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Uli Hoeness ist leider kaum mehr tragbar!

Fabian Ruch am Mittwoch den 1. Mai 2013
Wird er einen Weg finden, relativ erhobenen Hauptes abtreten zu können? FC Bayern Präsident Uli Hoeness. (AFP/Ronald Wittek)

Wird er einen Weg finden, relativ erhobenen Hauptes abtreten zu können? FC Bayern Präsident Uli Hoeness. (AFP/Ronald Wittek)

Uli Hoeness ist mal wieder in seiner besten Rolle unterwegs: Er spaltet die Nation. Diesmal aber unfreiwillig. Deutschland diskutiert gerade lustvoll, prominent und auf allen Kanälen den unerwarteten, spektakulären Hoeness-Fall. Und natürlich sind die Verdienste des Bayern-Präsidenten unbestritten. Der Aufstieg Bayern Münchens zum sportlichen, wirtschaftlichen, infrastrukturellen Vorzeigeverein im Weltfussball ist sehr eng mit dem cleveren, smarten, ehrgeizigen Übermanager Hoeness verbunden. Er hat in den letzten 30 Jahren sehr, sehr, sehr viel zweifellos sehr, sehr, sehr richtig gemacht.

Aber: Uli Hoeness dürfte in den nächsten Wochen kaum zu halten sein an der Spitze Bayern Münchens. Das ist bedauerlich, weil es im Fussball deutlich dubiosere Figuren gibt, die wichtige Positionen bekleiden. Beim Weltverband FIFA beispielsweise, aber auch im Klubfussball, wo auf Funktionärsebene teilweise umstrittene, schmierige Geschäftsleute ihr Unwesen treiben. Uli Hoeness dagegen ist für viele Menschen immer noch ein Ehrenmann, selbst wenn er Steuern hinterzogen hat – und damit betrogen.

Doch es gibt ja enorm viele Beispiele für die soziale Ader von Uli Hoeness, der zahlreiche Fussballvereine, Personen und Organisationen unterstützt hat. Für einen wie ihn zählt ein Handschlag. Einer wie er steht über den Dingen. Bei einem wie ihm holen sich Bundeskanzlerin und Weltkonzern-CEO Ratschläge. So war das jedenfalls. Und weil dieser Hoeness in den letzten Jahrzehnten zum erfolgreichen, grossen, gerechten und manchmal selbstgerechten Gutmenschen aufgestiegen ist, wühlt sein Absturz nun derart viele Leute auf.

All die einflussreichen Freunde, die ihn derzeit beispielsweise in der Medienwelt noch schützen, dürften Uli Hoeness am Ende auch nicht helfen können. Einer, der wie Hoeness jahrelang mit solcher Leidenschaft und Akribie auf fehlbare Personen gezeigt hat, darf nicht angreifbar sein. Und sich schon gar nicht einen derart krassen Fehltritt wie Steuerhinterziehung leisten. Das ist egoistisch, unfair und falsch. Und nicht mit seinem tadellosen Image vereinbar. Nun sind unfeine Begriffe wie Betrug und Gier untrennbar mit dem Namen Uli Hoeness verbunden.

Und: Man stelle sich nur kurz vor, wie wortreich und unerbittlich Uli Hoeness eine Figur mit derartiger Doppelmoral wie Uli Hoeness kritisieren, zerpflücken und kaputtmachen würde.

Im Aufsichtsrat von Bayern München sitzen ganz viele ehrbare Leute, beispielsweise Wirtschaftskapitäne mächtiger Unternehmen, und die können es sich nicht leisten, in die Nähe dieses Skandals zu rücken. Die Affäre belastet am Ende auch den FC Bayern München zu stark. Noch halten die meisten Entscheidungsträger zu Uli Hoeness – Bayern bestreitet ja am Mittwoch im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals in Barcelona die nächste wichtige Begegnung.

In Deutschland sind Politiker und Führungskräfte in den letzten Jahren schon für erheblich geringere Sünden genüsslich auseinandergenommen und aus Amt und Würde gejagt worden. Bald werden die Fragezeichen, ob Uli Hoeness im Amt bleiben kann, vermutlich Ausrufezeichen weichen. Denn: Uli Hoeness ist als Bayern-Präsident kaum mehr tragbar!

