
Nach dem Aus der deutschen Elf ging eine üble Kampagne los: Zeitungsausschnitte nach der Niederlage gegen Italien.
Spanien hat an der Euro 2012 den Pokal gewonnen, der Europameister der Selbstzerfleischung aber heisst Deutschland. Nach dem 4:2-Viertelfinalsieg gegen Griechenland tönte das Boulevardblatt «Bild» noch «Uns stoppt keiner mehr», nach der 1:2-Niederlage gegen Italien verkündete es dann unter der Überschrift «Die bittere Wahrheit», Stürmer Mario Gomez achte nur auf seine Frisur, Captain Philipp Lahm labere wie ein Politiker und Bastian Schweinsteiger werde nie ein Chef. Kein Wort mehr von der goldenen Generation, die mit 15 Pflichtspiel-Siegen in Serie einen Weltrekord aufgestellt hatte. Kein Wort mehr vom sympathischen Offensiv-Fussball Löw’scher Prägung, der ganz Europa ein Deutschland-Bild jenseits überheblicher Phrasendrescherei vermittelt hatte. Kein Wort mehr davon, dass die deutsche Elf dank Joachim Löws taktischem Gespür und den vielen talentierten jungen Spielern 2014 bei der Vergabe des WM-Titels ein gewichtiges Wort mitreden wird. Es war, als wolle der Boulevard den besten Bundestrainer seit der Wiedervereinigung aus dem Amt schreiben. Daher auch die Frage an die Leserschaft: «Kann man noch an Jogi glauben?»
Doch selbst den zuvor mit dicken Negativ-Schlagzeilen aufgeputschten «Bild»-Lesern dämmerte mehrheitlich, dass die Attacken gegen Löw trotz allfälliger Fehler bei der Aufstellung für das Italien-Spiel sachlich nicht zu rechtfertigen sind. Immerhin 59 Prozent von ihnen befanden, der Bundes-Jogi solle im Amt bleiben. Dass die Resonanz in einer gemässigteren Publikation noch positiver ausgefallen wäre, lässt sich leicht denken. Löw ist damit erst einmal aus der Schusslinie. Denn die einzige Instanz, gegen die der Boulevard prinzipiell nicht anschreiben möchte, ist das Volk. Der schale Nachgeschmack aber bleibt. Genauso wie das Stirnrunzeln über all jene selbst titellosen Experten, die monierten der DFB-Elf fehle das Sieger-Gen. Während man den Nörglern Oliver Kahn und Jens Lehmann wenigstens noch Neutralität attestieren kann, fragt man sich bei Michael Ballacks Kritik, ob er sich nicht einfach nur bei Löw für seine Degradierung vom Captain zum Zuschauer der Nationalmannschaft revanchieren wollte. Das deutsche Team sei zu stromlinienförmig und dazu noch verunsichert gewesen, schimpfte Ballack. Doch mit Verlaub: Stromlinienförmig sind auch die Schlüsselspieler der erfolgreichen Spanier. Oder würden sie einen Andrés Iniesta als Rebellen bezeichnen?
Der Einfluss der Medien wird bisweilen überschätzt. Doch wird er im Zusammenhang mit Fussball-Nationalteams nicht vielleicht unterschätzt? Ist es wirklich Zufall, dass mit den Deutschen und den Engländern die beiden Mannschaften aus den Ländern mit der aggressivsten Presse seit langer Zeit keinen grossen Titel mehr gewonnen haben? Deutschland wartet seit 1996, die Engländer sogar schon 30 Jahre länger. Wenn die Erwartungen und die Ansprüche so hoch sind, dass eine Halbfinal-Teilnahme als mittlere Katastrophe bewertet wird, dürfte der Druck beim nächsten Turnier nicht geringer sein. Und wenn man sich als Spieler noch so sagt, man wolle keine Zeitungen lesen, irgendwie bekommt man die Forderungen und Polemiken doch mit.
Das Phänomen, dass himmelhohe Ansprüche das Wirken der Fussballer behindern, ist aus dem Clubfussball bestens bekannt. Schon ein Blick auf die vergangene Bundesliga-Saison genügt, um diese These zu untermauern. So rettete sich der mit bescheidenen Mitteln operierende SC Freiburg vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit, weil der zum Chefcoach beförderte Assistenztrainer Christian Streich in Ruhe arbeiten konnte. Der finanziell bedeutend besser gestellte 1. FC Köln stieg dagegen trotz Nationalstürmer Lukas Podolski sang- und klanglos ab – denn in der Grossstadt Köln weht wegen der örtlichen Boulevardzeitung «Express» medial ein ganz anderer Wind.
Ich muss diesem Kommentar total widersprechen. Mit Bestimmtheit ist es nicht die Schuld der Medien und auch die Berichterstattung nach dem Ausscheiden erachte ich nicht als störend. Wer sich auf diesem Niveau befindet, muss mit Kritik umgehen können. Joachim Löw hat im Halbfinale taktisch kläglich versagt, diverse Spieler ebenfalls. Suchen wir keine Ausreden und Alibis sondern die Schuld bei uns selber. Und Ihr Vergleich mit Köln hinkt doch total – in Köln fehlt im Management Kontinuität und Fachwissen und der Abstieg war eine Folge davon. Totale Selbstzerfleischung (Finke und Solbaken seinerzeit). Es ist immer einfach, alles auf die Medien zu schieben wenn man selber den Ansprüchen nicht gerecht wird. Wir sind in einer Leistungsgesellschaft und die Spieler bekommen dazu noch Millionen von Euros – da kann man erwarten, dass Sie wenigstens Ihr Potential abrufen. Zum Glück hat der FC Bayern bereits reagiert und Sammer vorgestellt – ein Mann alter Schule mit Visionen und einer harten Linie – der wird den Jungs (die immerhin 2/3 der deutschen Nationalmannschaft stellen) Beine machen. Ich hoffe, die hochbezahlten Profis reagieren und blamieren den deutschen Fussball inskünftig nicht mehr. Danke Uli Hoeness, dass Sie die Zeichen der Zeit erkannt haben, einmal mehr – und mit Sammer die richtige Person installiert haben. Zum Wohle des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft
Mit Verlaub D. Michel, aber das ist Schrott, was Sie hier schreiben. Natürlich verlieren nicht die Medien, Fussballspiele und sie “verzocken” auch keine Gelder und sie sind auch keine “Bankster”, aber daraus ein Recht abzuleiten, man könne mit jedem und jeder der in der Öffentlichkeit steht (oder auch nicht), umgehen wie es beliebt, ist ein Irrglaube und eine Schweinerei. Heutiger Journalismus ist sehr oft von miserabler Qualität, schlecht recherchiert, Artikel tendenziös verfasst, gespickt mit Halb- und Nichtwissen. Aber das darf man ja, schliesslich gibt es ja die Meinungs-,Rede- und Pressefreiheit und natürlich ist immer alles von öffentlichem und somit übergeordnetem Interesse. Natürlich ist die dt. Nationalelf von öffentlichem Interesse, aber ich denke, dass nicht ein einziger Journi jemals auf diesem Niveau Fussball gespielt (oder sonstwie Sport getrieben) hat. Selbst wenn er oder sie 30 Jahre lang den “Fussball begleitet” hat, ist er doch weit davon entfernt, sich derart unflätig zu Können oder Fachwissen äussern zu dürfen. Das Gleiche gilt übrigens auch für andere Gebiete wie z.B. bei den Banken und Finanzmärkten. Den Einwand, es handle sich halt um Boulevard lasse ich nur bedingt gelten. Selbst sog. seriöse Medien vergreifen sich immer öfter in der Tonlage und behaupten Dinge, für die sie nie belangt werden und die sie auch nie beweisen können. Solange Medien ihren Blick nicht mal nach innen richten, wird sich überhaupt nichts ändern. Denn anders als der Autor behauptet, bin ich eben schon der Meinung, dass die Wirkung die die Medien erzielen nicht über- sondern krass unterschätzt wird.
@Franz: dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Wir haben Pressfreiheit etc. und das ist auch gut so. Nur wenn ich in der Zeitung nur noch unfundierte Stammtischparolen zu lesen kriege (auch z.t. in angeblich “seriösen” Printmedien), brauch ich keine Zeitung mehr lesen. Weil “das” kriege ich am Stammtisch gratis.
Ich denke, es geht in dieser (für Printmedien nicht einfache Zeit) für einige Zeitungen nur noch darum den Leuten nach dem Maul zu reden und Polemik zu betreiben. Mit dem Ziel möglichst viele Zeitungen zu verkaufen. Fundierte und gut recherierte Artikel etc. zu verfassen, bleibt da auf der Strecke.
Wer die aktuelle deutsche Nationalmannschaft der Blamage bezichtigt, nachdem sie im Halbfinale der EM an einem guten Italien hängen geblieben ist, leidet meiner Meinung nach an Realitätsverlust. Eine echte Blamage waren 1982 die ‘Schande von Gijon’ (notabene mit Obernörgler Paul Breitner und K.H. Rummenigge) oder die EM 2000 in Belgien/Niederlande als die Deutschen unter Erich Ribbeck als Gruppenletzte sang- und klanglos nach Hause reisten (u.a. mit Scholl und Matthäus).
Die Deutschen haben einen exzellenten Kader, einen klugen Trainer, der sich gegen Italien für einmal verspekuliert hat, und sehr viele hervorragende junge Spieler, die nachdrängen. Trotzdem wird es enorm schwierig, in zwei Jahren gegen die Spanier und die Südamerikaner zu bestehen.
Bild und die gefühlten 40 Mio noch besseren Teamcoaches der BRD sollten einfach mal den Ball flach halten und sich freuen, wenn’s gut läuft und nicht gleich nach einem vermeindlichen Messias schreien, wenn ein Fussballspiel verloren geht.
… ok, die spanier sind eine harte nuss – aber die südamerikaner? ähnlich wie england seit jahrzehnten mit einem dauerabo als wm favorit ausgestattet, erreichen sie selten mal das halbfinale. und wie gesagt, von den engländern braucht man gar nicht anzufangen.
Genau das Problem ist doch dies wie erwähnt, dass 2/3 der Deutschen 11 aus dem FC Bayern besteht. Diese Spieler mussten schon vor dem Spiel gegen Italien traumatisiert gewesen sein, wenn man in einer Saison zuerst den Pokal, dann die Meiterschaft und dazu noch das Championsleage Finale verliert.
Dann geht man aufs Feld und spielt gegen eine Manschaft bei der man weiss dass man immer in der Endrunde verloren hat.
Kommt dann in kurzer Zeit ein 2:0 zstande sind alle Bayern Spieler wie gelähmt oder in eine “Schockstarre” verfallen da alle gedanken die im Hinterkopf waren hochkommen.
Und wegen eines Spieles, bei dem nicht alles rund lief, ist auf einmal alles schlecht? Wieso gehen Sie nicht auf die 15 gewonnenen Spiele vorher ein? Das, was in Deutschland passierte, ist einfach lächerlich! Es ist ja nicht so, dass die Gegner keinen Fussball spielen könnten. Leider hat sich nach dem Viertelfinale niemand mit den Italienern beschäftigt, alle waren gedanklich schon beim “Traumfinale”. In Europa gibt es so viele Mannschaften auf höchstem Niveau, die können aber nunmal nicht alle ins Finale vorrücken. Spanien, Deutschland, Italien, Portugal, England, Frankreich, Niederlande. Das sind die “grossen Nationen”. 7 Teams. Ich finde es vermessen, wenn man bei dieser Leistungsdichte immer nur den Titel fordert. Deutschland hat grösstenteils hervorragenden Fussball gespielt, auch gegen Italien hat “nur” etwas Glück gefehlt. Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten.
Zu Sammer: Wie wird er denn *den Profis Beine machen”? Er wird Spieler kaufen und verkaufen, aber er kein Trainer.
Hallo Daniel
Bei Deiner Aussage “Wir sind in einer Leistungsgesellschaft und die Spieler bekommen dazu noch Millionen von Euros – da kann man erwarten, dass Sie wenigstens Ihr Potential abrufen.”… hast Du einen Denkfehler gemacht. Denn Fusball ist -im Gegensatz zur Produktion von Autos z.B – ein Spiel mit offenem Ausgang, selten planbar. Dutzende von Faktoren spielen da mit: Tagesform der Spieler, Taktik, Stadium, Wetter, Heimvorteil etc. Und was die Deutschen (v.a. früher) nie begriffen haben, ist dass man Kreativität nicht durch Kampfgeist und Wille ersetzen kann. Das ist ja das Wunderschöne an Spanien: Die meisten Spieler sind schmächtig, keine Kampfmaschinen, dafür technisch versiert, spielfreudig und kreativ.
Und noch zu diesem unsäglichen Bayern-Gesülze. Bayern spielte doch letzte Saison national und europäisch TOP. Wegen verschossenen Elfmetern jetzt alles über den Haufen zu werfen ist einfach nur dumm und arrogant; typisch deutsch halt. Und mit Sammer kommt wieder so ein unsympathischer, verkrampfter Erfolgsfanatiker. Ein Relikt aus der DDR-Erfolgs-Zuchtanlage. Shaqiri tut mir jetzt schon leid.
