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Gebt den Bayern den Pokal schon jetzt!

Alexander Kühn am Mittwoch den 13. März 2013
Die Feier könnte man eigentlich vorziehen: Ein Bild aus vergangenen Tagen. Am 23. Mai 2001 stemmt Oliver Kahn für die Bayern den Champions League Pokal im San Siro. (AP/Luca Bruno)

Diese Feier könnte man eigentlich vorziehen: Ein Bild aus vergangenen Tagen. Am 23. Mai 2001 stemmt Oliver Kahn für die Bayern den Champions League Pokal im San Siro in Mailand. (AP/Luca Bruno)

Der Fussball in Europa ist nicht nur in sportlicher Hinsicht Spitze, sondern auch in Sachen Schulden. Mit rund 20 Milliarden Euro stehen die Vereine zwischen Portugal und Russland in der Kreide, und jedes Jahr überweisen sie ihren Spielern eine Lohnsumme von etwa neun Milliarden Euro. Der Glanz der grossen Clubs ist ein Glanz auf Pump – wie bei Real Madrid oder dem FC Barcelona, die zusammen Schulden von fast einer Milliarde Euro haben sollen. Oder ein Glanz von Scheichs Gnaden – wie bei Paris St-Germain und Manchester City, die am finanziellen Tropf steinreicher Investoren aus dem Nahen Osten hängen. Deshalb sollte der FC Bayern heute Abend eigentlich gar nicht erst zum Achtelfinal-Rückspiel gegen den mit über 400 Millionen Euro verschuldeten FC Arsenal antreten, sondern direkt in die Uefa-Zentrale fahren, um den Champions-League-Pokal in Empfang zu nehmen. Die Bayern sind unter Europas Giganten der einzige Verein, dessen Bankkonto keinem Buchhalter dieser Welt schlaflose Nächte bereiten würde. Sie sind das einzige weisse in einer Herde schwarzer Schafe – oder anders gesagt der einzige Dumme unter zahlreichen Tricksern und Bilanzjongleuren.

Darum ist es an der Zeit, dass die Grossclubs dem Milliardenirrsinn abschwören und sich darauf besinnen, dass sich die Spirale nicht ins Endlose drehen kann. Erst recht unter dem Gesichtspunkt, dass 2015 endlich das eigentlich schon für die kommende Saison geplante Financial Fairplay der Uefa greifen wird. Die Vereine müssen dann zum Jahresende mindestens eine schwarze Null vorweisen können, allfällige Verluste dürfen zwar noch von privaten Investoren ausgeglichen werden, allerdings nur bis zu einer Summe von 45 Millionen Euro. Dieser Betrag soll bis 2018 sukzessive auf null gesenkt werden. Damit das Financial Fairplay funktionieren kann, braucht es aber nicht nur den Willen zum Sparen, den die AC Milan schon unter Beweis stellte, als sie Zlatan Ibrahimovic zu Paris St-Germain ziehen liess, sondern auch Transparenz. Die Spielergehälter dürfen nicht mehr das Objekt ehrfürchtiger Spekulationen sein. Zumindest das Gehaltsgefüge eines Clubs sollte für jedermann einsehbar sein.

Die Vorreiterrolle hat diesbezüglich der bescheidene tschechische Erstligist FK Teplice inne, der zu Beginn dieses Monats die Saläre seiner Spieler zwar nicht exakt offenlegte, wie dies im Fall des Schweizer Bundesligaprofis Eren Derdiyok bei 1899 Hoffenheim durch eine Indiskretion geschah, wohl aber die verschiedenen Lohnlevels und die Prämienregelung bekannt gab. Je offener kommuniziert wird, desto eher kann auch die Vernunft wieder Einzug halten. Und die Erkenntnis, dass zwischen Geld und Erfolg zwar eine Verbindung besteht, sich mit geringeren Mitteln mit klugem Handeln aber mehr erreichen lässt als mit der Kombination aus blindem Aktivismus und finanzieller Zügellosigkeit. Als Negativbeispiel sei hier der Bundesligist VfL Wolfsburg erwähnt, der hinter den Bayern die höchsten Lohnkosten des deutschen Oberhauses verursacht, mit dem internationalen Geschäft aber etwa so viel zu tun hat wie ein georgischer Bergbauer mit der New York Fashion Week.

