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Trainer vom Typus Gross sind nicht mehr zeitgemäss

Alexander Kühn am Dienstag den 1. Mai 2012


Die sportliche Ehe zwischen den Berner Young Boys und Christian Gross ist grandios gescheitert. Am Ende waren die Darbietungen auf dem Rasen so dürftig, dass selbst CEO Ilja Kaenzig die Weiterbeschäftigung des bärbeissigen Zürchers nicht mehr länger verantworten wollte. Mit seiner autoritären Art und dem wenig feinsinnigen Fussball, den Spötter als Stratosphären-Pingpong bezeichnen, kam Gross beim Berner Publikum nicht an – und bei den Spielern trotz gegenteiliger Beteuerungen offenbar auch nicht. Was soll ein Fussballer schon über seinen Chef sagen, wenn ihn ein Reporter fragt, ob er sich unter dessen Kommando wohl fühle?

Gross, der nach den Engagements beim FC Basel und dem VfB Stuttgart die dritte Entlassung innerhalb von zweieinhalb Jahren hinnehmen musste, hat enorme Verdienste um den Schweizer Fussball. Er sorgte mit GC und dem FCB in der Champions League für Furore und trug so massgeblich zur Steigerung des Ansehens der hiesigen Kicker bei. Der Glatzkopf war ein grosser Trainer – unbestritten. Das Problem ist aber, dass die Betonung hierbei auf dem Wort «war» liegt. Die Zeit der autoritären Fussball-Lehrer ist abgelaufen. Nur ganz wenige Ausnahmefiguren wie Sir Alex Ferguson von Manchester United oder der begnadete Selbstdarsteller José Mourinho von Real Madrid halten sich noch. Gross aber zählt nicht zu diesen Ausnahmefiguren.

«Ich konnte der Mannschaft nicht die gewünschte Winner-Mentalität einpflanzen», bekannte er nach seiner Entlassung vor der Presse, um anzufügen: «Ich bedaure, dass die Clubführung nach relativ kurzer Zeit das Vertrauen verloren hat.» Mit Verlaub, Herr Gross: Ein Trainer mit einem weniger klangvollen Namen wäre bei diesen Ergebnissen schon viel früher entlassen worden. Und anders als dem ebenfalls geschassten FCZ-Coach Urs Fischer hat man Ihnen im Winter auch nicht die halbe Mannschaft verkauft, sondern einen teuren Mann wie Raul Bobadilla geholt.

Benjamin Huggel, in Basel einst Schützling von Christian Gross, hat an der Meisterfeier des FCB einen klugen Satz gesagt, als er gefragt wurde, ob Heiko Vogel ein autoritärer Trainer sei: «Ein autoritärer Trainer wird keinen Erfolg haben.» Tatsächlich scheint im modernen Fussball der kumpelhafte Typ gefragt zu sein, der charmante, witzige Kommunikationsprofi, der Seelenmasseur und Gute-Laune-Bär. Basels Meistermacher Vogel fällt ebenso in diese Kategorie wie Jürgen Klopp vom Bundesliga-Primus Borussia Dortmund oder Roberto Di Matteo, der den FC Chelsea sensationell in den Final der Champions League führte und selbst das ewige Sorgenkind Fernando Torres wieder zu neuem sportlichem Leben erweckte.

Vogel, Klopp, Di Matteo – sie alle sprechen eine Sprache, die bei den naturgemäss jüngeren Spielern ankommt. Will Gross an alte Erfolge anknüpfen, muss er sich kommunikativ neu erfinden – an Kompetenz mangelt es ihm nicht. Gute Vorbilder gibt es genug. In der Schweiz sticht neben Vogel auch Murat Yakin heraus, der beim FC Luzern mit Kompetenz und Intellekt das Maximum aus der Mannschaft kitzelt, in Deutschland Lucien Favre. Favre, der mit Borussia Mönchengladbach an der Qualifikation zur Champions League teilnehmen darf, ist mit Jahrgang 1957 biologisch zwar nur drei Jahre jünger als Gross, wirkt aber mit seinen funkelnden Augen und dem jungenhaften Charme, als gehöre er einer ganz anderen Generation an. Dass sich Gross nach dem dritten Scheitern in Folge den Traum vom Job als Schweizer Nationaltrainer noch erfüllen kann, darf man nach dem aktuellen Stande der Dinge nebenbei bemerkt bezweifeln.

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81 Kommentare zu “Trainer vom Typus Gross sind nicht mehr zeitgemäss”

  1. Hansjörg Meister sagt:

    Also was füreinen Unsinn den Sie da über Gross schreiben! Gross war, ist und wird auch in Zukunft ein guter Trainer sein!
    Das sind doch immer Zeiterscheinungen. Manchmal sind mehr die älteren Trainer mit mehr Erfolg als die jüngeren! Aber wollen Sie jetzt schon Mancini, Wenger, Heynckes, Hitzfeld, Michel, Dalglish, Fringer etc. ABSCHREIBEN???????????????

    • Schenkel Klopfer sagt:

      Ich teile ihre Meinung ! Vielleicht liegt hier eine Verwechslung vor und als längst überfällig war Andreas Gross gemeint, das ist der von der SP, der von unseren Steuergeldern lebt und uns dafür in Brüssel verarscht.

      • P.Burtscher sagt:

        Mit dem, mit Verlaub, Scheiss, den Sie hier zum Besten geben, würde ich auch anonym bleiben.

    • Der Boss sagt:

      Wenn man heute als Coach Erfolg haben will, stehen vor allem zwei Dinge im Vordergrund: 1. Der Coach muss kreativ sein (Spielanlage, Spielgestaltung). 2. Der Coach muss dafür sorgen, dass die Spieler ihre volle Leistung (Kreativität, Fähigkeiten, Talent) abrufen können. Dies trifft – analog – auch im Geschäftsleben zu. So gesehen, macht weder Gross noch Hitzfeld eine gute Figur. Mit “fertigen” Spielern (zB Bayern-München) zu siegen, ist (relativ) einfach. Siegreiche Spieler zu formen, ist etwas ganz anderes: Dies ist hohe Kunst! Vielleicht denken Sie mal darüber nach, bevor Sie den lieben Herrn Kühn in die Pfanne hauen.

    • Caratt sagt:

      Danke, Herr Meister, dass sie genau die Trainer aufzählen, die – mit Ausnahme von Mancini – tatsächlich zur einer aussterbenden, weil erfolglosen Spezies gehören. Dazu ist auch CG zu zählen. Dass Heynkes ins CL Finale kam, war zum grossen Teil Glück, im Duell mit dem Vertreter der jungen Generation, Klopp, war er chancenlos, trotz einem enorm teuren Kader.

      Und Schenkelklopfer, warum ihr dümmlicher Beitrag hier von der Readktion aufgeschaltet wurde, ist mir schleierhaft….

      • eric sagt:

        sorry, Sie bezeichnen alle ausser Mancini als erfolgslos??

        Mancini hat wahrscheinlich einen der teuersten Kader weltweit, und bis jetzt mit City nur den FA Cup geholt.

        Wenger gibt einen Bruchteil der Summe aus die City jedes Jahr verpulfert. und Dalglish hat bis jetzt nichts erreicht, ausser viel dummes Geschwätz.

    • Jordan sagt:

      Er hat sicher sehr viel Geld bei YB verdienst. YB sollen nur ihm geld geben. Sie mussen für ihr Felher auch bezalhen wie
      andere Club.

  2. rene zumstein sagt:

    der kommentar ist ein gewaltiger irrläufer und diametral falsch. gerade in der heutigen zeit mit werteverfall und sittenmoral aber vor allem auch aufgrund der spätfolgen der 68er kommt man in allen bereichen wieder “back to the roots”. sogar im linken schulverband hat man erkannt, dass mit “laisser faire” den jugendlichen nicht mehr zu kommen ist. autorität feiert auch und nicht nur dort eine gewaltige renaissance…das kann ich als lehrer gerne bestätigen. der text ist also nicht zeitgemäss und wirkt diesbezüglich befremdend!