Typisch d-Arroganz: alles andere als der EM-Titel war kläglich! Goths no? Andre Kicker-Nartionen wären gottenfroh gewesen,sie hätten es bis in den Halbfinal schaffen können! Genau wegen dieser d-Überheblichkeit und Besserwisserei, gönne ich der Bundeself den Abschiffer gegen Italien von Herzen!
@ F. Mueller: Was soll das Gequatsche von deutscher Arroganz? Zweiter und Dritter waren die Deutschen ja schön öfter. Ist doch klar, dass die Fans enttäuscht sind, wenn es wieder nicht klappt. Wäre überall auf der Welt so. Aber die ausländischen Fans und Medien verstehen Sie halt nicht so gut, gell Herr Mueller!
Alles richtig liebe Journalisten und da stehen wir vor dem zentralen Problem, egal ob Fussball oder sonst was, die Mehrheit Journalisten schreibt der Auflage und nicht der Sache wegen und so stellt sich nicht die alte Frage, ob Medien mehr nützen denn schaden, sondern man erhält die jedem schon lange bekannte Antwort: Ganz klar ja!
“die Mehrheit Journalisten schreibt der Auflage und nicht der Sache wegen ”
Aber so was von sign
Dem kann ich nur zustimmen.
Der Titel hätte besser gelautet: “Die BILD-Zeitung als Europameister der Schmierenkampagnen”. Aber gegen “Deutschland” zu titeln braucht auch für die BaZ offenbar weniger Mut als gegen die größte Zeitung im deutschsprachigen Raum…! Sei’s drum, Ich hoffe, dass der Schuss für die Zeitung mit den vier Buchstaben so richtig nach hinten los ging. Diese üble Hetzkampagne hat das Drecksblatt jedenfalls in weiten Teilen der Bevölkerung ganz gewaltig ins Abseits gebracht, soviel steht fest.
Bravo. Was diese Zeizung sich erlauben kann, geht einfach nicht an. Bild kann alles schreiben, egal ob unter gürtellini.
Das ist Pressefreiheit.
Guter Blogg. Ist mit ein Grund, weshalb die Helvetier den Germanen mit unter Arroganz unterstellen. Wer ähnlich wie die Bayern auf so hohem Niveau jammert respektiert nicht, dass anderswo auch gut und hart gearbeitet wird. Wobei sich unsere Schweizer Bild-Version vor seinem Deutschen Vorbild diesbezüglich auch nicht verstecken muss…
Dem kann ich nur zustimmen. Vor dem Halbfinale gingbes medial ja auch nur um das eine Thema: werden wir es schaffen, Italien endlich einmal zu besiegen? Kein Wunder, dass es nicht gelungen ist, bei diesem Druckaufbau. Selbsterfüllende Prophezeiung sagt man dazu auch….
Am eindruecklichsten ist die deutsche Ueberheblichkeit nachzuweisen – die zudem die Erklaerung hierfuer ist, wieso wir Schweizer jede Niederlage der Deutschen jeweils so ausgiebig geniessen – beim Lesen der Sprueche der Offiziellen und sicher nicht bei den Spielern selbst: Da gab doch Teammanager Bierhoff bereits zwei Tage vor dem Halbfinal gegen Italien zum besten, dass, wenn er waehlen koennte, im Final lieber gegen Portugal statt Spanien spielen wuerde. Man koennte vermuten, als habe das Schicksal ihn erhoert. Denn, gaebe es bei der EM analog der WM auch ein Spiel um den dritten und vierten Rang, waere sein Wunsch tatsaechlich erhoert worden! Fazit: In Sachen Sprueche und Wuensche ist fuer das deutsche Team bestens vorgesorgt.
Doch auf dem gruenen Rasen muss eben die Leistung stimmen und nicht das Mundwerk!
Wenn Ich Ihren Kommentar lese und diesen repräsentativ für die Schweiz sehe, dann muss ich man sich fragen, wer hier überheblich ist.
seltsam… ich lese und lese und finde einfach keine Überheblichkeit bei Jean-Pierres Kommentar.
Vielleicht liegt es an Ihrer Kritikfähigkeit, Herr Meier? 🙂
Ueberheblichkeit ist, wie mein Kommentar ausdruecklich bestaetigt, eine deutsche Tugend. Sachlichkeit ist, wenn man auf ein Thema eingeht, was Sie mit keinem Wort tun. Also lassen wir es beide dabei bewenden!
Danke, Roberto, ich sehe es genauso!!!
Also als sachlich empfinde ich Ihren Kommentar überhaupt nicht, da Sie den Deutschen Überheblichkeit vorwerfen und dies mit Ihrem zweiten Kommentar sogar als Deutsche Tugend verkaufen wollen. Was sind dann Schweizer Tugenden? Besserwissertum, Heuchelei und Feigheit? Sorry, Sie haben mich nicht überzeugt und somit bleibe ich bei meinem ersten Statement.
@Florian Meier: Ihre unanständigen Schreibereien, die von einem anscheinend schon fast patholigischen Schweizerhass geprägt sind, fielen mir nun schon an mehreren Orten auf. Besserwisserisch, heuchlerisch und feige? So sehen Sie also “die Schweizer”? Anscheinend fühlen sie sich ständig und immer betroffen. Auch bei Besserwisserei. Das ist allerdings nicht erstaunlich, denn ihre Spuren, die sie kommentarmässig hinterlassen, zeugen nicht gerade von Bescheidenheit und Toleranz. Und meistens ist es doch so, dass man sich nur betroffen fühlt, wenn etwas Wahres daran ist… ICH fühle mich jedenfalls überhaupt nicht angesprochen durch ihre ständigen Pöbeleien, ihre Beschimpfungen und ihre Unterstellungen gegenüber “den Schweizern”. Ich stelle ihnen hier nur die einfache Frage: Warum tun Sie sich das an? In einem Land zu leben mit so einer schrecklichen, verlogenen, feigen Bevölkerung. ICH würde mich in so einer Umgebung jedenfalls nicht wohl fühlen…
Danke Herr Meier…Sie haben es auf den Punkt gebracht…an euch CH komisch das eine..ich betone EINE ZEITUNG und oder Team offizielle für euch ganz Deutschland repräsentiert ?!?!?!? …und kommt mir jetz nicht wieder mit dem Duden o so.
DAS war jetzt eher überheblich. 🙂
Generell ist es ja so, dass die Schweizer Boulevard Presse gerne bei jeder Gelegenheit German Bashing betreibt – das gehört sozusagen zum guten Ton, und vergisst dabei, dass sich durch die Migration der Deutschen zunehmend neue Regeln ins Spiel kommen, die sich bald mal als Bumerang erweisen könnten. Deutsche sollten diese Medien einfach konsequent boykottieren.
Ich kann beim besten Willen keinen Grund (mehr) erkennen, bei den Deutschen irgend etwas negatives zu finden, im Gegenteil, deutsche Einwanderer sind das beste, was der Schweiz passieren könnte. Peinlich finde ich allerdings wenn sich gewisse Schweizer genau von diesen Medien manipulieren lassen – den Sauschwaben, den man am liebsten mit dem Karabiner über den Rhein schiessen möchte, gibt es nicht; war alles heimtückische Propaganda des kalten Krieges und es ist zu befürchten, dass es noch eine gewisse Weile dauern wird bis einige letzte Exemplare dieser schwerbegriffigen Eidgenossen ausgestorben sind.
@Roger: Es gibt wohl genau so viele Sauschwaben wie es Kuhschweizer gibt! Ob man nun gerade wieder so übertreiben muss, indem man sagt, die vielen Deutschen seien das Beste, was uns hier passieren konnte, das möchte ich mal offen lassen…
Allerdings stelle ich an alle Einwanderer – egal, ob Deutsche, Franzosen, was weiss ich was – die ganz einfache Bedingung: SIE haben sich hier zu integrieren. Umgekehrt musste ich das auch überall machen – gerade in Deutschland selbst! Da hätte ich mir nie erlauben können, etwas Verständnis von jemandem zu erwarten. Als ich mir einmal erlaubte – nur als Erklärung gemeint – zu sagen: Bei uns ist das halt so und so – OMG, da war aber was los! Das interessiere nun wirklich keinen udn ich sei schliesslich in DE und hätte nun das so zu machen, wie es da gemacht würde! Ja, wollte ich ja auch und tat ich ja auch…
Dem Gastland gegenüber hat man Anstand und Respekt zu wahren. Und das ist bei einigen Deutschen hier halt leider nicht der Fall. Nicht bei allen, ganz sicher nicht. Aber es sind ja immer die Falschen, welche auffallen. Ist doch bei allen Ausländern so…. Leider…
Ein kleines Beispiel: Ich habe gleich neben mir – auf jeder Seite – je eine deutsche Nachbarin. Die eine wohnt seit mehr als 12 Jahren hier und sagt immer noch “bei uns” macht man das so und so und meint damit Deutschland. Die andere wohnt etwas mehr als 2 Jahre hier und “bei uns” ist für sie hier in der Schweiz. Wen mag man wohl besser?
Naja Jean Pierre, wenn ich als Teammanager gefragt würde, wen ich denn lieber als Finalgegner hätte, dann sag ich doch meine Meinung. Sehe jetzt da nichts aber gar nichts von Überheblichkeit. Auch wenn ich Bierhoff nicht mag, aber er wurde gefragt und er hat Antwort gegeben. Schliesslich sind Rechnereien etc. an solchen Turnieren normal und legitim. Haben nicht auch wir Schweizer 2010 nach dem Sieg schon ausgerechnet welches denn der ‘einfachere’ Gegner nach der Gruppenphase sein könnte? WAs soll’s hat halt nich geklappt, für Beide. Die Deutschen haben guten Fussball geboten, Sie sind an der italienischen Cleverness gescheitert.
Da kann ich Ihnen voll und ganz zustimmen – aber bitte nach dem Hlabfinal und nicht vorher!
Sorry, habe mich vertippt. Ich meinte wirklich “Halbfinal”!
@J-Pierre: Überheblich ist, wenn jemand die grössten Melonen anpreist,aber nicht einmal eine Kleine in der Auslage liegen hat.Mit anderen Worten: Wer nicht dabei war, dem sollte Zurückhaltung eine Tugend sein.
Jean-Pierre, bitte nicht im Namen aller Schweizer schreiben. Es ist nicht fair gegenüber uns anderen, erwachsenen Schweizern, die weniger arg mit Minderwertigkeitskomplexen am Kämpfen sind als Sie.
Roberto, lesen ist leider nicht Jedermanns Sache.
Diesen Kommentar empfinde ich ebenfalls als überheblich.
Anscheinend muss ich mal zu Ihnen in den subjektiven Interpretationsunterricht.
Mit Lesen schien ich bisher keine Probleme zu haben, mit Arroganz eher.
Danke Ruedi für diese Klarstellung!
ich glaube nicht, dass ausgerechnet sie für alle schweizer sprechen (“[…] wieso wir schweizer jede Niederlage der Deutschen ausgiebig geniessen.”) und auch nicht, dass sie der fachmann in sachen “nachweis von überheblichkeit” sind. da sie als “beweis” nur einen harmlosen spruch aufbieten (der ja vielleicht auch aus dem zusammenhang gerissen worden sein könnte?!?!), ist die eindrücklichkeit der überheblichkeit nicht mal zu erahnen. da braucht es wohl noch ein paar nachhilfestunden in der “deutschlandaversionsschule”!.
Zur Klärung meinerseits: ich spreche von der ursprünglichen Überheblichkeit in den deutschen Medien betreffend deutscher Nationalmannschaft, und nicht von deutschen im Allgemeinen.
Fremdenfeindlichkeit jeder Art verurteile ich, da selber Ausländer.
Und wenn einige nun behaupten wollen, die Sprüche betreffend Europameisterschaft seien NICHT überheblich gewesen, soll halt jeder bei seiner Version bleiben.
Wer die Bild liest ist selber Schuld. Ich kann mich aber auch noch sehr gut an einen Artikel des Spiegels kurz vor dem WM Halbfinale 2006 gegen Italien erinnern. Ein Artikel vollgespickt mit rassistischen Vorurteilen, der kurze Zeit später online abgeschaltet wurde. Die Antwort der Italiener folgte auf dem Platz. Bei der EM wiederholte sich das ganze im ähnlichen Stil. Warum meinen die Boulevardblättchen immer vor dem Spiel so siegesgewiss dass man Italien vernichten würde und danach wenn es einmal mehr nicht geklappt hat gleich wieder Schudlige suchen muss? Ein bisschen mehr Demut würde sicher nichts schaden. Ich bin mir ziemlich sicher dass die Presse mitverantwortlich dafür ist dass Deutschland seit 16 Jahren keinen Titel mehr holt. Mittlerweile spricht man auch beim Gegner Deutsch und solche Motivationsspritzen wären nicht nötig. Spieler als Pflegefälle und Strassenköter zu bezeichnen ist auch nicht die feine Art.
Da hat die schweizer Presse, die ihr tägliches germanbashing zelebriert, die “Blöd” schon lange überholt.
