José Mourinho gehört wegen seines selbstherrlichen Auftretens nicht gerade zur Kategorie «Everybody’s Darling» im Fussball-Business. Und so hatten zahlreiche Journalisten gestern Abend schon die Geschichte vom neuerlichen Versagen der hochbezahlten Real-Angestellten formuliert und die Gerüchte um eine baldige Entlassung des portugiesischen Startrainers weiter angefeuert, als die Madrilenen gegen Manchester City zwischen der 87. und der 90. Minute einen 1:2-Rückstand doch noch in einen 3:2-Sieg verwandelten. Erst traf Karim Benzema, den Mourinho eine knappe Viertelstunde zuvor eingewechselt hatte, dann Cristiano Ronaldo, der zuletzt als überempfindliche Prinzessin auf der Erbse verspottet worden war.
Nach Ronaldos Tor, das Real Madrid den 100. Sieg in der Königsklasse und die Wiedergutmachung für den kümmerlichen Start in die Meisterschaft mit nur vier Punkten aus vier Spielen bescherte, rutschte Mourinho im edlen Zwirn auf den Knien über den Rasen, als habe er den Treffer selbst erzielt. Der Mann aus Setubal ist eben auch dann ein exzentrischer Selbstdarsteller, wenn er dem Teufel gerade einmal noch von der Schippe springen konnte. Bescheidene Erleichterung ist nicht sein Ding. Die grosse Pose muss her, alles andere ist für die anderen.
An der anschliessenden Pressekonferenz schossen dann nicht mehr die Spieler aufs gegnerische Tor, sondern Mourinho auf die Journalisten. Ebenso genüsslich, wie jene vor der ersten Champions-League-Partie der Saison seine Fehler aufgelistet hatten. «Ich hatte für den Fall der Niederlage Kritik erwartet. Ihr hättet gesagt, dass es verrückt war, Ramos draussen zu lassen und all die kreativen Aussenspieler, während Michael Essien, Sami Khedira und Xabi Alonso im Team standen», so der Trainer. «Ich weiss, dass alles vorbereitet war. Ich weiss, dass alles geschrieben war, ehe es passiert ist. Dann hiess es auf all euren Computern: löschen, löschen, löschen.»
Mourinhos Auftritt war ein einziger Triumph der Arroganz. Und während jeder andere Trainer solche Worte wegen des zu erwartenden Bumerangeffekts spätestens nach der nächsten Niederlage bereuen würde, dürfte der starke Mann bei Real Madrid ungetrübten Spass an seiner verbalen Atombombe haben. Was die Presse von ihm denkt, war Mourinho immer schon egal. Er geht unbeirrbar seinen Weg. Das ist eine Qualität, die seinen Kritikern nicht schmeckt, für den Erfolg des Exzentrikers auf der Real-Bank aber ebenso wichtig ist wie sein taktisches Gespür.
wer ist jetzt die Prinzessin auf der Erbse? Ronaldo oder die Journis, denen der Chef mal an den Karren fährt? 🙂 Bin kein Freund von Real und schon gar nicht von Mourinho. Aber gestern hatte er wieder mal das goldene Händchen mit Benzema und die Rutscherpose konnte man auch als solidarische Siegerpose mit dem ach so betrübten Ronaldo interepretieren.
Mourinho ist einfach legendär! Der Jubel war so weltklasse da hauts dich direkt von der Couch.
Weshalb soll ein Trainer sich an der Gedanken-Monotonie der Presse orientieren? Erfolg ist Negation des Mainstreams.
Presseleute erweisen sich auch in der Schweiz regelmässig als Weichspüler, wenn Buntscheckigkeit auf den Knien daherkommt.
Der Fussball wird zum Glück auf dem Rasen gespielt und nicht auf den Titelblättern. Kommentieren und analysieren ist gut und auch Aufgabe der Presse. Aber die Presseleute sollen sich bitte nicht zu wichtig nehmen. Es lebe Figuren wie Mourinho.
Schon speziell, wie ähnliche Szenen verschieden beurteilt werden. Hätte ein Trainer wie Klopp selbige Geste gemacht, wäre es “emotional, mitleidend, echt, authentisch” usw. Bei Mourinho ist es halt einfach Arroganz….
Er ist einer der grössten Trainer aller Zeiten!
