Obwohl das Transferfenster noch bis Ende August geöffnet ist, wage ich zum Trainingsstart der Super-League-Mannschaften bereits eine Prognose für die kommende Saison.
FC Aarau
Herzlich Willkommen in der Modemetropole Aarau! Endlich kann ich mich auf der altehrwürdigen Brügglifeld-Tribüne wieder an einen Fackelspiess klammern, während im beissenden Rauch würziger Stumpen einsame und verzweifelte «Hopp Aarou»-Rufe auf das Feld prasseln. Und was gibt es Spannenderes als mit drei Punkten im Gepäck und einem Kafi Luz im hautfarbenen Kaffeebecher stundenlang durch das Aarauer Wohnquartier zu tingeln, um das Auto zu finden? Aber Obacht, die Aargauer Hauptstädter werden unter Trainer René Weiler mit erfrischendem Fussball die Liga aufmischen und bis zuletzt, um einen Europa-League-Platz kämpfen. Platz 5 für den FC Aarau in der Endabrechnung.
FC Lausanne-Sport
Auch der letzte verbleibende Club aus der Romandie verschwindet aus der höchsten Spielklasse, was bereits sechs Runden vor Schluss feststeht. Nur die Geisterspiele in Basel waren schlechter besucht, als die letzten Super-League-Spiele auf der Pontaise. Ein kleiner Lichtblick bietet hingegen das Trainingslager in Barcelona, in welchem der FC Lausanne-Sport in einem Freundschaftsspiel auf Lionel Messi trifft, der ablösefrei zu CF Cárcel Modelo de Barcelona transferiert wurde. Der Gefängnismannschaft vom Stadtteil Eixample.
FC Luzern
Nachdem Alex Frei das Jubelverbot an die Adresse von Carlos Bernegger erfolgreich durchgesetzt hat, zaubert der Sportchef weitere unnötige Regeln aus dem Hut. So muss Daniel Gygax regelmässig bei Frei vorsprechen, um grünes Licht für die neuesten Entwürfe seiner Tatoos einzuholen. Dies bringt Unruhe ins Team, was einzig Dimitar Rangelov beflügelt. Er schiesst seine Tore Nummer 2, 3 und 4 in der Super League – und den FC Luzern auf Rang 8.
BSC Young Boys
Die Berner Young Boys kommen auch unter dem neuen Trainer Uli Forte nicht auf Touren. Nach einer harmlosen Äusserung Fredi Bickels vermisst Forte plötzlich die Nestwärme und das Vertrauen. Da Forte aber einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat und weder Ciriaco Sforza (Weiterbildung) noch Urs Schönenberger (TV-Experte) verfügbar sind, setzen die YB-Verantwortlichen weiter auf Forte und suchen die Gründe für den Misserfolg auf anderen Ebenen. Nachdem der Platzwart den Kopf gerade noch aus der Schlinge ziehen kann, wird der Designer Tyler Brûlé engagiert um den Berner Sportclub junger Buben in die Berner Capitals zu verwandeln. Die YB-Wurscht wird von Brûlé aus dem Gastrokonzept gestrichen und die Capitals finden zu neuem Selbstvertrauen. Platz 4 in der RSL-Schlusstabelle.
FC Sion
Abgesehen von den üblichen Tanzeinlagen Christian Constantins und ein, zwei spektakulären Transfers ist es in dieser Saison ruhig um den FC Sion. Lediglich zwei Mal wechselt Constantin seinen Trainer aus und schliesst die Saison mit Bernard Challandes auf dem 6. Schlussrang ab.
Lesen Sie nächste Woche, wann die Meisterfeier des FC Zürich stattfindet, wie der FC Basel seine finanziellen Probleme in den Griff kriegen kann und wie der FC Thun mit Bingoabenden die Miete für das Stadion einspielt. Und natürlich auch wie es dem FC St. Gallen und den Grasshoppers läuft.
Abgesehen davon, dass man Sion durchaus als einen Club aus der Romandie bezeichnen darf und folgedessen Lausanne nicht der letzte Mohikaner der französisch sprechenden Schweiz sind, bin ich der Meinung das solche Prognosen lediglich zur Unterhaltung der gelangweilten Leserschaft dienen. 3 Wocvhen vor Saisonbeginne und knapp 3 Monate vor Transferschluss (in der Schweiz) ist es eher eine Lotterie denn eine fachliche Einschätzung. Vielleicht können Sie, Herr Zimmermann, am Ende der Saison nochmals Ihre ursprüngliche Einschätzung analysieren und Gründe für die groben Fehleinschätzungen liefern (auch wenn erst die Hälfte der Teilnehmer eingeordnet wurden). Das ist meine Prognose. Es kommt immer anders als man denkt. Aber so funktioniert unser beliebter Ballsport, von Überraschungen und Erwartetem. Es lebe der König Fussball
Entschuldigen Sie, Herr Zimmerli, nicht Herr Zimmermann.