    • Der Boss sagt:

      Natürlich braucht es eine Führung, da haben Sie recht. Aber, wenn die Kreativität, die persönliche Entfaltung der Spieler darunter leidet, dann gute Nacht. Denken Sie darüber nach. Dies macht doch den Jürgen Klopp von Dortmund so erfolgreich! Ein wenig gehört hier auch der Heiko Vogel, FCB, dazu. Im Übrigen: siehe meinen Kommentar oben…

    • Caratt sagt:

      Herr Zumstein, es geht hier um Profifussball und nicht um Schulklassen…..

    • Tom sagt:

      Dem kann nur zustimmen. Ein Trainer muss eben gerade eine andere Sprache als die Spieler sprechen sonst braucht man ihn nicht. Sonst könnten sich die Spieler selber trainieren.

      • phil sagt:

        Glauben sie echt ein Trainer von Grossclubs leiten banale training selber? da geht es nur noch um Taktik und nochmals taktik. Damit das auch spieler wie Balotelli verstehen, muss ein Trainer dessen Sprache sprechen und auch die Fussballer verstehen.

        • Alex Bötschi sagt:

          Balotelli nix verstehn. Das hat der Mann doch hinreichend unter Beweis gestellt.

    • Mike Felloni sagt:

      “Sittenmoral”: Ein schönes Wort haben Sie da erfunden, Herr “Lehrer”.

    • Seraphim Weibel sagt:

      Sie wissen doch gar nicht von was sie reden Hr. Zumstein. Sie wärmen ein paar dümmliche Klischees auf, die dadurch auch nicht wahrer werden.

      Da sie behaupten Lehrer zu sein, wäre eine differenziertere Äusserung zu erwarten gewesen. Sollten Sie jemals etwas von Führung und Pädagogik gehört haben, so haben sie es mindestens nicht verstanden, leider.

      Führung bedeutet verschiedene Stiele situationsgerecht verwenden zu können.

      Ich persönlich halte Herrn Gross für überschätzt, aber dennoch für schweizer Verhältnisse einen guten Trainer. Fachlich gut, kommunikativ offenbar hölzern und als Sympatieträger ungeeignet. Eigentlich passt er ganz gut nach Zürich 😉

    • Alex Bötschi sagt:

      Richtig Herr Zumstein, das Eine schliesst das Andere allerdings nicht aus. Die Fussballer welche von den Fühl mi Gspürsch mi Lehrern ausgebildet wurde brauchen eben solche Fussballlehrer, ansonsten fühlen sich die Pflänzchen verletzt und gehen ein. Die heutige Generation wird wieder etwas härter angefasst, in Zukunft über die heute angesagten Trainer lächeln und sich fragen wie man mit Samthandschuhen erfolgreich Fussball spielen konnte. Das Pendel schlägt immer nach beiden Richtungen aus, einzig die Frage wo sich das Pendel gerade befindet liefert Anlass zur Diskusion.

    • Stefan Tuor sagt:

      Herr Zumstein, würden wir uns nicht in diesem “neuzeitlichen” Medium namens Internet-Blog austauschen, sondern vielleicht per Stammtisch und alte Papierzeitung, ich würde mich bei Ihrer Ausführung oben anne 1952 oder so ähnlich wähnen. Ihr “Führungsdoktrin” basiert darauf, eben typisch für Lehrer, dass der Schüler oder im Kontext jetzt der Arbeitsnehmer, egal ob Sportler oder Büezer, ein unbedarftes, dümmliches und nichtswissendes Subjekt ist. Ählich wie auf einer Baustelle, wo der Vorarbeiter dem Hilfsarbeiter Anweisungen wie “… du da machen falsch, du machen Schaufel richtig in Hand nehmen, du da müssen so pickeln”. Oder wie in der Schweizer Armee, Doktrin Armee 61, wenn der blöde Korporal brüllt, dass die Schuhe nicht sauber genug geputzt sind. Heute aber befinden wir uns im Jahr 2012. Der Mensch hat Selbstkompetenz, Selbstbestimmungsrecht, hat charakterische Züge wie eine “Ich AG”, weiss was zu tun und zu lassen ist, hat genügend Bildung erfahren und ist auch willig, die Zügeln selber in die zu Hand zu nehmen, wenn es drauf ankommt. Mit Sittenmoral (kicher..) hat das nichts zu tun und Einweg- Autorität führt immer in eine Sackgasse, wenn das Individuem sich dagegen wehrt. Vertrauen, Mitsprache, Kompetenz, und ab und zu einen Tritt in den Arsch lautet die heutige Führungsmaxime, simpel und einfach. Ich übrigen habe 30 Berufserfahrung in Führung und als Arbeitsnehmer und habe vieles Gute aber auch Abartiges erlebt, auch in Schulklassen notabene.

  3. Stuimmt so – Wort für Wort – Alexander Kuhn. Ich bin zwar nicht von “gestern” wie Gross sondern von “vorgestern” (Jg 1041). 1955 bis 1963 spielte ich für rot/blau… Liebe Grüsse (au an Karli!)… vom Bolze!

    • Steffu sagt:

      ich hätte noch gerne ihr rezept für das ewige leben. jahrgang 1041….wow :-))

    • Hans Abächerli sagt:

      Ich bin überzeugt, dass Sie mit Ihrer Erfahrung sehr gut mitreden können, Herr Bolzhauser. Mit Jg 1041 haben Sie ja schon viel erleben dürfen, waren Sie ja auch von Anfang an dabei, als Fussball ‘erfunden’ wurde…. 🙂

  4. Alfred Gagelmann sagt:

    Ach, besser als Hitzfeld ist Gross noch allemal.

  5. Diego Braun sagt:

    Ohne Diziplin geht es nicht. Und unzeitgemäss ist höchstens der Titel dieses Artikels. Lasst Junge durch “coole” Junge ausbilden, die zeitgemäss (?!) sind, und der Erfolg wird ihrer sein, bestimmt. Die Gesellschaft soll doch alle “Alten” abschaffen, dann gehört die Welt nur noch höchstens den bis zu 45-jährigen und dann ist Ruhe im Laden…oder eben nicht! Schon mal von der Bezeichnung “dummdreist” gehört?

    • Hans Abächerli sagt:

      Sie scheinen da etwas nicht richtig verstanden zu haben, Diego Braun? Alexander Kühn schreibt ja nicht, dass ‘alte’ Trainer nicht mehr gefragt sind, sondern vor allem nicht mehr der militärische Drill. Kühn erwähnt ja u.a. auch Favre, den man mit bestem Willen bestimmt nicht mehr als ‘jung’ bezeichnen kann. Gefragt ist wohl ein kooperativer Führungsstil, was CG anscheinend abgeht. Auch scheint CG oft mit Vorurteilen behaftet. Beispiel: Er will grossgewachsene Spieler. So hätte etwa XS unter CG mit seiner Körpergrösse keine Chance gehabt, jemals in die A-Mannschaft des FCB aufgenommen zu werden!
      Und so wäre ein grosses Talent wohl unentdeckt geblieben!
      Sozialkompetenz ist es, was wohl die (langfristig) erfolgreichen Trainer (und auch Wirtschaftsführer) auszeichnet, und diese fehlt wohl bei CG.

  6. Steffu sagt:

    Die gestrige Pressekonferenz von CG war ein weiteres Beispiel dafür, dass die Selbsteinschätzung von CG schon leicht narzistische Züge aufweist. In der Tat ist es wohl so, dass Fussballer halt auch nur Menschen sind und deshalb Vertrauen, Wertschätzung und Motivation zentral für den Erfolg auf dem Feld sind. Das von CG erwähnte “Klartext” reden ist in Ordnung, solange es nicht verletzend und demotivierend ist und den Spieler verunsichert. Für mich wäre nun eine Lösung mit Schällibaum oder Ähnlichem wünschenswert. Nur bitte einen, dem man auch wieder mal gerne zuhört. Petko und Gross habe ich beide nicht verstanden. Den einen sprachlich nicht, den anderen inhaltlich nicht.

