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Bayern und Guardiola – kommt das gut?

Fabian Ruch am Mittwoch den 22. Januar 2014
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Gibt bei den Bayern die Richtung vor: Pep Guardiola, Trainer der Münchner. (Bild: Tobias Hase/Keystone)

Am Freitag startet die Bundesliga in die Rückrunde, und natürlich werden die Bayern mit grossem Vorsprung Meister. Trotz Langeweile an der Tabellenspitze in dieser Saison ist die Bundesliga aber für mich insgesamt weiter die attraktivste Liga der Welt. Doch darum geht es hier jetzt nicht. Ich möchte noch einmal die Arbeit von Pep Guardiola bei Bayern München thematisieren. Der Startrainer hat den Verein in den letzten Monaten ja in vielerlei Hinsicht modernisiert, verändert, verbessert.

Dennoch finde ich nach wie vor: Guardiola geht in München ein hohes Risiko ein. Oder besser: Bayern geht mit Guardiola ein hohes Risiko ein.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich finde Guardiola derzeit den spannendsten Trainer der Welt, er ist innovativ, interessant, anders, er geht eigene Wege und schreckt auch nicht davor zurück, teilweise sehr unkonventionelle Ideen in die Tat umzusetzen – auch wenn die halbe Fussballwelt zuschaut und es besser zu wissen glaubt. Und selbst wenn der frühere Titelhamsterer bei Barcelona in München scheitern sollte, wird er noch am gleichen Tag den nächsten Arbeitgeber auswählen dürfen. Guardiola war ein smarter, kluger Taktgeber im Mittelfeld, und er ist als Coach ein Denker und Lenker und Fussballgenie geblieben.

Aber: Guardiola wird – nach allem, was man weiss – niemals seine Ideale opfern, um Erfolge zu präsentieren. Er ist ein sturer Kopf, der lieber scheitert, als sich zu verbiegen.

Deshalb ist sein Engagement, das auch ein Experiment ist, bei Bayern München derart unterhaltsam. Es gibt in der Fussballwelt ja vielleicht keinen traditionelleren Fussballverein als den FCB aus dem konservativen Freistaat Bayern. Auch Jürgen Klinsmann und Louis van Gaal strebten viele Veränderungen an, wollten ihren Einfluss jedoch über den Trainerbereich ausdehnen – und mussten gehen. Der Verein ist längst Weltklasse, aber er wird letztlich immer noch geführt von ehemaligen Clubhelden, die wie der aktuelle Präsident Uli Hoeness in den letzten Jahrzehnten sensationelle Arbeit leisteten und Bayern München als Weltmarke etablierten. Sie lassen sich ungern belehren, wenn es um Fussball geht. Mit dem Engagement des feurigen Querdenkers Matthias Sammer als Sportvorstand sowie vor allem mit der Verpflichtung von Guardiola haben die Clubverantwortlichen immerhin bewiesen, neue Wege gehen zu wollen.

Die Frage aber ist: Wie weit sind sie bereit, ihre Vereinsideale zu vergessen und Macht abzugeben – und einem Trainer zu folgen, der Schritt für Schritt vieles umstellt, was Bayern München zu einer pokalfressenden Bestie gemacht hat?

Es ist ja so: Bayern München hat letzte Saison das Triple gewonnen, mehr geht auch für Guardiola nicht. Aus Sicht des Vereins. Aus Sicht Guardiolas geht mehr. Viel mehr: Das Triple gewinnen – mit schönem Fussball. Bayern München aber ist im Fussball seit langem der Inbegriff des hässlichen 1:0-Sieges. Dank eines späten Tores. Oft nach einem Eckball. Oder einem Freistoss. Und es gibt den Bayern-Dusel, den kennt in Deutschland jedes Kind.

Guardiola will kein Glück, er will Glorie. Er fordert und fördert das schöne Spiel. Er schiebt Spieler hin und her, wechselt das System oft mehrmals während einer Partie, ihm ist kein Gedanken zu wild, und wenn er irgendwann Torhüter Manuel Neuer (ein ausgezeichneter Fussballer) als falsche Neun aufstellen sollte, würde das wohl auch nicht mehr überraschen. Namen und Verdienste sind dem Coach egal, man darf jetzt gespannt sein, wie es beispielsweise mit Bastian Schweinsteiger weitergeht. Der deutsche Nationalspieler ist kein Guardiola-Spielertyp wie es Mario Götze, Thiago oder Toni Kroos sind.

Pep Guardiola mag spielstarke, elegante Feinfüsser, die den Ball laufen lassen. Tick, tack, tick, tack. Kurze Pässe, immer und immer wieder. Er würde am liebsten elf Guardiolas oder Götzes oder Philipp Lahms aufstellen. Der Trainer wird, diese Prognose sei gestellt, eher früher als später auch den überragenden Dribbler und ewigen Egoisten Arjen Robben radikal verändert haben – oder verkauft.

Die nächsten Monate jedenfalls werden für Guardiolas Arbeit in München entscheidend sein, im Frühling werden die Titel gewonnen. Und für Bayern geht es einzig darum, den Status als bestes Team der Welt zu verteidigen. Scheitert München im Achtelfinal der Champions League an Arsenal oder auch im Viertelfinal, wird das Murren beginnen. Möglicherweise wird Guardiola dann seine Vorstellungen einer Bayern-Mannschaft, die spielt wie es einst die Kurzpassexperten Barcelonas unter ihm taten, nicht mehr so bedingungslos umsetzen können.

Der zurückhaltende Spanier wird dann in Deutschland in die Kritik geraten. Er wird ganz viele Ratgeber kennenlernen, die nur darauf warten, ihre Tipps medial zu verbreiten. Aber Guardiola ist keiner, der seine Ideen verrät. Entweder er schafft Bayern. Oder die Bayern schaffen ihn.

Was glauben Sie? Wird Pep Guardiola bei Bayern München Erfolg haben? Oder wird er mit seiner kompromisslosen Spielidee in Deutschland letztlich scheitern?

«Das ist alles völlig krank»

Simon Zimmerli am Freitag den 17. Januar 2014
Steilpass_Zlatan

Links: Zlatan Ibrahimović kämpft um den Ball, 7. Dezember 2013. (Foto: Keystone/Christophe Karaba) Rechts: Umschlag des Buches «Ich bin Zlatan Ibrahimović». (Foto: Malik)

 

Das dämlichste Geschenk, das ich dieses Jahr zu Weihnachten erhalten habe, ist ein Buch. Bücher sind ja generell nicht etwas Schlechtes, aber ich suche sie mir lieber selber aus. Was bei einem solchen Geschenk erschwerend hinzukommt, ist der Druck, es in nützlicher Frist lesen zu müssen. Insbesondere wenn dich die Wohltäterin ab dem 27. Dezember in regelmässigen Abständen bedrängt und fragt, ob dir das Buch denn gefalle. Es ist das Buch über die Geschichte von Zlatan Ibrahimović, erzählt von David Lagercrantz.

