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Adieu Stadionbier!

Mämä Sykora am Montag den 1. Oktober 2012
Der FC Luzern Praesident Walter Stierli, rechts, bekommt von den Fans einen Schluck Bier waehrend seiner Bewachungsarbeit vor der FC Luzern Tribuene waehrend dem Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC Lugano, in der Auf-/Abstiegsbarrage der Super und Challenge League, am Samstag, 13. Juni 2009 im Allmend Stadion in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

In Zukunft wird es das nicht mehr geben: FC Luzern Präsident Walter Stierli (r.) bekommt von den Fans einen Schluck Bier, 13. Juni 2009 im Allmend Stadion in Luzern. (Foto: Keystone)

Nun geht es also richtig los. Es hat sich lange abgezeichnet, nun wurde die Konferenz der schweizerischen Polizei- und Sicherheitsdirektoren (KKJPD) von der Leine gelassen. Die Öffentlichkeit lechzt nach Massnahmen gegen Fussballfans, die in den Augen vieler ausschliesslich aus randalierenden Trunkenbolden bestehen. Zwar bestechen die von Politikern vorgelegten Lösungspläne zumeist durch eine erschreckende Unverhältnismässigkeit (lebenslange Stadionverbote für kleinere Vergehen) oder gar Verstösse gegen die Grundrechte (Unschuldsvermutung aufgehoben, Rayonverbote mit Meldepflicht für nicht einmal gewalttätige Handlungen), das erweist sich aber keineswegs als Hindernis. Wenn die Wählerschaft nach Repression schreit, macht es sich für Politiker gut, sich den Kampf gegen Fussballfans auf die Fahnen zu schreiben. Wirkliche Lösungen braucht es nicht, blinder Aktionismus reicht vollauf.

2 Millionen Zuschauer hatte die Super League letztes Jahr. Wenn man annimmt, dass die Mehrheit davon mehr als nur einmal ins Stadion pilgerte, ist es nur eine verschwindend kleine Minderheit der Schweizer Einwohner, die überhaupt Fussballspiele besucht. Und zumindest diese hat nicht das Gefühl, in den Fussballtempeln um Leib und Leben fürchten zu müssen. In einer gross angelegten Umfrage fühlen sich 95 Prozent der Zuschauer im St. Jakob Park etwa sicher oder gar sehr sicher. Würde man hingegen aufgrund von Medienberichten und Wichtigkeit auf der politischen Agenda schiessen, käme man wohl zum Schluss, dass die Umfrageergebnisse genau umgekehrt ausfallen müssten. Derzeit ratschlagen also Politiker, die nie in einem Stadion anzutreffen sind, auf Druck eines Grossteils der Bevölkerung, der ebenfalls nie in einem Stadion ist, über Massnahmen, deren Wirkung mehr als umstritten ist.

Derzeitiger Schuldiger ist der Alkohol. Muss also verboten werden. Denn Roger Schneeberger, Generalsekretär der KKJPD, weiss: «Bei Ausschreitungen im Umfeld von Fussball- und Eishockeyspielen ist häufig auch Alkohol im Spiel.» Sprich: Der verschwindend kleine Teil der Zuschauer in den Stadien, der bei einem verschwindend kleinen Teil der Spiele für Randale sorgt, hat zuvor etwas getrunken. Dagegen kann man nichts einwenden, das mag durchaus so sein. Das bedeutet in der stark vereinfachten Denkweise der KKJPD, dass die Randale ausbleiben, wenn man nur den Zapfhahn zudreht. Dass sich die Fans dann eben auf dem Weg zum Stadion (oder nach dem Spiel) betrinken, dass beim FCB diese Regelung schon länger gilt (ohne merkliche Unterschiede) – geschenkt! Hauptsache, man präsentiert irgendwelche Massnahmen gegen die bösen, bösen Fussballfans, damit sich Herr und Frau Schweizer zufrieden zurücklehnen können, im Wissen, dass endlich «etwas gemacht» wird. Denn die derzeitige Situation ist ja wirklich untragbar, so gefährlich wie es derzeit im Stadion ist! Zumindest anhand dessen zu urteilen, was man so hört und liest. Und wenn das nicht klappt mit dem Alkohol, dann probiert man eben das nächste. Das Rauchen verbieten vielleicht. Oder die Doppelhalter. Aber irgendwas muss man einfach machen.

Wer mehr wissen will zum Thema Fankultur, der erfährt im 120-seitigen ZWÖLF-Sonderheft jede Menge zur historischen Entwicklungen und zur aktuellen Diskussion, vernimmt Stimmen aus den Kurven sowie den verschiedenen Interessensgruppen und bekommt die Verhältnisse im umliegenden Ausland geschildert. Das Heft erscheint am 9. Oktober und kann vorbestellt werden auf www.zwoelf.ch/fankultur.

Denn früher, ja früher, da war alles friedlich. «Gewalt gab es damals nicht», sagt etwa Daniel Jositsch, SP-Nationalrat und einer der Hardliner im Kampf gegen die Fussballfans, in vollem Ernst. Wirklich? Während der Arbeit am ZWÖLF-Sonderheft «Fankultur» (erhältlich ab 9. Oktober) haben wir die Vorfälle der letzten Jahrzehnte untersucht. In den 70er-Jahren flogen regelmässig Steine, Raketen und Flaschen in Richtung Schiedsrichtern und gegnerischen Fans, es gab Schlägereien zwischen Anhängern und Securitas, und in den Achtzigern hatten die Hooligans die Stadien derart in ihrem Würgegriff, dass wirklich die Familien deswegen zuhause blieben. Vorfälle, aufgrund derer der Spielbetrieb heute wohl für Monate unterbrochen würde. Nur: Damals war das lediglich eine Randnotiz im Spieltelegramm wert. Diese üblen Probleme hat man ganz gut in den Griff bekommen. In den letzten Jahren ist es wahrlich nicht schlimmer geworden, im Gegenteil. Aber heute man schaut genauer hin. Viel genauer. So genau, dass man die eklatant verbesserte Situation gar nicht mehr erkennt, sämtliche eingeleiteten und funktionierenden Massnahmen übersieht, sondern nur noch das Stadion als Schlachtfeld wahrnimmt. Etwa so, wie wenn man hundertfach vergrösserte Aufnahmen von winzigen Tiefseefischen anschaut, und diese für die gefährlichsten Viecher der Welt halten muss.

Nun gibt’s also erst mal kein Bier mehr. In einen ersten Schritt immerhin noch Leichtbier. Auch für mich, obwohl ich nicht die Kurven besuche und mich lediglich – wie Tausende andere – jede Woche auf Wurst und Bier und Schwatz und Fussball freue. Auch für mich, der die letzte tätliche Auseinandersetzung etwa 1983 hatte (mit meinem kleinen Bruder, weil er nach einer Niederlage im Commodore-64-Spiel «International Soccer» den Joystick kaputt gemacht hatte). Denn jetzt ist fertig mit Differenzieren. Ab jetzt trifft es alle Stadionbesucher. Das Bier ist wohl nur der Anfang, bald kann ich als Zürcher wohl kein Ticket mehr kaufen für ein St.-Gallen-Spiel, und mein ebenfalls hier lebender St. Galler Freund muss erst in seine Heimatstadt reisen, um von da mit dem Extrazug wieder nach Zürich reisen, um überhaupt ins Stadion zu dürfen. Wenn ihn die SBB überhaupt mitnehmen, denn die Transportpflicht soll ja auch noch aufgehoben werden. Irgendwie fühl ich mich schon fast wie ein Krimineller, obwohl ich nichts anderes machen will, als Fussball zu schauen.

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118 Kommentare zu “Adieu Stadionbier!”

  1. Heimat sagt:

    Vielen Dank für diesen Beitrag! Trifft den Nagel auf den Kopf!

    KKJPD=alles Amateure

    • André Hafner sagt:

      Das ganze sieht man immer wieder auch in anderen Bereichen: Ein Einzelfall wird hochgespielt, Medien machen “Dampf”, and die Freiheit einer Minderheit wird beschnitten, mit untauglichen Massnahmen. Und wenn dann der nächste Einzelfall etwas auf sich warten lässt, klopft man sich auf die Schulter und gratuliert sich zum Erfolg der Massnahmen. Kommt es aber wieder zu einem medienträchtigen Fall, dann muss man natürlich die Massnahmen verschärfen…

      Siehe auch Risikosportarten, Waffen, Hunde, Videospiele, etc.

      Nur wenn die Mehrheit betroffen wäre – Autofahren, Alkohol allgemein – gilt das nicht mehr.