Das Financial Fairplay dürfte auch die Transfersummen wieder auf ein erträgliches Niveau senken. Darf der Verlust 2015/16 selbst dann nicht mehr als 45 Millionen Euro betragen, wenn man den reichsten Geldgeber der Welt in seinem Rücken weiss, verbieten sich irrwitzige Experimente von selbst. Um zu erkennen, wie viel Geld sich mit Transfers verlieren lässt, muss man nur die Top 10 der Transververluste betrachten. Sie präsentiert sich wie folgt:

  1. Zlatan Ibrahimović (2011 vom FC Barcelona zur AC Milan, 2011) 45,5 Millionen Euro.
  2. Dimitar Berbatov (2012 von Manchester United zu Fulham) 33 Millionen Euro.
  3. Robinho (2010 von Manchester City zur AC Milan) 25 Millionen Euro.
  4. José Antonio Reyes (2007 von Arsenal zu Atlético Madrid) 23 Millionen Euro.
  5. Antonio Cassano (2006 von der AS Roma zu Real Madrid) 23 Millionen Euro.
  6. Emmanuel Adebayor (2012 von Manchester City zu Tottenham) 22,6 Millionen Euro.
  7. Amauri (2012 von Juventus zur AC Fiorentina) 22,3 Millionen Euro.
  8. Ricardo Carvalho (2010 vom FC Chelsea zu Real Madrid) 22 Millionen Euro.
  9. Ronaldinho (2011 von der AC Milan zu Flamengo Rio de Janeiro) 22 Millionen Euro.
  10. Joaquín (2011 vom FC Valencia zu Málaga) 20,8 Millionen Euro.

Natürlich könnte man sagen, dass es die Sache der Vereine ist, wie viel von ihrem gepumpten oder geschenkten Geld sie an ihre Spieler überweisen. Tatsächlich ist es aber so, dass ein nicht geringer Teil der finanziellen Mittel aus der öffentlichen Hand stammt. Besonders einfach lässt sich dies anhand der wirtschaftlich noch gesündesten Spitzenliga, der deutschen Bundesliga, illustrieren. Rund 300 Millionen Euro zahlen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF jedes Jahr an TV-Gebühren, dazu kommen rund 100 Millionen Euro für die immer aufwändigeren Polizeieinsätze rund um Fussballspiele. Von einem privaten Wirtschaftskreislauf kann also keineswegs die Rede sein. Im ökonomisch schwer gebeutelten Spanien sind die Zustände noch grotesker. Dort gibt es Überlegungen, den Fussballvereinen Steuerschulden in Höhe von 800 Millionen Euro zu erlassen. Wenn nun Wirtschaftshilfe von Deutschland nach Spanien fliesst, kommt der deutsche Steuerzahler letztlich für die Gehälter der Stars der Primera Division auf, sollte dieser Plan tatsächlich realisiert werden.

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48 Kommentare zu “Gebt den Bayern den Pokal schon jetzt!”

  1. pater zuellig sagt:

    Ganz richtig,diese Garde ABZOCKER dran zu nehmen. Die Vereinsvorstände sind noch inkompetenter als Verwaltungsräte. Nur eben, Panem et Circenses ist Balsam für den Durchschnittsbürger, und damit die Kritik an diesem irrwitzigen Zirkus tabu. Im Gegenteil, ich vermute dass die Beschränkung von Einkommen, Boni und Transfersummen von den meisten die für die Minder-Initiative gestimmt haben mit jener “nicht vergleichbar” ist.

    • Marco Egli sagt:

      Genau Pater Zuellig. Am besten leiten wir doch sämtliche weltweiten Einkünfte in einen grossen Topf und alle erhalten gleichviel daraus. Dann könnten wir auch noch sämtliche Vermögenswerte in einen grossen Topf reinwerfen und an alle Erdenbewohner verteilen.
      Als Verwalter der zwei Töpfe schlage ich Kim Jong-un vor.

  2. Paulo sagt:

    Bayern war ja schon in der Saison 2011/2012 CL Sieger, oder zumindest fast. Ich sehe für dieses Jahr ein gleiches Szenario. Als WM, EM oder CL Sieger der Herzen bezeichnen sich die Deutschen ja sowieso immer. Nur, an zweite Plätze erinnert sich in 10 Jahren niemand mehr. Die Bayern spielen nun einen schöneren Fusball als noch in den erfolgreicheren 70er Jahren aber sie haben heute auch einige Spieler in den Reihen denen in den wichtigen Spielen zu oft die Nerven versagen.

    • DAM sagt:

      @ Paulo
      Das mit den fehlenden internationalen Titeln trotz schöner Spielweise fällt tatsächlich auf. Auch die deutsche Nationalmannschaft gewinnt keine Titel mehr, seit sie attraktiven Fussball spielt.

