiniert mit Pinienholz aus Frankreich entspricht schon eher meinem Landleben.

  • Roger Schmid sagt:

    Wie die Geschmäcker doch verschieden sind! Was mir beim Anblick dieser Bilder spontan einfällt: Bis zum Anschlag zelebrierter Geschmäcklerismus, hemmungsloser Overload von sinnlosem kunterbunt-Krims-Krams, banale Antikunst noch und nöcher (Rolf Knie würde sich sauwohl fühlen hier), museale 80er-Jahre-Atmosphäre… Aber es tut gut und ist wichtig, auch mal diese Welt zu sehen.

  • David Maimon sagt:

    Sieht fantastisch aus! Ich war mal dort im Fotostudio und das ganze macht einen wirklich coolen Eindruck.

    @Margrit: Die Putzfrau?

  • Marcel sagt:

    Hirst, verdammt nochmal: Alvar Aalto und Damien Hirst.

  • Marcel sagt:

    Gott, Skelett: Damien Hurst und sein Tanz um das goldige Kalb?

  • hans sieber sagt:

    Eine eiskalte und weitläufige Fabrikhallen Romantik. Es friert mich beim anschauen.

  • Skeleton in the cupboard sagt:

    Dear oh Dear,

    Dass ich keine Leuchte bin, habe ich schon Damien gesagt, als er vorschlug, meinen Kopf mit Brillanten zu überziehen. Er hat es dann mit meinem alten Freund Skully durchgezogen. Das einzig „Gute“ an der Geschichte ist, dass ich seit der letzten Auktion weiss, dass ich tatsächlich keine Leuchte bin. Hilft mir mal jemand von diesem Pouff hoch…..Donna…..!?

  • MC sagt:

    Oh, ist das schön bei euch, ich fühle mich schon wohl, wenn ich nur die Fotos ansehe!

    Sowas ist mein Wunschtraum – singen, tanzen, arbeiten und spielen zuhause. Ich finde es schön, weil ich sehe, dass die Wohnung kein Showobjekt, sondern eine Spielwiese für eure Persönlichkeiten ist. Gratuliere euch und geniesst es!

  • M.Meier sagt:

    300qm Loft im Seefeld, was kostet da die Miete ? Ich schätze mal so 7000-9000 CHF / Monat.

  • Marcel sagt:

    Schon wieder nicht auf die Lampen geachtet? Bist ja auch keine Leuchte, Skelett ;-)

    Loft? Megaout, sorry. Die Triumph- ehemaliges Symbol der Rebellion (The Wild One)- ist zu einem Lifestyle-Accessoire für Urbanisten verkommen, genauso wie eine Harley. Da nützt auch das braune Fell nichts mehr.

    Doch für Inspirationen eignet sich dieser Lofteinblick alleweil.

  • Skeleton in the cupboard sagt:

    Dear oh Dear,

    Triumphales Wohngefühl. Danke für die schönen Einblicke. Verdammt, ich hab schon wieder nicht auf die Lampen geachtet….

  • Margrit sagt:

    Sieht aus wie in einer Brockenstube und wäre mir viel zu umständlich Wer putzt das alles?

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