Sie gehen wohl zum Lachen in den Keller? 😉
Aber, aber Herr Dominic H.! Von Fussball mögen Sie etwas verstehen, aber die erheiternde Ironie ist für Sie definitiv ein absolutes Fremdwort 😉
Jaja, lustig. Die Mannschaften, die ich nicht mag, klassiere ich mal hinten und meine Lieblingstschütteler schreib ich künstlich stark. Sehr fundiert. FCZ Meister? Im Traum vielleicht.
@ Dominic H. und Apfelmus
Zur Info; Sportprognosen dienen ledilgich zur Unterhaltung, oder wollen Sie sich hier weiterbilden? Ein ironische Voraschau auf die neue Saison ist allemal interessanter als der gefühlte 500ste Artiikel über das Bankgeheimnis.
Ob wir Meister werden oder nicht, wird sich zeigen. Aber wieso nimmt man an einem Wettbewerb teil, wenn man den gar nicht gewinnen will? Da verstehe ich Ex-GC Forte nicht, der ja bekanntlich gar nicht Meister werden wollte. Eines muss man Forte ja lassen, Ziel erreicht, bravo. Aber ob diese Einstellung nun bei seinem neuen Arbeitgeber auch Anklang findet? Der will doch seit Jahren Meister werden. Wir wollen es auch und solange es rechnerisch möglich ist, darf man davon auch träumen. Träume wurden oft auch schon wahr…. 🙂
Haha…
“Da verstehe ich Ex-GC Forte nicht, der ja bekanntlich gar nicht Meister werden wollte. Eines muss man Forte ja lassen, Ziel erreicht, bravo.”
Darum wollte YB Forte ja auch. YB tut ja seit Jahren nichts anderes, als alles zu geben, um nicht Meister zu werden… 🙂 Mir solls recht sein!
Schon mal was von Ironie gehört? Lies den Blog nochmal und dann sag mir wie Ernst das ganze wirklich sein soll.
Ein Traum vielleicht, aber ein schöner. 🙂
Ich fands noch lustig. Und die Äusserungen über das Brügglifeld – speziell die Rückreise – waren sogar äusserst fundiert, Herr Apfelmus! Ausser, dass die drei Punkte für die Auswärtsmannschaft immer gesetzt sind. Sonst reicht es ja nie zu Platz 5. Merci Herr Zimmerli für diese mutige Prognose und herzlich willkommen zurück im Brüggli:)
YB wird mit dem Blender Forte bestimmt nicht über den 5.Platz kommen
hmm…, bingo ist ein unterschätztes spiel. nestwärme – das neue killer-argument bei der trainersuche? messi, aufgepumpt wie einst sly stallone in escape to victory”, in “killing neymar” demnächst in diesem theater – wow! die neue bescheidenheit des ccc: nur noch eine einstellige anzahl trainer pro saison und nur noch fiat-direktionswagen? was gäbe es dann noch zu besprechen im wallis das ganze jahr über? das brügglifeld in aarau – der weiterhin aktive vorläufer des amphitheaters ist zurück – darauf einen lutz und nussgipfel. freude wird auf unterschiedlichste weise ausgedrückt: in teheran gibt es den “jubelperser”, in luzern den “befohlenen und reglementierten fussball-jubel” und -frisur. autokraten und ihre weltsicht führten einst schon zur erfindung des stecknadelkopfes.
freue mich jetzt schon auf die abschnitte über die zwei genialsten clubs des landes. wer sonst würde es schaffen, in einem geschenkten (so zumindest der plan) superteuren, neuen heim auch noch extravagante ausbauwünsche anbringen zu können? die wahren meister in der super league.
@ Dominic H.
Aha, Zimmerli ist also die Abkürzung für Zimmermann :-D.