    • Hansi M. sagt:

      Na und, lieber fiebere ich mit meinem Team bis ins Halbfinale/Finale mit, um dann eventuell auch zu verlieren als im Fussball Niemandsland rumzudümpeln und als Fan nie in den Genuss zu kommen überhaupt die Chance zu erhalten, dass das eigene Team einen internationalen Titel gewinnt.
      Und wenn ich schon lese….. Gewinner der Herzen…… Das war der Titel bei der WM2006 den die N11 erhalten hat weil sich in diesem Jahr der deutsche Fussball positiv verändert hat. Sonst habe ich diesen Titel im Zusammenhang der N11 oder des FCB nie wieder gehört.
      Als Schweizer Bünzli nimmt man aber gerne solch populistische Wörter auf und gibt sie bei jedem Artikel bzw. bei jeder Diskussion wieder weil man selbst nicht aus Erfahrung mitreden kann.
      Und an die Spiele der N11 bzw. des FCB der letzten, erfolgreichen, Jahre erinnere ich mich als Fan sehr gerne zurück. Auch wenn kein Titel dabei raussprang.
      Als Schweizer der für ein Spiel Holland oder Brasilien Fan ist, kann man diese Sichtweise natürlich nicht nahe bringen.

  3. Rudinho sagt:

    Hochinteressanter Artikel. Ob sich diese Zielsetzungen aber so einfach umsetzen lassen bezweifle ich. Gerade in der Schweizer Liga werden ja häufig die Transfers gar nicht von den Clubs sondern von Privatpersonen oder einer separaten AG finanziert. Sprich der Club bezahlt nur die Gehälter, die Transferausgaben sind gar nicht in der Bilanz des Clubs. Aus diesem Grund müssten sehr wahrscheinlich auch einheitliche Rechnungslegungs-Standards definiert werden, ansonsten verkommen diese Schuldenzielsetzungen zur Farce.

  4. Steven sagt:

    Dachte Arsenal sei noch einer der Vereinen, welcher am vernünftigesten wirtschaftet in England. Haben die wirklich 400 Mio. Euro Schulden?

    Neben Bayern wäre auch noch Celtic (aktueller 1/8 Final-Teilnehmer) ein Verein ohne grosse Schulden.

    • Urs sagt:

      Man darf die Schulden nicht isoliert betrachten.
      Die Vereine haben auch Aktiven (Vermögen) wie zum Beispiel Stadien und Spielerverträge.

      Der Artikel bleibt hier etwas oberflächlich.

      Arsenal ist bezüglich nachhaltiger Wirtschaftlichkeit ein vorbildlicher Verein.

    • Stephen Bywater sagt:

      Aufgrund des Stadionneubaus haben sie schulden, wirtschaften aber sehr solide. Die Bayern sind übrigens auch noch am abzahlen für die Allianz Arena, wurde jedoch einfach ausgelagert damit die Bilanz weiterhin schön aussieht.

  5. Peter Hofer sagt:

    Und bei Bayern steht kein finanzstarker Krösus im Hintergrund der Geld in den Verein pumpt. Die haben sich das alles selber erwirtschaftet! Deshalb ist mir dieser Verein schon seit Jahren sehr sympatisch!

    • Olli68 sagt:

      Mal abgesehen von den 10%-Anteilen, die dann immer wieder für 100Mios verschachert werden…deshalb ist mir dieser Verein schon seit Jahren sehr unsympatisch:-))

    • Marco Egli sagt:

      Natürlich nicht. Adidas und Audi (zu je rund 9 % beteiligt; Hohe Sponsorbeiträge) sind ja keine finanzstarken Krösusse. Ist immer wieder schön. Pumpt ein Scheich oder Russe aus irgendwelchen Gründen Geld in ein Club = böse. Pumpt aber eine europäische Unternehmung/Privatperson Geld rein = alles gut.

  6. GoArsenal sagt:

    Arsenal ist ein denkbar schlechtes Beispiel, da die Schulden vom neuen Stadion stammen und der Verein letztes Jahr 36.6 Millionen Pfund Gewinn erwirtschaftet hat..

  7. Ruedi Meyer sagt:

    und die Bundesliga-Clubs hängen am Topf der Fernsehanstalten. Mit den Zuschauereinnahmen allein, kann kein Club bestehen.

  8. Ex Fussballfan sagt:

    Danke für diese Hintergrundinfos. Vielleicht brauchts im internationalen Fussball, d.h. sowohl bei den Vereinen wie auch bei den Verbänden, eine Art Abzockerinitiative. Bei soviel Mauscheleien und Betrügereien vergeht einem tatsächlich die Lust am Fussball. Vielleicht werde ich Fan vom Synchronschwimmen. Da habe ich noch nie von Doping, Ablösegezänk, Diven-Gehabe, horrenden Gehältern, Wettbetrug, nicht erfüllten Lizenzauflagen etc. gehört und man wird sogar ständig freundlich angelächelt;-)

  9. Daniel sagt:

    Ich bin leidenschaftlicher Fussballfan. Falls ich jemals eine Ausbildung zum Buchhalter mache, interessiere ich mich vielleicht für die Zahlen der Clubs. Bis es soweit ist, lass den Ball rollen! Oder sollen wir in Zukunft die Bilanzen der Clubs anschauen um den CL-Sieger zu ermittlen. Immer dieses alles und überall reglementieren zu wollen nervt.

