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Darf ein FCZ-Fan GC zu Grunde richten?

Thomas Renggli am Samstag den 19. Februar 2011
Auf der Notschlafstelle für Fussballklubs: GC-Präsident Urs Linsi.

Auf der Notschlafstelle für Fussballklubs: GC-Präsident Urs Linsi.

Im Stadtzürcher Fussball gibt es keine Grauzone. Schwarz oder Weiss. Jenseits oder diesseits der Geleise. GC oder FCZ. Wer für sich die Neutralität beansprucht, ist ein Heuchler. Wer die Fusion fordert, verkennt die Lage komplett. 1 +1 ergäbe in diesem Fall nicht 2, sondern 0.

Wer’s nicht glaubt, dem sei der Blick nach Oerlikon empfohlen. Dort war einst der populärste städtische Sportklub zuhause – der Zürcher SC. Zwar notorisch erfolglos und im Pendelverkehr zwischen den Ligen, aber an Ausstrahlungskraft und Emotionalität das Mass aller Dinge. Für den «Z» litten die Fans Höllenqualen, ärgerten sich über Niederlagen gegen Ajoie, Uzwil und Olten Grün und Blau – und träumten trotzdem in Blau-Weiss-Rot.

Tempi passati. Mit dem Einstieg von GC-Mäzen Walter Frey erhielt der ZSC 1997 ein tierisches Anhängsel, eine finanzielle Lebensversicherung und echte sportliche Qualität, doch die Emotionen blieben auf der Strecke. Heute schlägt das Löwenherz nur noch dann höher, wenn die Lions um den Meistertitel spielen. Erfolg lässt sich kaufen. Die Leidenschaft des Publikums aber nicht. Im neuen Hallenstadion herrscht im Alltag oft eine Stimmung wie an der Abendandacht.

Im Fussball wird es nie soweit kommen. Zürich United wäre eine Totgeburt. Trotzdem wird das Modell immer dann aus der Schublade geholt, wenn es einem der Stadtrivalen schlecht geht. Derzeit befinden sich die Grasshoppers auf der Notschlafstelle für Fussballklubs. Ohne Geld, ohne Stadion – ohne Aussicht auf Asyl.

Verwaltungsratspräsident Urs Linsi, einst als CS-Sanierer ein Erfolgsmanager, leistet sich eine der fatalsten Fehleinschätzungen in der Zürcher Sportgeschichte. Er ging davon aus, dass der noble Grasshopper Club in der Provinz mit offenen Armen empfangen wird – wusste aber nicht einmal, mit wem er über das Gastrecht verhandeln muss. Suhr ist nicht Aarau. Nun steht er in der Sackgasse, muss zum Rückzieher ansetzen und verdient sich den Titel des Tors des Jahres. Das Tor des Monats wäre erstrebenswerter.

Linsi wuchs als Sohn eines Pfarrers im Zürcher Arbeiterquartier Aussersihl auf. Aussersihl ist FCZ-Revier. Linsi besass gar keine Wahl – der FCZ war von Anfang an sein Verein. Daran ändert sich lange nichts – bis er am 18. September 2009 von den Grasshoppers als Retter an Bord geholt wurde. Bisher ohne jegliche positive Wirkung. Im Gegenteil: In seinem Sanierungs-Eifer hat sich Linsi zwischen Niederhasli, Aarau und Emmen selbst ausgedribbelt. Wer setzt dem unwürdigen Treiben ein Ende? Wer verhindert, dass ein FCZ-Fan den stolzen Grasshopper Club zu Grunde richtet?

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36 Kommentare zu “Darf ein FCZ-Fan GC zu Grunde richten?”

  1. René sagt:

    Ich zweifle in gar keinem Fall die guten Absichten Linsi’s an, die Kosten bei den Grasshoppers herunterzubringen, was dringend nötig ist. Was ich aber nicht begreife ist, dass Linsi mit Hüftschüssen versucht die Zürcher Stadtregierung zu nötigen oder gar zu erpressen. Er weiss genau, aus seiner früheren Tätigkeit, dass Druck Gegendruck erzeugt und dass man gute Lösungen eher im direkten, konstruktiven Gespräch suchen sollte. Ich bin enttäuscht von Linsi, er wurde als Messias inthronisiert, was hat er bis jetzt erreicht? Nichts! Er hat weder Sponoren gefunden, welche ohne wenn und aber GCZ unterstützen wollen. Er hat es versäumt, den Wasserkopf in der GCZ Administration zu reorganisieren. Es laufen an GCZ Spielen mehr Funktionäre herum als Zuschauer. Er hat seine, ihm nachgesagte Diplomatenader entweder an der Garderobe deponiert, oder sie war gar nie vorhanden.Zusammenfassend: Linsi hat die Lage von GCZ nur verschlimmert und den Ruf des ehemaligen Edelclubs ramponiert mit seinen erbärmlichen Auftritten in jedem noch so kleinen Fernsehstudio und mit seinen an “Bettler” erinnernde Medienpräsenz.
    Er täte gut daran, wenn er sich endlich ganz klar zu den Vorhaltungen von Thomas Renggli äussern würde! Die Fans wären ihm dankbar!