Guardiola hat an der Stamford Bridge praktisch das Gleiche gemacht als Iniesta in der CL das unverdiente 0:1 für Barca geschossen hat. Aber über Guardiola darf man nicht schlecht sprechen.
Mit dem Unterschied, dass es an der Stamford Bridge um den Einzug ins CL-Finale ging und Mou einen Sieg in der Gruppenphase bejubelte…
Ach so…Einzug ins Final = Kann man machen was mann will ? Wo ziehen sie die Grenze? 1/4 Final oder schon 1/8 Final? Darf man während einer Meisterschaft gar nicht so jubeln, da es ja eigentlich keinen Final gibt? Oder vielleicht am letzten Spieltag? Man sollte doch immer mit den gleichen Ellen messen und sich nicht durch Persönliches leiten lassen herr Zahnd.
Kann schon sein, dass mit Trainer Klopp. Aber hier spricht Kühne nicht vom Rutscher sondern von den Antworten an die Journalisten.
Bezüglich Antworten an die Journalisten ist Klopp mindestens ebenbürtig! Extremisten halt, aber wenn sie Erfolg haben, ist das entschuldigt.
Die “verbale Atombombe” ist eine schlimme Formulierung die hier nicht passt. Eine Atombombe ist definitiv vernichtend, was Mourinho sagte war wohl nicht mal falsch, aber ganz sicher nicht zerstörend.
Mourinho ist ein genialer Trainer und anscheinend fallen wir alle auf ihn herein. Das ist Show und wir machen mit indem wir uns über ihn aufregen. Zeitverschwendung! Freuen wir uns darüber, dass es so einen Trainer gibt.
Grande MOU! Sagt doch was Ihr wollt, aber José hat grossen Unterhaltungswert und ist und bleibt “The Special One”!
“Ich habe nicht gesagt, dass ich der Beste bin. Ich kenne nur keinen Besseren.” : ))
Wie Recht Sie doch haben Herr Kühn, immerhin begegnet José so den Journalisten auf Augenhöhe.
Wenn es hier einen Daumenhoch-Button geben würde, ich würde ihn bis heute Abend Non-stop drücken…
Beste Antwort seit langem
Wer erfolgreich ist, hat immer Recht.
Warum Triumph der Arroganz?
Eher der Disziplin, wie ich finde. Denn auch nach dem Spiel gegen Sevilla hat er Klartext gesprochen. Und so wie es gestern ausgesehen hat, hat es was gebracht.
Er ist sehr gut in seinem Job, manch einer behauptet sogar er sei der Beste. Und um solch eine Truppe zu führen braucht es nunmal eine starke, selbstsichere Persönlichkeit, auch gegenüber den Medien.
Und seine Inszenierungen…perfektes Marketing. Sonst hätte man diesen Artikel nicht geschrieben. Es ist schon klar, dass seine Art polarisiert, und wenn man probiert es jedem Recht zu machen, dann kommt man heute einfach nicht weit, denn unsere Chefs können es uns auch nicht immer Recht machen, aber sie sind dort wo sie sind, nämlich in der Chefetage 🙂
Ich meine Arroganz ist das falsche Wort, Mourinho hat Ausstrahlung und er hat es nicht nötig sich von der Presse sagen zu lassen was er zu tun hat, sonst wäre ja die Presse arrogant.
Mourinho mag zwar auf dem Papier erfolgreich sein, ist charakterlich aber nur ein respektloser Wicht. Entsprechend auch den Fussball den er spielen lässt: Unschönes System-Gekicke, gespielt von aggressiven, unfairen Typen (zB. Pepe, Marcelinho, Ramos, Khedira). Wahrlich nichts für Freunde des schönen Spiels. Aber in unserer heutigen, erfolgssüchtigen Wettbewerbsgesellschaft finden solche Figuren leider immer einen Job und eine Plattform zur Selbstdarstellung.
@Tony Binder: Ja klar, Real spielt drittklassigen Rumpelfussball, Khedira ist ein Holzhacker. Mou ist ein Charakterschwein (schliesslich kennen sie ihn ja persönlich).
Lassen sie mich raten: Sie sind Barça-Fan, stimmt’s? Und lassen sie mich nochmals raten: Sie haben das Spiel gestern nicht gesehen.