  7. bulivo sagt:

    Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen….

    …ausser dass ich Mourinho nicht wirklich für einen autoritären Trainer halte…zumindest nicht im dem Sinne, wie es Sir Alex ist…

  8. Michel Zenger sagt:

    Da gibt es eigentlich nicht mehr viel dazu sagen, 100% Einigkeit!
    Nur dies: Gross wurde bei GC und Basel wegen der vielen Meistertitel zu recht zum Erfolgstrainer erkoren.
    Vielleicht sollte man sich hier aber einfach mal fragen, was für Spielermaterial er zur Verfügung hatte. Konnte er bei Basel nicht immer aus dem Vollen schöpfen, war nicht immer genug Geld (von Frau Öri) vorhanden, um den Ligakonkurrenten die besten Spieler wegzukaufen (und sie zu schwächen) oder für schweizer Verhätlnisse überdurchschnittliche Ausländer einzukaufen? Der Erfolg gab ihm recht, aber mit weniger talentierten Mannschaften ist er IMMER gescheitert und wurde vom Erfolgstrainer zum Verlierer.

  9. Eldebrink sagt:

    Klopp ein anti-authoritärer Gute-Laune-Bär? Alles klar…

  10. F. Häseli sagt:

    Stimme Ihnen voll und ganz bei…wer nicht die Sprache der Jungen spricht – hat kaum noch Chancen im heutigen Fussball…Deshalb meine Frage: Ist der autoritäre Rhetoriker O.Hitzfeld noch der Richtige, um das vorhandene Potenzial unserer talentierten Jung-Fussballer auszuschöpfen?

    • Hans Abächerli sagt:

      Die Antwort kennen Sie wohl, Herr Häseli…? OH wird mit seinem Ego keinen Stich machen bei der Nati. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn die EM-Quali erreicht würde.
      Und wenn, wird es ihnen kaum besser gehen, als in Südafrika….

  11. Werner Rohrbach sagt:

    Herr Gross hat zweifelsohne sehr viel für den schweizer Fussball getan. Nur ist sein Stil in der heutigen Zeit nicht mehr gefragt.Und wenn er meint, er hätte seiner Meinung nach, es schon noch geschafft die Mannschaft auf Erfolg zu bringen, steht er einsam und alleine da. Das glaubt niemand, der die Mannschaft anschaut und sieht, wie sie spielt. Sicher kann man auch Murat Yakin nicht mit Herrn Gross vergleichen, aber gewisse Paralenen bei ihm sind doch vorhanden.

  12. Erwin Maienfisch sagt:

    vor kurzem mehrfach Gewinner und heute nicht mehr Zeitgemäss???? Glaubt da der Schreiber eigentlich selber was er behauptet. Ich bin mir sicher, der Typ ist der erste der bei einem Wiedererfolg von Chrigel von einem modernen Trainertyp schreibt…..

  13. E. Schönbächler sagt:

    Mit diesem Blog bin ich gar nicht einverstanden.

    Dass Christian Gross bei Basel gescheitert sein soll ist wohl ein schlechter Witz. Er hat wesentlich dazubeigetragen dass der FCB momentan die klare Nummer 1 im Land ist und eine 20-jährige Durststrecke am Rheinknie beendet. Am Schluss kamen die in diesem Geschäft normalen Abnützungserscheinungen.

    Wieso wird eigentlich (vorallem von der TA-Media-Presse) Lucien Favre so hochgejubelt? An den Leistungsausweis eines Christian Gross, Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynkes oder Jürgen Klopp kommt er noch lang nicht heran.

    Ob eine Mannschaft einen autoritären Trainer oder einen Kumpel braucht ist von Team zu Team verschieden. YB hat in den letzten 25 Jahren mit beiden Trainertypen nichts Zählbares gewonnen. Aber bei den Bernern ist wohl der Vorstand das Problem.

  14. Oliver Schärli sagt:

    Dem Blog stimme ich weitgehend zu. Gross ist ein Trainer der Vergangenheit. Dass allerdings eine Aufbauarbeit eventuell etwas länger als ein Jahr braucht, sollte in den Führungsriegen der Fussballclubs auch mal bedacht werden.
    Etwas Mühe habe ich mit den Vergleichen: Klopp tritt gegenüber seiner Mannschaft mindestens so autoritär auf wie ein Mourinho – was er übrigens ohne Umschweife bekennt. Zitate zum Beleg finden sich im Netz zur Genüge (z.B.: http://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/borussia-dortmund/article13916947/Von-wegen-Kumpeltyp-Klopp-haelt-seine-Spieler-klein.html)
    Es ist nicht das autoritäre Gehabe von Gross, das nicht mehr zeitgemäss ist, es ist seine Art des Fussballspiels.

  15. Daniel Röthlisberger sagt:

    Schade für Gross das vorzeitige Ende bei YB. Kommentar absolut richtig, Trainer muss heute die Mannschaft verstehen, eben ein bisschen Kumpel sein. im Militär war früher der Feldweibel der scharfe Hund. heute muss er mit der Truppe auf guter Ebene kommunizieren können, wenn Gebell, dann gehts nicht gut. die Mannschaft im Fussball muss 1 sein, der Trainer sozusagen der Kumpel der motiviert. Bei Ottmar Hitzfeld ist ein ähnliches Problem, hohe Fachkompetenz, zu viel Distanz zu den Spielern, für viele Spieler der ehemalige Trainer von FCBayern. nur, die haben im Clubfussball anderes Budget, wenns irgendwo klemmt kauft die Vereinsleitung sofort den passenden Spieler.
    Ja stimmt, Klopp, Favre, Heiko Vogel sind ein bisschen gute-Laune-Bär, das etwas kumpelhafte, ja sogar schon lustige – dies fehlt bei Ch.Gross. Er war ein guter Trainer, schwierig für ihn über seinen Schatten zu springen, man kann nicht einfach Schalter drehen von “seriös auf lustig-kumpelhaft”. Ottmar Hitzfeld hat Nati auch nicht mehr so im Griff, eben die neue Generation wie Xhakiri und Xhaka sind Wirbelwinde, der ernste Ton bewirkt nichtmehr viel. bei neuen jungen Spielern muss man die Spielfreunde und den Schwund ausnützen, nicht zurückbinden wie O.H, nur das machen wo ich sage. Alles hat sich verändert, auch der Fussball, die Jungs, das Umfeld. im Eishockey lebt Arno del Curto vor, Trainer, Motivator, Spass nach dem Spiel, Spielfreude pushen und motivieren. auch mal zusammen ein Bierli kippen. Wir sind alle nur Menschen.

  16. Daniel Röthlisberger sagt:

    Korrektur
    – bei jungen Spielern muss man die Spielfreude und den SCHWUNG ausnützen, sorry für Tippfehler.
    ciao a tutti. Daniel

  17. Manfred Stierli sagt:

    Ohne natürlich genaue Infos zu haben, habe ich einfach das Gefühl, dass Gross nicht auf die Spieler eingegangen ist. Dass heisst, er hat eine genau Vorstellung davon, wie eine Mannschaft zu spielen hat, hatte aber hier in Bern die Spieler dazu nicht. Ein intelligenter Trainer nimmt eben die vorhanden Spieler und deren Eigenschaft und formt daraus eine Mannschaft. Ob das dann mehr oder weniger erfolgreich ist, ist eine andere Frage die dann eben den Unterschied zwischen den Trainern macht.