  2. Beni Rosenberger sagt:

    Linsi ist tatsächlich eine Fehlbesetzung bei GC. Er ist ein Buchhalter ohne Emotionen und ohne Gespühr für diesen Traditionsverein. GC ist mehr als ein Fussballclub. GC ist eine Institution in Zürich und dies seit 125 Jahren. Linsi hat dies nie kapiert und führt GC wie irgendeinen Betrieb. Er schaut nur auf die Kosten und hat Löcher gefunden, die es eigentlich gar nie gegeben hat. Vogel musste in der Öffentlichkeit dafür geradestehen, dabei hat Vogel nur das gemacht, was in allen anderen Fussballklubs gang und gäbe ist wie z.Bsp. die Finanzierung von Transfers durch Privatpersonen, etc. Vogel ist durch und durch Profi in diesem Geschäft, was man von Linsi nicht behaupten kann. Bereits kurz nach Amtsantritt hat er der Marke GC enorm geschadet, indem er angebliche, grosse finanzielle Löcher aufdeckte. So kann man ja keine Sponsoren finden ! Was er jetzt mit diesem Vorpreschen GC angetan hat, ist unbeschreiblich und treibt jeden richtigen GC-Fan auf die Palme. Schon bei seinem Amsanstritt hat er ja zugegeben, dass er immer FCZ-Fan war. Das sagt ja alles. Das kann ja nicht gut gehen. Je schneller er entfernt wird, umso besser für GC. Da müssen bessere Leute gefunden werden, die mit mehr Herzblut und Fussballverstand GC weiterbringen.

    • Andi sagt:

      In einer Turnaround Situation sind Emotionen und sogenannte “Traditionen” auch fehl am Platz. Die Aufgabe eines Sanierers ist es alte Zöpfe abzuschneiden und eben nicht wie bisher weiter zu “wursteln”. Herr Linsi ist also genau der richtige Mann, er bringt eine frische Aussenperspektive und scheut sich nicht die Probleme gründlich anzugehen. Die Zeit der verkorksten Traditionalisten (nichts hören, nichts sehe, nichts sagen) ist bei GC definitiv vorbei, die Finanzen müssen jetzt in Ordnung gebracht werden. Dies durch Massnahmen auf der Einnahmeseite (neue Anteilshalter) und Kostenseite (günstigeres Stadion). Alles Andere ist sekundär, mit den Emotionen klappt’s dann irgendwann auch wieder.

  3. Dani sagt:

    Egal ob mit oder ohne Linsi, GC ist praktisch erledigt. Sie haben sich ihr eigenes Grab geschaufelt.

  4. Karl Eigenmann sagt:

    Als Nicht-GC-Fan löst die ganze Angelegenheit eine gewisse Schadenfreude aus. Vor allem wenn ich daran denke, auf was für einem hohen Ross der ganze GC-Tross über Jahrzehnte gesessen ist. Jetzt auf Linsi zu schiessen zeigt den Charakter der Protagonisten. “Darf ein FCZ-Fan GC zu Grunde richten?” – ganz klar: “Ja, er darf!” Man muss ja wirklich sackblöd sein, einen Fan des Stadtrivalen in einer Krisensituation als Präsident einzusetzen! Insbesondere, weil es ja kein Geheimnis war! Als Fussballfan bin ich natürlich über die Situation besorgt – wenn ein Traditionsklub hopps geht! Aber wir Zürcher haben ja Sorgen… In Genf war das viel schlimmer, dort gibt es zwar ein Super-Stadion aber neben dem SFC keinen weiteren Spitzen-Klub, somit bleibt Zürich im Gegensatz zu Genf erstklassig. Das war ja auch schon so, als sich der FCZ vorübergehend aus der SL verabschieden musste… So liebe GC-Fans: Kopf hoch, irgenwie kommt das schon noch gut, wenn vielleicht auch erst in ein paar Jahren.