  10. Kick it sagt:

    So sehr ich den ‘Diven-Skandal-und-Besserwisser-Verein’ Bayern auch verabscheue: In finanzieller Hinsicht sind sie wirklich die einzigen, die ihre Buchhaltung im Griff haben. Was da bei anderen grossen Clubs in ganz Europa abgeht, spottet jeglicher Beschreibung. Insofern bin ich mit dem Autor absolut einverstanden. Zeit, dass hier mal eingegriffen wird.

  11. kurt abächerli sagt:

    wenn ich auf finanzzahlen stehen würde, wäre ich buchhalter geworden. deshalb geht mir die begeisterung für die bayern-rechnung auch am arsch vorbei. ist basel cool, weil es viel geld in pharma-city gibt und in zürich nicht mehr – nach den bankenskandalen. gc ist mir auf alle fälle (noch) sympathischer geworden in der neuen ausrichtung ohne cs-millionen. clubs wie bayern machen die eigene liga lanweilig, weil sie den konkurrenten jeweils die besten spieler wegkaufen und mannschaftsstrukturen zerstören. führt dann zu 15 punkten vorsprung und ähnlichem. noch für die bayern buchhalter. stadion mit kredit von der staat und viele festgeldkonten von elektronikkonzernen und autobauern sind auch nicht ganz koscher…

  12. Cil Pen sagt:

    Grundsätzlich kann ich nur zustimmen. Bayern ist wirtschaftlich ein vorbildlicher Verein. Trotzdem, ich tue mich etwas schwer mit diesem Fingerzeigen auf Vereine, die angeblich so schlecht seien nur weils jeder sagt. Barcelona hat das zweite Mal in einer Saison mehr Geld eingenommen als ausgegeben, Real Madrid seit mehr als 5 Jahren bereits. Klar beide Vereine verdanken dies nicht zuletzt ungerecht verteilter TV Gelder, aber letztlich zählt, was sie erwirtschaftet haben. Beide Vereine sind noch verschuldet, aber dies kann nicht immer über Nacht geschehen. Ein vergleichbarer Sündenbock bildet Chelsea, jedoch auch hier sollte nicht vergessen werden, dass der Chelsea FC seit Jahren keine Toptransfers mehr gemacht hat und man die CL mit einem Rentnerteam gewonnen hat.

    Was ich als Hauptproblem sehe, sind Investoren. Malaga wurde beispielsweise so von einem Investor in den Ruin getrieben, bei ManU ging das Vermögen des einst stolzen Klubs wegen amerikanischer Klubchefs in der Immobilienkrise in Luft auf, … Die Medien pflegen wie so oft einfach einmal in den Tenor einzustimmen, sondern entweder über Dinge schreiben die man selbst recherchiert hat.

    Hier in diesem Artikel wird Milan als vorbildlich beschrieben (wegen Ibra Transfer zu PSG), jedoch war der Klub kurz vor der Pleite und hatte keine andere Wahl. Während 1-2 Saisons setzte man auf die Jugend als letzte Hoffnung und propagierte dies als Strategie. Nun sieht man den nicht ganz billigen Transfer von Balotelli und weiss, dass die eigentlich nichts gelernt haben.

  13. Max Bader sagt:

    Gibt es eigentlich eine Quelle für die Schuldenstände der Vereine oder sickert da nur Stück für Stück die Wahrheit heraus? Würde mich interessieren.

  14. Profi sagt:

    und man stelle sich vor, für was die Kicker so viel verdienen:
    4 x 4 Stunden Training pro Woche
    1 x 90 Minuten Spiel am Wochenende, manchmal sogar 2 Spiele pro Woche

  15. Martin sagt:

    Die Sender ARD und ZDF haben ja mit den Fussballübertragungen nicht nur Ausgaben sondern auch Einnahmen. Und dann stellt sich auch die Frage des öffentlichen Nutzens: Fussballspieler und -Verein zahlen in der Regel auch einiges an Steuern und Abgaben und neben den Spielern der ersten Mannschaft wird ja auch noch eineiges an weiterem Personal beschäftigt und bezahlt. Ganz abgesehen davon, dass der Mensch ja auch nicht nur vom Brot alleine lebt sondern auch Unterhaltung braucht (jedenfalls in unserer Wohlstandsgesellschaft). Schon die Kaiser im alten Rom hatten ja die die Devise “Brot und Spiele”.