Ibrahimović kommt in seiner Biografie mit drei Adjektiven aus und beschreibt damit meist beeindruckende Situationen oder prägende Momente. Entweder ist es «krass», «krank» oder «gross», und jedes dieser drei Eigenschaftswörter könnte er mit einem der anderen beiden ersetzen, da sie in seinem speziellen Fall die gleiche Bedeutung haben. Ich habe Zlatan nicht eben als hellste Birne im Kronleuchter wahrgenommen. Sei das nun, weil er für seine fette Töle Hoffa Pizza bestellt oder mit seinem kleinen Sohn auf dem Schoss nächtelang primitive Ego-Shooter-Games auf der Playstation spielt. Das Interesse hält sich bei mir auch in Grenzen, dass Hoffa die Pizza jedes Mal von innen nach aussen isst und die Teigränder stehen lässt oder dass Zlatan als Familienvater mit 325 km/h in seinem Ferrari Enzo durch Schweden rauscht, Unfälle verursacht und der Polizei in halsbrecherischer Art und Weise entflieht.

Die Geschichte von Zlatan ist das moderne Märchen vom Tellerwäscher zum Millionär. Oder in seinem Fall vom Velodieb, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst, zu den bestbezahlten Fussballern. Ibrahimović zeigt in seiner Biografie ohne jegliche Scham, welch riesiger Egozentriker er auch neben dem Platz ist, und lässt jegliche Empathie oder Sozialkompetenz vermissen. Selbst bei der Geburt seines ersten Sohnes Maxi (eventuell eine Anspielung auf seinen Lieblingsfilm «Gladiator», per Zufall auch der Lieblingsstreifen der Degen-Brüder) scheint es für ihn das wichtigste Ereignis gewesen zu sein, wie er dem Medien- und Paparazzirummel entkommen konnte: Securitas-Männer zogen ihm nämlich einen Arztkittel über und rollten ihn in einem grossen Wäschekorb durch die unterirdischen Gänge im Spital. Und das alles war natürlich völlig «krank».

Dennoch habe ich Zlatan Ibrahimović an der Gala zum Weltfussballer des Jahres vermisst. Er bleibt für mich der derzeit spektakulärste Spieler. Und sein Buch lebt auch von der Beschreibung seiner «krassesten» Tore, die ich mir dann alle auf Youtube anschauen musste. Auch die Interna aus der Kabine oder seine Abrechnungen an die Adressen von Rafael van der Vaart oder Pep Guardiola sind gross.

Zlatans Palmarès ist erschreckend. In seiner ersten Saison mit Malmö FF steigt er zwar ab, danach aber gleich wieder auf. Er wechselt für drei Jahre nach Amsterdam, gewinnt zweimal die holländische Meisterschaft und einmal den holländischen Pokal. Debütiert zudem in der Champions League und schiesst in seinem ersten Spiel der Königsklasse gleich zwei Tore. Er wechselt für zwei Jahre zu Juve nach Italien und gewinnt beide Male den Scudetto (die italienische Meisterschaft). Spielt drei Jahre für Inter Mailand, gewinnt dreimal den Scudetto und wird 2008/09 mit 25 Toren Torschützenkönig der Serie A. Danach wird er vom FC Barcelona verpflichtet und holt sich zwischen 2009 und 2011 einmal die spanische Meisterschaft, wechselt für eine Saison zur AC Milan und gewinnt mit ihr den Scudetto. 2012 wird der Transfer zu Paris Saint-Germain bekannt. Gewinnt auch hier die Meisterschaft und wird Torschützenkönig der Ligue 1. Seine Erfolge mit der schwedischen Nationalmannschaft, Gewinne des Supercups oder des UEFA-Supercups. sowie sonstige Auszeichnungen sind hier nicht mit eingerechnet.

«Zlatan, du bist dumm im Kopf, aber auch ganz lustig», pflegt Helena, seine Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder, jeweils zu sagen. David Lagercrantz gelingt es in seinem Buch hervorragend, dem Leser diesen Satz auf jeder der 394 Seiten immer und immer wieder zu verinnerlichen. Und da es das einzige Geschenk war, das ich zu Weihnachten erhalten habe, ist es auch das beste.

Ist die Super League bereit für einen schwulen Fussballer?

Fabian Ruch am Donnerstag den 16. Januar 2014
File photo of VfB Stuttgart's Hitzlsperger

Er wagte sein Coming-out erst nach dem Karriereende: Der deutsche Fussballer Thomas Hitzlsperger. (Foto: Ina Fassbender/Reuters)

Es gibt Schwule im Fussball, das ist klar, und ebenso klar ist, dass dieses Thema die Menschen stark interessiert. Es hat Schwule in der Bundesliga, in der Serie A, in der Premier League und natürlich auch in der Super League, es gibt schwule Weltmeister und schwule Champions-League-Sieger. Und das ist gut so. Bitter ist nur, dass diese Fussballer ihre Neigung noch immer verstecken müssen.

Ich bin nicht der Erste, der findet, es sei ein Armutszeugnis, wenn Homosexuelle auf irgendeine Art diskriminiert werden. Aber es passiert leider. Mehr als wir denken, glaubt man Umfragen und Statistiken. Vielleicht nicht sehr ausgeprägt in der Schweiz, aber man muss nicht weit reisen, um Homophobie in teilweise krasser Ausprägung zu erleben. Diese Diskriminierung ist aber, das sei an dieser Stelle klargestellt, gewiss kein exklusives Problem des Fussballs. Oder gibt es beispielsweise keine schwulen Eishockeyspieler? Aber auch in der angeblich so harten Fussballwelt voller Machos und Macher und Mannsbilder haben Schwule noch keinen Platz gefunden.

Warum eigentlich nicht?

Nachdem sich der frühere deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger vor ein paar Tagen geoutet hatte, rollten ihm Sympathiewellen entgegen. Es ist schlimm genug, dass einer im 21. Jahrhundert als mutig gilt, weil er zu seiner Neigung steht. Zumindest in aufgeklärten Teilen dieser Welt sollte es heute eine Selbstverständlichkeit sein, schwul sein zu dürfen. Aber ein schwuler Fussballer hätte es in Russland, Afrika oder Südamerika, um nur drei Beispiele zu nennen, schwer. Es wäre unangenehm für ihn, vor allem Auswärtsspiele würden zur Qual werden.

Wie sieht es aber in der Bundesliga aus? Und wie in der Super League?

In Deutschland wurde nach Hitzlspergers Bekenntnis mit alemannischer Gründlichkeit analysiert, was das jetzt für schwule Kicker bedeutet. Viele beteuerten, die Zeit sei reif für schwule Fussballer.

Ist das so? Was passiert, wenn sich der erste aktive Bundesligaspieler outet? Mal angenommen, es ist ein Schalker – wie wird er beim nächsten Gastspiel in Dortmund empfangen?

Leider gibt es ja neben vielen tollen, aufgeschlossenen, angenehmen Fussballfans auch tumbe, dämliche Vertreter, die in der Masse ein ungesundes Gewicht erhalten. Vermutlich müsste der erste Bundesligaspieler, der sich outet, ein prominenter Akteur sein –  im Idealfall ein beliebter, anerkannter Nationalspieler. Gerüchte über schwule Bundesligaprominenz gibt es reichlich, doch in deutschen Journalistenkreisen ist das ebenfalls ein Tabuthema – zumindest was die Veröffentlichung angeht. Selbst der Boulevard verzichtet auf fette Schlagzeilen und will keinen Schwulen outen. Niemand kann die Folgen abschätzen, keiner will einen Fussballer derart blossstellen. Da zeigen selbst die knallharten Boulevardblätter Fingerspitzengefühl.