Wenn Uli Hoeness schlau ist, und das ist er ja, dann wird er einen Weg finden, relativ erhobenen Hauptes abtreten zu können. Auch das ist letztlich bitter und sehr schade. Denn für seine brillante Arbeit als Manager und Steuermann in München sollte er eigentlich für immer ein Held und Vorbild sein.

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34 Kommentare zu “Uli Hoeness ist leider kaum mehr tragbar!”

  1. Raphi Beck sagt:

    Uli Hoeness ist nicht gierig! Der Deutsche Staat und die EU sind gierig!!

    • Mario Montecarlo sagt:

      Ist schon klar,Raphi Beck.Wie wäre es,wenn Schweizer das machen,was sie selbst auch fordern,nämlich sich nicht in die Steuergesetzgebung anderer Länder einzumischen?!Auch Amerikaner,deren Einkommensteuersätze deutlich geringer sind als die deutschen,sollten dann wohl nach Schweizer Lesart runter mit den Steuern.Deshalb haben die Amerikaner,nicht etwa der beliebte Herr Steinbrück,die Kavallerie in die Schweiz geschickt!

  2. Dan Horber sagt:

    Zweifellos hat Uli Hoeness dumm gehandelt, als er seine Einnahmen aus der Schweiz in Deutschland nicht versteuerte (so wie es sich anhört, handelt es sich um Kapitalgewinne, die in der Schweiz nicht einmal steuerbar wären). Im Prinzip wird er nur dafür bestraft, dass er seinen Wohnsitz in Deutschland und nicht in der Schweiz hat. Ganz abgesehen davon, dass er auch sonst deutlich weniger Steuern bezahlt hätte. So gesehen bleibt Hoeness durchaus ehrenwert.

    Wie man liest, hat Hoeness grosse Beträge an wohltätige Institutionen gespendet. Hätte er damit seine Steuern bezahlt, wäre ihm möglicherweise gleich viel Geld verblieben. Also von Geldgier scheint Hoeness nicht getrieben zu sein. Auch das ist ehrenwert.

    Gemäss einem Spiegel-Artikel entgingen Deutschland 2012 Steuereinnahmen von ca. 65 Milliarden durch Schwarzarbeit und ca. 10 bis 15 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung. Gemäss neuesten Schätzungen beträgt die Schwarzarbeit in Deutschland 13 % der gesamten Wirtschaftsleistung. Das Problem ist, dass Steuerhinterziehung in Deutschland ein Volkssport ist, der beim “Kleinen” beginnt und beim “Grossen” endet.

    Ich wage die These, dass die Mehrheit der Leute in Deutschland, die nun mit dem Mahnfinger auf Uli Hoeness zeigen, auch schon Steuern hinterzogen haben. Sei es durch Schwarzarbeit, sei es bei der Motorfahrzeugsteuer, sei es bei der ordentlichen Steuer.

    Wer im Glashaus sitzt, sollte deshalb nicht mit Steinen werfen. Kommt hinzu, dass Hoeness richtiggehend an den Pranger gestellt wird, was im Prinzip schon eine viel grössere Strafe darstellt als jede gerichtliche Verurteilung.

    In der Summe aller Argumente komme ich zum Schluss, dass Hoeness zwar einen grossen Fehler gemacht hat, unter dem Strich jedoch weiterhin zu den “moralischsten” und intergesten Personen in Deutschland gehört. Deshalb kann er auch im Amt bleiben.

    • Kevin Fritsche sagt:

      Ein Mann der Steuern hinterzogen hat, gehört weiterhin “zu den “moralischsten” und intergesten Personen in Deutschland”?
      Ist das nicht bedenklich?

    • Emil Gross sagt:

      Lieber Herr Horber

      ich glaube, so wie Sie den Uli Hoeness sehen, entspricht der Realität und sie beschreiben ihn wunderbar.

