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Stösst GC die eigenen Fans vor den Kopf?

Thomas Renggli am Montag den 1. November 2010

Besiegelte die Niederlage der Grasshoppers mit einem sensationellen Flugkkopfball: YBs Siegtorschütze Henri Bienvenu, Gianluca Hossmann kommt zu spät.

Besiegelte die Niederlage der Grasshoppers mit einem sensationellen Flugkkopfball: YBs Siegtorschütze Henri Bienvenu, Gianluca Hossmann kommt zu spät.

Was ist schlimmer als eine Niederlage? Eine Niederlage, die zur Gewohnheit geworden ist – die man ohne grosses Aufheben akzeptiert, schönredet und darauf setzt, dass alles gut wird.

Ciriaco Sforza, der Trainer der Grasshoppers, macht es fast im Wochenrhythmus vor: Er lobt die Entwicklung seiner Mannschaft, streicht das Positive hervor – verweist auf die Verletztenliste, die mittlerweile das Volumen eines Telefonbuchs angenommen hat.

Sforza hat in vielem, was er sagt Recht. Doch es gibt einen entscheidend Einwand: Er tut es als Trainer des Grasshopper-Clubs, des (ehemals) stolzen Nobelvereins, der mit seinen Trophäen eine ganze Lagerhalle füllen könnte.

Die Aktualität ist weniger glanzvoll: Zwölf Spiele/neun Punkte/elf geschossene Tore. In Niederhasli brennt das Schlusslicht mit der Intensität einer Leuchtreklame in Las Vegas. Der Rückstand auf den neuntplatzierten FC St. Gallen beträgt vor der Direktbegegnung vom kommenden Sonntag vier Punkte.

Das kapitale Spiel findet in Zürich statt. Jeder andere Klub könnte auf den Heimvorteil setzen – nicht aber GC. Er spielt alle Partien auswärts. Der Letzigrund, das zugige Leichtathletikstadion, in dem der Geist des FCZ lebt, ist für ihn eine ungeliebte Notschlafstelle. Die Grasshoppers haben «zuhause» in dieser Saison noch nie gewonnen. Heimnachteil.

Verwaltungsratspräsident Urs Linsi – ein Mann der Wirtschaft, der mit Zahlen wesentlich besser umgeht als mit fussballspezifischen Problemstellungen – macht gute Miene zum bösen Spiel: «Positiv bleiben. Weiter arbeiten. Wir haben das Potenzial – und verlieren die Geduld nicht. Irgendwann macht es klick», sagte er nach dem 0:1 gegen die Young Boys.

So löblich seine Geduld in diesem oft zu schnelllebigen Geschäft ist, so grotesk mutet sie an. Bei jedem anderen Verein würden personelle Konsequenzen zumindest diskutiert. Sion-General Christian Constantin hätte seinen Trainer schon dreimal ausgewechselt. Linsi aber schaut zu.

Ist das richtig? Darf der Präsident des renommiertesten Schweizer Sportklubs ausblenden, dass es fünf vor zwölf steht? Stösst er so nicht auch die eigenen Fans und alle Sponsoren vor den Kopf? Darf er tatenlos zuschauen, wie der Rekordmeister zum Abstiegskandidaten Nummer 1 degradiert wird?

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40 Kommentare zu “Stösst GC die eigenen Fans vor den Kopf?”

  1. Abderhalden_T sagt:

    Mir blutet das blauweisse Herz. GC, das stand für Stärke und Klasse. Und jetzt das. Wir sind Letzter, das schleckt einfach keine Geiss weg.

    Wobei: Es scheint, als habe man die Finanzen im Griff und die Jungen kriegen ihre Chance. Ich frage mich: Wie lange wird dieser Krebsgang denn noch andauern? Ich hätte wieder Lust auf ein starkes GC, wo auch der eine oder andere Star wieder spielt. Oder ist diese Zeit definitiv vorbei?

