
Wirkt zurzeit immer wieder ein bisschen Ratlos: Marco Streller, Captain des FC Basel hier im Champions-League-Spiel gegen Steaua Bukarest. (Keystone/Salvatore di Nolfi)
Auch ich habe mich getäuscht. Vor der Saison dachte ich, dass der FC Basel locker zum fünften Mal in Serie Meister werden würde (und eigentlich denke ich das ja immer noch). Zu überlegen scheint das Kader des Champions zu sein, zu stark ist das Team, zu weit enteilt ist der Primus in seiner Entwicklung der nationalen Konkurrenz. Gemessen an seinen Möglichkeiten könnte der FCB mit einem Zehn-Punkte-Polster an der Spitze liegen.
Und jetzt? Sind 14 Spieltage absolviert, und die ersten fünf Teams sind bloss durch fünf Punkte getrennt! Es herrscht Hochspannung an der Tabellenspitze. Der FCB ist – natürlich – Erster. Aber er ist nur Leader, weil die härtesten Rivalen zu unkonstant sind. Und nicht, weil er so dominant ist, wie die meisten Beobachter annahmen. YB beispielsweise ist trotz einer miesen Serie von sieben sieglosen Partien (mit bloss drei Punkten) nach zuletzt zwei Erfolgen wieder bis auf drei Zähler an den FCB herangerückt.
Basel schwächelt, Basel wackelt, Basel minikriselt. Man liest und hört vieles, von internen Querelen, von Unstimmigkeiten zwischen Trainer Murat Yakin und dem Vorstand, zwischen Yakin und Captain Marco Streller, zwischen Yakin und den Degen-Zwillingen. Trotz prächtiger Bilanz ist der Ende Saison auslaufende Vertrag mit dem Coach bisher nicht verlängert worden. Glaubt man den Medienberichten und den Aussagen gut informierter Kreise, brennt es gerade ein bisschen beim FCB. Noch aber wirkt die glitzernde Champions League derzeit auch ein wenig als Kitt im Betrieb. Auf grell erleuchteter Bühne will jeder brillieren. Der zuweilen langweilige Ligaalltag aber gestaltet sich in diesen Wochen mühsam für die Basler.
Dennoch bleibe ich dabei: Nur der FC Basel entscheidet, wer Meister wird. Und die grosse Frage ist ohnehin: Wer könnte den Dominator denn überhaupt gefährden, falls dieser noch stärker ins Straucheln gerät? GC verfügt über eine bemerkenswerte Stabilität und ist eingespielt, doch die Mannschaft erzielt wenig Tore und hat eher mässige Alternativen im Kader, wenn Stammkräfte ausfallen. Zudem sind die Zuschauerzahlen in Zürich, auch das muss mal wieder geschrieben werden, einfach himmeltraurig. YB derweil verfügt zwar nach wie vor über reichlich Potenzial und eine grosse Fangemeinde, befindet sich aber mal wieder im Umbruch – und ist eine Wundertüte.
Eine Mischung aus GC und YB wäre, so schrieb die «Schweiz am Sonntag» zuletzt treffend, der Superrivale Basels. Tatsächlich wären die breit besetzten Young Boys, verstärkt mit Veroljub Salatic, Stéphane Grichting sowie Izet Hajrovic und versehen mit der Ordnung von GC und dessen Stärke bei Standards, ein Team, welches den FCB gefährden könnte.
Den Baslern fehlt derzeit schlicht ein Gegner, an dem sie sich reiben können, der ihnen auf Augenhöhe begegnet, der sie zu Bestleistungen zwingt. Oft reicht es dem Serienmeister, mit halber Kraft den nächsten Arbeitssieg in der Super League einzufahren. Einige FCB-Leistungsträger deuteten in den letzten Wochen an, es sei nicht immer einfach, sich auf Partien in der Liga mit der gleichen Intensität vorzubereiten wie auf Festspiele in der Königsklasse. Man kann sie verstehen. Zumal es ja auch so reicht, die Gegnerschaft in Schach zu halten.
Der Schweizer Meister wird nächste Saison mit allergrösster Wahrscheinlichkeit direkt für die Champions League qualifiziert sein. Das sollte für GC und YB Ansporn genug sein. In beiden Vereinen wird man in der Winterpause bestimmt versuchen, auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Für die Young Boys wäre es dabei geradezu fahrlässig, würden sie den an Thun ausgeliehenen Topskorer Josef Martinez nicht zurück nach Bern beordern. Diese Möglichkeit besitzen sie ja.
Der Rest der Liga wird kaum in den Titelkampf eingreifen können. Luzern und St. Gallen halten beachtlich mit, in diesen Vereinen wird tadellos gearbeitet, aber es fehlt beiden Mannschaften letztlich an Klasse, um den FCB über 36 Runden herausfordern zu können. Sion und Zürich schliesslich hätten starke Teams, sind aber enttäuschend in die Spielzeit gestartet. Sie rangeln derzeit mit den erstaunlichen Punktesammlern aus Thun und Aarau um die Plätze im Mittelfeld. Das ist enttäuschend. Eigentlich sollten sie auch oben mitspielen – und diese nicht restlos überzeugenden Basler konkurrieren.
