Am Samstag geht die Super League in die zweite Saisonhälfte. Selten war die Ausgangslage so offen. Die Top 3, Luzern, Basel und Zürich trennen zwei Punkte. Auf dem fünften Platz sind die Young Boys die grosse Unbekannte in der Meister-Gleichung. Am Tabellenende wollen die Grasshoppers den grauen Herbst vergessen machen und die Abstiegssorgen so schnell wie möglich vertreiben. In einer fünfteiligen Umfrage äussern sich Schlüsselspieler von Luzern (David Zibung), Basel (Benjamin Huggel), Zürich (Silvan Aegerter), YB (Marco Wölfli) und GC (Boris Smiljanic) zur Lage ihrer Klubs und Themen rund um die spannendste Super League, die es je gab.
Die Freitag-Frage: Weshalb soll man auf Euren Klub wetten?
David Zibung (Luzern):
«Weil unsere Mannschaft zusammengeblieben ist und wir uns in El Gouna (Ägypten) hervorragend auf die Rückrunde vorbereiten konnten.»
Benjamin Huggel (Basel):
«Weil wir über ein gutes, ausgeglichenes Kader verfügen – und Erfahrung darin besitzen, mit grossem Erwartungsdruck umzugehen.»
Silvan Aegerter (Zürich):
«Wir haben ein starkes Kollektiv. Alle Spieler sind hungrig und wollen Grosses erreichen. Zudem werden in der zweiten Saisonhälfte drei bis vier bisher verletzt gewesene Spieler ins Team zurückkehren. Davon werden wir sicher profitieren.»
Marco Wölfli (Young Boys):
«Weil wie eine junge Mannschaft mit viel Qualität und Potenzial besitzen. Was uns noch fehlt, ist die Konstanz. Ich bin guten Mutes, dass wir dies korrigieren und uns nach oben arbeiten.»
Boris Smiljanic (Grasshoppers):
«Weil viele erfahrene Spieler von Verletzungen zurückkehren. Nun können sich die Jungen besser orientieren und noch frecher auftreten. Wir dürfen nicht zu lieb mit dem Gegner umgehen – müssen mutiger und schlauer sein.»
Je näher der Wiederbeginn der Meisterschaft, desto vorsichtiger die Voten der Spieler. Das klarste Statement kommt ausgerechnet vom sonst eher zurückhaltenden FCZ-Captain Silvan Aegerter. Spricht der Solothurner davon, «Grosses erreichen zu wollen» (das will allerdings jeder), kann er nur den Meistertitel meinen. Was denken Sie – sehr geehrte Leser? Hat der FCZ das Potenzial, Luzern und Basel zu überholen?
Ich behaupte, dass sich die Meisterschaft für den FCZ schon am Samstag entscheidet. Nur wenn die Fischer-Mannschaft den FCL bezwingt – und endlich beweist, dass sie auch gegen Spitzenteams gewinnen kann, ist sie ein echter Titelkandidat.
Auch im Tabellenkeller steht dem Zürcher Fussball schon in der ersten Runde ein wegweisendes Ereignis bevor. GC muss in St. Gallen punkten, sonst sind alle guten Vorsätze bereits Schnee von gestern und die Grasshoppers auf dem Weg in die Challenge League…