Man nehme einen Marker und streiche alle CH-Hetztexte gegen Deutschland an und siehe da: soviel Leuchtstifte kann es gar nicht geben. Ständig wird selbst das kleinste D-Thema mit fiesem Unterton in der CH-Presse gebrüllt. Dieser Artikel zeigt es wieder und wieder und wieder..lich
Herr Seismüller, lassen Sie die Politik bitte aus diesem Blogg, wir möchten hier nur über Fussball diskutieren. Danke
Soviel ich weiss ist dieser Artikel von einem Deutschen geschrieben über deutsche Redaktionsergüsse zum Thema deutscher Fussball… so richtig schön am Artikel vorbeigeschrieben guter Mann
Bei so vielen Reaktionen (das war wohl ein Treffer), die ich im Übrigen gut bis sehr gut finde, dieses zu Ihrem
“Wissen”: ich habe eine mich herzlich erzogene schwedische Mutter und einen nicht deutschen
Vater, lebe nicht in Deutschland und habe noch NIE in der Schweiz gelebt.
Nun zum Fussball und Aroganz: Balotteli hat 4 Tore (ich hätte es ihm gegönnt nach soviel Vorabrassimus aus Italien)grosspurig im Finale vorab herausposaund. Ich muss schon krampfhaft suchen, wo dieses als Arogant in einschlägigen Gazetten betitelt wurde.
Da man mich nicht mehr herausjagen muss beste Grüsse eines von Aussen schauenden!
ps.: wer viel weiss, weiss, das er nichts weiss. Ich weiss nicht mehr, wer das gesagt hat.
Herr Seismüller, Sie haben da etwas nicht richtig verstanden: Der Autor des Artikels, den Sie kommentiert haben, ist Deutscher, bekennender Deutschland-Fan und schreibt über die Berichterstattung in Deutschland über die deutsche N11. Wenn sie nun dieses als Schweizer German-Bashing bezeichnen, dann hat Ihr Beitrag höchstens humoristischen Wert.
PS: das war Dürrenmatt: wer weiss, weiss dass er nichts weiss, nur wer glaubt, glaubt dass er weiss
Der Artikel ist soweit durchaus ok, typisch ist aber die Titelsetzung und die wird nicht unbedingt vom Artikelschreiber gemacht. Ich empfinde es sehr ähnlich wie Herr Seismüller. Wenn irgend etwas in Zusammenhang mit Deutschland passiert, wird in aller Regel die negativst möglich Interpretation genommen. Ein “Wir wollen Europameister werden” konnte man fast aus jeder teilnehmenden Mannschaft, vielleicht mit Ausnahme der Iren, hören. Man lese mal nach, was vor der EM für Sprüche aus Holland, England, Frankreich oder auch der Ukraine kamen. Ich finde das auch völlig in Ordnung. Und wenn eine Mannschaft in den drei vorangegangenen großen Turnieren stets mindestens im Halbfinal war, dann ist das doch das selbstverständlichste auf der Welt, dass diese mit aller Macht den Titel will. Nicht in Ordnung ist, wenn eine Zeitung wie die Bild die Mannschaft so hoch schreibt, dass es höher nicht mehr geht und wenige Tage später restlos alles durch den Dreck zieht.
Vielen Dank Herr Frey! So war es auch gemeint. Heute steht im Blick (verkürzt): “Hol Dir die Eins”.
Roger Federer im Wimbledonfinale ist damit gemeint. Die Zeilen stellen für mich kein Problem dar, aber wie gesagt,
stünde das in der Bild zu einem D-Spieler, wäre das die purste Arroganz und entsprechend betitelt in der CH-A-etc.-Presse.
Ich denke, Medienkompetenz sollte das Hauptfach ab der Kinderspielgruppe werden, denn wie sagte ein schweizer Bub zu mir vor dem Spiel Italien-Deutschland: “Hauptsache Italien haut die Schwoaben weg, denn Italien hat den besten Spieler mit Nadal”. Ich bedankte mich bei dem Jungen für sein fachkundiges Statement und den Einblick in sein
elterliches Haus und Umfeld, denn die Saat ging bereits bei ihm auf.
ps. @Patrick: Dürrenmatt ist ein von mir sehr geschätzter CH-Autor. Jedoch hat auch er nur (abgewandelt) geklaut.
Auf Platon und Sokrates soll das “Wissen” zurückgehen. Aber wahrscheinlich haben die es auch nur von einem
einfachen Bauern mit Lebensweisheit aufgeschnappt.
pps: ein ganz hervorragender Blog
Das war schon immer so. Und wäre es nicht so, wäre die Schweiz wohl kaum ein souveräner Staat. Aber früher brauchte die Schweiz die Deutschen nicht, um zu existieren. Heute ist das anders. Man hat sich an den Wohlstand gewöhnt. Und der ist nur dank der Zuwanderung entstanden. Jährlich wandern 70’000 bis 100’000 Personen aus Deutschland ein. Die Schweiz wird sich verändern. Vielleicht sind dann diese Vorzüge, wieso soviele Deutsche in die Schweiz einwandern, dann verschwunden, wenn es keine CH-Hetztexte gegen Deutsche mehr gibt?
Wens Ihnen nicht passt lesen Sie Bild, wens Ihnen nicht passt wie wir hier mit euch umgehen, wisst Ihr ja wo die Grenze ist. Adieu
Es geht da überhaupt nicht um “german-bashing” – abgesehen davon waren gewisse Aussagen der deutschen Reporter rassistisch, was ihnen kaum irgendwo angeprangert wurde – es halndelt sich gaz klar um “bashing” gegen die Boulevardpresse, welche die eigene Mannschaft auf primitive Art und Weise verurteilt (vorher waren sie Superhelden, die alle besiegen würden, danach liess man kein gutes Haar an ihnen), ergo: the germans’ own “german-bashing ! Man versteht halt immer das, was man hören will….
Richtig lesen wäre sehr hilftreich!
Selbst wenn ein Deutscher in einer Schweizer Zeitung was schreibt, wird es sofort als germanbashing ausgelegt! Obwohl es um deutschen Fussball in deutschen Zeitungen geht…
Wenn aber Italiener als Strassenköter oder Pflegefälle bezeichnet werden, Griechen ständig als faule Hänger, dann ist eigenartige Ruhe aus dieser Ecke! Dann heult keiner auf… Eigenartig…
In der Schweizer Presse – nicht in “Blöd oder ähnlich -, wird kein germanbashing betrieben. Ganz im Gegenteil! Im Tagi schreiben einige Deutsche – sogar Deutsche für Deutsche – siehe eben gerade dieser Blog. Natürlich wird aber meistens aus Schweizer Sicht berichtet. Und das ist auch gut so! Es sind nämlich Schweizer Zeitungen! Etwas Freiheit sollten Sie uns schon noch erlauben. Sonst könnte man ja gleich die FAZ, die Welt oder eben “Blöd” lesen…
Etwas mehr Contenance, etwas Respekt, das würde Ihnen wohl auch nicht schlecht anstehen. Nicht von anderen fordern, was man selbst nicht bringen will oder kann… Und vor allem, zuerst richtig lesen…
Doch genau um “german-bashing ging es einmal mehr. Dies zeigt sich weniger im Artikel als vielmehr in der Titelsetzung. Man hätte mit Fug und Recht auch “Deutsche wehren sich gegen Bild-Kampagne” titeln können, das wäre sehr viel näher bei der Wahrheit gewesen. Selten ist nämlich eine Bild-Kampagne selbst bei den eigenen Lesern so schlecht angekommen wie diese. Aber solche Differenzierungen werden hier immer wieder systematisch unterschlagen. Dasselbe Konzept ist auch bei vielen anderen Themen die Deutschland betreffen zu beobachten. In der Regel wird ein Titel genommen, der Deutschland bzw. die Deutschen in möglichst schiefem Licht darstellt.
Es stimmt, dass die Bild eine Kampagne unter allem Hund gegen die “EM-Versager” geführt hat, nachdem vorher wochenlang nur sich überschlagende Erwartungen eines EM-Titels geschürt wurden. (“Diese Spanier tun uns nicht weh”) Aber ganz so einfach ist es nicht. Die Kommunikation des Trainers wie auch der Spielervertreter Lahm und anderer haben eben genau diese Erwartungen geschaffen, statt gedämpft. Und effektiv hat Löw mit seiner Mannschaftsaufstellung im Halbfinal ein Eigentor geschossen, auch mental schien die Mannschaft schlecht eingestellt. Auch hier wäre eine Korrektur des in den Medien geschaffenen Bildes vorher (“Der Trainer ist der Star”) sehr vorteilhaft gewesen, etwa im Sinne: Diesmal oder bisher haben die personellen Aenderungen hingehauen, aber es kann natürlich auch einmal danebengehen. Meiner Meinung nach war es auch ein Fehler, so stark auf die Bayern abzustellen. Einige Spieler waren nach der Saison mit drei parallelen Wettbewerben bis zum Schluss einfach ausgelaugt, zumal auch noch Verletzungen hinzukamen.
Ein Halbfinalplatz mit lauter Siegen vorher gegen zum Teil starke Mannschaften ist gut, aber der Auftritt gegen Italien war miserabel. Ohne Di Natales sträfliche Chancenverwertung hätte die DFB-Elf ohne weiteres mit drei oder vier Toren Differenz verlieren können, sie war um Klassen schlechter als der Gegner.
deutschland gehört, neben spanien, die zukunft in europa. da sind sehr viele junge, talentierte und kreative spieler in der warteschlaufe. der einzige fehler den jogi begangen hat, er hat auf zu viele bayern-looser und poldi gesetzt. bei der niederlage gegen italien waren 7 bayern in der startaufstellung und einer wurde eingewechselt. beim 1:0 für italien war boateng nicht auf seiner position auf der rechten abwehrseite, der italiener konnte von pierlo angespielt werden, hummels musste nach draussen zur unterstützung und in der mitte pennt badstuber, so dass balo mühelos einnicken konnte. beim 2:0 pennt lahm und hebt das offside auf. in der offensive waren schweini, kroos und gomez fast völlig wirkungslos. meiner meinung hätten mehr dortmunder ins team gehört. ein schmelzer, ein reus, ein grosskreutz, evtl. götze, dies hätte dynamik und power gebracht. ok, ich sehs halt durch die gelb-schwarze brille, aber wenn ein team die bundesliga und den pokal derart dominiert und am schluss gerade mal mit ach und krach einen spieler in team bringt, naja …
Deutschland: Neuer; Boateng (71. Müller), Hummels, Badstuber, Lahm; Schweinsteiger, Khedira; Kroos, Özil, Podolski (46. Reus); Gomez (46. Klose).
Grösstenteils stimme ich dem zu. Vor dem 0:1 machte aber meiner Meinung nach der Dortmunder Hummels einen sehr unglücklichen Eindruck. Selbst bei den Junioren wird bereits gelehrt, dass man zwischen dem eigenen Tor und dem Stürmer verteidigen soll. Hummels aber kam von der “falschen” Seite und ermöglichte es Cassano damit mittels einer einfachen Körperdrehung frie Bahn zur Flanke zu haben.
@dam: grundsätzlich hast du recht, aber ich muss mats hummels in schutz nehmen, nicht nur weil ich dortmund fan bin. boateng war nicht auf seiner position, so musste hummels als innenverteidiger nach rechts rücken um boateng zu unterstützen, was dann leider nicht sehr effizient war. und in der mitte, wo hummels dann gefehlt hat, er hat ja die meiste zeit auf balo gespielt, war dann badstuber nicht auf der höhe seiner aufgabe. hummels den schwarzen peter am 1:0 zuzuschieben, finde ich weder fair noch korrekt. grundsätzlich hätte özil pirlo auf der höhe der mittellinie unter druck setzen müssen, dann wäre der pass auf cassano gar nicht möglich gewesen, dann hätte boateng seine position rechts in der verteidigung halten müssen, hummels war ungeschickt, da stimme ich zu, aber die entscheidung ob tor oder nicht tor entschied sich ja erst beim kopfball von balotelli und da hat badstuber mehr als kläglich versagt!!!
@josé: Das ist jetzt aber nicht dein Ernst oder doch voll durch die Dortmunder Brille geschaut. Badstuber und Boateng dieses Tor voll anzulasten ist auch nicht o.k. Denn es war eine Aneinanderreihung von Fehlern. Zuerst Özil, Boateng hat sich meiner Meinung richtig verhalten, dann hat sich Hummels sehr doof angestellt (was er sonst nie gemacht hat, er hat super gespielt) und Badstuber (hat sich vielleicht zu sehr auf das sonst einwandfreie Spiel von Hummels verlassen) hat dann entscheidenen Weg zum Ball nicht gemacht. “Mehr als kläglich “würde ich die Aktion von Badstuber nicht nennen, denn er ist in der Rückwärtsbewegung und kommt so nicht hoch. Er steht zu breit, um hochspringen zu können, weil er kurz vorher Balotelli blocken will. Der Ball kommt aber höher und er nicht mehr hoch. Hummels Fehler ist in dieser Situation viel blöder. er geht in den Zweikampf ohne Not und lässt Cassano um sich drehen.
Für einmal absolut einveratnden mit dem Autor. Der Boulevard ist und bleibt einfach nur Volksverblödung und tendenziöse Effektheischerei – in jedem Land ! BILD, BLICK, SUN, etc,….. und wie sie alle heissen, die Ausgeburten primitiver menschlicher Dummschreibe !