  18. micha sagt:

    Sorry, hier wird alles mitteinander vermischt. Bei Stuttgart ist Gross entlassen worden, obschon er einen sehr guten Leistungsausweis in der Rückrunde 2009/ 2010 hatte. Ich erinnere mich noch gut daran, wie er da in den Himmel gelobt wurde (Ist noch keine zwei Jahre her). Nach der WM 2010 waren viele Stammspieler verletzt, ausgebrannt oder verliessen den Klub (Khedira), und der Sportchef wechselte überraschenderweise. Der neue hatte offenbar nicht viel Vertrauen zu Gross. Eine ähnliche Situation, wie sie Favre ein Jahr zuvor bei Hertha erlebt hatte, den Sie hier in eine andere Kategorie katapultieren. Bei Basel hatte man sich trotz grosser Erfolge auseinander gelebt, nach fast 10 Jahren grosser Erfolge wirklich kein Negativ-Punkt.

    Bei YB hingegen hat Gross vieles falsch gemacht, was bei seinen vorherigen Tätigkeiten nicht der Fall war. Es begann mit der grosspurigen Kommunikation der Ambitionen, die ihn von allem Anfang an in einen gewissen Gegensatz zu allen etablierten Spielern setzte. Dann sortierte er nach kurzer Zeit erfolgreiche vor allem lokale Stammspieler aus, und ersetzte sie durch Söldner, die eben nicht oder nicht sofort einschlugen. Lieber so machen wie Favre bei Gladbach oder zwei Jahre zuvor Magath bei Schalke. Zuerst eine intakte, aber verunsicherte Mannschaft übernehmen, aus ihr durch Korrekturen etwas Besseres machen, und dann, wenn überhaupt nötig, zum Umbruch schreiten. (Magath hat das in der zweiten Saison genauso falsch gemacht wie Gross bei YB). Für mich unbegreiflich, wie einem gestandenen Profi wie Gross dies unterlaufen konnte. Schliesslich war Gross zu keiner Zeit fähig, der Mannschaft ein verbessertes taktisches Konzept, eine Handschrift zu verpassen, wie dies zuvor Petkovic getan hatte. Natürlich ging es darum, die Defensive zu stabiliisieren, aber nach vorne ist vieles oder fast alles verloren gegangen.

    Gross ist nicht ein Auslaufmodell, wie Sie es suggerieren. Aber er muss sich bei einer nächsten Tätigkeit gut überlegen, wie er inskünftig Kommunikation, taktisches Konzept, Spielerauswahl vornimmt. Spieler sind ein wertvoller Rohstoff, und nicht eine beliebig austauschbare Ware.

    • Felix Lisser sagt:

      Mehrheitlich einverstanden, ausser in 2 Punkten:
      – Favre fiel bei Hertha Intrigen und Chaos zum Opfer
      – Gross hatte seit Jahren nie mehr Erfolg, wenn er nicht mindestens über 30% mehr Lohnbudget als der Rest der Liga verfügte, s. GC, s. Basel. Er kann Erfolg verwalten, nicht mehr, nicht weniger.

  19. Franz Mueller sagt:

    Ja, da haben die Medien recht: Fussballlehrer wie Chrigel Gross haben ausgedient. Deren Taktik ist Schnee von gestern. Es ist heute leicht, nur dem Chrigel Gross Steine hinterher zu werfen, diejenigen die ihn “ums verrecke” nach Bern holen wollten, tragen ebenso grosse Mitschuld. Kommt noch dazu, dass Chrigel Gross immer irgendwie ausgebrannt und leer wirkte, keine neuen Spielideen entwickeln konnte. Der Mann sollte in Rente gehen und für den Rest seines Lebens etwas anderes schaffen, Geld hat er ja mehr als genug verdient. Gute Spieler wanderten ab, wie die Schneuwy-Brothers und Affolter. Ben Kalifa konnte Gross nicht weiterbringen, motvieren sowieso nicht.Nach Niederlagen bloss die Spieler zusammenstauchen, entpuppte sich als Rohrkrepier. Wie weiter mit YB? Das müssen die beiden Gross-Investoren Rihs diesmal klüger einfädeln, sonst geht wieder alles in die Hosen. Arbeitslose Trainer gibt es genug, ob einer das Format hat, aus YB wieder eine Spitzenmannschaft zu formen? Wir werden sehen. Viel Glück, YB- und den Herren im Vorstand weisere Entscheide als auch schon. Wir YB-Fans leiden masslos, die Entäuschung ist riesig. Gut, dass als Trostpflästerli uns der SCB erhalten bleibt.

  20. Pedro sagt:

    Ich bin nicht ganz sicher ob autoritaere (oder wie man das auch immer nennen will) Coaches nicht mehr zeitgemaess sind, es scheint als seien sie zumindest in der Schweiz nicht erfolgreich wenn eine Mannschaft um den Meistertitel mitspielen soll.
    Ev. ist es im Ausland fuer einen solchen Coach einfacher, dort sind sich die Spieler eher an einen haerteren Konkurrenzkampf gewoehnt und “ertragen” solche fordernden Coaches besser.
    Eines ist fuer mich aber klar; ein Favre ist genauso ein “harter Hund” wie ein Gross. Und ebenso stur. Wenn ich daran denke wie gnadenlos Lulu die Spieler aussortiert welche nicht in das Spielsystem passen, dann ist der Unterschied nicht so riesig. Irgendwie habe ich das Gefuehl es kommt auf den Typen darauf an, von den Einen ertragen die Spieler mehr vom Anderen weniger.
    Bin 2 Trainings von Gross bei Basel schauen gegangen und habe einige von Challandes, sowie Fischer beim FCZ beobachtet.
    Die Trainer sind auf dem Platz eigentlich relativ ruhig und beobachten eher, als dass sie lautstark Anweisungen geben.
    Ich nehme an es kommt auch darauf an ob die Spieler in den ersten Tagen mit dem jeweiligen Trainer ein Erfolgerlebnis haben oder eben nicht und das beeinflusst alles weitere.

  21. Willy Schwarz sagt:

    Es wird immer vergessen dass er auch vor dem Engagment bei Basel von Tottenham entlassen wurde. Er wurde da nicht ernst genommen mit seinem Englisch und den Methoden. Spöttisch nannten sie ihn “Swiss Army Chief” Da hat ihm mehr als alles andere zugesetzt. Mourinho können sie nicht in den autoritären Topf stecken. Mit ihm haben die Spieler sehr viel Spass am täglichen Training. Den arroganten mimt er nur während Spielen und gegenüber der Presse.

  22. altorfer sagt:

    Fussballer scheinen andere Typen als Eishockey-Spieler zu sein! Bob Hartley ist nun definitiv ein autoritärer Trainer, seine Spieler haben in der Qualifikation zeitweise grauenhafte Partien abgeliefert, am Schluss sind sie aber gegen die besten Teams der Qualifikation Meister geworden. Hätte Hartley nicht eine unantastbare Stellung als Trainer wegen seiner grossem NHL-Vergangenheit gehabt, wäre er ganz sicher im Verlauf der Qualifikation entlassen worden. Womit auch für das Eishockey der Beweis “erbracht” worden wäre, dass autoritäre Trainer nicht mehr zeitgemäss seien…….

  23. Mike Kaufmann sagt:

    Sehr guter komentar uf auf den Punkt gebracht.Bitte aber nicht vergessen,das auch ein Marco Schällibaum so ein Typ wie Klopp oder Favre ist !!

    • joachim kahn sagt:

      Was mich bei Schällibaum stört ist, dass er sich bei jedem Club anbiedert. Unglaublich. Klar, wenn man arbeitslos ist dann sucht man überall einen JOB. Aber bei ihm ist dies schon augenfällig. Und warum musste dieser in der Vergangenheit jeweils gehen? Ich bin mir nicht so sicher ob er der Richtige ist wobei die Frage dazu ich auch nicht beantworten möchte.

