
Eine makellose Bilanz der Schweizer ist möglich: Haris Seferović während des Spiels der Nati gegen Zypern, 8. Juni 2013. (Keystone/Salvatore Di Nolfi)
Der Schweizer Fussball erfreut sich derzeit nicht bloss unter Sportpatrioten grosser Beliebtheit, sondern auch beim echten Fussballfan. Spektakuläre Spiele in der Super League, Thun und St. Gallen, die sich gegen starke Gegner für die Europa League qualifiziert haben, und Basel, das einmal mehr in der Champions League spielt. Die Brasilianer als führende Gastarbeiternation in der stärksten Liga der Welt abgelöst und mit einem grossartigen Sieg nach Hause geschickt. Nun fehlt lediglich die Kür der Schweizer Nati auf dem Weg zur WM 2014 in Brasilien.
Mit Island wartet heute der wohl spielstärkste Gegner in der bescheidenen Gruppe E. Auch wenn die Schweiz nach diesem Spiel mit einer makellosen Bilanz von 18 Punkten aus sechs Spielen dastehen könnte, zwingend ist die Dominanz in dieser Gruppe nicht. Das Hinspiel in Reykjavik hätte die Nati auch verlieren können. Die Isländer können wieder auf ihren Starspieler Gylfi Sigurdsson zählen, der nach seiner Gelbsperre versuchen wird, die Zügel im offensiven Mittelfeld in die Hand zu nehmen.
Schon einmal landeten die Isländer in der Qualifikation zur Euro 2004 einen grossen Coup, als sie sich gegen die Deutschen verdient ein Unentschieden erkämpften, und Waldemar Hartmann nach Völlers verbalem Rundumschlag mit einem dicken Werbevertrag für Weissbier ausgestattet wurde. Ein Jahr später sass ich anlässlich der Euro 2004 im Estádio José Alvalade XXI in Lissabon und musste das jämmerliche 1:2 der Deutschen gegen ein B-Team der Tschechen mit ansehen, was gleichzeitig das Aus in der Vorrunde der Deutschen besiegelte.
Kritikern des Schweizer Nationalteams, die nach dem 0:0 und dem knappen 1:0 gegen die Zyprioten aufmuckten, sei gesagt, dass die Schweiz diese beiden Spiele auch mit dem Gesamtscore von 8:0 hätte gewinnen können, ja müssen. Die Schweiz hatte stets Mühe, gegen die vermeintlich Kleinen das Spiel zu machen. Nun mangelt es aber lediglich noch an der Chancenauswertung – und mit dem Selbstvertrauen, das Seferović aus San Sebastián oder Shaqiri aus München mitbringt, wird auch das der Vergangenheit angehören. Voraussetzung für einen Sieg ist aber wie im Spiel gegen die Brasilianer eine geschlossene und kämpferische Mannschaftsleistung.
Sollte Albanien in Slowenien nicht gewinnen, kann die Schweiz mit einem Sieg gegen Island das Ticket nach Brasilien bereits reservieren und das ist auch das Dilemma. Im Freundschaftsspiel gegen Brasilien spielten die Schweizer auch nach dem Führungstreffer mutig nach vorne und drückten auf den zweiten Treffer. In einem Ernstkampf wird das bei einer allfälligen Führung wesentlich schwieriger werden.
Ein Fragezeichen bleibt für mich die Innenverteidigung, die gegen die konterstarken und schnellen Isländer harmonieren muss. Den unerfahrenen Fabian Schär neben Steve von Bergen zu bringen, birgt ein Risiko. Ich bin trotzdem optimistisch und prognostiziere ein 3:1.
Was denkt ihr, Sportskameraden?
Ich wuerde gerne ein 4:0 sehen. Hopp Schweiz und Gruss aus Colorado.
2:1 – die Islaender sind gefaehrlich. Gruss aus Michigan
Ha… Wuerde auch ein 2:1 nehmen!
Ein geknorzt und mit viel Glück erreichtes 1:0, aber Hauptsache gewonnen! Gruss aus China.
Wen interessiert’s ob die Gruppe schwach, stark oder unangenehm ist? Tatsache ist, man muss die Spiele machen und gewinnen, nicht mehr. Wir sind wohl die einzige Nation, die ihre Siege hinterfragt. Ich lebe hier in Mexiko, wenn ich sehe, mit welcher Leidenschaft die Menschen hier ihre ‘Tri’ unterstützen und auch kritisieren, dann jubelt das Herz. Man ist sehr kritikfähig hier, aber man freut sich, wenn man Erfolg hat. Wie viele Schulterklopfer ‘musste’ ich ertragen, als die Schweiz U17 Weltmeister wurde und wie haben wir uns auf die Partie MEX-SUI an der Olympiade gefreut, ohne Neid,einfach so
Sehr gut geschieben Mäse. Die Mexikaner sind immer auf ihre Nati auch solz, auch wenn man in der Quali z.B. Bahamas mit einem mageren 2:0 geschlagen hat. Und so muss es auch sein. Irgendwie widerspiegelt das halt die Schweizer Mentalität. Hauptsache immer ein wenig “mötzle”. Wie auch im Arbeitsalltag: Macht man Fehler, wird man sofort kritisiert, macht man aber etwas Richtig oder sogar gut, wird nur im seltenen Fall auf die Schulter geklopft.
