Wohnen im alten Posthaus
Fotos: www.palanikumar.ch

Das Haus, in dem die Familie Wick wohnt, ist aus der Jahrhundertwende und hat drei Stockwerke. Im untersten ist eine Secondhand-Kinderboutique untervermietet, im ersten Stockwerk befinden sich die Küche und ein grosser Wohn-Essraum und im obersten die Schlafzimmer. Das Haus hat auch Erker, Nischen, und viele kleine Zusatzräume. Der grosse Wohn-Essraum öffnet sich zur belebten Strasse hin. Ein kleiner Erker, von dem niemand genau weiss, welche Funktion er hat, bildet eine Art Gang zwischen den beiden Raumfunktionen. «Das Haus war in früheren Zeiten einmal eine Post, und man sagt sich», meint Barbara, «dass der Erker vom Postdirektor genutzt wurde, um den Ein-und Ausgang der Post zu kontrollieren. Von uns wird er als Computerplatz und Arbeitsecke genutzt, also auch eine Art Verbindung zur Welt draussen…» Beim Eintritt sieht man vor allem die farbigen Herzchen-Glasfenster. Damit die noch stärker zur Geltung kommen, ist der kleine Durchgang mit einem Betonstuhl aus Retos Kollektion und einigen Skulpturen bestückt.

Der Wohnraum ist mit einem grossen Rattansofa und passenden Sesseln von Lambert, dessen Möbel- und Accessoires-Kollektion Barbara in ihrem Geschäft verkauft, und einem grossen, alten, hölzernen Clubtisch eingerichtet. Wohnaccessoires wie Laternen, Schalen, Decken und Kissen, alle ebenfalls von Barbaras Boutique, und einige antike Fundstücke wie das grosse Schiff, machen die Sitzecke gemütlich. Ein grosses Bild, von Reto gemalt, ist gekonnt platziert und gibt dem Raum Tiefe und Wärme.

Im Esszimmer hat Barbara den Einrichtungstrick «Immer zu zweit» angewendet: zwei Kronleuchter über dem Tisch, darauf ein Paar Kerzenständer und zwei Tischleuchten und Laternen auf den Fenstersimsen. Das paarweise Auftreten von Wohnaccessoires sorgt für Harmonie, Eleganz und verleiht Grandezza. Der grosse Esstisch ist mit einem himmelblau karierten Tischtuch bedeckt, die Farbe wird in den Lampenschirmen der kleinen Tischleuchten und auch in den Skulpturen im Erkerdurchgang, wieder aufgenommen. Die Rattanstühle passen zum Sofa und den Sesseln und ein kleineres Bild über dem Tisch aufgehängt, bildet ein Gegenstück zum grossen Bild im Wohnraum.

Im Entrée begrüsst den Besucher eine antike Trachtendame, ein barocker Spiegel und ein Kerzenleuchter auf dem Ofensims. Auf dem rechten Bild die Einsicht in den Wohn-Essraum und den Erkerdurchgang mit den roten Herzchen-Fenstern. Die Skulpturen sind von Barbaras Lieblingskünstlerin Dorothée Rothbrust.

Auf der gegenüberliegenden Entréeseite leisten verschiedene Alpengesellen der Trachtendame Gesellschaft wie ein Wolperdinger, (das ist ein alter Jägerjux, ein Hase mit aufgesetzten Hörnern) ein sitzender Hirsch oder ein bayrischer Musikant.

Was sich viele wünschen, eine grosse, alte, gemütliche Küche, ist in einem alten Haus selbstverständlich. Hier wird mit viel Liebe gekocht und schönes Geschirr, Gläser, kleine Figuren und allerlei Alltägliches ist sichtbar im grossen, eingebauten Küchenbuffet.

Das Gemütliche, wie das Mobiliar oder die Einbauküchenschränke, ist alt, das Praktische, wie die Gerätschaften, ist neu – zusammen geben sie eine charmante, wohnliche und alltagstaugliche Küche ab.