    • Borusse sagt:

      du hättest lust auf ein starkes GC? wohl jeder hätte lust, dass sein Team die meisterschaft gewinnt. aber nur GC fan sein, weil dann wie wahrscheinlichkeit auf eine meisterschaft höher ist, finde ich verwerflich. wenn man seinen verein liebt schaut man auf die entwicklung, und nicht den tabellenplatz! GC macht einiges richtig, setzt auf junge spieler. aber auch GC hat fehler gemacht, deshalb müssen sie jetzt unten durch. aber es werden wieder bessere zeiten kommen. denn die arbeit stimmt und sforza ist meiner meinung nach ein guter trainer. glaubt mir, bin dortmund fan:-)

  2. Meier Pirmin sagt:

    Ich war von 1954, der Zeit von Ballaman und Vonlanthen über Sulser, Ponte, Berbig und Elsener noch bis in die 90-er Jahre Fan von GC, habe es dann etwas fallengelassen. Aber: Noch nie in meinem Leben war ich von einem Tabellenletzten so überzeugt wie von GC, weil sie im Wesentlichen nicht mit gekaufter Ware, sondern mit tatsächlich selber aufgebautem Fussball arbeiten. Der wichtigste Verein in der Schweiz. Sforza verdient Unterstützung.

  3. huwiler sagt:

    GC steigt ab und keiner merkt es. Nur immer die Sache schön reden reicht halt nicht. Zur Erinnerung., wenn man gegen St. Gallenb verliert sind es bereits 5 Punkte Rückstand. Aber wie sagt ja Sforza immer wieder : Im Frühling kommt Alles besser, dann guten Winterschlaf und stellt den Wecker rechzeitig…..

    • Samichlaus sagt:

      4 + 3 = ?

      Mach mal lieber Deine Hausaufgaben fertig und fang erst wieder an über ein Herren Spiel zu diskutieren wenn du alt genug bist. GC Züri wird früher oder später wieder Meister UND JEDER WIRD ES MERKEN. Und nur zur Erinnerung, der andere möchtegern zürcher Verein hätte in den schlechten Jahren nicht mal mit Gratiskarten an Auswärtsspielen so viele Leute gehabt wie wir auf dem letzten Platz haben. Geniesst die Zeit denn der Rekordmeister kommt bald zurück und lehrt euch das fürchten.

  4. Kathy sagt:

    Das erste Mal bin ich mit diesem Blog überhaupt nicht einverstanden. Ich war nie eine Anhängerin von GC, im Gegenteil. Der Club war mir aber noch nie so sympathisch wie heute, meiner Meinung nach hat GC das richtige Konzept. Wichtig wird sein, die jungen Talente frühzeitig zu verpflichten, damit man in der nächsten Saison einen Schritt vorwärts machen kann. Gebt Sforza und seinen Jungs zwei Jahre Zeit, dann werden sie (bei gleichbleibender Mannschaft) um den Titel spielen.

    • Isidor Ignaz Blüemli sagt:

      Diese Prognose ist so hypothetisch wie unrealistisch. Wenn GC junge Talente verpflichtet und sie Super-League-tauglich macht, sind sie schon nach maximal einer Saison wieder weg, weil man das Geld aus dem Junioren-Verkauf braucht. Mit dieser Strategie kann man keinen langfristigen Erfolg haben, weil sie es nicht zulässt, dass ein Team heranwächst. Den richtigen Weg schlägt Basel ein: eine gute Mischung aus eigenen Talenten und gekauften Stars. Doch das kostet Geld, das GC nicht (mehr) hat.

      • Samichlaus sagt:

        Kommt ganz darauf an wie gut/lange man Talente binden kann und wie gross der Erlös ist. Ein zwei Jahre à la U-17 Weltmeister Ausverkauf und das ganze sieht schon anders aus.