@Nick Schmid: Ich hoffe, man muss nicht Barca-Fan sein, um zu erkennen, dass Mourinho ein “Charakterschwein” und Pepe ein äusserst unfairer und aggressiver Spieler ist. Aber als Real-Fan sieht man da gerne darüber hinweg, stimmt’s?
Och, Herr Binder, was für Sie “schönes Spiel” ist, bleibe mal dahingestellt, aber ich kennen keinen athletischeren Innenverteidiger mit gleichzeitig brillantem Eröffnungspass als Ramos und Marcelo wird die Seleçao im 2014 mit höchster Wahrscheinlichkeit am linken Flügel vertreten. Sami Khedira ist einer der Gründe für den Aufschwung des Deutschen Fussballs. Über Mou schweige ich jetzt mal (aber ich finde ihn auch toll!).
schon alleine dass sie nicht mal wissen wie marcelo richtig heisst disqualifiziert sie als “experten”, sie lesen wohl jeweils die schlagzeilen und wissen dann wer die bösen sind…
zur info: pepe hat in der vergangenen saison im schnitt 1 foul pro spiel begangen! an der ganzen em 2 fouls! jetzt erklären sie mir bitte was daran so unfair sein soll…
und wie sie bei der auflistung auf die idee kommen khedira und ramos aufzuführen entbehrt jeglichen fussballverstandes
“Unschönes System-Gekicke” dass letztes Jahr die magische 100 Punkte Grenze durchbrochen hat und 121 Tore geschossen hat, wirklich unattraktiv so etwas…
Problem wo? Mourinho hat ja nur die Wahrheit gesagt, nichts mehr. Der Autor möge seinen zweitletzten Abschnitt nochmals lesen. Wo ist da die Arroganz? Oder sind sich Journalisten nur ans Austeilen gewohnt und fallen beim ersten lauen Gegenwindchen in die Schockstarre?
Seine Arroganz war noch nie mein Ding, aber seit Mourinho handgreiflich wurde wie z.Bsp. im Spiel gegen Barca und zusätzlich noch zu Unsportlichkeiten aufrief, ist er für mich untragbar und jede seiner Niederlagen kann ich nur begrüssen. Bei diesem Saisonstart konnte und kann ich mir eine doch sehr grosse Schadenfreude nicht verkneifen. Ich hoffe sehr, dass er noch ganz tief fällt und mal merken wird, dass seine Art und Weise z.T. verletzend, aber vor allem äusserst unsportlich wirkt und somit weit über die allseits erkennbare Arroganz geht.
@Rene Botteron: Stimme Ihnen zu. Es ist für mich einfach unvorstellbar, dass dieser Mensch auf solch grossen Zuspruch aus der Bevölkerung stösst und von allen Seiten (obwohl gar nie attackiert) verteidigt wird. Andererseits zeigt es mir leider auch, wie die Gesellschaft heute denkt..
das war doch wieder einmal ein fussballspiel mit salz und pfeffer. da hat auch ein emotionaler trainer wie mourinho und seine siegerpose am schluss gut dazu gepasst. mich hat’s jedenfalls gefreut.
schön gesagt herr westermann! ganz abgesehen davon, hat er diesen jubel auch sonst schon gemacht. insofern nichts neues, aber immer wieder gut anzusehen. den massschneider in madrid freuts auch.
Da sieht man, wie der grosse Mourinho, “The Only One”, plötzlich froh sein muss, dass das grosse Real gegen Manchester noch 3 Punkte einfährt. Aber José wird nicht mehr viel Grund zum Jubeln haben.
@Mike Müller: Stimmt, schliesslich schlägt jede europäische Mannschaft ManCity in 9 von 10 spielen. Wie kann man sich da nur über einen Sieg freuen.
PS: Schon wieder ein Barça-Fan?
Ja ne, is klar…ManC ist ja auch nur eine kleine Mannschaft aus Belgien oder weis ich was…
Er wurde letzte Saison immerhin Meister..! Und in Vorjahren war er auch schon Meister….! Er hat etwas vorzuweisen und weiss wie man sich und den Fussball vermarktet. Völlig legal!
Ronaldo hat bewiesen das er ein super Spieler ist die besten aktionen im spiel für die War Ronaldo zuständig
Mourinho und Ronaldo ein weltklasse dou
Ich liebe Mourinho!