  2. Simon Hartmann sagt:

    Bin zwar in erster Linie Hockeyfan, lese aber den Fussbal Blog hin und wieder auch mit, ausserdem wird diese Alkohol Regel ja auch für Eishockey Spiele gelten.
    Kann diesem Artikel nur voll zustimmen, diese Bevormundung geht zu weit, egal wo man hinschaut es wird pauschalisiert.
    Wenn ich nicht mehr an ein Spiel gehen kann und dabei gemütlich ein paar Bier trinken kann hört der Spass auf.
    Genau in die gleiche Richtung geht z.B. auch die generelle Ausweispflicht im Gästestehplatz Sektor der Bosshard Arena in Zug.
    Wie in anderern Bereichen auch würde es reichen die aktuellen Gesetze konsequent umzusetzen damit würden die wenigen Personen die sich nicht zu benehmen wissen grösstenteils ausgesperrt bzw vom Stadion ferngehalten.

    • beat heusser sagt:

      grüezi simon
      ich teile ihre meinung. in den drittelspausen WILL ich ein bier. die bevormundung grenzt ans totalitäre und stellt “normalbürger” in die ecke der idioten/hooligans.

  3. Max Turner sagt:

    wow, danke. echt jetzt! manchmal ist demokratie schon eine schlechte idee, besonders wenn aktionismus von den ignoranten betrieben wird.

    • Hans Müller sagt:

      Ist schon so. Das beste wäre eine Diktatur mit einem vernünftigen Diktator. Sie würden sich für den Job aber sehr wahrscheinlich nicht eignen.

  4. seenia sagt:

    herrlich schön geschrieben und auf den punkt gebracht. MERSSI!

    «Öffentlichkeit lechzt nach Massnahmen» – genau so ist es. und ich freue mich jetzt auch schon tierisch auf all die kommentare von wegen ‘hier wird einfach alles ins lächerliche gezogen und viiel zu wenig ernst genommen.’

  5. Peter Kelly sagt:

    Sehr guter Bericht. Den Nagel fast perfekt auf den Kopf getroffen. Denn es trifft ja nicht ALLE Stadionbesucher, den die Reichen, Schönen und Kollegen dieser Aktionspolitiker in der VIP Lounge werden von diesem Verbot ausgeschlossen sein.

    • Auguste sagt:

      hmm…, denen werden sie das rechaud-cherzli und die cognacs, die man nach einem yb, fcl oder fcz heimspiel braucht, um wieder auf die beine zu kommen, auch noch austreiben.

      • john wild sagt:

        ok…sollen sie das verbot ruhig durchsetzen….wenn es dan das nächste malrandale gibt…müssens ja die aus der VIP Lounge gewessen sein !?!?

    • FCZ-Andy sagt:

      @ Kelly; Deine Worte, meine Gedanken. Wenn es echt kommen sollte, das Alkverbot, dann gilt das wirklich auch für den VIP-Bereich und im ganzen Stadion. Alles andere ist ein Scheingefecht, denn ich habe noch NIE besoffene und randalierende MatchbesucherInnen auf der Osttribüne erlebt. Damit will ich gar nicht über die Südkurve oder Westtribüne urteilen. Kann nur von der Osttribüne berichten, da mein Platz sich eben dort befindet.

  6. Lisa Fäh sagt:

    genialer Beitrag, vielen herzlichen Dank!

  7. Samuel Koch sagt:

    Der BLOG trifft den Nagel auf den Kopf. Danke und vielen Dank. Hoffe das Mämä auch genug Einfluss nehmenn kann auf seine Kollegen in der Redaktion die hinter jedem Fussballfan einen “extrem Terroristen” sehen der die Schweiz in Schutt und Asche legen möchte. An jedem Spiel Sodom und Gomorra herrscht und alles nur wegen Uns (mir) den Fussballfans.

    Ich hoffe das sich hier die Fanlager für einmal zusammentun und Schweizweit kreativ gegen diesen Politiker Wahnsinn und Unsinn reagieren werden.

    • FCZ-Andy sagt:

      Richtig Samuel Koch, hier sollte mal über alle Clubgrenzen und sportlichen Rivalitäten hinweg, Solidarität aufkommen. Dieser kriminalisierungs Wahn aller Fussballfreunde sämtlicher Clubs muss mal ein Riegel geschoben werden. All diese Gesetze und Verordnungen schränken unsere Bewegensfreiheit aufs massivste ein und entsprechen nicht unserer Verfassung.

  8. de Philippe sagt:

    Gut getroffen, Mamä. Zuerst wird einem das Stadion abgerissen, dann behauptet die Rostschüssel sei eines, jetzt wird Bier verboten, als nächstes gibts Würste nur noch auf dem Spielfeld. Fussball wird immer ungeniessbarer.

    • Auguste sagt:

      hmm…, und zum winteranfang wird der rumpunsch im letzi durch ice-tea ersetzt, bei schals gilt: nur für mädchen und trainer und der bickel darf dort auch nicht verworfen werden. aussersihl wird zur heimat der gefroren herzen, adamsäpfel und der plumpesten schwalben, ein ort wo angriffe nur bis zur mittelline führen, jim-city kein superheldenname ist, das mittelfeld ein schwarzes loch und die verteidigung ein offenes buch ist. sie haben nicht unrecht, philippe, schwere kost.

  9. Hugo Sanchez sagt:

    Mämä, dem gibts nichts hinzuzufügen… aber auch gar nichts!

    • Arthur sagt:

      Hervorragender und treffsicherer Artikel. Chapeau! Dem möchte ich nur noch folgendes beifügen: Die relativ wenigen, die im
      Stadion betrunken sind, haben sich schon vorher einen angesoffen, in Basel z.Bsp.kann sich jeder Match-Besucher, der übers “gesunde Mass” hinaus trinken möchte 50 Meter vis-à-vis des Stadions beim dortigen Kiosk mit Bier à 4.8 % eindecken und sich besaufen. Bei den Bier-Preisen im Stadion und der kurzen Zeit, wo man sich im Stadion mit Bier eindecken kann. kann keiner
      behaupten, dass das Alkoholverbot in den Stadions etwas bringen wird. Deshalb mein nicht ernst gemeinter Tip an alle Möchte-, gernwisser, Heuchler und Opportunisten: “Macht bei der Eingangskontrolle ab sofort riogorose Alkoholtests für Matchbesucher ab dem 5. Altersjahr”.

      • Goofy sagt:

        Im Joggeli kann man unter der Woche bis 20 Uhr und am Samstag bis 18 Uhr ohne Probleme im Einkaufscenter mit allem Möglichen und Unmöglichen eindecken. Und während den Spielen wird vor dem Eingang des Centers genau so Bier verkauft wie Richtung Muttenz im Appenzeller-Bier-Stand.

        • Hans vom Hübel sagt:

          Der Winter hat auch sein Gutes. Ich kann nun wieder ohne Probleme den Flachmann reinschmuggeln und mir anstelle der Schwachstrom-Feldipfütze ein paar Kaffi-Schnapps genehmigen.

          “Not” macht erfinderisch.

          Mit dieser Massnahme haben sich die profilierungssüchtigen Politmarionetten selber ein Ei gelegt. Denn im Unterschied zum restlichen Repressionskatalog, welcher vornehmlich auf die Kurvengänger abzielt, betrifft das Bierverbot die grosse Mehrheit im Stadion. Ich sehe schon die Unterschriftenlisten zirkulieren…

          • Pedro sagt:

            Uiii, HvH, aber um Gottes Willen in einem Plastik-Flachmann, sonst wirst du verhaftet weil du mit dem 1 Dezi Metall einen erschlagen koenntest. 😉

      • FCZ-Andy sagt:

        @ Arthur; In Zürich geht man zeitweise schon soweit, dass vor und nach einem Fussballspiel in einem gewissen Radius um das Stadion herum, ein absolutes Alkverkaufsverbot gilt. Selbst Restaurant, Coop usw. dürfen dann kein Alk mehr verkaufen!!!! Soweit sind wir LEIDER schon.

  10. Erwin Stricker sagt:

    Diese Massnahme wird nichts bewirken, wären die Verantwortlichen auch nur 1x in Ihrem leben in den Kurven unterwegs, wüssten Sie das alle und zwar wirklich alle die sich Ultras und Hooligans nennen. Selten bis gar nie betrunken an ein Spiel gehen. Es werden vielleicht 1-2 Biere getrunken aber bis jetzt habe ich nicht einen einzigen von denen Betrunken gesehen.

  11. Auguste sagt:

    hmm…, wie soll man ohne die heilige stadion-dreifaltigkeit – wurst, brot und bier – die derzeitige phase des fcz überhaupt überleben? wenn dann auch noch das tv-fernbedienungsverbot während der sonntäglichen sf-direktübertragung kommen sollte, dann wäre es nicht mehr zu leugnen – wir wären in den händen eines folter-regimes gelandet.