  5. Blauwiis sagt:

    Wer glaubt, dass ein anderer Trainer etwas bewirken könnte, vesteht nun einfach nichts von Fussball. Es wäre interessant zu sehen, wie andere Klubs aus der ASL 11 verletzte Spieler ersetzen könnte. GC bleibt nichts anderes übrig als geduldig zu warten und ruhig weiter zu arbeiten. Die verletzten Leistungsträger werden zurückkommen und GC das Tabellenende bald verlassen. Manchmal brauchts einfach ein bisschen mehr Geduld. Aus der Not eine Tugend machen, die Jungen werden es zurückzahlen. GC steigt nicht ab.

  6. michael sagt:

    Der letzte, der etwas für die schlechte Tabellenlage kann, ist der Trainer. Er hat letztes Jahr eine sehr gute Leistung der Mannschaft abgeliefert. Dafür, dass die meisten Schlüsselspieler verkauft wurden, kann er nichts. Die Verletztenliste ist ellenlang, aber offenbar mehr ein Zufallsprodukt als Resultat schlechten Trainings oder mangelnder Erholung.
    Schwach ist der Vorstand, der es offenbar nicht fertig bringt, ein Konzept ähnlich dem FcB, YB, FcZ auf die Beine zu stellen, obwohl in Zürich enorm viel Geld vorhanden ist.

  7. ZH sagt:

    Ich bin mir sicher, dass GC ohne so viele Verlezte nicht letzter wäre. Allerdings würden dem jungen Team doch noch 1-2 “Stars” gut tun. Im grossen un ganzen binn ich aber immerno stolz auf GC, nurschon weil er die mit abstand beste Nachwusarbeit leistet, und die Talente auch einsetzt.

  8. Päsce sagt:

    Als ich damals hörte dass Sforza Trainer von GC wird hattte ich meine Vorbehalte. Die sind aber längst verflogen! Da ist ein Trainer, der an die jungen Spieler glaubt und den Draht zu ihnen findet! Einer mit Mut, Ausdauer und Ehrgeiz, den steinigen Weg zu gehen! Weiter so! Und nur den Mut nicht verlieren! Absteigen werden wir nicht! Und natürlich sind die Glanzzeiten von früher mittelfristig zwar keine Realität – aber längerfristig arbeiten wir uns wieder nach ganz vorne! Schritt für Schritt….

  9. Viktor M. sagt:

    Sehr geehrter Herr Renggli haben sie schon mal was von positiver Kritik gehört? Sie wiedersprechen sich im Blog selber! Auf der einen Seite loben sie die Geduld und zeigen auf, was für Probleme GC hat, auf der anderen Seite schreien sie nach Lösungen a la General Christian Constantin, welcher wöchentlich, von ihrer Zunft, auseinander genommen wird. Ich persönlich verstehe das Vorgehen und bewundere dies. GC nimmt das Risiko eines Abstiegs in Kauf und setzt auf gesunde Finanzen. Wird GC den Turnaround schaffen, sind sie der Erste der im Blog schreiben wird, ich habe es immer gesagt, so stabilisiert man einen Club und arbeitet man mit der Juniorenabteilung zum Erfolg. Doch eine Anmerkung soll noch erlaubt sein, solange ein Herr Vogel, der zu seiner Zeit sicher richtig lag, aber heute voll daneben ist, immer noch von ihrer Zunft hochgejubelt wird, wird die Region Zürich im Fussball nur eine nebenrolle spielen!

    • Thomas Renggli sagt:

      Sehr geehrter Viktor. Ich kann Ihre Sichtweise nachvollziehen. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass Sforza einen schlechten Job macht. Aber die Art und Weise, wie er von der Klubleitung im Regen stehen gelassen wird, ist schon fast zynisch. Die Grasshoppers haben nur als Spitzenklub eine Daseinsberechtigung. Sollten sie absteigen, wäre dies das Ende. Oder glauben Sie, in der Challenge League würden sich plötzlich Sponsoren und Investoren finden lassen. Immerhin könnte man dann die Heimspiele in Niederhasli austragen und Mietkosten sparen… Mit freundlichen Grüssen. Thomas Renggli

      • Sulser sagt:

        Sehr geehrter Herr Renggli
        Und wieder können Sie es nicht lassen, mit dem Schlusssatz den GCZ zu diskreditieren. Schade!