Der darf niemals aufhören, was wäre der Fussball langweilig ohne den …
Nach der ganzen Aufregung um Real Madrid, die immerhin den schlechtesten Saisonstart seit 11 Jahren verzeichnen, und nach so einem Kampfspiel ist es doch normal, dass die angestaute Anspannung rauskommt.
Ich weiss nicht, ob Sie spanisch können und sich die spanische Medienlandschaft zu Gemüte führen, aber tatsächlich ist es so, dass Madrid-Niederlagen immer gleich zu persönlichen Attacken gegen “Mou” führen. Er ist eben ein Mann, der sich mit seiner Arbeit identifiziert, mitleidet und deshalb ist auch seine Reaktion gerechtfertigt. Seine Taktik hat mit gewonnen.
Überlegen Sie sich, was Sie gedacht hätten, wenn Tito Vilanova nach solch einem Kampf ausgeartet gejubelt hätte…
Was Mou ist wissen wir bereits als er noch bei Inter unter Vertrag stand. Daher…….total überflüssiger Bericht.
hmm…, wer recht hat, kann man nach schlusspfiff an der anzeigentafel ablesen: Mourinho hatte gestern recht – und wie recht er hatte. unter allen von gottes grossartigen geschenken an den mann, die da von high heels & strapsen bis zum supersportwagen reichen, bleibt die cl weiterhin eines der schönsten.
wo sonst gibt es ein eingebildetes genie mit grasflecken an den knien, dem zu hause kein mütterliches lehrgesprächt droht, eine primaballerina mit penis, die wie ein japanischer flitzer heisst und eine schusstechnik wie von einem andern stern hat, ein englischer goalie der hält, ein neger, der in einem grandiosen sturmlauf zeigt, wieviel talent, feingefühl und übersicht der schwarze kontinent hervorbringen kann, oel-milliarden, die gegen immobilien-millionen den kürzeren ziehen, und trainer, die zu den besten ihrer zunft gehören und deren pläne und arbeit nach einem schuss und einem *duck* genial oder wertlos sind.
was würde ich darum geben, wenn im fcz-museum einmal die ausstellung “grasflecken” zu sehen wäre, mit allen trainer-anzughosen aus grandiosen cl-nächten. *träum*.
wouw und ich depp schau CL erst im Ausscheidungsmodus, also im Frühling und auch dann erst das entscheidende 2. Spiel. Ist das vielleicht ein Fehler?
hmm…, so daneben liegen sie nicht, welli signer. die spannung steigt natürlich, wenn es in der k.o-phase im frühjahr um die wurst geht. allerdings gibt es in den gruppenspielen immer wieder duelle, wo viel prestige auf dem spiel oder einfach viele grossartige könner auf dem spielfeld stehen. und wenn dann auch noch spitzen-trainer dazu kommen, kann es sich schon lohnen, bereits vor weihnachten hier und da mal einen augenschein zu nehmen.
Solches Benehmen fällt irgendwann auf ihn zurück. So erfolgreich dieser Typ ist, so flegelhaft seine Selbstinszenierungen. Es geht auch anders, wie z.B. ein Del Bosque beweist.
Real hat gestern wirklich gekämpft und hat sich den -zugegeben etwas glücklichen- Sieg verdient. Und damit hat auch Mourinho alles richtig gemacht, was man auch von ihm denken mag. Im Übrigen: ein bisschen Show ist doch immer gut, es gibt genügend Trainer, welche während des Spiels unbeweglich und schier ohne Emotion im Wachkoma am Spielfeldrand stehen oder hocken.
Diesen Jubel hat er schon als Chelsea Trainer in der Champions League gezeigt. Ist also gar nichts Neues.
arroganz? kann mir kaum vorstellen, dass herr kühn jeden tag „marca„ und „as„ liest und mitbekommt wie in den beiden revolverblättern protagonismus suchende journalisten tagtäglich und ziemlich primitiv auf trainer und spieler rumhacken. mourinho’s reaktion ist nur verständlich. ¡ hala madrid !
@ Mike Müller
Sie haben keine Ahnung. Wissen Sie überhaupt die Hintergründe und die Anzahl Nationalspieler Manchester Citys? Nein schon klar, Man City ist auf der Stufe wie der FC Thun oder so. Alles klar. Sie würden ja als Trainer von Real locker 12:0 gewinnen. Klar. Warum sitzen sie überhaupt noch vor dem PC anstatt auf dem Fussballplatz?