  12. Roger Kübler sagt:

    Ich bin ein alter Fassballfan und gehöre zu jener verschwindenden Minderheit, di seit Jahren regelmässig im Stadion sitzt.
    Dabei geniesse ich es, gelegentlich ein Bierchen zu trinken. Seit ungefähr 5 YB- Heimspielen stelle ich eine manifeste Veränderung des Polizei – Auftritts fest: statt rund 15 Zehnerblocks von Polizisten in Kampfmontur mit Helm, Körperschutz, Schild und Schlagstock begegne ich nur noch ganz gewöhnlichen Zweier- oder Dreierpatroullien mit auffälligen, gekennzeichneten roten Westen. Und was Wunder: seit diesem Wechsel ist es entschieden friedlicher rund ums Stadion. Ich komme mir nicht mehr als Verbrecher vor, wenn ich ins Stadion gehe. Und allfällige Aggressionen gegenüber johlenden gegnerischen Fans gibt es auch kaum mehr. Ursache – Wirkung? Aber: Wie sollen wir denn in Zukunft die Polizei finanzieren, wenn wir nicht nach Abgeltung der Kosten durch die Sportveranstalter rufen können? Ach ja, da wären noch die Verkehrsbussen, die künftig das Loch ausgleichen sollen. rk

    • Markus Vogel sagt:

      Da kann ich nur zustimmen. Bisher funktionert die Vorgehensweise ausgezeichnet. Es kam auch schon zu angeregten Diskussionen zwischen Polizei und Fans. Dies hilft dem Verständniss für die Position des anderen. Vorbildliche Prävention!

  13. Andreas Tag sagt:

    Habe selten so einen Bericht gelesen, der den Nagel so genau auf den Kopf trifft. Besten Dank.
    Was ich dazu anzumerken hätte ist das Folgende:
    Seit einiger Zeit ist leider festzustellen, dass verantwortlichen Politiker und Beamte den Weg der grössten Einfachheit begehen. Will heissen, anstatt Lösungen anzustreben werden einfach ungerechtfertige Kollektivstrafen angewandt und das dann als DIE LÖSUNG des Problems hochgejubelt. Alsdann klopft sich die selbst ernannte Intelligentia selbst auf die Schultern und meinen, sie seien die Grössten und Tollsten. Aber ja nicht vom hohen Ross steigen und sich das zu Gemüte führen, was jene zu berichten wissen, die etwas von der Sache verstehen. Wenn es darum geht, einige Stimmen aus anderen politischen Kreisen abzuholen (Wechselwähler) werden halt sehr viele zu WIndhosen.
    Alsbald wird, ganz im Sinne der Kollektivstrafen, wohl wegen einiger besoffener Automobilisten ganz einfach das Autofahren ganz verboten. Ist doch super, oder?

  14. Beat Stark sagt:

    Auch wenn ich mich hier unbeliebt mache: der Alkoholkonsum enthemmt und der Betroffene macht manchmal Dinge, die er nüchtern eher nicht tun würde (Beweise sieht man jedes Wochenende in Bars, Pubs etc.). Damit meine ich nicht nur erhöhte Gewaltbereitschaft; generell wird man emotionaler. Dies als mögliche Ursache zu bagatellisieren, finde ich nicht gut. Bin übrigens ein Stadionbesucher, ich weiss wovon ich rede.

    Sonst (wie gewohnt) ein gelungener Artikel von Mämä. Ob die Massnahme geeignet ist, stelle ich auch in Frage. Trotzdem ist Respekt vor der KKJPD angebracht: sie versuchen wenigstens, etwas dagegen zu tun. Der Rest der Beteiligten verhält sich einfach möglich unauffällig… Ich persönlich weiss nicht, wie man das Problem lösen könnte. Wenigstens bin ich ehrlich 😉

    Hopp Sanggale!

    • Lorenzo von M. sagt:

      <>

      Erkennen Sie sich wieder?
      Nun wird vor dem Spiel um so mehr getrunken, damit der Pegel auf jeden Fall bis Ende Spiel reicht.
      Aber hauptsache es wird «etwas gemacht».

    • Hans vom Hübel sagt:

      Beat, an sich ist Dein Statement ja gemässigt. Allerdings zeigt mir Deine Wortwahl “etwas dagegen zu tun”, woran die Öffentlichkeit in dieser Debatte momentan krankt. Denn – entschuldige, ich halte Dich nicht für den typischen Stammtischpolteri – genau solche vagen Aussagen à la “endlich macht mal jemand was” oder “da muss einfach mal durchgegriffen werden” sind doch der verbale Inbegriff der Faust auf dem Tisch und strotzen nur so vor mangelnder Differenzierung und Ausblendung der Tatsachen.

      Früher flogen Steine und Glasflaschen, es gab Schlägereien zuhauf, kurz: die Gewalt rund um den Fussball war um einiges grösser. Es hat sich seither viel getan, es ist sicherer geworden! Fans und Vereine sind in einen Dialog getreten. Fangruppen sind heute besser organisiert. Es gibt eine Selbstregulierung. Es gibt aber auch mehr Repression (die ich im übrigen nicht per se verteufle). Und genau deswegen stören mich solche platten Parolen, wie oben. Der mit Abstand grösste Unterschied zu früher – davon abgesehen, dass heute weniger Flaschen fliegen, dafür mehr gezündet wird – ist, dass sich die Öffentliche Wahrnehmung verändert hat. Der mediale Fokus auf den Fussball hat zugenommen, der Sport ist ein Feld mit Profilierungspotential für “engagierte” Mitbürger geworden. Da liegt der Hase im Pfeffer.

      Ich plädiere für Augenmass. Etwas, das der Politik und der Öffentlichkeit in dieser Debatte schon längstens abhanden gekommen ist. Generelles Bierverbot, genauso wie die völlig absurde Anreiseregelung für Auswärtsfahrer haben nichts, aber grad gar nichts mit Augenmass zu tun.

  15. Jane Schmeltz sagt:

    Ist diesem Konkordat schon zu Ohren gekommen, dass die allermeisten dieser Fans Unterhosen tragen?!
    UNTERHOSEN!!!

    Bitte handeln!

  16. Dario Nielsen sagt:

    Sehr guter Blog – danke!
    Vorschlag für eine weitere Zwangsmassnahme: Alle Scharfmacher müssen diesen Blog zweimal täglich lesen!

    • Hans Müller sagt:

      …und alle Verniedlicher mal einen SBB-Sonderzug putzen und reparieren, nachdem dort drin die Fussballfan-Lämmchen gewütet haben.

      • Mämä Sykora sagt:

        Darf ich Ihnen hierzu folgenden Artikel ans Herz legen?
        http://www.woz.ch/1201/hooligan-debatte/der-schaden-ist-angedichtet

        • Hans Müller sagt:

          Ach, nur ein paar 100’000 CHF, vielleicht auch etwas mehr? Ist ja nur ein Klacks, bezahlt man ja aus der Portokasse…Darf ich Ihnen noch meine Kontonummer mitteilen?

          • Mämä Sykora sagt:

            Ich glaube, wir sind uns einig, dass Sachbeschädigungen verurteilt gehören. In jedem Fall. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass zwischen den kolportierten Beträgen – die ja genau die Forderung nach schärferer Bestrafung schüren – und den tatsächlichen eine erhebliche Diskrepanz besteht. Ich würde mal schätzen, dass die Sachbeschädigungen in den Ausgehmeilen von Zürich, Bern, Basel etc. Woche für Woche deutlich höher ausfallen als die Schäden an den Extrazügen.

      • Denis F. sagt:

        …und alle Polterer und Nicht-Matchbesucher tatsächlich mal in einen SBB-Sonderzug einsteigen nachdem dieser den Hin- und Rückweg hinter sich hat um die “Schäden” mit dem Elektronenmikroskop zu suchen und beweisen.

        • Hans Müller sagt:

          Ich war früher oft mit ÖV an Matches und habe die saufenden und grölenden Horden jeweils selber in Aktion gesehen. Und ja, ein Elektronenmikroskop hätte ich jeweils sehr gut gebrauchen können. Für die Suche nach den Hirnen der Randalierer.

      • Peter Kelly sagt:

        @ Müller. Und der Zug bleibt intakt, wenn im Stadion kein Bier mehr verkauft wird??????