        Der eingeschlagene Kurs ist der einzig richtige für den Verein. Der GCZ muss sich finanziell sanieren, um in der Zukunft wieder angreifenzu können.
        Es wiederholt sich: Vor einem Jahr war der GCZ bereits letzter in der Nat. A, der FCZ spielte zur gleichen Zeit in der Champions League…abgerechnet wurde aber im Mai 2010..das Schlussklassement kennen Sie sicher noch.
        Wenn man gestern das spiel verfolgte, konnte man feststellen, dass YB mit der Bestformation auflaufen durfte, beim GCZ fehlten aber 11 Spieler, dies merkte man aber nicht während 90 Minuten. Und dies nährt die Hoffnung, dass da etwas zusammenwächst, was allen nicht GCZ Fans nicht gefallen wird.

      • Samichlaus sagt:

        Ich würde sogar so weit gehen um zu Wetten das GC in der Challenge League mehr Sponsoren findet als der FC Zirü nach 5 Jahren Mittelmass in der Superleague. Immerhin können Sie dann wieder die Geleise wechseln wie der ganze Rest der hart eingefleischten SKler um sich die Schande zu ersparen.

  10. Ton Taube sagt:

    Guten Tag,

    Die Trainerfrage zu stellen ist absoluter schwachsinn. Ohne Herrn Sforza wäre diese Mannschaft no 50% vom jetzigen Wert. Sforza ist das Herz dieser Mannschaft und versteht es meiner Meinung nach wie kein zweiter mit jungen Spieler zu arbeiten…. Gebt den Jungs noch ein wenig Zeit, die werde die Rückrunde positiver gestalten!
    Mit Urs Linsi wird es früher oder später auch finanziell wieder rosiger aussehen, davon bin ich überzeugt. Mit einem Sponsor wie Vontobel wurde der erste finanzielle Schritt getätigt, um (irgendwann) wieder an die glorreichen Zeiten anzuknüpfen!

  11. Fritz Bünzli sagt:

    Ich war auch nie ein grosser Sympathisant dieses “Nobelvereins”. Was aber Sforza mit der Unterstützung der Chefetage macht, finde ich sehr mutig und zukunftweisend.. Ich glaube früher oder später werden auch die Anderen NLA-Vereine nicht darum kommen, das gleiche Konzept zu übernehmen. Nur so, d.h. mit jungen, eigenen Spielern kann ein Klub inskünftig in der CH überleben. Alles andere ist Liquidation auf Raten. Beispiele gibt es ja genug. Chapeau GC

    • Blauwiis sagt:

      Hallo Herr Bünzli

      Ich habe in den letzten Monaten (zu) viel Schrott und Schwachsinn über den GC lesen müssen. Ich danke Ihnen für Ihren treffsicheren und scharfsinnigen Kommentar, als nicht GC-Fan obendrein, nota bene! Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Entweder werden die Konkurrenten das GC-Modell übernhemen oder schnell mit leeren Händen dastehen. Vielleicht ist GC da allen anderen schon einen Schritt voraus. Und am Ende wieder ganz oben. Das braucht aber viel Verständnis, Geduld und Solidarität der Fans. Diese sind nicht so zahlreich wie in anderen Vereinen, dafür aber treu und durch nichts zu vergraueln.Die Letzten werden (wieder) die Ersten sein! Und wer am Schluss lacht, lacht am besten!

  12. Sven Zehnder sagt:

    Niemand im Grasshopper Club verschliesst die Augen, es geht einzig darum, dass man den Verein nach wirtschaftlich gültigen Prinzipien führt (Ausgaben und Einnahmen müssen – im worst case – im Einklang sein). Der derzeitige Weg, ist einzig Mögliche und Richtige. GC hat keine Oeri oder Canepa und geht somit den Weg der Vernunft.
    Sforza und das Führungsgremium die hart und unermüdlich arbeiten verdienen meinen höchsten Respekt.