Hat Barcelona noch nicht angerufen?
Achtung Ironie 😉
Mourinho passt mit seiner Art eigentich ideal zu Real Madrid. Mir war Barcelona eigentlich immer lieber als dieses von “Geld protzende Real”. Trotzdem muss ich sagen, dass mir das Spiel gestern sehr gut gefallen hat, vor allem, als endlich Tore fielen. Und die letzten Minuten waren genial, sogar eines Finals wuerdig.
Mourinho hat Glück gehabt. Auf einem CH-Fussballplatz hätte der 6 Offizielle (oder eben der 4. in der Superliga) sofort den Schiedsrichter gerufen und Mourinho in die Tribüne verbannt… Ober gestern hat das niemanden gestört und es ist auch besser so – Emotionen gehören nun mal zum Fussball und sind das Schöne daran – sonst kann ich auch gleich eine Volksradtour ohen Rangliste besuchen. – Was wir in den letzen 5 Spielminuten serviert bekamen war eine absolute Emotionenbombe und vielleicht noch mit der Ovdrtime im einem Hockey Playofffinal zu vergleichen – Bravo Mourinho mach weiter so..
Mourinho ist ein extrovertierter Erfolgstrainer. Die Erfolge geben ihm doch Recht. Mir viel mal eine Geschichte auf, in der es heisst, dass die Spieler ihn lieben. Ich könnte mir das noch gut vorstellen, das kann ich aber mangels Insiderwissen nicht bestätigen,. Gut möglich dass er 2 Gesichter hat, eines intern mit der Mannschaft und eines nach aussen zu den Medien sowie zum Volk am Bildschirm. Mourinho ist für mich eine Black Box, ein Wolf im Schafspelz, ein Showman und sicher ein Fachmann. Er ist der richtige Trainer vor allem bei Glamour Clubs, für die ist er der richtige Verkäufer, dort haben Langweiler keine Chancen.
Wenn man diese vielen positiven Reaktionen liest, kommt es mir fast schon so vor, als sei Mourinhos Auftreten ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft – Ignorant, überheblich und egozentrisch.
@Th. Paine: Jetzt wird’s immer besser. Mourinho als Spiegelbild des gesellschaftlichen Niedergangs, sozusagen die Ikone der Weltverschlechterer.
Mann, weder sie noch ich kennen ihn persönlich. Was sie aber nicht daran hindert, ihn vollends zu disqualifizieren. Und sie mögen ihn überheblich und egozentrisch empfinden, ich würde ihn mit selbstbewusst und erfolgreich bezeichnen.
Herr Paine, Sie tun einem richtig leid. Viel Spass bei Ihrer Suche nach Konformismus und Uniformität, hinter welchen sich die Charakterlosigkeit des Menschen am besten cachieren lässt. Einen Erfolgstrainer wie Mourinho als ignorant, überheblich und egozentrisch zeugt an grosser Respektlosigkeit. Man muss ihn nicht lieben, aber zumindest einsehen, dass er NICHT ignorant ist.
Und verzeiht mir, dass es mich jedes Mal enorm befriedigt, wenn den sensationsgierigen und nimmersatten Journalisten (Kollegen Kuhns) eins ausgewischt wird. Irgendwie verbinde ich sie immer mit Barcelona, den selbsternannten Vertreter Gottes (und des UNICEF) auf Erden. Herr Paine, sie auch Barca-Fan, oder? 😉
Lang lebe die Kontroverse, langes Leben den Mourinhos und Balotellis (Barcelona? Ich spiele nicht mit Mädchen.)
Ja, Yannick das sehen Sie richtig, ich sympathisiere mit einer Mannschaft bescheidener Fussballprofis, die neben dem Platz kaum für Diskussionen und schon gar nicht für Skandale sorgt, dafür aber den Ball und das Spiel liebt und deswegen auch auf dem Platz zeigt was sie kann. Echter Fan bin ich aber nicht.
Zu CR7: Für mich gibt es nichts abstossenderes, als einen luxuriösen Lebensstil so zu zelebrieren wie es die (leider und überraschenderweise trotzdem so unglückliche) Diva von Real Madrid tut.