  16. Buschbrenner Rudi sagt:

    und den Deutschen sollte man den WM-Pokal schon jetzt geben…. Fussball wird letztendlich auf dem Rasen gespielt! Nur weil Bayern momentan wirtschaftlich am Besten da steht, heisst das nicht, dass man jetzt alles an wirtschaftlichen Belangen festmachen muss! Fussball = Sport und Emotionen! Wenn ein Mäzen sein Geld in einen Fussballverein einbringen will, dann soll er das machen. Als Houdek – damals Mäzen von Bayern – sein Geld reinbutterte wurde auch nictht gefordert: Gebt ManU den Pokal schon jetzt, nur weil die damals wirtschaftlich gut dastanden….

  17. Tom64 sagt:

    Nicht gerade gut rechechiert, der Blog. Arsenal hat eine Nettoschuld von ca. 120 Mio £, da sie 130 Mio £ Cash haben. Die gesamte Schuld beträgt 250 Mio £, eine 20-Jahresanleihe ausschliesslich fürs Stadion. Sie zahlen sie nicht direkt ab, weil dies mit Strafzahlungen verunden wäre. Sie schreiben seit Jahren Gewinne von 30-50 Mio £ pro Jahr.
    Reyes hat 16 Mio £ gekostet und wurde für 8 Mio £ verkauft.

  18. Hohenheim sagt:

    Eignetlich ist der Artikel ja gut, aber mit dem immer gleichen Fehler! Die Verschuldung der Vereine in England, Italien und neuerdings teilweise in Frankreich ist korrekt. Die spanischen Verhältnisse sind ebenfalls weitgehend korrekt, aber hier liegt der Fehler: Barcelona und Madrid haben offene Kreditschulden bei der Bank von ca. 300 und 500 Millionen respektive, besitzen aber Immobilien und Grundstücke im Wert von zusammengenommen mehrere Millliarden plus Spielerkapital von nochmals einer Milliarde pro Verein, deshalb die Kreditwürdigkeit und Bonität! Wer verkauft sein Haus, weil er sich ein Auto kaufen möchte und kein Cash hat, nimmt man nicht eher ein Kredit auf oder macht einen Leasingvertrag, ist das Misswirtschaft oder nur vernünftig? Die Aussage der Bayern Bosse gegenüber Madrid und Barcelona sind schlichtweg falsch uind in diesem Artikel journalistisch falsch recherchiert, analysiert und wiedergegeben.

  19. dä walter sagt:

    Ich bin gleicher Meinung wie Rudinho.
    Die Scheichs von PSG zum Beispiel könnten den Spieler selber ”kaufen” und dann dem Club zur Verfügung stellen oder schenken.

  20. Vlad Malkin sagt:

    Der FC Bayern ist aktuell – zusammen mit Barcelona – die beste Mannschaft der Welt. EIne unglaubliche Offensive und eine Defensive die kaum Chancen zulässt (siehe Bundesliga Torverhältnis von 67:10 und 20 Punkte Vorsprung vor dem BVB). Sie haben die beste Klubführung der Welt, kaufen nachhaltig und intelligent ein und spielen hervorragenden Fussball.

    • Fabien sagt:

      Pizarro, nachhaltiger Einkauf? Die Gegner schwächen triffts eher. Aber man kann sichs leisten.

      • Hermann sagt:

        @Fabien: Den Gegner schwächen trifft es in diesem Fall nicht. Bremen wäre mit oder ohne Pizza keine Konkurrenz gewesen.

  21. Miker sagt:

    Ich als Bayernfan muss darauf hinweisen, dass der FC Arsenal sehr wohl auch hochprofitabel ist. Die Schulden stammen aus dem stadionbau und einen solchen Kredit muss auch Bayern noch ca 5 Jahre abtragen. Danach ist Bayern wirtschaftlich aber wohl erst recht eine Macht.
    Dazu ist dann noch der FC Porto erwähnenswert, die Jahr für Jahr einen Riesentransferüberschuss erzielen und doch auch zu den grossen Klubs in Europa gezählt werden dürfen.
    Auch ManU ist sehr profitabel, sie haben halt den Schuldenberg ihres Besitzers abzutragen. Aber die Fussballabteilung an sich schreibt keine Verluste.
    Also immer schön bei der Wahrheit bleiben auch wenn es sich als Bayernfan toll anhört der einzige Verein zu sein

  22. Werner Luginbühl sagt:

    Glauben Sie immer noch ernsthaft, dass mehr Transparenz zu tieferen Löhnen führt?

    Die Praxis hat in der Wirtschaft längst das Gegenteil bewiesen. Seit z.B. börsenkotierte Gesellschaften in der Schweiz die Lohnsumme an Kadermitarbeiter offenlegen müssen, sind die Löhne überall deutlich angestiegen. Wenn zwei Spieler sehen, dass der eine viel mehr verdient als der andere, dann ist das Resultat nicht, dass der besser Verdienende künftig mit weniger zufrieden ist. Vielmehr hat künftig jeder Spieler, der einen Vertrag verhandelt, ein Argument mehr für einen “zu” hohen Lohn. “Wenn der das kriegt, will ich das auch.”