        • Hans Müller sagt:

          Wie kommen Sie darauf? Ich kann mich nicht erinnern sowas geschrieben zu haben. Ich denke auch, dass man mit einem Alkverbot das Problem nicht lösen kann. Was mich am Beitrag und vielen Kommentaren stört, ist die Verniedlichung des Problems und die netten Attribute, mit welchen man eingedeckt wird, wenn man anderer Meinung ist (Scharfmacher, Amateur, Polterer, etc.). Dass das Problem nicht eskaliert ist, hat vielleicht auch damit zu tun, dass die Amateure, Scharfmacher und Polterer was dagegen unternommen haben. Die Fanverbände und Fussballclubs sind diesbezüglich (ausser es wird Druck gemacht) ja nicht sehr aktiv.

          • Hans vom Hübel sagt:

            Gerade mit deinem letzten Satz stellst Du eine erhebliche Ignoranz unter Beweis.

            Die Vereine haben jahrzehntelang den Schulterschluss mit der Polizei gesucht und mussten letztlich einsehen, dass die Gewalt nur im Dialog mit den Kurven einzudämmen ist. Was heute neu ist, ist dass sich Politiker ohne jegliche Fronterfahrung in die Diskussion einklinken und mit medialer Unterstützung die Thematik für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren versuchen. Und offensichtlich gelingt es ihnen…

          • Hans Müller sagt:

            @ Hans vom Hübel: Soviel ich weiss sind wir nicht per Du. Sie sollten auch die Klammerbemerkung im letzten Satz lesen. Es ist leider so, dass die Klubs sich erst bewegen, wenn die Scharfmacher, Amateure, Polterer und Ignoranten Druck aufsetzen.

      • charles amoah sagt:

        obwohl finanziell wohl kaum möglich, sollte man vielleicht jedem Superleague-Klub mit entsprechendem Fanaufkommen einen Sonderzug zuweisen. Man könnte den Fans die Pflege und die Dekoration ihres Sonderzuges überlassen. Somit würde sich der Aufwand für die SBB massiv verringern. Ich glaube kaum, dass die jeweiligen Chaoten ihren eigenen Zug demolieren würden.,

  17. claudio sagt:

    Sehr guter Beitrag!

    In Basel haben wir dieses Alkohlverbot bzw. light Bier schon seit längerer Zeit mit dem einzigen Ergebnis, dass nun halt vor dem Spiel umso mehr gebechert wird. Darüber werden sich wohl einzig die Tankstellen rund um die Stadien freuen. Die Zeche zahlen nicht nur die Matchbesucher, sondern auch die Clubs und Stadionbetreiber. Und die gewalttätigen Elemente konsumieren sowieso ganz andere Substanzen, die schon längst unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.

    Würde man aber die bestehende Gesetze anwenden (und somit das Problem lösen), könnte man nicht mit billiger Polemik auf Wählerfang gehen.

  18. Beat sagt:

    Bin mit Mämä im Grossen und Ganzen einverstanden. Ich gehe seit rund vierzig Jahren ins Stadion, erst seit zehn Jahren regelmässig (2 Jahreskarten Muttenzerkurve Balkon). Ich kann absolut ohne Probleme mit meinen Kindern (waren beim ersten Matchbesuch 2 und 4 Jahre alt) in die MK Balkon, muss keine Angst haben und bin bei weitem nicht der einzige, der seinen Nachwuchs mitnimmt. Bei den letzten Heimspielen fragte ich mich sogar, wo denn um himmelswillen die Polizei geblieben ist, die sonst kriegsschauplatzwürdig eine Sperre vor dem Gästesektor des St. Jakob Parks aufzubauen pflegt. Also in Basel ein Fussballspiel zu schauen, ist völlig gefahrenfrei möglich. Hingegen gehe ich nicht mehr an Auswärtsspiele, nicht nur, weil ich keine Zeit mehr aufbringen will dafür, sondern weil ich mich von den paar wenigen FCB-Anhängern (ich verwende bewusst das Wort “Fan” nicht) abgrenzen will, die diese Gelegenheit nutzen, um idiotische Beweise ihrer Unbeherrschtheit zu liefern. Allerdings bringt ein Alkoholverbot hier rein gar nichts. Ich persönlich kann einen Match auch ohne Bier geniessen, aber es geht nicht an, dass man wegen ein paar wenigen Idioten alle abstraft. Diejenigen, die saufen wollen, tun das eh, halt vor und nach dem Spiel.

  19. Marco Bless sagt:

    “Derzeit ratschlagen also Politiker, die nie in einem Stadion anzutreffen sind, auf Druck eines Grossteils der Bevölkerung, der ebenfalls nie in einem Stadion ist, über Massnahmen, deren Wirkung mehr als umstritten ist.”

    Das liegt im Trend. Bei den Rauchverboten “ratschlagen Stimmbürger, die nie in einer Beiz anzutreffen sind…” usw.

    Verbötli-Spiele scheinen Spass zu machen, bei Otto Frusthaufen und natürlich auch bei den Polizeidirektoren.

  20. Dave sagt:

    Danke für diesen Beitrag! Genau so ist es! Absolut richtig dargestellt! Hinzufügen kann man nur noch, dass bei Spielen mit Alkoholverbot die Fans, welche Alkohol trinken wollen, es einfach mitnehmen. Dann stehen sie halt da vor den Eingängen und lassen sich volllaufen oder kommen schon voll zugedröhnt ans Spiel. Viele meinen auch, sie müssten auf Vorrat trinken, da es im Stadion nichts gibt. Das finde ich viel schlimmer, als wenn man sich ein oder auch zwei Bierchen vor und während dem Spiel genehmigt. Kurz: dieses Gesetz ist ein absoluter Witz! V.a. wenn es auf der Loge weiterhin Alkohol geben würde, wäre es mal gelinde ausgedrückt ein absoluter Skandal! Und einemal mehr trifft es wieder die Falschen! Leider erstaunt das mich mit unseren Politikern überhaupt nicht!

  21. Buschbrenner Rudi sagt:

    Respekt! Wirklich hervorragend geschrieben! Besonders störend empfinde ich die Tatsache, dass genau jene Politiker bei anderweitigen Gewaltereignissen – namentlich im politischen Umfeld (Demos – aktuell im linksextremen Lager) – keinen Ton von sich geben….

  22. john wild sagt:

    Ich möcht bitte 1x einen sturz betrunkenen radalieren sehn der sich so noch prügeln kann….bei denen die das betreiben sind zu viel ALK. Kiffen…eh verpöhnt…ev. bischen weisses…so siehts aus.

  23. Dustin Peters sagt:

    Jedes Verbot wird wegen einer Minderheit, die keinen Anstand oder einfach so zu dumm ist, eingeführt. Auch für mich gehört zu Spiel ein Bierchen dazu. Aber nun alles auf die ach so bösen, nur auf ihre Wählerschaft ausgerichteten Politiker abzuschieben ist auch etwas einfach. Die Fans sollte sich auch mal etwas bewegen etwas kompromissbereit zeigen. Es stimmt (zum. bin auch ich der Meinung) es ist jeweils nur eine Minderheit, aber diese wird jeweils von der grossen Masse gedeckt. Und nun wundert man sich, dass die Politik gleich mit dem “Zweihänder” dreinschlägt. Melde die wenigen Fehlbaren, und der Rest hat Ruhe (und bekommt sein Bier)

  24. Rudi Buchmann sagt:

    Man kann doch nicht einem Supermarkt, der im Stadion eingemietet ist und dank den neuen Öffnungszeiten bei Spielbeginn noch offen ist, verbieten, Alkohol zu verkaufen. Die die trinken wollen, sorgen vor. Aber eben, was will man da noch kommentieren?

  25. sydney sagt:

    zu einem match gehört für mich ein bier vor, während und vielleicht nach dem spiel – man ist dann so schön emotional. fussball ist nicht nur leidenschaft für das spiel, sondern – und das vielleicht manchmal mehr – die verbundenheit zu seinem lieblingsclub (bei mir ist es seit 40 jahren der fc basel) und natürlich auch die gesellschaft der kollegen und sitznachbarn, die man halt nur an einem spiel geniessen kann. ich bin familienvater und bin direktor in einer bank und fahre ein tolles auto und habe eine schöne wohnung – am fcb match allerdings interessiert das KEIN SCHWEIN – da sind wir alle zusammen, egal welcher herrkunft oder wie es einem beruflich oder finanziel geht. hauptsache ist: man hat ein rotblaues herz. wenn ich ein spiel besuche, trage ich immer ein fcb leibchen und einen schal (mein glückschal ist leider aus wolle, was im sommer nicht wirklich toll ist..:o),. das glück, das man dabei empfindet (auch wenn wir verlieren) kann nur ein fan nachvollziehen und das gibt es – zum glück – nicht zu kaufen.
    wenn ich die politiker höre und die medienberichte lese fühle ich mich immer mehr als verbrecher, als randständiger als jemand, der eigentlich nichts anderes im sinn hat, als sich heilos zu besaufen und meine mitmenschen zu verhauen, oder sachbeschädigungen zu verüben.
    falls ich allerdings mehr geld investiere würde, hätte ich plötzlich kein problem mehr, denn ich würde dann als vip gelten und dann könnte ich natürlich wieder unbegrenzt trinken und rauchen. im gegenteil, sehrwahrscheinlich würde ich dann mit den staatsanwälten, politikern und hohen polizisten anstossen und im promillerausch über das fussvolk lästern können.
    ich verurteile jede gewalt und sachbeschädigungen (ich finde auch die fanmärsche durch die stadt bern oder zürich völlig daneben (wir wollen das in basel ja auch nicht)), aber ich verurteile auch jegliche form von kollektivstrafen und – und das ist eigentlich gegen die verfassung – eine künstliche zweiklassengesellschaft, bei der man ganz klar nur aufgrund von besseren finanziellen mitteln über dem geltenden gesetz steht.