      Natürlich hat er jetzt einen grossen Mist gebaut, das weiss er ganz sicher am besten selber auch.
      Ihn aber deshalb als einen kriminellen hinzustellen, ist absoluter Schwachsinn.
      Für mich ist und bleibt er ein Ehrenmann, dem ich jederzeit blindlings meine Brieftasche geben würde und ganz sicher wäre, dass er nichteinmal hinein schauen würde, geschweige denn, etwas heraus nehmen.
      Nicht nur ist er ein Segen für den FC Bayern, für ganz Deutschland ist er ein Vorbild !
      Er ist ein positives Schlitzohr und das muss man in diesem Geschäft auch sein, aber noch mehr glänzte er durch seine vielen guten sozialen Verdienste die er ohne sie an die grosse Oeffentlichkeit zu zerren, ausführte.
      Auch sollten die grossen Summen, die er am Finanzamt vorbei geschleust haben stimmen, werden die niemals so hoch sein, wie das Gute, das er geleistet hat in all den vielen Jahren.
      Ich glaube, ich könnte vor Stolz kaum mehr gehen, wenn ich sagen dürfte, dass er mein Freund sei !
      Jetzt hat er halt mal einen Scheiss gemacht und jetzt können die vielen Gegner, endlich mal auf ihm herum trampeln, denn dazu hat er sehr selten, Gelegenheit geboten.
      Nach dem Gesetz ist er im Unrecht, aber für mich gibt es auch noch ein moralisches Recht und durch diese Mühle muss er jetzt gehen und finanziell alles regeln. Aber dann noch betrafen, wäre übertrieben !
      AUF GAR KEINEN FALL DARF ER SICH VOM FC. BAYERN TRENNEN. WER WÜRDE DENN DEM HERRN BLATTER WIEDER MAL DIE KAPPE WASCHEN….? ?
      Da ist er der einzige, der “Füdli” hat…….;-)

      • Claudio sagt:

        Gross unser Ueberblatter läst sich von keinem die Kappe wäschen – von Hoeness schon gar nicht mehr….er freut sich doch sicher diebisch, dass Hoeness jetzt kaltgestellt wurde. Selbst Blatters Vorgänger Havelange musste jetzt wegen Korruption die Segel streichen und als Ehrenpräsident zurücktreten – nur Blatter bleibt – und alle anderen fallen…irgendwie unglaublich, aber wahr

      • DAM sagt:

        @Emil Gross
        “AUF GAR KEINEN FALL DARF ER SICH VOM FC. BAYERN TRENNEN. WER WÜRDE DENN DEM HERRN BLATTER WIEDER MAL DIE KAPPE WASCHEN….? ?”

        Genau hier liegt das Problem. Durch sein Vergehen hat Hoeness sich in eine Situation gebracht, in der er eben genau nicht mehr so einfach andere anprangern kann. Dazu hat er sich selbst viel zu angreifbar gemacht.

  3. krooenliz sagt:

    Auf den Punkt gebracht. So sehr ich auch seinen Verlust als Präsident, Fussballmanager, ‘Polteri der Nation’ und Entertainer vermissen würde, er ist in einer Sackgasse gelandet. Und all seine positiven Taten lassen auch den Steuerbetrug nicht kompensieren oder vergessen machen. Somit bleibt nur ein ehrenvoller Rücktritt.

  4. vili sagt:

    Mich würde in der ganzen Diskussion interessieren, was man von den Herren Vettel, Schumacher etc halten soll. Diese betreiben ja indirket auch Steuerhinterziehung an Ihrem Staat…..halt irgendwie legal, aber eben doch nicht….
    Auch hier wird den Reichen ein “Schlupfloch” geboten, irgendwie möglichst viel Kohle ja nicht an den Staat weitergeben zu müssen….

    • Paul sagt:

      Genannte Herren haben Ihr Domizil ins Ausland verlegt. Hätte ja Herr Hoeness auch tun können.

      • ruedi matt sagt:

