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Die schreckliche Beliebtheit der Deutschen

Alexander Kühn am Donnerstag den 21. Juni 2012
So sieht es bei Spielen der Deutschen heute auch hierzulande aus: Begeisterung mit Plastikblumen und Hasenohren – ein Graus für jeden Trotz-Traditionalisten.

Ein Graus für jeden Trotz-Traditionalisten: So sieht es bei Spielen der Deutschen heute auch hierzulande aus. (Bild: Keystone)

Früher hat Public Viewing bei Deutschland-Spielen noch Spass gemacht. Ich stand im Trikot mit dem Adler in der nörgelnden Menge und sprang bei jedem Treffer besonders eifrig auf, weil ich wusste, dass sich all die Missgünstigen, die lieber Bundesliga als hiesige Fussball-Kost konsumieren, aber gegen den deutschen Fussball schimpfen, dann noch mehr aufregen würden. Je rumpliger das Tor war, je später es fiel, desto besser. Es war meine ganz persönliche kleine Revolte gegen den Meinungs-Mainstream, gegen die dumpfe Aversion, gegen die bei jedem grossen Turnier zuverlässig wiederkehrende Deutschland-Allergie. Siege der deutschen Nationalmannschaft, allen voran die unverdienten, waren damals ein Geschenk des Himmels für mich. Besonders schön war es, als Oliver Bierhoff im EM-Final von 1996 den Ball mit einem erbärmlichen Schüsschen zum ersten Golden Goal der Turniergeschichte im tschechischen Tor versorgte. All diese betretenen Gesichter, all diese jäh in den falschen Hals geratene Schadenfreude. Herrlich!

Heute bleibe ich bei Deutschland-Spielen lieber daheim, lege mich aufs Sofa und sehe mir die inzwischen fast schon besorgniserregend gepflegten Angriffe meiner Lieblings-Nationalmannschaft mit einem Glas Himbeersirup in aller Ruhe an. Zum Public Viewing will ich längst nicht mehr. Dort ist alles voll mit Deutschen, die patriotisch aus der Wäsche schauen – Sonnenbrand am Kopf und Plastikblumenkränze in Schwarz-Rot-Gold um den Hals inklusive. Die Exklusivität meiner fussballerischen Vorliebe ist durch die Zuwanderung der letzten Jahre dahin. Ich bin nun das, was ich früher nie sein wollte – ein Teil des Meinungs-Mainstream.

Kaum eine Bar, in der nicht Schwarz-Rot-Gold Trumpf ist, kaum eine Spelunke, in der man noch schief angeschaut wird, wenn man sich über einen Offsidetreffer aus deutscher Produktion freut. Statt giftige Blicke hat man heute in Zürich bei deutschen Erfolgen viel Schlimmeres zu befürchten: Bierseligkeit, im Freudentaumel ausgeschüttete Red-Bull-Brause (lauwarm) und womöglich sogar DJ Ötzis Gebrüll aus dem Riesenlautsprecher. Der ist zwar Österreicher, aber inzwischen sicher auch Fan der deutschen Nationalmannschaft.

Die aufrechten Deutschland-Hasser – wie ein Freund, der mir immer wieder mit Schumachers Foul von 1982 an Battiston kommt – sind mir inzwischen viel lieber als jene, die aus dem anderen Lager übergelaufen sind und des gepflegten Passspiels wegen den Deutschen applaudieren und sie sympathisch finden, weil anstelle von Matthäus oder Kahn nun Boateng und Neuer auf dem Rasen stehen. Lasst euch eines gesagt sein, ihr Modefans: Ihr gehört nicht dazu, diese Mannschaft gehört euch nicht! Ihr habt euch gefälligst zu ärgern, wenn Deutschland gewinnt. Ihr dürft mir beim Public Viewing gegen das Schienbein treten, aber mich umarmen, das dürft ihr nicht. Ob ihr mir mehr auf die Nerven geht oder das Partyvolk made in Germany mit den Plastikblumen und den Red-Bull-Dosen, das kann ich beim besten Willen nicht sagen.

Darum eine Bitte, lieber Joachim Löw: Selektionieren Sie doch wieder Spieler, die keiner leiden kann. Wenn nötig, reaktivieren Sie Lothar Matthäus, dann lässt er wenigstens die Welt der nicht einmal halb so alten Damen in Ruhe. Und sagen Sie doch mal etwas gegen das Schweizer Bankgeheimnis oder gegen Anflüge auf Zürich-Kloten, die über deutsches Gebiet führen. Man findet Sie hier für einen deutschen Bundestrainer schlicht und einfach zu sympathisch.

Alexander Kühn (33) ist Steilpass-Blogger, Sportredaktor bei Newsnet und leidgeprüfter Fan des deutschen Zweitligisten Dynamo Dresden. Mangels fussballerischen Talents beschränkt er sich auf kritische Einwürfe von Tribüne und Schreibtisch aus.

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169 Kommentare zu “Die schreckliche Beliebtheit der Deutschen”

  1. peter sagt:

    sorry, aber dir deutsche nati ist wirklich sympatisch. als langjähriger bundesliga verfolger und bayern fan kann man fast nicht anders…

  2. Susi Sorglos sagt:

    pffffft!!!!!!!!!!!

  3. DK sagt:

    Freitag Abend ist Griechenland Europa’s einzige Hoffnung :-)))

    • René sagt:

      Offensichtlich ein unverbesserlicher Deutschlandhasser. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt, bzw. das Spiel dauert im Normalfall 90 Minuten und am Ende gewinnt doch Deutschland.

  4. John Kummer sagt:

    Herrlicher Blog und passgenau! Bin seit 15 Jahren mit einer deutschen Lady verheiratet. Damals wunderte sie sich über die Missgunst und Schadenfreude der deutschen Elf gegenüber. Heute sieht’s anders aus: Hab das Gefühl, dass jeder 2. Schweizer zum Deutschlandfan mutiert ist. Zu Recht: Der Fussball ist attraktiv, die Spieler sympathisch… Mal ehrlich: Kann man sich als Schweizer mit einem Shaqiri oder Xhaka, welche die Nase viel zu hoch tragen, noch identifizieren???

    • Mäcke Basel sagt:

      Du bist bestimmt Zürcher oder Berner!

      • Andreas Pulfer sagt:

        Geiler Kommentar Herr Kummer und Sie haben dabei genau den Mimosennerv eines hochnäsigen Baslers getroffen, die immer noch meinen, dass die Pillenstadt- & Klub der Nabel der Weli sei…!!!

        • Samuel Keller sagt:

          Ihr Kommentar zeugt aber auch nicht gerade von Grösse. Mit dem Kantönli-Geist verhält es sich gleich wie mit dem Verhältnis nördlichen Nachbar. Je näher man ist, desto grösser die Reibung. Schade nur, dass es viele nicht beim Humor belassen können.

        • Leonardi Massimo sagt:

          Sorry,aber bei den Deutschen fans da kommt mir wirklich was hoch, kein vergleich mit Spanien oder Italienern,bei den Deutschen kommt es mir vor wie am Ballerman,so was von blödes, bei den Spaniern oder Italienern da kommt Feststimmung auf,cooles Volk,Gutes essen, kein Karneval abgeklatsche wie bei den Deutschen. Tönt Hart,ich weiss,aber ich empfinde den Deutschen freudentaummel so. sorry

          • Werder Bremen sagt:

            Was hat Essen mit Fussball zu tun? Beim “Public Event”, egal welcher Mannschaft, sind sowieso nur Leute. die ansonsten nicht zum Fussball gehen. Ich und viele andere haben seit vielen Jahren eine Dauerkarte unseres Vereins und wenn, schauen wir uns das Spiel im kleinen Kreis an. Dieses Event-Publikum ko… uns an. Genau dass sind die Leute, weshalb Stehplätze abgeschafft werden sollen.

        • Matthias Steiner sagt:

          Wir sind nicht hochnäsig. Wir können einfasch besser fussballspielen als die Neidgenossen, und dies auch dank unserem offenen Umgang mit eingewanderten Familien. Eurer Neid macht uns stolz! Weiter so!

    • Urs Gubser sagt:

      genau, hr. kummer. ich kann mich mit einigen balkan-secondo-kicker auch nicht identifizieren. die haben fast alle so eine mischung aus arroganz und überheblichkeit. bevor jetzt wieder all die linken und gutmenschen kommen: ich bin kein rassist. ich sage nur was ich oft empfinde im zusammenhang mit albanern und jugos. hat vielleicht auch mit div. negativen erfahrungen zu tun die ich gemacht habe mit balkan-menschen. aber: ich habe manchmal auch sehr gute erfahrungen gemacht mit balkan-menschen. vom verhältnis her 70-30 %. verallgemeinern kann man nicht.

    • Hans Müller sagt:

      Also wenn ich ein Herr Khedira, Özil, Podolski oder Gomez sehe, denke ich, dass diese ein auch ein sehr gutes Selbstwertgefühl aufweisen, aber zurecht denn sie spielen meist auch sehr gut. Bis jetzt hat man immer bemängelt, dass diese Arroganz den braven Schweizern gefehlt hat und darum der Erfolg ausblieb. Wenn uns jetzt ein Shaquri an die nächste WM schiesst, interessiert das keinen mehr und alle identifizieren sich mit ihm.

  5. Jens Werner sagt:

    So ist es! Ganz allgemein ist der heutige Karneval widerwärtig, der alle 2 Jahre zur EM/WM überall stattfindet. Idioten, die sich im Stadion – kaum ist die Kamera auf sich geschwenkt – lächerlich machen, Public Viewing vollgestopft mit Leuten, die sich einen Scheiss für Fussball intressieren, aber jeden Ballermann-Hit mitquaken können, und – das ist der Gipfel – sogar Weibsvolk in Trikots!

    O tempora o mores!

    • Lukas Hoppe sagt:

      Aaaaaahhh herrlich Herr Werner, Sie sprechen mir aus der Seele. Schöner und prägnanter lässt es sich nicht zusammenfassen!!

    • else kluge sagt:

      also du hast ja den knall nicht gehört!

    • Elvis Caino sagt:

      Jens, du bringst es auf den Punkt. Außer dass du die Leute mit angemalten Gesichtern nicht erwähnt hast. Ich persönlich habe in der Schweiz, während den WM und EM dem Weibsvolk schon gar nicht zugehört.