    Transparenz ist eben nicht immer gut. In diesem Fall wäre sie mit Sicherheit kontraproduktiv.

  23. Stefan Schneider sagt:

    Der Artikel greift in seiner Logik viel zu kurz und zeigt, dass der Autor wenig Ahnung von Betriebs- und auch Volkswirtschaft hat. Schulden können nie generell über einen Leisten geschlagen werden, sondern man muss schauen, ob es sich z.B. um lang- oder kurzfristige Schulden handelt, sowie bei wem die Schulden bestehen. So ist z.B. Japan als Staat deutlich höher verschuldet als Griechenland, aber es handelt sich stets um mittel- und längerfristige Staatsanleihen und v.a. sind die Gläubiger die eigenen Bürger, die dafür auch weniger Steuern bezahlen müssen. Ob ein Fussballclub gesund ist oder nicht, kann also nur gesagt werden, wenn man die Schuldenstruktur kennt. Schulden gegenüber dem Fiskus oder Sozialversicherungen sind natürlich prekär; solche gegenüber dem Mehrheitsaktionär hingegen können als irrelevant betrachtet werden, da sie genauso gut in Eigenkapital umgewandelt werden können. Und wenn sich ein Gemeinwesen fragt, ob es einem Sportclub Schulden erlassen will, muss es sich einfach zuerst genau die Frage stellen, was ihm dieser Sportclub volkswirtschaftlich/imagemässig (Barçelona ohne FCB: wäre das z.B. denkbar?) bedeutet. Es ist halt leider nicht immer alles so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, lieber Herr Kühn.

  24. GentBlaugrana sagt:

    Interessant, aber eigentlich nichts Neues. Zudem: könnten die Zahlen bitte präziser sein als vage Schätzungen? Vereine wie Real Madrid oder Barcelona funktionieren wie grosse Unternehmen. Auf der Habenseite stehen Aktiven, die die Soll-Seite absichern. Das Camp Nou inkl. umliegenden Landparzellen mitten in Barcelona gehört dem Club. Das z.B. ist in den meisten Fällen in der BuLi nicht so.
    Die grossen Vereine z.B. in Spanien bolzen auch den meisten Umsatz aller Fussballvereine. Mehr als manches grosses Unternehmen, das auch mit kurz- und langfristigen Passiven finanziert ist. Diese Vereine haben entsprechend auch die Kapazität für eine gewisse Verschuldung. Das Problem liegt vielmehr bei den mittleren und kleinen Vereinen mit fast keiner eigenen Wertschöpfung ausserhalb der TV-Rechte, die sie auch nur bekommen weil sie in einer Liga mit einigen grossen Teams spielen. Wen interessiert schon Leverkusen ausserhalb Deutschlands? Oder was Tottenham so macht wenn sie mal nicht “aus Versehen” einen europäischen Platz erreichen? Sogar das reicht nicht: die Europa League ist auch deswegen Gurke, weil dort Teams mit aufgeblähten Etats ohne Nachhaltigkeit um die goldene Ananas spielen, quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Oder kann mir sonst einer erklären, warum bei Basel – FC Thun mehr Zuschauer ins Stadion kommen als bei Basel – Zenit?
    Die Grossen sind für einmal nicht das Problem. Es sind die Kleinen und Mittleren darunter. Darum: Die TV – Gelder (v.a. in Spanien) besser auf die ganze Liga verteilen, Kostenkontrolle anhand der im Vorjahr erzielten Wertschöpfung, Schulden-Obergrenze basierend auf den Aktiven des Clubs. Und damit sind nicht fiktive Transfererlöse für irgendwelche dahergelaufenen Kicker gemeint…

  25. Hans Füglistaller sagt:

    ich finde, die (achtung zitat:) TRANSVERVERLUSTE eine sensationelle grösse… wie viel die spieler dazwischen gespielt haben und ob sie evtl massgeblich zum gewinn von titeln beigetragen haben und dadurch ein teil des geldes “zurückerspielt” haben, wird dabei einfach so weggelassen…

    also meinen sie herr kühn wenn sie heute ein auto für 150’000 kaufen können sie dies in 10 jahren mit gewinn verkaufen?

  26. Roman Bucher sagt:

    Im Grossen und Ganzen mögen Sie Recht haben. Einmal mehr fallen sie jedoch wieder mit absolut Öberflächlicher Recherche auf…. Sie kommen zu dieser These beim 1/8 Rückspiel Bayern gegen Arsenal. Ihnen ist doch wohl bewusst das Arsenal nebst Bayern der einzige Verein ist der positive Zahlen schreibt und und die 400 Millionen masslos übertrieben sind?? Nebenbei der FC Arsenal hat sich ein eigenes Stadion gebaut und hat nur deshalb Schulden… Aber naja dieser Blog ist seit dem Abgang von Mämä Sykora so oder so auf dem Absteigenden Ast.