        Die genannten, in der Schweiz pauschalbesteuerten *Auslaender* duerfen in der Schweiz keinerlei Einkommen generieren, nur im Ausland. Benoetigen einen dauerhaften Wohnsitz in der Schweiz und werden aus den Bankzinsen mit 36% Verrechnungssteuer belastet. Das gleiche wird auch einem gebuertigen Schweizer zugestanden der mindestens 10 Jahre im Ausland gelebt und mit dem erarbeiteten Vermoegen wieder in seine Heimat zurueckkehrt. Buerger der Staaten
        USA, Kanada und Deutschland muessen Ihre Weltweiten-Einkommen und Vermoegen Deklarieren wo auch immer der
        Wohnsitz ist. Die unaus- und angesprochenen Personen verletzen Eindeutig die Gesetze Ihres Heimatstaates und nicht die der Schweiz. Der Fall Hoeness, mit seinen, im Januar offengelegten 20 milionen vergessenem Vermoegen, im April verhaftet und fuer 1million Kaution freigestellt und die Steuerschuld jetzt vom Finanzamt mit 1,2 mil. berechnet, was genau 6% ausmacht. Zusammen mit dem provozierten Medieneffekt vor der Verurteilung ist dieser Mann heute eine ausgesonderte Person. Ein beschaemendes Beispiel, eines von vielen, fuer die Deutsche Vorzeige- Gesetzgebeung, Europa und seine Zukunft.

  5. Herbert sagt:

    Ich habe geglaubt, es gelte die Unschuldsvermutung. Es kann ja auch nicht sein, dass wenn jemand sich gemäss gesetzlichen Möglichkeiten selber anzeigt, dies umgehend in den Medien bekannt gemacht wird. Das ist nicht nur unhaltbar, sondern strafbar. Aber leider ist es auch in diesem Fall so, dass eine massive Vorverurteilung stattfindet. Das ist nicht rechtstaatlich.

    Dazu kommt, dass sich Deutschland mal fragen sollte, wieso so viele Reiche sich in die Schweiz abmelden oder hier ein Konto eröffnen. Der Ankauf von CD’s von Kriminellen passt. Dem einen will man an den Kragen, dem anderen zahlt man Millionen!

  6. Auguste sagt:

    hmm…, “kaum” liesse ja ein hintertürchen offen. ich denke, er ist absolut untragbar geworden. seine zweifellos grossen verdienste werden ihm nicht helfen, weil er – man muss es annehmen – systematisch den staat betrogen hat.

    seien wir mal grosszügig und nehmen an, dass er das eigenlich gar nicht im sinn gehabt hätte – man kann bei börsenspekulationen auch verlieren – aber er “verpasste” es einfach, die sprudelnden gewinne rechtzeitig dem steueramt zu melden. hinzu kam dann noch, dass weitere gewinne die situation nur noch verschlimmerten: er hätte noch mehr von seinem geld hergeben müssen. undenkbar.

    bei all seinen guten taten bleibt uli hoeness aber auch als der in erinnerung, der sich die spekulantensymbole bull & bear auf den boden seines swimming-pools kacheln liess – ein mann der seiner gier sogar mit kopfsprung entgegenhechten konnte. der blog-titel müsste “längst untragbar” enden. eine ganz tragische geschichte, die erst ein gutes ende finden könnte, wenn er wieder aus dem gefängnis raus ist. dann könnte man ihm vergeben, aber präsident “seines” fc bayern wird er nie mehr sein können.

  7. Vlad Malkin sagt:

    Sehr schade, ich mag den Menschen Uli Hoeness. Als fanatischer Bayern-Fan tut mir das auch furchtbar leid, denn der Verein verdankt Uli (fast) alles. Aber dieser Faux-Pas ist gravierend, sein Image ist nun nachhaltig geschädigt, dafür sorgen auch die Medien und die parasitären Politiker, die jetzt wie die Kellerasseln aus den Ecken gekrochen kommen um sich zu profilieren.

    Uli wird nichts anderes übrigbleiben, als schweren Herzens zurückzutreten. Die Sponsoren des FCB und der Verein haben nun kein Interesse mehr, mit Uli in Verbindung gebracht zu werden (verständlicherweise).

    Unverständlich ist mir nur, warum jemand der so reich ist und derart im Fokus der Öffentlichkeit steht, sich zu so einer solchen Dummheit hinreissen lässt. Es wird wohl die Gier gewesen sein, schade.

    Wie dem auch sei, Uli Hoenss wünsche ich nur das Beste.

  8. Vollenweider sagt:

    Herr Hoeness soll in den Ausstand für 2-3 Monate treten. Der Staat kann in der Zwischenzeit sein Dossier regeln und zugeben, dass die Verhaftung auf falsche Annahmen gemacht wurde.
    Danach kann er wieder den besten Fussballclub der Welt erfolgreich lleiten.

