Die Zeit, in der TV-Kommentatoren Pyros als «tolle südländische Stimmung» feierten, ist lange vorbei. Heute sind sie für die Medien ein Beweis für die Gewaltbereitschaft der Fussballfans, der Einfachheit halber meist pauschal «Hooligans» genannt. Die Öffentlichkeit lechzt nach Repressionen, die Politiker nehmen diesen Steilpass gerne auf und entwickeln in Rekordzeit Aktionsprogramme und Vorstosspakete mit grösstenteils unsinnigen Punkten. Aber Hauptsache, es wird etwas gefordert, was ein Grossteil der Wahlberechtigten unterstützt. Egal, ob die Forderungen umsetzbar oder hilfreich sind. Dazu wird mit Heinrich Schifferle ein neuer Ligapräsident gewählt, der in seinem ersten Interview von sich gibt, dass er «nie in eine Fankurve gehen würde», weil es da zu gefährlich sei. In diesem Umfeld werden also Massnahmen gefordert, die per sofort greifen sollen.
Das kann nicht gut gehen. GC-Präsident Leutwiler fordert Spielabbruch bei Pyroeinsatz und sperrt nach den Vorfällen in Lausanne beim nächsten Heimspiel die Kurve. Beim FC Luzern werden Fahnen und Doppelhalter verboten, weil sich die Fans nicht ans Fackelverbot hielten. Weitere Entscheide in diese Richtung – etwa Kleidungsvorschriften – werden sicherlich noch folgen, denn sowohl Hooligan-Experte Dölf Brack wie auch Staatsanwalt Simon Burger loben solche Vorgehen. Die Pyrodiskussion verkam zu einem Machtkampf zwischen Fans und Vereinsführung. Zu einem der lächerlichen Art noch dazu.
Wenn sich einige nicht an die Spielregeln halten, wird kollektiv bestraft. Ganz wie bei Kleinkindern wird alles Spielzeug weggenommen, wenn einige Wenige weiterhin unartig sind. Den Fans, die sich zu Recht als integraler Bestandteil eines Vereins sehen, fühlen sich durch so eine Behandlung herabgewürdigt und kontern mit Provokationen, die wiederum eine härtere Gangart zur Folge haben werden. Erste Unterstützung für die Luzerner Kurvenfans gibt es nun von den Sitzplätzen. Schon 60 Saisonabo-Inhaber gaben ihre Sitzplatz-Karten zurück und wechselten aus Solidarität auf die billigeren Stehplätze (allmend-united.org).
Schon die ersten Aktionen von Vereinsoberen haben gezeigt, dass solche Erziehungsmassnahmen eine Spirale lostreten, die nicht gesund ist für den Schweizer Fussball. Der Machtkampf vertieft den Graben zwischen Führungsetage und Fans zusehends. Eine Versöhnung ist nicht in Sicht, denn die Fans wollen die Kurve «als Freiraum behalten», auf die Selbstregulierung vertrauen und sich schon gar nicht durch Strafaktionen des eigenen Vereins vergraulen lassen.
Die Kommunikation mit den Fans gestaltet sich ohnehin schwierig. Anders als ein Verein hat die Kurve keinen Chef, nach dessen Pfeife alle tanzen. Da steht ein bunt gemischter Haufen von Tausenden von jungen Leuten, und der ist anscheinend nicht gewillt, des öffentlichen Geschreis wegen auf seine Traditionen zu verzichten. Der Vorschlag, Pyros kontrolliert abzubrennen, kommt nicht gut an. In Deutschland wurden kürzlich die Bestrebungen in diese Richtung auf Eis gelegt. Es scheint, als ginge der Reiz der Pyros verloren, wenn man kontrolliert und überwacht «Blödsinn» anstellen müsste, obwohl zumindest optisch der gleiche Effekt erzielt werden könnte.
Für mich haben Pyros wenig Faszinierendes. Ich schaue vor allem auf den Rasen, das Geschehen dort interessiert mich deutlich mehr. Als sogenannter Softcore-Fan bin ich an der Pyrodiskussion (zum Glück) nicht beteiligt. Und doch rege ich mich derzeit über alle Beteiligten auf. Medien, die Pyroabbrenner kurzerhand zu Hochkriminellen machen und die Situation so darstellen, als wäre das Stadion ein rechtsfreier Raum, in dem Fackelwerfer und ähnliche Delinquenten straffrei davonkommen; SFL-Obere, die die Kurve als lebensgefährlich einstufen; Politiker und Experten, die Denunziantentum und ein Kaskaden-System fordern, bei dem nach jeder Verfehlung härtere Massnahmen greifen; und nicht zuletzt auch einzelne Mitglieder der Kurven, die in der aufgeheizten Stimmung noch Öl ins Feuer giessen, und in diesem Machtkampf keinen Millimeter von ihren Vorstellungen abweichen und sich als die einzigen wahren Fussballfans sehen. Bei derart verhärteten Fronten ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Tribünengänger mitbestraft werden, sei dies durch bussenbedingte Erhöhungen der Ticketpreise und/oder massive Eingangskontrollen.
Nein, auch ich habe keine patente Lösung parat. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich eine finden würde, wenn sich die Parteien nicht so gebären würden. Vereinspräsidenten, die Fans sind euer Kapital und sie lieben euren Klub! Mit unsinnigen Drohungen und Bestrafungen löst ihr das Problem nicht, ihr erntet lediglich weitere Provokationen und Proteste. Und von den Fans würde wohl nur schon als Zeichen des guten Willens ein zeitweiliger Verzicht auf Pyro genügen, damit die Wogen geglättet und die Diskussion auch wirklich zu einer wird. Das ist mein Wunsch für 2012. Damit wieder über Fussball berichtet wird, und die Stadien wieder als Sportstätten, nicht als lebensbedrohliche Zonen wahrgenommen werden.
right. Züri oléé statt Pyro nieméé. die diskussion erinnert mich an Lehrer-Schüler, Mama-Kind Beziehungen: die vermeintlichen Erziehungsberechtigten in den Führungsetagen der Clubs sehen sich als Gesellschaftspädagogen, im Sinne von “so Purscht, mach kei Seich, ich bin de chef, und du machsch was ich will”. Die Reaktion: “Papa, kannst mich mal so was von…” und es geht munter weiter in diesem eigentlich total nebensächlichen Geplänkel. HE, es gaht ums tschuutte.
Lieber Mämä: Wenn in Ihrem Rechtsempfinden Leute, die 1000-Grädige Fackeln in Menschenmengen werfen, nicht als Kriminelle gelten sollen….wer dann? Pyros sind gemäss Gesetz verboten, also was soll die Diskussion?
Bitte mach nicht den Fehler wie viele andere und wirf Pyro-Zünder und Pyro-Werfer in einen Topf. Klar ist beides illegal aber dennoch ist Pyro nicht gleich Gewalt. Versteh mich nicht falsch, wer eine Pyro wirft und damit absichtlich die Gesundheit gefährdet gehört mit aller Härte des Gesetzes (und nicht des Blicks) verfolgt und bestraft. Leider wird genau wegen solchen Verbrechen auch immer mehr das Zünden dramatiesiert und verurteilt. Obwohl in einer ganzen Saison weitaus weniger Unfälle passieren als an einem 1. August.
Ja, Steffu Du gibst das Beste Beispiel, warum die Situation im Moment so problematisch ist. Du bist nicht in der Lage Dich über Alle Fakten zu Informieren und setzt Pyro Würfe mit “normalem” zünden gleich. Es wäre hilfreich, wenn Du lernst zu differenzieren bevor Du Dir ein Urteil bildest und eine verallgemeinernde Aussage machst, welche die Diskussion keinen Millimeter weiter bringt.
Würfe toleriert nun wirklich kaum Jemand, ausser vielleicht die kriminiellen Werfer selber. Und obwohl es Würfe von irgendwelchen Idioten gab, so sind diese doch eindeutig und zum Glück die absolute Ausnahme. Oder können Sie mir hier 10 Fälle ìn Schweizer Stadien in den letzten Jahren aufzählen? Das werfen ist zu verurteilen und per Gesetz zu ahnden. Keine Frage!
Pyros zünden an sich, das ist eine ganz andere Sache und darum dreht sich die Diskussion und ob dies als kriminielle Handlung gelten soll. Denn das Zünden einer Fackel an sich, verursacht höchstens ein wenig Rauch und ein schön anzusehendes Feuer. Natürlich könnten dadurch Menschen in der näheren Umgebung zu schaden kommen, aber zählen sie hier bitte 10 Fälle auf in den letzten Jahren, wo dies geschehen ist beim normalen zünden von Pyro-Fackeln.