  6. Joos Tarnutzer sagt:

    … mmmm … Irgendwie verstehe ich diesen Blog nicht so ganz. Soll das der Versuch einer paradoxen Intervention sein? Nun, persönlich mag ich die Deutschen sehr und habe ihnen auch schon in Public-Viewing im tiefsten Südfrankreich die Stange gehalten und bin dann recht deplatziert inmitten der feiernden Franzosen gehockt, nach dem Ausscheiden der DFB 11. Ich erlebe immer noch viele Schweizer die beim Fussball einfach IMMER gegen deutsche Teams sind. Ich glaube neu ist doch einfach, dass viel mehr Deutsche in der Schweiz sind und sich auch getrauen, sich zu zeigen. Und vielleicht und hoffentlich neu ist, dass viele Schweizer – gerade auch als Gegenreaktion auf Deutschfeindlichkeit à la SVP und Rickli – mit der Unterstützung von Deutschland im Fussball auch zeigen: Ihr seit o.k.

  7. dani mueller sagt:

    Blöder Arikel. Kann man endlich mit diesem Deutschen-Thema aufhören? Wir machen uns komplett lächerlich.

    • beat graf sagt:

      genau. wünschte ich mir auch.

    • Raphael Correcher sagt:

      Genau, das finde ich auch. Der Artikel ist überflüssig. Ich bin froh, dass die Germanen seit ein paar Jahren ENDLICH ansehnlichen Fussball spielen. Wenn die Holländer oder Russen geilen Fussball spielen, freue ich mich auch (ausser sie spielen gegen die Schweiz oder Spanien).
      Und ich freue mich auch, wenn die Germanen die Griechen mit ihrem Sch…ultradefensiven Fussball nachause schicken! Am besten 5:0!

  8. Nicolas sagt:

    tut mir leid für dich, wenn du solche komischen freunde hattest. in meinem umfeld waren immer deutschland-fans und ich zähle mich auch seit jahren dazu.
    vondahre ist es mir recht, wenn du zu hause bleibst. mehr platz für mich und ruhe von deinen uninspirierten blogs…

  9. Auslandschweizerin sagt:

    sensationeller artikel herr kuehn! ich hab mich praechtig amuesiert! 😉 Hopp Schland!

  10. Als Schweizer darf ich sagen, ein wunderbarer Beitrag! Ist es jetzt die neue Sympathiewelle aus Deutschland oder der (laaaaangsam) abgelegte Minderwertigkeitskomplex der Schweizer? Vermutlich beides 🙂

    PS: Lieber Alex, Du warst 2 Jahre alt als sich die Zähne Battistons in die Hüfte Schumachers bohrten (was machte der denn auch dort?!), und genau so sind viele hier zu Jung um sich an Lothar oder Bierhoff als Fussballer zu erinnern, also gebt uns lieber Mario Basler & Steffan Effenberg zurück, vielleich vorne Carsten Jancker und hinten Oliver Kahn … Titel und auch der Neid der Kuh-Schweizer wären euch eher gewiss als im aktuellen Schönwetter-Setup der Deutschen 11 😉

  11. fabio sagt:

    Solche Spieler habt ihr doch; Mario Gomes der arrogante Stürmer, Philipp Lahm der kleine der tut als ob er gross ist (dem sollte man mal sagen dass alle anderen auch das Leibchen nicht mehr in den Hosen haben ausser er), Schweinsteiger der harte Typ, der weint wenn er nicht gewinnt, Müller der 30 Jährige Neuling (oder wie alt ist der denn wirklich) und zu guter Letzt der Trainer Löw ich sag jetzt nicht an wen der mich erinnert!

    So können wir doch Freunde werden, ich denke ich qualifiziere mich genug als “aufrechten Deutschland-Hasser”. 🙂

    Wir sehen uns im Halbfinale
    God save the Queen (auch wenn Sie deutsche Vorfahren hat;-))

    • Hellmut Herr sagt:

      @fabio: Schön und gut, aber weshalb “WIR sehen uns im Halbfinale”? Kommt die Queen aus der CH?

  12. Mäse sagt:

    🙂 da hat den Alexander doch glatt die Zeit rechts überholt 🙂 – Du könntest doch mit uns Schweizern mal gegen die Italiener motzen, Schulter an Schulter. Wir finden immer was zum Motzen, sind wir Spezialisten in 🙂

  13. Toni Jäggi sagt:

    Herr Kühn, diesen Text hätte ich verfassen können. Ich habe mich köstlich amüsiert. Obwohl Schweizer trage ich mit Vergnügen seit 1986 (also seit 9 jährig) den deutschen Adler! Ich kann mich noch an die Gesichter und Gesten erinner als ich provokativ mit diesem Shirt auf dem Fussballplatz stand. 1996 war tatsächlich das Grösste. Leider sind jedoch tatsächlich all diese Kommentare und Sticheleien verschwunden. Ja, es geht sogar soweit, dass heute gute Freunde welche damals strikte gegen die Deutschen waren gewisse Sympathiezüge entwickelt haben. Irgendwie hat es einfach nicht mehr diesen Reiz sich öffentlich mit diesem Shirt zu zeigen. Deshalb sehe ich mir auch die Speile zu hause aus und denke dabei an die Zeit, in der man eine ganze Gemeinschaft mit einem simplen Shirt in Rage versetzen konnte!

    • hallo? sagt:

      wenn jemand den deutschen Adler trägt und das mit Stolz dann frag ich mich…
      wenn die Deutschen (und Österreicher) den Adler endlich gegen ein anderes Symboltier ausgetauscht hätten…

      Adler hat man schon 1930 in die Fahne getan. Also, dann fragen sich die Deutschen immer wieder, wenn ihre Vergangenheit sie ‘überraschend’ einholt bzw. damit konfrontiert werden…lauthals und ohne Grund über undifferenzierte Fussballkommentare (‘die deutschen schaffen das, wir sind die besten; schaut Ronaldos Zähne an (2002)) zu lachen und jedem mit einem grossen Mundwerk hinterherzurennen gehört auch dazu. (tut mir leid; sollte nur auf mehr Eigenkritik implizieren)

      @Alexander: Also ich bin seit ich das erste Mal die Spieler der D’11 im Fernsehen, ihr Verhalten und die dt. Kommentatoren gehört habe (5 J. alt) immer ein Deutschlandkritiker geblieben. Kannst Dich ja zu uns setzen; musst aber weit weg von Zürich reisen

      • Alex S sagt:

        hahaha, der Adler ist also ein historisch belastetes Symbol! Und Schwarz-Rot-Gold sicher auch, oder?
        Herrlich, selten so gelacht.

    • Bender sagt:

      2002 bin ich mit meinem damals 9 jaehrigen Sohn in eine Beiz in Biel zum Fussball gucken gegangen (WM Japan u. S. Korea). Er hatte ein Deutschland Trikot an. In der Beiz wurde er mit “lueg einisch, de chli Nazi” begruesst. Einem 9 jaehrigen… Von einem Erwachsenen. Er hatte dann soviel Schiss, dass wir das Spiel Zuhause geschaut haben. Seitdem ist mir das oeffentliche Fussball gucken in der CH gruendlich vergangen. Wenn Erwachsene gegeneinander sticheln, mag das noch ok sein, aber dieser Pseudo Nationalismus mancher CHler und dieses “gegen alles Deutsche” kann schon sehr auf den Sack gehen… Zumal es wahrscheinlich aus einem fehlenden Selbstbewusstsein und Minderwertigkeitskomplexen herruehrt. Ganz arm…

      • Jan Sommer sagt:

        Ich glaub ihnen die Geschichte nie im Leben. Eine kritische Haltung gegenüber Deutschland besteht ohne Zweifel – das hat sich D aber auch hart erkämpft, indem es alle 30 Jahre Krieg führte und grundsätzlich dominant auftritt. Aber auch wenn eine kritische Haltung besteht, wird sicherlich kein Junge von 9 Jahren so niedergemacht. Nie im Leben. Das haben Sie erfunden, um sich als Opfer zu sehen.

        • Nicolas sagt:

          weiss nicht… tönt auch für mich ein wenig übertrieben, aber besoffene herren können manchmal komplett daneben und geschmackslos sein, egal zu wem.
          und hier mein andererseits: wieso geht man mit einem 9jährigen in eine spelunke fussball schauen? schon mal was von verantwortungsbewusst sein gehört? eine moderne neue lounge-beiz hätte es auch getan und dort tummeln sich sicherlich keine solche alkis rum, die einem kind solch einen schwachsinn an den kopf werfen.
          vondaher selber schuld bender. nächstes mal ein public-viewing aufsuchen.

  14. Kaiser Franz sagt:

    Man muss die Schweizer verstehen, die haben bei dieser EM ein Riesen Dilemma: die Holland Trikots von 2008 können getrost bis mindestens 2014 im Schrank bleiben, mit Spanientrikots rumzulaufen und als einziges spanische Wort “Cerveza” zu kennen ist sowieso zum Fremdschämen und der Rumpelfussball der Engländer mit ihrer optischen Augenweide Rooney wird auch in ein paar Tagen Geschichte sein. Was also tun? Den Italienern die Daumen drücken? Eher nicht (siehe sprachliches Problem bei Spanien Fans). Den Deutschen? Es soll ja ein paar Eidgenossen geben, die einigermassen akzentfreies Hochdeutsch sprechen können – die würden im Deutschland Trikot also gar nicht weiter auffallen. Blöd nur, wenn einen so der Nachbar oder Arbeitskollege sieht. Oder man hofft auf die Griechen? Neee, die waren in letzter Zeit zu teuer für Europa. Wer bleibt noch? Die Tschechen! Die deutschen Public Viewing Fans könnten zB tiefstes Walliser Tüütsch tatsächlich für Tschechisch halten – das wäre doch ein einigermassen guter Kompromiss,oder? Diejenigen, die diesen Artikel jetzt als typisch deutsch-arrogant bezeichnen, die gucken besser die EM Zuhause. Denn diese Leute können ihr Schweizer-Gen leider nicht unterdrücken und würden auch sofort in einem spanischen,holländischen,italienischen oder tschechischen Trikot als Modefan auffallen:) In diesem Sinne: “Salud”, “Cheers”, “Salute”, “Prost” oder “Na zdravi” 🙂

    • Roman Schmid sagt:

      Sie haben es zwar schon selber erwähnt, aber dadurch können Sie es nicht ins Gegenteil verkehren. Tatsächlich ist Ihr Beitrag ein typisches Beispiel der viel beschriebenen dt. Arroganz. Und wenn Sie glauben, Ihr Text wäre unglaublich lustig, dann unterschreichen Sie das Vorurteil gleich doppelt.