….und übrigens; der Tagi ist auch nicht viel besser mit seinem ewig dümmlichen DE-Gebase, als genannte Schmierblätter!
Joggi Löw hat das in einem Interview sachlich und bescheiden wie folgt beschrieben: Es waren nicht seine Spieler, die nach dem Griechenlandmatch teils überhebliche Sätze formulierten. Punkt (seine Spieler haben gut bis sehr guten Fussball geboten, der sich auch noch sehen liess). Der Boulevard ist “verständlicherweise” gerade beim Superprodukt Fussball zur Stelle, emotionalisiert wo immer möglich massivst und schreibt die Geschichtlein auch nach der Geschichte möglichst endlos (erfolgreich) weiter.
Ich glaube, das mit der Presse wird eher überschätzt. Im K.O. System braucht es halt auch ein bisschen Glück und eine gute Tagesform. Hätte Deutschland geführt nach 5 Minuten, hätte wohl alles anders ausgesehen. Oder man denke an den CL Halbfinal Barcelona-Chelsea… Selbst Spanien musste gegen Portugal in die Penalty-Lotterie, wo dann der portugiesische Penalty vom “Holz” ins Feld zurücksprang, während er bei Spanien vom Pfosten ins Tor ging.
Wen interessiert denn schon die Boulevardpresse, insbesondere BILD?!
Ist immerhin die Zeitung im deutschsprachigen Raum mit der grössten Auflage. Daher wird es vermutlich doch den einen oder anderen geben, der sie liest. Und grosse Recihweite bedeutet oftmals auch Einfluss.
Medien:
Klar ist es völlig übertrieben von den Medien, wenn nun alles als Katastrophal dargestellt wird. Man gehört zu den besten vier in Europa, davon können die meisten nur träumen. Natürlich ist die deutsche Mannschaft niemals so schlecht, wie es uns nun eingetrichtert werden soll. Mann muss aber auch sagen, dass sie nicht so stark ist, wie sie von der Presse zuvor gechrieben wurde.
Die Bild-“Zeitung” hat die Erwartungen im Vorfeld unglaublich hochgeschraubt und hat dann wohl nach dem Ausscheiden aus Trotz so harsch reagiert. Grundsätzlich schreibt das Boulevardblatt ha jeweils das, was die meisten menschen lesen wollen. Provokante Schlagzeilen, die extrem in eine Richtung tendieren. Entweder ist alles Mist oder es ist das Beste, das es je gab. Etwas dazwischen gibt es nicht.
Zu Jogi:
Ich gehe davon aus, dass man sich in Deutschland bald wieder beruhigt und Löw unbehelligt seine Tätigkeit als Bundestrainer fortführen kann. Löw ist das Beste was dem deutschen Fussball passieren konnte und ich bin nach wie vor überzeugt, dass bereits an der WM06 Löw und nicht Klinsmann die entscheidende Figur hinter dem Sommermärchen war.
Interessant wird sicherlich auch zu beobachten sein, wie der DFB mit dem Abgang von Sammer zu den Bayern umgehen wird. Sammer verkörpert für mich noch immer den unbedingten Willen Erfolg zu haben, was er denn sowohl als Spieler, als auch als Trainer oft errreicht hat.
Zum deutschen Spiel:
Wie ging doch der alte Spruch: “Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Titel.” Deutschland hat unbestritten eine hervorragende Offensive. Sie spielen schönen Fussball und es macht Spass dieser Mannschaft zuzusehen. In der Defensive aber sind die Deutschen wenns hart auf hart geht schlicht (noch) nicht reif für einen grossen Titel. Die Fehler vor den Gegentoren im Halbfinale (Hummels gegen Cassano vor dem 0:1, Stellungsspiel Lahm beim 0:2) sind haarsträubend und kann man sich auf diesem Niveau schlicht nicht erlauben. Und Übrigens: selbst Griechenland hat 2 Tore gegen Deutschland erzielt, was aber durch die fantastische Offensive wettgemacht werden konnte und daher nie diskutiert wurde.
Grundsätzlich fällt auf, dass das “neue Deutschland” seit es schönen offensiven Fussball spielt keine Titel mehr geholt hat. Früher war es genau umgekehrt. Viele Titel, aber meist einen unansehnlichen Fussbal gespielt.
Gratuliere, Volltreffer!
schweinsteiger ist für mich von seiner klasse her in einem atemzug mit iniesta oder xavi zu nennen – ein weltklassefussballer eben. dieser schweini ist für die deutsche nationalmannschaft um den faktor 10 wichtiger als es beispielsweise ein ballack je sein konnte. jogi löw tat gut daran, an bastian festzuhalten und all die kritiker, die jetzt im nachhinein dem schweinsteiger miserable noten ausstellen, die wünsche ich mir auf den mond! die deutschen zeigten an dieser em höchst attraktiven fussball und gegen die unberechenbaren italiener darf man auch mal einen schlechten tag einziehen – auch ein hummels, ein lahm oder gar ein schweini! und wer weiss, was passiert wäre, wenn der schiri gegen die azzuri nur eine minute länger mit dem abpfiff zugewartet hätte… vielleicht wären die deutschen heute sogar europameister und löw sowie schweinsteiger wären laut bild die grössten.
@Herr Braechbueel…………….Schweinsteiger ist für mich von seiner klasse her in einem atemzug mit iniesta oder xavi zu nennen
Was haben Iniesta und Xavi Ihnen angetan dass sie von Ihnen so beleidigt werden! Beide haben im kleinen Zeh mehr Klasse als der komplette Schweini!!
wer weiss was passiert wäre, wenn der schiri in der 75min (beim Stand von 1:1) den mehr als berechtigten Elfmeter für Dänemark gegeben hätte!!!! Der von Ihnen mit Iniesta und Xavi verglichene Schweine hätte nicht mal die Vorrunde überstanden….also bitte!
Wieso, der Vergleich passt doch hervorragend? Die Spanier wären ja ebenfalls in der Vorrunde ausgeschieden, wäre richtig gepfiffen worden.
@Buschbrenner: wer weiss was passiert wäre, wenn der schiri in der 26min (beim Stand von 0:0) den mehr als berechtigten Elfmeter für Kroatien gegeben hätte!!!! Die von Ihnen so verehrten Iniesta und Xavi hätten vielleicht zusammen mit Schweini den Rückflug angetreten….also bitte!
Schweinsteiger ist zweifellos ein ganz grosser Fussballer. Aber er wirkte während der gesamten EM nie so als ob er 100% seiner Möglichkeiten abrufen könnte. Auf dem Niveau eines Em-Halbfinals ist der beste Spieler auf verlorenem Posten wenn er nicht voll und ganz seine Leistung erbringen kann. Auch Xavi, Iniesta und wie sie alle heissen, wären dann nahezu wirkungslos.
Und genau darum bin ich nicht sicher ob Löw richtig gehandelt hat, in dem er immer auf einen offensichtlich angeschlagenen Schweinsteiger setzte.
Ich stimme Ihnen nur bedingt zu. Ich bin ebenfalls überzeugt von Schweinsteiger, halte ihn für einen extrem wichtigen Spieler für jede Mannschaft. Einer, der das Team motivieren und mitreissen kann und durch sein Präsenz Spiele entscheidet. Aber… Im Nachhinein hat Löw zu lange an ihm festgehalten und auf seine Leistungsexplosion gewartet. Diese kam leider nicht. Im Nachhinein ist man halt immer schlauer. Wie gesagt, ich bin Schweinsteiger-Fan, aber an dem Turnier hat er nicht das gezeigt, wozu er eigentlich im Stande ist.
Zur Nachspielzeit: Eine NOCH längere Nachspielzeit? Ich habe nicht im Ansatz verstanden, warum es 4 (!) Minuten Nachspielzeit gab. Die Italiener waren ja noch harmlos mit dem Zeitspiel. Da ist man aus der Vergangenheit ganz anderes gewöhnt… 😉 Und der Elfmeter? Der italienische Verteidiger wird von Klose nach vorne geschubst, so dass er das Gleichgewicht verliert und Hand spielt. Meiner Meinung nach klar KEIN Penalty, da unabsichtlich.
Im Vergleich zur EM 2008 war Schweinsteiger nur ein Schatten seiner selbst. Löw hätte spüren sollen, dass er nichts erzwingen kann, weder physisch noch mental hatte der gute Bastian eine gute Saison hinter sich. Auch Poldi hätte niemals spielen dürfen im Halbfinal. Jedenfalls muss Löw noch viel lernen. Er hat vieles richtig gemacht in den letzten Jahren, aber in diesem entscheidenden Spiel war er nicht auf der Höhe seiner Aufgabe. Es zeugt nicht von Souveränität, wenn man sich durch hunderte Seiten der Sporthochschule über den Gegner durchkämpft. Die Kopflastigkeit der Deutschen steht ihnen seit längerem im Weg. Fussball ist eben nicht Mathe (Hoeness), zwei Anfängerfehler = zwei Tore, und alles ist anders als geplant. Exemplarisch war der Assi, der dem Auswechselspieler aus seinem dicken ISO 15002:2012 Handbuch vorgelesen hat, als sich dieser anschickte, aufs Feld zu gehen. Etwas so Absurdes sieht man doch bei keiner anderen Mannschaft. “Hallo, acht auf, entwickelt euch weiter!” meinte eine Expertin (an die falsche Adresse).
Daher auch die Frage an die Leserschaft: «Kann man noch an Medien glauben?»
Sorry Alex, ich verfolge die Bundesliga auch, schaue mir auch Spiele der Deutschen Nationalmannschaft an, aber ständig nur darüber zu schreiben ist etwas eintönig. Oder besser gesagt, es nervt langsam.
Klar sollst du deinen Hintergrund nicht verleugnen, aber es gibt noch viele andere Fussballnationen über die es Interessantes zu schreiben gibt.
Obwohl deine Beiträge gut sind würde ich mich freuen etwas weniger “deutschlandlastige” Beiträge von dir zu lesen.
Gruss RenziG
Geht mir ähnlich… es gibt neben dem Schweizer mehr als nur den deutschen Fussball. Bitte mehr Vielfältigkeit (PS: ich bin ich seit Jahrzehnten Mitglied bei einem Bundesligaverein)
Nach dem Spiel Portugal – Spanien, der Moderator im öffentlich Rechtlichen, nun wissen wir, gegen wen wir im Finale spielen, Ah ja, ganz klar.
Nach dem EM Aus, nun werden wir halt WM 2014, ist eh viel schöner, So so
Himmelhohe Ansprueche. In der Vorbereitungsphase zur EURO2012 gegen die Schweiz sang und klanglos verlieren.Dass mit dieser Elf etwas nicht stimmt war damals schon klar.
Es ist doch immer das selbe Spiel, hätte Deutschland gegen Italien gewonnen, dann wäre Jogi als Messias gefeiert worden der alles richtig macht. Nun hat Deutschland aber verdient verloren und plötzlich werden einzelne Spieler kritisiert.
Dabei hätten die Deutschen in den Anfangsminuten durchaus 2 Tore schiessen können und alles wäre vermutlich anders gekommen.
Mir haben die Deutschen eigentlich gut gefallen, wie sie gespielt haben, aber die Sympathie nahm stark ab als man in den Zeitungen, im TV und weiss ich nicht sonst wo schon so überheblich gequaselt hat und nach dem Griechenland Spiel bereits vom Finale gesprochen hat. Bei jedem Turnier immer wieder das selbe gequasel. Bei den letzten beiden Turnieren, hat man noch gesagt dass die Mannschaft Jung sei und deren Zeit schon noch kommen wird und hat sie dann halt zu Welt oder Europameister der Herzen gekürt (nimmt mich nur wunder welche Herzen) Diesmal waren die Erwartungen sehr viel höher, man quaselte vor dem Turnier und auch noch während (bis zum Italien Spiel) dass die Mannschaft nun reif für den Titel sei….Nun wieder kein Titel und schnell hiess es dann schonwieder, die Mannschaft ist noch Jung und Ihre Zeit wird kommen. Ich frage mich dann nur noch wann das sein soll. Klar hat Deutschland viele Junge Talente die noch hinten anstehen müssen, aber Talent allein genügt leider nicht. Spanien wird auch beim nächsten Turnier das Mass aller Dinge sein, Brasilien mit dem Heimvorteil, wird sicher ein Wörtchen mitreden und dann würde ich aber auch weitere Mannschaften wie Italien und Argentinien dazurechnen. Also kurz gesagt sehe ich auch an der WM 2014, keine Möglichkeit dass Deutschland den Titel gewinnen wird. Besser man findet sich mit dieser Tatsache ab und stappelt beim nächsten Turnier etwas tiefer, ich glaube dann kann eher eine Überraschung gelingen….Wie heisst es doch so schön? Hochmut kommt vor dem Fall:-)
Ein Kommentar, dem ich zu 100% zustimmen kann!