Dem ist definitiv so Mike. Dabei haben wir Schweizer wirklich Grund zum Stolz auf unser Land. Ein bisschen mehr Freude am Leben würde vielen Schweizern gut tun.
Wir tippen auf ein 2:1. Liebe Grüsse von Nino und seinem Papa
nur nicht übertreiben! schon all die superpeinlichen niederlagen gegen sogenannt ‘kleine’ gegner vergessen? es würde mich überhaupt nicht verwundern, wenn unsere truppe heute abend einmal mehr nichts anständiges zustande brächte. wenn die isländer solide verteidigen wirds schon schwierig. also: abwarten und (hopfen)tee trinken!
Das musste ja kommen. Da bekommt ein “Basler” en passant noch einen Tritt ans Schienbein. Schär hat sich innert kürzester Zeit auf ein hohen Niveau gehievt und auch gezeigt, dass er keinen Gegner zu scheuen braucht, ja, dass er seine Stärken nicht nur im Verteidigen, sondern ebenso im Angriff hat. Er hat seine Stärke und sein Se4lbstbewusstsein beim FCB erarbeitet und kann es ohne weiteres auch in der Nationalmannschaft abrufen – so man ihn lässt.
*lol*
Wenn die Fussballfans beim Austeilen so sensibel wären wie beim Einstecken, bestünden 3/4 der Fan-Gesänge aus:
“Wir lieben unsere Gegener-Schalala”
you made my day!
Haha, nimmt mich Wunder welche Tabelle der Autor angeschaut hat:) Laut offizieller Tabelle kann die Schweiz heute, mit dem 7. Spiel, 17 Punkte erreichen. Und auch wenn Albanien (aktuell mit 10 Punkten Zweiter) kann Albanien noch 19 Punkte aus den restlichen 3 Spielen erreichen. Also liebe Schweizer/innen, Hotel in der Copacabana noch nicht reservieren. Hopp Schwyz!!!
und auch wenn Albanien verliert:)
denke nicht, dass Herr Zimmerli mit “Ticket reservieren” “Ticket buchen” gemeint hat 😉
Die Schweizer Nationalmannschaft hat in den bisherigen 6 Qualispielen nur 1 Gegentor zugelassen, in den letzten 10 Länderspielen spielte sie 7mal zu null und dennoch wird vor jedem Spiel die Defensive kritisiert.
Ich glaube nicht, dass Schär ein Risiko darstellt, im Gegenteil. Der Junge wirkt so souverän, und dass auch in Stressituationen. Ich glaube, dass sich die Klasse der Schweizer durchsetzen wird. 3:1 könnte hinkommen.
Im Prinzip gibt es da nicht viel zu schreiben. Wenn sie daheim gegen einen Gegner wie Island nicht gewinnen koennen, haben sie an der WM nichts zu suchen.
DER Fabian Schär, der auf dem Weg in den letztjährigen UEFA-Cup Halbfinal u.a. gegen Dnjepr, Zenit, Tottenham und Chelsea Stammspieler war und mehrere Penaltys souverän versenkt hat? Der soll für ein Spiel gegen *räusper* Island zu unerfahren sein? Sie belieben zu scherzen..
Genau DER Fabian Schär spielt diese Saison bei weitem nicht mehr so stark wie letztes Jahr und verwandelte Elfemter bringen der Defensive auch herzlich wenig…
Ist schon interessant, da macht einer mal eine sehr gute Saison und schon ist er der beste auf seiner Position. Keine Konkurrenz mehr, nein einfach der Beste.
Ich würd mal sagen, Schär soll mal 2-3 Saisons hinter einander so gut spielen wie er das 12/13 gemacht hat, dann ist er def. wer aber nicht vorher. Bin aus seine Leistung gespannt und bin heute Abend im Wankdorf und freue mich die CH-Nati wieder einmal live zu sehen.
Die verwandelten Elfer sollen insbesondere sein Selbstbewusstein, seine Abgeklärtheit und seine Reife illustrieren. Und ja, zurzeit ist er mit Sicherheit einer der besten Innenverteidiger der Schweiz. Zudem einer, der im seinem Verein Stammspieler ist.
Immer noch gleicher Meinung betr. Fabian Schär?
Betreffend Thema: starker oder eben schwacher Qualifikations-Gruppe sage ich nur..
Quali für WM98 z.B. .. Gruppe mit Norwegen, Finnland, Ungarn und Aserbeidschan = nicht qualifiziert.
Und die Gruppe war wohl nicht viel schwerer als die aktuelle nun für WM2014.
Oder für EM2012 z.B. mit Montenegro als Gegner = nicht qualifiziert.
Hauptsache sich qualifizieren sage ich nur! Egal wie die Gruppe daher kommt.
Und wenn die starken Schweizer an einer WM mal den Halbfinal erreichen würden, fänden
noch viel mehr Fussballfans, dass die Schweizer stark sind.