Im Treppenhaus (links) findet ein Lavabo aus Draht geformt, welches eines von Retos Werken ist, einen Platz. Es passt gut zu den anderen vielen, kleinen Lavabos und Brünnelis im Haus. Bild rechts: hier ist ein echtes, altes Lavabo im Bad, welches unterstützt wird durch einen antiken Spiegel und dem Boden, welcher auch von Reto selbst gemacht ist.

Im oberen Stockwerk befinden sich die Schlafräume der Familie und einige kleine Zimmerchen, die als Schränke, Stauräume oder Ankleidezimmer genutzt werden. Überall sind Spiegel aufgestellt welche Licht, Raum und Durchsicht spiegeln.

Im Garten hinter dem Haus finden natürlich Retos Möbel einen angemessenen Platz, wie hier der grosse Esstisch. Die Möbel sind handfabriziert, sehen aus wie echter Beton, wiegen aber nur einen Bruchteil von diesem. Trotz der Leichtigkeit sind sie stabil und wetterfest.

Ein kleiner Teich mit Fischen und Wasserpflanzen verleiht dem Stadtgarten Romantik und zieht Leben an. Drumherum stehen Töpfe mit Kräutern und anderen Pflanzen gefüllt, hübsche Gartenaccessoires und natürlich ein bequemer Sessel aus Retos Kollektion.