  5. Ueli Knobel sagt:

    Urs Linsi IST eine ABSOLUTE Fehlbesetzung! Die Bankenwelt ist ja auch etwas ganz anderes, als das Führen eines Fussballklubs. Schade, dass die massgebenden Leute dies nicht verhindert haben! Jetzt müssen sie halt die gesalzene Suppe auslöffeln. Leid tun mir nur die echten Fans, die mit Herzblut hinter GC stehen!

  6. Dan Horber sagt:

    Linsi schlägt nur den Deckel des Sarges zu. Doch das Grab haben andere geschaufelt.

    So nebenbei: Nachdem die Stadt bereits beim Letzigrund jährlich mehrere Mio. CHF Defizit decken muss, würde dann der neue Hardturm plötzlich Überschüsse generieren? Wäre die neue Stadionmiete für GC überhaupt tragbar? Handling und Sicherheitskosten werden auch im neuen Hardturm wohl kaum billiger sein…

    • Cornelia Bossart sagt:

      Sehr gutes Argument Herr Horber, darüber scheint sich wirklich niemand Gedanken zu machen. Ein neues Stadion ist erst dann die Lösung, wenn der Klub Eigentümer ist und den vollen Spielraum ausnutzen kann. Die Stadt hat doch gar kein Interesse an einer schnellen Lösung, sonst wird der Letzigrund zum finanziellen Pferdefuss für die Stadt. Mit einem LCZ Meeting und 3 Konzerten im Jahr lässt sich nun mal nicht nicht wirtschaften. Deshalb auch die horrende Miete für die beiden Klubs um noch möglichst lange viel Geld einzunehmen. Bei der Erstellung des Letzigrund war klar, dass das Hardturm projekt intern auf Eis gelegt wird, nur hat das die Stadt allen Beteiligten “clever” verschwiegen., allen Beteuerunen und Dementi zum Trotz!! Die ursprüngliche Planung sah nie einen neuen Letzigrund und einen neuen Hardturm vor, die Stadt braucht schlicht weg nicht 2 so teure Stadien. Dem Euphoriker Ledergerber sei Dank, er sollte sich was schämen, die beiden Clubs wurden bewusst hintergangen, das ganze ist eine riesen Sauerei.

  7. Martin Sutter sagt:

    Ach Gott, vor ein paar Jahren haben der FCZ und der BC Basel in der NLB gespielt, und so weit ist GC ja noch lange nicht. Die beiden anderen Klubs haben es auch wieder an die Spitze geschafft, GC wird in ein paar Jahren auch dort stehen. Die Politiker sollen sich einfach selber mal einen Tritt in den Allerwertesten geben damit das neue Stadion rasch gebaut wird. Und wenn man liest, wie wenig im Vergleich andere Teams in anderen Städten für Sicherheitskosten, Stadionmieten usw. bezahlen müssen wäre ein Entgegenkommen gegenüber GC und dem FCZ da auch angebracht.

  8. Marc Lehmann sagt:

    Herrn Linsi jetzt in die Pfanne zu hauen ist etwas gar billig. Er kommt um die ökonomischen Gesetzmässigkeiten eben auch nicht herum. Die Fussballbegeisterung der Zürcher hält sich nunmal in Grenzen. Trotzdem haben diese Fans einen Anspruch auf Unterstützung von der Stadt. Schliesslich beruft man sich sonst auch so gerne auf die soziokulturelle Durchmischung. Auch mit einem neuen Stadion lässt sich die grundsätzliche strukturelle Not nur wenig lindern. Sicher man verkauft die eine oder andere Loge mehr aber ohne eine qualitative Steigerung des auf dem Platz gebotenen wird sich das strukturelle Defizit der Vereine nicht wirlich lösen lassen. Und hier steht man im internationalen Spielerwettbewerb, der talentierte Spieler sofort ins Ausland zieht. Der Schweizer Werbemarkt (inkl. TV) gibt nun mal nicht viel her um Spektakel auf dem Rasen nachhaltig zu finanzieren. Der FCZ ist ja strukturell genau so pleite wie GC! Ohne Einahmen aus der Champions League wäre auch dort Lichter löschen. Beide Clubs leben seit Jahrzehnten von Einzelgönnern. GC hatte halt einfach jahrelang die Möglichkeit mit der grösseren Kelle anzurichten. Aber auch Herr Hotz ja beim FCZ nur Geld vernichtet. Die Stadt hat hier eine Verantwortung und vor allem ungelöste Aufgabe. Mit dem Durchführen von teuren Cüblievents (EM, Leichtathletik WM) ist es nicht getan. Ich kenne keine Stadt auf dieser Welt, wo es nicht möglich ist, dem doch immer noch populärsten Sport eine adäquate Stadionlösung zur Verfügung zu stellen. Selbst in chronisch pleite deutschen Bundesligastädten im Ruhrgebiet ist dies möglich. Aber dazu braucht es eben etwas Kreativität. Aber in Zürich dürfte warscheinlich nicht mal ein Namensgeber das Stadion mit einer Leuchtschrift versehen da dies als Lichtverschmutzung eingestuft würde.

