Weihnachten steht nicht nur für uns Normalsterblichen vor der Tür, auch Profifussballer begehen dieses sinnliche Fest gerne gemeinsam. Was alles passieren kann, wenn die Herren Kicker nach ein paar Gläschen bei der vereinseigenen Weihnachtsparty so richtig in Feierlaune kommen, zeigt diese Zusammenstellung. Es muss vermutet werden, dass es die allerwildesten Geschichten gar nie bis an die Öffentlichkeit schaffen. Schade eigentlich.
West Bromwich Albion (2004)
Der Schweizer Aussenverteidiger Bernt Haas erschien 2004 an der Weihnachtsfeier von West Bromwich Albion stilecht als Robin Hood. Von den reichen Klubbesitzern nahm er vor allem eines, nämlich Hochprozentiges, das unter den Armen verteilen er indes unterliess. So landete Haas sturzbetrunken im Spital, woraufhin Manager Bryan Robson – selbst der Flasche nicht abgeneigt – künftige Weihnachtsfeiern untersagte. Haas wehrte sich vergebens: «Ich habe wahrscheinlich bloss etwas Falsches gegessen.»
Grasshoppers (2004)
Ein Zauberer sollte GC die Magie vergangener Tage zurückbringen. Chelsea-Leihgabe Marco Ambrosio interessierte sich herzlich wenig für verschwindende Karnickel und plauderte so lange weiter, bis er des Saales verwiesen wurde. Aus Solidarität mit ihrem Goalie verliessen die Spieler mitsamt Partnerinnen ebenfalls das Restaurant, und es brauchte einiges Verhandlungsgeschick von Trainer Bernegger und Sportchef Brigger, bis wieder alle vereint waren. Zwei Wochen später verliess Ambrosio den Verein.
Bayern München (1999)
Kaiser Franz Beckenbauer nahm an der Weihnachtsfeier die Nachwuchsförderung in die eigene Hand. Das Resultat war Joel Maximilian, seine Mutter ist die damalige Sekretärin des deutschen Rekordmeisters, Heidrun Burmester, 33. Der kaiserliche Kommentar dazu: «Der liebe Gott freut sich über jedes Kind.»
Manchester United (2004)
50’000 Pfund sollen die Spieler in einem Club versoffen haben. Da erstaunt es wenig, dass Gary Neville, Rio Ferdinand, Darren Fletcher und Wes Brown gleich zweimal in jener Nacht in Prügeleien verwickelt waren, nachdem sie von «einem pickeligen Kollegen eines Reservespielers» provoziert worden waren. Es wird Wayne Rooney noch heute ärgern, dass er das verpasst hat. 2007 folgte schon der nächste Skandal nach einer wilden Feier mit Dutzenden Models, die gar eine Vergewaltigungsklage nach sich zog. Seither gibt’s bei Alex Ferguson keine Weihnachtspartys mehr. Viel zu feiern gäbe es dieses Jahr ohnehin nicht.
Liverpool FC (1998)
Die «Spice Boys» um Robbie Fowler, Jamie Redknapp und Steve MacManaman waren ohnehin schon für ihre Skandale berüchtigt. Die Weihnachtsfeier 1998 setzte die Latte aber selbst für ihre Massstäbe hoch. «The Independent» nannte sie die «Verdorbenste Christmas Party aller Zeiten». Was genau geschah, wissen wohl nicht einmal mehr die Beteiligten. Verbürgt ist der Einsatz von Kostümen, einer Menge Schlagrahm und Sexspielzeugen, sowie das Auftauchen einer Reihe von Prostituierten, die einiges an Arbeit hatten. Als Zuschauer im Hintergrund: der gerade mal 19-jährige Michael Owen, der laut eigenen Aussagen «erstaunt» war.
Hamburger SV (2007)
Captain Rafael van der Vaart wollte seinen Wechsel zu Valencia unbedingt durchstieren und liess sich bereits im Trikot der Spanier fotografieren. Als Geschenk erhielt er deswegen von seinen Mannschaftskameraden ein Valencia-Shirt mit der Aufschrift «VAN DER VERRAT» überreicht. «Das ist Humor», lächelte der Holländer gequält, und verschwand im Sommer zu Real Madrid.
Auch wenn’s bei euch nicht ganz so wild zu und her gehen sollte in den nächsten Tagen: Ich wünsche euch fröhliche Weihnachten! Und wenn eine Gruppe Fussballer euren Weg kreuzen sollte: Hinterher! Das wird sicher interessant.
recht so Mämä, jemand muss ja Annette Fetscherin vertreten 😉
In dem Sinn wünsche auch ich Dir frohe Weihnachten und freue mich auf Deine weiteren Blogs
Ach ja die Vorbildfunktion, sie scheint immer mal wieder auch dort “disconnected” zu sein, vorallem zu der Zeit. Aber wir sind ja Blatter’s Grosse Familie, da hat es die einen oder anderen unartigen Kinder halt auch dabei. Fortsetzung folgt im 2012. Schöne Weihnachten 😉
Ich denke man muss hier unterscheiden. In Deutschland oder der Schweiz kann man es meiner Meinung nach auf der Weihnachtsfeier seines Vereins auch schon mal richtig krachen lassen. Schliesslich ist ja nachher eh Winterpause und Fussballer sind halt doch auch nur Menschen wie du und ich. In England hingegen, wo gefühlt die halbe Meisterschaft zwischen Weihnachten und Silvester ausgetragen wird, ist eine solch ausufernde Feier absoult unprofessionell.
Und was ist mit der Party von Man City, wo Joey Barton einem Reservespieler die Zigarette im Auge ausdrückte?!