    • Andreas Hugentobler sagt:

      Köstlich. Danke für den tollen Kommentar :-)) Trifft es auf den Punkt! *ROFL*

    • Elvis Caino sagt:

      @ Libero (weil keine Ahnung von Taktik) Fanz.
      Die meisten Deutschschweizer haben zumindest Kentnisse der italienischen Sprache. Das nur schon weil die Produkte in der Schweiz mindestens dreisprachig etikettiert sind. Würdest du nicht bloss im Lidl oder bei Aldi einkaufen und dich ein bisschen integrieren, so wie das die Italiener und Spanier gemacht haben, dann wäre dir das bestimmt schon aufgefallen.
      Ich mag den englischen “Rumpelfussball”, wie du es nennst, zwar auch nicht, aber er ist immer noch um Lichtjahre attraktiver als das kraftmotorische Balltreten das ihr Fussball nennt.
      Und bitte benutze das nächste mal wenn du etwas postest das ß. Du brauchst deine Herkunft nicht zu verstecken.

      • Kaiser Franz sagt:

        Danke Elvis für den Tip,

        ich werde mich bemühen, beim nächsten Einkauf die 3 sprachigen Etiketten zu lesen, damit ich auch so ein Sprachgenie wie Sie werde. Ich hab meinen Post nochmal durchgelesen, es kommt leider kein “scharf- s” drin vor – ausserdem findet man diesen Buchstaben auf ner Schweizer Tastatur nicht, da ansonsten Sie und Ihre Landleute vermutlich wieder Idäntitätsprobleme bekommen würden. 🙂

    • marcel meier sagt:

      Kaiser Franz
      Sehen Sie, das ist deutscher Humor….

  15. Maria Meier sagt:

    Super Artikel!
    Als “Papierli-Schwiizerin” mit deutschem Pass, der vor 22 Jahren bei der Heirat noch der Schweizer Pass zusätzlich “aufgezwungen” wurde, kann ich das so gut nachempfinden!!!

  16. Mario W. sagt:

    Bitte, lieber Alex, den Gefallen tue ich Dir gerne. *

  17. Stefano di Vitale sagt:

    Lieber farbenfrohe Deutsche als randalierende Kroaten…

  18. dres sagt:

    Hopp Deutschland! Ihr werdet es schaffen! 😉

  19. Sportkrücke sagt:

    Lieber Herr Kühn

    Bitte verzeihen Sie den Neo-Deutschland Fans, aber es ist tatsächlich so, dass die Deutschland-Jungs halt einen schönen Fussball spielen, und im grossen und ganzen sogar noch sympatisch rüberkommen. Da ist etwas bei der Personalpolitik extrem schief gelaufen.

    Als Gegenmassnahme würde ich vorschlagen, diesen unsäglich friedfertigen Trainer (Jogi, need I say more?) per sofort freizustellen und den Lodda ranlassen. Dann müssen wir einfach auf eine bessere Zukunft hoffen.

    Schwere Zeiten ….

  20. Le_Urmel sagt:

    Danke für diesen Blog. Als meine Frau (eine Schweizerin) 2006 mit Deutschlandhut durch Basel schlich mit mulmigen Gefühl oder 2008 beim Public-Viewing auf dem Markplatz in Basel als Deutschland gegen Portugal nach 17 Minuten 2:0 führten und das Publikum echt enttäuscht über die Sauschwaben herzog und auf meine Einwand, dass in der deutschen Nationalmannschaft keine Schwaben mitspielen würden, von dannen zogen, das sind Geschichten….

    Bald fehlen noch deutsche Autokorso in Basel, Bern oder gar Züri

    • Besser Wisser sagt:

      Wie lange leben Sie schon in Basel? “Schwob” ist ein Synonym für Deutscher! Integriert seid ihr Deutsche aber noch nicht ganz 😉

  21. blackball sagt:

    Werter Herr Kühn.

    Volle Zustimmung.

    Wenn Sie mal etwas Nevervenkitzel brauchen, kommen Sie in voller Montur (Dess, Schal, Fahne, etc.) nach Bern ins Pick-Wick. Am Besten bei einem möglichen Halbfinal GER – ENG … ist nicht gerade die Haute Couture des Trinkens aber für verbale Ausfälligkeiten aller Art gegenüber den Deutschen, Deutschland und alles was im Entfertesten damit zu tun hat reichts allemal. Habe dort schon manch spassigen, englischsprechenden Gesellen getroffen. Und das tolle daran ist: die können auch einstecken (verbal, natürlich …).

  22. marcel meier sagt:

    lieber herr kühn

    so langsam werden sie richtig sympathisch, vermutlich auch deshalb weil sie eben nicht geliebt werden wollen.
    hoffentlich lesen das ihre nach sympathie lechzenden unverstandenen landsleute hier.

    freundliche grüsse

  23. Nicole Alder sagt:

    Ach sie armer Kerl. Ich fühle mit ihnen mit! Wenn mein GC mal wieder Meister wird und plötzlich das Stadion nicht mehr so spärlich besetzt ist, werde ich auch mit einem Glas Sirup auf dem Sofa rumchillen und Teleclub schauen.

  24. Giovanni Treppatoni sagt:

    Dann werd doch einfach Italien-Fan. Die werden fast noch mehr gehasst wie die Deutschen an Endrunden…. 🙂

  25. Fritz Miehl sagt:

    Nein, Deutschlandhasser bin ich nicht- eher werde ich vom neuen Deutschland geängstigt! Wenn ich den gelenkten Fanatismus, sichtbar durch die vielen, plakatierten, Fahnen sehe, erinnere ich mich an ähnliche Zeiten vor ca. 70 Jahren. Da sahen die Fahnen zwar noch anders aus- aber der Zweck war derselbe. Heute nennt man das einfach Herstellung von “Wir Gefühl”! Was man mit einer solch tumben Masse Mensch alles missbräuchlich anstellen könnte (wird)? Ich mag es mir nicht wirklich vorstellen!

    • Kaiser Franz sagt:

      @Miehl: wenn ihnen Fans mit ihrer Landesfahne schon Angst machen – was sagen Sie dann zu den rot/weiss/schwarzen Plakaten ihrer Volkspartei mit gar nicht sportlichen Slogans, mit denen die ansonsten schöne Schweiz zugepflastert wird? Das macht mir ehrlich gesagt mehr Angst, als wenn ich Natalie Rickli mit einem Deutschland Trikot zum Z’nacht Essen abholen müsste:)

    • Kommentar sagt:

      so en blöde kommentar…

    • Gabriele Ahonen sagt:

      Wo ist mein Kommentar?

      • Fred sagt:

        Liebe Frau Gabriele Ahonen, auch mein Kommentar wird unterdrückt. Vielleicht ist dies eine Abart der direkten Demokratie.
        So lobe ich es mir !

    • Peter sagt:

      Toller Kommentar, also in D hängt nicht an jedem Haus eine Fahne dran, so wie hier in der Schweiz. In D ist auch nicht auf fast jedem Produkt eine Fahne drauf, so wie das Kreuz hierzulande auf jedem Klodeckel Mad ich Switzerland draufgepappt wird. Wenn Franzosen, Engländer, Italiener und Portugiesen, ja sogar die Schweizer “rausfahnen” dürfen, dann dürfen wir Deutschen das ebenso. Das hat sicher nichts mit Nazideutschland zu tun. Unfassbar, wie man die Freude über den Fussball mit dieser Vergangenheit vermischen kann.

    • WohnhaftinZürich sagt:

      Was heisst den hier gelenkter Fanatismus? Wer hat den das Fahnengene? Seit ich in der Schweiz lebe befürchtet ich sogar beim oeffnen eines Klodeckels mit einer schweizer Fahne beglückt zu werden. Habt ihr das alleinige Flaggenrecht? Aber ich glaube eher es ist der typische schweizer Neid auf die (Bundes)Deutschen. Den du bist auch Deutscher, nur mit einer anderen Nationalität. Ich finde es gut das wir Deutschen so auftreten, warum soll das nur anderen Nationen vorbehalten sein!!! Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, ihr müsst halt mal auf Null gesetzt werden.
      Und noch etwas: Dürfen wir “Deutschen” nicht auch ein “Wir Gefühl” haben, ihr habt das doch auch! Hast du auch Angst vor fanatisierten Schweizern, welche am 1. August “mit dem Wir Gefühl” Amok laufen?
      Beste Grüsse aus der schönsten schweizer Stadt
      Marc

  26. Tom Müller sagt:

    Tja so ändern sich die Zeiten. Da man heute praktisch bei jeder “National”mannschaft nur noch bedingt Spieler mit echten einheimischen Wurzeln findet. Ist es eigenlich auch egal, wer schlussendlich gewinnt oder verliert. Im Vordergrund steht heute schlicht und ergreifend das Erlebnis und/oder die Fussballparty. Und das ist gut so! Zum Glück sind die hohlköpfigen, xenophoben “Fans” (oder einfach “Arschlöcher” wie Platini zu sagen pflegt), eine aussterbene Spezies.

  27. L. Meister sagt:

    Ob diese herrliche Ironie des Schreibers wohl von den beschränkten, einfältigen und ewigen D-Hassern, bzw. Neidern verstanden wird ??? ;-))

    • Fred sagt:

      Lieber L. Meister,
      ich fürchte nein. Wer gibt schon das wenige freiwillig auf das in vermeintlich stark erscheinen lässt. Jede Nation, egal ob gross oder klein, hat eine bestimmte Anzahl geistig zurückgebliebener und Bildungsferner. Tja. leider.

  28. Fritz sagt:

    Kann mich kaum halten vor lachen. Selber bin ich auch so eine Spezies – unterstützte schon Breitner und Rummenigge und musst mir als Schweizer von meinen Landsleuten so einiges deswegen anhören – ja und heute? Heute macht es echt keinen Spass mehr 🙁 Ich komme zu Ihnen, Herr Kühn, und schmeisse eine Runde Sirup. Dann können wir uns entweder abwechselnd ans Schienbein tretten oder uns wehmütig an die guten alten Tage erinnern.

  29. Gabriel sagt:

    Hmmm… jaa (seufz)! Die guten, alten Zeiten. Wo ist er hin, der hässliche Deutsche?! Vom aussterben bedroht? 1990, bei der WM in Italien, war ich auch ein Deutschland-Fan. Aber selbst die überzeugtesten D-Hasser konnten einem 9-jährigen Naivling damals nicht böse sein für seinen Verrat an der Sache. Die Assimilation lies aber nicht lange auf sich warten. Und heute? Ich gebe es ja zu, ich bin auch einer dieser Modesupporter geworden. Warum? Wen man beim Public Viewing plötzlich von schönen Damen mit Schwarz-Rot-Gold-Streifen im Gesicht umgeben ist, diese normalerweise offener und sympatischer sind als der Schnitt der hiesigen Damenwelt (der Schnitt, ich will nicht verallgemeinern oder beleidigen) und teilweise (aber nicht immer) auch noch attraktiver, tja dann wird man(n) schwach. Mangels Alternativen (Schweiz nicht dabei, ansonsten nur südländischer Schönwetter-Fussball mit Schönwetter-Frisuren, Ausnahme England, aber nicht ganz so hübsche “Fans”), bleibt einem an der diesjährigen EM nichts anderes übrig, als die Teutonen zu unterstützen, welche auch tatsächlich guten Fussball spielen. Fazit: Neue Freundin suchen und hoffen, dass der Kahn zurückkehrt und dieser vor dem Spiel zwecks Motivationssteigerung wieder “Watschn” an seine Mitspieler verteilt und die Offsideregel bei den Germanen nicht so konsequent angewant wird. Dann ist die Ordnung im Universum wieder hergestellt. Bis dahin wünsche ich Ihnen Herr Kühn viel Kraft und Geduld. Viel Glück…!