Ich muss ein wenig schmunzeln, wenn ich die Kommentare von DH und MA lese. Dass dieser Blog (sprich des Autor’s Prognose) nicht wirklich ernst zu nehmen ist, erkennt man schon an den ersten paar Zeilen. Ich finde den Artikel sehr unterhaltsam und pointiert geschrieben. Man sollte nicht immer alles (inklusive sich selbst) so ernst nehmen, sich auch mal einfach nur zurücklehnen und unterhalten lassen. Es gibt genügend Missstände auf unserem schönen Planeten, die wir wirklich hinterfragen und Ernst nehmen sollten. Ich auf jeden Fall bin schon jetzt auf die Fortsetzung gespannt. Vor allem wie Herr Zimmerli den FCZ-Meistertitel erklären will (als eingefleischter FCB Fan)!?! Weiter so!
Ja der FC Zürich. ja aufgrund letzter Rückrunde wär für diese Saison ja vielleicht schon ein Platz unter den ersten 3 in Bereich des möglichen. Wenn die Mannschaft gehalten und ev. noch punktuell verstärkt werden könnte.
Nur soweit ich gelesen habe, steht ein Grossteil der Spieler zum Verkauf. Soviel damit zum kommenden Meister Zürich.
Ach Pat….. Wenn alles stimmt, was in der Zeitung steht und dann noch im soooooo seriösen Revolverblatt 20 Minuten, dann wäre die Welt ganz sicher noch eine Scheibe und der Ball eckig. Hüpf doch mal auf die http://www.fcz.ch Seite und guck was die offizielle FCZ Stellungsnahme zu diesem 20 Minuten Artikel geschrieben wird. 🙂
ok! Ich war drauf. Alles klar. Es ist mir schon bewusst, dass nicht alles stimmt was in der Zeitung steht.. heute mehr denn je.
Allerdings hab ich das hier jetzt nicht näher geprüft, da ich diese Meldung über den FCZ nicht als ungewöhnlich eingestuft hatte. War ja schon mal der Fall, dass der FCZ das ganze Tafelsilber verscherbelt hat.
Habe mal auf der «offiziellen» Website der Stadt Zürich nachgeschaut, da fand ich aber keine Stellungnahme über den Verkauf der Spieler des «Stadtklub». Ist doch der offizelle Klub der Stadt oder nicht?
FCZ Meister was Träumt der Nachts?
Ist dieser Artikel sachlich oder humorvoll gemeint? Er ist weder das eine noch das andere.
Lieber Max,
jeder Artikel in dem steht, dass der FCZ Meister wird, kann nur ironisch gemeint sein.
Was meinst Du, ist mein Kommentar ironisch oder ernst gemeint? Oder gar zynisch….
Viele Grüsse!
Abgesehen davon, dass dieser Artikel nur zur Unterhaltung dient, gehe ich nun auf ganz andere Sachen ein, was aber auch mit dem Saisonstart zu tun hat. Punkt 1: Ich frage mich seit eh und je, weshalb die Schweizer Liga um einiges früher beginnt als jede andere Liga in Europa. Also praktisch mitten in den Sommerferien wo so oder so die halbe Schweiz irgendwo Ferien macht und sich kaum Leute ins Stadion einfinden!!! Dann das Transferfenster was noch über 1 Monat offen ist und man teilweise dann Spieler noch verliert, obwohl diese vl schon 3-4 Runden mit gespielt haben….Für einen Vereins nicht gerade Optimal….
Ok dafür steigen ev die Chancen sich für die CL zu qualifizieren, da man ja schon Ernstkämpfe bestreiten konnte.
Haben Sie lieber Spiele im Winter, z.B. im kuscheligen Letzigrund?
Also wenns im Dezember 20 grad hat und im Juni 18 grad, dann ehrlich gesagt lieber im Winter….
Es gibt schon Parallelen von diesem Artikel zur Wochenvorschau von Mike Müller, jeweils am Ende von Giacobbo/Müller: der zündende Witz fehlt schmerzlich. Müller, immerhin, ist jeweils in 30 Sekunden fertig und man muss den Plunder nicht mal selber lesen.
Eine erfrischende, humorvolle Momentaufnahme. Mehr nicht. Denn der Transfertanz hat nicht mal richtig angefangen. Das gibt noch einige Wechsel. Bin gespannt auf das hoffentlich ebenso humoristische “Korrigendum.”
Prognosen in denen der FC Aarau nicht auf Platz 1 geführt werden sind völlig unrealistisch.
In der Sendung Doppelpass gibt es ab und zu auch eine Satirischen Beitrag.
Der Moderator betont aber immer sehr ausdrücklich:
ES IST ALLES NUR SATIRE
Das ist vielleicht ein Hinweis, dass so ein klare Deklaration auch bei diesem Beitrag leider nötig ist.