  27. Auguste sagt:

    hmm…, auch wenn unbestritten ist, dass der fc bayern wahrscheinlich der bestgeführte spitzen-fussballverein in europa ist, so spielte da auch glück und zufall (meier-beckenbauer-müller) eine rolle.

    zuerst wäre da mal das alte münchner olympia-stadion, das mit ca. 72’000 plätzen lange zeit die grösste spielstätte in deutschland war. geht man zurück in die 70er jahre, als borussia mönchengladbach sich mit den bayern fast ausschliesslich die meisterschaften und pokale teilte, sieht man, was für ein “natürlicher” nachteil das kleine bökelberg stadion (34’500 plätze) der damals fantastischen borussen war – nebst dessen, dass mönchengladbach nur eine mittelgrosse stadt (257’000 einw.) ist, und sich im unmittelbaren einzugsgebiet auch die grossstädte köln und düsseldorf mit ihren klubs befinden. sowie leverkusen, das auch gleich um die ecke ist.

    die wirtschaftliche schere, die sich langfristig auftat im vergleich mit den grossstadt-vereinen konnten die gladbacher nie und nimmer schliessen, als die zuschauereinnahmen noch die mit abstand wichtigste einnahmenquelle der vereine war. wenn in münchen die hütte voll war, dann klingelte die kasse dort viel lauter als anderswo, und man konnte sich damit eine mannschaft leisten, die wiederum das stadion oft genug füllte, worauf uli hoeness, der das potential der bayern und der bundesliga schon früh begriff, bedacht war.

    hätten die münchner damals auch nur ein “normales” stadion zur verfügung gehabt, wer weiss, wo sie heute stünden im europäischen kontext.

    • Steiner78 sagt:

      Naja, ich weiss nicht. Der Stadionrekord fürs alte Olympiastadion wurde vom TSV 1860 aufgestellt, auch in den Siebzigern und zwar in der Regionalliga. Als die Löwen dann 77 in die Erste aufstiegen, wurden sie zur Fahrstuhlmannschaft und 82 hiess es Zwangsabstieg in die Bayernliga aus finanziellen Ursachen. Drum glaube ich das Stadion war kein so wichtiger Faktor für den Erfolg der Bayern.

      • Auguste sagt:

        hmm…, steiner78, hier ein zitat aus einem interview mit dem vfl wolfsburg geschäftsführer, thomas röttgermann, heute auf faz.net:

        “Man könnte bei den Fernsehgeldern auch sagen: Wer die größten Stadien hat – wie Dortmund -, muss einen Abschlag hinnehmen.”

        die “sechzger” mögen zwar damals den stadionrekord aufgestellt haben, aber das “geschäften” war und blieb eine schwäche des münchner traditionsklubs. ich müsste mich jetzt in eine kleine datenflut stürzen, um es schlüssig zu beweisen, aber ich denke, die kombination stadiongrösse und einzugsgebiet als exogene- sowie titel und gute vereinsführung/marketing als endogene faktoren waren in der zeit vor der grossen tv-rechtevermarktung schon die bestimmenden faktoren für den langfristigen erfolg.

  28. Jan Demuth sagt:

    Vom Thema her alles schön und gut. Es ist aber wohl in Vergessenheit geraten, dass es da noch Borussia Dortmund gibt, seinerseits schon im Viertelfinale. Sind die verschuldet? Nein. Wieso also die Schale den Bayern geben, wenn Dortmund dieses Thema betreffend gleichweit ist. Nur wegen dem Titel und dem Fokus. Was mir abseits der einwandfreien Finanzen bei den Bayern nicht gefällt, ist die Taktik, ihrer eigenen Konkurrenz die grössten Talente wegzukaufen. Klar ist das Geld verdient worden, aber vom moralischen Aspekt her grenzwertig.

    Ausserdem geht es wohl etwas zu weit, Wolfsburg betr. europäisches Geschäft als so weit entfernt wie ein georgischer Bergbauer von der Fashion Week. Waren sie nicht vor 3 Jahren in der Champions League und Europa League? Ausserdem sind sie im Halbfinale des DFB-Pokal (gegen Freiburg) und bekanntlich kommt der Finalist wohl in die Europa League, da Bayern diesen Platz nicht benötigen wird.