    • WohnhaftinZürich sagt:

      Es stört sich bei der WM ja auch niemand an diesen “lächerlich aufgedonnerten Brasilianerinnen”!

  30. Matt sagt:

    Wie wahr 🙂
    Deutschland for Champion!

  31. Alex S sagt:

    Uuuuuuuund –
    Feuer frei!

    🙂

  32. Ernst sagt:

    Also gut, ich gebe es zu: ich mag die Deutschen sehr, aber wenn es um Fussball geht, können sie mir gestohlen bleiben.
    Das fing schon 1974 mit dem ungerechten Sieg im WM-Finale (mit Hölzenbeins Penalty-Schwalbe) gegen bessere Holländer an, setzte sich mit dem Skandalspiel gegen Österreich 1982 fort und gipfelte in Schuhmachers Mordanschlag auf Battiston. An der schlechtesten WM aller Zeiten (1990) wurden sie mit Rumpelfussball und Schwalbenkönigen wie Klinsmann und Völler Weltmeister.Dazu gesellte sich noch der Inbegriff des hässlichen Deutschen: Lothar Matthäus. Bis auf die EM 96 folgte nachher eine schöne Zeit. Und dann kam die WM 2010. Die Deutschen spielten plötzlich durchaus ansehbaren Fussball, auch wenn der nicht so offensiv war, wie viele meinten zu glauben. Die Stärke lag vielmehr im schnellen Konterspiel und dummen Gegnern (England, Argentinien), die den Deutschen naiv in die Falle liefen. Und sogar hier mussten sie ihr sprichwörtliches Glück (Englands Nicht-Tor) Bemühen.
    Vor der jetzigen EM dachte ich, hmh, die Deutschen spielen schön offensiv wie sie es in den Testspielem gegen Brasilien und Holland begeisternd getan haben (4-1-4-1System) . Doch an der EM lässt Jogi leider wie alle anderen den 4-2-3-1 Einheitsbrei spielen und prompt sind die Deutsche auch nicht mehr speziell gut : glücklicher Sieg gegen Portugal, gegen krisengeplagte Holländer auch nicht super und gegen die Dänen fast rausgeflogen, wenn Badstubers Notbremse korrekt mit Penalty und Rot geahndet worden wäre. Wahrscheinlich rumpeln sie sich jetzt wieder durch….
    Man sieht also: ich habe eine aufrechte, fussballbezogene Deutschlandphobie.
    Aber wenn es die deutschen nicht gäbe, sie würden mir wirklich fehlen 🙂

    • Hans vom Hübel sagt:

      Top!

    • Oli sagt:

      Ernst, sehr guter Beitrag.
      Aber mal ehrlich, der eigentliche Affront ist doch schon viel früher zu finden. Wenn Adi Dassler 1954 nicht durch unlauteren Wettbewerb, heute bekannt als Schraubstollen, den Krauts, gegen 100% überlegene Ungaren, einen immensen Vorteil verschafft hätte, wäre die ganze nachfolgende Geschichte der ungeliebten Nachbarn 100%ig anders verlaufen.

      Warum nur … wurde in Bern damals der Fair Play mit Füssen getreten?

  33. Uwe sagt:

    Wie wahr, lieber Alexander Kühn! Selbst HJ. Schifferli, der 1990 lieber die tretende Gaucho-Truppe um Diego A. Maradona als Weltmeister gehabt hätte, lobt mittlerweile die Deutsche Elf. Deutschen-Bashing beschränkt sich fast ausschliesslich auf die Anonymität der Internet-Foren. Ich vermisse die giftigen Bicke, wenn ich am Tage eines Deutschland-Spiels im weissen Trikot einkaufen gehe. Auch nach dem 5:3 in Basel kam kaum noch Häme auf. “Viel Feind, viel Ehr!”, das Motto aller Exil-Deutschen in der Schweiz über viele Jahre und EM-/WM-Turniere hinweg, gilt nicht mehr.

    Das Sommermärchen der WM 2006, der mittlerweile unverkrampftere Umgang der Deutschen mit ihrer Nation und ihrem Patriotismus, der fehlende “Rumpelfussball” und nicht zuletzt die starke deutsche Zuwanderung haben vieles verändert.
    Leider aber auch die Tatsache, dass Deutschland seit 16 Jahren keinen Titel mehr gewonnen hat.

    Vielleicht würde ja ein 1:0 in der 121. Minute gegen Griechenland helfen, gefolgt von einem Sieg im Elfmeterschiessen gegen England, gekrönt durch einen Finalsieg gegen Frankreich (1:0 in der 89. Minute durch Elfmeter nach Schwalbe von Gomez).
    Aber ob uns Jogis Truppe diesen Gefallen wirklich tun würde?

  34. josé bütler sagt:

    hat was, früher war ich auch immer gegen die deutschen, heute, vorallem wenn viele dortmunder spielen und schönen, schnellen und kreativen fussball präsentieren, dann drücke ich den deutschen sogar den daumen ;o)

    • Franz sagt:

      José, die Bayern-Spieler bei der N11 sind aber auch nicht übel. Wenn ich da an die BVB-Polen denke 🙂

  35. Meeeeeessi!!! sagt:

    Also bei mir ist’s wie immer: 3 Wochen werden die Deutschen gehasst, Fähnchen abgerissen. Das volle Programm eben. Und das alle zwei Jahre. Wenn Sie mit mir ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft kucken würden, dann würden Sie bei den sogenannten Modefans um Verzeihung bitten.

  36. Markus Koch sagt:

    Der Notstand in der Redaktion des Tagesanezeigers muss bitter sein, wenn man bereit ein derart peinlichen Erguss eines Externen zu publizieren! Wäre es zumindest partiell witzig … aber selbst das misslingt.Schade.. aber dafür kostet die Lektüre ja auch nix..

  37. Miker sagt:

    Bei mir auf Arbeit sind immer noch alle Schweizer gegen Deutschland bzw. freuen sich über alles negative, dass D im Sport widerfährt.
    Aber wir haben sehr nette Diskussionen und die machen ja auch das Salz in der Suppe aus.
    Ich freue mich über Rivalitäten genauso, allerdings muss ich sie immer wieder enttäuschen, da ich leider gar nichts gegen die Schweiz habe. Im sportlichen wie im allgemeinen Sinn.
    Aber ich nehme es auch gegen alle Argumente und Gegner auf. Es ist aber schon witzig, dass man einfach von jedem Gegner Deutschlands so schnell Fan werden kann wie die Schweizer.
    Ich finds niedlich!

  38. Julia sagt:

    …Siege der deutschen Nationalmannschaft… wann haben Sie das letzte mal ein Turnier gewonnen? Schon ein weilchen her 🙂

    • Sammy sagt:

      Wann haben die Schweizer das letzte mal ein Turnier gewonnen? 😉

      • Daniel Münger sagt:

        In Zürich regiert Eishockey! Und die ZSC Lions gewannen die Champions Hockey League 2009! Das Team ZSC Lions aus der Schweizer National League A besiegt den NHL Vertreter Chicago Blackhawks und gewann auch den Victoria Cup! Beispielsweise… Das reicht doch für den Anfang. Ansonsten ist es hochmütig, unserem kleinen Land fehlende Turniersiege vorzuhalten.

  39. Sören sagt:

    Ich habe einige Deutschland-Spiele-Visionierungen in Schweizer Gesellschaft hinter mir. Frankreich – Deutschland von 1982 (ich war damals 16) ist das Highlight. Wir waren 10 Schulkollegen im Camping am Neuenburgersee. Alle natürlich fanatisch für Frankreich. Als dann der Horst anlief (ich habe den hasserfüllten Ton heute noch in den Ohren: “dr Hrubesch, dä gruusigi Siech”) und die Sache klar machte, war die Welt in Ordnung!

    Ganz schlimm dagegen war 1998, Deutschland – Kroatien (0:3) am Zürihorn. Hunderte von Schweizern, die in orgiastische Extase verfielen, ob jedem Tor noch enthemmter… Verachtenswert fand ich: plötzlich liebte man den Kroaten, der bis zu diesem Tag doch der unbeliebte „Jugo“ gewesen war.

    • Fred sagt:

      Hallo Sören,

      es ist wahr was sie schreiben, wenn auch bedauerlich für die beschriebenen.
      Ich persönlich, weltweit tätig, habe noch in KEINEM Land der Welt sowenig Fairness und so viel Hass kennengelernt wie in der ” weltoffenen ” Schweiz. Es gibt natürlich auch andere Charaktere in CH, die fallen aber nicht auf. Zumindest nicht negativ.

  40. Lieber Hr. Kühn,
    vielen Dank für diesen amüsanten Artikel. Wie Recht sie doch haben.
    Aber… wir Zürcher spielen Eishockey :-))
    Grüsse g.s.

  41. chris w. sagt:

    Grossartiger Artikel… ich bin Schweizer und trotzdem fand ich den deutschen Fussball auch schon zu Loddars oder Klinsis Zeiten attraktiv als es noch nicht Mainstream war. Ich habe insgeheim gehofft, dass sie gewinnen und zwar umso mehr, weil alle andern sie hassten. Matthäus bei Italia 90 war wie der Star einer Oper. Sein Solo-Tor über den halben Platz gegen Jugoslawien. Einfach herrlich. Das Drama Lama um Ruuuudi. Dieser sympathische Kerl mit Schnauzer wird einfach angespuckt, sogar doppelt. Unglaublich. Aber ein Trikot mit dem Adler könnte ich nie anziehen, denn ich bin und bleibe Schweizer und was gibt’s geileres als ausgerechnet diesen Deutschen 5 Tore einzuschenken? 🙂

  42. Stefan sagt:

    Hallo Hr. Kühn
    Ich weiss nicht, wo Sie Deutschlandspiele in der Schweiz kucken, aber es leider nicht ganz wie Sie es empfinden. Das man (CH-Bürger) Deutschland NIE hilft, gehört zur Ausbildung, gehört zum growing up. Aber in der Schweiz, speziell in Zürich steigt der Ich-mag-kein-Deutsch extrem.
    Auf dem Level der Fussballturniere ist es einfach so: Es hat bei den Public Viewings und in den von Deutschen besetzten Bars einfach keine Schweizer mehr – denn es sind einfach zu viele Deutsche in unserer Stadt. Mir meiden solche Orte – daher Ihre falsche Wahrnehmung.
    ….und vielleicht ist es einfach so; Deutschland fliegt frühstens im Viertel, aber spätestens im Halbfinal raus! Daher wird auch die Freunde von uns Schweizern dann VIEL grösser sein. Sie werden das erleben….