Ach..jetzt hören Sie doch auf steffu!! Wenn jemand pyro in menschenmengen wirft, dann ab in den knast! Keine Frage. Aber wie oft passiert denn das? 1x pro 200pyros?! &ob dann jemand verletzt wird ist auch noch nicht sicher!! Wenn man aktualitätshalber die Autofahrer nehmen. Bei den vielen Unfällen mit Fussgängern müsste man also auch alle Autofahrer in einen topf werfen &als kriminell abstempeln. Also nur von wegen verhältnismässigkeit..
bäschu, täglich überqueren in der Schweiz Millionen von Leuten Fussgängerstreifen. In den letzten Wochen wurden ein paar Menschen zum Opfer des Verkehrs auf Fussgängerstreifens und schon werden tausende Fussgängerstreifen überprüft und sicherer gemacht. Soviel zum Verhältnisblödsinn – oder eben nicht Blödsinn. Egal ob 1 Fackel unter 200 geworfen wird oder 1 unter 20’000. Jede geworfene Fackel ist eine zuviel!
Ryan, im Prinzip haben Sie recht. Jede geworfene Fackel ist eine zu viel. Aber das Problem ist, dass man mit einer totalen Stigmatisierung der Zünder und einer vehementen Repression keinen einzigen Fackelwurf verhindert, sondern diese im Gegenteil eher fördert, weil dadurch die radikalen Kräfte in der Kurve vermehrt an Einfluss gewinnen. Viel erfolgreicher wäre es, das kontrollierte Zünden zu tolerieren und dafür im Gegenzug auf die Mitarbeit der Fans zählen zu können, wenn wirklich gefährliche Verstösse mit Pyrotechnik vorkommen sollten.
Lieber Steffu
Ich will Pyros nicht verharmlosen, aber mich nervt dieser ewige, sinnlose Hinweise auf die über 1000°. Wussten Sie dass im inneren einer Kerzenflamme auch bis zu 1’200° herrschen? Wer käme aber auf die Idee seinen Finger willentlich während nur schon 2-3 Sekunden in der Flamme zu lassen? Genau das selbe mit Pyros. Abgesehen davon, dass sich jemand, der eine Fackel einem Menschen anwirft, einer versuchten Körperverletzung (vielleicht auch einer vollendeten) schuldig macht, wird aber keine Person versuchen eine, solche Fackel auf dem Rücken auszubalancieren, um möglichst schlimme Verbrennungen zu erhalten. Und ja Pyros sind nach Sprengstoffgesetz verboten. Warum müssen also Fussballfans noch zusätzlich im Antiterrorgesetz der Schweiz verankert werden. Haben wir wirklich keine anderen Probleme? Warum kann kein konstruktiver Dialog stattfinden? Die Politiker beschränken sich auf Stimmungsdemokratie, wollen Probleme nicht lösen, sondern ausschlachten. Mir hängt das ganze zum Hals raus
Dieses ewige “bis zu über 1000 Grad” (sic!) geht mir auch gehörig auf den Geist. Es gibt hässliche Verbrennungen, nicht mehr und nicht weniger. Wie auch möglich beim offenen Feuer, Kerze, Grill, heisser Motorradauspuff, Kochherd usw. Lebensgefährlich ist das nicht, auch wenn es die meisten Medien daherbeten. Bei einem Wurf gefährlich sind aber natürlich die möglichen Folgen, wie Panik. Zum Beispiel bei Skirennen wird oft auch gezündet, vor allem abends bei den Siegerehrungen. Dort hat aber interessanterweise noch nie jemand Kriminelle, Gewalttäter und Totengräber des Skisports gesehen…
Lieber Steffu, Mämä wehrt sich sicher nicht gegen die Bezeichnung “Kriminelle” für Personen, die Facklen in Personenmengen werfen. Die Fälle, wo das passiert ist, lassen sich meines Wissens in den letzten zehn Jahren aber an einer Hand abzählen. Es bringt aber nichts, wenn man nun so tut, als wäre jeder, der eine Fackeln in friedlicher Absicht zündet, mit den Werfern gleichzustellen. Auf genau solchen unsinnigen Pauschalisierungen basiert dann im Übrigen auch die Solidarisierung der Fankurve mit Pyrozündern, die dies tun, ohne jemanden zu schaden.
Und lieber Steffu, auch das Schlafen im gleichen Bett ausserhalb der Ehe war vor noch nicht allzu langer Zeit verboten. Sie finden das ungerecht und würden sich womöglich nicht daran halten? Was soll die Diskussion, es ist schliesslich Gesetz! Will sagen: Mit einer reinen Gesetzes-Argumentation haben sich solche “Probleme” noch selten gelöst.
Ja lieber Steffu, in einem Gesetz kann man viel verbieten: es ist zum Beispiel auch verboten auf der strasse mit überhöhter Geschwindigkeit zu fahren – das gibt dann meist eine Busse; obwohl man auch hier andere Menschen an Leib und Leben gefährdet! Während man im Strassenverkehr vermehrte Kontrollen gegen solche “kriminelle Gewalttäter” als Abzocke und Schikane betitelt wird sie im Fussball mit wehement gefordert… oder anders polemsiert: wieviele Menschen müssen noch auf Zebrastreifen sterben bevor man diese Strassen nicht einmal für ein paar Wochen von allen Autofahreren (Hooligans?) sperrt?
Es sind, wie andere auch schon bemerkt haben, Unverbesserliche wie sie, die Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind!
oh, ich scheine gefragt zu sein :-). zur erläuterung meiner ersten aussage hier ergänzend: jeder pyro-zünder ist ein potentieller pyro-werfer im gleiche sinne, wie jeder autofahrer auch ein potentieller zebrastreifen-überfahrer ist. absolut korrekt. nur ist eben autofahren erlaubt, die gesellschaft nimmt dieses restrisiko in kauf und das gesetz erlaubt es. mir ist irgenwie schleierhaft, weshalb ihr so an diesen fackeln hängt. es ist gefährlich, vor lauter rauch sieht man das spielfeld kaum mehr und es kostet wohl auch noch eine stange geld. macht es das spiel auf dem rasen attraktiver? Nö! ist die stimmung auf den rängen dadurch euphorischer? beim letzten yb-match wurden die pyro-zünder ausgepfiffen! die ewige diskussion lenkt nur vom sport ab, also lasst es doch bleiben. viele fans auf den etwas ruhigeren plätzen werden es euch danken! und auch das sind fans, nur so nebenbei erwähnt.
Aber weshalb wurden sie ausgepfiffen? Weil eben kaum einer differenziert zwischen Pyros als Stimmungsmittel oder als Wurfgegenstand. Soviel ich weiss, gab es in Bern nie solche Vorfälle wie in Zürich. Es ist sehr Schade, dass auch alle, die um die Gefahr von Pyros wissen, und entsprechend damit umgehen, in den gleichen Topf geworfen werden. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich in Basel noch nie Pfiffe gehört habe, als gezündet wurde (ausser natürlich, als die Zürcher Pyros in den benachbarten Sektor geworfen haben).
Ja, lieber Steffu, wenn sie nur die Fackel-Zünder strafen würden hätten wir ja auch nicht so ein Problem, aber wenn sie eine ganze Fankurve ausschliessen oder gar ein Geisterspiel ansetzen… ja dann bestrafen sie eben auch den unbeteiligten Autofahrer welcher sich an die Regeln hält. Dies geschieht im Strassenverkehr nicht, aber soll bei Fussball o.k. sein?
Mir geht es nicht mal um Pyro oder kein Pyro – ich habe in meinem ganzen Leben immer nur am 1. August welche gezündet – mir geht es darum dass hier pauschal unschuldige und unbeteiligte zu Opfern einer Hetzjagd werden welche in dieser Form absolut unverhältnissmässig ist!
Und btw ihre Aussagen entlarfen sie eben als einen jener Pauschaliserer welche mit geradezu missionarischem Eifer Leute in eine Ecke stellen – ich sitze wie sie auf den ruhigeren Plätzen und mich stören die Pyros nicht auch wenn ich gut ohne sie leben könnte!
lieber fritz, lieber andi
mir fehlen immer noch argumente (können auch gute dabeisein…), die das zünden von feuerwerkskörpern in menschenmassen sinnvoll erscheinen lassen. DAS seit ihr mir leider schuldig geblieben. und ich pauschalisiere überhaupt nicht, nur sind eben schon verletzte zu beklagen gewesen und gefährliche situationen entstanden. und gemäss gesetz (grundlage unserer gesellschaft….remember) halt schlicht und einfach verboten. mir scheint, dass es den fans teilweise einfach an weitblick fehlt. ich war die letzten jahre gerademal 5 minuten im sektor d (cubfinal, hatte die kinder dabei und andere tickets waren nicht mehr erhältlich). nach 5 minuten bin ich geflohen, es war mir schlicht zu primitiv, wie dort über den fc sion hergezogen wurde. und da fehlt mir als ehemaliger leistungssportler einfach jegliches verständnis und jeglicher bezug zum sport. eine altersfrage?? nein, eher eine frage der erziehung!