  13. Markus Ponte sagt:

    Man kann es drehen wie man will. Es gibt nichts schlimmeres als in der Montagspresse jede Woche lesen zu müssen “Wieder einmal Lob für GC, aber keine Punkte”. Das ist die Höchststrafe für jeden Fan. Sforza, ok, ist wohl im Moment die beste Lösung für dieses Rumpfkader. Die Verletzten sind schon Junioren. Nun spielen einfach noch jüngere Junioren. Was fehlt sind mindestens 5 routinierte, ausgewiesene Spieler und natürlich ein neues Stadion. Bei den Spielern spielt das Mangement nicht mit, beim Stadion will man einen Tempel bauen, der gemäss Frau Martelli ein Denkmal für Zürich sein soll. Man könnte die AFG Arena 1:1 übernehmen und fertig ist unser Top Stadion. Sorry, so kann es nicht weitergehen, auch wenn wir oben in den Kommentaren einige Schönredner finden, wie das so Schweizer Tradition ist.

  14. Peter Meier sagt:

    Es wird ja viel geschrieben und viel auf den GC eingeprügelt.

    Bitte seien Sie nicht so kurzsichtig: Vor genau einem Jahr sprach man davon, dass der GC vermutlich in die 1. Liga zwangsabsteigen müssen, weil man kein Geld hat. Sogar die Fans haben für den Club gesammelt.
    Jetzt von Nobelverein zu sprechen ist realitätsfremd. Es ist eine Phase des Sanierens, in der es darum geht sportlich zu überleben und nicht wieder alles mit der grossen Kelle anzurichten (damit man 5 Jahre später wieder Konkurs ist).

    Die Zeit für den GC wird kommen, wenn die Altlasten bewältigt sind und die erzielten Erträge wieder zukunftsorientiert eingesetzt werden können.

    Und zum Schluss noch dies: Ein Exit eines Mäzen, kann einem Verein das Genick brechen – also immer Vorsicht bei der (selbst)Beweihräucherung von FCB, YB und FCZ

    • Viktor M. sagt:

      Finde dies Antwort vollkommen richtig! Früher haben sich die so genannten Hochfinanzen und Mäzen mit Sport gute Arbeitskräfte gesichert, wie eine Identifikation aufgebaut (Grossfamilie). Heute geht es darum, Sportler wie Rennpferde zu behandeln um, wenn möglich, wieder grosses Geld zu machen.
      Ja, Regionen wurden durch dieses Sponsoring geprägt und man fühlte sich zu Hause.
      Idealismus war gefragt und geprägt, nicht irgend welche Markenprodukte.
      So geht heute alles ins Mittelmass!
      Bei wievielen Sportarten konnten die Schweizer mithaltenund, heute nicht mehr.
      Dank einzelnen Sportlern, mit viel Idealismus und Entbehrung, spricht man teils noch von der CH, doch im Sf bekommen sie eine Randnotiz, da sie keine Marken und Vertreter sind.

  15. Raimondo Hermann sagt:

    Der Grasshoppers Club war der Klub meiner Kindheit. Er war der Klub der grossen Trainer wie Weissweiler und den gross gewordenen Trainern wie Hitzfeld und Gross. Er war der Klub, der Klub der Hochfinanz, leider.

    Leider lässt diese den GC heute im Stich.

    Am Grasshoppers Club lässt sich der Niedergang der so genannten wirtschaftspolitischen Elite ablesen.

    Ich sehe kaum mehr Chancen für den GC in den nächsten Monaten oder Jahren so zu erstarken, dass er die Zürcher Farben wieder auf den Fussballplätzen dieses Landes zum Leuchten bringen kann.

    Ich überlege mir, erstmals seit Jahren wieder ein Shirt der Hoppers zu kaufen. Vielleicht das letzte, das es noch zu kaufen gibt. Für mich ein Akt reiner Nostalgie.