Und ja, Sie haben völlig Recht, ich kenne Mourinho nicht. Aber ich kenne eigentlich keine berühmten Persönlichkeiten, trotzdem bilde ich mir eine Meinung über Sie. Meist tue ich das aufgrund von Medienberichten sowie eigenen Eindrücken (z.B bei Live-Spielen bzw. Medienkonferenzen), was, so glaube ich jedenfalls (?), völlig legitim ist. Und diese vielen gesammelten Eindrücke haben mir gezeigt, dass Mourinho, man kann es leider nicht anders sagen, ein schlechter Mensch ist.
@Nick Schmid: Ikone der Weltverschlechterer triffts ziemlich gut, obwohl ich ihm nicht unterstelle, dass er extra für andere Menschen ein schlechtes Vorbild sein will. Ich denke, dass er nicht einmal gerne im Mittelpunkt steht – sein Job und sein enormer Erfolg helfen ihm dabei aber wenig.
Ich hatte für dieses Spiel 2:2 getippt. Das ausgerechnet Ronaldo meine schon fast 100% Trefferquote zunichte gemacht hat, fand ich natürlich sehr daneben.
Auch Real Madrid Fans wissen, dass sich Mourinho oft wie ein Flegel benimmt, CR (bei all seiner fussballerischen Qualität) eine weinerliche Diva ist und Pepe (ebenfalls ein exzellenter Fussballer) sich oft nicht im Griff hat. Ich finde es schade, dass sich ein Klub, der sich immer damit gebrüstet hat, besonders gentlemanlike aufzutreten, solche Leute als Aushängeschilder benutzt. Aber wem’s gefällt, bitte sehr.
“Aber wem’s gefällt, bitte sehr.”
Welchen Menschen gefällt denn sowas und aus welchen Gründen..? Für mich ist das schon eine Charakterstudie..
Ich bin eigentlich mehr für Barca als für Real, aber ich finde Mourinho einer der intelligentesten Trainer die zur Zeit im Spitzenfussball tätig sind. Jemand der zweimal die Championsleague gewinnt und das nicht einmal mit Topfavoriten, der die englische Premierleague und die spanische Liga gewinnt, ist in seinem Bereich Top-Klasse.
Die Gesellschaft verlangt, dass ein Top-Sportler gegen aussen auch das absolute Vorbild ist, das ist leider sehr selten der Fall. Es gibt Ausnahmen wie Federer oder Messi, bei denen fast niemand irgendwas auszusetzen kann. Aber sind nicht diejenigen spannend, die polarsisieren.
Wenn ich so über die letzten JAhre im Fussball nachdenke, hasste ich Typen wie Christiano Ronaldo, Ulli Hoeness, Stefan Effenberg um nur gerade die zu nennen, die mir grade jetzt einfallen, aber ich habe jeden Artikel über diese Personen genüsslich gelesen…..
Dieser Mourinho ist einfach ein „Phänomen“ auf der Trainerbank, nicht erst nach diesem bestimmten Spiel mit dem noch glücklichen Ausgang seiner Mannschaft! Natürlich spaltet er schon seit Jahren mit seinen direkten Gesten am Spielfeldrand und in den Presseräumen der berühmten Stadien Europas die nationale und internationale Anhängerschar.
Das Interessante dabei ist, ergebnisorientiert schießt er seine Pfeile in alle möglichen Richtungen ab. Wenn dabei Siege zu registrieren sind wie zuletzt, dann verliert er seine letzten Hemmungen. Ihm ist es völlig egal, ob die Presse ihn danach u.a. als „arroganten Selbstdarsteller“ betitelt oder bei den auffälligen Freudenposen auf dem Rasen seinen wohl nicht billigen Anzug mit Grasflecken für die Ewigkeit beschmutzt.
