
FCL-Spieler Daniel Gygax erzielt ein Tor gegen den FC Basel, 21. April 2013. (Keystone/Georgios Kefalas)
Der Vertrag von Daniel Gygax mit dem FC Luzern wird nicht verlängert, sodass der FC Zürich den Offensivspieler im Sommer ablösefrei verpflichten könnte. Er täte gut daran, dem farblosen Verein mit der Integrationsfigur und Führungspersönlichkeit einen neuen Anstrich zu verpassen.
Gygax polarisiert in Luzern. Für die einen ist er der FCZler, der sein Herz im Letzigrund liess und deshalb in Luzern nichts zu suchen hat, andere haben grosse Achtung vor ihm, weil er keinen Wert darauf legt, der Allgemeinheit zu gefallen, und sich stets treu blieb. Grossen Respekt bei den Luzerner Fans verdiente sich der 32-jährige Aargauer während eines Fanprotestes. Als das Luzerner Publikum während des Spiels gegen die Grasshoppers den Support im Stadion eingestellt hatte und er das 1:1 erzielte, schwieg er ebenfalls und brachte so die Luzerner Fans zum Entzücken (siehe Video unten).
Grossartige Aktion von Gygax (ab Min. 4:00) und Interview (ab 5:20).
Mit einem Monatssalär von 35’000 Franken konnte er aber die sportliche Erwartungshaltung des anspruchsvollen Luzerner Publikums nie erfüllen. In dieser Saison absolvierte Gygax aufgrund einer Verletzung lediglich fünf Teileinsätze, und so ist der Grossteil der Luzerner Fans zufrieden mit dem Entscheid der Führungsriege, seinen Vertrag nicht mehr zu verlängern.
Mit seiner Schnelligkeit, seiner Kopfballstärke und seinem strammen Schuss war der talentierte Offensivspieler beim FCZ Symbol des Zürcher Aufschwungs 2004. «Gigiii» war unumstrittener Publikumsliebling im Letzigrund und nahm sich nach den Spielen viel Zeit für seine Fans in der legendären Flachpassbar. Er zeigte keinerlei Starallüren und nahm sich und den Fussball nie so wichtig, wie dies andere Spieler taten. Unvergessen bleiben seine drei Tore beim 5:6 gegen die Grasshoppers, die am Schluss leider nutzlos blieben.
Vielleicht blieb Gygax die ganz grosse Karriere verwehrt, da es für ihn auch neben dem Fussballplatz ein Leben gab und ihm so die leistungsmässige Konstanz fehlte. 15 Jahre ist Gygax nun im Profifussballgeschäft tätig und blickt auf einen Cupsieg mit dem FCZ, auf den Aufstieg mit Nürnberg und auf drei Teilnahmen als Nationalspieler an grossen Turnieren zurück. Gygax ist nach wie vor hungrig und möchte unbedingt noch einen Meistertitel gewinnen. Ins Ausland wird er wohl kaum wechseln, und der FC Basel und die Grasshoppers sind sicher keine Option für ihn. Deshalb kann sein zukünftiger Verein eigentlich nur FC Zürich heissen.
Dieser Blog ist der wundervollen Cátia gewidmet <3.