@steffu; Nein mein Lieber, ich bin ihnen gar nichts schuldig, da es nicht mein Interesse ist Pyro zu legitimieren sondern ich kritisiere, dass wegen Pyros unschuldige Betraft werden sollen! Und ja sie pauschalisieren, indem sie Leute wie mich in den gleichen Topf werfen wie solche die Pyro zünden! Und was Gesetze betrifft – „remember“ ein Teil unseres Rechtempfinden beruht auf dem Prinzip der Verhältnismässigkeit!
Wenn es ihnen in einer Fankurve zu primitiv ist, so ist es ihr gutes Recht dies zu bemängeln und zu kritisieren – auch mir ist es dort übrigens zu primitiv! Wenn aber die Wortwahl der Anhänger in einer Kurve ihnen als Grundlage dient diese zu verurteilen und zu bestrafen, ist dies ein Armutszeugnis. Als Leistungssportler wurden sie ja auch anhand ihrer Taten beurteilt und nicht anhand von dem was sie so in Foren schreiben oder?
Endlich mal ein guter Bericht über die Problematik.
Hier noch die richtige Mailadresse –> http://allmend-united.org/
Ach ja: Erstaunlich, dass sich die lokale Presse in der Innerschweiz taub stellt in Sachen Fananliegen.
Pyros verbitten klappt nicht, das wissen und sehen wir. Hier ein Lösungsansatz:Ein Verein in der Kurve soll die Verantwortung übernehmen, dass heisst eine oder mehrere Personen werden im Umgang mit Pyros geschult, danach organisiert nur der eine Verei die Pyros im Stadion. So hat man die Kontrolle wer die Pyros zündet, die die eine Ausbildung genossen haben. Somit iwäre auch die Verantwortung übergeben. Ich bin mir sicher das so keine Zwischenfälle mehr zu verzeichnen sind!
Bevor ihr den Vorschlag zerreisst denkt nach! Die Pyros sind jetzt verboten und nützen tuts nichts..
Lieber Mämä
Ich habe diesen Blog und auch andere Texte von dir stets geschätzt. Aber was du da von Deutschland ist absoluter Quatsch. Der Verband hat die Verhandlungen abgebrochen und somit die Fans ziemlich verarscht. Bitte informiere dich doch (nochmals).
Lieber Thomas
Stimmt, in diesem Zusammenhang steht der Satz etwas unglücklich in der Landschaft. Es sollte nicht heissen, dass die Verhandlungen wegen der Fans auf Eis liegen, sondern dass einfach bislang keine Einigung in Sicht ist. Natürlich eben genau deshalb, weil der der DFB plötzlich nicht mehr an einer Fortführung der Gespräche interessiert war.
Und warum geht jetzt genau der Reiz beim kontrollieren Zünden verloren? Weil die DFB-Bosse den Dialog abbrechen nachdem die Fans die Bedingungen erfüllt hatten? Hilf mir bitte.
So weit gingen die Verhandlungen zwischen dem DFB und der Initiative nicht einmal. Wenn es für die Fans tatsächlich immer noch das Gleiche wäre, wenn man die Pyros kontrolliert abbrennt, warum wurde dann dieser Schritt nicht schon lange angestrebt?
Ich habe dazu weiter unten schon etwas ausführlicheres geschrieben.
Und ob die Verhandlungen soweit gingen, es wurden viele Bedingungen gestellt und alle (!) wurden von den Fans akzeptiert, in der Hoffnung, es laufe etwas.
Jetzt weichst du ein wenig aus. Im Zusammenhang mit dieser DFB-Geschichte ist deine Schlussfolgerung, dass der Reiz verloren gehe einfach komplett aus der Luft gegriffen. Und ich denke du weißt das auch.
Generell kann man schon darüber streiten ob der Reiz noch der gleiche ist. Ich maße mir jedoch nicht an zu wissen, wie da die einzelnen Fankurven in der Schweiz ticken.
Im ursprünglichen Text standen zwischen der DFB-Geschichte und dem verlorenen Reiz doch noch einige Zeilen, die dann eben der Kürzung zum Opfer fielen. So liest es sich natürlich so, als bestünde ein Zusammenhang zwischen den beiden Dingen, bzw. seien die Gespräche abgebrochen werden aufgrund des fehlenden Reiz des legalen Pyroabrennens vonseiten der Fans. Stimmt aber so nicht. Deshalb Memo an mich: Nach dem Kürzen nochmals gut durchlesen!
Lieber Mämä,
Das erlebe ich genauso wie sie. Die Unbelehrbarkeit der Beteiligten in Kurven und entsprechenden Verbands-, Vereinspositionen oder auf Stufe Politik sind beschämend. Ich bin froh, dass die Vereinsführung meines Vereins hierbei bisher mit viel Umsicht agierte und auch die Politiker meines Kantons diese Problematik weitgehend nicht für oportunistischen Wahlkampf missbrauchten. Ebenso bin ich froh dass unsere “hardcore” Fans die ganze Sache ebenfalls, zumindest zuhause, bisher sehr vernünftig behandeln.
Ich Zitiere gerne aus dem Communiqué der Zürcher Südkurve nach den Vorfällen vom Derby und Rom:
“Es ist nicht der Einsatz von Pyrotechnik, sondern dessen Missbrauch, der den Vereinen schadet. Unsere den Vereinsinteressen geschuldete uns selbst auferlegte Zurückhaltung ändert nichts an unserer bisherigen Auffassung, wonach wir den Einsatz von Pyrotechnik weiterhin als integralen Bestandteil unserer Fankultur erachten. Wir differenzieren weiterhin klar zwischen dem Einsatz von Pyrotechnik (Rauch, Fackeln) und dem von uns seit vielen Jahren unerwünschten Einsatz von Knallern und dem zweckentfremdeten Werfen von Fackeln, auch wenn eine solche Differenzierung zum jetzigen Zeitpunkt bei vielen Stellen auf taube Ohren stossen dürfte.”
Ich denke die Fans haben den ersten Schritt gemacht, nicht nur an der Öffentlichkeit. Jetzt liegt es an Medien und Behörden einige Gänge zurückzuschalten, um die Problematik zu entschärfen. Ob dies jedoch im Interesse aller ist, sei dahingestellt. Reisserische Schlagzeilen, nicht nur des Boulevard ,und Sicherheitsfirmen sowie Polizeiabteilungen die ihre Arbeitstellen sichern wollen sind die andere Seite der Medaille.
lieber mämä
ein zweitweiliger pyroverzicht? das wurde in basel auch schon versucht, in verschiedenen ausprägungen. genutzt hats nichts. allerdings setzt herr heusler auf dialog und hat erreicht, dass die fackeln “vernünftig” gezündet werden, dass auch sonst keine gegenstände mehr aufs spielfeld geworfen werden. da ist durchaus ein entgegenkommen der fans vorhanden. es werden auch nicht mehr so viele und nicht mehr grundlos fackeln gezündet. um das zu merken und in die diskusion einzubringen braucht es aber noch etwas mehr hintergrundwissen als du hast, mämä.
das ist nicht böse gemeint, aber es gehört halt schon auch dazu, wenn du über pyro redest.
aber danke schon mal dafür, dass du das thema kritisch aber nicht extremistisch beleuchtest und für vernunft plädierst. damit wäre am ende allen geholfen.
ÜSI STADIE, ÜSI GSETZ!!!
Mir si die wo 100ti Kilometer im Jahr für üse Klub fahre, mir si die wo 90 Minute lang stimmtig für üse Klub mache, mir fahre für di sogar is Uslanfd, mir si dr Klub, mir si d Fans, mir si d Ultras mir si d Kurve!!! Mir die wo hingere Goal stöh, wenns rägnet u schneit u aui andere deheime si! wäms nid passt, seu deheime bliebe
ÜSI STADIE, ÜSI GSETZ!!!
Ein völlig überheblicher und arroganter Beitrag. Was denkt ihr eigentlich was/wer ihr seid. Solche Leute wie Du (Ich dutze dich jetzt mal, da ich überzeugt bin, dass du die 25 sicher noch nicht überschritten hast) machen das Ganze kaputt.
Leider gibt’s genug solche, die die 25 bereits überschritten haben… Seit Jahren versuche ich, meine Jahreskarte aus der Muttenzerkurve in einen anderen Teil des Stadions zu verlegen (aus Kapazitätsgründen nicht so einfach), weil mich diese ganze Engstirnigkeit und die pure Selbstverherrlichung der Ultras und der sog. Hard-Core-Fans so richtig ankotzt. Der Beitrag von Burri Stefan bestätigt leider genau das, was im Blog geschrieben steht… Nur weil einer im Regen hinter dem Tor steht, heisst das noch lange nicht, dass er sich nicht an die Regeln halten muss…
Allerdings haben doch alle Angst davor, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Ich bin auch der Meinung, dass das Abbrennen einer Fackel keine Gewalt darstellt, aber letztlich ist es verboten, weil es gefährlich ist. Wenn ich 120 in der 80er-Zone fahre, muss ich mich auch nicht wundern, wenn ich bestraft werde… Darum mein Vorschlag: Fanpass oder ID für jeden, der ein Ticket kauft. Am Anfang würde man einen Zuschauerrückgang hinnehmen müssen, wem allerdings wirklich etwas am Club liegt, der geht die Spiele trotzdem schauen – und benimmt sich! Schlussendlich verlöre man bspw. beim FCB langfristig ca. 100 Zuschauer, und das sind dann genau diese, auf die man dankend verzichten kann. Stimmung hin oder her.