Der Mix macht’s aus, ist das Motto der zwei Einrichtungsprofis. So steht das neuste Modell von Retos Gartenmöbel-Linie, eine rollbare «Beton»-Liege mit weicher Kunstoffauflage selbstbewusst neben zwei Ikea-Sesseln auf der Wiese.
Barbaras Einrichtungsgeschäft: Barbara Wick AG, Neumarkt 3, 8001 Zürich, Tel. 0041 44 262 22 23. e-mail: barbarawickag@gmx.ch. Auf den Web: www.cityguide.ch – Barbara Wick
Retos Website: www.wsdecorbau.ch
21 Kommentare zu «Wohnen im alten Posthaus»
Ich liebe diese Homestories. Freue mich auf weitere, ästhetische Bilder.
Also finde, Frau Ruoss soll schämen, da bin ich mit Frau Kohler gleich Meinung. Jede hat in Gesellschaft sein Platz. Das ist so. Und Neid ist schlechte Geschmack und schlechte Erziehung. Nützt nicht. Viel Verantwortng viel Geld. Wenig Verantwortung wenig Geld. Ganze einfach. Z.B. ich wohne in Kloten in ein Block und weiss, dass nie so eine schöne Haus haben werde ausser finde ich reiche Mann. Vielleicht kommt irgendwann Geld zu mir. Kann man nie wissen und muss hoffen. Bin jung. Ist alles Zukunft. Aber trotzdem, bin ich wert und zufrieden. Sehe gern diese Haus und Loft und so weiter. Kann man träumen. Ist nicht Neid. Wirklich. Ist mehr wie Klatschheftli. Fühle ich mich Teil von schöne Welt. Beklagen darf man nicht, wenn man in so schöne Stadt leben gesund. Muss zufrieden sein.
Stellen Sie sich vor sie bekommen Besuch und Ihre Gäste nörgeln an Ihrer Einrichtung herum, können sich nicht mal Ihren Namen richtig merken und lassen Sie Neid und Missgunst spüren….
Bei den „Sweet Home – Homestories“ sind wir auf Besuch bei Menschen die Freude am Wohnen haben.
Wer gerne auch dabei sein mag sendet bitte eine e-mail mit 2,3 Bildern von der Wohnung einer Telefonnummer und e-mail Adresse an: sweethome@tagesanzeiger.ch. Geeignete Wohnungen werden auf diesem Blog vorgestellt
Frau Ruoss: Ich habe nur versucht, die Relationen in gewissen Beiträgen etwas zurechtzurücken. Natürlich ist die die seit längerem laufende Entwicklung zum „Wer bietet mehr“ ungesund, um nicht zu sagen Sch….. Maximierung ist angesagt, nicht Optimierung. Die Grossfinanz hats vorgemacht. Hinzu kommt die unselige Zersiedlung. Jede Landgemeinde sucht nach neuen, wenn möglich sehr guten Steuerzahlern und wirbt dafür mit günstigen Bedingungen, Bodenpreisen etc. Resultat: Mehrverkehr, Kulturlandverlust, etc.Der Kanton Thurgau hat das vor wenigen Jahren exemplarisch vorgemacht. Eidgen. Raumplanung – es lebe der Föderalismus und die Gemeindeautonomie.
Uebrigens habe ich die Misere mit den Mietpreisen als Mitarbeiter eines Detailgeschäftes mit Laden an der Bahnhofstrasse hautnah erlebt. Die Forderungen der Hausbesitzer stiegen im Laufe der Jahre so hoch, dass das Geschäft aufgegeben werden musste. Ich bin also alles andere als ein Verfechter der aktuellen Lage.
an Fred:
Die Wickis sind jetzt hier ein bisschen ungerechtifertigt ins Keurzfeuer gelangt. Aber das Thema ist interessant. Also diskutieren wir weiter…
Klar Leben Architekten vom Bauen. Ist mir nicht neu. Aber bauen ist eigentlich überall in der Schweiz mehr oder weniger gleich teuer. Mit dem teuren Bauen kann man keinen Preisunterschied von 100% oder mehr zwischen weniger begehrten und begehrten Lagen erklären. Das ist hahnebüchen…Und auch das Argument mit dem Flächenbedarf zieht bei einem Vergleich zwischen Rand und Zentrumsregionen nicht. Hat nix mit diesem Preisunterschied zu tun.
Die Geschichte wiederholt sich tatsächlich und zwar potentiert. Also ich finde weder die Entwiclung im Tessin noch in Verbier oder anderen Bergdörfern gut und habe Angst, dass daselbe in den Städten passiert. Können Sie mir das Gute daran erklären? Und wem das ganze nützt? Aber kommen sie mir nicht mit dem Argument, dass der Tante-Emma Laden von nebenan profitiert und die Stammbeiz zwei Gäste mehr hat.
Dann möchte ich einen Ausschnitt aus einem Artikel im letzten Beobachter zitieren, den ich interessant finde:
…Im Kampf um die eigene Karriere entgeht der Mittelschicht, wie unerreichbar die Eliten sind, die ihren Status nicht etwa durch Arbeit erwerben, sondern von Generation zu Generation vererben.» Der Mittelstand macht sich etwas vor. Er glaubt, er gehöre eigentlich der Oberschicht an. Und schützt sich, indem er die Grenzen nach oben zu verwedeln sucht. «So lässt sich auch die wirtschaftlich magere Entwicklung der letzten 20 Jahre kaschieren…Die Mittelschicht wird so lange für die Reichen zahlen, wie sie sich selbst zu den Reichen zählt…
..und politisch so abstimmt.
Wie wahrscheinlich Hans Rudolf auch, bin ich eindeutig links wählend. Trotzdem denke ich, dass es so nicht mehr weitergeht. Was bei den Linken anscheinend Bastien Girod verstanden hat und wofür er von seinen Parteigenossen beinahe ungespitzt in den Boden gerammt wurde, ist, dass auch auf dem Immobilienmarkt eine Globalisiserung im Gange ist. Auch Jaquline Badran ist eine Linke, die ihren Parteigenossen erst im letzten Moment klarmachen konnte, dass man beispielsweise die Lex Kollern nicht abschaffen kann, wenn man noch in der Schweiz wohnenbleiben will. Trotzdem wird weiterhin und wiedereinmal (und das war schon oft im Gange) an der Abschaffung dieses Gesetztes gewerkelt, weil es im Parlament zuviele Leute hat, die an Verkauf von teurem Boden an Ausländer verdienen kann. Man muss sich bewusst sein, dass die Schweiz klein ist und dass es unglaublich reiche Leute in England, Amerika, Russland, China und im nahen Osten gibt, die Wege suchen, ihr Geld sicher zu investieren, was für sie nicht immer einfach ist. Da sind Schweizer Immobilien sehr willkommen. Bisher sprachen wir nur von einer Mikrobewegung, der Personenfreizügigkeit, und die macht uns schon zu schaffen. Wenn die Linke jetzt nicht die Augen öffent, dann müssen viele Schweizer in ein paar Jahren auswandern…
und: ich bin vielleicht neidisch aber nicht missgünstig. Ich gönne der Famlie ihr schönes Haus. Wem ich es nicht gönne sind Supperreich, die ihre Länder plündern und Supperreiche aus Westeuropa, die denken, sie würden arbeiten, dabei ist es nur ihr Kapital…
Ich finde wir Hans Rudolf, dass man bald anfangen kann, die Interantionale wieder zu singen: Kampf dem Kapital! Aber eigentlich bin ich eine ganz Brave und Gemässigte.
Es sei festgehalten: Das Haus ist weder gekauft, noch geerbt, sondern gemietet.
Heinz: Logischerweise wird in einer solchen Reportage nicht unbedingt eine Alltagsansicht gezeigt. Ich kenne die Familie und die normale Situation und die ist alles andere als steril.
Hans Rudolf: Wieso verweisen Sie nicht einfach auf das SVP-Programm. Sie hätten sich die vielen Worte sparen können. Uebrigens war ja wohl die von Ihnen gewählte Studienrichtung freiwillig. Wenn Sie auf Kosten der Allgemeinheit etwas studieren, von dem Sie nachher zu wenig verdienen, ist das wohl nicht einer Personenfreizügigkeit anzulasten. Und: wer verkauft oder vermietet Grundstücke, Häuser, etc. zu Wucherpreisen an Reiche? Es sind doch wohl Schweizer und nicht nur anonyme Kapitalgesellschaften. Die Argumente erinnern fatal an das Wehklagen der Tessiner in den 60er Jahren, die sich damals von Deutschen kolonisiert fühlten. Verkauft wurden damals Boden und Häuser von Einheimischen! Also die Geschichte wiederholt sich.
Frau Ruoss: Als Architektin leben Sie doch vom Neubauen, Umbauen, etc. Und mit den heutigen Grundkosten ist das halt teuer. Zudem sollte auch Ihnen bekannt sein, dass der Flächenbedarf pro Person gegenüber früher um ein Mehrfaches gestiegen ist. Also wird das Wohnen teurer. Zwangsbewirschaftung als Lösung: wohl kaum.