  16. Daniel sagt:

    Ich erinnere mich gerne an vergangenes Frühjahr, als wir den Stadtrivalen, Basel und die Young Boys reihenweise schlugen. Hätte man nur die Rückrunde gezählt, wäre GC gegen Tottenham aufgelaufen. So, und nun sind 2 Spieler von damals weg, dazu andere 11 verletzt. Das ist natürlich bitter. Trotzdem will in meinem GC-Herz keine Nervosität aufkommen, wie es die Journitruppe wohl gerne hätte. Ich hab schon lange auf so einen Beitrag gewartet. Das er von Ihnen kommt, wundert mich gar nicht.

    Aber anstelle des IST Zustandes festzustellen Herr Renggli, würden Sie mir und den anderen Lesern besser mal die Alternativen im Trainerkarussell vorstellen – auf dass hier wieder mal herzhaft gelacht werden kann. Latour, Aeby oder gar Schällibaum?

    Lachend sitze ich also weiter im Durchzug, friere mir den Hintern ab und erfreue mich an Sforza’s 3-4-3 (à la Zeman). Die Buben werden den Weg zum Tor (wieder) finden, da bin ich mir ganz sicher. Hopp GC!

  17. Michi sagt:

    Ich bin GC-Fan, seit ich denken kann. Es gab wunderschöne Jahre mit Meistertiteln und unvergesslichen Europacup-Abenden. Wir hatten Stars, bei denen nicht die Frage war, ob sie ein Tor schiessen, sondern nur wann.
    Diese Zeiten sind für den Moment tatsächlich in weite Ferne gerückt. Aber erstaunlicherweise bin ich deswegen nicht in tiefste Traurigkeit verfallen, sondern ganz im Gegenteil. Ich bin ein grösserer GC-Fan als je zuvor und gehe so viele Spiele schauen wie noch nie. Ich verneige mich vor der Leistung und dem Mut von Sforza, den ich als Spieler nicht wirklich mochte. Ich bin stolz auf die GC-Führung, die in bemerkenswerter Ruhe den mühsamen Neuaufbau der Marke GC vorantreibt.
    Natürlich möchte ich GC siegen sehen. Aber ich kann warten, weil es mir Spass macht, einem Team zuzuschauen, bei dem viele Spieler sogar für eine U21 zu jung sind und bei dem konsequent auf eigenen Nachwuchs gesetzt wird, egal wieviele Spieler ausfallen.
    Von mir hat GC die vollste Unterstützung. Ich hoffe, dass der eine oder andere junge Spieler nicht beim ersten Auslandaufgebot weggeht und dann bin ich überzeugt, dass GC irgendwann stärker als je zurückkommen wird.

  18. Eugen Meier sagt:

    Als eingefleischter YB-Anhänger bin ich ob den Leistungen des heutigen Managements, des Trainers und der Mehrzahl der Spieler masslos enttäuscht. Letzten Sonntag war es schön zu sehen, wie die junge, unerfahrene und ersatzgeschwächte Mannschaft von GC von Anfang an versuchte, auf Sieg zu spielen. Es wurde gekämpft und hart (aber fair), gelaufen und alles versucht, zu Punkten zu kommen. YB anderseits – mit Meister-Ambitionen nota bene! – hat mit Mühe und Not ein Tor erzielt und der gleichwertigen Mannschaft den verdienten Punkt gestohlen. Man gönnt der GC-Mannschaft, wenn es ihr gelingt, in der Rangliste nach oben zu rutschen. Vielleicht findet man dann auch Geldgeber, die für einen oder zwei effiziente Stürmer sorgen. Das sollte in der leider nicht sehr Fussball freundlich eingestellten Metropole der Neureichen doch möglich sein. Würde die Publicity der Letzteren mehr fördern als ein verbessertes “Handicap” in der Bar des Golfplatzes. Hopp GC!