    • Bee sagt:

      Genau so ist es! Gewisse Orte – Hiltl, Idaplatz, etc. etc. – sind an einem Deutschland-Match völlig tabu! Dort kann man sich als Zürcher schon gar nicht mehr hingetrauen, denn man wird von der Ballermann-Masse förmlich überrollt! Die Deutschen reissen alles an sich, machen sich breit und die Schweizer müssen sehen, wo sie bleiben. Und das wird von den Medien kräftig unterstützt – siehe Bericht über die “armen Deutschen” beim Senderswitching…
      Als Volunteer an der EURO08 hatten ich und meine Mitvoluntueers mit keiner anderen Fangruppe mehr Schwierigkeiten als mit den Deutschen! Unsere Anweisungen wurden ignoriert oder wir wurden angepöbelt. Und das als neutrale Volunteers! Das sagt doch alles…
      Bevor mir nun wieder alle Minderwertigkeitskomplexe vorwerfen – nö, habe ich nicht, warum sollte ich auch? Oder Deutschenhass – ich habe in den letzten 2 Jahren in Deutschland gelebt, inklusive die WM-Zeit 2010. Nicht, dass ich damals für die Deutschen gefant hätte, so weit muss Integration ja nicht gehen..! Ich bin treu und brav mit dem CH-Shirt rumgelaufen und hatte eine CH-Autofahne, locker, ohne Fanatismus, einfach aus Freude an der Sache. Und wurde übelst angemacht, ausgelacht – es war nur kurz Ruhe, als die Nati gegen Spanien gewonnen hat! Zudem musste ich mir die hasserfüllten Gesichter ansehen beim Match gegen England, der ja dann dank unverdientem Goal auch gewonnen wurde… – erschreckend! Da war immer von Kampf, Schlacht,Rache u.ä. die Rede. Von Freude keine Spur! Deshalb wurde einem auch die Gelegenheit genommen, sich vielleicht mitfreuen zu können… Die Kommentare gegen andere Mannschaften waren oft tief unter der Gürtellinie.
      Warum stellt sich der “Deutsche” nun hin und meint, er sei der bessere Fan? Nur die Schweizer sollen angeblich so übel gegen Deutschland sein und sich über eine Niederlage freuen? Nur die Schweizer sollen angeblich die Deutschen so abgrundtief hassen? Dann geht mal nach Holland – Moffe! Oder hört vor allem Euch selbst zu! Was der eine tut…
      Nicht zu vergessen, dass man sich im Gastland doch immer etwas zurückhaltender benehmen sollte, die Eigenheiten der Leute halt zu akzeptieren hat und vor allem – sich anpassen muss! Das musste ich tun, als ich in Deutschland lebte, auch in Holland, Griechenland und Spanien war es so, auch als Deutschschweizer in Genf! Nur dann kann es funktionieren…

      • Stefan Frank sagt:

        ..es scheint, als hätte sich die allgemeine Deutschlandhetze der Schweizer auch in Deutschland herumgesprochen. Ausserdem wurde zu dem Zeitpunkt auch noch intensiv von englischer Seite gegen DE gebasht, daher die antienglischen Ressentiments. Und wo waren die Übergriffe gegenüber ausländischen Fans beim WC 2006?…Die Holländer waren cool& herzig, die Engländer habe sich benommen wie Tiere& gepöbelt…ich war zu der Zeit in Stuttgart…alle ausländischen Fans wurden mit Respekt behandelt& es gab keine Zwischenfälle, ausser von deren Seite. Was man sät, dass erntet man (soviel zu ihrerm Schweizexzibitionissmus)!…kein Deutscher hasst die Schweiz, ausser er verfolgt die antideutschen schweizer Medien regelmässsig!…lol

        • Bee sagt:

          Wenn ich also das im CH-Shirt rumlaufe – dann ist das Schweizexhibitionismus? Machen die Deutschen dann hier DE-Exhibitionismus? Der kleine Unterschied besteht vielleicht einfach darin, dass ich weder grölend noch pöbelnd ganze Reviere belegt hatte, mich nicht in Ballermann-Manier durch die Matches gesoffen habe und einfach nur ein bisschen Freude haben wollte… Was hätte ich denn nun also gesät in ihren Augen? Hass?
          Kein Deutscher hasst die Schweiz, das mag wohl stimmen. Die Deutschen interessieren sich auch eher selten für unser Land, haben meist ein ziemlich eingeschränktes Wissen – um es mal nett auszudrücken… Mir kanns egal sein. Ich hasse auch Deutschland nicht, habe ich irgendwo sowas gesagt? Ich hasse auch die Deutschen nicht, ich habe sogar einige sehr gute Freunde dort. Ich hasse es nur, wenn ich mir sowas vorwerfen lassen muss, wenn ich mich wage zu etwas zu äussern, das leider eine Tatsache ist. Es hat nun mal sehr viele Deutsche hier in Züri. Vermieten Sie mal eine Wohnung – 90% der Bewerber sind Deutsche.
          Es würde mich nur interessieren, wie der Deutsche an sich reagieren würde, wenn Schweizer oder Österreicher hordenweise in ihr Land einfallen, alles in Beschlag nehmen würden und sich dann beklagten, das keiner sie mag…
          Wie gesagt, im Gastland hat man sich anzupassen…

  43. res sagt:

    jeder will mal schwarz rot geil!

  44. f.k.p. star sagt:

    Niederlagen der deutschen Nationalmannschaft sind Jahre lang in deutschen Köpfen wie siege realisiert ( Hirnwäsche ).
    Traumwelt der Fussball ist Traum für Korrupte Fussball MAFIA .

  45. Sandro sagt:

    Bitte, bitte – alles, nur nicht Deutschland!
    Am schönsten wäre doch eine Finalniederlage der Deutschen nach einer 1:0 Führung zur Halbzeit. Ach, wie schön – herrlich!

  46. Christian Sigrist sagt:

    Mein Vater war immer gegen Deutschland, ich war und bin gegen Deutschland, und auch meine Kinder werden gegen Deutschland sein. Glauben Sie mir Herr Kühn, Sie würden sehr gerne mit mir einen Deutschland-Match schauen. Mit Sirup auf der Couch oder im Public Viewing 😉

  47. Bernd S. sagt:

    *LACH* – *LOL* und *LAL*……….
    😉

  48. Stefan Kuntz sagt:

    Also wenn Sie unbeliebt sein möchten, dann schlage ich vor Sie werden Lautern-Fan.

    Musste bei der Lektüre auch genüsslich schmunzeln. 1990 musste man noch mit halbstarken Hooligans feiern und heute stehen Hintz und Kuntz auf der Gass und feiert in den Farben Schwarz-Rot-Gold. Ich nicht mehr. Ich schau es mir auch zu Hause an, Grill im Garten und deutsches Bier in der Hand. Ja, das deutsche Bier – das mögen sogar meine schweizer Kollegen. Muss aber leider jedes mal importiert werden. Noch zwei Jahre zuvor haben mich hasserfüllte Blicke getroffen, als Deutschland bei der EM in Portugal richtig … richtig schlecht waren. Aber naja … lieber das, als bei allen beliebt sein.

  49. Max sagt:

    Gemach, Herr Kühn, gemach. Spätestens dann, wenn D nicht Europameister wird, werden alle Schweizer wieder vom Paulus zum Saulus mutieren und Ihnen wunschgemäss ihre W A H R E Meinung über den deutschen Fussball mitteilen. Und schon sind Sie wieder im schweizer Haifischbecken und Sie wünschen sich nichts heftiger als die Streicheleinheiten Ihrer Public Viewing (oh, wie dieses Wort hasse!) Fan-Gemeinde.

  50. Erwin Frey sagt:

    Hm.. ich werde weiter ein “Deutschland-Hasser” bleiben. Ich mag diese Hochnäsigkeit nicht, die all den deutschen TV-Kommentatoren inne ist. Vor dem Spiel immer äusserst Fair, sobald gewonnen kommt dann die dt. Überheblichkeit. Wie bei “Waldi”, als man Holland schlug. Oder Kahn, als man gegen die Schweiz verlohr (natürlich nur ein besseres Trainingsspiel ohne Wert) bis zu Scholl, der vor dem Dänemark-Spiel meinte, alles sei nur Formsache. Ich mag diese dt. Überheblichkeit nicht (die die Deutschen in Ihrer Eigenart wohl nicht einmal mehr erkennen), darum drücke ich allen Anderen die Daumen. Dassselbe zieht sich ja dann auch in andere Bereiche weiter – auch in der Politik. Da will man dann Grichenland durch dt. Beamte übewachen lassen, bezeichnet die Schweiz als Parasitär. Auch die dt. Foren (Spiegel, Focus) etc. sind erhellend, wenn man sich einmal die Meinungen z.B. über die Schweiz begutachtet. Wäre D. bescheidener, wäre alles anders. Aber D. will ja laut sein, ein Leader, der mit F. der “Motor” Europas sein muss.

    • Peter sagt:

      Hat zwar nix mit Sport zu tun, aber Frau Leuthard bezeichnete D im Fluglärmstreit als Taliban. Ganz schön Arrogant, oder?

      • Andi Maier sagt:

        @ frey: die schweiz ist auch ein parasitärer finanztaliban und wie kahn sagte, dass spiel gegen die schweiz war nur ein testspiel. wie sagte jogi löw auf einer pressekonferenz. der schweizer sieg gegen deutschland soll der schweiz motivation für wm quali geben !!!! sehr nett von löw gesagt

    • Mathias Wegeler sagt:

      Blah, blah. Heul!