  9. Lukas Christen sagt:

    Je nach Sichtweise und Standpunkt sind kontroverse Menschen immer entweder Helden, oder Kriminelle – und manchmal auch beides.
    Speziell unser nördlicher Kanton scheint ein Brennpunkt solcher Figuren zu sein, und das seit Jahrhunderten.
    Statussymbole mit entsprechenden Rituale kennt dieses Land auch sehr ausgeprägt.

    Ist nun jemand ein Held, der absichtlich den Steuergeldverschwendern Mittel vorenthält?
    Ist jemand kriminell, der aus versehen ein kleines Vermögen nicht versteuert?

  10. Pedro sagt:

    Falls UH ins Gefängnis muss wird er zurücktreten. Falls nicht, bleibt er.
    Da es um die Sache geht und das Bayernpräsidium nichts mit den privaten Finanzen von UH zu tun hat muss er überhaupt nicht zurücktreten.
    Wie man als Journalist so etwas fordern kann ist mir schleierhaft. Gute Journalisten berichten, Meinungen bilden wir uns schon selber.

    • DAM sagt:

      @Pedro
      Grundsätzlich halte ich es ebenfalls für völlig korrekt, dass man das Privatleben vone Hoeness und seine Tätigkeit für den FC Bayern trennt.
      Wenn aber das Geld auf seinem Konto bei uns in der Schweiz tatsächlich, wie vielfach geschrieben wurde, vom Adidas-Chef stammt und Hoeness als Verantwortlicher des FC Bayern kurz danach mit Adidas einen (für beide Seiten) lukrativen Sponsoringvertrag abschliesst, bleibt bei mir im Endeffekt halt eben doch ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache zurück.

      Ich hoffe, dass der ganze Fall mit all seinen Verwicklungen restlos aufgeklärt wird. Leider ist aber zu befürchten, dass wie so oft auch hier wieder vieles unter den Teppich gekehrt wird, da zu viele “Mächtige” zu viel zu verlieren haben.

      • Markus Frey sagt:

        Na ja, dass da ein Gschmäckle bleibt, ist wohl nicht zu verhindern. Allerdings sollte man zumindest noch ergänzen, dass es damals bereits eine jahrzehntelange Partnerschaft von Adidas mit dem FC Bayern gab und es schlichtweg eine Riesensensation gewesen wäre, wenn der Vertrag nicht zustande gekommen wäre.

  11. Marcel Lange sagt:

    In diesem Fall wären Millionen Deutsche als Arbeitnehmer oder Vorgesetzte nicht mehr tragbar. Steuerhinterziehung ist in Deutschland Volksport Nummer 1 oder 2 direkt vor oder hinter dem Fussball.

  12. marius sagt:

    ich kann mir nicht vorstellen dass hoeness da unüberlegt gehandelt hat. das würde nicht zum bayern funktionär passen den man kennt. 10 jahre lang hat der ganz bewusst steuern hinterzogen. wenn er das in dem ausmass gemacht hat wie er behauptet, also sehr regelmässig und mit hohen beträgen, dann würde er nach schweizer steuerrecht sogar als wertschriftenhändler gelten. die gewinne würden somit als einkommen qualifiziert, nicht nur die zinserträge aus der verrechnungssteuer.
    für leute vom fach ist das ziemlich heftig.
    als präsident eines weltbekannten sportvereines ist das völlig unverantwortlich. im interesse der millionenschweren sponsoren und dem ruf vom fc bayern hätte er längst zurücktreten müssen. ich gehe davon aus, dass sie ihm dieses saisonende noch gönnen wollen und mit dem sieg in der CL + meisterschaft+ dfb pokal kann er getrost in rente gehen.

