
Ein Mann, eine Sonnenbrille: Bei so viel Glanz und Gloria muss es Christian Constantin ja blenden. (Keystone)
Lieber Christian Constantin
Nein, ich möchte mich nicht bei Ihnen anbiedern und ich möchte mir auch nicht Ihren Ferrari ausleihen. Ich habe unter uns gesagt noch nicht einmal einen Führerschein. Trotzdem muss es einmal gesagt sein: Sie sind der tolle Hecht im trüben Karpfenteich der Super League, die Chillisauce im faden Haferbrei helvetischen Fussballschaffens. In diesem Sommer haben Sie als Präsident des FC Sion schlicht und einfach alles richtig gemacht – den italienischen Weltmeister Gennaro Gattuso als Kopf ihrer Mannschaft verpflichtet, den Trainernovizen Sébastien Fournier zur Überraschung der Nation als Chefcoach inthronisiert und so in den ersten drei Spielen alle neun möglichen Punkte gewonnen.
Wenn ich könnte, würde ich Sie sogar für das Amt des Fifa-Präsidenten vorschlagen. Mit ihrer imposanten Föhnfrisur würden Sie auf dem Thron des Fussball-Weltverbands viel eindrücklicher aussehen als das kleine Männchen, das jetzt dort sitzt. Und so grimmig wie Sie aus der Wäsche schauen können, wären bestechliche Funktionäre in Zukunft sicher auch ohne Ethikkommission brav wie Sonntagsschüler.
Eines aber würde mich schon interessieren: Ist es wirklich Fournier, der bei Ihrem FC Sion den Spielern die Marschrichtung vorgibt? Oder ist es nicht vielmehr so, dass Sie und Gattuso das Sagen haben? Wenn Fournier Ihnen beiden hintereinander widersprechen muss, möchte ich auf jeden Fall nicht in seiner Haut stecken. So viel Grimm auf einmal, so viel schiere Männlichkeit. Von Ihrer Neigung zu impulsiven Handlungen erzählt man sich ja Schauerliches. Da bin ich froh, dass ich fernab vom Wallis im sicheren Zürcher Büro sitze.
Ein Dank gebührt Ihnen auch für den Transfer des nordirischen Stürmers Kyle Lafferty, den Sie aus der Konkursmasse der Glasgow Rangers geklaubt haben. Weniger wegen seiner fussballerischen Fähigkeiten, die ich noch nicht abschliessend beurteilen will, sondern wegen seiner Frau Nicola Mimnagh, der Miss Schottland des Jahres 2010. Ein wenig britischer Fussballerfrauen-Glanz kann der Liga nicht schaden. Heliane Canepa, die Gattin des FCZ-Präsidenten, finde ich jetzt nicht so furchtbar prickelnd. Selbst im roten Shirt auf dem Werbeplakat für das neue Auswärtstrikot nicht.
Und damit ich es nicht vergesse: Wie Sie im Frühling gegen Ihren Spieler Geoffrey Serey Die als Goalie geglänzt und Ihre Wette gewonnen haben, das war grosses Kino. Sieben von 18 Schüssen haben Sie abgewehrt. Sie sind im Gegensatz zu vielen Entscheidungsträgern im Fussball eben nicht nur ein Theoretiker, sondern ein Mann der Tat. Und ja, ich würde gerne einmal mit Ihnen in Ihrem Ferrari durchs Wallis fahren.
In diesem Sinne, allez Sion!
Ihr Alexander Kühn
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@Alexander Kühn: Constantin scheint genügend Geld zu haben, für mich wichtig ist nicht ob jemand Geld hat, sondern was er mit dem vielen Geld anstellt und wie er sich als Mensch verhält. Einzig lobend ist, dass er Geld in den Fussball investiert -Punkt-. Geld ist Macht und die wird von ihm so missbraucht, dass er sein Ego als Selbstdarsteller in den Medien ausleben kann und für mich sehr schlimm, er sein Umfeld schlimmer als gequälte Tiere behandelt. Alexander, wenn du mit Constantin unbedingt Ferrari fahren willst, dann stellst du dich auf das gleich tiefe menschliche Niveau von Diktator Constantin. Schadet oder nützt Constantin dem Schweizer Fussball und brauchen wir weitere Constantin’s im Schweizer Fussball?