      • Barbara Gschwendtner sagt:

        Sagte der arrogante Schweizer, während er genüsslich mit dem Deutschen-Bashing weiter machte. Herr Frey, wer – wie Sie – im Glashaus sitzt, der sollte besser nicht mit Steinen schmeissen …

    • E.Frey 21.06.12 11.26
      Erwin – klingt ja auch nicht so helvetisch – egal, eins muss ich aber feststellen, in allen schweizer Familien wird mehrheitlich die deutsche Medienlandschaft konsumiert. Ob das die Krimis, Seifenopern, Sportnachrichten, Wirtschaft usw. im TV angeschaut. Hier im Alpendollar Land werden deutsche Zeitungen gekauft. An allen Kiosk Zeitungständer erdrücken die deutschen Blätter die schweizer Nachrichten. Warum wohl? Fühlen wir uns so angezogen von der deutschen Wortwahl. Das konsumieren der deutschen Kultur haben wir doch wirklich nicht nötig. Sei denn, wir wollen uns ärgern und den Hass weiter schüren. Bleiben wir doch bei unseren Medien. Die deutschen Blätter und TV Sendungen sind doch nur für – Die – aus dem grossen Kanton gemacht und nicht für intellektuelle Schweizer. Oder Erwin, hast Du Angst Du könntest mit der schweizerischen Medien Landschaft langsam verblöden?

  51. Pascal Lischer sagt:

    Cooler Artikel. Für mich ist diese deutsche Mannschaft auch sympathisch – denn seit 16 Jahren sind sie titellos. Und je mehr sie auf Schönwetter-Fussball setzen, desto länger werden sie’s noch bleiben…

  52. Hans vom Hübel sagt:

    Also jetzt mal ganz ehrlich, lieber Axel 😉

    Public Viewing ist ja sowas von deutsch, quasi der Inbegriff Detscher Anti-Kultur à la Ballermann und Oktoberfest. “Die Hände zum Himmel…”, “Ich hab’ ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner…” etc. Öffentliche Zusammenrottungen der Marke Detschland sind einfach nur widerwärtig und geben eine perfekte Vorstellung darüber ab, was unter Schwarmdummheit zu verstehen ist. Peinlich nur, dass spätestens seit der Euro 08 selbige Unart auch in der Schweiz grassiert. Hierbei manifestiert sich wohl die kulturelle und mentalitätsmässige Nähe von uns Schweizern zu Euch Deutschen, was mich nach jahrelangem Zelebrieren und Kultivieren der Unterschiede vor Scham im Boden versinken lässt!

    Abgesehen von dieser kollektiven Dummbatzigkeit, in welcher wir uns wohl auch noch mit so manchem anderen Volk dieser Erde auf Augen”höhe” befinden, lässt sich doch bezüglich des Fussballs langsam aber sicher nicht mehr allzu viel Negatives finden bei unserem nördlichen Nachbar – ganz im Gegenteil. Und ich zitiere meinen Kommentar zu einem anderen Blog:

    “Erstens spielen die Deutschen seit Löw einen attraktiven und modernen Fussball und konnten so ihr Hauruck-Image nachhaltig überwinden. Den früheren Kampf und Dusel-Deutschen mit Vertretern wie Brehme, Ramelow und Klinsmann steht heute eine aus hochtalentierten, jungen und technisch starken Spielern zusammengesetzte Truppe gegenüber, die zudem noch mit multikulti Ausnahmekönnern wie Özil, Klose oder Khedira gespickt ist. Das ist doch einfach ein erfrischendes Ensemble. Und wenn es um Teamgeist, Identifikation und 100% Commitment geht, waren die Deutschen immer schon Vorbilder.

    Zum zweiten haben die Deutschen während ihrer Heim-WM ganz gehörig an ihrer Aussenwahrnehmung gearbeitet und ein äusserst sympathisches Bild abgegeben. Indem sie auf eine authentische und organische Art und Weise ein Stück Vergangenheitsbewältigung vollzogen und ein positives Wir-Gefühl entwickelt haben, konnten sie ihr Image auch bei uns Schweizern nachhaltig verbessern.”

    Eingedenk so bemerkenswerter Eigenschaften wie Neutralität, Bedächtigkeit und Ausgewogenheit, die uns Schweizern quasi mit der Muttermilch verabreicht wurden, darf es doch nicht verwundern, wenn oben beschriebene Entwicklung der Deutschen Spielkultur, der Deutschen im Allgemeinen, bei uns Schweizern völlig objektiv, rational und bar jeglicher Ressentiments zu einem kollektiven Meinungsumschwung führen. Oder etwa doch? 😉

  53. Pit sagt:

    Herrlich zugespitz geschrieben aber so ist es! Nachempfunden von einem, der als 12-jähriger anno 1974 das erste Mal dieses Gefühl inmitten holländische Fans auf einem Tessiner Campingplatz hatte 🙂

  54. Thomas Ernst sagt:

    Fussball ja, Fasching nein! Schluss mit DJ Ötzi und lustigen Hüten!

    • WohnhaftinZürich sagt:

      Na ich hoffe das wirkt sich auch auf die dämmliche Knallerei am 1. August aus und auf all die Produkte die mit dem Kreuzli beglückt werden.

  55. Bluntschli sagt:

    Lieber Herr Kühn
    Die Zeiten des grossen Deutschen Bashings sind vorüber! Ja wir hätten Grund neidisch zu sein. Deutschland ist an der EM und wir nicht. Dafür ist Deutschland auch in der EU und deshalb haben wir grosses Mitleid mit euch! Ihr müsst die Rechnungen aller Versager bezahlen. Als Dank verfluchen euch diese wie es noch kein Schweizer getan hat.
    In diesem Sinne: Bleibt stark!! Hopp Deutschland!!!

    PS: Die EM ist in weniger als 2 Wochen vorbei. Bei der EU dauert es leider noch etwas länger!

    • Roman Schmid sagt:

      PS: pro Kopf bezahlt die Schweiz mehr an den EURO-Rettungsschirm als Deutschland – nur so als Hinweis. Es sind übrigens bis dato 38 Milliarden Franken.

  56. Pascal Jäggi sagt:

    Grosser Artikel. Ich erinnere mich auch sehnsüchtig an Zeiten zurück als Loddar und “Schwalben-Klinsi” spielten. Da wusste man noch warum man immer gegen die Deutschen ist;)

  57. Simon Moser sagt:

    Ich bin ein aufrichtiger Deutschlandhasser. Unter anderem genau wegen diesem von Alexander Kühn beschreibenen, nicht geahndetem Jahrhundertfoul von Harald “Toni” Schuhmacher gegen Patrick Battiston. Damals war ich zehn und diesbezüglich bin ich nachtragend. Ich werde mein Leben lang jeden Gegner Deutschlands unterstützen. Aber sind wir ehrlich. Der Sport braucht Emotionen. Jedenfalls schaue ich mir lieber ein Spiel an, bei welchem ich einen eindeutigen Favoriten, respektive ein Feindbild habe.

    Das gute am neuen deutschen Team finde ich übrigens, sie spielen seit Jahren gut, aber sie gewinnen keine Titel mehr.

  58. Kommentar sagt:

    Min Vater isch Dütsche (mini Muetter Schwitzerin)… scho als chline Chnopf bin ich mit ihm natürlich scho immer für Dütschland gsi und händ all Match verfolgt kah a dä EM oder WM…logisch 🙂 Gid kei besseri Mannschaft.

  59. Volker Schnitzler sagt:

    Alexander Kühn spricht mir als Deutschem aus dem Herzen. Es gibt nichts Schlimmeres für uns, als beliebt zu sein. Deutsches Wirtschaftswunder und Erfolgsfussball entstand aus dem Gefüht eines verlorenen Weltkriegs und der braunen Vergangenheit heraus. Nichts motiviert so sehr wie das Gefühl, Underdogs zu sein und es den anderen beweisen zu müssen.
    Und jetzt werden wir immer beliebter – damit kastriert man unser Leistungsvermögen.
    Was passiert mit einem Streber, der auf einmal dazu gehört? Er hört auf zu lernen, um das süsse Leben inmitten der anderen zu geniessen. Der Anfang vom Ende!
    Deshalb, bitte, liebe Schweizer, basht weiter auf uns ein! Beim Fussball und auch sonst. Nur das macht uns stark. Das ist das Geheimnis unseres Erfolgs!

    • Kraft sagt:

      Normalerweise schickt man Menschen, die Leistung nur als Reaktion auf Herabsetzung erbringen können, zum Psychologen.

  60. CHL sagt:

    Ein Beitrag, der auch mir aus dem Herzen spricht. Als Schweizer mit deutscher Mutter bin ich schon seit Kindertagen ein glühender Verehrer der deutschen N11. Die Tatsache, dass man als Jugendlicher im Deutschland-Trikot in den 80er und 90er Jahren in der Schweiz vor allem Ablehnung und teilweise offenen Hass zu spüren bekam, war doch gerade die Bestätigung auf der richtigen Seite zu stehen, und etwas ganz Wichtiges zu tun. 1982, zum Beispiel, war super: Wie sich alle nach dem tollen Spiel gegen Österreich in Gijon oder über Schumachers Rempler im Halbfinal aufgeregt haben, schön war’s.
    Ich vermisse die rustikalen deutschen Teams der 80er Jahre sowieso (mit den Worten von Horst Hrubesch: “Manny-Flanke-ich-Kopf-Tor”). Wie 1986: Mit nur einem Sieg in der Vorrunde (knapp gegen Schottland), im Achtelfinal ein 1:0 gegen Marokko (Loddar aus 35 Metern drei Minuten vor Schluss), im Viertelfinal Sieg gegen Mexiko im Elfmeterschiessen (nach einem 0:0) und – schwupp – mit vier geschossenen Törchen mal schnell in den Halbfinal. Dann ein trockenes 2:0 gegen die Schönspieler aus Frankreich, und wenn der Herr Schumacher im Finale auch dem Maradona noch ein paar Zähne ausgeschlagen hätte (oder ihm zumindest die Hand Gottes gebrochen hätte) anstatt einen Eckball zu unterlaufen, na dann wären wir auch damals Weltmeister geworden.
    Also, ich finde es unsäglich, wenn man ein Team unterstützt nur weil es guten oder schönen oder spektakulären Fussball spielt. Lächerlich. Da sind mir die standfesten Deutschland-Hasser viel lieber als die “dieses-Jahr-sind-wir-für-Brasilien”-Fraktion.

    • Kommentar sagt:

      Bin selbst halb Deutscher. Die Ablehnung kenne ich auch noch aus den 80er Jahre 🙂 damals wurde ich noch als Nazikind beschimpft von den gleichaltrigen….aber zum Fussball. Die beste Fussball-Weltmeisterschaft war 1990 in Italien 🙂 Final Deutschland gegen Argentinien :D….

    • kurt abächerli sagt:

      geben sie’s zu. sie hassen fussball und spielen sonst kriegsspiele….