Sehr geehrte Damen und Herren:
Einfach in 2 Jahren dann wieder das gleiche Spiel. Es ist die Presse die die Deutschen so raufspielt. So lange es keine richtige Deutsche mehr in der Mannschaft hat gehts nicht wie früher. Auch in der Schweiz so.Kampf Einstellung und das Herz für sein Land fehlt.Habe ich auch von OL.Kahn vernommen. Die Einstellung ist heute so.Sie verdienen zu viel in den Verreinen.Aber ich bin froh hats noch andere gute Mannschaften die Erfolg haben. Dieses Jahr hätte sogar die Schweiz eine Chance gehabt.Dier Gegner waren alle ungefähr gleich es war eher ein Glücksspiel in den Vorentscheidungen.Aber wir sehen es dann in 2 Jahren in Brasilien aber Deutschland wird so nicht mehr vorne dabei sein.Auch den Show – Men Jogi sollte man ausweschseln das habe ich bis jetzt von keinem vernommen. Es muss wieder mit Herz gespielt werden nicht meinen wir sind die grössten schon zum voraus. Uns kann keiner mehr stoppen. Zitat von Jogi Löw. OL
Die Spieler sollten genug Profis sein um sich durch die Medien nicht beeinflussen zu lassen. Natürlich, der Druck ist da wenn man dauernd als Favorit gehandelt wird. Vielleicht tut es ganz gut, wenn die D-Nationalmannschaft mal 10 Spiele in Folge verlieren und so den Druck abbauen. Es wäre wirklich sehr erfrischend, diese Mannschaft mit dem Jogi-System in Brasilien zu sehen, für mein Begriff spielen sie einen atraktiven Fussball.
Ja, ich denke die Presse kann schon ein Faktor sein bei solchen Niederlagen. Jedenfalls braucht der Trainer der Deutschen Gegner seine Jungs jeweils nicht speziell motivieren, er muss nur ein paar Deutsche Zeitungsartikel an die Kabinentür heften und schon sind die bis in die Haarspitzen motiviert!
Bei uns in Frankreich hat man ein aehnliches Problem: sobald unsere Mannschaft mal gut spielt (zB gegen Ukraine) denkt man schon dass man Europameister werden wird. Bei einer Umfrage nach dem Ukraine Spiel hatten 60% ausgesagt dass Frankreich die Euro 2012 gewinnen wird. Total verrueckt! Und dieser Druck auf die Spieler ist dann enorm.
Ich wuerde es das Problem der einstigen Fussball Weltmaechte nennen. Seien wir doch realistisch: Deutschland hat sicher ok gespielt, Frankreich auch manchmal. Frankreich hat etwas andere Problem, Deutschland aber hat einfach nicht die Spielerstaerke um grosser Favorit zu sein. Spanien gegen Deutschland ist doch wie Basel gegen Lausanne. Logisch wer der Favorit ist. Natuerlich kann Deutschland einmal eine Europa- oder WM gewinnen, dafuer brauchen sie aber einfach viel Glueck und das Versagen von Spanien, Brasilien und Argentinien. Griechenland oder die Ukraine kann man einfach nicht mit Spanine auch nicht Italien vergleichen. Das ist was ganz anders und wir koennen toll gegen die ersten 2 spielen, wenn aber wirklich eine TopMannschaft kommt, wir klar wer der Meister auf dem Platz ist. Deutschland wie Frankreich muessen realistischer werden sonst werden beide von grosser Enttaueschung zu grosser Enttaeuschung gehen.
Was England angeht, bei denen ist es nicht die Medien aber ganz einfach das lausige Niveau ihrer Mannschaft, die muessten zufrieden sein an einer EM oder WM ueberhaupt mitmachen zu koennen und als Erfolg anzusehen einen 8tel oder 4tel Final mitzumachen.
Lieber Miguel
Ich finde es äusserst bemerkenswert, dass Du hier den Vergleich zwischen den Mannschaften Frankreichs und Deutschlands ziehst – ein Vergleich, der aktuell den Franzosen wohl weitaus mehr schmeicheln dürfte als Deutschland. Deine Schlussfolgerung irritiert dabei ungemein: wohl ist es so, dass sich die Probleme der deutschen Mannschaft, so man denn überhaupt welche unterstellt, deutlich unterschieden von denjenigen der Franzosen. Mit Verlaub: Frankreich hat zurzeit nicht nur „mentale“, „charakterliche“, „disziplinarische“ oder „strukturelle“ Probleme, sondern schlicht nicht ansatzweise die Kaderstärke des DFB, schon gar nicht in der Breite.
Dass die Begegnung zwischen Spanien und Deutschland sich mit derjenigen zwischen Basel und Lausanne vergleichen liesse (Anm.: Dein Talent zur Vergleichsziehung scheint generell schwach entwickelt), konnte deshalb nicht bewiesen werden, weil Deutschland gegen Italien im Halbfinale deutlich unter seinen Möglichkeiten gespielt hatte und ausgeschieden ist, nicht jedoch, weil Italien, wie von Dir beschrieben, wieder zur Fussball-Weltmacht aufgestiegen wäre (was sie einmal gewesen sein mögen und vielleicht wieder irgendwann einmal sein werden). Italien ist gewiss nicht so schlecht wie sein Ruf vor dieser EM, aber beileibe auch nicht so stark, wie es sich selber wähnte nach dem Deutschlandspiel, seiner wohl besten Turnierleistung. Oder wie die Italiener selber priesen, einem “perfekten Spiel”, was die Deutschen an dieser EM über keine ihrer Darbietungen sagen konnten oder wollten. Doch hätte Italien in der ersten Halbzeit mit derselben Chancenverwertung operiert wie in der zweiten Hälfte oder gegen England über 120 Minuten, dann wäre am Sonntag wohl Deutschland Spaniens Finalgegner gewesen.
Was Brasiliens Leistungsfähigkeit als Nationalmannschaft betrifft, so verweise ich auf deren WM-Bilanz seit 2002 und bezüglich Argentinien gar seit 1990.
Und zu Spanien: ich ziehe aufrichtig meinen Hut vor deren Finalleistung, aber ist es möglich, dass ihnen Italien letztlich doch lieber war als Deutschland, welches man zwar (zumindest vom Ergebnis her) zweimal knapp bezwungen hatte, das nun jedoch nach Revanche trachtete? Während Italiener sich mittlerweile vor Turnierbegegnungen mit Deutschland bemüssigt fühlen, den Deutschen Angst zu unterstellen, habe ich derlei Töne noch von keinem spanischen Spieler vernommen…
Guter Kommentar. “Schuld der Medien” ist es sicher nicht, aber es widerspiegelt eine Mentalität und illustriert auf schöne Weise, wie man Meisterschaften verliert.
….vor ein paar Tagen habe ich geschrieben, dass die DFB Elf praktisch nur wegen des Verhaltens ihrer Medien seit 16 bzw. in 2 Jahren seit 18 Jahren nichts gewonnen haben und gewinnen werden. Inhaltlich werde ich hier über deren Medien kein Wort verlieren. Diese haben jedoch noch nicht verstanden, dass der Erfolgsdruck für die junge und ansich sehr talentierte Mannschaft vor und während eines Turnieres unerträglich wird und somit Fehler passieren. Auch das Thema England Herr Sykora haben Sie mir als Idee meines Textes von gestern übernommen, wofür ich mich bedanke. Gehen wir jedoch davon aus, dass auf dieser Ebene alle Fussballmannschaften gleichstark sind. An dieser EM sind meines Erachtens 2 Mannschaften total abgefallen, Holland und Irland. Griechenland, Dänemark, Schweden, Tschechien, Polen, Ukraine sah ich als mehr oder weniger gleichstark und hätten der einen oder anderen Big’s ein Bein stellen können. Dann kann als nächste Stufe noch England, Russland und Frankreich nehmen, die mich eher enttäuscht haben (hätte sie etwas stärker eingeschätzt). Portugal, Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien waren die Mannschaften, die es machen sollten. Auf dieser Ebene und ich wiederhole mich kommt es auf millionen von Variablen darauf an. Beispiel: Hätte der Pirlo in der 3. Minute gegen Deutschland nicht auf der Linie bei einem geschlagenen Buffon gerettet, wäre es anders ausgekommen. Wäre Chiellini im Finale Topfit gewesen, dann fällt das 1:0 für Spanien in der 13. Minute nicht usw..Also die Spiele werden auf dieser Ebene von Episoden entschieden. Der Jogi wird sich bei seinen Entscheidungen sicher etwas überlegt haben und der Prandelli auch. Für mich bleibt (und ich insistiere) das Spiel der Vorrunde Italien-Spanien 1:1 das beste Spiel dieses Turniers, vor allem deshalb, weil die spanischen Fersehkommentatoren gesagt haben “seit sechs Jahren hat uns noch nie eine Mannschaft derart unter Druck gesetzt und war uns überlegen”. Dies bedeutet für mich, dass Spanien immernoch das Mass aller Dinge im Fussball ist, aber zumindest Italien sehr nahe dran ist. Alles andere als das 0:4 des Finalspiels.
….selbstverständlich meinte ich bei meinem Dank den Herrn Kühn und nicht Sykora
Und wo bleibt Kroatien in der Aufzählung? 😉
Aber es ist so, Fussballspiel werden mittlerweile durch Details entschieden. Für mich ist ein solches Beispiel Toni Kroos: Wenn sein toller Schuss zu Beginn des Spiels nur ein wenig besser platziert gewesen wäre, hätte Buffon keine Chance gehabt. Und Jogi wäre nicht der Sündenbock, sondern der Zauberer gewesen. Jetzt ist es leider andersherum. Aber genauso unberechtigt.
richtig, habs gemerkt und bitte allen Fussballfreunden aus Kroatien um Entschuldigung. Sie haben ja schliesslich eine hervorragende EURO 2012 gespielt….im Übrige, habe sie auch auf der Augenhöhe mit England und Frankreich eingeschätzt.
Da bin ich ausnamhsweise mal einer Meinung mit Herrn Kühn.
Insbesondere die Bild – Zeitung lobte die Mannschaft Deutschlands die ganze Zeit in den Himmel, wie wenn das Abholen des Pokals nur noch Formsache wäre, nach dem Ausscheiden waren dann plötzlich alle Deppen und faul.
Dieses Schwarzweiss nervt mich an der Berichterstattung sowieso, entweder eine Mannschaft ist die allergrösste und unschlagbar oder sonst sofort müde, arrogant, langweilig, der Trainer schlecht, etc.
Anscheinend entspricht dies dem Wunsch einiger Leser, denn sonst würde die Presse ja nicht so schreiben.
Ich vermisse oft den Respekt für andere Spielweisen oderr Mannschaften, auch bei Ihnen Herr Kühn.
Vielleicht lernen wir ja alle etwas davon, zu wünschen wärs allemal.
@Roberto: Ich bin absolut der gleichen Meinung!
Wie sagte Beni Thurnherr so schön: Ein Quäntchen Demut würde den Deutschen nicht schaden…
Am schlimmsten finde ich die Respektlosigkeit gegenüber den anderen Mannschaften. Indem man andere niedermacht, steigt man selbst nicht höher…
Alle 2 Jahre ist es immer wieder die selbe Leier: Wir sind die Grössten! Wir sind die Besten! Wir gewinnen! Und dann der Katzenjammer hinterher… Ist wohl nirgends so extrem wie in Deutschland.
Die Spielweise der Deutschen hat sich zum Besseren gewandelt, der Rumpelfussball ist vorbei. Wenn sie es jetzt auch noch lernen, anständig und normal ins Spiel zu gehen, mit Respekt und auch mal etwas Bescheidenheit, dann würden einige Kontroversen auch mal aufhören. Jogi hat viel gebracht, aber auch er selbst muss noch einiges lernen.
Es gibt noch viel zu tun, vor allem neben dem Platz…
Das ist richtig. Was mir auffällt: Wenn Deutschland gewinnt, dann haben sie gut gespielt. Wie z.B. gegen Griechenland. Hier wird verschwiegen, dass die Griechen von ihrem Leistungsvermögen eigentlich nichts in einem Vierrtelfinale zu suchen haben. Aber eben, man konnte die eigene Mannschaft in den Himmel heben.
Wenn aber die Deutschen verlieren, dann liegt es ausschliesslich an der eigenen Leistung! Nicht der Gegner war gut, sondern die eigene Leistung schlecht. Wie gegen Italien. Kann man nicht schreiben und sagen, dass die Italiener hervorragend eingestellt waren und das gemacht haben, was nötig war? Das gleiche Phänomen bei den Niederlagen in den vorherigen Turnieren.
Für mich eine Frage des Respekt und Anstands.
@Bee: Die Bild-Zeitung ist noch lange nicht Deutschland. Ausserdem: Lesen Sie doch mal holländische, englische, spanische etc. Medien. Wenn sie deren Sprache mächtig sind, werden sie merken, dass es da kein bisschen besser ist. Und ja: Wer die letzten Male Zweiter und Dritter wurde macht sich berechtigte Hoffnungen und ist hinterher enttäuscht. Aber vielleicht können Sie als Schweizer das einfach nicht verstehen.