Ich behaupte aber: Die Bundesliga ist bald bereit für Schwule. Schritt für Schritt wird die Öffentlichkeit darauf vorbereitet. Der Deutsche Fussballbund veröffentlichte letztes Jahr sogar eine Informationsbroschüre («Fussball und Homosexualität»). Noch aber tut sich die Branche selbst in Mitteleuropa schwer mit dem Thema, noch wird Fussballern geraten, sich erst nach der Karriere zu outen. Man weiss nie, wie die Leute im Stadion reagieren würden.

Aber insgesamt ist das Klima so gut wie wohl noch nie für ein Coming-out. Ich bin mir auch sicher, dass es nicht mehr so lange geht, bis sich der erste aktive Fussballer in Deutschland oder in der Schweiz outen wird. Meine Haltung mag einigen naiv vorkommen. Doch die Kurven sind nicht mehr so aggressiv wie früher, viele Fussballfans sind jung oder gebildet oder politisch engagiert (oder alles zusammen). Und Medien wie Meinungsmacher würden sowieso positiv über den Spieler urteilen.

Wäre ein schwuler FC-Basel-Akteur also akzeptiert? Oder einer vom FC Aarau? Vermutlich spielt es bezüglich Reaktionen in fremden Stadien, so traurig das ist, tatsächlich eine Rolle, in welchem Verein der homosexuelle Fussballer engagiert ist. Aarau und der SC Freiburg sind dafür wohl die angenehmeren Adressen als Basel und Bayern München. Auf der anderen Seite aber wäre ein Starspieler eben nachhaltiger für die Homosexuellen-Bewegung. Und insgesamt, das wage ich zu behaupten, sind die Schweiz und Deutschland die besten Länder für einen schwulen Fussballer.

Und was glauben Sie? Ist die Super League bereit für einen schwulen Spieler? Oder dauert das noch ein paar Jahre? Was ist mit der Bundesliga? Wie würden Medien, Öffentlichkeit und Fans reagieren?

Ein Weltfussballer muss Emotionen auslösen

Simon Zimmerli am Dienstag den 14. Januar 2014

Bayern-Präsident Uli Hoeness ist ein Mann der klaren, oft richtigen Worte. Und in gewisser Weise hatte er auch mit seiner Vorhersage für die Vergabe des Ballon d’Or der Fifa recht. Hoeness wusste nämlich schon vor Cristiano Ronaldos Krönung im Zürcher Kongresshaus, dass Franck Ribéry die Auszeichnung nicht erhalten würde. «Weil es dem einen oder anderen nicht in die Politik passt, dass der FC Bayern alles gewinnt», orakelte Hoeness am Wochenende. Schon im November hatte der starke Mann beim deutschen Rekordmeister erklärt, dass es in seinen Augen eine Riesensauerei wäre, sollte Ribéry trotz des perfekten Jahrs des FC Bayern Ronaldo den Vortritt lassen müssen. Hintergrund war der Entscheid der Fifa, die Wahlperiode ausserplanmässig zu verlängern, und in der Extrafrist drehte der Stürmer von Real Madrid noch einmal ganz gewaltig auf.

Doch ist es wirklich so daneben, dass Ronaldo und nicht Ribéry gewonnen hat? Vielleicht ist es ein ganz klitzekleines Schweinereichen, wenn man ganz nüchtern die sportlichen Verdienste im abgelaufenen Jahr betrachtet. In den Augen des Fussballästheten muss der Weltfussballer des Jahres aber Ronaldo heissen. Und überhaupt: Der Ballon d’Or ist eine Auszeichnung für Individualisten, für die grossen Spektakelmacher – und in dieser Beziehung kann Ribéry dem siegreichen Ronaldo nun einmal nicht das Wasser reichen, auch wenn er 2013 mit dem Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League bedeutend mehr erreicht hat als der Portugiese. Ribéry ist bei den Bayern ein äusserst wichtiges Rädchen im System, aber längst kein unersetzbares. Ronaldo dagegen würden alle vermissen, wenn er nicht auf dem Platz stünde: sein Verein, seine Fans und all jene, die ihn nicht ausstehen können und über ihn schimpfen wollen.

Ein Weltfussballer muss nicht nur exzellent kicken können, sondern auch Emotionen auslösen. Das tut Ronaldo weit mehr als der Flügelspieler Ribéry. Er entzückt vielleicht nicht so sehr wie der nun abgelöste Abonnementssieger Messi, aber er beeindruckt ungemein. Weil er sich in der Epoche der flachen Hierarchien im Fussball als Exzentriker gebärdet und dieses Verhalten mit dem angesprochenen Spektakel und starken Leistungen rechtfertigt. Das Wahlergebnis als Schweinerei zu bezeichnen, impliziert zudem zwei Möglichkeiten. Dass gemogelt wurde – oder dass die Stimmberechtigten von ihrem Business nichts verstehen. Das mit dem Mogeln gehört ins Reich der Verschwörungstheorie, das mit der Ahnungslosigkeit des Wahlvolks ist Unsinn, denn dieses besteht aus den Trainern und Captains der Nationalteams.

Vielleicht sollte man das ganze Brimborium mit dem Ballon d’Or auch gar nicht so ernst nehmen. Denn seit der Preis diesen Namen trägt, ist er auch eine Auszeichnung für Verlierer geworden. Ronaldo gewann mit Real 2013 keine bedeutende Trophäe, Messi scheiterte 2012 mit dem FC Barcelona in der Champions League an Chelsea und 2010 mit Argentinien an der WM auf klägliche Weise gegen Deutschland. Oder anders formuliert: Als Spieler, der nie Weltfussballer war, ist man in hervorragender Gesellschaft. Hier nur eine kleine Auswahl: Andrés Iniesta, Andrea Pirlo, Roberto Carlos, Gianluigi Buffon. Allesamt Weltmeister und prägende Figuren beim Titelgewinn, aber keine Weltfussballer. Man könnte auch noch eine Erörterung über Sinn und Unsinn der ganzen Wahl niederschreiben, man könnte erwähnen, dass Defensivspieler und Torhüter gegenüber Angreifern und Spielmachern benachteiligt sind und man könnte wieder und wieder der Fifa irgendeine Manipulation unterstellen. Nur schlauer wird man dabei nicht. Freuen wir uns doch einfach, dass es Spieler gibt, die mit dem Ball solche Kunststücke hinbekommen wie Ronaldo, Messi oder Ribéry. Ärgern können wir uns immer noch an der WM. Dann tut es wirklich weh, wenn der persönliche Liebling verliert.

Schwul, na und?