  24. Fernand Longins sagt:

    Aber Herr Kühn, eine solche Häufung von jüngeren Trainern reicht doch noch nicht aus, um daraus ein Gesetz zu machen! Der Hype hat auch eklatante Flops produziert (Ferrara bei Juve, AVB bei Chelsea, Leonardo bei Milan und Inter etc). Zudem sind auch längst nicht alle jungen Trainer “kumpelhafte” Typen, und die Liste der alten “autoritären” ist auch unter den erfolgreichen Mannschaften nach wie vor lang. Ich würde eher eine ganz andere These wagen, um den heutigen Wandel im Trainerjob zu beschreiben: Nicht das Alter macht es aus, sondern die psychologischen und medialen Fähigkeiten eines Trainers. In diesen Bereichen sind die Anforderungen in den letzten zehn Jahren nochmals enorm gestiegen. Ein Trainer muss sich gegenüber den Spielrn und in der Öffentlichkeit die Aura des Exzeptionellen aneignen, diese Mischung aus Unnahbarkeit und empathischer Nähe, die auch gute Ärzte, Priester und Medizinmänner auszeichnet, damit er eine Mannschaft und einen Trainerstab, die selbst vornehmlich aus Selbstdarstellern bestehen, führen kann und damit ihm der verhätschelte Teenager, der soeben mit einem Millionenvertrag ausgestattet wurde überhaupt erst zuhört. Und dass dies nicht jedermanns Sache ist, scheint klar.

  25. Nino sagt:

    Fussball spielt sich im Kopf ab. Ein Trainer kann noch so viel trainieren, wenn es im Kopf der Spieler nicht stimmt wird er keinen Erfolg haben. Der moderne Trainer ist nicht ein Diktator, sondern Steuermann, Taktgeber und begleitender Coach mit Sachverstand und Sozialkompetenz sowie einem Konzept und klaren Ziel. Zudem ist er geduldig, steht hinter seinen Spielern in guten und schlechten Zeiten sowie gibt diesen Vertrauen und Verantwortung. Der moderne Trainer nennt von Beginn weg die Spielregeln und zu erwartende Konsequenzen; d.h. die Spieler bewegen sich selbständig in einem bekannten Rahmen und nicht in einem engen Korsett. Auf diese Weise erhält der Trainer seine natürliche Autorität, die Zeiten der diktatorischen Generale ist vorbei. Dieser moderne Führungsstil ist auch im normalen Erwerbsleben die Zukunft. Gross ist intelligent, er wird sich Gedanken machen und falls nötig seinen Führungsstil verfeinern.

  26. Martin Miller sagt:

    Das ist so eine Sache mit dem autoritären Trainer. Der Kumpel ist auch nicht die ideale Lösung. Das Problem besteht heute für den Trainer darin, dass er sich als Autorität Respekt verschaffen muss und gleichzeitig eine emotionale Wärme in den Beziehungen zu den Spielern herstellen muss. Der Trainer führt nicht mehr aus dem Bauch heraus, sondern er muss sich wissenschaftlich sehr gut weiterbilden. Wie man mit Druck, mit negativen Erfahrungen(Niederlagen), öffentlicher Kritik, die verletzt und kränkt, mit Lob und Tadel, mit Ruhm, mit all diesen Dingen umgeht, das ist die Aufgabe des Trainers, dem Spieler beizubringen, wie er sich trotz all dieser Ablenkung auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Mentale Stärke ist heute emotionale Kompetenz. Der Trainer muss heute in der Lage sein, negative, emotionale Stimmungen in konstruktive. produktive Energie umzusetzen. Er muss die Spieler motivieren, sich von den Zielen nicht ablenken zu lassen. Dazu gibt ihm der Fussball mit all seinen verschiedenen Möglichkeiten genug Chancen, diese zu nutzen. Christian Gross glaubt immer noch, mit einem enormen, sturen Leistungsdruck auf die Spieler sei es getan. Die Zeiten, als man mit einem Matterhorn Spieler motivieren konnte, sind endgültig vorbei. Alles ist heute komplizierter, Abe auch spannend geworden.

  27. Martin Kellerhals sagt:

    Neee, die Schlussfolgerung mit Kumpel und so trifft nicht vollumfänglich zu. Gerade der Jürgen Klopp nimmt sich seine Typen aber ganz heftig zur Brust und stösst ihnen Bescheid! Aber beim Spiel, da ist er der zwölfte Mann, ohne Wenn und Aber! Da zählt nur noch pure Leidenschaft! Wenns nicht läuft, dann muss es halt erzwungen werden, Punkt! DAS ist der Unterschied zu CG, der an der Linie null Ausstrahlung hatte, auch noch den grössten Seich seiner Truppe emotionslos zur Kenntnis genommen hat! Anderes Beispiel: der CC in Sion, der geht aber ganz schön ab, wenns nicht läuft! Und die Resultate geben ihm recht: ohne Abzüge wäre er ganz nah an Basel dran! Nix kuschelkuschel und Kumpel: klare Ansagen und dann volles Rohr!

  28. Viktor Hägler sagt:

    Ich sehe es eher so das Christian Gross als Trainer ausgebrannt ist. Erhat seine Überzeugungskraft verloren, was auch in seinen Interviews im Vergleich zu früher erkennbar war. Das innere Feuer war nicht mehr vorhanden, viele seiner Antworten wirkten mechanisch. Ein Trainer kann noch so gut sein, aber wenn ihm die Überzeugungskraft fehlt, überträgt sich das auf die Mannschaft.

    Hinzu kommt das der Fussball von Christian Gross nicht mehr zeitgemäss ist. Die Zuschauer wollen unterhalten werden und attraktiven Fussball sehen und kein Geknorze, wie das in dieser Saison mehrheitlich der Fall war. Christian Gross wurde zuletzt 3x entlassen, ich hoffe für ihn das er diese Zeichen richtig deutet und lernt loszulassen. Er hat im CH-Fussball alles gewonnen was es zu gewinnen gibt, nun kann er nur noch verlieren….

  29. Meister sagt:

    Es ist doch wie in der “normalen” Arbeitswelt. Auch dort sind doch viele Führungsmethoden schon lange überholt und doch werden immer wieder die gleichen “Manager-“Typen, man kennt sich ja aus den verschiedenen Verbindungen (wie zum Bsp. Lions Club oder wie sie alle heissen), geholt und erhalten eine fürstliche Entlöhnung. Bis einige gute Mitarbeiter die Inkompetenz dieser “Manager-“Typen erkennen und die Unternehmung verlassen. Erst dann erkennen und setzen die höheren Führungsetagen oder -gremien endlich auch den Verstand ein und entscheiden sich getrennte Wege zu gehen. Aber dies hat in der Zwischenheit der Unternehmung Personal-Know-How und viel Geld gekostet.

    • Nino sagt:

      In der ‘normalen Arbeitswelt’ zählt nur die Quantität (Gewinn) nicht die Qualität (Leistung der Mitarbeiter, gute Organisation, Nachhaltigkeit, Führungsmethode). Es muss einfach mit der billigsten Methode kurzfistig immer ein Gewinn ausgewiesen werden, egal wie der Zustande kommt, so dass die Geschäftleitung ihren hohen Lohn gesichert weiss. Da die Geschäftsleitung ein kurzfristiges Verfalldatum hat, wird nach dem Prinzip ‘nach mir die Sintflut’ gearbeitet und so ein Betrieb in den Boden gefahren. Im Fussball ist das anders, der ist der Öffentlichkeit und den Medien ausgesetzt, die Qualität ist auf dem Spielfeld sofort ersichtlich, stimmt diese nicht, wird einfach der Trainer entlassen. In einem guten Verein wird vor Entlassung des Trainers die Führungsmethode und die realistischen Möglichkeiten mit dem vorhandenen Material (Spielern) analysiert, erst wenn der Trainer der wirkliche Grund ist, dann wird dieser entlassen.