Bleiben wir doch auf dem Boden: Von einem hochbezahlten Coach erwarte ich, dass er in der entscheidenden Stunde das Richtige tut. Löw hat in der “entscheidenden Stunde” eben nicht das Richtige getan. Er zauderte. Er zeigte Verunsicherung und kein inneres Feuer. Er hat auch bewährte Regeln verletzt. Er gleicht in seinem Wesen unserem Hitzfeld. Nein, Jogi Löw hat in entscheidender Stunde kläglich versagt. Aber, wenigstens ist Jogi sympathisch.
hmm…, die enttäuschung ist natürlich schon riesig. alles hatte darauf hingedeutet, dass man sich im finale wieder mit der herausragenden mannschaft der gegenwart würde messen und sich vielleicht sogar für die letzte em-finalniederlage würde revanchieren können. diese einmalige gelegenheit wurde gegen italien – sagn mer mal taktisch etwas unklug – ziemlich unnötigerweise verspielt. die “azzurri” waren ein starker, aber keinesweg unbezwingbarer gegner.
dass nach so einer kalten dusche trainer und spieler in frage gestellt werden gehört zu den gesetzen der heutigen, medialen zeit. selbst dem allmächtigen hätte die “bild” diesen klops von warschau aber sowas von um die ohren gehauen. löw wirds überleben, und die mannschaft sowieso. dass aber, als es drauf ankam, die mannschaft das glück trotz eigentlich überlegener qualität und kondition nicht erzwingen konnte, dieser eindruck wird noch eine ganze weile in den köpfen der deutschen fans verhaftet bleiben.
Und genau hier liegt das deutsche Problem:
“alles hatte darauf hingedeutet, dass man sich im finale wieder mit der herausragenden mannschaft der gegenwart würde messen”
Nein, eben nicht! Ihr habt ALLE die Italiener ignoriert! Vergleicht doch einmal: Deutschland hatte ein solides Spiel gegen Portugal (mit ein wenig Glück), ein grösstenteils gutes Spiel gegen Holland, ein solides Spiel gegen Dänemark (auch hier ein wenig Glück) und ein Freilos im Viertelfinale.
Und Italien? Ein überragendes Spiel gegen Spanien, eine starke erste Halbzeit gegen Kroatien (und eine schwächere zweite), ein souveränder Sieg gegen Irland und der Sieg im Elfmeterschiessen gegen England (mit Einbahnstrassenfussball).
Wieso soll unter diesen Voraussetzungen alles auf ein Finale ESP-DEU hingedeutet haben? Genau diese Arroganz stellt das Problem in der internationalen Wahrnehmung dar.
hervorragend Leo Schmidli, du hast die Spiele richtig analysiert und interpretiert. sehr gut !!!
Die Spieler der Deutschen Elf sind Sympatisch und sehr gute Fussballer! Die Sympatien werden ihnen aber nur genommen wegen den Deutschen Medien. Ich kann mich an kein Spiel erinnern in dem der Deutsche Reporter nur von den Deutschen geschwärmt hat und die Gegner als Amateure abgetan hat. Von der Deutschen Presse ganz abgesehen. Ich meine man kann doch in einer ARD nicht den Gegnerischen Stürmer als “Strassenköter” betitteln? Diese Ausage erfolgte an der EM 2012 zur Pause im Spiel Deutschland : Italien von Herrn Beckmann. Wo sind wir den?? Über das gesammte Spiel waren die Deutschen Superstars und die Italiener Amateure mit zu viel Glück. Sogar Manuel Neuer, laut Reporter, ist technisch am Fuss besser als die Italienischen Geger! Was soll den dass? Nicht nur gegen Italien wurde so einseitig Kommentiert, in jedem Spiel der Deutschen wurden die Gegner Nieder gemacht. Kein wunder sind die Deutschen keine Sypmatie Träger und die meisten Freut es dass sie Ausscheiden. Ich gönne bestimmt keiner Nation einen Tittel die so dermassen von sich selber überzeug ist. Klar jeder Reporter ist ja ein Stück weit für seine Nationalmannschaft aber was die Deutschen darunter verstehen ist unter aller sau und jenseits von Guten Geschmack!!!
Mal ehrlich. Wer Zeitungen wie BILD oder BLICK “ernsthaft” liest und glaubt was da steht, hat ein wirkliches Problem. Alle Zeitungen (insbesondere “Boulevard” Zeitungen, man könnte sie auch “Schmierblätter” nennen) leben von Auflage. Und die ist es, um die es sich bei eigentlich allen Zeitungen dreht. Ich denke, dass ale Überlegungen hinsichtlich der Folgen Ihres Schreibtischtätertums mit Geldüberlegungen weggewischt werden. So sieht auf jedenFall das Resultat aus.
Die BILD hat wohl gedacht, dass jetzt alle Deutsche sauer auf die D-Nati wären und wollte auf diesen vermeintlichen Zug aufspringen. Schön, dass das nicht so gelaufen ist. Jeder Tag wo die Schmierblätter einen Schlag abbekommen ist ein guter Tag.
Dass der Boulevard provozieren und emotionalisieren will ist doch jedem bewusst. Wenn es gut läuft sonnen sich alle in den entsprechenden Schlagzeilen, geht es schief weinen sie wenn (überzogene) Kritik geübt wird. Das müssen die jungen Multimillionäre schon aushalten können. Aber Taktik hin, Taktik her. In der deutschen Mannschaft brennt kein richtiges Feuer, das ist kein emotionales Nationalteam, das ist ein zusammengewürfelter Haufen der, wenn es eng wird, nicht entsprechend reagieren will oder kann. Beim Abspielen der Hymnen ist das klar zu sehen, klarer geht es nicht mehr. Die Italiener verströmen Enthusiasmus, Siegeswille und Patriotismus während in der Deutschen Mannschaft die vier Migrationshintergründler das Mitsingen mit gelangweilten Gesichtern verweigern, der Rest singt gequält und verschämt mit. So entsteht kein engagiertes Feuer, jeder spielt nur seinen Stiefel herunter. Der Siegeswillen, oder wie man früher sagte die deutschen Tugenden, ist dieser Truppe aberzogen worden und deshalb wird sie auch in Zukunft keine Titel mehr gewinnen können. Auch schwächere Mannschaften können mit dem entsprechenden Teamgeist und Siegeswillen eine spielstärkere Mannschaft schlagen aber eine Individualistentruppe die keine Einheit bildet wird immer scheitern.
Sehen Sie, Alt-Badener, genau darum geht’s. Dieses Deutsche Selbstverständnis: wenn wir gewinnen, haben wir gewonnen weil wir besser waren, wenn wir verlieren, haben wir verloren weil wir schlecht waren, keine Mannschaft, alles Flaschen, die singen nicht mal die Nationalhymne etc., und/oder weil die andern beschissen haben. Kein Wort davon, dass vielleicht ja auch der Gegner ganz einfach was richtig gemacht haben könnte. Das ist die Ueberheblichkeit von der hier alle reden, die Selbstzerfleischung ist auch eine Art der Ueberheblichkeit. Tatsache ist, 2006 war Italien die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. 2008 war Spanien hochüberlegen und Deutschland kann froh sein, dass sie nicht 3 oder 4 zu null verloren haben. 2010 waren sie näher dran, aber immer noch ziemlich weit vom Sieg entfernt. Dieses Mal war es wieder eine klare Angelegenheit gegen Italien, das Resultat spiegelt die Kräfteverhältnisse nur unzureichend. In allen 4 Fällen hat Deutschland nicht verloren, weil Deutschland schlecht war, sondern weil der Gegner ganz einfach hervorragend gespielt hat und an diesem Abend schlicht und ergreifend besser war. Aber anstatt dies dem Gegner einfach zu attestieren wird auf den Eigenen rumgehackt bis zum Gehtnichtmehr. Und dann, with all due respect, die “vier Migrationshintergründler” waren die sowohl besten als auch sympathischsten Spieler der Deutschen Mannschaft!
Jogi ehrlich, warum tust Du Dir das an bei denen. Komm zu uns, bist doch eh ein halber Schweizer!
Für mich als Nicht-Fussballfan ist klar: Jogi kann man noch glauben! Ich würde diesen Mann sofort als Manager für ein Schlüsselressort einer relevanten Firme einstellen. Das, was jetzt medial abläuft, ist verwerflich; wie immer in solchen Fällen. Da wird vom Boulevard die unterste Schublade gezogen und Gefühle und Frustrationen der übelsten Sorte bedient. Meiner Meinung nach handelt es sich bei Jogi Löw um eine integre und fähige Persönlichkeit. Seine Mannschaft weist demzufolge ein in jeder Hinsicht hohes Niveau auf.
Kopf hoch, Deutschland! Eure Leistung war doch wirklich nicht schlecht, und es machte auch als Schweizer Spass, eure Spiele anzuschauen. An der blendend organisierten Übermannschaft Spanien scheiterten letztlich alle. Einen schlechten Tag wie gegen Italien kann jede Mannschaft einmal einziehen, auch der Trainer mit seinen Anweisungen. Jetzt nur nicht kopflos Löw in die Wüste schicken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sowohl Jogi Löw für Deutschland wie auch Cesare Prandelli für Italien noch einiges reissen können, wenn man sie jetzt in Ruhe arbeiten lässt.
Egal gegen welche Mannschaft Deutschland im Halbfinal gespielt hat: mit einem nicht hundertprozentig fitten Schweinsteiger, einem nicht mitspielenden Gomez und einem in diesem Turnier inexistentem Podolski spielst Du nur zu acht gegen elf. Das war Löws Fehler.
“Es war, als wolle der Boulevard den besten Bundestrainer seit der Wiedervereinigung aus dem Amt schreiben.”
Das ist ja eine lustige Aussage. Soviel ich weiss, holte Beckenbauer als Trainer 1990 den WM-Titel und Berti Vogts 1996 den EM-Titel. Selbst unter Rudi Völler wurden sie Vize-Weltmeister. Was Löw zum “besten Trainer seit der Wiedervereinigung qualifiziert” ist mir schleierhaft. Nur Resultate zählen.
Wieso Sie sagen, dass nur die Resultate zählen ist mir schleierhaft. Beckenbauer wurde Weltmeister vor der Wiedervereinigung, er wurde also bewusst ausgeklammert. Die EM 1996? Mit Rumpelfussball zum Titel… Schlechte Spiele, schlechte Stimmung, viel Glück, schlechtes Niveau. Wo trainiert Berti Vogts doch gleich zur Zeit? Richtig, Aserbaidschan. Ein überragender Trainer… WM 2002 war auch so eine Sache. Haben Sie die Spiele und Ergebnisse gesehen? Das Team hat nicht Völler ins Finale geführt, das war Oliver Kahn und jede Menge Glück. In der leichtesten Gruppe (Saudi-Arabien, Irland, Kamerun) gegen Kamerun ins Achtelfinale gezittert, anschliessend gab es 1:0-Siege gegen tolle Teams wie Paraguay, USA, Südkorea. Und die waren nicht überzeugend…
Also bitte, immer schön realistisch bleiben. Und was passierte nach den Erfolgen? Nichts. Löw hat ein breites Fundament gelegt, er hat 30 Spieler, die auf Jahre Leistungträger in der Nationalmannschaft werden können. Er hat junge Spieler herangeführt und integriert, die vorher kaum jemand kannte. Deutschland muss sich in den nächsten 10 Jahren keine Sorgen machen! Löw ist definitv der beste Trainer seit der Wiedervereingung!
Das Sommermärchen 🙂
Naja so schlecht ist ja Löws Bilanz nicht, seit er im Amt ist wurde er 1x Vize Europeister 2008, dann 2x WM dritter
2006 und 2010 (Wo er jedoch in Deutschland gefeiert wurde als ob sie den Titel geholt haben) und nun sagen wir mal 3. oder 4. an der EM 2012.
Aber logisch, man wird nur an Titel gemessen und die fehlen ihm nunmal. Aber dennoch bin ich mir sicher dass auch ein anderer Trainer nicht mehr erreicht hätte, ich sage er hat sogar das Maximum herausgeholt in den Jahren seit er im Amt ist, vor allem zu Beginn, als die Mannschaft wirklich noch sehr Jung und neu war und auch das Spielsystem geändert hat (von schrecklich mit viel Kampf zu schön anzusehen)…Dieses Jahr wollte man den Titel weil man sich an die gute alte Zeit erinnert hat und die Ergebnisse in den vergangen Jahren plus die in der Quali gut waren. Das hat wohl dazu geführt, dass allen voran die Medien aber auch die Verantwortlichen an den Titel 2012 geglaubt und es sich schon fast zum Ziel gmacht haben.