Arrogant, exzentrisch und unbeirrbar kann man nur sein, wenn der eigene Kontostand nicht nur ungewöhnlich hoch ist, sondern auch bei der Wanderung als Trainer bei den verschiedenen Spitzenvereinen Europas eine sehr lange Erfolgsspur hinterlässt. Das genau aber kann dieser nicht immer von allen geliebte Mourinho, besonders nach dem gerade errungenen 100. Erfolg seines Vereins in der Königsklasse unseres Kontinentes
Ich finde es einfach nur amüsant wie sich Leute über einen Menschen äussern, ( den sie überhaupt nicht kennen)!!! Sind wir doch mal ehrlich, man gönnt es ihm oder Real nicht. Nino, du hast es richtig geschrieben, er braucht von niemanden Anweisungen, er ist der Beste in seinem Metier, das bestätigen Spieler, Leute im Umfeld und sogar gute Trainer. Ich glaube damit muss allen klar sein, was Fakt ist. Und bitte vergleichen sie nicht. Quardiola, del Bosque, Klopp und Mourinho, das ist nicht vergleichbar, in keiner Weise. Man kann nur Aepfel mit Aepfel gegenüberstellen. Und dann möchte ich noch auf unsere Gesellschaft eingehen, Monsieur Paine. Das sind alles keine gesellschaftlichen Mängel, sondern höchstens Eigenschaften und Werkzeuge für seinen Job. Gesellschaftliche Probleme sind die heutige Respektlosigkeit, das Littering und die Kapuzen-vermummten Randalierer in unseren Stadien und den nächtlichen Treffs. Wir brauchen einen Mourinho oder einen Klopp das sind die Retter des Fussballs, denn noch mehr Schlafkappen an den Linien verträgt es nicht mehr, sonst können wir direkt zum Mozartkonzert. Wissen sie, es ist kein Schachzug noch mehr Offizielle an den Linien zu platzieren, die nichts sehen und keinen Einfluss haben. Danke Herr Blatter, auch darum wäre eine Neuwahl eines Fachmannes für die FIFA einen Schritt in die richtige Richtung.
Alles was ein Mourinho heute macht hat ein anderer Trainer in den 70er und 80er Jahren schon gemacht, nur viel besser. Der grosse Unterschied, der Mann hatte damals ein Team wie Nottingham Forrest zweimal auf Europas Thron gebracht und nicht zusammen gekaufte Mannschaften wie Chelsea, Inter oder Real. Der Mann hatte Meisterschaften mit einem Team wie Derby County gewonnen und nicht mit Porto das in Portugal ein Abonnement auf den Titel hat egal wie der Trainer heisst. Wenn sich ein Mourinho also Special One nennen darf, wie müsste man dann den legendären Brian Clough nennen? Nicht mal punkto Arroganz und Schlagfertikeit kommt er ihm in die Nähe. In den Top 10 der besten Trainer aller Zeiten gibts für mich keinen Platz für einen Mourinho.
Wie schon geschrieben. Ich bilde mir eine Meinung über alles (stellen sie sich vor, sogar über Menschen die ich nur aus den Medien oder Live-Übertragungen kenne) und gehe sogar davon aus, dass das die meisten Menschen das genauso machen, Herr Rodolfho. (Oder kennen Sie Mourinho persönlich?)
Mourinhos Fähigkeiten als Trainer sind unbestritten. Nicht umsonst ist er seit Jahren nicht nur in der Meisterschaft sondern auch international erfolgreich. Trotzdem steht für mich, bei der Bildung meiner persönlichen Meinung, auch sein Auftreten und vorallem sein Umgang mit anderen Menschen im Vordergrund. Wie kann es auch anders sein?
Ich weiss von vielen Real-Fans, dass sie Mourinhos flegelhaftes Verhalten feiern und ihn genau deswegen (und nicht wegen seines Erfolgs) verehren. DAS stimmt mich nachdenklich…
“Ich weiss von vielen Real-Fans, dass sie Mourinhos flegelhaftes Verhalten feiern und ihn genau deswegen (und nicht wegen seines Erfolgs) verehren. DAS stimmt mich nachdenklich…”
Der Grund dafür ist, dass Mourinho eine interessante Abwechslung zu all den Guardiolas ist, welche immer den braven Spielen, kein schlechtes Wort verlieren etc.
Es werden immer wieder “Typen”(wie Basler, Effenberg, Kahn, etc) gefordert, es wird immer wieder reklamiert dass alles zu ruhig und langweilig ist. Und dann ist mal einer da, der sich nicht ins Schema pressen lässt und schon wird er wieder kritisiert….
Sind wird doch mal ehrlich: Genau solche Typen machen den Fussball interessant!!
GRANDE MOU!