  30. Martin sagt:

    So ein Quatsch hab ich schon lange nicht mehr gelesen. Es gibt keinen Trainertypus der “modern” ist, es gibt nur Erfolg und Misserfolg. Wollen Sie, Herr Kühn, etwa behaupten, dass Mourinho kein “zeitgemässer” Trainer sei? Was ist überhaupt “zeitgemäss”?

  31. Marius sagt:

    Ich finde auch nicht dass der Erfolg am Typus liegt, der Zeitgemäss sein muss. Ich habe mal eine Doku über den FC Thun gesehen als Murat Yakin vor dem Spiel zur Mannschaft sprach. Er kopierte dabei 1:1 Christian Gross. Kurze, knappe Sätze, sogar die Tonlage war identisch. Und hat Erfolg damit.

    Die Schwierigkeit eines Trainers liegt doch darin seine Vorstellungen der Mannschaft zu übertragen und diese auf dem Spielfeld umzusetzen. Wer eine klare Sprache sprechen kann und die Spieler damit erreicht der hat auch die besten Chancen dabei.
    Ciro Ferrara war vor 2 Jahren Trainer von Juventus Turin, er war bei Spielern und Fans sehr beliebt. Vom “Typus” wie Klopp bei Dortmund. Aber der sportliche Erfolg blieb aus. Bei der Frage nach den Gründen für den Flop sagte ein Spieler, wir wussten nicht was der Trainer von uns wollte. Evt. hätte er das mit der “Gross-Variante” ja erreicht.

    • Auguste sagt:

      hmm…, gut beobachtet marius. murat yakin wirkt im öffentlichen auftritt tatsächlich wie die längerhaarige, turko-baslerische kopie des höngger.

  32. Pascal sagt:

    Ich bin nicht sicher, ob dieser Blog wirklich den Kern der Sache trifft. ich glaube nicht, dass Christian Gross wegen seiner autoritären Art gescheitert ist, dafür gibt es zu viele Gegenbeispiele, als dass man einfach generell zum Fazit kommen könnte, autoritäre Trainer kommen in der heutigen Zeit im Fussball nicht mehr an. Der autoritäre Stil hat vielmehr Einfluss auf die Wahrnehmung von aussen. Wer autoritär, unnahbar wirkt, der kommt beim Publikum, bei der Medienlandschaft weniger an. Aber ein autoritärer Stil muss nicht zwingend heissen, dass dieser auch bei einer Mannschaft nicht ankommt. ich bin sogar der Meinung, es braucht heute nach wie vor sehr viel Autorität, nur bringen viele jüngere Trainer noch eine Prise Kumpelhaftigkeit mit hinein, was sicherlich von aussen betrachtet sehr erfrischend wirkt. Christian Gross ist meiner Meinung nach nicht an seinem autoritären Stil gescheitert, sondern an seinem Spielsystem, das er spielen lässt. Dieses Spielsystem des langen Balles in die Spitze ist schlicht in die Jahre gekommen und ist heute auf dem Fussballplatz wenig erfolgsversprechend und schon gar nicht attraktiv. Ein Petkovic hat hier beispielsweise seine Mannschaft sehr offensiv eingestellt, eine Spielweise, die ebenfalls nicht immer sehr erfolgsversprechend war, aber dafür als attraktiv wahrgenommen. Nach dem Motto: in Schönheit sterben. Auch deshalb hatte Petkovic jahrelangen Kredit genossen, weil seine Spielweise beim Publikum ankam. Im Spielsystem sehe ich die Grundursache für das Scheitern von Christian Gross, er muss sein Spielsystem neu definieren, damit es moderner wirkt.

    • Geni Meier sagt:

      Die Autorität des Trainers ist auch heute noch unabdingbar. Aber eine natürliche Autorität mit Ausstrahlung und nicht die eines Polizisten. Gross hat die Polizisten-Autorität geerbt und die ist heutzutage definitiv “out”.

  33. Stephen Bywater sagt:

    Ich finde von den genannten kann man Yakin am besten mit Gross vergleichen. Eher ein wenig distanziert gegenüber Medien wie auch Spieler, nicht besonders Attraktive aber erfolgsorientierte Spielweise. Allerdings hat Yakin bisher noch keine Mannschaft über längere Zeit betreut.

  34. Brigitte sagt:

    Christian Gross: “Schuster bleib bei Deinem Leisten!!

  35. Auguste sagt:

    hmm…, ob es jetzt allein am “typus” von christian gross lag, lasse ich mal dahingestellt, auch wenn ich dazu neige zu glauben, dass der wurm dem fisch schmecken muss. herr gross schmeckte dem team offensichtlich nicht besonders.

    interessanter ist vielmehr, dass sich christian gross in bester gesellschaft gescheiterter trainer befindet, die man eigentlich vor der laufenden saison dafür anstellte, dass sie eine neue aera einleiten sollten:

    andreas villas-boas sollte die überalterte chelsea-truppe neu formieren und die voraussetzungen für weitere erfolge und titel schaffen. die alten schlachtrösser und tragenden säulen von der stamfort bridge wurden auf die bank gesetzt und chelsea fiel aus den spitzenrängen. die gefahr bestand, ohne titel und cl-quali die saison beeenden zu müssen. das experiment “avb” wurde im letzten moment abgebrochen. nachfolger und chelsea-urgestein di matteo spannte die alten schlachtrösser wieder vor, und der karren lief bis ins cl- und fa-cup finale. konzept oder silver ware? – was für eine frage.

    “vizekusen” sah im neuen trainer robin dutt den mann für die nächste epoche, in der der “vize”-fluch endlich begraben werden sollte. vollmundig trat dutt sein amt an, wurde beim zweitligisten in dresdnen schon zu saisonbeginn dramatisch aus dem pokal geworfen und fand hernach nie mehr in die spur zurück. am ende setzte es noch eine 7 : 1 klatsche gegen barca und “vizekusen” hätte alles für einen zweiten platz gegeben. sie gaben das konzept und den trainer auf. dutt musste gehen, um nicht noch das minimalziel europa league zu gefährden. geld oder trainer? – was für eine frage.

    nun gesellt sich also auch yb in den illustren kreis der clubs, die die zu ende gehende saison mit grossen, langfristigen zielen angehen wollten und denen die kurzfristige liga- und europäische realität nach etwa drei vierteln der saison ein rüdes aufwachen aus ihren träumereien bescherte. phase 3 oder nacktes überleben? was für eine frage.

    wahrscheinlich hängen im fussball “grosse” konzepte weniger vom typus des trainers ab, als vom zeitraum in dem sich messbarer erfolg einstellt. wie wusste schon gorbatschow: wer zu spät kommt, den bestraft das leben – völlig unabhängig vom typus.

  36. Geni Meier sagt:

    Christian Gross hat grosse Verdienste. Aber bereits in Basel hat er irgendwie den Faden verloren und wirkte ausgebrannt. Die Leitung des FCB hat das erkannt. Die Führungscrew von YB hat auf einen “grossen” Namen gesetzt und in Unkenntnis der Fussballszene aus dem vermeintlich Vollen geschöpft. Wenn man die Unbeholfenheit im Ausdruck und die “verklemmte” Art von Gross bei Pressekonferenzen mitverfolgt bleibt nur ein mitleidiges Kopfschütteln. Er hat nun Zeit und auch Geld genug um zu versuchen, aus dieser Krise herauszukommen. Ob er als Fussballtrainer noch eine Chance hat ist allerdings sehr fraglich. Viele Clubs haben eine professionelle Führung, starke Trainer und erfolgreiche Spieler, aber kein Geld. YB hat lediglich Geld aber sonst nichts von alledem. An Gross allein liegt der Grund der Misere nicht.