Leider wurde vergessen, dass es auch noch Mannschaften wie Spanien und Italien gibt, die nun einmal besser sind oder abgeklärter. Man kann viel Polemik betreiben, aber für den Titel muss einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt alles perfekt zusammenpassen, dass es auch hin und wieder kleine Mannschaften wie Dänemark oder Griechenland zur Sensation schaffen, hatte wohl vorallem damit zu tun dass es keiner auch nur annähernd von Ihnen erwartet hat. Fussball wie auch andere Sportarten, spielen sich nuneinmal zu einem grossen Teil im Kopf ab und ich denke dass Deutschland dieses Jahr einfach nicht soweit war, aber auch wenn sie den Final gegen Spanien erreicht hätten, bin ich mir sicher dass sie chancenlos geblieben wären, da sind sie fussballerisch wirklich noch sehr weit weg von Spanien. Aber wenigstens kann man inzwischen die Spiele der Deutschen, auch als Schweizer geniessen, da es schön anzusehen ist. Früher war ich grundsätzlich egal gegen wen sie spielten immer gegen sie, da es einfach nicht mitanzusehen war das Kampf gekicke, aber wer weiss vielleicht ist Deutschland dafür bestimmt nur über Holper Fussball Titel zu gewinnen und dann ja dann wäre Jogi wirklich der falsche!
wenn D an der EM verliert und aus dem turnier ist, freut sich “halb” europa—wenn irgend ein team an der EM verliert und aus dem turnier ist, nimmt das “halb” europa zur kenntnis—woher der unterschied? sicher nicht wegen arroganten spielern (die fände man in allen teams, oder?)—nein, wegen (teilweise) arroganter presse und/oder sportjournalisten—so als beispiel: haben sie schon mal dieses dämliche gelaber von waldemar hartmann und seinen gästen gehört? oder diese stete fragerei wieso D denn heute so schwach gewesen sei? mit andern worten nur weil D so schwach konnte I gewinnen—das ist respeklos—schauen sie mal rugby-wm halbfinale wallabies-all blacks, und hören dann das interview mit dem australischen kapitän nach der niederlage
@Brunner: Da freut sich hjalb Europa, wegen der deutschen Medien? Halb Europa spricht also deutsch? Wusste ich noch gar nicht, finde ich aber super!
1. Wer Bild liest, weiss, dass da der Auflage wegen reisserisch viel Quatsch geschrieben wird. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Boulevard halt. Ich denke Fussballbegeisterte beziehen ihr Wissen aus anderen Kanälen.
2. Fakt ist, dass Kritik (positive und negative) grundsätzlich Aufmerksamkeit für das Thema Fussball bringt. Wir lieben doch diesen Sport gerade deshalb, weil jeder von uns mitdiskutieren kann und das Gefühl hat, er hätte mehr Ahnung als die anderen.
3. Fussball ist auch immer Geschmacksache. Ob Cristiano Ronaldo nun ein schleimiger Poser oder eher ein genialer Weltklassefussballer ist kann immer kontrovers diskutiert werden. Genau das ist doch spannend.
Wenn ich all die gefühlten 1000 Artikel lese die über die Tamedia Kanäle während der EM gestreut wurden muss ich eingestehen das wir Schweizer offenbar ziemliche ***kriecher sind. Sogar nach dem Ausscheiden im HF spricht man lieber von den Deutschen als vom ersten oder zweiten. Aber eigentlich spielt es keine Rolle auf welchem Platz Deutschland abschliesst – in der CH Medienlandschaft geht es immer um die Deutschen. Selbst in Österreich hat man mehr Selbstvertrauen und berichtet über die Deutschen einfach nur was es über die zu sagen gibt.
Jetzt kommt dann noch der gane Shaquiri – Hype dazu. Ein CH Spieler der zu Bayern wechselt scheint ein Jarhundertereignis zu sein. Klar ist die Deutsche Meisterschaft besser als unsere aber mit so wenig Selbstvertrauen ist es auch klar das man sich kaum je für eine Endrunde qualifiziert.
Als ballaffiner “EA” (Europäischer Aborigines) konnte ich während der UEFA-EURO immer wieder mal meine Identität abgleichen. Abgesehen von der tröstlichen Gewissheit, dass – DER BALL – immer noch (einigermassen!) rund ist, hat sich rund um DEN BALL herum – alles weiter entwickelt.
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Mit grösstmöglichem Vergnügen habe ich die TOR-Jubelpose eines gewissen MARIO BALOTELLI genossen. Dieser Mann hat mich sehr eindrücklich an die “Darwin’sche Evolutionstheorie” erinnert!
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In Sachen “BROT und SPIELE” haben wir uns inzwischen offensichtlich etwas zu weit vom “Brot” entfernt.
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Als persönliches Fazit bleibt – lieber, sehr viel lieber – “Das Runde ins Eckige” als “Das Eck(l)ige ins Runde” …
Auf der einen Seite tun mir die deutschen Natispieler leid. Ich hätte Ihnen den Titel gegönnt. Wenn da nicht der Kaiser, das ARD und die die Bayern wären. Ich kriege echt die Kriese wenn ich Beckenbauer oder einen seinesgleichen hören muss! Nach deren Überzeugung ist Fussball dann gut, wenn keine individuellen Fehler gemacht werden, keiner aus dem Kollektiv hervorsticht und das Konzept von der 1. bis zur 90. Minute generalstabsplanmässig umgesetzt wird. Einfach so, wie vom Kaiser befohlen. Und wenn das Spiel dann verloren geht, wird akribisch mit mit Skizzierstift erklärt, welche Fehler auf keinen Fall hätten passieren dürfen und folglich zur Niederlage geführt haben! Mein Gott! Das nervt! 11 Lemminge, welche wie in einer chinesischen Uhrenfabrik einfach genau Ihr Funktion wahrnehmen müssen und sonst gemassregelt werden. Und solange dies bei der deutschen Nati so läuft, solange bin ich überglücklich wenns in die Hose geht und ein anderes Team gewinnt!!!! ;-)))))
@Affolter: Das ist halt der feine Unterschied: Ich freue mich wenn meine Mannschaft gewinnt, und nicht wenn eine andere Mannschaft verliert. Ihre Einstellund ist wirklich armseelig.
alle lästern gegen die boulvard-presse – jeder liest sie. die boulvardpresse muss unfgefiltert die meinung des mannes und der frau auf der strasse weitergeben. darum wimmelt es auch von titten, verbrechen, herzbrech-storys. und genau so ging es doch dem deutschen michel: zuerst unheimlich stolz auf die mannschaft und die leistung und dann enttäuscht weil kein kampfgeist und aufbäumen gegen italien. und die haltung einzelner spieler im halbfinal war wirklich sehr enttäuschend. also mal halblang mit dem boulvard-bashing! TA, newsnet und steilpass sind auch ganz nah am unter-der-gürtellinie-journalismus.
BILD als einzige “´Zeitung” stänkert, der Rest ist ziemlich zahm, auch die Leute mosern kaum. Und dann diese Headline… Dann doch lieber: “Die Schweiz, Weltmeister der Deutschlandzerfleischung”.
Wie wahr, die erbärmlich erfolglose und neidische (Tagesanzeiger-) Schweiz als ewige Deutschland-Basherin, bzw. -Keiferin. Wie einfältig und widerlich !
Aehm, der Autor ist deutscher, bekennender Deutschlandfan und beglückt uns schon fast täglich mit seiner Berichterstattung über Deutschland und die deutsche 11. Und obwohl wir in useren Kommentaren immer wieder zum Ausdruck bringen, dass uns das eigentlich nicht so brennend interessiert, gibt er nicht auf und macht immer weiter. Wenn nun ein weiterer seiner Artikel – wie alle anderen also von Deutschen für Deutsche – als erbärmliches Deutschland-Bashing qualifiziert wird, dann ist das doch eigentlich nichts anderes als die Bestätigung der im Titel aufgestellten These. Oder nicht?
Und dann, Gratistipp: jemand anders Neid und Minderwertigkeitskomplexe zu unsterstellen wirkt in den meisten Fällen ziemlich arrogant und überheblich…..
Seit Jahrzehnten gibt es in Deutschland im Umgang mit der deutschen Naitonalmannschaft zwei Zustände: Euphorie und Depression. Dazwischen ist nix. Und da soll einer sagen die Deutschen hätten kein Temperament. In dieser Beziehung können sie locker mit Brasilien mithalten.
@Alt-Badener
Ich kann Ihre Ausführungen leider nicht nachvollziehen. Auch schon früher haben viele Spieler (auch ohne Migrationshintergrund, den Sie -warum auch immer- so betonen müssen) nicht die Nationalhymne mitgesungen und haben denoch eine WM oder EM gewonnen. Ich glaube auch nicht, dass der Rest stimmt, den Sie da schreiben. Ich habe eigentlich sehr viel Einsatz gesehen und es gab auch zahlreiche Chancen, die aber leider nicht zum Tor führten. Zudem ist es eine noch sehr junge Mannschaft, die jüngste bei dem Turnier. Und: Die Italiener sind ganz einfach nicht schlecht.
Alexander Kühn bringts mal wieder auf den Punkt. Dabei könnten doch alle mit der EM so zufrieden sein: die Deutschen zum Beispiel, weil sie ihrem Maskottchen Angela Merkel den politisch heiklen Besuch in Kiew erspart haben; die Italiener, weil sie wegen des nicht gegebenen Handelfmeters nur 4:0 statt dann wahrscheinlich 5:0 verloren haben und sich trotzdem den Pokal ganz aus der Nähe anschauen durften; die Spanier sowieso, weil sie demonstriert haben, wer nicht nur im Süden die allerbeste “bella figura” abgibt; und selbst die über alle anderen erhabenen Schweizer, weil sie es wieder einmal geschafft haben, nirgendwo mitmachen zu müssen 🙂 Freuen wir uns also auf die kommende WM!
Eine Teilschuld trägt auch Jogi Löw. In den Interviews vor dem Italien-Spiel gab er sich stets vollmundig: “Wir können jeden Gegner der Welt schlagen”, “wir sind viel weiter als 2006”, “es reicht wenn Spieler XY für das 6. Spiel fit ist”….usw. er gab sich immer super siegesgewiss – ein gefundenes Fressen für die Presse. Auch Müller “verstand” es nicht, dass man auf die “Euphoriebremse” tritt?!!! Die Deutschen sahen sich im allg. schon als Europameister – bevor gespielt wurde. Es ist klar, dass dann alle ausrasten und nach treten wenn sie verlieren. Ich teile zudem die Meinung nicht, dass der mediale Druck in D und UK am grössten ist. Italien und Spanien sind diesbezüglich eine Runde härter. Vor allem in Italien ist das Ganze z.T unerträglich. Was solls…die beste Mannschaft ist Europameister geworden und ich bin mir sicher, dass die Deutschen diesbezüglich nichts gelernt haben. Ab 2014 geht das Ganze von vorne los: Das Lied “1954, 1974, 1990 und 2014….” wird überall zu hören sein…
Ich verstehe nicht, warum täglich die BILD-Zeitung herhalten muss, um ein “Stimmungsbild” zu erzeugen. Ich habe in 42 Jahren gefühlte 5x die BILD gelesen, vielleicht mal in den Ferien, lang ists her das letzte Mal. Nur ausgerechntet dieses niveauarme wenn nicht niveaulose Blatt immer wieder zu zitieren, lieber Tagesanzeiger, warum habt ihr das nötig. Das spiegelt KEINESFALLS die Meinung der Mehrheit wieder, oder soll ich das Revolverblatt “Blick” auch als Massstab nehmen was die Schweiz betrifft…ich glabue nicht, dass jemand, der mehr als 5x in seinem Leben Blick oder Bild gelesen hat, hier mitliest, das nur nebenbei.
Wenn Deutschland in der Verteidigung so kleine Leute hat wie ein Lahm, so kann sie in entscheidenden Spielen nur verlieren. Das Spiel wird vom Gegner so gestaltet, dass grossgewachsene Gegner, Stürmer neben dem kleinen Lahm zu einem Sturmlauf oder Kopfballduell angesetzt werden, wobei der kleingewachsene nur der Verlierer sein kann.
So hat schon der Spanier Torres in einem Endspiel (EM ?) das entscheidende Duell gegen Lahm gewonnen und so Deutschlands Niederlage besiegelt.
Genauso hat sich das wiederholt im Halbfinal Deutschland gegen Italien, indem der grossgewachsene Balotelli neben dem kleinen Lahm auf die Reise geschickt worden ist und so das Duell nur gewinnen konnte.
Auf die Grösse der Spieler muss darum in Entscheidungspielen Rücksicht genommen werden, indem nicht grossgewachsenen Gegnern Kleingewachsene gegenübergestellt werden, auch wenn diese noch so erfolgreich sind im Clubfussball.
An dem Text sieht man sehr gut, warum DE 6 Titel hat – und die Schweiz keinen.
Leistung auf höchstem Niveau ist nur dann möglich, wenn gezeigtes kritisch hinterfragt wird. Das der Boulevard überspitzt ist auch aus der Schweiz bekannt. Das deswegen die Aussagen trotzdem nicht falsch sein müssen – auch.
Ganz ehrlich – was nützen 15 Pflichtspielsiege in Folge, wenn die Gegner meist zwei- oder drittklassig – oder im Falle der Niederländer – völlig zerstritten waren? Nichts, wenn man das Potential eines Europameister hat.
Auf Spitzenniveau entscheiden – wie hier einige korrekt geschrieben haben – Kleinigkeiten. Dazu gehört nun mal auch der Trainer. Es ist nun das 3. Turnier in Folge, bei dem die Kleinigkeit der Trainer war. In einem Spiel gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe oder stärker.
Damit stellt sich die Frage: Was will die dt. Nationalmannschaft – in Schönheit sterben wie es die Holländer oder die Spanier lange Zeit in Perfektion konnten? Oder erfolgreich sein?