  9. Peter Locher sagt:

    Dieser sehr polemische Artikel ist nichts anderes als billige Stimmungsmache und Trittbrettfahrer-Journalismus. Auf bedenklich tiefem Niveau für eine Zeitung die sich doch eigentlich vom Boulevard abheben möchte. Wenn man solche Zeilen liest, kommen hierbei Zweifel auf.

    • Hugo sagt:

      hm, dies ist immer noch ein unabhängiger Blog und da darf man polemisierern und anecken wie man will. Hat null und nix mit der Meinung der Zeitung zu tun … und falls Sie den Blog nicht mögen, dann lesen Sie ihn doch einfach nicht, dies spart ihnen die Zeit und den Ärger und uns den überflüssigen Kommentar …

  10. Ruedi sagt:

    Bei aller (berechtigter) kritischer Betrachtung der Arbeitsergebnisse von Urs Linsi gilt es festzuhalten das die Fussball-Sektion schon lange vor ihm am Boden lag! Er hat es abe auch nicht verstanden, die Situation substantiell zu verbessern, und die Diskusionen um den Stadioin-Standort sind für eine Marke wie GC, und den Standort Zürich schlicht blamabel.
    GC hat schon viel zulange strukurelle Probleme welche nie richtig gelöst wurden. Früher reichte es, wenn man einen Mäzenen auftreiben kann, der dann das Minus übernimmt und sich dafür etwas im GC-Ruhm sonnen darf. Die Kostenentwicklung im modernen Fussball verhindert dies aber zunehmend, da selbst für rührselige Mäzenen auf Dauer schlicht zu teuer.
    Somit kann man Urs Linsi nur folgenden Rat mit auf den Weg geben: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”

  11. Peter Locher sagt:

    @Ruedi
    Man sollte aber in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass ALLE Schweizer Fussballclubs genau dieses Grundproblem haben! Profi-Fussball ist hierzulande ein Verlust-Geschäft, da kann eine Club-Führung machen was sie will. Die einzige Ausnahme ist der Verein der die Champions League bestreiten kann. Aber auch dort muss natürlich – zuerst – einmal tüchtig investiert werden. Auch der FCB (Gigi Oehri), der FCZ (Canepa, früher Hotz u. Nägeli), u.alle anderen CH-Klubs sind von Gönnern abhängig. Solange kein Licht am Horizont ist bezüglich neuem Hardturm ist es sehr schwierig für GC neue Investoren anzuwerben, ob der Präsident jetzt Linsi oder jemand anders ist! Es ist keine billige Ausrede von GC, dass die Stadt bzw. das Stadion-Problem im Wesentlichsten die Ursache für die Finanzprobleme darstellen, das ist einfach Fakt. Ich gehe jede Wette ein, sobald ein klarer Entscheid für das neue Stadion gefällt ist und keine Einsprachen mehr möglich sind, werden bei GC wieder Gross-Investoren einsteigen. Das einzige was man der ehem. GC-Führung vorwerfen könnte: sie hätten den Versprechungen der damaligen Stadtregierung (“in 3 Jahren ist der neue Hardturm gebaut”) keinen Glauben schenken sollen. Man war da evt. ein wenig gutgläubig und zu optimistisch, man hat auch die Mentalität der Stadt zuwenig stark gewichtet. Die Stadt Zürich will kein reines Fussball-Stadion dass den Vereinen gehört, man will den Letzigrund profitabel bzw. kostendeckend betreiben. Rat an GC und den FCZ: Bei der nächsten Meisterfeier die Politiker nicht mehr einladen oder sich von ihnen (zur Imagepflege) einalden lassen. Leute ohne Charakter (Haltung), Loyalität und Herz braucht man nicht als “Freunde”.