  37. Hans Herbst sagt:

    Ist das so, dass Gross wirklich an seinem autoritären Stil scheitert? Sicher, er hält eine gewisse Distanz zu seinen Spielern, aber er behandelt sie mit Respekt. Im Gegensatz zu vielen anderen ist er in der Lage, sein Training mehrsprachig abzuhalten, auch das ist Ausdruck des Respekts.
    Gross scheint mir viel mehr ein Opfer seiner eigenen Einstellung zum Geschäft. Er ist ein Fussballfanatiker, der sich Tag und Nacht mit Fussball beschäftigt. Und eben das projeziert er auch auf seine Spieler und er verhält sich auch so. Der ein oder andere ist da einfach überfordert, sieht sich nicht auf der gleichen Schiene und hat das Gefühl, gegenüber Gross immer auf der Verliererstrasse zu sein.
    Gross muss lernen, dass es unterschiedliche Menschen gibt, auch unter Fussballern. Der eine braucht den absoluten Biss und Druck, um seine Höchstleistung abzurufen, andere sind durch Druck und Biss eher blockiert. Da fehlt einfach das Feingefühl, dass man nicht aus Büchern lernen kann. Etwas mehr Gelassenheit täte Gross gut. Nicht Kumpelhaftigkeit, die ihm ohnehin niemand abnimmt, aber mehr Toleranz gegenüber unterschiedlichen Charakteren. Und vor allem sollte er seine Selbstdisziplin und sein persönliche Motivation nicht zum Massstab aller Dinge machen. Trotz des vielen Geldes müssen Fussballer immer auch noch Freude am Spiel haben.

  38. joachim kahn sagt:

    Welcher Stil ist vielleicht gar nicht so wichtig. Wichtig aber ist, dass man die Spieler im Boot hat. Und wenn dies nicht der Fall ist, diese überfordert, unterfordert, demotiviert, lustlos, Angst etc. haben dann kommt es, dass die Leistung nicht mehr stimmt. Und dies ist nun einmal fakt, dass in dieser Saison die Leistung von YB – mit Ausnahme von 2-3 Spielen, nicht gestimmt hat, der Rückstand auf Basel enorm ist, der 2. Platz eventuell sogar der 3. Platz vergeigt wird und keine Besserung in Sicht ist. Somit egal ob der Trainer Gross, Meier, Huber heisst , ist die Freistellung doch richtig. Was ich aber ganz komisch finde ist, dass YB noch keinen Nachfolger hat. Der Misserfolg hat sich ja nicht erst die letzten 48 Stunden abgespielt sondern schon seit Wochen. Also müsste man doch einen Plan B in der Schublade haben.

  39. Thomas Läubli sagt:

    Seltsame Argumentation! Bei jungen Männern sprechen Erziehungsexperten wieder davon, dass jene zu wenig autoritäre Vorbilder haben, und gewisse Kreise beklagen sogar eine Feminisierung der Schule. Hier wird nun gefordert, man solle die Sprache der jungen Spieler sprechen. Aber es ist wie in der Kunst und Musik: ohne Disziplin bringt man es nicht an die Spitze. Wenn das nicht mehr zeitgemäss sein soll, dann ist es eben zeitgemäss, dass man es in unserem Kulturkreis in Sport und Kultur zunehmends eher mit Blödelei zu tun hat als mit Ernsthaftigkeit.

    • Rolf Weber sagt:

      Danke Hr. Läubli, sie haben das PERFEKT FORMULIERT! An Alle kann ich nur das Buch “lob der Disziplin” v. Bernahrd Bueb empfehlen. Wir müssen wieder Top-Athleten, Lebenstauglichen Jungs ausbilden und keine Mimosen und dazu gehören Trainer mit Erfahrung, Wissen, die den Weg zeigen und keine Yuppies die nur für sich schauen und “selten” die Jungs korrigieren und sich noch für “modern” halten. In Spanien die besten Trainer sind alle über fünfzig und bei uns werden sie immer Jünger. Ab umd frage ich mir: Was bilden wir in der Schweiz aus, Spieler oder Trainer?

  40. Beni sagt:

    Diese Behauptung stimmt nicht. Schauen wir Bob Hartley an – der genau gleiche Typ wie Christian Gross und er hat Erfolg. So unterschiedlich können Icehockey- und Fussballspieler nicht sein. Die YB Spitze hat einfach nicht genug Geduld gehabt – wie so oft im Fussball. Schade – es tut mir vor allem leid um Christian Gross – nicht um das YB Management – denn die müssen ihre Erwartungen nun wieder 2 Schritte zurückfahren!

  41. Paul Summermatter sagt:

    Kühn hat ja nun wirklich NULL Ahnung. Da wo er herkommt gibt es nur Trainer der Marke Gross und schlechter. YB wusste genau worauf die sich einliessen. Wer aber, seine zwei besten Torjäger verkauft kann nie gegen Basel bestehen. Doumbia und Majuka hatten ungefähr 80 Tore erzielt in 3 Saison. Rechne.
    Alleine Torwart Wölfli und Alain Net haben alleine 15 Punkte verloren in dieser Saison. Der einzige Fehler von Gross war, nicht beide auf die Tribune verbannt zu haben.
    Kaenzig hat ja wohl noch nirgends einen guten Trainer verpflichtet.

    Ohne Ihn läuft es auf einmal in Hannover. Favre wäre ein guter Trainer gewesen, Roberto Di Matteo auch – aber Bundesliga fixiert wie Kaenzig nun mal ist – gibt es keinen Franzosen, Engländer, Spanier, Italiener, geschweige denn Rumänen oder Russen als Trainer selbst wenn die um Quantitäten mehr Erfolg haben als alle Schweizer Trainer zusammen. Warum holte Kaenzig nicht Timm Klose und gelegentlich wäre mit Benjamin Sigrist auch ein anständiger Torhüter zu verpflichten. (Ein wirklicher Toptrainer ist Mircea Lucescu von Donetzk, der wäre selbst als Nationaltrainer besser als Hitzfeld.

    Zu Petkovic nur soviel. Er hat jedes Finalspiel verloren mit seiner 3er Verteidigung. Das geht mit AC Milan oder Barca Verteidiger aber keinesfalls mit YB Fussballer.

  42. Coach sagt:

    Lustig einige Beiträge und den Text von Herr Kühn finde ich gut geschrieben. Der Titel mag etwas “überspitzt” sein, dass ist aber Ansichtsache. Als gelernter Coach (nicht im Sportwesen) eher in Führungsstrategie kann ich aus meiner Erfahrung nur eines sagen. Coaching hat nichts mit Alter, Jahrgänge, Generationen oder sonst was zu tun. Situatives Begleiten, Führen oder eben Coachen ist der Schlüssel. Herr Gross ist ein excellenter Coach, dass hat er zu genügend bewiesen. Schon die Tatsache, dass er nicht an die Öffentlichkeit betreffend inneren Querelen, sprich problematischer Gruppendynamik gegangen ist zeigt seine Grösse. Und da sind wir bei meiner These. Bei YB ist die Gruppendynamik nirgends. Herr Gross hat es in einem Satz kurz aber gut beschrieben. Die eigentlichen Führer (die sogenannten Alphas) waren nicht in der Lage das Team auf dem Platz zu führen. Das könnte oder ist meiner Meinung nach der einzige Makel den man Herr Gross ankreiden kann/muss, dass er genau diese Alphas unterschätzt bzw. nicht erkannt hat. Zuguterletzt wurde Herr Gross von seinen Führern, Bossen, Verwatungsräte etc. im Regen stehen gelassen. Und das ist bei YB nicht erst seit gestern so. Der Fisch fängt immer beim Kopf an zu stinken!

  43. Roman Schad sagt:

    Meine Güte. Was hier für Etiketten umgehängt werden für Trainer, die ihr Fussballexperten nur an Pressekonferenzen oder Hechelinterviews (die unmittelbar nach dem Spiel) wahrnehmt ! Kein Trainer, weder der Juniorentrainer noch ein Christian Gross, kommt unter anderem ohne Sozialkompetenz, Spielergespräche, einfühlsames Handeln aus. YB als lange erfolgloser Klub ist ein schwieriges Umfeld, das nach einer Aufbauarbeit von zwei bis drei Jahren vielleicht ganz an die Spitze kommen kann. Langfristig handelnde Personen wie Hasler, Känzig sind vorhanden, sind es auch die VRs und Sponsoren ?