Wer kann dem FC Basel in dieser Saison gefährlich werden? Oder spazieren die Basler auch mit mässigen Leistungen zum nächsten Titel? Welches Team in der Super League hat sie bisher besonders enttäuscht?
Der FCB wird sich im Fruehling auffangen und dann den naechsten Meistertitel gewinnen. Bin auch sicher dass Murat Yakin auch naechste Saison noch Trainer in Basel sein wird.
Ich bin alles andere als FCB-Fan, aber hier von einer Krise zu schreiben spottet jeder Beschreibung. Nüchtern betrachtet ist die Gefahr einer langweiligen Meisterschaft so gross wie selten. Basel war in den letzten Jahren im Herbst in der Liga nie soweit vorne. Man schaute, dass der Rückstand auf den Ersten nicht zu gross wurde, damit man den im Frühling wieder wettmachen konnte (was auch regelmässig ziemlich locker gelang). Und zu den Zuschauerzahlen bei GC: Diese Diskussion ist kalter Kaffee; GC war auch in den erfolgreichen 80er und 90er kein Publikumsmagnet und wird es nie sein
Geduld, aber am Schluss steht der FC Sion zuoberst !
nach dem zuletzt gezeigten, wäre das gar nicht so abwegig. ich hoffe einfach, dass nicht der fcb meister wird, und ein anderes team in die cl kommt. ich setze auf gc. das würde die meisterschaft (finanziell) ausgeglichener machen. was auch mal festgehalten werden muss, der fcb hat den geldsegen himmeltraurig investiert. in anderen ländern, wo derartige budgetunterschiede bestehen (spanien, schland, fisch&chipsien) ist in 9 von 10 fällen die meisterschaft schon mit dem anpfiff vergeben oder wird zwischen 2 oder 3 mannschaften verteilt. eine derartige struktur kann sich hier niemand wünschen.
Der FC Basel ist normalerweise um diese Jahreszeit auf dem 3 oder 4 Platz der Tabelle anzutreffen. Meister wurden deshalb trotzdem. Jetzt sind sie bereits an der Tabellenspitze. Nun probieren die Medien ihren Teil zur Verunsicherung des FCB beizutragen, allen voran natürlich unser liebes zürcher Boulevardblatt.
Wie gesagt, der FCB ist bereits an der Spitze und keine Angst, die von euch geforderten 10 Punkte Vorsprung kommen früher als ihr denkt…
Der FCB lag nach 5 Spieltagen 7 Punkte hinter YB zurück. Schon vergessen? Aus den letzten 9 Spielen resultierten 6 Siege und 3 Unentschieden. Sieht so eine Krise aus? Wenn man dann noch die Abgänge der gesamten Verteidigung (Dragovic, Steinhöfer, Park), das Theater um Bobadilla und die zusätzlichen Spiele inklusive Quali der CL berücksichtigt, dann steht der FCB heute genau dort wo er stehen soll. Die Zürcher und Berner sollten sich lieber mal um ihre eigenen Teams konzentrieren.
Ich bin fast mit allen Punkten einverstanden. Bis auf die Einschätzung des FCZ: Da sehe ich keine starke Mannschaft, welche oben mitspielen sollte, sondern eine überschätzte Durchschnittstruppe ohne Herz, welche genau dort steht, wo sie hingehört. Talent alleine gewinnt keine Spiele.
Meine Prognose: Basel wird letztlich locker Meister, GC und St. Gallen machen den zweiten Platz unter sich aus, YB und Luzern streiten um Platz vier.
Ja, ja, das mit YB und Platz 4 das werden wir ja noch sehen und ob der FCB locker CH-Meister wird wohl auch, dass sie sich da nur nicht täuschen !?
basel ist dem rest der schweizer liga so weit voraus dass es sich die doppelbelastung mit dem internationalen geschäft leisten kann und dennoch meister wird. schade. die liga ist langweilig. evt. reichts gar für das double. wie richtig beschrieben sind gc und yb die einzig einigermassen ernsthaften konkurrenten, aber mit zu wenig mitteln und zu wenig konstanz. leider kommt dazu dass sich basel einen alleinstellungsstatus als ligakrösus erarbeitet hat, der schiris dazu verleitet in zweifelfällen oft pro fcb zu pfeiffen (siehe letzte saison,anfang diese saison oder letzten cupsieg (final+halbf.)
Ich weiss nicht, ob es bei Herrn Ruch Neid ist oder etwas anderes, das ihn veranlasst, einen solchen Artikel zu schreiben. Denn ein Fussballsachverständiger, der den FcB kennt, weiss: 1. Wenn der FcB in der Winterpause nicht mindestens ein paar Punkte Rückstand auf den 1. Platz hat, stimmt etwas nicht; ärgert jeden FcB-Fan, aber man hat sich daran gewöhnt; denn 2. Aufgeholt wird in der Rückrunde, da ist der FcB in den letzten Jahren das beste Team gewesen. Und 3. Dass gute Konkurrenz im Land fehlt, das ist so und ist schade für die Qualität des Schweizer Fussballs.