  12. Roman sagt:

    Mir stossen bei dieser Diskussion, 2 Sachen relativ sauer auf:
    1: bin ich der Meinung das unsere Kicker halt (viel) zuviel verdienen.
    2: ist es sicherlich nicht die Aufgabe des Steuerzahlers für das Hobby einiger weniger zu bezahlen.
    Jedenfalls finde ich das der Letzigrund besser als das Dargebotene ist.

    Ergo sollen doch die Klubs halt zusammenlegen und Ihr Fussballstadion selber bauen, dann hätten sie die Gewähr das kein inkompetenter Politiker sein Veto einlegt.

    • Martin sagt:

      @Roman

      Bei Punkt 1 gebe ich dir recht.

      Aber Punkt 2, sorry, hier geht es um das Arbeitervolk welches sich gerne (guten) Fussball anschauen möchte.
      Der Steuerzahler in Zürich unterstützt aber zum Bsp. ein Opernhaus mit jährlichen Beiträgen in Millionenhöhe.
      Doch sollte man hier mal erstens die Finanzkraft und zweitens die Zahl der zahlenenden Zuschauer vergleichen….
      Es kann doch nicht sein, dass der Steuerzahler für die gutbetuchten Opern-Besucher noch Kohle einschiesst aber dem Arbeiter bei seiner Freizeitunterhaltung nichts geben will. Aber so ist halt die Banken-Stadt!

      • Libero sagt:

        @MArtin

        Was du da sagst:
        ” hier geht es um das Arbeitervolk welches sich gerne (guten) Fussball anschauen möchte.
        ……. für die gutbetuchten Opern-Besucher noch Kohle einschiesst aber dem Arbeiter bei seiner Freizeitunterhaltung nichts geben will.”
        Ist nicht nur absurd, sondern bereits abscheulich und v.a. so was von diskriminierend! In welchem vergangenen Jahrhundert lebst du?

        Sachlich gesehen meinte ich eigentlich auch, dass die Subventionen für JEGLICHE sogenannte KULTUR (vom Opernhaus über die Rote Fabrik bis zur “Soziokultur”) naja, zumindest uberdacht werden müssten. Wer Kultur jedweder Art konsumieren will, soll dafür bezahlen.
        ABER DAS GILT AUCH FUER JEDE ART VON SPORT-SHOW!!!!

        Was das Gejammer von wegen dem Stadion betrifft, möchte ich auf folgendes Hinweisen:
        Der ZH-Stadtrat muss 220 Mio einsparen. Und was macht er? Er zaubert über 100 Mio. Mehreinnahmen aus dem Hut, und das, was dann noch gespart werden muss, geht zulasten der Angestellten.

        Wie wärs denn, wenn die Tschütteliklubs beim Sparen AUCH beim Personal anfangen täten?
        Ach so, dann würde ja keiner mehr für GC kicken?
        (ALLE andern Klubs mitgemeint, übrigens.)
        Ja und? Wäre dom Marktwirtschaft, so Angebot und Nachfrage? Oder nöd?
        Hätte sich GC halt out of Business gewirtschaftet, kann im globalen Markt geschehen .. !

        Ach ja, Stell dir mal vor ALLE rund 25’000 städtischen Angestellten würden aufgrund ihrer Lohneinbussen zu einem anderen Klub wechseln?
        🙁

        • Martin sagt:

          @ Libero

          Was hat die Stadiondiskussion jetzt mit der städtischen Lohnpolitik zu tun??
          Das versteh ich jetzt nicht ganz, sorry….
          Ich habe nur gesagt, dass Leute die sich ein Besuch (oder auch mehrere) im Opernhaus leisten können wohl kaum ein Problem damit haben wenn auf Grund von Subventionskürzungen die Ticktes um die Hälfte teurer werden.
          Ein Familienvater aus der Mittelschicht, der mit seinen Kindern aber ab und zu mal ein Fussballspiel schauen möchte, welches genau so Kultur ist, kann das ganz hart treffen.

          Und sollen die 25’000 städtischen Angestellten sich doch einen neuen Job suchen wenn sie mit der Lohnpolitik nicht zufrieden sind. Das ist in der Privatwirtschaft nicht anders. Entweder man akzeptiert es oder handelt. Aber jammern auf hohem Niveau kann der Zürcher ja sehr gut.