    • Lorenzo von M. sagt:

      Sehr schön geschrieben. Besonders der erste Abschnitt gefällt.
      Ich bin zwar im Vergleich z Ihnen noch grün hinter den Ohren, trotzdem habe ich an den Spielen und auch im Umfeld ähnliche Gefühle;
      die gesellschaft der kollegen und anderen FCB Fans, die man halt nur an einem spiel geniessen kann. Egal was man für einen Status hat am fcb match interessiert das KEIN SCHWEIN. Und dies trägt dazu bei, dass ich mich immer auf die Spiele freue. Ob Manchester und Zirü oder Videoton und Amriswil 😉

    • FCZ-Andy sagt:

      Gute Ergänzung zum sehr guten Blog von Mämä, sydney. Dem schliesse ich mich auch als FCZ Fan einem FC Basel Fan an. 😉 Solidarität in dieser Sache über die Clubgrenzen hinweg. Sportlich bleiben wir faire Rivalen 😉

  26. Daisy sagt:

    Warum Sportanlässe wie zb Eishockey und Fussball nicht ganz verbieten??? Dann wären die Probleme aus der Welt! Oder gar das ganze Leben verbieten? Ab heute dürfen also keine Kinder mehr in die welt gesetzt werden, da sie irgendwann sowiso nur Probleme machen!!!!!

  27. Daniel Meile sagt:

    Danke Mämä, genau auf den Punkt gebracht. Stehe selber in SG auf den Stehplätzen und geniesse Wurst mit Bier.
    Ein Aufruf an die älteren, sitzenden Zuschauer, ob Gegentribüne oder besser noch Hauptribüne, wie wäre es, wenn ihr euch die Zeit nimmt um ein Spruchband oder ähnliches herzustellen und während dem Match aufzurollen? Von den “aktiven” Fans wird es wohl das eine oder andere geben, jedoch mit nur halb so viel Wirkung als von einem “Höckler” 🙂 Alle zusammen in der ganzen Schweiz gegen solche Verbote die meiner Meinung nach nichts bringt und wieder einmal die Falschen trifft…

  28. Cris Chelios sagt:

    Danke für diesen Beitrag. Dem ist nichts hinzuzufügen. Gegenüber den 80-er Jahren ist jetzt Kindergeburtstag angesagt, aber damals gab es keine Online Medien und PolitikerInnen konnten sich nicht über das Thema “Fans” profilieren. In der Schweiz wird ein grosses Problem herbeigeredet, wo in Wirklichkeit gar nicht viel im Argen ist. Würde man das Pyro Problem noch lösen… Es ist ein Riesenskandal!

  29. C. Basler sagt:

    DANKE FÜR DIESEN BLOGEINTRAG!!
    Ich bin seit ich klein bin in der Muttenzerkurve und liebe es dort meine Leute zu treffen!
    Besonderen Dank geht auch an Bernhard Heusler welcher die Zuschauer im Joggeli und der Kurve sehr gut einschätzen kann und “unsere” Meinung als einer der wenigen öffentlich professionell kundtut. Er muss sich pausenlos rechtfertigen für etwas, dass zu 99% gleichzeitig hochemotional UND friedlich verläuft – was gar nicht so einfach ist! Ihm gegenüber stehen Lügner und rosarote Weltbildmaler welche nicht das geringste von Fankultur verstehen. Wenn ein Schweizer Länderspiel ganz ohne Stimmung ist, fragen sich alle wieso. Stimmung ist nicht planbar. Es kommt aus dem Herzen und der Verbundenheit zum Club, dann schreien alle. Ja, auf 30’000 Leute findet man immer ein paar Gewalttätige.. ahh diese Argumentation zählt ja nicht, Gewalt kennt man nicht als reicher Politiker auf dem Bruderholz der für 500 m das Taxi nimmt. Auf mehr Repression warten wir alle gespannt: mehr Polizei, mehr Gesetze, mehr Aggressionen. Konnte man die letzten Jahre vorallem in Zürich auswärts sehr gut beobachten! Da gibts so viele Wichtigtuer und Profiteure welche mit Polemik den nächsten Karriereschritt planen. Dass da gelogen wird wo es nur geht ist ja in der Politik nix neues.

    PS: Seit das “kotzgruusige” Lightbier eingeführt wurde, hat sich rein gar nichts geändert. Nur darf ich jetzt 6 anstatt 3 Biere trinken. Carlsberg freuts.

  30. MIlos sagt:

    Super Sache!
    Seit ich meiner Tochter nur noch Leichtbier ausschenke lässt sie meine Geranien in Ruhe, isst die Fischstäbli inklusive der Panade und macht ihr Geschäft nicht immer genau dann wenn mein FC seine Tore schiesst. Ausserdem war ich in früheren Jahren doch des öfteren in den Stadien im Stadium des Delirs anzutreffen (nein, nicht des Spiels wegen) – umarmte mal diesen GC-Fan und besäuselte jene FCB-Dame – das gehört sich doch nicht als pflichtbewusster Fussball-Krawallant!
    Was das alles mit Fussball zu tun hat? Nichts. Eben.

  31. Michel sagt:

    WORD!

    ich finde schuld am ganzen haben die sensationsgeilen möchtegern journalisten der hiesigen medienszene die aus jedem abgefeuerten damenfurz eine riesengrosse skandal-wahnsinns-story machen (müssen)!!

    richiges bier gehört einfach dazu! BASTA!

  32. Daniel sagt:

    Guter Blog Mäma. Bin zwar kein grosser Biertrinker. Aber zu einer Bratwurst….Diese alles verbieten wollen nervt langsam.

  33. Schon Clode van Breukelen sagt:

    Wie ich gehört habe hat man mit Light Bier nur die Halbe Reichweite beim Becherwerfen (zB bei einem Corner).

  34. josé bütler sagt:

    so, jetzt muss ich auch noch meinen senf, wie lange gibts wohl die bratwurst noch mit senf, soll ja auch ein “scharfmacher” sein, dazu geben. ich fordere auch, wie die meisten hier drin: lasst euch nicht bevormunden, verdammt nochmal! ich will am match mein bier geniessen dürfen und zwar ein richtiges eichhof mit alohol drin, nämli!!!!
    wie weit geht die verd…. verbieterei noch? unsere jungen dürfen schon fast nichts mehr machen, alles ist verboten! die wenigen krawallmacher ticken aus, ob mit oder ohne bier, die gehen mit dem vorsatz randale zu machen ans spiel. der alohol hat da wenig bis keinen einfluss! ich glaube wir müssen da eine initiative starten ;o)

  35. Pousetee sagt:

    In Bern sieht man die Sache differenziert, bei uns gibt es Carlsberg, also kein richtiges Bier. Puh, Glück gehabt.

  36. Dominik sagt:

    Ich habe immer gemeint Gesetze und Verordnungen werden gemacht, dass sie der Mehrheit dienen. Immer mehr habe ich das Gefühl (und zwar nicht nur wie in diesem Beispiel beim Bier in Stadien), dass die heute gemachten Gesetze und Verordnungen nur noch dafür da sind, dass irgendwelche Juristen Arbeit haben um einen Praxisfremden und somit unnötigen Beschluss zu definieren, der dann 99% aller Menschen einengt, bestraft und bevormundet. Eigentlich wäre nur gesunder Menschenverstand gefragt. Die Verursacher bestrafen, dafür so, dass diese keine Lust mehr haben sich strafbar zu machen. Doch genau da gibt es wieder andere Gesetze, die eine “sinnvolle” Bestrafung verunmöglichen. Da vor lauter Paragraphen keine Lösung in Sicht ist, kreiert man einen neuen Paragraphen, der dann eben alle bestraft…. einfach nur schade…

    • FCZ-Andy sagt:

      Leider ist dieser Umstand, den Du beschreibst, genau so wie er in allen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens immer mehr zum Alltag wird. Leider gibt es zuviele, die dann dazu auch noch klatschen, mind. so lange, wie sie noch nicht selbst betroffen sind.