Und was war mit dem Spiel Basel – Manu letzte Wioche als Basel glücklicherweise aber wohl verdient mit 2-1 gewonnen hatte? Wurden da keine Pyros gezündet? Wieso schreibt man den über den Sieg von Basel und nicht die Pyros? Ganz einfach, weil an diesem Abend die Pyros der ganzen Schweiz “entschuldigung” *****-Egal waren weil sich die ganze Schweiz freute. Ich bin auch nicht dafür dass man mit Pyros schmeisst aber diese gehörene nun mal zum Fusball wie der Ball dazu!
ÜSI STADIE, ÜSI GSETZ!!!
hmm…, ÜSI SBB-SUNNTIGS-RUNDFAHRTE!!!
Hallo Stähler,
Hätte noch eine D4 (Balkon) Reihe 14 / platz 406 zum tauschen. Da kannst du in aller Ruehe sitzen und dein Bierchen trinken. Ich stehe lieber 90min weil mich der FCB sowieso immer aus den Socken haut 🙂
LG
Das Stadion gehört nicht den Fans, sondern dem Stadionbesitzer. Wer das Stadion besucht, hat sich an geltende Regeln zu halten, wer das nicht tun möchte, darf gerne zu Hause bleiben. Ich hoffe, Leute wie Du Stefan, bleiben in Zukunft den Stadien fern, dann kann ich wieder hingehen ohne mich aufregen zu müssen.
Herr Locher: “Wieder” hingehen? Sie gehen also nicht mehr? Wohl wie all die vielen vielen Zuschauer, die fern bleiben seit (ja seit wann eigentlich?) es in der Hinrunde der Saison 11/12 einen neuen Zuschauerrekord gegeben hat. (Ist fall ironisch)
@Roger fischer: Ich gehe seltener, nicht nur aufgrund dieser Horden an Massenmördern die sich in den Fankurven bewegen. (Achtung Ironie). Allerdings lebe ich ja auch nicht in der Schweiz. Bis vor einer Weile habe ich bei fast jedem Heimatbesuch ein Fussballspiel besucht.
Jedenfalls kam es an einem Grossteil der Partien die ich in den letzten Jahren miterlebt habe zu Scharmützeln. An dieser Stelle ist es nun auch wiedermal Zeit mich bei dem netten FCZ Fan zu bedanken, der die gegnerischen Torbejubler mit einem Serwila beworfen wollte, jedoch in meine Reichweite zielte… mmmmh, fein war er, der Serwila. Und der Sitzplatz im Basler Stadion auch.
Was mich dann wieder zum Punkt bringt… Die Zuschauerrekorde sind eher auf moderne Stadien zu beziehen, als auf die Zusatzshows von Pyromanen und vermummten, kletternden Affen.
Bin ich voll und ganz mit Ihnen einverstanden. Man kann halt einfach nicht von einer Abwanderung der Zuschauer sprechen.
@Martin Locher: Dass u.a. dank den neuen Beton-Stadien mehr Zuschauer ins Stadion finden, gebe ich Ihnen recht. Doch darauf stellt sich bei mir die Frage ob ohne Stimmung im Stadion (und die wird jetzt einmal unbestritten von den Ultras/Fankurven gemacht!), wirklich wieder 2mio. Zuschauer pro Jahr 30.- und mehr für einen Sitz in einer “kalten” Beton-Arena bezahlen wollen. Ich bin überzeugt, dass es wie in Italien zu einer Massenabwanderung an den TV kommen würde. Der einzige Weg ist, die Pyros zu legalisieren und mit den Fankurven eine vernünftige Lösung zu finden, wie diese im Stadion (als Ausdruck der Freude oder in Form von Choreographien!) kontrolliert abgelassen werden können. Dem radikalen Teil innerhalb der Kurve wird der Teppich unter den Füssen weggezogen und Sie müssen sich nicht mehr über die vermummten Kletteraffen ärgern 😉
hmm…, weder noch.
hmm…, nebenbei, stefan burri – verwandt?
youtube: hans peter burri und harry hasler – deeskalation
Ich stand bis vor einigen Monaten auch in der “Kurve” und hatte jedoch nach einigen Zwischenfällen und dem unangebrachtem Verhalten der sogenannten “Fans” (die meistens noch keine 20 sind) einfach satt. Ich musste mir Rempeleien und Gedränge gefallen lassen und bei einem Spruch meinerseits bekam ich ein Becher Bier über den Kopf. Das Problem heutzutage ist, dass weder Anstand noch Respekt vor anderen Personen/anderen Fans herscht. Jeder denkt nur für sich und nochmal für sich. Hauptsache man hat Spass und Action und etwas passiert. Dann hat man tagsdarauf oder noch zeitgleich was auf Facebook zu erzählen und das entsprechende Bildmaterial zu posten. So lebt die heutige Generation von “Fans”.
Ich sehe auch immer wieder viele Leute die das Ganze fotografieren, gleich danebenstehend oder aus Distanz. Für mich sind diese Leute genauso verantwortlich wie diejenigen die die Pyros reinschmuggeln, zünden und werfen. Jetzt hört man die Stimmen von Fans, die eine Saisonkarte besitzen, vielleicht sogar in der Kurve, und sich nun über die gesperrte Kurve am nächsten GC Heimspiel beschweren. Aber genau DIESEN Leuten hat man das auch zu verdanken – weil sie alles tolerieren und nichts dagegen unternehmen. Würden nämlich genau JENE (und wenn es nur 50 sind) einfach auf den Typ zeigen der eine Pyro zünded und vielleicht sogar ein Foto macht (davor/danach) würde sich die ganze Problematik schnell erledigen.
Man kann das Selbstregulierung nennen oder an den Pranger stellen.. Jedoch sind ALLE mitverantwortlich, alle die in der Kurve stehen. Daher finde ich es auch gerechtfertigt, dass die ganze Kurve gesperrt wird.
Und wie gesagt, alle die etwas zu motzen haben sollen mal ein wenig Verantwortung übernehmen – für alle andern Fans – für die Fussballer – für den Verein – und den Schweizer Fussball! Zeigt auf diese “Fans”, werft sie raus, sie haben nichts im Schweizer Fussball verloren.
Denunziation ole?
Tut mir leid, aber sie haben nicht allzu viel Ahnung.
Kann sein, dass sie immer an die falschen Deppen rankommen, aber das glaube ich nicht.
Ich stehe jedes Wochenende in der Kurve und fahre auch viel an andere Orte (also nicht auswärts) um Fussball zu gucken (und war so schon in fast jedem Land in West-/Zentraleuropa) und habe nur selten schlechte Erfahrungen gemacht.
Klar, Gedränge gehört für mich in einer Stehplatzkurve ohne feste Platzbeschränkung halt dazu (ausser in der ZSK).
Vielleicht liegt es einfach an Ihnen und Ihrer Ausstrahlung, dass nicht viel zurückkommt?
Ich mache durchwegs positive Erfahrungen und habe auch immer tolle Erlebnisse, auch wenn ich die Sprache der Einheimischen nicht verstehe (Ostblock) oder den Verein gar nicht mag (diverse in Deutschland, Frankreich, Österreich).
Liebe Mara
Und was ist mit Pyro bei Skirennen? Sind da auch alles “”Fans””? Und weil die nebenstehenden den Pyrozünder nicht denunzieren alle mitverantwortlich? Und wie war das vor 10 Jahren? Kennst du das Sprengstoffgesetz?
Und von welchen “Zwischenfällen” redest du? Welches “unangebrachte Verhalten”?
