Der FC Basel tritt heute Abend im St. Jakob-Park zum wichtigsten internationalen Spiel seit Jahren an. Gewinnt er gegen die AS Roma auch zuhause, steht er mit anderthalb Beinen im Champions-League-Achtelfinal – als erster Schweizer Klub notabene. Bei einer Niederlage bleibt ihm höchstens der Sechzehntelfinal im Verlierer-Cup (Europa League) als Trostpreis. To be – or not to be. Was für den Schweizer Double-Gewinner spricht – und was gegen ihn.
Deshalb gewinnt Basel:
- Bei der AS Roma hat nach dem unbefriedigenden Meisterschaftsstart das Tagesgeschäft in der Serie A absolute Priorität. Der Fokus gilt dem Derby gegen den Leader und Stadtrivalen Lazio vom kommenden Sonntag. Verliert die Roma, liegt sie schon 13 Punkte hinter der Spitze. Da verkommt die Dienstreise an den Rhein zur Nebensache.
- Alex Frei und Marco Streller sind im FCB-Trikot auch auf internationalem Parkett ein Traumduo.
- Der Geist von Roger Federer. Nur einen Steinwurf vom St. Jakob-Park entfernt ist der Tennisstar derzeit an den Swiss Indoors beschäftigt. Am Mittwochabend wird Federer seinen Lieblingsklub vor Ort unterstützen. Da kann nichts schiefgehen. Game, Set and Match.
- Als erster Super-League-Trainer überhaupt setzt Thorsten Fink das Rotationsprinzip optimal um. Bisher war in dieser Saison praktisch jeder seiner Personalentscheide goldrichtig. Am letzten Wochenende gewannen die Basler in B-Besetzung gegen Bellinzona. Heute Abend legen sie in der Königsklasse in Bestformation und mit gefüllten Energietanks erst richtig los.
- Die AS Roma ist eine wohlstandsverwahrloste Interessensgemeinschaft von Euro-Millionären im Herbst ihrer Karriere. Der FCB dagegen ist hungrig, bissig – und bringt mit Youngsters wie Xherdan Shaqiri und Valentin Stocker Unbekümmertheit und Tempo ins Spiel.
Deshalb verliert Basel:
- Das 3:1 in Rom vor zwei Wochen wird zum Bumerang. Die Römer sind gewarnt und werden den Schweizer Meister garantiert kein zweites Mal unterschätzen.
- Francesco Totti ist schon 34, aber in Rom der unbestrittene Imperator für die Ewigkeit. Nach der Bauchlandung im Hinspiel und der Roten Karte in der Meisterschaftspartie gegen Lecce vom vergangenen Wochenende hat er vieles wiedergutzumachen – und wird die Basler seinen heiligen Zorn spüren lassen.
- Die unverhofft gute Ausganglage hemmt den FCB. Die Perspektive, als erster Schweizer Klub die Achtelfinal erreichen zu können, wird zur zentnerschweren Last. Die Römer dagegen verfügen über derart grosse internationale Erfahrung, dass sie in diesem wegweisenden Spiel den ersehnten Befreiungsschlag landen.
- Abraham, Cagdas, Ferati – die Basler Innenverteidiger sind selbst in der Super League relativ leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gegen den dreifachen italienischen Meister stossen sie gnadenlos an ihre Grenzen.
- Der Grat zwischen Selbstvertrauen und Arroganz ist schmal. Thorsten Fink und seine Mannen wollen den Fans Show und Spektakel bieten – und rennen den Italienern ins offene Messer.
Diskutieren Sie mit. Setzt der FCB seinen Steigerungslauf in der Champions League fort? Oder war sein Coup in Rom nur ein Lucky-Punch – eine Momentaufnahme des Glücks, die sich heute Abend auf Nimmerwiedersehen verflüchtigt?
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Die Roma ist zu launisch, den Baslern wirds heute reichen. Totti hat seinen Zenit längst überschritten.
Die logische Schlussforderung aus dem Text ist ein Unentschieden. Schliesslich heben sich die Argumente gegenseitig auf. Basel wird aber verlieren, weil die Roma mitterweile auch um ihre finanzielle Zukunft spielt. Sportlich hat die AS den europäischen Wettbewerben nie Bedeutung beigemessen. Ein Totti hat sich darüber schon oft aufgeregt. Mit 34 hat er es langsam eingesehen.
Ich wünsche mir das gleiche Spektakel wie in Rom, einfach zu 0 diesmal…..Hopp FCB
3:0 Basel … Weil wir nicht YB sind 😉
Ganz nett, ihr Beitrag, Herr Renggli. Aber Sie schreiben. “Die unverhofft gute Ausganglage hemmt den FCB…”. Das ist dummes Zeug! Der FCB ist nun wirklich der erste Schweizer Club, welcher das hierzulande übliche “Underdog”-Gen abgeworfen hat. Dies im Unterschied zu unserer Nationalmannschaft. Fink sei Dank.
schon vergessen? wer das underdog-gen nicht hat, bsp alex frei, kommt in diesem blog nicht allzu gut weg. hier ist das mittelmass gefragt…
hopp basel!