    • Dustin Peters sagt:

      Tja Dominik, falsch gedacht: Gesetz und Verordnungen werden immer (oder meist) wegen Minderheiten gemacht, die entweder zu dumm, zu egoistisch oder beides sind. Würde der gesunde Menschenverstand überall greifen, bräuchte es keine Gesetze und Vorschriften…

  37. Andy Green sagt:

    Mal wieder ein Meisterstück von Mämä. Noch ein Grund weniger zur Super League zu gehen. Aber was solls, kürzlich war ich bei meinem Stammclub in der 3. Liga. Es geht vielleicht nicht um ganz so viel. Aber Fussball, Bier und Wurst sehr wohl! war ein grosser Spass.

  38. Alfred Müller sagt:

    Ja wunderbarer Artikel.
    Leider hat aber Ihr Kollege Alexander Kühn in seinem Blog Gorillas im Nebel just einen Tag vor der Kantonsratssitzung Oel ins Feuer geschüttet. Wenn sogar ein Dynamo Dresden Fan die Lage im Letzigrund als so gefährlich einschätzt – muss doch der Gesetzgeber handeln! Im Schlachthof wird dann halt vor dem Match Kafi Lutz und Gin Tonic getrunken. Weiss der Herr Jositsch eigentlich dass nur das Bier betroffen ist? Ihre Blatt schreibt doch dem Mainstream nach wie Andere mit viel grösseren Buchstaben.

  39. Gorilla sagt:

    Danke für diesen Blog, spricht dem Fan aus der Seele. Ich hoffe Herr Kühn hat ihn auch schon gelesen und kann für seinen nächsten Blog etwas lernen. Danke Mämä, so macht der Steilpass Freude!

    • Daniel sagt:

      Ja, auch Herr Lehmann kann noch was lernen. Aber am Besten der Tagi klont den Mämä. Alles andere ist leider nur zum Teil geniessbar.

  40. Hannes Estermann sagt:

    Ob Alkohol weiter ausgeschenkt wird,oder nicht ist mir persönlich egal.Weniger dagegen was Hr.Jositsch Behauptung ! Er
    muss vermutlich die 60/70 er Jahre auf Fussballplätzen nicht real erlebt haben.Damals war ich im Nebenamt Securitaswächter auf der Luzerner Allmend.Schlägereien waren gar nicht wenige, halbgefüllte Bierbecher und Kartons mit Restsenf auf uns am Spielrand patrouillierenden Wächtern der Normalfall.1969/70 hatte der spätere FIFA Schiri Rolf Blattmann sein erster Einsatz auf
    höchster Ligastufe,bei Spielende gab es eine tumultartige ,lange Schlägerei auf dem Feld .Da ich aktiver Jungwinger war, bekam ich im morastigen Spielfeld nur eine total verschmutzte Uniform,ebenfalls meine Dienstkappe fand ein anderer Besitzer. R.B. konnte erst nach Stunden im Polizeiauto aus der Gefahrenzone gebracht werden!
    Diese damaligen “Sürmel” sind wahrscheinlich die Gleichen,die heute als Vorbilder der Jugend sich verkaufen.
    Deshalb,es wird solche Zustände zum Leid vieler immer wieder geben….für nicht wenige vor Ort traurigerweise das Salz in der Matchbesuchsuppe!

  41. FCZ-Andy sagt:

    Mich würde es sehr interessieren, wie der Regierungsrat M. Fehr, Departementsvorsteher Gesundheit & Sicherheit des kantons Zürich, in der auch die Kantonspolizei angeschlossen ist, sich zu diesem Alkoholverbot äussern würde. Hr. Fehr ist sehr oft auf der Osttribüne anzutreffen und er könnte doch mal von seinen persönlichen Erlebnissen berichten, oder in diese KKJPD Kommission einbringen, wie besoffen und gewalttätigt die MatchbesucherInnen sind.

  42. silvia büsch sagt:

    der artikel ist gut geschrieben und ich stimme ihm völlig zu! die schläger-bubis werden sich einfach noch mehr als bisher die lampe VOR dem spiel füllen – aber dem könnte dann in einem weiteren schritt ein alkoholtest bei der eingangskontrolle abhilfe schaffen… im ernst: mir passt es ganz und gar nicht, dass ich bald kein anständiges bier mehr bekommen soll, EINES würd mir ja schon genügen. es könnte doch wenigstens pro eintritt EIN bon für EIN bier abgegeben werden. ich stehe übrigens in der südkurve und nerve mich manchmal über beissenden pyro-rauch und auch über extrem doofe und sexistische parolen – aber in gefahr oder belästigt fühlte ich mich noch nicht ein einziges mal in all den jahren.

  43. Hans-Ueli Jucker sagt:

    Nach dem Bierverbot stellt man dann sicher fest, dass es doch an den Kalbsbratwürsten lag, dass ab und zu, selten zwar mal etwas randaliert wird. Dann verbietet man die Würste und merkt es lag an den Zigaretten und verbietet diese. Prohibition hat noch nie was gebracht. Oder ist das ganze Brimborium vielleicht eine Marketingidee von Carlsberg? Wenn nur noch Lightbier ausgeschenkt wird, konsumieren die Fussballspielbesucher einfach zwei Becher von dieser grausligen Pfütze, um sich das Spiel schönzubächlern. Leider nein. Ich hätte da ein paar Fragen: Wenn sich ein paar Hols für FWW auf einer Brache treffen, um sich zu kloppen, verbietet man dort dann das Bier, die Brache oder das Koks? Warum passiert an Hochrisikospielen, wo bereits Alkverbot herrscht, am meisten? Warum passiert eigentlich vergleichsweise selten etwas? Warum verbietet man nach einer Schlägerei an einem Schwingerfest, an einer Chilbi weder den Bier- noch den Fendantausschank? Das sind doch Fragen, die sich die Politiker mal stellen sollten. Dann kämen sie vielleicht drauf, dass das Gespräch mit den Kurven weit mehr brächte als dieser dumme Populismus, der mittlerweile auch in der SP angekommen ist.

  44. Kofinas sagt:

    Ich finde es bedenklich, dass wir keine anderen (existeziellere) Probleme haben, als die ewige Randale bei Fussball und Eishockey Veranstaltungen. Erstens sollten die Klubs zu 100% dafür aufkommen (Sicherheit/ Polizei/ Schadenregulierung) und zweitens sollte mal eine Hungersnot ausbrechen, damit wir wieder mal ein echtes Problem haben – und wissen was das ist!

    • Serpenter sagt:

      Kann mich nicht erinnern das es an einem Eishockeyspiel jeh eine ernsthafte bösartige Randale mit Schlägerei gegeben hat?! Ich behaupte jetzt einfach mal das Eishockeyfans einiges Pflegeleichter sind als Fussballfans.

      • Kraft sagt:

        Haha, lieber Serpenter, Du warst wohl in den 90ern nie im Hallenstadion oder auswärts mit dem ZSC. Aber guter Witz, geb’ ich Dir.

  45. marius sagt:

    den verbot finde ich in ordnung. ich habe genug randalierer gesehen welche die verkaufsstellen terrorisieren, weil sie bei spielschluss kein bier mehr verkaufen. jeder kann ja selber entscheiden ob er ein spiel live sehen will. um das geht es ja im stadion. ich hab echt genug von leuten die sich daneben benehmen und einen super anlass zur sau machen. da verzichte ich gerne auf alkohol.

    • FCZ-Andy sagt:

      Sie verzichten auch gerne auf eine Zigi, weil einige zuviel rauchen? Sie verzichten auch gerne auf ein Auto, weil einige zu schnell rasen? Sie verzichten auch gerne auf Chips, weil einige nicht genug bekommen können? Sie verzichten auch auf Schoggi, weil einige zu dick sind? Sie verzichten auch gerne auf Ihr Haustier, weil einige sie quälen? Sie verzichten auch gerne aufs Tram, weil einige schwarz fahren? Sie verzichten auch gerne auf Geld, weil einige nicht damit umgehen können? USW. Man kann nicht immer alle bestrafen, für einige die sich nicht zu benehmen wissen oder keine Anstandsregeln mehr haben. Dort liegt der Hund begaben. Die Täter sollten getroffen werden und nicht kollektiv und profilaktisch alle.

      • marius sagt:

        Aber genau da fängt doch das Problem an. Man nimmt das Thema gar nicht ernst und macht Witze drüber!