Zuerst einmal ein grosses Kompliment an das sweethome Team. Ich bin eine regelmässige Besucherin dieser Seite. Im Sommer ziehen wir in ein 16jähriges Eckhaus. Die Raumaufteilung ist einfach und zweckmässig. Da die Räume nicht so wunderschön sind, dass sie schon ohne Einrichtung wirken (wie in diesem Artikel), ist es nicht ganz einfach, eine Wohnfühloase zu schaffen. Daher würde es auch mich sehr freuen, wenn auf sweethome ganz einfach, kleine und auch eine etwas „bünzlige“ Häuser / Räume vorgestellt würden, bei denen durch gute Einrichtungsideen das Beste heraus geholt worden ist. Vorab besten Dank und ich freue mich auf weitere gute Artikel und Ideen!
ich kuck immer mal wieder rein auf diese site. ja, die wohnungen ähneln sich. immer die gleiche stil, die gleichen farben. austauschbar. es sind immer wohnungen von gutverdienenden und leuten, die beruflich mit design zu tun haben.
beweihräuchert sich da gar eine «szene» selber?
Liebe Lucy
Ich bin zum ersten mal auf dieser Seite und muss dir nach „Durchsicht“ aller Wohnungen beipflicheten! Auch mir erscheint die Auswahl eher eingeschränkt!
Wenn ich bedenke, wieviele Menschen in Zürich in Lofts, Altbauwohnungen mit Stuckdecken oder gar „schlossähnlich“ wohnen…
Mich würde auch interessieren, wie Menschen in 3 Zimmer Genossenschaftswohnungen, am Rosengarten oder in der Grünau wohnen!
Ausserdem bin ich sicher, dass auch Menschen ohne „kreativ“-Beruf eine gut eingerichtete Wohnung haben können!
Wer gerne bei „Sweet Home auf Besuch bei …“ mitmachen möchte ist gerne eingeladen. Bitte schicken Sie einige Schnappschüsse von Ihrer Wohnung, Name, Adresse, e-mail, und eine Telefonnummer unter der Sie auch am Tag erreichbar sind an: sweethome@tagesanzeiger.ch
An Frau Charlotte Ruoss: Ich kann ihrem Kommentar nur beipflichten. Es ist eine Schande, was seit einigen Jahren mit Zürich gemacht wird, besonders seit der Einführung der Personenfreizügigkeit. Es kommen Yuppies und Reiche aus Deutschland, die sich eine Wohnung für 4000 Fr. und mehr problemlos leisten können. Dies verdrängt die bereits seit vielen Jahren hiesigen Leute (Einheimische und Ausländer) nicht nur aus ihren Jobs, sondern eben auch aus den Wohnungen im Zentrum.
Es ist eine unglaubliche Liberalisierung unter dem Deckmäntelchen der „gesellschaftlichen Öffnung“ im Gange. Gesteuert durch das gierige Grosskapital, zu Lasten des seriös und fleissig Arbeitenden. Dummerweise hat unsere Linke noch nicht verstanden, was sie mit dieser wirtschaftlichen Öffnung gegenüber der EU und der Welt eigentlich unterstützt: Es ist eine Umverteilung von Geld weg von der Arbeit, hin zum Kapital. Man spielt quasi die fleissigen Bienchen dieser Welt gegeneinander aus und stiehlt am Ende deren Honig. Verwunderlich ist, dass SP und Grüne trotzdem überall nur Blümchen und Schmetterlinge sehen.
Statt wirklich nützliche Massnahmen zu ergreifen (z.B. eine Initiative zur Wiederabschaffung der Personenfreizügigkeit zu starten) beschränkt sich die Regierung auf Pflästerli-Politik und leere Worte. Ein paar hundert neue Genossenschaftswohnungen pro Jahr bringen so gut wie gar nichts, wenn pro Jahr Zehntausende neuer Zuwanderer nach Zürich strömen! Dieser Zustrom wird weiter zunehmen mit den Problemen, welche die EU mit Griechenland, dem Euro und so weiter hat, denn die hohen Schweizer Bankerlöhne in hartem Franken werden so noch attraktiver. Die Situation wird also jedes Jahr noch prekärer.
Frau Marianne Kohler: Es wäre interessant, wenn Sie (oder einer Ihrer Kollegen) einmal ein ernstes, hartes Interview mit Corine Mauch und Hans-Jürg Fehr zu diesem Thema führen würden. Die Linke, welche eigentlich unsere Interessen vertreten sollte, muss endlich ihre rosarote Brille abnehmen und die Realität sehen. Wenn die Erkenntnis dann da ist, müssen griffige Massnahmen her, die die Probleme an der Wurzel packen und möglichst schnell und effektiv lösen.
Wer in Zürich ein Haus besitzt, wie die Wicks, hat dies oftmals geerbt und gehört zu den Privilegierten. Aber auch hier findet eine Verdrängung statt, indem Unsummen für Häuser an guten Lagen geboten werden. Ebenfalls durch zuwanderungswillige, superreiche Europäer oder Russen.