Liebe Mara, das ist eine herrlich eindimensionale Kritik. Seit wie vielen hundert Jahren beschweren sich nun Ältere über den mangelnden Respekt und Anstand der jüngeren Generation? Ich kann dir versichern, dass kein aktiver Fan in der Kurve sein Handy zückt und Aktionen filmt, geschweige denn, diese auf Facebook postet. Denn er ist sich bewusst, was er tut und um Datenschutz bemüht. Wenn Sie dies nicht glauben, gehen Sie doch bitte mal in die vorderen Reihen der grossen Fankurven und beginnen Sie zu filmen. Zudem sehe ich nicht ganz ein, wieso die Fans in den Kurven Pyro-Zünder fotografieren und blossstellen sollten – schliesslich finden sie die Pyros ja ebenfalls toll. Es ist nicht die Aufgabe der Fans, Polizei-Arbeit zu erledigen. Ich verpfeiffe ja auch keinen Kiffer, der sich im Stadtpark einen Joint anzündet, er schadet ja schliesslich niemandem. Zudem dünkt es mich interessant, wie Sie definieren können, wer nun “Fan” ist und wer nicht. Das GC-Beispiel zeigt ja gerade die Absurdität dieser Debatte: GC würde ohne die 2’000 Leute in der Kurve schon lange nicht mehr existieren, trotzdem meint nun ein Wirtschaftsmann (Präsident Leutwiler), der vor drei Jahren vermutlich noch nicht mal die Abseitsregel kannte, bestimmen zu können, wer Fan ist und wer nicht. Liebe Mara, Fan ist, wer seit Jahren im Stadion ist. Was dort abläuft, bestimmen eben auch diese Personen. Wenn es 3’500 Leute in der Kurve akzeptieren, dass Pyros gezündet werden, dann vielleicht deshalb, weil sie gerne Teil davon sind und dies unterstützen. Wem das nicht passt, soll dazu schweigen oder selber in die Kurve gehen und einen Kulturwandel herbeiführen zu versuchen.
Tobias, ich mit fast allem einverstanden was Du postest. Dass aber ein nicht filmender oder auf facebook postender Fan dies aus Datenschutzgründen tut ist wohl ironisch gemeint. Er tut es nicht, weil er sonst wahrscheinlich aufs Maul kriegt!
Das soll heissen, wenn ich an einem Spiel in der Kurve stehe muss ich auch noch Polizist spielen?
Nein, danke.
Hoi Mämä. Schön mal etwas weniger polemisches zu diesem Thema zu lösen.
“Lösen” wäre schön. “Lesen” solls natürlich heissen.
Bevor in Deutschland die Verhandlungen zwischen DFB/DFL und 66 (!) (auch namhaften) Ultragruppierungen auf Eis gelegt wurden, stand noch ein Verzicht auf Pyros für abgemachte 3 Spieltage.
Die Liga dachte wohl, dass die beteiligten Gruppierungen keine Chance hätten, diesen Verzicht konsequent durchzuhalten.
Als es dann soweit war und (bei den beteiligten Vereinen) nichts gezündet wurden, wurden die Verhandlungen einseitig abgebrochen, mit dem Hinweis eine Pyrolegalisierung sei in keinem Fall und nie und nimmer möglich, monatelange Zugeständnisse seitens der Fans wurden einfach weggeputzt.
Soviel zur Frage, ob ein zeitweiliger Verzicht auch wirklich was bringen würde.
Es ist nicht so, dass es nicht einen Versuch wert wäre, aber ich bezweifle dessen Erfolg.
Übrigens, die Zürcher Südkurve hat nach den Vorfällen in Rom ein Communique rausgegeben und sich darin geäussert, dass vorläufig bis zur Winterpause auf pyrotechnisches Material verzichtet wird, doch die grossen Medien hat das weitgehend kaltgelassen.
Da wird lieber ein Interview mit Liga-Oberen (wie von ihnen erwähnt) veröffentlicht, indem dieser Herr sagt, er würde nie in eine Fankurve gehen.
Arme reiche Schweiz, mit Problemen wie diesen und Politikern wie von der SVP.
Und @ manu: Genau das wurde in Deutschland sogar verhandelt, DFL/DFB forderten, dass jeder, der zündet eine pyrotechnische Ausbildung genossen hat und nur noch in bestimmten Zonen gezündet wird, und, und, und..
Dies wurde alles akzeptiert und garantiert.
Und einmahl mehr muss man festhalten, dass es keine einfache Lösung gibt sondern nur einen gemeinsamen Weg der über den Dialog führt.
Ich will hier mal ein paar Dinge zu bedenken geben:
1. An Skispringveranstalltungen werden genauso Fackeln in der Menge gezündet, zuletzt dieses Wochenende in Engelberg, aber da interssiert sich niemand dafür. Seltsam.
2. Gefährlich ist das Zünden in einer Menschenmenge tatsächlich, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, mich hats auch schon angebröselt und das schmerzt ganz schön und die Wunde heilt sehr langsam. Dies wird aber nur praktiziert da die Pyromanen ansonsten von den Ordnern herausgegriffen würden. Wäre das Abbrennen der Fackeln geduldet, könnten diese wieder auf den Treppen oder am Zaun gezündet werden und somit “sicher” abgebrannt werden.
3. Ein Fussballstadion ist kein Ponyhof.
4. Am Nationalfeiertag gibt es jedes Jahr Verletzte und sogar Brände wegen Feuerwerk, auch da könnte man sagen Feuerwerk hat nichts mit diesem Feiertag zu tun und kann problemlos verboten werden. Oder wie wäre es mit einer Kollektivstrafe? Bei mehr als 3 Verletzten wird der nächste 1ste August abgesagt, oder als Geisteraugust gefeiert.
5. Kollektivstrafen sind in etwa so als würde jede Quartier-, Kantons- oder was auch immer Strasse gespert in welcher jemand die Geschwindigkeit überschritten hat.
6. Zum Text: In Deutschland wurde meines Wissens die Diskussion über die Pyros einseitig vom Deutschen Fussballbund beendet und den Fans im Frühling nur falsche Hoffnung gemacht.
7. Eine Lösung braucht es nicht. FackelWERFER sowie andere Gewalttäter müssen identifiziert werden, angehalten, eingepackt, vor den Richter geschleppt und verurteilt werden. Da dies, wie man weiss, bereits geschied und praktiziert wird, braucht man ganz einfach NICHTS zu unternehmen.
1. Die Fackeln werden dort aber nicht regelmässig zu Wurfgeschossen missbraucht.
2. Das Abbrennen ist Verboten, wenn man sich mal daran hält, kann man über eine Lockerung diskutieren. Ich wäre sehr für kontrolliertes Abbrennen, da ich Feuerwerke ect gerne seh.
3. Fussball ist ja auch nicht Polo.
4. Der 1. August hat Tradition, in jedem Land ist es üblich, dass das Volk hin und wieder mal Feuerwerk abbrennen kann. Dass es zu ein paar wenigen Verletzten kommt ist bei der Anzahl am 1. August abgebrannter Feuerwerke auch normal.
5. Kollektivstrafen sind deshalb ok, weil sich die normalen Fans nicht klipp und klar von den Regelverstossern distanzieren und so die Regelverstosser leider nicht identifizierbar sind.
6. Deutschland, Deutshcland über Alles.
7. Die Lösung haben wir schon. Pyros sind aktuell verboten. Daran hat man sich zu halten oder soll zu Hause bleiben.
1. Regelmässigkeit wo? All Monat? Jede Woche?
2. Jeder steht im Stadion da wo er will.
3. Zum Glück
4. Pyro in der Fankultur hat Tradition, in jedem Fussballstadion ist es üblich, dass die Fans hin und wieder mal Feuerwerk abbrennen können (ist fall nicht das gleiche wie dürfen). Dass es zu ein paar wenigen Verletzen kommt ist bei der Anzahl Spielen, Stadions und abgebrannter Fackeln auch normel.
5. Sie zeigen also Falschparkierer an?
6. …
7. Haha
Herr Fischer zu Punkt 5:
Sie rauchen also auch in Wohnungen, auch wenns der Hausherr ausdrücklich verbietet?
Nein. Ich sehe nur grad den Zusammenhang nicht. Es ging ums denunzieren nicht ums delinquieren (diese Wort gibts übrigens gar nicht).
Der Zusammenhang ist der, dass der Hausherr, nennen wir ihn Stadionbetreiber, es verbietet Pyros in jeglicher Form abzufeuern. Basta
Man kann das Ganze verharmlosen, man kann irgendwelche gewagten Vergleiche heranziehen, man kann die Aufmerksamkeit auf Begrifflichkeiten lenken, man kann darauf verweisen, dass es nur Minderheiten sind, etc pp. Es ändert nichts daran: Die Besitzer wollen keine Pyros, das hat man zu akzeptieren. Und auch wenn hierdrin selbstverständlich nur vernünftige Feuerwerker schreiben die die ganze Sache voll im Griff haben: Keiner kann garantieren, dass irgendein betrunkener Idiot mal einen irreparablen Schaden verursacht.
Sie sagen zwischen den Zeilen, dass ich zünde!? Nochmals: Es ging nicht um den Akt der gegen das Gesetz verstösst (egal ob rauchen wo nicht erlaubt, zu schnell fahren, falsch parkieren oder Pyros zünden) sondern darum, dass man als Zuschauer eines Gesetzesbruches den Täter denunziert oder eben nicht.