        Ich rauche nicht und hab kein Auto. ich bin der falsche um solche Argumente aufzutischen.
        Unser ganzes leben wird von Regeln bestimmt und wo Menschen in Massen zusammenkommen braucht es noch mehr davon.
        Der Liverpooler Fußballpsychologe Clifford Stott hat festgestellt, dass Gewalt-Fans, denen die Möglichkeit zum Austoben genommen wird, „nach einer Weile nicht mehr zu den Spielen kommen, weil sie sich langweilen“. Sie haben das Feld geräumt für jene, denen der Fußball als Unterhaltung genug ist – darunter eine wachsende Zahl an Frauen und Kindern.

        In England haben sie die schönsten Stadien und die friedlichsten Fäns. Aber das hat seinen Preis: Kein Alkohol, numerierte Sitzplätze, Videoüberwachung. „Zero Tolerance“
        Wenn sie sich mit einem Arsenal Shirt in die Fänkurve der Tottenham in der White Hard Lane setzen haben sie die Sicherheitsleute im Nacken. Entweder ziehen sie das Shirt ab oder sie verschwinden. So läuft das.
        Es geht um Fussball und sie wollen nur Leute die deswegen dahin gehen.

        Das ganze ist nicht aus einer Laune erwachsen, es brauchte 3 Katastrophen mit über 170 Toten! Bradford, Brüssel und Sheffield sagen ihnen vielleicht noch was. Und es waren nicht die Hooligans die Opfer, es waren die profilaktisch beformundeten wie sie! Aber regen sie sich doch lieber auf dass sie kein Bier während 2 Stunden bekommen.

        • Mämä Sykora sagt:

          Ich bitte Sie, bei den Stadionkatastrophen etwas zu differenzieren. In Bradford waren es keine «Hooligans», sondern ein Feuer, das 56 Zuschauer das Leben kostete. Ebensowenig in Sheffield: Erstkürzlich kürzlich wurden die ganzen Dokumente zum Tod von 96 Menschen publik («Sie beweisen nicht nur, dass die Sicherheitskräfte komplett versagt haben – erschwerend kommt hinzu, dass die Polizei versucht hat, Beweise für ihr Fehlverhalten zu fälschen und zu vertuschen» – http://www.wdr.de/tv/sport_inside/sendungsbeitraege/2012/0917/hillsborough_dokumente.jsp).

          • marius sagt:

            Ich habe nicht behauptet dass die 170 Toten auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Ich habe festgehalten, dass die heutige Praxis: Kein Alkohol, numerierte Sitzplätze, Videoüberwachung. „Zero Tolerance“
            aufgrund dieser 3 Katastrophen entstanden ist. Demnach musste Alkohol wohl oder übel auch seinen Beitrag zu diesen Geschehnissen leisten.

          • Mämä Sykora sagt:

            Die Schlussfolgerung ist für mich nicht ganz nachzuvollziehen. Wenn es brennt oder wenn viel zu viele Leute eingelassen werden und die Polizei auf fatale Weise falsch reagiert hat auf diesen Zustand, dann war das wegen dem Alkohol?

          • marius sagt:

            Mämä, ich spreche immer von 3 Katastrophen aufgrund dessen diese Entscheidungen getroffen worden sind. Sie erwähnen immer 2 davon, sie wissen selber ja genau wieso. Ich sage nicht dass der Alkoholverbot nur aufgrund von Heysel entschieden worden ist. Ich sage nochmal, diese Entscheidungen wurden aufgrund dieser Ereignisse getroffen. Im Detail müssten sie leider die Entscheidungsträger um Auskunft fragen.

        • FCZ-Andy sagt:

          Ich habe schon vermutet, dass etwas was ich aufgezählt habe, Sie nicht treffen könnte. Deshalb habe ich versucht einige Beispiele aufzuzählen. Auftischen will ich Ihnen gar nichts. Es ging mir nur darum, Beispiele zu nennen, wo ganz viele immer eingeschränkt, bevormundet und bestraft werden sollten, weil wenige sich nicht im Griff haben. Ja, da gebe ich Ihnen Recht, wo Menschen zusammenkommen, braucht es Regeln, aber bitte sinnvolle! Ein Bierverkaufsverbot im Stadion gehört nun definitv nicht dazu. Sie verhindert damit ja nicht, dass bereits Angetrunkene ins Stadion kommen. Wenn Sie jeweils auch live an die Spiele gehen, gucken Sie doch mal wieviele Bierdosen bei der Tramhaltestelle und dem kleinen Kiosk rumliegen. Wer sich betrinken will und nur mit Alk ein Spiel erträgt und durchsteht (was im Moment aus FCZ Sicht fast verständlich ist), schafft das auch mit Bierverkaufsverbot im Stadion. Sie werden es mir kaum glauben, aber wenn ich auch nur mal ein Bier während eines Fussballspiel trinke, dann ist das schon eine sehr grosse Ausnahme. Ich halte das mehr als locker durch, während 90 Minuten gar KEIN Bier zu trinken. Deshalb muss ich mich ja auch nicht aufregen. Aber ich will einfach nicht bevormundet werden. Deshalb wehret den Anfängen! Und sorry, wenn ich mich den Antworten von Mämä hier anschliesse. Diese Katastrophen, die Sie aufzählen, haben mit Alk im Stadion wirklich nichts zu tun.

  46. Augustiner sagt:

    Da schweizer bier eh nur nach wasser schmeckt kann es doch auch gleich abgeschafft werden !

  47. Max Landolt sagt:

    bestimmt wird die alk und andere mut-mach…… situation schlimmer und tragischer!
    es wird halt vor dem spiel richtig v o r g e g l ü h t damit es sicher für circa 90min. anhält.

  48. Stefan sagt:

    Nicht doch, es werden nicht alle Matchbesucher gleich behandelt. Bei den VIP’s gibt es weiterhin Alkohol.

    ….. Gedanke! Hilfe!!! Gibt es jetzt im Tourbillon nur noch Light-Fendant???

  49. Franz Brunner sagt:

    ganz grundsätzliche frage—wieso können leute nicht während 2 stunden auf alkohol verzichten?

    • Nunjez sagt:

      Naja Irgenwie muss ich ja die miese Bratwurst die es im Letzi gibt runterspülen! Achtung Ironie* Vermutlich Hr.Brunner befinden Sie sich am Sonntagnachmittag zur Fussball Zeit auf einer Wanderung in einem Nichtraucherzug der auf dem Uetliberg endet oder? Ist das Basis worüber wir hier diskutieren, den Bericht auch wirklich gelesen?

    • David Gruner sagt:

      Ganz einfach: Weil es einfach zusammen gehört. Das sagt ja sogar die FIFA:
      http://www.bbc.co.uk/news/world-latin-america-16624823

      Btw: Auch das Fussballspiel scheint immer wieder einzelne potenzielle Gewalttäter zu motivieren. Vielleicht sollte man da mal ansetzen und immer nur eine Mannschaft aufs mal spielen lassen. das hilft sicher!

    • Gorilla sagt:

      Es geht nicht darum, ob man es kann oder nicht. Das Problem ist die Bevormundung. Es ist jedem selbst überlassen, was und wieviel er trinkt, er muss einfach mit den Konsequenzen leben. Dazu kommt, dass für das Verhalten einiger wieder einmal alle bestraft werden.

  50. Peter Nedwed sagt:

    Die Sache ist doch ganz einfach: Nicht mehr ins Stadion gehen! Vielleicht überlegen sich dann die Clubs endlich, wie man die zugegeben relativ wenigen Störenfriede streng bestraft und von den Stadien fernhält. Also ich werde mir sehr wohl überlegen, an keinen FCB-Match mehr zu gehen, wenn ich nicht einmal ein Bier zu trinken bekomme, nur weil ein paar Asoziale – man kann’s nicht anders nennen – Randale machen.

    Dass die Probleme im und ums Stadion ja gar nicht so schlimm seien, trifft nicht zu. Wenn ich an ganzen Kohorten schwerstbewaffneter Polizisten vorbeigehen muss, um ins Stadion zu gelangen, oder nach dem Spiel vor verschlossenen Ausgangstoren warten muss, bis die Fans der Gegenmannschaft weg sind, dann sind das Einschränkungen, die ich schlimm finde. Ganz zu schweigen davon, dass die an fast jedem Match gezündeten Feuerwerke eine Riesengefahr darstellen.

    Ich verstehe nicht, weshalb die Clubs nicht dafür sorgen, dass in den neuralgischen Zonen (Muttenzerkurve etc.) so viele gut geschulte Sicherheitsleute stehen, dass sie bei Problemen sofort, gezielt und kompromisslos eingreifen können. Vermutlich, weil das Geld kostet, mit dem man lieber teure Starspieler kauft……

  51. hanspeter erich sagt:

    i def go along with u, mämä!