  61. Kathy sagt:

    Ich mag Deutsche, ich mag Deutschland – und ich liebe es, wenn die deutsche Nationalelf verliert. In dem Sinne: Hopp Griechenland:)

    (und ja, die Deutschen spielen momentan ziemlich attrakitv, das interessiert aber nicht. bin schliesslich gut erzogen… )

  62. Jan G. sagt:

    Nichts gegen die Deutschen – es sind unsere Nachbarn, ich mag sie gut und fahre ein deutsches Auto. Aber wenn’s um Fussball geht hört die Freundschaft definitv auf! Als eingefleischter England-Fan kann man glaub auch nicht anders – ist eine angeborene Feindschaft. Und wer bitteschön behauptet, die Deutschen seien sympathisch? Lahm der Möchtegern, Gomez der Gockel, Schweinsteiger (Kommentar überflüssig), Klose und Poldi die Polenverräter, Neuer und Löw die Aalglatten etc. Der einzige der mir sympatisch ist, ist Per Mertesacker da er in London spielt :).

  63. PeterB sagt:

    Ein Deutscher Journalist schreibt, dass die Deutschen Fans in der Schweiz positiv auffallen.
    Abfahre.

  64. kusman sagt:

    ooooch… und ich dachte schon ich sei einer der Wenigen der diesem Trend folgt… & nun erfahre ich, dass das ein CH Massenphänomen zu sein scheint… schade..

  65. Ruedi von Steiger sagt:

    Wie viele Male soll dieses Thema eigentlich noch durchgekaut werden? Fällt Ihnen wirklich nichts anderes mehr zum Thema EM ein, Herr Kühn? Wenn der sieggewohnte “grosse Bruder” auf den Sack bekommt, freut sich halt der kleine. Bei den Welschen funktioniert’s mit den Franzosen genau gleich, ebenso bei den Ticinesi in Bezug auf die Italiener. Ist so und wird im Grossen und Ganzen auch so bleiben. Für mich keiner grossen Rede wert.

  66. Nik sagt:

    Das Problem mit jeder EM oder WM ist, dass jeder der sich sonst überhaupt nicht für Fussball interessiert plötzlich eine Meinung hat und meint, diese auch kundtun zu dürfen.

    Grundsätzlich ist es ein NO GO;
    – ein Trickot eines Landes zu tragen, dessen Pass man nicht besitzt bzw. dessen Sprache man nicht spricht.
    – sich für Fussballspiele zu verkleiden, anzumalen oder irgendwelche Transparente zu malen, die etwas anderes beinhalten als Anfeuerung der eigenen oder Beleidigung der gegnerischen Manschaft bezwecken (ausser man ist eine attraktive Frau oder ein Kind).
    – Teams aufgrund von politischen, rassistischen oder anderen, nicht sport-bezogenen Argumenten zu unterstützen oder gar zu hassen
    – ein Team zu unterstützen, nur damit man ein Team unterstützt, nicht meinungslos ist und auch irgendwie dazugehört
    – bei Sieg einer anderen als der eigenen Manschaft zu hupen oder sonst in Feierlichkeiten auszubrechen bzw. (noch schlimmer) dies bei Niederlagen einer unbeliebten Manschaft zu tun.
    – sich über das Niveau der schweizer Ligen auszulassen, Bundesliga zu schauen und dann über die Deutschen zu schimpfen
    – ein gutes Fussballspiel nicht als solches zu erkennen bzw. gute Leistungen des Gegners nicht anerkennen
    – sich bei EM oder WM in Public Viewings, Bars oder gar Stadien herumzutreiben, wenn man kaum weis wer da spielt.

    so und jetzt könnt ihr mich alle kritisieren weil ich euch dafür kritisiere dass ihr euch emotional einen runterholt wenn ihr die WM/EM zum Anlass nehmt gegen Deutsche/Italiener/Schweizer (Namen bitte bei Bedarf ersetzen) Nationalteams zu sein, ohne gleichzeitig für irgendjemanden zu sein. Leider ziehen diese Anlässe viel zu viel peinliches Volk an

    • Mäsi sagt:

      Bis auf deinen ersten Punkt kann ich das so unterschreiben. Ein Jahr in Schweden gelebt, habe ich durchaus Sympathien fuer das Land entwickelt und habe mir folglich auch ein Trikot gekauft.

      Grundsaetzlich fane ich aber sowieso nur fuer meine Tipps. 😉

  67. Markus Tanner sagt:

    Natürlich getrauen sich die Zürcher nicht mehr, öffentlich die Schwaben zu haten. Schliesslich könnte ja der (deutsche) Chef davon erfahren und Schwups die wups wäre man durch einen seiner Landsmänner ersetzt. Unsere neuen Kolonialherren sind in dieser Hinsicht nämlich alles andere als zimperlich.

    • Fred sagt:

      Markus T anner: in allen Foren kommen sie mit immer der gleichen Leier.
      Was ist ihr eigentliches Problem ? Schon einmal versucht jemanden an ihrer Stelle nachdenken zu lassen, da sie es offentsichtlich selbst nicht können.
      Ich wünsche ihnen Fürsorge und sende ihnen mein Mitleid.

      • Markus Tanner sagt:

        Lieber Fred, warum denn gleich so harsch? Ich habe doch nur 1 und 1 zusammengezählt. Sie müssen wissen, ich wohne im hintersten Chrachen praktisch ohne Kontakt zur Aussenwelt. Alles, was ich über die aktuelle Situation in unserem Land weiss, erfahre ich übers Internet. Und ich kann es drehen und wenden, wie ich will, aber aufgrund der mir dadurch vermittelten Informationen halte ich meine These für absolut kohärent und frei von jedem Zweifel. Gegen alle anderen denkbaren Zusammenhänge gäbe es einen oder mehrere Einwände. Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, dass das Internet die Realität nicht 1:1 wider gibt, denn dann würde viel für mich zusammenbrechen und ich hätte Ihre Fürsorge und Ihr Mitleid tatsächlich nötig.

  68. Max sagt:

    Gemach, Herr Kühn, gemach. Spätestens dann, wenn D nicht Europameister wird, werden alle Schweizer wieder vom Paulus zum Saulus mutieren und Ihnen wunschgemäss ihre W A H R E Meinung über den deutschen Fussball mitteilen. Und schon sind Sie wieder im schweizer Haifischbecken und Sie wünschen sich nichts heftiger als die Streicheleinheiten Ihrer Public Viewing (oh, wie dieses Wort hasse!) Fan-Gemeinde.

    Ps. warum Sie diesen Beitrag nicht freischalten, wird wohl auf ewig Ihr Geheimnis bleiben!!!!

    • Kommentar ist freigeschaltet, wo exakt ist das Geheimnis? Bislang wurde schon jeder meiner (wenigen) Beiträge freigeschaltet oder ich wurde persönlich/ per mail informiert. Hier, in diesem Blog, findet quasi keine Zensur statt (meinem Empfinden nach). Aber ja, so ca. 24h müsste Kommentator Max Geduld aufbringen, das Leben der Herren Kühn, Sykora und Anderer besteht nicht nur aus Steilpass. Danke.

      • Max sagt:

        @Martin: Das Geheimnis liegt darin, dass dieser Beitrag von mir bereits um 11.45 Uhr geschrieben wurde, aber nie freigegeben wurde. Also habe ich ihn um 15.00 Uhr noch mal aufgestellt und siehe da: Plötzlich hat`s funktioniert. Nichts für ungut, Martin. Auch mein Leben besteht nicht nur aus Steilpass. Das wäre doch auch ziemlich arn, oder?.

  69. Axel sagt:

    Super geschrieben Nik, damit tritts du vermutlich einigen hier im Ländle gehörig auf den Schlips:)

    hier noch ein paar No Gos, die mir eingefallen sind:

    – eine Deutsche UND Schweizer Fahne auf sein Auto montieren, in der Hoffnung, das Auto wird in ZH nicht verkratzt: Leute, glaubt ihr wirklich, das hält ein paar CH Fussballproleten davon ab, das zu tun? Sind wir doch mal ehrlich: welcher Deutsche ist schon CH-Nati Fan(das sind nicht mal 80% der Schweizer – da alle noch ein anderes Trikot für den Notfall im Schrank haben)? Das ist nur völlig unnötige Höflichkeit, die hier eh keiner honoriert.
    – sich 2 mal während eines Turnierverlaufs in der Lieblingsmannschaft umzuentscheiden, weil das Team, das man “supported” hat, ausgeschieden ist.
    – an Public Viewings lautstark gegen die Deutschen zu fanen, sich aber dann am Bierstand an die hübschen Mädels im DFB Trikot ranmachen wollen. Erfolgsquote: so bei ca. 0.1%, denn so verzweifelt ist niemand, sich mit einem Typen einzulassen, der grundsätzlich “gegen” etwas ist. Ausser das Mädel hat schon 2 Promille intus, dan steigen die Chancen auf ca. 5%.

  70. giuri sagt:

    Wie viele andere Schweizer Fussballfans auch kultiviere ich weiterhin gepflegte Ressentiments gegenüber der Deutschen Mannschaft, einfach damit’s Spass macht, anerkenne aber auch völlig nüchtern den beeindruckenden Wandel des Teams in den letzten 10 Jahren, seit das Team komplett unverdient im WM-Finale stand und sich dort gegen Brasilien in die überfällige Niederlage rumpelte. Daran sehe ich persönlich nichts Falsches.

    Aber bitte lassen Sie doch dieses Unwort “Modefan” mal sein.

    • Stefan Frank sagt:

      …vielleicht finden wir auch bald Spass daran, irgendwelche beliebigen hochtrabenden Schweizer augenscheinlich grundlos auf der Strasse zusammenzuschlagen, welchen sich in Deutschland über die Grenze trauen zum einkaufen…Hätte doch auch seinen Reiz, oder???

  71. Lukas Theiler sagt:

    Hallo Alex
    Keine Angst, es sind immer noch die gleichen zwei Dinge bei denen ich mich mit Knoblauchkränzen behänge, Kruzifixe trage und meinen Colt mit Silberkugeln lade: Spiele der Bayern und der Deutschen 11!! Seit frühester Kindheit sind diese beiden Teams Symbole des BÖSEN schlechthin. Liebend gerne werde ich dir also noch REINGRÄTSCHEN, wenn am 1. Juli Iniesta in der 94. Minute den Ball an die Latte klatscht, Hummel ungestüm Neuer anköpft und dieser unerklärlich spastisch (IN JEDER SUPERZEITLUPE!) das Leder über die Torlinie murxt. In diesem Sinne: Immer hübsch fair bleiben.

  72. Alfred Frei sagt:

    das mit dem Schienbein lässt sich sicher machen. sozusagen als Belohnung für den Blog. schick mir eine PM, damit wir uns verabreden können. werde dir den Tritt höchstpersönlich verabreichen.