Herr Locher:
1.: Weder beim Skispringen noch an Fussballspielen werden Fackeln regelmässig geworfen. Ich kann mich an 2 Fackelwürfe erinnern: 1. Basel-FCZ für die in den Familiensektor geworfene Fackel (total daneben, meiner Meinung nach) wurde die verantwortliche Fangruppierung aus der Südkurve verbannt (Selbstregulierung) 2. Beim Fackelwurf GCZ-FCZ stellte der Blick den Werfer an den Pranger und die Justiz ist eingeschritten. Also beide Male geahndet. Eine Ausnahme sind die bereits abgebrannten Fackeln welche schon immer über den Zaun in Richtung Sicherheitskräfte geworfen wurden damit diese korrekt im Sandeimer gelöscht werden konnten.
5.: Dann müssten sich auch alle Autofahrer von Rasern und Falschparkern distanzieren oder gar mithelfen die Sünder zu fassen, sprich sich die Nummern zu merken und zu melden. Somit macht man die Bürger aber vollends zu Hilfspolizisten. Meiner Meinung nach liegt aber das Macht- oder Gewaltmonopol beim Staat. Da übrigens auch das Rauchen und an gewissen Spielen das Trinken verboten ist (Regelverstoss), distanziere ich mich hiermit bereits von all diesen Menschen, inkl. Club-Präsident Canepa und seiner Frau. Ich hoffe das ist in Ihrem Sinn.
6.: Was bloss wollen Sie den damit sagen?
7.: Jaa, das ist mein am liebsten gehörtes Totschlag-Argument. Wer dagegen ist soll sich vom Acker machen. Klingt wie das gute alte: Kannst ja auswandern wenns dir nicht passt. Allerdings wird so jegliche Diskussion und Verbesserung aller Situationen im Keim erstickt. Nicht sehr konstruktiv.
ups….und an gewissen Spielen das Trinken verboten ist (Regelverstoss)…soll natürlich Alkohol-Trinken heissen.
Ich habe mich hier nochmals genauer informiert, es scheint in der Tat seltener geworden zu, dass Fackeln auf dem Spielfeld landen. Ich erinnere mich an Zeiten, als dies wirklich häufig vorgekommen ist.
Übrigens ist meiner Meinung nach der Teil Fans, der Fackeln abbrennen zur Fankultur zählt auch für viele Krawalle verantwortlich. Was auch der Grund dafür ist, dass ich hier eine recht harte Haltung vertrete.
Es ist zwecklos! Leute wie Roger Fischer und Martin Locher gehören genau zu der Sorte Fussball Fans die meinen, sie kennen ihren Club am längsten und am besten. Und sie alleine wissen was ein Fan ist und wie dieser sich zu verhalten hat, und die die Personen die in den Fankurven stehen sind ja sowieso nur kriminel, primitiv, dauer-bekifft und aggresiv.
War jemand von den betroffenen Herren schon mal in einer Fankurve?
Da nur ein klitzekleiner Anteil der Zuschauer mit Knallpetarden und Fackeln bewaffnet ins Stadion geht, glaube ich, muss man nicht gross Diskutieren, wer die Mehrheit der Zuschauer vertritt.
Selbstverständlich stand ich auch schon in Fankurven und ich habe auch, ausgenommen des Kiffens, auch auf Deine Beschreibung der dort anwesenden Zuschauer entsprochen 😛
dito 🙂
Guter Blog Herr Sykora
Es gibt noch etwas, dass mich sehr stört: Nämlich, dass (fast) alle Politiker, die sich mit diesem Thema befassen keine Ahnung von den Fankurven haben geschweige denn vom Fussball. Dazu kommt, dass einige Exponenten der Politk damit noch Wahlkampf betreiben (Bspl.: Karin Keller-Sutter).
Ein weiteres Problem das durch die fehlende Kommunikation mit den Fankurven entsteht ist, dass der “normale” kompromisbereite Fankurven-Besucher immer wie mehr mit dem harten Kern und dem “nicht-so-kompromisbereiten-Fankurven-Besucher” solidarisiert, je mehr Repressionen und kollektiv Strafen auferlegt werden. Die meisten Fankurven-Besucher zünden keine Pyros und sind trotzdem für Pyros oder finden sich damit ab.
Auffällig ist, dass das Pyro-Geschrei vor allem in Luzern, Zürich & St.Gallen am lautesten ist. Da leider die Präsidenten bzw. die Vorstände (v.a. Stierli & Leutwiler) sich gerne als Oberpolizist aufführen. Obwohl bei GC schon lange die Vermutung im Raum steht, dass (früher) im Geheimen zwischen Vorstand & Fankurve abegesprochen wurde, wann gesündet wird und wann nicht. Und es war doch immer die Rede von der tollen Fanarbeit beim FCL, die ich auch nicht bestreite, aber wo ist diese jetzt?
Bei YB und dem FCB wird genau so viel gezündet, nur das Geschrei in Bern & Basel ist lang nicht so gross. Wiso?
Gerade der FCB ist ein gutes Beispiel: Herr Heusler ist (wahrscheinlich) der einzige Präsident, der sich mit der Fankurve auf Augenhöhe unterhaltet und diese Thematik etwas differenziert angeht (wie auch schon erwähnt).
In diesem Sinne: Bitte wieder mehr Fussball mit den dazugehörenden Emotionen
Welche Emotionen wollen sie MEHR?
Wenn ich zu Etwas einlade, gelten meine Regeln. So verhält sich das auch beim Fussball.
Die Klubs laden an ein Spiel ein. Wer zuschauen will, hat sich an diese Regeln zu halten. Wenn man sich nicht unterordnen will, steht es einem frei die Veranstaltung nicht zu besuchen.
Aktueller Stand: Die Fussballklubs und das Gros der Zuschauer will keine oder braucht keine Pyros. Wenn sich die Pyromanen mal ein, zwei Saisons an die Regeln halten, ist die andere Seite sicher bereit ein geregeltes Feuerwerk-Abbrennen zu diskutieren.
Aktuell liegt der Ball bei den Pyro-Fans zu zeigen, dass man sich an Regeln halten will.
@ alex bötisch: Geisteraugust ist für mich das Wort des Tages! Bin auch sonst zu 100% einverstanden.
Zum blabla weiter oben betreffend dem “üsi Stadie, üsi Gsetz”: Das ist natürlich Schwachsinn. Aber trotzdem nicht so weit von einer annehmbaren Realität entfernt. Oder anders: Wer soll eigentlich vor den Pyros geschützt werden? Die sorte Fans, die bei garstigem Dezemberwetter durch die halbe Schweiz reist, um auswärts den Letzten gegen den Zweitletzten zu sehen? Ich oute mich hiermit als Nicht-Kurvengänger und somit als Nicht-Szenekenner, aber ich wage folgende Behauptung: Unter den GC Fans, die in Laussanne einfach mal ihren Präsi ein bisschen provozieren wollten, war nicht einer, der sich über den Rauch oder die latente Gefährlichkeit der Fackeln gestört gefühlt hätte. Für was also das ganze Geschrei? Für 5 Minuten Verspätung beim Anpiff. Riesiges Problem…
Lieber Mämä,
danke für diesen Artikel. Endlich wird die Problematik möglichst neutral und von beiden Seiten beleuchtet. Dieser Artikel sollte für die Herren Leutwiler, Stierli und Konsorten zur Pflichtlektüre erhoben werden.
Deine Beschreibungen über die Verhandlungen des DFB haben zwar den inhaltlichen Fehler, dass diese nach Zugeständnissen der Ultragruppierungen von Seiten des DFB abgebrochen wurden, weisen aber aus meiner Sicht auf eine andere Grundproblematik hin. Ich vermute, dass für viele (meistens relativ jungen) Personen aus der Kurve der Reiz von Pyros in der damit zusammenhängenden Illegalität und nicht mit der vielbeschworenen Erhaltung der Fankultur zusammenhängt. Ob in diesem Falle eine Legalisierung nicht einfach zu anderen Problemen führt, sei mal dahingestellt.
Pyros sind gesetzlich verboten. Sie zu zünden ist also bereits strafbar, ohne dass man sie wirft. Ergo haben sie im Stadion nichts verloren. Die Diskussion über die Gefährlichkeit ist dann nochmals eine andere.
Wems nicht passt soll doch einfach nicht in die Kurve!!!
hmm…, auch wenn es für den ultra-verstand nur schwer zu verstehen ist – der öffentliche grund heisst öffentlicher grund, weil er eben öffentlich ist. damit müssen auch knall- und hitzköpfe leben, auch wenn es schwerfallen mag.
stadion öffentlicher grund? vielleicht im zureich, ja… sie haben wohl jura studiert…
Die Pyros sind eigentlich nur ein Nebenschauplatz in der Gewaltdiskussion. Es geht um massive Sachbeschädigungen in Stadien und öffentlichen Verkehrsmitteln, jährlich mehrere Millionen. Das bedingt enorme Sicherheitsmassnahmen. Bezahlt durch Klubs und Allgemeinheit. Ich habe auch schon erlebt, wie ein Autobahnimbiss von Hardcorefans gestürmt wurde, übrig blieb ausser Schäden nichts. Der Mangel an Respekt vieler Ultras (oder sind es Hooligans?) vor fremdem Eigentum ist beunruhigend. Wollen wir Zustände wie in Deutschland, wo es Tausende gewaltbereiter und registrierter Klubanhänger gibt? Die attackieren auch ganz normale Passanten auf der Strasse und in Strassenbahnen. Das Polizeiaufgebot rund um die Bundesliga-Spiele ist gigantisch, es ist fast wie im Krieg. Wer bezahlts? Ich zähle mich wie Mämä zu den Softcorefans, denen es um das Geschehen auf dem Rasen geht. Gegen Gesang, auch wenn vulgär, und Fahnen habe ich nichts. Die Pyrofans, die sich jetzt klubübergreifend solidarisieren und sich über die “zunehmende Repression” beklagen, begegnen einander in den einschlägigen Fanforen und besonders an den Spielen mit abgrundtiefem Hass, der sich beileibe nicht nur verbal ausdrückt. Deshalb ist ihre Glaubwürdigkeit für mich angeschlagen.