  19. marcimarc sagt:

    Ich war nie ein grosser Sympathisant von Sforza, aber immer Fan von GC. Meine Meinung wegen Sforza habe ich auch nach der hervorragenden Leistung der letzten Saison nicht zu 100 % ändern können und hatte noch so meine Zweifel. Was ich aber sehe, wie er vor dem Team steht und was er mit diesen Young Hoppers anstellt, verdient meine Bewunderung. Sorry, Ciri!

    Vergleiche ich Budget und das junge Team mit Basel und z.B. YB, ist der Unterschied auf dem Platz (teilweise) zwar sichtbar, aber steht in keinem Verhältnis zu den GC-Ressourcen. Hoffen wir, dass die Klubführung Sforza nicht fallen lässt und den eingeschlagenen Weg weitergeht. Denn ich bin sicher, dass GC den Ligaerhalt schaffen wird und in rund 2 Jahren wieder um Podest-Plätze spielen wird. Dies sogar in einem Leichtathletikstadion; hoffentlich aber auch mit Perspektive für einen eigenen “Spielplatz”.

    Und übrigens, Herr Renggli: Ich attestiere Ihnen, dass Sie die Anti-GC-Seitenhiebe hervorragend platzieren, um das Blog-Süppchen am Köcherln zu halten und spiele gerne mit, ab seien Sie auch mal aufbauend. Der Verein, Sforza, die Fans und allen voran die jungen Spieler, die sich den Arsch aufreissen, verdienen das!

  20. Regis Fuchs sagt:

    Auf Ciri Sforzas official Page steht die treffende Antwort: Reget Eui nöd uf! Hier gehts zum Text: http://www.ciriaco-sforza.de/seiten/aktuell.php

  21. Pelocorto sagt:

    Sion-General Christian Constantin hätte seinen Trainer schon dreimal ausgewechselt. Linsi aber schaut zu. Ist das richtig?

    Ja, unbedingt. Linsi stellt sich hinter Sforza und unterstützt damit dessen erstklassige Arbeit. Constantins Schleuderkarussell bei GC? Mich schaudert’s nur schon beim Gedanken …

    Darf der Präsident des renommiertesten Schweizer Sportklubs ausblenden, dass es fünf vor zwölf steht?

    Es steht nicht fünf vor zwölf; auch dann nicht, wenn das Spiel gegen St. Gallen nicht gewonnen wird. Sobald sich die endlose Reihe der Verletzten lichtet, wendet sich auch das sportliche Schicksal. Die Rückrunde wird die Punkte bringen, für einen Platz im Mittelfeld dürfte es gut reichen. Mehr liegt zur Zeit nicht drin.

    Stösst er so nicht auch die eigenen Fans und alle Sponsoren vor den Kopf?

    Nein, überhaupt nicht, im Gegenteil. Mit der Bank Vontobel als neuem Sponsor gelang dem GC anfangs Saison ein toller Coup; anscheinend wächst das Vertrauen in die wirtschaftliche Führung wieder und das ist meines Erachtens Linsis Verdienst.

    Wenn man beim GC etwas hinterfragen kann, dann ist das die lange Liste der Verletzten. Verbirgt sich da etwas Systematisches oder ist es wirklich nur eien unglückliche Serie?

  22. Hans Saurenmann sagt:

    GC muss da durch, wir sollten uns besser ueberlegen ob es nicht Sinn macht die beiden Vereine zusammenzulegen und so das Kapital und die Fans zu buendeln. Wir muessen “Zuerich United” auferstehen lassen. Als eingefleischter Z’ler ist es an der Zeit umzudenken und uns zusammenzuraufen, frueher oder spaeter werden wir zu diesem Schritt gezwungen oder ein auslaendischer Maezene kauft die beiden Kulbs auf und dann haben wir den Salat. Die Bernolli Haeuser und die Schrebergaerten werden in den naechsten 20 Jahren sowieso verschwinden, da dort Hochhaeuser plaziert werden da wir einfach keinen Gewerbe- und Wohnraum mehr zur Verfuegung haben, dafuer werden andere Kulturen sorgen. Bestimmt!!