😉
Naj nicht wirklich alles schlagkräftige Argumente….aber der vierte Punkt der gegen Basel spricht gibt selbst mir als FCB Fan ein ungutes Gefühl. Im gegensatz zum MF und der Offensivabteilung ist die Verteidigung der Schwachpunkt, und die Gefahr besteht das wir 2:0 in Führung gehen und 2:3 verlieren. Das sagt mein Bauch, aber mein Herz wird hoffentlich recht behalten und wir können die 2:0 Führung bis zum Abpfiff halten.
nun, ich bin der überzeugung, dass wir alle dem fcb die daumen drücken sollten. ein solches weiterkommen ist auch für den schweizer fussball generell extrem wichtig. ich bin überzeugter fcb fan und meine, dass wir uns international unterstützen sollten, auch yb an gleicher stelle würde ich unterstützen wollen
Sehr geehrter Herr Renggli,
in der Einleitung schreiben Sie:
“steht er mit anderthalb Beinen im Champions-League-Achtelfinal – als erster Schweizer Klub notabene.”
Hier sei eine kleine Anmerkung erlaubt. In der Saison 2002/2003 setzte sich der FC Basel in der Gruppenphase der Champions League mit einem Teilnehmerfeld von 32 Teams bereits schon einmal erfolgreich durch und kam dann in die “Zwischenrunde” der letzten 16 (entspricht also dem Teilnehmerfeld der Achtelfinals). Nur hiess dies damals nicht Achtelfinale, weil die Reduzierung von 16 auf 8 Teams nicht im KO-System erfolgte sondern mittels einer “Zwischenrunde” von 4 Gruppen à 4 Teams ausgemacht wurde.
Ebenfalls kennt der Grasshoppers Club das Gefühl unter den letzten 16 Teams in der Champions League rangiert zu sein. Als sich GC in den Saisons 1995/96 und 1996/97 jeweils für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert hat, war diese sogar nur auf 16 Teams beschränkt (damals waren nur die Landesmeister teilnahmeberechtigt).
Wenn man die Achtelfinals als das Teilnehmerfeld der letzten 16 Teams betrachtet (unabhängig von der Namensgebung) so ist dies also schon dreimal einem Schweizer Klub gelungen und dementsprechend Ihre oben gemachte Ausführung nicht ganz korrekt.
Ein neutraler Beobachter wenn die Schweizer Klubs international spielen
Einfach genial dieser FC Basel. Sehr gut, was nach dem Abgang von Christian Gross geleistet wird. Ausgezeichnete Arbeit wird da abgeliefert, auf allen Ebenen vom Präsidium bis zum Platzwart. Ich freue mich riesig auf das heutige Fussballfest.
Das Erreichen des Achtelfinals wäre jedoch – auch mit bestehender Ausgangslage – nach wie vor sensationell. Weil: 1. Die AS ROMA (im Aufwärtstrend!!) schlägt man nicht so einfach 2. Bayern hat in Cluj noch nicht gewonnen, 3. FCB muss zuerst Cluj (hat sich ebenfalls gesteigert) zuhause noch schlagen etc. etc.
Aber: HOOOOOOOOOOPPPPPPPPPP FFFCCCCCCCCCBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB!!!!!!!!!!!!!
Eigentlich doch egal Herr Renggli, wie es heute Abend raus kommt. Wichtig ist doch nur, dass Sich die Story weiter führen lässt, oder? Ich frage mich gerade, was der inhaltliche Wert von Ihrem “Beitrag” ist? Ja ich hab’s: aus jetziger Sicht ist noch alles möglich, doch nach Abpfiff vielleicht nicht mehr. Falls es ein nicht wegweisendes und aus ihrer Sicht eher uninteressantes Unentschieden gibt, gibt es vielleicht eine Szene mit Alex Frei, wo man wieder auf diesem rumhacken kann.
Applaus Applaus!
Ich sehe es wie in einer Ehe, sowohl in guten und als auch in in schlechten Zeiten halte ich zu Dir!
Danke für die vielen emotionalen Gefühle die du uns erleben lässt. Hopp FCB
Bin nicht Fan des FCB, werde ihn aber heute Abend unterstützen! Wenn alle am gleichen Strang ziehen, wird es schon klappen!
Schade, wir können jeden Fan gebrauchen
Als Zürcherin ginge mir das dann doch ein bisschen zu weit:)