Ganz ehrlich – mir ist das zweite lieber… Und das erfolgreich sein und schön spielen sehr wohl möglich ist, haben die letzen 3 Europameister (genau genommen sind es ja dank TV nur zwei…) bewiesen! Allerdings hatten diese auch einen Taktikfuchs als Trainer, die auch während eines Spiels erfolgreich reagieren konnten. Was statistisch betrachtet der aktuelle Bundestrainer nicht kann.
Damit ist die Diskussion aus Sicht der Deutschen sehr wohl gerechtfertigt.
Agressivste Presse aus Deutschland und England. Mammamia. Habt ihr schon was von der Rosa Zeitung in Italien gehört? Diese Zeitung in Primis hat Juventus Turin innerhalb von 3!!! Wochen im Jahre 2006 deklassiert und verurteilt. Das Resultat kennen alle. Was ist dabei nach 6 Jahren rausgekommen? Juventus verklagt den Verband auf knapp 500 Mio. Schadenersatz. Letzten November wurde der Klub von allen Anklagepunkten frei gesprochen. Dieses Jahr und wieder die Rosa Zeitung verurteilten sie Buffon und Co schon wieder. Ohne jeglichen Anhaltspunkt und dreckigem, feigem Journalismus.
Das nenne ich agressive Presse!
Ach Du liebe Zeit, Fussball! :Brot und Zirkus! Lasst sie, die deutsche Nation-Elf doch bitte gewinnen… dann merken die Deutschen nicht, dass ihnen das (finanzielle) Hemd vom leib gestohlen wird weil sie den bankrotten Suedstaaten ihr Geld ausliefern muessen.
Die Deutschen wie auch die Bayern haben ein Selbstverständnis, dass sie etwas gewinnen wollen. Sie hatten auch die Voraussetzungen dafür. In den letzten vier Turnieren waren sie immer in den Halbfinals und nur zwei Teams auch von Weltformat konnten sie stoppen -> Spanien und Italien. An der WM 2006 waren alle hochzufrieden mit dem Halbfinal, bei der EM 2008 waren alle hochzufrieden mit dem 2. Platz, dadurch steigen die Erwartung und man sieht, dass da Potenzial vorhanden ist. Aus diesem Grund waren die Deutschen 2010 zwar zufrieden, aber sie habens ich mehr erhofft. Vor der EM 2012 haben sie mit 15 Siegen in Folge eine unglaubliche Konstanz hingelegt und gezeigt, dass man zu den Favoriten zählt. Da soll man auch mal sagen dürfen, dass man das Turnier gewinnen will. Natürlich mit Respekt vor den anderen Teams, welche auch die Möglichkeit haben insbesondere die Spanier, welche fast unschlagbar scheinen.
Jetzt hat Deutschland gegen Italien verloren, welches sehr gut gespielt hat und verdient gewonnen hat. Aber zu sagen, dass jetzt bei den Deutschen alles schlecht war, ist einfach dumm. Wenn nämlich eine die beiden Grosschancen der Deutschen in den ersten 10 Minuten reingehen, dann nimmt das Spiel und das Selbstvertrauen von Deutschland einen anderen Lauf.
Jetzt haben sie im Halbfinal verloren, aber die Basis ist immer noch gut. Der Trainer immer noch ausgezeichnet und das Spielermaterial immer noch hervorragend. Ob es reicht die Spanier zu enthronen, ist auf einem anderen Blatt geschrieben, aber sie haben die Voraussetzungen dazu. Davon können andere Teams (z.B. England) nur träumen.
Dann noch etwas zur Presse: Das Problem in der Deutschschweiz ist doch, dass wir fähig sind die Deutsche Presse zu lesen – ja weil es schlicht und einfach die gleich Sprache ist und wir deren Fernseh täglich konsumieren. Aber ich bin überzeugt, dass nur ein Bruchteil der Schreiber hier die Originalzitate der Spanier gelesen oder Interviews im Fernsehen gesehen haben (mich inklusive). Dort hat sicherlich auch irgendeiner gesagt, dass er lieber gegen den oder den Gegner im Final spielen möchte. Wir haben es einfach nicht mitbekommen.
Ach und noch etwas: Bei Bayern wurde angekreidet, dass sie in der CL als Ziel nur gesagt haben, dass sie ins Final in München kommen wollen. Natürlich kann man mit dieser Zielsetzung das Spiel nicht gewinnen. (Ironie aus) Das ist doch völliger Quatsch. Und wenn man dreimal Zweiter wird ist das ein Leistungsausweis, welcher andere Mannschaften extrem gerne für sich proklamieren würden. Aber es ist natürlich auch ein Fakt, dass es nicht gereicht hat. Dies kann man in aller Ruhe, aber ohne Hektik analysieren und Schlüsse ziehen. Aber die Polemik, welche die Bild macht, ist so etwas von blöd
Dein Kommentar hat viel wahres, ich muss aber in einem Punkt widersprechen:
Ich verfolge die spanische Presse sehr wohl, und die Aussagen der Spieler und des Trainers sind generell deutlich bescheidener als die der Deutschen, auch die Presse ist neutraler.
Dort geht es mehr darum, auf dem Trainer herumzuhacken und darüber zu diskutieren, ob der Real Madrid Block oder die Barcelonaspieler verantwortlicher waren für den Pokal, was Mourinho dazu zu meckern hat und wie zum Teufel wir aus der Wirtschaftskrise kommen, jetzt wo man sich mit Fussball nicht mehr ablenken kann… 🙂
Also, das stimmt schon, das auch in anderen Ländern die Presse manchmal etwas über das Ziel hinausschiesst, so auch in Spanien. Ich lese auch spanische und italienische Zeitungen und sehe Italienisches Fernsehen. Es ist mir aber schon aufgefallen, dass dort alles in allem dem Gegner etwas mehr Respekt entgegengebracht wird.
Die spanischen Spieler, ihr Trainer und das ganze Umfeld sind in dieser Beziehung absolut vorbildlich. Zitat von Vicente del Bosque: “Titel sind wichtig, Werte sind wichtiger”
Generell wird einfach zu viel geschwatzt von Spielern und Trainern. Soll mir einer erklären, warum täglich Pressekonferenzen abgehalten werden müssen. Jedenfalls bei den Deutschen war es so. Ein Spiel, ein Sieg oder eine Niederlage erklären gehört dazu. Aber was VOR dem Spiel gesagt wird, ist doch total überflüssig.
Zum verpassten EM-Sieg!
Da hat mein Ex-Städte-Nachbar A. Kühn mit seinem Thema nochmals so richtig besonders die „Experten“ aus den Löchern gelockt, die meistens selbst noch nie auf dem Rasen standen. So sind die Deutschen eben!
Natürlich wurden sie, wie schon sooft, erneut, wie ein Dirigent sein Orchester anleitet, von
den „Fachleuten“ von Presse, Funk und Fernsehen angeheizt, hier an dieser Stelle ihre Meinungen kund zu tun. Es ist doch aber nicht das erste Mal gewesen, dass die vorher schon zum Sieger erklärte Mannschaft nach ihrem Scheitern plötzlich von den gleichen Redaktionen und Anstalten so richtig runtergeputzt wird und sogar den Trainer in Frage stellt. Wie meistens auch bei anderen Themen wird besonders eine Zeitung immer wieder genannt, die mit ihrem großen Namen und Schlagzeilen so richtig auffallen muss, um möglichst so viel umsatzmäßigen Vorsprung gegenüber ihren Mitbewerbern zu erreichen, wie die Deutsche Mannschaft Punkte bei der EM. Was dieser Zeitung allerdings im Gegensatz zu den Fußballern gelungen ist, sind gebliebenen Umsatzzahlen, weil das Mäkeln gegen Spieler und Trainerstab plötzlich in die andere Richtung ging und meinte, dabei möglichst die gleiche Wellenlänge mit der Bevölkerung getroffen zu haben.
In der Realität sind aber die Spieler, Offizielle und Fans erneut an einem ganz bestimmten Gegner gescheitert, nämlich an sich selbst! Zu sehr herrschte im Vorfeld durch den überragenden Punktestand bei der Qualifikation Euphorie, das Gefühl einer Unbesiegbarkeit und somit eine große Selbstüberschätzung. Man hätte eigentlich aus der WM im eigenen Land 2006 doch Lehren ziehen müssen, als ein „Projekt WM“ geboren wurde, was sich aber dann nicht erfüllte. Wieder nannte man es „Projekt EM“. Doch ein Endsieg ist doch nicht planbar, meine Herren, wer immer auch zur Architektengruppe des DFB zählte. Jede gute Mannschaft mit einer gewissen Fußballtradition wollte doch auch möglichst gewinnen!
Natürlich führten auch andere Dinge dazu, das lang ersehnte Ziel wieder nicht erreicht zu haben, wie z.B.:
– das Übertreiben mit der Bezeichnung „Todesgruppe“ in der Vorrunde, die sich bis auf
Portugal (zumindest am jeweiligen Spieltag) eher als Trainingspartner entpuppte
– das Festhalten an der Blockbildung und dem formschwachen Schweinsteiger
– die Nibelungentreue zu Spielern mit „guter Vergangenheit“
– das teilweise völlige Abschotten der Mannschaft während der EM
Wen interessierte wirklich das Tischtennisspielen der beiden „Zwillinge“ Reus und
Schürrle, wo dagegen die Spanier allen Pressevertretern und auch damit ihren Fans die
Unterkünfte zeigten und damit die Verbindung zur Heimat nicht abbrachen?
– das letzte Aufbäumen der Spieler fehlte, weil es (außer dem Spiel in der Schweiz)
nach einem Rückstand zu selten geübt werden konnte.
Für die Zukunft kann es eigentlich nur heißen: bescheidener bleiben, damit man hinterher nicht mehr die am meisten verwandten Wörter, wie: hätte, wenn, aber, müssten, wäre, leider usw. Auch so kann man siegen!
Abschließend noch zu einem anderen Thema, das besonders für die Zukunft sehr interessant sein könnte:
Mit einer spektakulären Personalmaßnahme will Bayern München endlich wieder einmal Deutscher Meister werden. Man holte, zumindest für Außenstehende völlig überraschend, M. Sammer als neuen Sportchef (früher zu Zeiten von Hoeneß hieß es noch Manager). Dafür wurde der sich zumindest in der Öffentlichkeit immer sehr offen äußernde Nerlinger trotz eines erst Ende letzten Jahres bis 2014 (!) verlängerten Vertrages einfach weggefegt und in de Wüste geschickt!
Nun hat man scheinbar den richtigen Mann gefunden, der nicht nur besonders im Zusammenspiel mit der Chefetage für die Presse zukünftig sehr interessant sein könnte, sondern auch als bisheriger oberster „Talentevater“ des DFB bestens weiß, in welchen Winkeln des Landes die besten Nachwuchsleute trainieren. Die wird er natürlich besonders im Auge behalten, um die Bayern nach seinem wohl nicht gerade preiswerten Wechsel zu seinem neuen Arbeitsplatz, der sich fast vor seiner privaten Haustüre befindet, nicht, wie in der Vergangenheit; vor überzogenen teuren Tranfers zu schützen.
Es wäre natürlich der Knaller, wenn sein Nachfolger der als Wadenbeißer und Fußballrowdy bekannte O. Kahn Nachfolger in der DFB – Funktion würde, die eigentlich auch mit Sammer schon vorzeitig bis 2016 (!) verlängert war….. Als Co-Moderator im ZDF hat er nicht nur mit seiner ultragepflegten Haarpracht von sich Reden gemacht. Mit seinen wohlgeformten, von heftigen Luftzügen unterbrochenen Sätzen, die häufig im Nichts enden, ist er kaum wiederzuerkennen.
Es ist eigentlich auch nachdenklich, dass sich Präsident Hoeneß sich von seinem gerade zu fast vier Jahren Gefängnis verurteilten Ex-Spieler Breno, nach anfänglicher Treue, die er zumindest in der Öffentlichkeit dokumentierte, scheinbar abkehrte……
Es ist die (Deutsche) Presse welche die Deutsche Elf hochjubelte, um diese bei einer Niederlage wieder fertig zu machen. Es wird sugerriert, dass die Deutschen die besten sind, nun endlich die EM/WM gewinnen kann und will. Die Tatsache ist, dass andere besser sind und ebenfalls gewinnen wollen und können! Die Deutschen Leser glauben der Presse, weil es gut tönt und sie das hören wollen wie gut und schön sie sind, aber das ist nicht die Realität. Die Presse in Deutschland betreibt Volksverblödung und die Leser merken es nicht, warum nicht? Weil die Deutschen keine Ahnung haben, dass im Ausland auch guter Fussball gespielt wird, weil das in der Presse verschwiegen wird, weil es niemanden interessiert!
hmm…, die presse träumt von andern lesern, und die leser von einer andern presse. klingt fast so, als hätten sich beide verdient.
…hmm, die Presse schreibt nur das was die Leser gerne lesen wollen, so bezahlen die Leser der Presse den Preis den die Presse für ihre Dienstleistung gerne haben möchte. Eine Win Win Situation, jeder bekommt das was er braucht, ausser der Wahrheit, die ist nicht gefragt und bleibt darum auf der Strecke. So gesehen haben sich beide verdient.