Genau! Und wenn sich Unvermögen und Kühnheit die Klinge kreuzen, dann lässt man in Zürich den Margairaz ziehen und empfängt ihn im Wallis mit offenen Armen. Dieser geniale Schachzug bleibt im Text unerwähnt. Margairaz, Cattuso und Constantin, Wetten, dass beide Kübel ins Wallis gehen?
Lustiger Artikel, süffig geschrieben, auf dem Niveau des helvetischen Fussball eben. Aber Hand aufs Herz, ein Walliser reicht für die nächsten 5 Generationen.
Bravo! Ein Grüezi der ohne Wenn und Aber wahre Grösse anerkennt. Ist seit Zwingli & Schiner nicht mal zu Zeiten Collombin’s vorgekommen….
Wie kann man auf diese doch anbiedernde Art einem selbsternannten “Kaiser”, der auf übelste Art die Dachverbände diskreditierte und auch in sportlicher Hinsicht weder ethische noch moralische Sensibilität kennt, huldigen. Schon wieder vergessen, was damals in Luzern mit dem Fusstritt geschah. Vergessen was letze Saison alles inszeniert wurde durch diesen unsäglichen “Separatisten” aus dem Wallis. Der FC Sion wird unter dieser Führung noch Schiffbruch erleiden. Es ist bis jetzt nicht einsehbar wie dieser Mann die finanziellen Resourcen zur Finanzierung seines teuren “Hobbys” beschafft. Fortsetzung folgt bestimmt.
……er hat ja vor Jahren den FC Sion schon mals an die Wand gefahren! Was passiert eigentlich mit den Millionen Schulden von damals?
Nicht zu vergessen, bis jetzt sind erst drei Spiele gespielt worden……………….also schön abwarten was noch in Sion (mit Gattuso und Co) geschieht!
Vorsicht Bucher: Zuerst Recherche betreiben. Es war nicht Luzern sondern Kriens. Man mag ihnen das verzeihen! Aber wie war das mit der Lizenz für El Haddary, wer erteilte dem FC Sion damals die Spielbewilligung? CC sich selbst? Nein es war die FIFA! Ohne mit den Wimpern zu zucken. Und nach dem die Fans von Al-Ahly auf die Barikaden stiegen, wurde die Spielbewilligung in ein Transferverbot und Busse umgewandelt. Und diese war nicht einmal klar beschrieben! Bei Banken steht in Garantien jeweils geschrieben: Diese läuft bis und mit XX.XXX.XXXX! Nicht einmal das kriegte die FIFA hin! Ein Schelm wer Böses denkt. Die wussten genau, dass CC dies nicht schlucken würde und gegen sie alles Erdenkliche anstrengen würde. Obwohl auch ich befinde, dass CC manchmal den Bogen etwas überspannt. Mehr Fehler als die Funktionäre der FIFA, der UEFA und dann vorallem des SFV hat er sicherlich nicht gemacht!
Und ja, trotz dessen, dass mein Herz nicht im Wallis hängt: Es wäre super sie würden Meister. Dann würde es für den FC Sion nur ein Playoff geben (der Meister der CH wäre gesetzt) und dies gegen einen anderen Meister aus einem schwächeren Verband. Champions League Millionen ins Wallis? Das wäre der totale Supergau für Herrn Platini. Aber vielleicht fällt denen dann wieder etwas ein, vielleicht Schiri bestochen oder sowas…
Ich würde gerne mal einen “Schweizer Fernsehen Fussballberichterstattungsblog” lesen von Mämä Sykora. Nicola Mimnagh ist wirklich eine absolute Traumfrau. Lohnt sich sie zu googeln.