Das es jährlich Sachsachäden in Millionenhöhe in den Extrazügen gibt, ist eine Falschaussage seitens der Medien. Die jährliche Summe die der Sbb entsteht für die Extrazüge, ist sicher unter einer Million Franken. Was noch dazu kommt die Reinigungskosten sind bei diesem Betrag inbergriffen. Und diese alten Züge werden sonst nicht verwendet. Auch ist es für die Sbb viel besser die Fans in den Extrazügen zu transportieren als in den normalen Zügen.
Was auch eine Falschaussage seitens der Medien ist, dass die Gewalt im Schweizer Fussball zugenommen hat. Früher hat es viel mehr Konfrontation zwischen den Fans geben, die Medien interiessierten sich einfach nicht dafür. Heute wird einfach jede Fackel die in einem Satdion brennt als gewalt angeschaut. Was vollig falsch ist. Eine Fackel ist ein Stimmungsmittel der Fankurve. Wenn eine oder mehrere Fackel brennen gibt das optisch ein sehr schöne Bild ab und auch Stimmungstechnisch (Gesang) ist es sehr förderlich. Viel Fussballer sagen auch das sie bei einer brennender Kurve noch motivierter auf dem Platz sind. Es ist auch nicht der Reiz des verbotes, dass die Fans dazu bewegt zu zünden. Es ist ein langer Bestandteil ihrer Fankultur und den sind sie nicht bereit aufzugeben, nur weil ein paar Politiker auf ihrem Rücken Kariere machen wollen. Bei einer legalisierung von Pyrotechnik im Stadion würde es auch keine Unfälle mehr passieren, weil diese nur passieren wegen der verfolgung und man sich vermummen muss, dass man kein Stadionverbot bekommt.
Ich hoffe das die Menschen in diesem Land wieder mehr hinterfrangen was die Medien und die Politiker von sich geben und dass man wieder auf einer sachlichen Ebene disskutieruen kann.
Sehr guter Beitrag. Schade, ist halt, dass in diesem Blog noch vor nicht allzu langer Zeit der FC Luzern als Vorbild in der Fanarbeit gelobt wurde, was natürlich völliger Unsinn. Nun ja besagte Dame schreibt ja nicht mehr hier.
Also die Aussage betreffend der Situation in Deutschland ist natürlich Unsinn. Hier haben damalige Vertreter des DFB gegenüber den Fans Zusagen gemacht, die sie nicht halten konnten. Nachträglich wurde dann noch ein wenig gelogen. Bitte besser recherchieren, kann man in seriösen Medien wie Spiegel und Süddeutsche nachlesen.
Das einzige was für mich ab sofort funktionieren würde, wäre, nur noch Sitzplätze, durchnummeriert. Beim Kauf muss wie bei den Flugtickets, der Name Vorname, inkl. Adresse des Bestellers, sowie die Vornamen Namen der übrigen Karten-Benutzer, wenn jemand mehr als ein Ticket kauft. So kann man immer auf den Besteller zurückgreifen, der müsste wissen, wer schlussendlich auf den bestellen Plätzen sass. Dies würde ja unterstützt durch Videos. Denn auf diese Randalierer und Pyro-Freaks müsste ein Club verzichten können (müssen)
Korrekt würde funktionieren. Dann hätten wir einfach keine Zuschauer mehr. Fanpass ist auch gescheitert.
Hmmm… mag sein, dass das mit dem Fan-Pass bisher gescheitert ist… andere Frage: Saisonabos FCB… 25’000 gaben ihre Personalien ab ohne murren… ich denke eigentlich müsste dies doch möglich sein 😉
… oder anders formuliert bei einem Heimspiel des FCB haben ca 5/6 der Zuscahuer einen “übertragbaren” Fanpass, auch jene in der Kurve….
Quatsch mit Sosse! Ultras stehen IMMER, bzw die Kurven – egal wieviele Sitzplätze vorhanden sind, also bringt ihre Idee rein gar nichts.
Herr Pfister, das funktioniert vielleicht für Sie, aber die Realität ist eine andere. Wenn die Sicherheitsdienste und die Polizei schon heute nicht über die Kapazitäten verfügen, um Pyro-Zünder in der Fankurve dingfest zu machen, wie gedenken Sie denn, dass eine Sitzplatzpflicht umgesetzt werden kann? Selbst wenn Sie die Namen der 3’500 Personen in der Südkurve kennen, was nützt Ihnen das, wenn alle trotzdem stehen? Wenn davon 20 vermummt Pyros zünden? Das ist fern ab jeder Realität, weil missachtet wird, dass diese Leute dort eben stehen wollen. Und wenn nun Personen wie Sie diesen ein absolutes unverhältnismässiges Verhalten aufzwingen wollen, dann fördern Sie genau den Zusammenhalt und die Solidarisierung der gesamten Kurve – eben auch mit den radikaleren Strömungen. Das war vor einigen Jahren in Basel und zur Zeit auch in Luzern zu beobachten. Zudem, wie soll GC auf 2’000 Kurven-Fans (in Ihrer Leseweise “Pyro-Freaks”) verzichten können, wenn sie dadurch in teils Spielen wahrscheinlich dreistellige Zuschauerzahlen hätten? Schweizer Fussball füllt die Stadien eben nicht wie in England.
Nach dem Beitrag von Thomas Meier muss ich hinzufügen: Funktionieren würde das ganze natürlich nur in der Theorie. Es wären wohl mindestens 1000 Sicherheitskräfte, die es bräuchte um das Ganze durchzusetzen. Natürlich gäbe es in den Stadien keine Kurve und keine Stimmung mehr. Das würde dann die letzten “Softcore”-Fans vertreiben, die sich das ganze Theater mit der Registrierung angetan haben. Fans “austauschen”, wie es zum Beispiel FCL-Präsident Walter Stierli wörtlich wünscht funktioniert in der Schweiz also nicht mal in der Theorie. Von der Realität ganz zu schweigen.
Sehr geehrter Herr Sykora,
So interessant das Thama auch längerfristig sein mag, dieser Blog hääte unbedingt dem Thema FiFA-Sanktionsdrohung / SFV / Sion gewidmet sein müssen. Sie haben das Thema der Woche verpasst.
Irgendwie habe ich es im Urin, dass uns diese Geschichte noch länger verfolgen wird…
Ich hab das auch im Urin….Trinkst Du auch schottisches Wasser?
Übrigens… Hier in Schottland will man Stehplätze wieder einführen. Die Wirtschaftskrise hat auch positive Effekte 🙂
Wie lange geht es wohl bis die FIS endlich etwas gegen diese Chaoten unternimmt. Ist ja unter aller sau was dort in Österreich abgeht: http://www.youtube.com/watch?v=ggSsElBMFbY&feature=related
OMG all diese potentiellen Pyrowerfer – man sollte Skirennen unter Ausschluss der Zuschauer anordnen und die Skiverbände ganz drastisch Bestrafen!!!
Zu diesem Thema äussern sich ja bevorzugt jene, die ein Stadion so gut wie nie von innen sehen (KKS, Nause, Blick-Leserkommentarschreiber etc.). Hier drin sieht’s sicherlich ein bisschen anders aus, was die mehrheitlich differenzierten Statements verdeutlichen.
Mich würde mal wunder nehmen, wie die Meinung zu Pyro in den Stadien ist. In der Kurve sind sicher 90% für Pyro. Es würde mich aber nicht wundern, wenn auch im Rest des Stadions eine Mehrheit sich grundsätzlich pro Pyro ausspricht.
Die ganze Pyro-Debatte, notabene ein Stellvertreterkrieg aufgrund der Ohnmacht angesichts des gesellschaftlichen Gewaltproblems, kam ja so richtig erst im Vorfeld der EM 08 auf – politisch initiiert, medial orchestriert. Die Medienlandschaft teilte sich in zwei Lager: Jene, die nach wie vor um Differenzierung bemüht waren und deshalb kaum Gehör fanden, und jene, die zu willfährigen Zuhältern der Polithure Opportunismus wurden und das Thema dem Schweizer Entrüstungs- und Wutbürgertum zum Frass vorwarfen, auf dass über Jahre hinweg jegliche vernünftige Diskussion verunmöglicht werde.