Ich bin übrigens auch ein Akademiker, welcher ohne Alternative in einer Tieflohnbranche arbeitet. Was ich oben beschrieben habe, hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit meinem Gerechtigkeitsempfinden. Es ist für den Zusammenhalt und Frieden einfach nicht gut, wenn wegen neoliberaler Maschinerien wie der Personenfreizügigkeit schlussendlich die Menschen gegeneinander ausgespielt werden.
Je globalisierter die Welt ist, desto notwendiger werden Schutzmassnahmen für uns Menschen und die Natur. Vielleicht begreiifen das die SP und die Grünen eines Tages auch noch. Bastien Girod hat es offenbar schon begriffen, als einer der wenigen aus diesem Spektrum.
Mit ein Grund, dass wir aus Zürich weggezogen sind.
Die grossen Wohnungen, die es zu erschwinglichen Preisen noch gibt, werden entweder teuer renoviert oder werden von Ehepaaren bewohnt, die gerade ihre goldene Hochzeit hinter sich haben. Wer will es ihnen denn verdenken, wenn man für eine 3-Zimmerwohnung mehr bezahlen muss als für die 5 Zimmer, die sie seit 40 Jahren bewohnen. Zürich hat echt ein Problem- wie lange schaut man da noch zu?
..Wickis haben Glück, dass sie ihr Haus entweder spätestens vor 10 Jahren gekauft oder geerbt haben..ansonsten würden sie mit ihren Berufen in Schwamendingen wohnen. Ich gönne Ihnen das Haus sehr. Ich freue mich sogar für sie. Ich sage nur: Achtung, was wollt Ihr für eine Stadt. Liebt Ihr Zürich oder wollt Ihr es verkaufen…und zu einer europäischen Wirtschaftsmetropole machen. Was ist der Preis hierfür und wem nützt es….
..in Zürich sind wir leider nicht die Einzigen, die mit ihrer Wohnsituation unzufrieden sind, sondern Teil der Mehrheit. Die Leute warten darauf, aus ihren Wohnungen geschmissen zu werden, die dann saniert und teuer weitervermietet werden. Sie sehen, dass sie bald nicht mehr in der Stadt leben können und bereiten sich darauf vor, sie zu verlassen…Das ist leider die Realität, auch wenn Behördenvertreter dies negieren…arrogant zu denken, Affoltern mit seinen öden Wohnblocks biete mehr als andere Städte. Zürich wird Stadt für sehr Reiche. Auch gut gebildete Mittelklasse ist am strampeln…die linken Politiker sind am schlafen und überlassen das Feld rechtsaussen…
… und deshalb sind Sie nun neidisch auf die Wicks und ihr schönes Haus? Nichts für ungut…
Ich finde „Zuhause bei…“ auch toll. Ein wenig bei den Nachbarn herumschnüffeln, ohne dass ich dabei ein schlechtes Gewissen zu haben brauche! I like.
Allerdings scheint mir die Wahl der vorgestellten Wohnstätten etwas eintönig. Rattanmöbel und viel Weiss? Gähn. Altbauwohnungen mit Bücherstapeln auf dem Fussboden hat man schon aufregender eingerichtet gesehen.
Wo bleiben die flippigen Typen, die sich mit Füchslein-Tapeten und allgemein mehr Farbe, mehr Phantasie eingerichtet haben? In den anderen Rubriken werden SIe nicht müde, solche eye-catcher anzupreisen.
Mehr Mut bitte!
Schön!
@Frau Ruoss: Nur weil Sie mit Ihrer Situation unzufrieden sind, heisst das ja nicht, dass andere nicht zufrieden sein dürfen.
Millionen von Menschen hungern, sollen wir nun in der Schweiz auch sämtliche Bilder mit Esswaren verbieten?
Und sonst: Ja, gute Idee….wieso nicht mal eine Reportage über eine kleine Wohnung und wie man eine solche geschickt einrichten kann?
Es ist nun wirklich keine Kunst, es sich gemütlich zu machen in einem solchen Riesenhaus. Architektonisch anspruchsvoller ist es, eine 15-m2-„Suite“ schön zu gestalten.
..wollen wir das sehen? Wir, die uns mit unserern zwei Kindern in eine Dreizimmerwohnung quetschen, obwohl oder gerade weil wir Architetktur an der ETH studiert haben?
Die ‚Zuhause bei…‘ und ‚Wieso nicht…‘ sind eindeutig die besten Beiträge! Immer interessant zu lesen :-)
Am Rest darf noch ein bissel gearbeitet werden, der kommt etwas beliebig daher.