Simon Zimmerli am Donnerstag den 9. Januar 2014
Thomas Hitzlsperger (r.) im Zweikampf mit Tottenham-Spieler helder Psotiga, 23. November 2003. (Keystone/Sean Dempsey)

Aston-Villa-Spieler Thomas Hitzlsperger (r.) im Zweikampf mit Tottenham-Spieler Helder Postiga, 23. November 2003. (Keystone/Sean Dempsey)

Meine erste Erinnerung an Thomas Hitzlsperger ist, dass alle im Stadion von Aston Villa immer «Shoot!» riefen, wenn der Mittelfeldspieler mit dem gewaltigen Schuss irgendwo in der gegnerischen Platzhälfte an den Ball kam. Über das, was Hitzlsperger so treibt, wenn er nicht auf dem Platz steht, habe ich mir nie Gedanken gemacht. Und es interessiert mich auch jetzt nicht wirklich.

Was mich dennoch irritiert, ist Folgendes: Es gibt tatsächlich Leute, die nach dem Coming-out des früheren deutschen Nationalspielers angerannt kommen und sagen: «Dass der Hitzlsperger schwul ist, das hab ich immer gewusst.» Und dann würde ich gern fragen: «Erwartest du jetzt eine Packung Kekse oder eine Tafel Schokolade als Belohnung dafür, dass du es keinem verraten hast? Und hast du es seinen Bewegungen angesehen oder doch seiner Nasenspitze?» Das ist ein Benehmen wie beim Täterraten anlässlich des Sonntagskrimis. Und das «Verbrechen» lautet Homosexualität. Auch wenn es schon x-mal gesagt wurde, sage ich es nochmal: Es ist ziemlich beschämend für alle, die den Fussball lieben, dass es noch immer so eine Kuriosität ist, wenn ein Mann, der mit dem runden Leder besser umgehen kann als wir Theoretiker, andere Männer begehrt, sie liebt, küsst und mit ihnen schläft.

Unabhängig davon hat Hitzlsperger meinen grössten Respekt dafür, dass er sich diesem ganzen Wirbel aufhalst, weil er etwas gegen die latent homophobe Haltung der Fussballgemeinde tun will. Nur glaube ich nicht daran, dass sich nun irgendetwas ändern wird. Reinhard Rauball, der Präsident der Deutschen Fussball-Liga (DFL), hat leider recht, wenn er sagt, dass die Reaktionen weiterhin schwer kalkulierbar wären, sollte es zum Coming-out eines noch aktiven Fussballers kommen. Da hilft es auch nichts, dass Hitzlsperger sogar ein Lob von der Bundesregierung bekommen hat. Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fussball-Bunds, sicherte dem nun offiziell Homosexuellen derweil «jede erdenkliche Unterstützung» zu. Und das – obwohl sicher gut gemeint – klingt so, als leide Hitzlsperger an einer Art schwer heilbaren Krankheit, die verhindert, dass er künftig normal lebt.

Keiner von all jenen, die sich aus irgendeinem Grund zu diesem Thema äussern mussten, scheint zu wissen, wie er sich aus der Affäre ziehen soll. Was man auch sagt, es wirkt seltsam. Warum, frage ich mich, sind Fussballer und überhaupt Sportler im Gegensatz zu Musikern, Schauspielern, Eiskunstläufern oder SRF-Moderatoren eine Sonderspezies, die von dumm bis angeberisch alles sein dürfen, nur eben nicht homosexuell? Ich käme nie auf die Idee, einen Fussballer «Schwuchtel» oder «Tunte» zu nennen, nur weil er lieber Männer als Frauen mag. Gegen ein gepflegtes «Wichser» oder «Vollwichser» für einen, der Tore gegen den FCZ schiesst, habe ich aber nichts einzuwenden. Ob der Empfänger der Schmähung nun hetero- oder homosexuell ist, spielt dabei keine Rolle.

 

 

Cristiano Ronaldo ist klar der Beste

Fabian Ruch am Mittwoch den 8. Januar 2014
Cristiano Ronaldo

Tormaschiene: Ob man ihn nun mag oder nicht, Christiano Ronaldo liefert Tore am Laufmeter (Bild: Andres Kudacki/Keystone)

Am nächsten Montag wird an einer grossen FIFA-Gala in Zürich mal wieder der Weltfussballer des Jahres geehrt. Und für das Jahr 2013 kann es nur eine Wahl geben: Cristiano Ronaldo! Setzt sich der überragende Portugiese von Real Madrid nicht durch, kann man diese Wahl nicht mehr ernst nehmen. Ein anderer Sieger als Ronaldo wäre absurd. Der 28-Jährige spielt seit Jahren auf einem unfassbar hohen Niveau, er trifft und trifft und trifft, und das nicht nur in unwichtigen Partien, wie Kritiker immer wieder monieren. Dieser Vorwurf ist lächerlich.

In den letzten Wochen erhielt Bayerns Franck Ribéry in den Medien viel Support von einflussreichen Personen, und natürlich überzeugte auch der Franzose letztes Jahr. Aber er erreichte mit seinen individuellen Leistungen niemals Ronaldo und auch nicht Lionel Messi oder Zlatan Ibrahimovic, der nicht mehr zur Wahl steht. Nur noch Ronaldo, Messi und Ribéry können gewinnen.

Individuelle Leistung

Ribérys Wahl wäre nicht nachvollziehbar, weil es bei solchen Ehrungen um die individuellen Leistungen eines Sportlers geht – und eben nicht darum, was er mit seiner Mannschaft gewonnen hat. Das begreifen viele nicht, deshalb fordern sie die Wahl Ribérys. Aber es kann ja niemand behaupten, dass der Flügelspieler Bayerns auch nur annähernd Woche für Woche derart stark und prägend agierte wie Ronaldo, der beispielsweise Portugal fast im Alleingang an die WM schoss, dutzende spektakuläre Weltklassetore erzielte und in der Liga wie in der Champions League neue Torrekorde aufstellte. Noch nie erzielte ein Fussballer beispielsweise so viele Treffer in einer Champions-League-Vorrunde wie zuletzt Ronaldo, der in nur fünf Einsätzen neun Tore erzielte – und dabei sogar noch Elfmeter verschoss, beste Chancen vergab und Pech mit Pfostenschüssen hat.

Cristiano Ronaldo steht derzeit deutlich über allen anderen, das zeigen auch seine unglaublichen 69 Pflichtspieltore im Jahr 2013. In dieser Saison steht er bei 34 Treffern in 25 Einsätzen! Er agiert wie ein Abgesandter von einem anderen Stern. Ronaldo ist mit seiner Klasse, seiner Schnelligkeit und Explosivität, seinem herausragenden Schuss, seiner Stärke im Dribbling und beim Kopfball der mit Abstand beste und kompletteste Spieler der Welt. Er hat sogar den Ausnahmekönner Lionel Messi, zuletzt länger verletzt, abgehängt. Ronaldo liefert alle drei, vier Tage zuverlässig eine überzeugende Vorstellung ab, während beispielsweise Ribéry im Alltag nicht immer brilliert.