  73. Maria sagt:

    :D:D Toller Blog :D:D
    Aber apropos Schweizer Fussball Modefans. Man muss ja fast auf eine andere Mannschaft zurückgreifen, so wie unsere Nati spielt. Es ist ja irgendwie auch normal, dass man bei einem Spiel für ein Team sympathisiert.
    Aber für welche Nation entscheidet man sich?! Spanisch/italienisch kann ich nicht, die Deutschen mag ich immer noch nicht, England hmm nur weil eine gewisse Person mehr Haare hat, Orange steht mir nicht etc. etc. Irgendie ein kleines Dilemma 😀
    Naja hautsache man hat Spass

  74. Tell_aus_D sagt:

    Der erste aber bestimmt nicht der letzte schwyzer Blog, den ich lese. Jedenfalls wenn ich mal wieder grundlegende Anregungen für Fremdenhass, Neid oder Minderwertigkeit brauche. Seid ihr wirklich so viele mit diesem peinlichen, kleinkarierten Denken?
    p.s.: ich danke denen, die offensichtlich trotzdem noch über sich selbst lachen können. Sie schenken mir ein wenig Hoffnung.

    • Roman Schmid sagt:

      Wir sind etwa so viele wie auf dt. Seite, wenn ich im Spiegel Online oder auf Focus mir mal wieder die Kommentare über die Schweiz in den Foren durchlese

    • Mäse sagt:

      Nun ja, scheinst Dich ja aktiv mit Deinem Ruf zu beschäftigen. Wenn Du möchtest, geb ich Dir mal ein paar links wo Du nachlesen kannst, wie Deine Landsleute über Türken, Griechen, Polen etc. herziehen. Da denkst Du wärst in den tiefsten 30er angelangt. Und nein, ist ne ganz normale Autozeitschrift,,,nichts mehr und nichts weniger. Wir können uns danach nochmals über kleinkariert, peinlich, Fremdenhass, Neid oder Minderwertigkeit unterhalten.
      Nimm nicht alles so ernst und schon gar nicht Dich selbst. Hier drin geht’s in Grossen und Ganzen vernünftig zu und her, Deine Aggressivität brauchts nicht.

  75. micha sagt:

    Früher spielten 22 Spieler, und am Ende gewann Deutschland. Nicht immer verdient, aber mit schöner Regelmässigkeit. Schön anzusehen war das Ganze nicht eben, spielte Deutschland doch bis in die 1990er Jahre mit Libero und Manndeckung. Das Ideal war in den 1970er Jahren Holland, und sonst immer Brasilien. Heute ist es komplizierter. Brasilien schwächelte seit 2006 bis vor kurzem, seine Topspieler vergnügten sich lieber im Nachtleben als auf dem Trainingsplatz. Deutschland hat effektiv ein attraktiveres Konzept und auch sehr gute Einzelspieler. Vom rein ästhetischen her kommen die Deutschen, momentan Bayern verstärkt, aber immer noch nicht an die Spanier (Barcelona verstärkt) heran. Und es gibt immer noch tollere Einzelspieler wie Messi oder Ronaldo. Der Rest ist platter Nationalismus, wie er halt überall im Fernsehstudio praktiziert wird. Es ist nicht mehr Deutschland, Deutschland über alles, sondern die kultivierte, distinguierte Form. Der Schweizer Sport-Nationalismus im SF DRS ist auch nicht speziell appetitlich.

  76. Thomas Schöb-Pezzei (halber Italiener) sagt:

    Bravo, Alexander Kühn! Recht hat er. Seit Jahrzehnten sage ich den Deutschen: Herrgott, wenn ich in der Schweiz auch nur halber Deutscher wäre, ich würde mir nach jedem Sieg der DFB-Elf ein fettes Mercedes-Cabrio mieten, Spliffs “Herzlichen Glückwunsch” in den CD-Player einlegen und mit wehender Rot-Schwarz-Güldener-Fahne die Langstrasse auf und ab brausen. Statt mich im Keller zu freuen.

    Und doch: Schön, dass heute alles so viel entspannter ist. Ehrlich gesagt, die Deutschland-Feindlichkeit hierzulande war bis weit in die Achtzigerjahren hinein schlimm. Richtig schlimm.

    Forza Deutschland! – Italien wird euch dann wie gewohnt rausschmeissen.

  77. Giorgio sagt:

    Dieser Blog passt wirklich genau.
    Kann mich noch gut an die Stimmung in meiner Grundschulklasse erinnern. Da wurde ich am Morgen nach dem 1976 Finale von allen Klassenkameraden ausgelacht weil die BRD nach Penaltyschiessen verloren hatte. Da war der Rest der Klasse auf einmal geschlossen Tschechoslowakei Fan. Irgendwann waren dann alle auf einmal wieder Brasilien, Argentinien, Holland, Frankreich, etc Fans. Hauptsache nicht D. Sehe mit Freuden dass sich das nun gewandelt hat. Aber macht es halt doch ein bisschen langweiliger, da fehlt mir aufeinmal der Widerstand…

  78. Daniel Münger sagt:

    Wenn man keine Kritik verträgt, sollte man auf dieses Thema verzichten. Ansonsten entsteht der völlig falsche Eindruck, wir würden allesamt die Deutsche Mannschaft unterstützen. Das dem eben nicht so ist, lässt sich auch durch kräftiges unterdrücken kritischer Stimmen nicht wegleugnen!

  79. Marzipan Belgrad sagt:

    Gratuliere Alex, ich bin auch Fan von Dynamo Tresen

  80. Sing Meiser sagt:

    bravo, bravo, so perfekt geschrieben! genau so ging es mir immer. diese freude über einen deutschen sieg in letzter minute, möglichst unverdient, aber eben doch so verdient, weil deutschland einfach eine echte turnier-mannschaft ist. und daneben all die nörgelnden missgünstigen schweizer deutschland hasser, die alles auf unverdientes spielglück reduzieren wollten. und heute? hordenweise deutschland fans, wie früher nur bei italien oder holland.

  81. Mäsi sagt:

    “…Ihr dürft mir beim Public Viewing gegen das Schienbein treten…”
    Kompromis: Ich trete dir ans Schienbein und freu mich also trotzdem fuer Deutschland – de Fuefer und s’Weggli also. 😉

    Wenn bereits mit Kahn und Matthaeus so gespielt worden waere, haette ich mich auch gefreut. Es liegt nicht an den Charakteren, sondern ganz klar an der Spielkultur.

  82. DAM sagt:

    Zunächst: Wenn die Deutschen uns Schweizern wirklich so überlegen sein sollen, wie sie es selbst immer glauben, dann frage ich mich eben doch, warum sie sich uns Schweizern gegenüber immer rechtfertigen wollen. Die diversen Blogeinträge von Herr Kühn in den letzten Tagen sprechen Bände.

    Zum Thema: Die deutsche Nationalelf hat ihre Identität von Kampf und Krampf bis zum Ende, für die sie früher (zurecht)verhasst war, aufgegeben und versucht nun “schönen” Fussball zu zelebrieren. Blöd nur, dass sie seit diesem Identitäts-Wechsel rein gar nichts mehr gewinnt. Insofern ist mir das “neue Deutschland” doch irgendwie sympathisch…

  83. Holger Fröhlich sagt:

    Hey, nicht verzagen, es geht mir gleich. Muss aber sagen, dass ich “die Deutschen” schon immer mochte, auch heute noch. Wenn man das so pauschal sagen kann. Mit Mainstream hat das nichts zu tun, wer kann schon vorhersagen wohin sich diese Ströme von Jahr zu Jahr bewegen! Zwischen durch tut es gut, wenn da plötzlich etwas Wasser fliesst.

  84. Andrea sagt:

    Lieber Herr Kühn

    Ich kann Ihnen nur beipflichten! Auch ich betrachte diese besorgniserrengenden Veränderungen seit einiger Zeit. Allerdings aus dem anderen Lager…

    Ich kann Sie aber insoweit beruhigen, als alle Ihnen Gleichgesinnten auch in Zukunft auf meine Nicht-Unterstützung und böse Blicke meinerseits bei einem öffentlichen Bejubeln eines Deutschlandtores erwarten dürfen. Ein Kick ans Schienbein inklusive… 🙂

  85. Dieter Kuhn sagt:

    Alexander Kühn erinnert mich ein bisschen an Daffyd Thomas aus Little Britain – the only gay in the village -, einfach dass er unbedingt the only “German” in the village sein will.

  86. Stefan sagt:

    Wann merken die Deutschen endlich,dass Sie so ziemlich überall auf der Welt unerwünscht sind?Arroganz und Besserwisserei wird da von Seiten der Rot/Schwarz/”Goldenen” zum Trotz gerne mit Neid verwechselt!Freue mich schon auf die Kommentare……………

  87. Adrian Schneider sagt:

    Lieber Alexander der Grosse ,
    wunderbarer Beitrag!
    Mit Ihnen würde ich gerne Fussball schauen. Wenn sie den Rumpelfussball à la Berti , Bierhoff und Eilts vermissen , lade ich sie gerne zu mir nach Peking zu einem Stadionbesuch ein!
    Gruss
    AS

  88. marisa schneider sagt:

    DANKE deutschland für herrlichen offensiv-fussball, mach weiter so, lass dich nicht von uns südlichen nachbarn voll-labern!
    ein echte schweizerin

  89. Gilles Goodman sagt:

    Je bessr die Deutschen, je besser auch die Schweizer! Von wegen deutscher B-Elf: Gegen die Griechen spielten acht Spieler, die von den Unseren mit 5:3 zersaust wurden.

  90. Yok sagt:

    Sehr geiler blog. ich wusste aber schon länger dass ich nicht der einzige. aber so mainstream zu sein, ist schon erdammt hart. ich ch-hertha follower seit 1996.

    .

  91. Bee sagt:

    Nun, lieber Herr Kühn, gestern schien mir die höchst verdächtige angebliche Beliebtheit der Deutschen aber nicht so sichtbar zu sein. In unserem grossen Haus war jedenfalls nach dem Sieg der Italiener überall ein Riesenspektakel. Nur in den Wohnungen der Deutschen herrschte Ruhe. Sympathisanten für DE waren absolut keine auszumachen. Warum auch? Ein Team, das so gross auftritt – mit der Klappe! – und nachher so grottenschlecht spielt, so ein Team hat wohl nur wenige Freunde. Wirkliche Freunde sowieso nicht… Machen Sie sich keine Sorgen, hätten Sie mal die DE-Fans genauer angesehen, da waren kaum unabhängige “richtige” Zürcher dabei, allenfalls solche mit deutschen Partnern oder so. Denn ein “strammer Schweizer” saugt es mit der Muttermilch auf, dass Deutschland beim Fussball NIE zu unterstützen ist! 😉
    Ich freue mich nun auf einen unbeschwerten Final, ohne weisse T-Shirts! In diesem Sinne: Viva España!