          • Libero sagt:

            @Martin

            Es hat DAMIT zu tun, dass ich’s echt pervers finde, wenn 25’000 Menschen Lohneinbussen in Kauf nehmen müssen, und gleichzeitig geklagt wird, GC habe finanzielle Probleme, aber ohne auch nur im Traum daran zu denken, die höchstbezahlten tschütteler etwas weniger höchst zu bezahlen
            Das Defizit sollen gefälligst die Steuerzahler entrichten.
            Kennen wir doch, oder?
            Ach ja, und wissen sie was?
            TramführerInnen, Stromer, die wo dir Strassen im Winter sauber machen, Feuerwehrmenschen und so sind im fall auch städtische Angestellte.

          • Libero sagt:

            @Martin zum 2ten

            Und wenn sich ein Tschütteliklub finanziell zugrunderichtet, dann soll er gefälligst Konkurs anmelden. Wie jedes entsprechende Maler- oder Maurergeschäft und noch viel mehr Gastro- und Modelädeli auch.
            Es kann und darf nicht sein, die Schuld für die eigene Misswirtschaft anderen in die Schuhe zu schieben und dann von denselben anderen zu das Geld zu erwarten, …………… !

            Und wenn dir ein GC-Ticket zu teuer ist – DEIN Problem!
            MIR ist ein Audi A6 auch zu teuer – habe deshalb auch keinen!

          • Martin sagt:

            Bedenke nur eines: Dein Arbeitgeber, das Volk, hat ja gesagt zum Stadion.

          • Libero sagt:

            Das Volk hat auch JA gesagt zum Personal- und Besoldungsrecht.
            Was jetzt ausser Kraft gesetzt wird.
            Aber DAS scheint DAS VOLK ja nicht zu kümmern … !
            🙁

  13. Roman sagt:

    @ Martin,
    ich gebe Dir im Falle des Opernhauses ja auch recht, aber der viel gescholtene Letzigrund war von Anfang an als Multifunktions Stadion geplant, wie übrigens das Hallenstadion auch, und haben den werten Steuerzahler ebenfalls etliche Millionen gekostet.
    Nur scheint mir die SVP (ZSC) finanziell potenter zu sein, als die FDP (GCZ) oder gar die SP (FCZ), da der Z sich offensichtlich mit Walter Frey’s Millionen im Rücken, und seiner geballten Wirtschaftskraft, ein eigenes Stadion vorantreibt, belieben sich die Fussballer im tränenreichem Gejammer zu gefallen. Vielleicht sollten sich die Herren Linsi und Canepa halt mal eine Tramhaltestelle weiter nach Westen zu fahren, um bei Walti Frey sich schlau zu machen, Vielleicht könnten sich das Trio auf ein Hockey- Fussballstadion einigen…………..

  14. chris sagt:

    Der GC wird nicht zugrunde gehen. Es spielt auch keine Rolle ob man für FZC oder GC ist. Fakt ist das wir alle FCZ’ler und Züri Grasshopper nach Strich und Faden von der Politik, der Stadt und dem System verarscht werden. Das ist alles ! Ob Linsi früher FCZ’ler war oder nicht spielt doch keine Rolle. Das umgekehrte gibt es ja dann immer wieder wenn GC an der Spitze ist und der FCZ am Schwanz. Dann wechseln wieder viele unauffällige FCZ Mitläufer die Geleise. Und scheinbar bemerkt es Niemand. So war es schon immer und ist es auch heute.

  15. Richard N sagt:

    Wieso wäre ein Rückzieher, sprich Verbleib im Letzigrund, ein Eigentor? Herr Schifferle bleibt die Antwort schuldig. Im schlechtesten Fall wäre man gleich weit wie jetzt. Wo bitteschön ist also das Eigentor? Liest man die Pressemeldungen der vergangenen Tage (sogar in Brasilien war der mögliche Auszug aus Zürich ein Thema) so erkennt man, wo der Imageschaden liegt. Man schüttelt vor allem den Kopf über die Weltmetropole Zürich, die es in 10 Jahren nicht fertigbringt ein Stadiönli zu bauen. Schifferle sollte sich also besser auf diesen wahren Skandal fokussieren. Mittlerweile ist sogar Herr Canepa aufgewacht und bricht eine Lanze für die Hoppers. Da soltte doch auch ein Pressemitarbeiter der Schweizer Illustrierten den Durchblick behalten, oder?