Und sowieso: Wäre die Wahl ein Tribut an die aktuell beste Mannschaft der Welt, und das ist Bayern München, müsste man eher Philipp Lahm wählen. Der beste und klügste Defensivspieler der Welt zeigt Partie für Partie allerfeinsten, intelligenten, ballsicheren Fussball – in der letzten Saison als Rechtsverteidiger des Triple-Siegers, in dieser Spielzeit unter dem neuen Trainer Pep Guardiola oft im zentralen Mittelfeld. Ribéry dagegen ist kein Führungsspieler der Bayern, er zaubert am Flügel und rennt den Gegnern davon, das schon, aber gegen grosse Mannschaften stösst seine eher eindimensionale Spielweise an Grenzen, im Nationalteam war er bis vor kurzem wegen enttäuschenden Darbietungen sogar noch stark umstritten.

Nur Messi war 2012 ähnlich gut

Ich fand auch Ibrahimovic stärker, aber Ribéry hat es zweifellos verdient, bei der Wahl zum Weltfussballer des Jahres 2013 auf dem Podest zu stehen. Auf Rang drei. Denn auch Lionel Messi, der für seine eigenen fantastischen Verhältnisse auf ein ordentliches, aber kein sehr gutes Kalenderjahr zurückblickt, war selbstverständlich individuell gesehen stärker als Ribéry. Doch solche Wahlen sind häufig auch von Emotionen geleitet und von Argumenten, die den Teamgedanken des Fussballs berücksichtigen. Und Ronaldo hat – im Gegensatz zu Ribéry – 2013 halt keine Titel gesammelt. Aber er hat das individuell gesehen vielleicht beste Jahr abgeliefert, das einem Fussballer je gelungen ist. Einzig Lionel Messi erreichte 2012 ähnliche Bilanzen und Statistiken.

Und, ja, ich mag Cristiano Ronaldo. Aber ich kann bei solchen Wahlen differenzieren. Als Vertreter der Schweiz sitze ich in der Jury bei der Wahl zu Europas Fussballer des Jahres. Dabei wählt ein Fussballjournalist pro europäisches Land jeweils im August im Auftrag der UEFA den besten Spieler der vorangegangenen Saison. Meine Wahl hiess vor ein paar Monaten Messi (knapp vor Ronaldo). Gewonnen aber hat Ribéry, weil die Erinnerungen an Bayerns Supersaison im August noch stärker waren.

Ach, ja: Mein Favorit zum Weltfussballer 2014 bleibt derzeit Cristiano Ronaldo. Im ersten Pflichtspiel des Jahres traf er am Wochenende für Real Madrid gleich wieder doppelt…

Und was finden Sie: Wer ist Weltfussballer des Jahres 2013? Cristiano Ronaldo, Franck Ribéry oder Lionel Messi? Warum hat welcher Spieler den Sieg verdient?

Ein Gigi-Oeri-Stadion für Zürich?

Simon Zimmerli am Donnerstag den 2. Januar 2014
Gigi Oeri – Zürichs Fussball bräuchte eine Frau wie die langjährige FCB-Mäzenin.

Gigi Oeri – Zürichs Fussball bräuchte eine Frau wie die langjährige FCB-Mäzenin.

Was bringt 2014? Ein satirischer Ausblick auf ein ereignisreiches Fussballjahr – mit Gigi Oeri, Sepp Blatter, Joachim Löw und Cristiano Ronaldo in den Hauptrollen. Natürlich ist das alles Quatsch, aber wenn die eine oder andere Voraussage eintreffen würde, wären wir trotzdem stolz.

Januar: Lionel Messi wird in Zürich zum vierten Mal in Folge als Weltfussballer des Jahres ausgezeichnet. Fifa-Chef Sepp Blatter findet das super und mit ihm die Fotografen, die prima Querformatbilder für die Panoramaseiten ihrer Zeitungen schiessen können. Der übergangene Cristiano Ronaldo tobt und schwört sich, nie wieder Haargel zu verwenden. Franck Ribéry ist es egal, dass er leer ausgeht, er hat ja alle Titel gewonnen, die etwas wert sind.

Februar: Basels Trainer Murat Yakin stellt ganz ohne sein Zutun einen neuen Weltrekord auf. Er wird innerhalb eines einzigen Monats mit 58 Clubs in Verbindung gebracht. «Blick» (25), «Bild» (18) und «The Sun» (10) bringen am meisten Exklusivgeschichten zu diesem Thema. Trotzdem bleibt Yakin in Basel. Vorerst.

März: Nach neun Rückrundensiegen am Stück entschliesst sich Murat Yakin, für das Auswärtsspiel gegen den FC Luzern am 30. Januar seinen Reservisten eine Chance zu geben. So dürfen die Degen-Zwillinge gemeinsam von Beginn an auflaufen. Der Doppeldegen sticht überhaupt nicht, der FCB verliert mit 0:2. Yakin habe bei der Analyse der beiden Degen-Fehler, die zu den Gegentoren führten, geschmunzelt, will der «Blick» wissen. Der Coach erhält vom FCB darauf die Kündigung und sogleich ein Angebot des FC Sion, der in der kommenden Runde Gegner der Basler ist.

April: Gigi Oeri ruft Corine Mauch an und erklärt sich bereit, die gesamte Finanzierung des ersehnten Zürcher Fussballstadions zu übernehmen. Als Gegenleistung soll die neue Heimat von GC und FCZ aber den Namen «Frau Oeris Garten» tragen und Frau Mauch in Zukunft die Oerische Igelifrisur in Platinblond. Die Stadtpräsidentin hält das alles für einen Aprilscherz und legt lachend auf.

Mai: Die ZSC Lions präsentieren auf einer überraschend einberufenen Pressekonferenz in der Läckerlihaus-Filiale im Zürcher Hauptbahnhof die Baupläne für ein Eishockeystadion der Superlative. Dieses soll im Sommer 2016 fertiggestellt sein und den Namen «Frau Oeris Eisbahn» tragen. ZSC-Geschäftsführer Peter Zahner zieht mit einer platinblonden Igelifrisur die Blicke auf sich. Alle lachen, nur Corine Mauch nicht.

Juni: Deutschland scheidet an der WM in Brasilien schon in der Vorrunde aus. Ein 4:4 gegen Portugal, ein 3:3 gegen Ghana und ein 5:5 gegen die USA sind unter dem Strich klar zu wenig. Die «Bild»-Zeitung fordert danach, die Rückkehr zu den Wurzeln des deutschen Fussballs. Es gibt Überlegungen, Joachim Löw den Schwingerkönig Matthias Sempach als Assistenten für die Verteidigerausbildung zur Seite zu stellen, oder gleich die DDR-Trainerlegende Ede Geyer zu reaktivieren.

Juli: Während Portugal dank insgesamt zehn Toren von Cristiano Ronaldo sensationell Weltmeister wird und Fifa-Präsident Sepp Blatter auf der Tribüne des Maracana-Stadions in Rio de Janeiro sichtlich erbleicht, suchen die Deutschen noch immer verzweifelt nach der Lösung ihrer Probleme. Joachim Löw schlägt vor, dass es der Chefredaktor der «Bild»-Zeitung doch am besten selber machen soll, statt ständig neue Namen zu kolportieren.