  44. Hanspeter Jenni sagt:

    Ich bin ein Fussballfan seit über 50 Jahren. Was ich gelernt und beobachtet habe, ist, dass eine wirklich sehr gute Mannschaft immer gewinnen wird – und zwar mit oder ohne einem guten Trainer. Selbst Christian Gross – oder gar Ciriaco Sforza oder sonst irgend ein Trainer – wären beispielsweise dieses Jahr mit dem FC Basel Schweizer Meister geworden. Die Qualität der Mannschaft des FCB ist dieses Jarh einfach so, dass man als Trainer praktisch nichts falsch machen konnte. Ich glaube, dass Heiko Vogel, aufgrund seiner verschiedenen Bemerkungen in den letzten Monaten, dies auch so sieht. Das Ganze ist relativ einfach: Der Trainer erhält immer zu viel Lob, wenn seine Mannschaft gewinnt – und er wird immer verdammt, wenn seine Mannschaft verliert.

    • Der Boss sagt:

      Nein, es braucht den Trainer. Genau so, wie ein Orchester einen Dirigenten braucht. Aber, ein Trainer, der nicht zur Mannschaft passt, kann diese schnell kaputt machen. Es ist absolut denkbar, dass ein anderer als Heiko Vogel mit dem aktuellen FCB nicht die gleichen Erfolge erzielt hätte. Ich denke, dass Torsten Fink es möglicherweise nicht so weit gebracht hätte. Die Art des Trainers ist sehr wichtig und hat entscheidenden Einfluss. So wie ein guter Chef im beruflichen Umfeld.

  45. Karl sagt:

    “Trainer vom Typus Gross sind nicht mehr zeitgemäss” – wer das glaubt ist naiv.
    Klopp – keine autorität? Heyncckes – keine autorität…. Naja dann hat man Fussball keine Ahnung.

    • Nino sagt:

      Klopp und Heynckes sind unterschiedliche Trainergenerationen, also nur bedingt vergleichbar. Auch die Teams Borussia Dortmund und Bayern München sind nicht vergleichbar, total unterschiedliche Spielertypen und Charaktere. Beide Teams müssen so geführt werden, dass es in den Köpfen der Spieler stimmt, diese Vertrauen und Verantwortung erhalten und der Erfolg absehbar ist, für das der Trainer mit seiner eigenen Autorität (seinem Charakter) verantwortlich ist. Trainer Van Gaal war ein Diktator, er war sehr autoritär, er ist gescheitert, vor allem an seinem veralteten Führungsstil und seinem sturen Charakter. Eine zeitgemässe Autorität besitzt Fach- und Sozialkompetent, ist flexibler Steuermann (nicht Diktator) mit klarem Konzept, ist Mitglied des Team’s, er legt die Spielregeln fest. Er erstellt den Rahmen (nicht das enge Korsett) um erfolgreiche Ziele zu erreichen.

  46. Franz Brunner sagt:

    all jene die hier von klopp, favr, mancini etc schreiben—ich freue mich natürlich dass der BVB so erfolgreich ist (war schon “fan” zu burgsmüller’s zeiten)—aber warten sie mal ab bis der BVB “in eine Krise” kommt, dann interessiert dieser “jugendliche Stil” überhaupt nicht mehr—favre, ganz bestimmt ein grosser trainer, aber zuerst muss er noch konstanz hinkriegen—und mancini? was hat er bisher zustandegebracht? vor MCity noch gar nichts, oder? mit MCity FA-Cup, meister ist er noch nicht—und wenn schon, mit so 200 mio / jahr darf man ja auch was erwarten—kennen sie martinez von wigan? das ist ein wirklich “grosser”—kleines budget, team spielt erfrischenden fussball und er ist immer sehr sehr “relaxed”, auch in der (von refs klar verschuldeten) niederlagen

  47. Ich glaube auch, dass die autoritären Typen wieder kommen. Außerdem gehört ja auch jede Menge Fachkompetenz zum Rüstzeug und nicht nur der Führungsstil.

  48. Georgios sagt:

    Wie sagt doch Gilbert Gress immer? Es gibt keine alten und keine jungen Trainer, sondern nur erfolgreiche und nicht erfolgreiche Trainer – dem ist nur beizupflichten.

    • DAM sagt:

      ausserdem sagt er auch: “Der wichtigste Mann im Verein ist der Präsident” – ebenfalls korrekt

  49. Auguste sagt:

    hmm…, die einzige autorität im fussball ist der erfolg. ein siegreicher trainer oder spieler wird erst hinterfragt, wenn die siege oder tore ausbleiben, oder nicht in genügender anzahl eingefahren bzw. verhindert werden. dass christian gross bis zur entlassung glaubte, mit den resultaten seiner mannschaft durchzukommen, war für einen gestandenen profi wie ihn unglaublich naiv oder es wurde von der vereinsführung nicht mit offenen karten gespielt. aber auch das ist im fussball an der tagesordnung, wenn der erfolg ausbleibt.

    was die mannschaft angeht, liegt der fall ganz einfach: eine mannschaft geht für den trainer durchs feuer, wenn sie spürt, dass er sie weiterbringt, und die spieler dadurch mehr titel gewinnen und mehr geld verdienen können. bleiben die erfolge aus, wendet sich das team zuerst innerlich und dann auf dem platz – siehe yb- rückrundenspiele – vom “loser” an der linie ab, weil mit so einem nichts zu gewinnen und nichts zu verdienen ist. eine fussballprofi-mannschaft ist wie ein raubtierkäfig, solange alle glauben satt zu werden, herrscht ruhe, aber wenn das futter in gefahr ist oder gar ausbleibt, wird es für jeden trainer gefährlich. so läuft das geschäft. ein meistertitel am ende von phase 3? “powerpoint” war wohl wieder einmal geduldiger als spieler, funktionäre/eigentümer und sponsoren. mal ganz was neues.

  50. Franz sagt:

    Wenn man die Trainertypen der SL genauer anschaut, sieht man, dass wir es fast ausschliesslich mit Fussball-Lehrern, also Ausbildnern, zu tun haben. Gross ist die Ausnahme. Nach seiner erfolgreichen ersten Station Wil übernahm er immer entweder “fertige” Mannschaften oder er stellte sie nach seinen Vorstellungen zusammen bei gleichzeitiger Aussonderung ihm nicht genehmer Spieler. Alle Klubs verfügten über die entsprechenden Mittel, um seine Wünsche zu erfüllen. Sein autoritäres Auftreten ist das eine – so hatte er stets Probleme mit den welschen Spielern. Anderseits ging es gut mit einem schwierigen Spieler wie Kubi. Das andere, viel Entscheidendere, ist eben sein Manko im Fachlichen. Betr. Konzept, taktischer Ausrichtung, Förderung der Jungen, Vermittlung von Selbstvertrauen ist er einfach stehen geblieben. YB wollte den schnellen Erfolg und scheiterte kläglich.

  51. Gerhard Tubandt sagt:

    Murat Yakin und Intellekt? Das ist eine ganz interessante Variante. 🙂 Es ist doch dummes Zeug, den kumpelhaften Trainer zu beschwören. Ein Trainer, der nicht Autorität besitzt, wird sich nicht bei seiner Mannschaft durchsetzen können. Benjamin Huggel meinte das womöglich etwas anders mit dem “autoritär”, denn unter Gross hatte er sich zweifellos wohl gefühlt. Vielleicht liegt das Problem ja ganz woanders: bei den Spielern nämlich. Vogel, Klopp oder Favre wissen sehr genau, was sie wollen, und fordern das auch entschieden von ihren Spielern ein.