Kann nur für mich (FCB Sek.C5 – an Spielen seit 1979/80): Pyro ist mir egal, ich komme wegen dem Spiel. Pyrowerfer – mit Polizei rausholen und Lebenslang von Spielen ausschliessen. Leute die Petarden in der Menge zünden fallen für mich in die Kategorie der Pyrowerfer (ausser sie sind so dämlich und behalten die Petarde in den Händen – die haben dann eh ihre Strafe), ebenso Leute welche Gegenstände aufs Spielfeld werfen (geht bei uns ja nicht mehr so leicht…).
Was ich aber nicht akzeptiere sind Kollektivstrafen gegen alle Fans einer Kurve oder gar eines Vereins – da solidarisiere ich mich mit den Unschuldigen!
Schon oft auch für m.E. schlechte Beiträge kritisiert, muss ich hier doch ein grosses Lob für diesen Beitrag aussprechen. Auf den Punkt getroffen und das Beispiel Luzern zeigt doch, dass auch die “richtigen” Fans sich mit den Fans, die man austauschen will, solidarisieren. Dies ist ein Anfang!
danke mämä!
aber einen kleinen fehler gibt es noch. die pyro diskussion in DE wurde nicht wegen des fehlenden reizes abgebrochen, nein, sonder weil der DFB die gespräche eingestellt hat. Mehrere gutachten zeigen das es kein problem wäre fackeln zu erlauben, aber die bosse stellen sich stur.
emotionen respektieren – pyrotechnik legalisieren!
Hallo Zusammen
Ich bin 45 jährig, Familienvater und Fussballfan. Ich sitze mit meinen Kindern auf der Osttribüne im Letzi. Meine Kinder sind immer ganz aus dem Häuschen wenns Pyros gibt. Die Choreos, die Pyros und die Wurst, deswegen begleiten mich meine Kinder (sind auch noch klein, der Fussball ist noch nicht so wichtig) ins Stadion. Angst machen ihnen eher die gepanzerten Polizisten, die kaum mal ein nettes Wort übrig haben und in brenzligen Situationen ihr Tränengas selbst in Strassenabschnitte mit Familien schmeissen. Vor den Fans haben sie (und ich) ob Gegner oder FCZ keine Angst, weil diese Familien (und alle anderen nicht-Ultra-Fans) akzeptieren. Ich persönlich bin den Pyros neutral eingestellt, d.h. finde sie schön, würde sie aber auch nicht vermissen.
Bezüglich Gewalt: gefährlich sind meiner Meinung nach Petarden und Alkoholverbote. Bei Alkoholverboten besaufen sich die Fans schon vor dem Spiel dermassen (weil drin gibts ja nichts), dass es halt alkoholbedingt zu Komplikationen kommen kann.
Die praktikabelste Lösung sehe ich darin, Pyros zu legalisieren und präventiv (d.h. mit Infos und Zusammenarbeit mit den Fans) das Risiko zu minimieren. Die Südkurve ist (oder war) ja eigentlich gesprächsbereit. Zudem sind das ziemlich nette und anständige Leute die die Choreos etc. organisieren, welche zum Wohl ALLER handeln würde. Den Beitrag fand ich eigentlich super, die Kommentare sind auch ziemlich differenziert. Nur gibt es halt Leute auf beiden Seiten welche ein bisschen “dumm” sind und gerne grosse Worte in die Welt rausposaunen. Überrashcenderweise hat es viele Akademiker (z.B. K Keller-Sutter) darunter, die keinen blassen Schimmer von der Materie haben und relativ wenig von Deseskalation verstehen. Aber genauso wie die Gewalt scheinbar zunimmt (zeig mir mal ne Statistik!), scheinen wir in einer Zeit zu leben, wo die Lösung aller Probleme mehr Repression heisst. Orwell lässt grüssen.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass Medien wie der Tagi wieder weniger, oder aber differenzierter über Pyros berichten. Denn seien wir mal ehrlich: aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht.
Sie sollten aber auch differenzierter über Akademiker urteilen und nicht alle in den KKS-Topf werfen… nur so als Anmerkung eines Promovierten 😉
Guter Beitrag. Ich glaube sogar mich errinnern zu können, dass es eine Zeit gab in den 90er im Joggeli, in welcher Pyros kontrolliert abgebrannt und Teil einer Choreo waren. Aber genau weiss ich es nicht.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass auch hier eine konstruktive Lösung möglich wäre. (wie überigens für Gewaltproblem – zumindest im Stadion – ebenfalls) Nur werde ich seit geraumer Zeit das Gefühl nicht los, dass verschiedene Parteien gar kein grosses Interesse an einer kontruktiven Lösung haben. (Ist wie so oft bei schwierigien Themen) Politiker benutzen das Thema für eigene Zwecke und für gewisse Medien ist es besser, das Problem bleibt bestehen als das es gelöst wird, sodass man weiter darüber berichten kann.
Kontrolliert ist richtig, ber nicht nur! 1994, original Ton SF DRS: rot-blau schuf eine wunderbare Athmosphäre.
http://www.youtube.com/watch?v=zXQeCZLLfAE
@florin: gratuliere zu diesem beitrag. auch ich bin 40 jährig, familienvater und fussballfan. meine 10 jährige tochter begleitet mich ab und zu ins stadion, bisher ausschliesslich in die swissporarena. der fc luzern ist ja bezüglich pyros gross in die schlagzeilen geraten. die aktuelle situation ist nicht glücklich und es wäre angebracht, dass beide seiten auf einander zu gehen.
meine ganz persönliche sicht der dinge: ich habe den eindruck, dass viele fussballfunktionäre, da nehme ich walter stierli explizit aus, am liebsten möchten, dass der fussball ein anlass für cüpli-trinker ist/wird. schickimicki, da ein glas champus, da ein häppchen, am liebsten nur noch vip-logen und geheizte sitze. aber der fussball lebt vom, chris von rohr würde sagen, “meh dräck”! der fussball soll archaisch sein und bleiben. es muss möglich sein, ein bier zu trinken, den schiri zu verfluchen, wenn er einen fehlentscheid gefällt hat, es muss/sollte stehplätze haben für diejenigen, die dies wünschen, der einfache arbeiter und der studierte sollen sich beim fussball treffen, es soll platz für guggenmusigen und 5 klang-hörner haben, die welle soll ums stadion branden, rauchen soll erlaubt sein, der nenner, wie erwähnt: meh dräck!
nun zu den pyros. ich muss ehrlich gestehen, ich finde es geil, sorry, das wort, wenn die fans beim einlaufen der spieler pyros zünden und so eine einmalige, spezielle, ja archaische stimmung und atmosphäre ins stadion zaubern. es ist einfach unvergleichlich. ABER, das ganze sollte, ja ich bin für die legalisierung, in geordneten bahnen ablaufen.
1. jeder verein soll fans ausbilden, theoretisch und praktisch, die ermächtigt sind pyros abzubrennen. 2. diese fans müssen sich identifizieren und dem verein und der polizei bekannt sein. 3. der standort der abbrennens muss gesondert und abgesperrt sein. 4. die abbrenner müssen sich schriftlich verpflichten, die pyros nach dem abbrennen in bereitgestellten wasserkübeln zu deponieren. 5. die abbrenner müssen sich schriftlich verpflichten, keine pyros zu werfen oder andere matchbesucher in gefahr zu bringen. ich denke mit diesen massnahmen, würden beide seiten, fans und vereine, einen gut schweizerischen kompromiss eingehen und beide würden auf “ihre kosten” kommen. was meint ihr dazu???
Falls es denn das alles braucht > OK, aber das muesste auch ohne dies alles gehen. Jeder weiss, dass er nicht in die SK (oder entsprechender Sektor bei den anderen Klubs) muss wenn er Angst vor Pyros hat (auf die elenden Boeller, kann wohl jeder von uns verzichten, auch an Sylvester und 1.August, bitte). Ich denke wir Fussballfans und Saisonkarten Besitzer sind uns alle einig. Pyros sind so gefaehrlich wie sie gehandhabt werden. Pyro sieht einfach toll aus und verursacht Gaensehaut, der Puls schnellt in die Hoehe, Anpfiff und… JAAAA, LOS, wenn alles stimmt ist das einfach nur Emotionen pur!
Ich sehe das genau wie Florin und muss auch dem Pat Recht geben. Die Sache ist den Medien egal, es geht nur um die “Sensation”.
Danke, Mämä, für diesen Steilpass, den die Mehrzahl der massgebenden Leute (SFV-Präsident! GC-/FCL-Präsident!) aber bisher nicht erlaufen können oder wollen. Kriminalisierung, Eskalation, Sippenhaft – Verhältnismässigkeit? Sackgasse!