August: Alle sind froh, dass Sommerpause ist. Auch der eigentlich längst zurückgetretene Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld, der nach dem Erreichen des dritten WM-Rangs mehrere Wochen am Stück Autogramme schreiben musste, macht jetzt Ferien.

September: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat nach einer ausgiebigen Google-Analyse, bei der er die Suchworte «Fussballtrainer», «antiquiert», «defensiv», «weite Bälle» und «Rumpelfüssler» in den Computer eingegeben hat, endlich seinen Wunschkandidaten für die Nachfolge von Joachim Löw gefunden. Es ist Erick Ribbeck, unter dem die Deutschen an der EM 2000 in der Vorrunde nur fünf Gegentreffer kassierten. Ribbeck sagt aber ab, weil der inzwischen 53-jährige Lothar Matthäus eine Rückkehr ins Nationalteam als Libero ablehnt. Der DFB gibt schliesslich Matthäus (der hatte schon 37 Bewerbungen geschickt) den Job. Der neue Mann kündigt als erste Massnahme für die EM-Qualifikation die Wiedereinführung des Liberos an.

Oktober: GC und der FCZ beschliessen nach dem für beide Teams enttäuschenden Saisonstart auf die kommende Saison hin eine Fusion. Die Farben des neuen Vereins sind Blau und Rot. Die «Weltwoche» widmet diesem merkwürdigen Umstand eine dreiseitige Reportage, deren Ergebnis ist, dass die Geldgeber aus dem Raum Basel kommen sollen. Dass FCZ-Chef Ancillo Canepa und der neue GC-Präsident Murat Yakin beim Medientermin Roger-Staub-Mützen tragen, deutet die «Weltwoche» als «urbanen Modetrend in Zeiten der ausufernden Migration».

November: Weltmeister Cristiano Ronaldo und Fifa-Präsident Sepp Blatter versöhnen sich hochoffiziell. Die beiden posieren gemeinsam für Ronaldos Unterwäsche-Marke CR7. Statt knapp bemessenen Boxershorts tragen sie zur Enttäuschung mancher Damen Strampelanzüge aus Frotteestoff, die so schön warm geben sollen, dass man auch in den kältesten Walliser Bergnächten in einem ungeheizten Chalet nicht friere. Das jedenfalls versichert Ronaldo in etwas gebrochenem, aber doch sehr respektablem Walliserdeutsch.

Dezember: Sepp Blatter tritt in Zürich vor die Presse und verkündet, dass für die Wahl zum Fussballer des Jahres nur die Stimmen zählen, die an Ronaldo gehen. Die Journalisten verzichten weitestgehend auf kritische Fragen. Ihnen ist im ungeheizten Fifa-Hauptsitz zu kalt.

Ronaldo, Ibrahimovic, Suarez und die Bayern räumen ab

Fabian Ruch am Dienstag den 31. Dezember 2013

Das Fussballjahr 2013 ist Geschichte, der Ball rollt während der Feiertage nur in England. Es ist der ideale Zeitpunkt, Rückblick zu nehmen auf das internationale Geschehen in den vergangenen zwölf Monaten – und ein paar Ehrungen positiver sowie negativer Art vorzunehmen.

Spieler des Jahres: Darum wird es an dieser Stelle ausführlich nächste Woche gehen, kurz vor der Wahl des Weltfussballers des Jahres. Wir sagen aber bereits jetzt, dass Cristiano Ronaldo 2013 der überragende Akteur war – noch besser, grösser, stärker als Zlatan Ibrahimovic, Neymar, Franck Ribéry und Luis Suarez, die ebenfalls brillierten.

Mannschaft des Jahres: Da gibt es leider keine zwei Meinungen. Gut, wir könnten jetzt Brasilien nennen, weil die Auswahl den Confed-Cup souverän gewann. Aber in dieser Kategorie kann der Sieger nur Bayern München heissen, alles andere wäre lächerlich. Die Bayern haben jeden möglichen Titel gewonnen im Jahr 2013, und sie haben sogar einen Präsidenten, der massiv Steuern hinterzogen hat – und dennoch weiter in Amt und (na, ja) Würden ist. Uli Hoeness blickt auf verrückte zwölf Monate zurück. Sein Fall und sein Triumph stehen stellvertretend für die turbulenten Ereignissen im Fussball, wo morgen schon alles andere sein kann, als wir heute denken.

Top 11 des Jahres (wir spielen im offensiven 4-1-3-2): Neuer (Bayern); Lahm (Bayern), Thiago Silva (Paris Saint-Germain), Kompany (Manchester City), Alaba (Bayern); Vidal (Juventus); Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Neymar (Barcelona), Ribéry (Bayern); Suarez (Liverpool), Ibrahimovic (Paris Saint-Germain). Ja, es gibt Dutzende andere Möglichkeiten. Und wir haben Lionel Messi für einmal nicht gewählt, weil er zu oft verletzt fehlte und nicht ganz so stark agierte wie in den Jahren zuvor. Neymar steht in der Elf, weil er Brasilien zum Confed-Cup-Sieg schoss und sich bei Barcelona relativ rasch als Leistungsträger etablierte – und zuletzt während Messis Verletzungspause sogar ausgezeichnet Regie führte. Ronaldo und Ribéry schliesslich agierten auf den Flügeln stärker als Messi, und als Stürmer bevorzugen wir Suarez und Ibrahimovic. Und, ja, Lahm hätten wir am liebsten auch hinten links und im defensiven Mittelfeld aufgestellt….

Trainer des Jahres: 1. Jupp Heynckes (führte Bayern zum Triple). 2. Pep Guardiola (verwaltet das Heynckes-Erbe bei Bayern vorzüglich – und hat die Mannschaft noch entwickelt mit den Feinfüssen Mario Götze und Thiago). 3. Jürgen Klopp (lieferte bei Borussia Dortmund lange Zeit ausgezeichnete Arbeit ab).

Spektakelmacher des Jahres: Er hat nicht nur eine interessante Biografie seines Werdegangs schreiben lassen, sondern schreibt selber beinahe Woche für Woche das nächste Kapitel eines aufregenden Fussballerlebens – mit fantastischen Toren, überragenden Einlagen, sensationellen Schüssen. Zlatan Ibrahimovic lässt keinen kalt, und es ist jammerschade, fehlt er an der WM 2014, weil er derzeit nur der zweitbeste Fussballer der Welt ist. Dummerweise scheiterte er in der WM-Barrage am besten Spieler, und das ist der Portugiese Cristiano Ronaldo. CR7 und Ibra zusammen in einem Team, das wäre eine Attraktion.

Aufsteiger des Jahres: Diese Wahl mag einige überraschen, aber wir entscheiden uns für Luis Suarez. Der Uruguayer im Team von Liverpool war noch vor wenigen Monaten in England eine schier unerwünschte Person, weil er mit seiner Fallsucht, seiner unsauberen Spielweise und einigen Tätlichkeiten unangenehm aufgefallen war. Sein Abschied aus der Premier League schien eine Frage der Zeit zu sein, er fehlte mehrmals wochenlang gesperrt und war landesweit verhasst – und ist jetzt dennoch beinahe restlos rehabilitiert. Denn Suarez traf und traf und traf und traf zuletzt, wie er wollte. Er ist in diesen Wochen sogar der weltbeste Stürmer. Seine Tore sind oft wunderschön und nicht bloss Abstauber. Suarez spielt derzeit in der Liga von Ronaldo und Ibrahimovic. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht?