  16. Peter Locher sagt:

    Es wäre ein Geschenk des Himmels wenn sich Walter Frey für GC engagieren könnte.
    Bin auch explizit der Meinung, dass Fussballer generell überschätzt sind in der Sportwelt (meine Meinung).
    Und dass sie infolgedessen (weltweite Preistreiberei bis zum geht nicht mehr) oft viel zuviel verdienen.
    Die Fussballer hierzulande sind aber noch relativ bescheiden überbezahlt im weltweiten Vergleich, im Ausland ist es noch viel krasser. Wenn die Schweiz hier nicht mehr mitmacht, haben bzw. hätten wir hier nur noch 1. Liga-Fussball, das ist die Realität. Wie sich Hr. Canepa heute im TA äussert, erntet bei mir grössten Respekt, es ist in diesem Falle auch wirklich angezeigt, einmal mit “Internas” zu zeigen was für “Ehren-Männer” (u. -Frauen) z.T. in der Politik Spitzenposten innehaben. GC hatte leider solchen Leuten Glauben geschenkt. Die Stadt Zürich will kein Fussballstadion, man will den Letzigrund betreiben und das wars. Falls GC und der FCZ irgendwann einmal doch noch ein Fussballstadion hinkriegen, dann wird die Stadt Zürich schauen müssen, wie sie dieses Leichtathletik-Stadion kostendeckend betreiben können, viel Glück… Dem GC wünsche ich nur das Beste, es ist zu hoffen dass man diese schwierigen Zeiten ohne Abstieg überstehen kann.

  17. Oliver sagt:

    Ein Fussballclub braucht sein eigenes Stadion um Erfolg zu haben. Der FCZ hat nach wie vor seinen Letzigrund, wo er zuhause ist und immer zuhause war.
    Den Grasshoppers hat man ihre Heimat mit dem Abbruch des Hardturms gestohlen. Vor einigen Jahren mussten sie bereits ihr Trainingsgelände nach Niederhasli verlegen, weil es für sie in der Stadt keinen Platz mehr gab.
    Nun haben es die FCZ Fans in der Zürcher Politik bald geschafft, dass GC auch die Spiele nicht mehr in der Stadt austragen kann.
    Zugeben, der FC Zürich verfügt über eine viel grössere Anhängerschaft als der Grasshopper Club. Und trotzdem hat auch ein “kleiner” Club wie GC eine Daseinsberechtigung, wie jeder andere traditionelle Zürcher Sportverein. In dem man den Hoppers mit ihrer kleineren Fangemeinde dieselben Mietkosten wie dem “grossen” FCZ verrechnet, entzieht man ihnen jegliche Chance für einen wirtschaftlichen Erfolg.
    Es gibt für Linsi gar keine andere Wahl als die Stadt zu verlassen, wenn er diesen Club nicht in den finanziellen Abgrund reiten möchte. Es gibt aber Herren in der Politik, die eine Wahl haben. Ich und viele GC Anhänger haben die Wahl leider erst bei den nächsten Wahlen, vorher sind wir den Anti-GC Verschwörern in der Politik leider ausgeliefert.

  18. François sagt:

    Wenn ein Traditionsverein um sein Überleben kämpft, so ist dies stets emotional. Für den Verein selbst, für die “Gegner”, für die Fans. Ich mag Fussball, habe jedoch keine Präferenzen im Schweizerfussball. Was mich an der ganzen Misere nachdenklich stimmt, ist der Umstand, dass sich Menschen über das “Leid” anderer freuen können… Eine verwerfliche Sache!
    Eine Bemerkung zur Besetzung des “GCZ-Retters”: Schuster bleib bei Deinen Leisten.

  19. Andy Dreyer sagt:

    Ich glaube Linsi macht das Beste aus der Situation. Da wurde schon lange vor ihm vieles falsch gemacht, das kann man ihm jetzt nicht in die Schuhe schieben. Natürlich hätte er vielleicht be den Verhandlungen mit der Stadt diplomatischer vorgehen können und weniger auf Konfrontation. Aber man hats ja wieder gesehen, ewige Versprechungen, aber keine Taten von seiten der Beamten und Politiker. Irgendwann muss man dann halt die Konsequenzen ziehen und klar machen, dass es so nicht weitergehen kann. Immerhin hat die Stadionkontroverse jetzt ein viel grösseres mediales Echo gefunden, was wohl auch von Linsi beabsichtigt war. Der FCZ hat ja das selbe Problem und hat sich jetzt endlich auch gemeldet. Gutes Interview mit Canepa im TA.

    Es sind jetzt Macher gefragt, da diese ewigen Diskussionen und Schuldzuweisungen niemandem etwas bringen. GC wird nicht untergehen. Irgendeine Lösung wird man für das Stadionproblem schon finden.