  13. Zimmermann sagt:

    Vor allem unhaltbar ist das Schweizer Bankgeheimnis, ein “Gesetz”, das über Jahrzehnte kriminelle Geschäftsmodelle Schweizer Banken schützte, nur um Steuergelder, die anderen Ländern zustanden, ins Land zu holen (und noch mehr). Hoeness u. andere
    können keinesfalls selbst entscheiden, wie viele oder wo sie Steuern zahlen wollen; sie sind den Gesetzen ihres Landes
    verpflichtet. Deshalb ist er kein Steuersünder, sondern ein Krimineller. Im Übrigen sassen noch zu Beginn der griechischen Krise, Schweizer Bankenvertreter in Luxus-Hotels in Athen und boten den verbliebenen Reichen an, ihre letzten Gelder auch noch in die Schweiz zu tranfserieren. Wenn nun das Bankgeheimnis im Inland weiterhin gelten soll, dann doch nur deshalb, weil reiche Schweizer sowie reiche, hier wohnhafte Ausländer (Vettel, Schumacher…) geschützt werden sollen. Es gibt einen ausländischen Spitzen-Sportler, der in seiner Spitzenzeit bei einem Jahresverdienst von 100 Millionen nur 2 Millionen versteuerte!
    Dass die Schweiz nun Touristen und noch mehr verlieren wird, ist eine Folge unendlicher Gier, die aber von einem Schweizer Gesetz geschützt wurde; deshalb ist man sich selbst keiner Schuld bewusst, hat aber andere Staaten fortlaufend betrogen.

  14. DAM sagt:

    @Zimmermann
    Also sind Ihrer Meinung nach die Schweizer daran Schuld, dass reiche Ausländer ihre eigenen Staaten betrügen? Diese Argumentation finde ich doch ziemlich abenteuerlich.

    • Zimmermann sagt:

      Natürlich nicht die Schweizer, aber jene Schweizer (Gross-)Banken, die das Bankgeheimnis über Jahrzehnte schamlos ausnutzten, ja in den USA und Europa und … Hunderte von Bank-Agenten einsetzten, um ausländischen Reichen Angebote zu machen. wie sie das Geld in die Schweiz absetzen könnten. Kennen Sie einen Diktator, der sein Geld hier nicht gebunkert hatte? Erst die Drohung der USA, CH-Banken in den USA die Lizenz zu entziehen, brachte eine Kehrtwende. Und nun wird dasselbe mit der EU ablaufen. Oder glauben Sie, die zahlreichen CH-Banken, die seit Wochen ihre Kunden mit Schwarz-Geldern auffordern, diese Konten schnellstens bei ihnen aufzuheben, tun dies aus moralischen Gründen? Sehen Sie es einmal mit den Augen der Ausländer. Deshalb muss das Bankgeheimnis auch im Inland aufgehoben werden. Wem nützt es denn?
      Etwa jenen 80 und mehr %, bei denen jeder Rappen quasi nach-kontrollierbar ist?

  15. Hunkeler sagt:

    Der Blog bringt es schön auf den Punkt. Dem Schlusssatz bliebe anzufügen: Als Steuermann zahlt man Steuern, Mann!

  16. Mile sagt:

    Ich frage mich, wieviel Geld fliessen würde – wenn alle Profi insbesondere Fussballer die Konten liften müssten. Von den Managern aus den Firmen ?

  17. Mark sagt:

    Vorzeigeverein? Da kann ich nur lachen. Die Musik spielt anderswo. Der FC Bayern und Dortmund profitieren internaitonal vor allem von Ihrer Frische. Die Lehnstuhl-Liga Bundesliga kann sich eine Winterpause leisten, die Spieler sind im März-Mai ausgeruht (ganz im Gegensatz zu England) und profitieren davon.

    Sowas könnte sie eine weltweit geachtete Liga niemals leisten; da muss immer was laufen – und zwar 2x die Woche. Hoeness wirkt wie ein Heuchler – und zwar schon bevor das ganze Theater ans Licht kam.

    Alle 10-15 Jahre einen internationalen Titel und an sich im eigenen Land meilenweit konkurrenzlos? Dies mit einem solchen Personalaufwand? Absolute Underachiever.

  18. Geni Meier sagt:

    So schlau ist Hoeness wohl doch nicht. Geblendet durch seine Erfolge als Fussballer und Funktionär von Bayern-München eignete er sich eine Arroganz an, die ihn sämtliche Vorsichtsmassnahmen vergessen liessen. Aber wir sehen es ja bei uns in der Schweiz in Wirtschaft und Politik auch, wie der Reichtum die Gier nach mehr und das Abdriften in Betrügereien nicht verhindert. Hoeness wird die Sache sportlich aussitzen und vielleicht auch menschlich wieder angenehmer werden. Dann halten auch noch ein paar Freunde zu ihm.