Absteiger des Jahres: Er gilt für viele als bester Torhüter der Welt, immer noch, aber hinter Iker Casillas liegen schwierige Monate. Erst wurde er von Real Madrids damaligem Trainer José Mourinho als Stammkeeper aussortiert. Mourinho sah im mächtigen Casillas einen Gegenspieler, zudem verdächtigte er den Goalie, Internas an die Presse weiterzuleiten. Aber auch jetzt, nach Mourinhos Abgang im Sommer, ist Casillas keineswegs unumstritten und auch nicht gesetzt bei Real. 2014 kann für ihn nur besser werden. Wenn er denn an der WM für Weltmeister Spanien überhaupt die Nummer 1 sein wird. Und wenn er im Sommer tatsächlich zu Manchester United oder Arsenal oder Manchester City oder Paris Saint-Germain oder Monaco oder sogar Barcelona wechseln wird.

Erkenntnis des Jahres: Vielleicht erleben wir gerade die beste Zeit des Fussballs. Oder zumindest eine Zeit mit besonders vielen besonders talentierten Akteuren. Es gab kaum jemals eine Phase mit derart vielen potenziellen Weltfussballern. Messi und Ronaldo dominierten den Sport in den letzten Jahren, doch mit Ibrahimovic und Ribéry sind zwei Akteure hinzugekommen, die ein ähnliches Niveau erreichen.

Wunsch des Jahres: Zum Abschluss des Steilpass-Blog-Jahres ein persönlicher Wunsch, der naiv sein mag und vielleicht nicht erfüllt werden kann. Aber es wäre wunderbar, wenn der Rassismus ganz aus den Fussballstadien verschwinden würde. Die integrative Kraft des Fussballs ist weltweit gewaltig, und doch ist es noch nicht gelungen, den Rassismus zu bezwingen. Es kommt immer wieder zu unschönen Vorfällen. Vielleicht muss der Weltverband Fifa noch schärfere Strafen verhängen, falls es zu fremdenfeindlichen Vorgängen kommt. Der Fussball hat schliesslich auch eine Vorbildfunktion.

Und welche Wünsche haben Sie an den Fussball? Welche Spieler und Mannschaften überzeugten Sie 2013 am meisten? Und wie sieht ihre Top 11 des Jahres 2013 aus?

Chancen und Gefahren mit Petkovic

Fabian Ruch am Mittwoch den 25. Dezember 2013

Einen Tag vor Heiligabend hat der Schweizerische Fussballverband (SFV) den Nachfolger von Ottmar Hitzfeld präsentiert. Es ist – nicht ganz unerwartet – Vladimir Petkovic. Und weil die Position des Fussballnationaltrainers in fast jedem Land umstritten ist, zumal beinahe jeder Einwohner das Gefühl hat, er selber sei die perfekte Besetzung, darf man auch über die Installierung Petkovics lustvoll debattieren.

Eines ist klar: Wer nach Hitzfeld kommt, hat es ohnehin schwer. Marcel Koller und Lucien Favre, die beiden besten Möglichkeiten als Nationalcoach nach der WM 2014, sagten ja bald ab, und realistisch gesehen rückte danach Petkovic neben Trainern wie Roberto di Matteo, Christian Gross und Murat Yakin in den Fokus. Di Matteo gewann 2012 die Champions League mit Chelsea, Gross ist der vielleicht erfolgreichste Schweizer Trainer der Geschichte, Yakin ist derzeit der helvetische Coach mit den meisten Titelgewinnen. Sie alle wären dank ihres Namens, ihrer Vergangenheit und ihrer Erfolge vorstellbar gewesen als Nachfolger Hitzfelds.

Petkovic

Vor dem Rauswurf: Petkovic bei seinem aktuellen Arbeitgeber Lazio Rom. (Bild: Reuters)

Und Vladimir Petkovic?

Die Meinungen über seine Ernennung gehen weit auseinander, dabei bietet seine Nomination auch eine Chance. Petkovic ist neu im Verband, er bringt eigene Ideen und andere Mitarbeiter mit, er mischt den Laden auf, ist ein smarter Verkäufer seiner selbst und seiner Konzepte, seine taktischen Vorstellungen werden die teilweise verkrusteten Verhältnisse im Nationalteam aufbrechen. Und: Petkovic wird mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nicht mit jener legendären Dreierkette in der Abwehr agieren, die bei den Young Boys vor ein paar Jahren zu seinem Taktik-Schachzug wurde. Der erfahrene Fussballlehrer ist klug genug, um zu erkennen, dass die Schweiz kaum drei Innenverteidiger auf international ansprechendem Niveau besitzt.

Vladimir Petkovic wird, das darf erwartet werden, taktisch und personell nicht alles über den Haufen werfen. Diese Nationalmannschaft ist sehr talentiert, vermutlich weiss sie selber noch gar nicht, wie gut sie werden kann. Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez, Fabian Schär, Josip Drmic und Admir Mehmedi, um nur ein Sextett aus all den starken Akteuren zu nennen, sind immer noch sehr jung, sie können nur besser und reifer werden. Petkovic aber ist der Neue im Betrieb, und deshalb ist sein Engagement auch eine Gefahr. Will der 50-Jährige zu viel verändern, würde sich das fatal auf die Entwicklung der Auswahl auswirken. Jeder neue Coach möchte Dinge möglichst schnell anders machen, seine Handschrift soll ja für alle erkennbar sein.

Wenn Vladimir Petkovic clever ist (und das ist er), dann verändert er nicht einfach etwas, nur damit etwas verändert ist. Er muss sein Ego kontrollieren, was nicht einfach wird.

Dieses Schweizer Nationalteam jedenfalls kann in den nächsten Jahren viel erreichen, ganz egal, wer ihr Chef an der Seitenlinie ist. Und möglicherweise wäre es vom SFV nicht falsch gewesen, eine interne Lösung auf dem Trainerposten anzustreben und einen zu holen, der Abläufe, Verband, Spieler perfekt kennt. U-21-Nationalcoach Pierluigi Tami beispielsweise ist, wie der aktuelle Hitzfeld-Assistent Michel Pont, ein kompetenter Fussballlehrer. Ihm fehlen aber die Ausstrahlung und Glanz, die Petkovic auch in seinem Auftreten auszeichnen. Hätte sich der Verband für Tami entschieden als neuen Trainer, wäre das dennoch ein Zeichen gewesen, auf Kontinuität zu setzen.

Aus all diesen Gründen ist Petkovics Ernennung zwar eine Chance, aber sie birgt auch Gefahren. Zudem kommt der Coach nicht gerade aus einer Position der Stärke zurück in die Schweiz. Verband wie Zeitungen, die dem SFV nahe stehen, können ihn nicht als grossen Wurf präsentieren. Petkovics aktueller Arbeitgeber Lazio Rom enttäuscht in dieser Saison stark, der Coach steht vor dem Rauswurf, nachdem Petkovic das Team letzte Saison immerhin zum Cupsieg führte. Es war sein bisher einziger Titelgewinn. Im Vergleich zu Di Matteo, Gross und Yakin, aber auch zu Koller und Favre, besitzt er (noch) einen weniger klangvollen Trainernamen.