  20. Wenger Bruno sagt:

    Guten Tag, kurz und bündig. Ohne eigenes Stadion kann ein Club heute nicht mehr überleben!!! Siehe YB, Basel, jetzt dann Thun. YB und Basel waren auch auf dem Sterbebett bis das neue Stadion kam…. Die sogenante Weltstadt bringt es nicht zustande, das kleine Thun aber schon.. PEINLICH….

  21. Fussball Scout Ivo sagt:

    So viel Wirbel um eine Sache die “nur” Zürich interessiert! – Wenn überhaupt? Ja, es ist eine absolute peinliche Angelegenheit für eine “möchtegern Weltstadt” wie Zürich, die nicht für den Fussball sich ordendlich einsetzt! Eine Schande! Wenn ich im Ausland vergleiche, fast egal in welchem Land / Stadt auf dieser Welt, bekundet der Fussball um einiges mehr an Stellen”wert”!
    Dringender Vorschlag an den lahmen Stadtrat Zürich: Finger einziehen, Stadionbau beginnen, so dass die Stadt Zürich sich wieder aufs wichtige Tagesgeschäft konzentieren kann!
    Alles andere wäre eine peinliche Schlappe für die ganze Stadt Zürich!

  22. Masucci sagt:

    Die gehen in Niederhasli auch von alleine zu Grunde. Keine Fans, keine Stimmung, kein Konzept, kein Businessplan der was taugt. Zu Deutsch heisst das unnötig.

  23. Ernst Baumann sagt:

    Scheint das ihr Journis am meisten darunter leiden, das – zugegebenermassen viel zu Spät – wenigstens einmal einer erkannt hat, das man nicht mehr Geld ausgeben soll als einnehmen. Euch Schreiberlingen gefällt natürlich immer nur Stimmung, sei es auf einem Sportplatz oder auf der Strasse an einer Mai Kundgebung. Da wird das Schreiben einfach – die Rechnung bezahlen die anderen! Der GC als Verein kann es verkraften nicht im Rampenlicht zu stehen. Im Eishockey spielt die Mannschaft in der 3. Liga – Die Stimmung innerhalb vom Team ist intakt – und die Mitglieder pflegen den GC Geist trotzdem. Es geht auch ohne die selbsternannten Experten der Medienzunft!

  24. Ruedi Schwarz sagt:

    Cornelia Bossart und Ernst Baumann bringen es genau auf den Punkt.
    Die Stadt Zürich hat gar kein Interesse an einem reinen Fussballstadion. Wer oder was soll dann den Letzigrund finanziell über Wasser halten. 1 LCZ-Meeting und 3 Konzerte pro Jahr?

  25. Ruedi von Steiger sagt:

    Ich sehe es diametral anders als Herr Renggli: Urs Linsi ist ein absolutes Genie und wird diesen Frühling als Derjenige in die GC-Geschichte eingehen, der diesen maroden, seit Jahren konzeptlos vor sich hin siechenden Verein innert zwei Jahren sanierte. Zum Zeitpunkt seines Amtsantritts hatte GC über Fr. 10 Mio. Schulden, die meisten Spieler gehörten nicht dem Verein und kein Gönner – besser gesagt: kein Spross – war mehr bereit, das strukturelle Defizit zu decken. Mittlerweile ist GC schuldenfrei, die Spieler gehören wieder GC und mit der Bank Vontobel wurde ein perfekt zu GC passender Sponsor aus der Stadt Zürich an Land gezogen. Nun hat er sich an das Problem namens strukturelle Defizit gemacht. Linsi hat das grösste Kostensparpotential bei den Stadionkosten ausgemacht und entsprechend gehandelt und enormen Druck auf die Stadt aufgesetzt und nicht locker gelassen. Nachdem nun auch noch Canepa auf den Plan getreten ist, muss man nicht Nostradamus heissen, um vorauszusehen dass die Stadt einerseits und GC/FCZ andererseits schon bald eine Einigung erzielen werden, welche eine Reduzierung der Kosten für beide Vereine zur Folge haben wird. Linsi wird also die Vorgabe, die Gesamtkosten um Fr. 1.5 Mio. zu reduzieren, erfüllen. Damit ist der Weg frei für eine Übernahme der Aktienmehrheit durch den sog. “Owner’s Club”. Dadurch wird GC – zumindest für die nächsten drei Jahre – nicht mehr gezwungen sein, alle tauglichen Spieler zu verkaufen, um das Defizit zu decken, was die sportliche Konkurrenzfähigkeit deutlich erhöhen wird. Entgegen allen Unkenrufen bin ich aufgrund des Ausgeführten überzeugt: Es geht wieder aufwärts mit GC.