  52. Pesche sagt:

    Na ja, dass Mämä hier grundsätzlich sehr viel Zustimmung findet, ist ja auf Grund der Lesergruppe klar…

    Das Alkoholverbot in Stadien finde ich persönlich auch eine Bevormundung durch den Staat, welche nicht sein sollte. Als Otto-Normal-Bürger darf ich nicht mal mehr ein Bier während einem Fussballspiel trinken? Aber Hallo…

    Trotzdem nervt mich auf Seiten der Fussballfans die ständige Verniedlichung der Probleme! Natürlich wird in den Medien masslos übertrieben, da bekommt man das Gefühl, als würde in den Stadien Krieg herrschen. Aber das Argument “früher war alles schlimmer” zieht einfach nicht. Deshalb sind trotzdem Probleme vorhanden. Das regelmässige Zünden von Pyros in einer Menschenmenge (Ach ist doch noch nichts passiert…) – Krawalle zwischen Securitas oder Fangruppen (Ach das kommt so gut wie nie vor…) – Sachschäden (Ach die paar Pissoirs im Letzigrund oder im Extrazug, kostet ja nix…) etc.

    Blinder Aktionismus bringt bestimmt nichts – die Augen zu verschliessen aber genauso wenig!

    • André sagt:

      Gut geschrieben. Sehe ich zu 100 % auch so.

    • FCZ-Andy sagt:

      Es gilt nicht wirklich vorhandene Probleme zu verniedlichen oder die Augen davor zu verschliessen. Man, bzw. die Staatsgewalt sollte dort für Ruhe und Ordnung sorgen, wo sie nicht mehr vorhanden ist. Man soll die herausfischen und bestrafen, die die Probleme verursachen und nicht eine profilaktische Kollektivstrafe durchziehen. Habe gerade das CL Spiel Manchester City – Borussia Dortmund angesehen. 35000 Zuschauer, kein Pyro, keine Fackeln, keine Ausschreitungen im Stadion. Toller Fussballabend, tolle Stimmung im Stadion, selbst vor dem TV. Warum geht es dort und bei uns nicht? Auch jeweils BULI Spiele, Dortmund zuhause praktisch immer ausverkauft mit fast 80000 Zuschauer, München praktisch immer ausverkauft mit fast 70000 Zuschauer und keine Fackeln, Pyros, Randale usw. Dort geht es und bei uns kann die Staatsgewalt nicht mal mit 12000 Zuschauer klar kommen. Ich frage mich echt, wo der Hund begraben liegt und warum alle dafür “bestraft” werden sollten und kein Alkbier mehr im Stadion ausgegeben werden dürfte? Kein Alk ist auch keine Lösung, heisst ein Sprichwort, zu mal man sich auch vor dem Spiel schon besaufen kann.

  53. David Gruner sagt:

    Liebe Tamedia:
    Das ist ein Artikel für die Printausgabe: Auf der Meinungsseite.
    danke

  54. John Wayne sagt:

    Ich freue mich jetzt schon allen zu beweisen, wie es auch nüchtern zu Ausschreitungen kommen wird 😛

    • marius sagt:

      wenigstens können sie danach nicht die standardausrede auftischen sie seien alkoholisiert gewesen. Roli Maag lässt grüssen.

      • FCZ-Andy sagt:

        @ marius; John Wayne meinte das ja humoristisch, mind. so verstehe es ich. Siehe das Smile. Glaube kaum, dass er dabei an Roli Maag dachte. Was Roli Maag passierte, ist für mich eines der dunkelsten Kapitel im Zusammenhang mit Fussball und FCZ. Es lässt sich weder nüchtern noch mit Alkohol schön reden, geschweige entschuldigen.

  55. Wo genau liegt nun das Problem, wenn in den Sportstadien “nur” Leichtbier oder alkoholfreies Bier ausgeschenkt wird?

    • Kraft sagt:

      1. 98% der erwachsenen Matchbesucher werden wie Kinder paternalistisch bevormundet. 2. Wenn alle Bier trinken im Stadion und Bier offenbar für die Randale verantwortlich ist, wie kann es dann sein, dass nur ein verschwindend kleiner Teil der Zuschauer je randaliert (vorwiegend ausserhalb des Stadions, notabene)? 3. Populistische Pseudo-Lösungen von medial hochstilisierten Problemen sollte man als vernünftiger Mensch grundsätzlich kritisch betrachten.

      • Kraft sagt:

        Und 4. ganz wesentlich: ein Bierverbot im Stadion führt zu nichts anderem, als dass die Leute, die trinken möchten, das umso intensiver vor dem Spiel tun. Wenn das Bier als wirklich ursächlich ist für Randale, und wenn wir wissen, dass meist vor dem Stadion randaliert wird, müssen wir dann nicht folgern, dass es bei mehr Betrunkenen vor dem Spiel umso mehr Randale geben wird? Eben.

  56. FCB-Fan sagt:

    Diesem Text gibt es nichts mehr hinzuzufügen! Ausser: Vielen Dank, Mämä, dass Due aussprichst, was so vielen Schweizer Fussball-Fans schon längst klar ist.

  57. der Schröder sagt:

    Oh man, hätte ja gar nicht gedacht, dass es euch in der Schweiz genauso geht wie uns in Deutschland.
    Da denken sich die Politiker ja auch alle Nase lang neue Schwachsinnigkeiten aus, um uns Fans das leben schwer zu machen (man droht ja immer gerne mit dem Verbot userer geliebten Stehplätze). Mal ganz davon abesehen, dass man bei Fahrten zu Ausswärtsspielen häufig eh wie ein Schwerverbrecher behandelt und wie Vieh vom Bahnhof zum Stadion getrieben wird.

    Allen Fans kann man nur sagen: Lasst euch nicht unterkiegen, organisiert euch, wehrt euch – mit friedlichen Mitteln!!!
    Denn eins ist auch klar, ohne Fans ist diese ganze “Industrie Profi-Fußball” zum scheitern verurteilt.

  58. Giovanni sagt:

    Es wird da männiglich Durchgeknalltes geschrieben zum Alk-Verbot.Ich komme soeben vom Eishockey-Derby Lugano-Ambri und muss- wie jedes Mal – meine Kleider in die chemische Reinigung geben,da aus der Ambri-Kurve wie üblich Bier und anderes in rauhen Mengen in den Lugano-Sektor geflogen kamen.Echt – das sind so richtige Sportsfreunde,jede Menge joints (ps. ich bin für Hanf-Legalisierung,aber für alle anderen Orte als einer Eishalle) .Ich gehe viel an Hockey-Spiele und zwar allein wegen dem sportlichen Event und nicht, um 1000 Frustrierte kennenzulernen.Und das Gefahrenpotential ist enorm,weil Alkohol bekanntlich Hemmschwellen exponentiell herabssetzt.Was wollt ihr eigentlich,liebe Anhänger der Freiheit ??? Endlich mal die ersten Toten auch hier? Brasilien brachte es seit 1988 auf 155 Tote unter Fussball-Hooligans,davon 8 während einer Fussballpartie und 81 vor den Stadien.Geil,oder? Und was machte Brasilien,das Fussball-Land par excellence? Im Jahre 2003 ein Verbot von Alkohol in und um die Stadien in einem grösseren Umkreis.Und was machte Herr Fifa-Blatter? Er ging zur Frau Präsidentin von Brasilien ,um das Gesetz für die Dauer der WM 2014 ausser Kraft zu setzen…weil Carlsberg und Blatter sind Weltgesetz,da geht nichts dran vorbei. Und was sagte einer,der es wissen muss,nämlich der Weltmeister Romário,in der Zwsichenzeit brasilianischer Parlamentsabgeordneter? Nein,nein er zollte nicht dem angeblich so harmlosen Bierchen seine Berechtigung,,sondern sagte,dass die FIFA und die CBF alles aus ausser Kraft setzen,wenn es um ihre Interessen geht und auch über Leichen gingen.Sport mit Kollateralschäden gewissermassen. Es scheint mir (ok ich bin abstinent) wirklich nicht das grösste Opfer der Menschheit zu sein,wenn ein Durchschnittstrinker mal zwei Stunden nicht schlucken darf .

  59. paul jud sagt:

    als rentner. der regelmässig die FCB-spiele besucht hat und der immer zur bratwurst ein richtiges bier getrunken hat, gehe ich nicht mehr zu den spielen meines geliebten fcb (bin zahlendes passivmitglied). denn ich weiss, dass auf der teppichetage champagner und rotwein getrunken wird, während unten dem pöbel wasser ausgeschenkt wird. das ertrage ich nur schlecht. es gibt ja noch das fernsehen.