Bei der Fahrt mit dem Ferrari wäre ich auch gerne dabei; bin am 7./8. August in der Gegend, um guten Walliser Wein zu posten.
Um die Toleranzbreite von Monsieur Constantin auszuloten: ein kräftiges ‘Hopp Lozärn!’
Lieber Alexander Kühn
er fährt doch einen Ferrari ff! In so was würde ich mich nun wirklich nicht freiwillig reinsetzten.
Aber als ersatz für den kleinen Seppi wäre der grosse CC doch eine überlegung wert. Oder anders gesagt, schlimmer kanns nicht werden.
hmm…, letzte saison gings hyperaktiv ans tabellenende und heuer still und leise an die tabellenspitze. könnte man daraus möglicherweise eine lehre ziehen?
Doch doch Christian’s Ferrari ausleihen und mit Nicola in die Berge fahren, das waere doch ganz toll und ich wuerde dann auch sicher Sion Fan bleiben bis ans Ende meiner Tage.
Guter Artikel Herr Kuehn, Wusste gar nicht dass sie auch charmant sein koennen und solche Hitzkoepfe wie CC auch respektieren. Hatte wohl etwas zu viel Vorurteile da Sie Fan von solch unattraktiven und langweiligen Mannschaften wie Deutschland und England sind.
Fuer mich ist uebrigens klar. CC ist ein toller Kerl. Absolut verrueckt aber jemanden der auch mal eingesteht dass er einen Fehler gemacht hat, dem muss man einfach respektieren. Und wie langweilig waere es auch ohne CC. Sion ist doch auch einfach die einzige Mannschaft neben dem FCB die zum trauemen einladet und was auch immer die Leute ueber CC sagen, ohne ihm waere Sion wie die meisten anderen Mannschaften in der Schweiz.
so ein Quatsch! was hat “la pleureuse de Martigny” je für einen Fehler eingestehen?? die verlorenen Millionen bei seiner ersten Präsidentschaft? der tätliche Angriff gegen Schiedsrichter von Känel in Kriens? der Transfer von El-Hadari? usw. träumen Sie weiter Herr Delgado…
Er hat eingestanden dass es ein Fehler von ihm war dass er den unglaublichen 36 Punkte Abzug an einem zivilen Gericht beanstandete anstatt ein sportliches Gericht. Ja ja mein lieber Sebastien. Meilleure temps de s’informer avant d’accuser d’autres personnes mon cher…..
Cher Monsieur Delgado, ne soyez pas si naïf. CC hat in diesem Fall einige gravierendere Fehler gemacht, als sich an das falsche Gericht zu wenden. Warum sieht er nicht ein, dass es falsch war, El-Hadari zu verpflichten, falsch war die Transfersperre der FIFA so umzugehen bzw. zu interpretiren usw.
Kaum hatte CC erwähnt, er nehme den Gang zum Zivilgericht anstatt zum Sportgericht auf seine Kappe, hatte er bereits seine Juristen beauftragt, einen Gang zum Bundesgericht zu überprüfen. C’est ce que vous appelez “reconnaître ses erreurs” Monsieur Delgado??
CC for Pesident? Witz des Tages, ganau solche Typen zerstören den CH-Fussball! Siehe sein ganzes Caberet letzte Saison. Der gehört wegschlossen und zwar ganz lange! Narzisstischer Eigenbrötler der glaubt mit seinem Geld und Einfluss sich alles erlauben oder kaufen zu können, Nein so einer braucht keiner….ausser der FC Sion! Und wenn der dann nächstens Abtritt und den FCS wieder einmal mit Mio. Schulden zurücklässt kommt das grosse Weinen, zum. im Wallis! Nichts gelernt aus der Vergangenheit? Hört auf den Typen als Messias hochzujubeln, der ist nur auf dem Egotrip, denket wirklich einer den Intressiert Irgendetwas, geschweige den den CH-Fussball…….wie Naiv muss man sein!