    • Torres sagt:

      Tja, knapp daneben ist auch vorbei – Wolfsburg spielt schon im Halbfinale gegen Bayern. So gesehen wird Stuttgart oder Freiburg in der Euro-Quali gegen die georgischen Bergbauern ranmüssen … oder so …

  29. Roger sagt:

    Lieber Herr Kühn. Ich finde es toll, dass Sie die Hintergründe des Fussballs kritisch beleuchten. Nun, man kann sich darüber streiten wie viel Sie von Fussball verstehen – das ist immer so und legitim. Von Betriebs- und Volkswirtschaft verstehen sie hingegen nicht viel.

    Nehmen Sie Barcelona und Real: die machen Jahresumsätze von 500Mio, über 50% mehr als der FC Bayern München! Das sind richtig grosse und erfolgreiche Unternehmen Herr Kühn. Die von Ihnen erwähnten Barcelona, Real und Arsenal wiesen letztes Jahr alle höhren Profit vor Steuern aus als Bayern München. Bayern, zweifelsohne ein sehr gut geführtes Unternehmen, profitiert letztlich extrem vom Absatz seiner Fanartikel im deutschen Heimmarkt. Dort verdienen sie über 50% ihrer Gesamteinnahmen. Kein anderer Club der Welt kann sich so sehr auf die eigene kommerzielle Spitzenstellung im Inland verlassen wie Bayern.

    Ach ja, die Schulden, das kommt ja von Schuld! Wenn Sie 50’000 Franken im Jahr verdienen und eine Wohnung im Wert von 100’000 Franken bestitzen, spielt es dann eine Rolle wenn sie 30’000 Franken Schulden bei der Bank haben?

    Und kommen Sie bitte nicht mit der okkultischen These, der Deutsche Steurzahler zahle das Gehalt von Ronaldo. Der deutsche Steuerzahler bezahlt Spanien gar nichts, er sichert lediglich Gelder zu um seine eigenen Banken und Unternehmen, und damit seine eigenen Arbeitsplätze zu sichern. Wenn sie uns schon erklären wollen, dass der spanische Fussball vom deutschen etwas lernen könnte, dann vergleichen Sie mal die Verteilung der TV-Gelder unter den Clubs: Hier gäbe es durchaus Raum für einen guten Artikel. Ich würde mich darauf freuen.

    • Ben sagt:

      Bravo, endlich einer ders verstanden hat. Bliebe noch zu erwähnen dass die Grösse ‘Transferverlust’ ohne die Leistung die der Spieler zwischen Ankauf und Verkauf erbracht hat zu berücksichtigen, einigermassen sinnlos ist.

    • dave sagt:

      genau. du sagst. es.
      aber die deutschen wollen den pokal am gruenen tisch …… hahaha

      barca 4- 0 milan.

      barca 4- 0 bayern….scho vergesse?

      uauauauauuauauaua spain ………………………….ole ole ole oleeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee

  30. dave sagt:

    genau. pokal gebenm ohne zu spielen. den bayern.

    aber nur die bundesliga. dort kaufen sie ja den dortmunder udn schalker seit jahren die besten spieler ab, um somit die meisterschaft kein konkurrent zu haben, herr kuehn, bitte ,. bittte.

    aber die championsleague. die muesst ihr spielen., und zwar mit fussball. und zwar den fussballl. den euch spanien ,und der fcbarcelona schon seit jahren zeigen.

    leccion numero 1. und tschuess

  31. Steiner78 sagt:

    Das Argument mit der öffentlichen Hand in Deutschland schnalle ich hinten und vorne nicht. Wenn ARD und ZDF der Meinung sind, sie müssen sich mit öffentlichen Geldern das Produkt Bundesliga kaufen, kann man das doch nicht der Liga anlasten und quasi ein “öffentliches Mitspracherecht” bei der Höhe der Spielergehälter fordern? Oder soll ich auch mitreden dürfen, wieviel Kassiererinnen bei der Migros verdienen, wenn ich dort einkaufe? Und das Argument mit den Polizeikosten höre ich immer nur beim Fussball. Niemand verlangt von Clubs, Restaurants, Konzertveranstaltern etc. eine Beteiligung an den Polizeikosten, weil Privatbürger im Ausgang prügeln, lärmen, vandalieren und Autounfälle bauen.

  32. Roberto sagt:

    Jaja, Herr Kühn, das hätten Sie wohl gerne.

    Aber die Champions – League ist leider kein Wettbewerb für Spanien-phobische Wirtschaftsamateure, leider.

    Nein, der Pokal wir von dem geholt, der seine Gegner konsequent geschlagen hat.

    Und das kann sehr wohl Bayern sein, muss aber leider nicht.
    Ich befürchte, Herr Kühn, das würde sie auch nicht heilen von ihren Phobien.

    Wenn Ihnen nach wie vor in den Träumen die bösen Spanier erscheinen, hilft nur eine Fachperson.