  19. Aaron Schenker sagt:

    Kras all die Bayern Fans schnürren schon den Grabkranz. Ist schon so ne Sache, wer Bayern Fan ist und sag mer mal ned in bayern aufgwachse isch, der müsste sich ja mit der Art und Weise der Aura des Vereins identifizieren. Saubere Klub immer bischen besserwisser, arogant und eben auf die anderen zeigen. Kein anderer Verein kenne ich der so viele Spieler einfach aus den anderen Vereinen abgeluchst hat. Das ist eben der eine Springende Punkt sofort alles gute aufkaufen m besten von der jählichen konkurenz und wie dieses JAhr herr Sommer selbstverständlich dastehen und sagen ich weiss nix wesshalb die uns ned zum esse einglade habe..(in der Nacht den götze poschtet). Hoeness hat ausgetrunken wer so rumgbellt hat der kann sich solche KRASSE fehltritte nicht leisten. Und das sagt ein absoluter anti Bayern Fan 😉 servus

  20. Markus Frey sagt:

    In Deutschland erlebe ich das ganz anders. Da sind zwar viele sehr enttäuscht von Hoeness, keine Frage. Gleichzeitig geht aber der großen Masse die damit verbundene Hetzkampagne massiv auf den Geist. Die Berichterstattung an sich beruht ja auch auf einer Straftat, nämlich der Verletzung des Amtsgeheimnisses. Trotz mutmaßlich tausender von Selbstanzeigen ist soweit ich weiß die von Hoeness die einzige, die jemals öffentlich bekannt geworden ist… Ebenso kommt es äußerst schlecht an, dass jetzt Politiker von ihm abrücken, die sich früher gerne mit Hoeness zeigten. Geradezu verheerende Wirkung löste vor allem die Schelte von Schäuble aus, da ist die Doppelmoral geradezu mit Händen zu greifen…

  21. Matthias Miller sagt:

    Und heute interessierts niemanden mehr. Die Empörungsmaschinerie ist weitergezogen.

  22. Goran sagt:

    Ta ta ta! Der Karneval ist da! Oh, sorry, es ist das Oktoberfest! Lol!

  23. Lötscher Jean sagt:

    Ich bin ein Fussballiebhaber der in Lausanne lebt und selbst keine Klubpreferenzen kennt. Ich vestehe auch, dass es nicht immer einfach ist gewisse Schiedsrichterentscheide realistisch und cool zu interpretieren. Dennoch bin ich immer wieder überrascht wie einseitig gewisse Artikel (siehe oben) sein können und frage mich was eigentlich das Ziel ist. Ich verfolge zB die meisten SL-Spiele und kann nicht verstehen warum man den FCB (und die Spieler) immer wieder als bevorzugte Einheiten kritisiert. Ebenso bin ich immer wieder überrascht, dass diese Attacken immer nur dann stattfinden wenn man gegen Basel verloren hat. zB falls YB das letzte Spiel gewonnen hätte, dann hätte man von diesen Vorwürfen nichts gehört. Auch dieses Jahr sehe ich viele und meist verständliche Fehlensteide der Schiedsrichter. Als unabhängiger Zuschauer (auch nicht total Unwissend da ich ein ex-NL B Spieler bin) habe ich noch nie eine klare/lange Bevorteiligung des FCB bei den Schiedsrichtern erlebt; eigentlich eher im Gegenteil, wenn man dies wirklich objektiv verfolgt. Dass es viele penalties in Basel gibt ist klar, aber bitte sehen Sie einmal wieviel sehenswerten Druck der FCB oft in the gegnerischen Strafraum bringt. Meistens gehen zuerst mehrere Entscheide gegen einen penalty für Basel aber dann ist es eben oft so, dass ein positver Entscheid unumgänglich wird. Diesselbe gilt für grobe Fauls. Ich sehe zB keinen grossen Unterschied zwischen verschiedenen YB-Fauls in der ersten Spielhälfte und das Faul von Xhaka welches wirklich grob und gefährlich war. Bitte hören wir auf mit einseitiger FCB Kritik die ein solch guter Klub und der Schweizerfullball nicht verdient hat. Oder wenn kritsiert wird, dann bitte beide Seiten vollumfänglich analysieren und nicht nur wenn der Gegner von Basel verloren hat.