wenn jemand erfolg hat, gibt es immer neider….. egal…. ob mann es nun zugeben kann oder nicht, cc bringt dem ch-fussball und jedem klub der superleage enorm viel. wenn sion auswärts spielt schnellen die zuschaerzahlen rauf. und durch cc ist die liga nicht mehr langweilig. zudem weis hier jeder fussballfan, dass die mafifa viel dreck am stecken hat,.. doch leider ist sie deutlich am längeren hebel….
Endlich mal jemand der merkt das es einen wie CC in dieser tristen,langweiligen, kaputten CH-Fussballwelt braucht. Und nun mal alles der Reihe nach. Warum konnte CC diese vielen Fehler machen? Weil wir Verbandsunfähige Leute beschäftigen, die es verpassten im entscheidenden Moment mit Herr Constantin zusammen zu sitzen. Weil es eben alles Hilflose sind, die bei einem Stürmchen in die Hosen machen. Und wenn wir schon beim Thema sind meine lieben Leser, was meinen sie denn zu unserem anderen kleinen Walliser? Er sollte eigentlich das grosse Vorbild sein ! Genau, jetzt sind wir beim eigentlichen Thema, hier könnte, müssste man sich unterhalten und die Reissleine ziehen. Aber doch nicht bei einem Grand Monsieur wie es CC eben ist. Er macht mit seinem Geld dem FC Wallis viel Freude und der Rest kann doch nicht unser Problem sein. Ich schaue ihnen, lieber Leser doch auch nicht in den Garten.
Ein Typ auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Momentan läuft alles für ihn. Letzte Saison hätte er seinen Klub fast in die CL geführt. Fournier und Gattuso, das passt natürlich gut zusammen, beide sind alte Schlachtrosse, von Technik und Taktik halten sie nicht sehr viel. Bis jetzt stimmen die Resultate, nur das zählt für den Boss. Der Fussball ist schrecklich anzusehen, ein einziges Geknorze, aber die wenigen Chancen, nicht mal selber herausgespielt, werden verwertet (Servette: Goaliefehler; Luzern: Fehlpass von Renggli). Opportunismus total. Für unsere biedere Liga reicht das mindestens für Platz 2. Die wirklich guten Fussballspieler (Sio etwa und jetzt der neue Tunesier) holt er zum Kohlemachen. Es sind für ihn Söldner, er behandelt sie entsprechend. Seine Arroganz und Menschenverachtung ist – selbst im Fussballgeschäft – einzigartig. Die charmante Seite zeigt er nur seinen Kriechern gegenüber (Chassot, Sportdirektor Degennaro).
Klar, CC ist ein selbstherrlicher Diktator und Querulant und hat Trainer und Spieler verschlissen, wie kein anderer. Ein Wunder, dass er immer wieder Leute findet, die seinen Club trainieren oder für ihn spielen. Aber ich denke, für einige Trainer ist es eine Herausforderung für ihn zu arbeiten, um zu sehen, wie lange sie bleiben. Aber wie kein anderer Manager hat es CC immer wieder geschafft, mehr oder weniger interessante Spieler ins Wallis zu holen, angefangen mit Torhüter Hadari, Monterubio oder Emile Mpenza und jetzt noch Gattuso. Das erinnert an die siebziger/achtziger Jahre als Spieler wie Martin Chivers, Tardelli, Netzer, Rumenigge oder Fairclough in die Schweiz kamen, um ihre Karrieren ausplämpern zu lassen. Mir gefällt das, vielleicht ist es naiv, aber ich finde das gut, wenn wieder bekanntere Spieler in die Schweiz kommen, auch wenn sie eher am Ende ihrer Karriere sind. Darum schätze ich CC und halte ihn in Ehren, auch wenn er ein Spinner ist.