Aber: Petkovics Mannschaften agierten meistens attraktiv, offensiv, schwungvoll. Petkovic erkennt Stärken und Schwächen seiner Spieler und setzt sie in der Regel dort ein, wo sie einer Mannschaft am meisten bringen. Man darf erwarten, dass die Nationalmannschaft schöneren Fussball anbieten wird als unter Resultatpapst Ottmar Hitzfeld. Doch letztlich wird auch Petkovic nur an Erfolgen und Ergebnissen gemessen werden. Und: Der gewiefte Taktiker kann seine Pläne in einem Verein, wo er täglich mit den Akteuren auf dem Trainingsplatz steht, prächtig umsetzen. Die Nationalspieler jedoch sieht er bloss etwa sechsmal im Jahr für ein paar Tage.

Das Nationalteam benötigt also keinen Revolutionär, sondern einen gescheiten, ruhigen Verwalter der ausgezeichneten Entwicklung in den letzten Jahren. Petkovic wird beweisen müssen, dafür der richtige Coach zu sein.

Und was finden Sie? Ist Vladimir Petkovic der richtige Nachfolger von Ottmar Hitzfeld? Wie schätzen Sie seine Arbeit ein? Und wer wäre für Sie der perfekte Nationaltrainer?

Verleihung der goldenen Ananas

Simon Zimmerli am Freitag den 20. Dezember 2013
Xherdan Shaqiri am Oktoberfest. (Bild: Reuters)

Xherdan Shaqiri am Oktoberfest. (Bild: Reuters)

Im heutigen Blog werden diejenigen Personen ausgezeichnet, die im vergangenen Fussballjahr für Aufmerksamkeit sorgten.

  1. Die silberne Alice Schwarzer für besondere Verdienste um die Gleichstellung von Mann und Frau geht an Franz Fischlin. Der «10vor10»-Sprecher hat mit seinem «Schalke 05»-Missgeschick eindrücklich bewiesen, dass man auch als Mann keine Ahnung von Fussball haben kann und damit uralte Vorurteile korrigiert. Ausserdem lenkt er die Aufmerksamkeit ein wenig von seiner wegen ihrer irritierenden Haar- und Modeexperimente verhöhnten SF-Kollegin Steffi Buchli. Das muss einfach belohnt werden. Und sollte Fischlin wie einst die ZDF-Sportmoderatorin Carmen Thomas wegen seiner Unkenntnis doch noch entlassen werden, findet sich für ihn sicher eine Praktikantenstelle bei Frau Schwarzers Magazin «Emma».
  2. Der blau-weiss karierte Uli Hoeness für besondere Verdienste um den Freistaat Bayern geht an Xherdan Shaqiri. Endlich wissen die Bayern, wie der ideale Träger ihres traditionellen Outfits mit Lederhosen und wollenen Strümpfen aussieht. Unser aller Kraftwürfel ist mit seiner kompakten, muskelbepackten Gestalt wie geschaffen für die urchige Tracht. Keiner machte am Oktoberfest eine bessere Falle als XS. Das finden wir XL, mindestens. Dass Bayern-Koch Alfons Schubeck seither verzweifelt versucht, seine Entenkeulen genauso stramm hinzubekommen wie Shaqiris Waden, ist ein böses Gerücht.
  3. Das strahlende Licht unter dem Scheffel für besondere Verdienste um die Sache der Tiefstapelei geht an Lucien Favre. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach gab im Sommer einen einstelligen Tabellenplatz als Saisonziel von Borussia Mönchengladbach aus und befindet sich mit seiner Equipe auf Champions-League-Kurs. Mit acht Siegen in den ersten acht Heimspielen der Saison haben Favres Spieler den Uraltrekord der goldenen Generation um Günter Netzer verbessert. Würde die Borussia nicht in einer Liga mit den übermächtigen Bayern spielen, wäre sie sogar ein Kandidat für den Meistertitel. Zudem macht es unheimlich Spass, dem Kombinations- und Tempofussball à la Favre zuzusehen, auch wenn man als FCZ-Fan dabei ein wenig wehmütig wird.
  4. Der Förderpreis der holländischen Gemüsebauern geht an das Schiedsrichtergespann des Champions-League-Spiels zwischen Schalke 04 und dem FC Basel.
    Wer – wie die Herren Unparteiischen vor dem zweiten Treffer – nicht sieht, dass sich der Torschütze Joel Matip und drei weitere Schalker etwa so sehr im Abseits befanden wie ein GC-Anhänger in der FCZ-Südkurve, braucht Hilfe. Wir schenken Referee Tagliavento und seinen Assistenten 40’000 Tomaten. Die können sie zusammen mit denen, die sie auf den Augen haben, an die Migros im Zürcher Hauptbahnhof verkaufen und mit dem Geld beim Optiker neben der Apotheke zwei schöne Brillen anfertigen lassen.
  5. Der rosenrote Cicero für die Erschliessung neuer Sphären der Rhetorik geht an Vujo Gavric.
    Vujo ist nicht nur Bachelor, sondern auch Fussballer beim FC Rapperswil-Jona in der 1. Liga Classic – mit einem eigenen Eintrag auf Transfermarkt.ch (zwei Spiele, eine Verwarnung, je eine Ein- und Auswechslung). Und darum möchten wir ihn dafür belohnen, dass er die Mär vom rhetorisch unbegabten Fussballer ein für alle Mal widerlegt hat. Oder muss man nicht ein veritabler Poet sein, um Sätze wie «Ich will schauen, ob sie feine, zärtliche Haut hat» zu kreieren?
  6. Der goldene Schwätzbesen für voreilige Erfolgsmeldungen geht an Peter Gilliéron.
    Der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands plauderte vor der SRF-Kamera optimistisch, als hätte Marcel Koller schon zugesagt, Nachfolger des nach der Weltmeisterschaft in Brasilien scheidenden Nationaltrainers Ottmar Hitzfeld zu werden. «Der Ball liegt bei ihm, und ich gehe eigentlich davon aus, dass es klappt», erklärte Gilliéron seinem Interviewer Rainer Maria Salzgeber jovial. Koller und seinem Management wird dies kaum geschmeckt haben. Fakt ist: Der neben Favre und Murat Yakin beste Schweizer Trainer gab der Nati einen Korb.
  7. Der mit roten Rubinen besetzte Prachtvogel für ornithologische Grosstaten geht an Admir Mehmedi.
    Der Schweizer Nationalstürmer flog im August in seinem dritten Bundesligaspiel für den SC Freiburg auf besonders dumme Weise vom Platz. Nachdem er in der 72. Minute eingewechselt worden war, sah er in der Nachspielzeit Rot, weil er sich nach einem ihm nicht genehmen Entscheid bemüssigt sah, dem Linienrichter den Vogel zu zeigen.

Wer hat Ihrer Meinung nach auch eine spezielle Auszeichnung verdient?