Auch Fabian Ruch hat nicht begriffen, dass es nichts bringt, Martinez von Thun zurück zu YB zu transferieren. Er würde das gleiche Schicksal erleiden wie schon vorher Christian Schneuwly und Renato Steffen, die beide in Thun top waren, nach ihrem Gang bzw. Rückkehr zu YB aber floppten. Das Umfeld in Bern ist nicht für solche Spieler gemacht. Deshalb: Martinez soll bei Thun bleiben und weiter aufblühen. Dann geht er direkt zu einem anderen Verein. Und YB kann sich an einem schönen Transfererlös erfreuen, ohne eine direkte Leistung erbringen zu müssen.
Ja ja die lieben Zuercher…… ganz klar dass es beim FCB kriselt… Chelsea in London an die Wand zu spielen ist sicher ein guter Indikator dafuer! Anstatt dass alle gluecklich sind dass wir in der Schweiz endlich einmal eine Mannschaft haben die mit der Weltspitze ein bisschen mithalten kann ueber mehrere Jahre hinweg. Wollt ihr dass alle so himmeltraurig aussehen wie die St.Galler gegen Valencia? Es gibt nur eine gute Mannschaft in der Schweiz, das ist nun halt einmal einfach der FCB, wenigstens so lange bis Servette wieder aus den Aschen aufsteht. Wir sollten uns alle ueber den FCB freuen
Nicht nur kriselt es beim FCB, nein, er fährt z.Z. mit 180 km/h gegen die Wand! Alle neuen Transfers waren Flops! Wichtige Spiele wie das 3:0 gegen St. Gallen konnten nur mit sehr viel Glück gewonnen werden! Murat und die Degens, welche schon immer absolute Leistungsträger waren, hassen sich, Delgado kann nicht mehr tschutten und die Tabellenlage ist absolut verheerend! Da kann der FCB nur froh sein, dass sich Gc und Yb aufgrund der Doppelbelastung nicht voll auf die Liga konzentrieren können! Und dann hätte der Schiri sowieso noch 5 Penaltys gegen den FCB in Aarau pfeifen müssen! Mindestens!
Wie sie darauf kommen, dass der FCB nur mit viel Glück gegen St.Gallen mit 3:0 gewonnen habe soll, ist mir ein Rätsel. Der FC Basel hatt diese Partie 90 Minuten lan völlig im Griff. Die Ostschweizer hatten nicht einen Hauch einer Chance.
Sorry – schon selten soviel Stuss gelesen:
1. In der Euroligue spielen St. Gallen und Thun – sie haben die Doppelbelastung – nicht YB und GC.
2. Und das mit den Penalties gegen Aarau: Dem FCB wurden 2 glasklare und 1 klarer Penalty nicht gegeben – und nicht umgekehrt (ich war im Stadion und ich bin nicht FCB-Fan)
@Dani & Georgios: Wenn Nydegger seine Aussagen wirklich so gemeint hat, kannich eure Kommentare verstehen. Aber ich denke eher dass da sehr viel Ironie im Spiel ist.
Mit Genugtuung stellen wir YB- “Giele” fest, dass der Basler Schwalben- und Meckerkönig Streller im nächsten Derby zuschauen muss. Marco Wölfli ist es zu gönnen, wenn er nicht wieder von seinem ex. Nati Kollegen mit einer heimtückischen Penaltyschwalbe reingelegt wird…
Würde nun auch noch der gute Schiedsrichter Erlachner nominiert, könnte YB mit einer korrekt geleiteten Party gegen den FCB rechnen und hoffentlich an die super Startphase anknüpfen!
Hahahahahahahahahahahahahahahahahaha!!!
Dass nenn ich mal Satire mein lieber! Oder ist es eher Verblendung?
Was auf jeden Fall stimmt ist, dass YB die Unterstützung vom Schiri nötig hat um gegen den FCB eine Chance zu haben.
Ich glaube noch eher dass Aarau vor YB Meister wird. :-)))))
Als GC-Fan muss man diesen Kommentar sehr kritisch betrachten. Wobei ich sagen muss, dass der Weg zum Meister über den FC Basel geht, sicher sehr richtig ist. Auch wenn Basel nicht mehr die gleiche Stärke wie vor 2 – 3 Jahren besitzt, sind sie immernoch ein sehr, sehr starkes Team! Auf eine spannende Saison!
Zu Fabian Ruch: Die Leier mit den Zuschauerzahlen von GC ist schon uralt. Ich höre dies an fast jeder Strassenecke. Der Spruch “es muss mal wieder geschrieben werden” zeugt stark von Ihrer Inkompetenz über den Sport zu schreiben. Fussball ist ein Sport und kein Beliebtheitswettbewerb!
Schlussendlich dauert die Meisterschaft noch lange und Basel wird wie immer in den letzten Jahren ganz oben stehen. Was aber sicherlich wünschenswert währe ist eine ausgeglichene Meisterschaft, welche bis zum Schluss spannend bleibt.