  23. Stephane Hug sagt:

    Eigentlich muesste ich mir als langjaehriger FCZ Fan jetzt die Haende reiben, tu ich aber nicht.
    Diese Mannschaft mit diesem Trainer ist unter ihrem Wert klassiert und wird den Ligaerhalt schaffen.
    Challenge League wuerdig hingegen sind die Zuschauer. Also GC Fans, wenn Euch etwas an Eurem Verein liegt, geht ins Stadion!
    Es waere eine Tragoedie, wenn wir auf die Derbies verzichten muessten!

  24. Basel-Fan sagt:

    Baut GC endlich ein eigenes Stadion!
    Der sportliche Erfolg kommt mit Sicherheit wieder, denn es scheint mir dass serioese Aufbauarbeit geleistet wird.
    Aber ohne “Heimat” sind die Spiele einfach traurig. Weg mit dem Leichtathletik-Stadion und endlich her mit einem anstaendigen Fussball-Stadion! Ein Gruss aus Basel

  25. Andy Dreyer sagt:

    Dass es nicht an Sforza liegt, ist doch wohl allen klar. Wenn dann mal nicht alle Leistungsträger verletzt sind, wird sich der GC aus der Abstiegszone hiefen. Meister wird man nicht werden, aber das ist ja im Moment auch nicht das Ziel. Das Problem bei GC ist, dass man in den letzten Jahren nie konsequent ein Konzept durchgezogen hat. Jedes Jahr wurde wieder etwas anderes gemacht und neues angefangen. Jetzt wird versucht etwas auzubauen. Das braucht seine Zeit und verdient Respekt. Lasst den Vorstand und Sforza in Ruhe arbeiten, und dann schaun wir mal in 2 Jahren wo GC steht.

    Und Herr Renggli, anstatt sich hier über GC und seine “Heimspiele” im Letzi zu mokieren, sollten sie sich besser über diese jämmerlich Posse um das Stadion Zürich echauffieren. Ein richtiges Fussballstadion würde beiden Klubs und dem Fussball generell in Zürich weiterhelfen.

  26. Adrian sagt:

    In der Saison 2009/10 war GC ebenfalls eines der schlechtesten Teams bis im Winter – in der Rückrunde gehörten sie dann zu den Besten, da sich die Jungen gefunden hatten. Im Sommer 2010 nun ein neuerlicher Umbruch – wer da erwartet hat, dass GC dort weitermacht, wo sie aufgehört haben (Saison 2009/10) der hat von Fussball nicht gross eine Ahnung. Viele Leistungsträger abgegeben und Junge (meistens ohne ASL-Erfahrung) geholt. Das sowas Zeit braucht ist doch nur logisch. 2. GC hat aktuell gegen 11 verletzte Stammspieler. Kein Club auf der Welt (ob der nun Barca, Real, ManU, Arsenal, Bayern oder GC heisst) verkraftet es, wenn 11 Stammspieler ausfallen. Häufig braucht es 1-2 und es geht schon beinahe nichts mehr. Bei GC fehlen 11 Spieler!! und sie halten mit YB mit. Das sollte eigentich vorallem den Gegnern zu denken geben, die in Bestbesetzung antreten könnten. Die einzig grosse Frage die sich GC stellen muss: Weshalb haben wir so viele verletzte?

    • robert holzwart sagt:

      zu denken geben sollte den (grossen) schweizer klubs insbesondere, dass sie viel geld ausgeben auf den fussballplätzen von südamerika und afrika und doch nur an drittklassige ware kommen (das ist nicht rassistisch oder abwertend gemeint, aber kein fussballer der aus der 2. bundesliga ein angebot hat, kommt in die schweiz). und diese vermeintlichen stars holen sich knappe siege gegen ein gc-junioren-mannschaft heraus. da kann ich nur sagen, wehe wenn die rückrunde losgeht.

  27. simon sagt:

    nein, gc stösst die fans nicht vor den kopf. mal geht es rauf, mal geht es runter. der nachhaltige aufbau mit jungen spielern zahlt sich aus, langfristig. wenn dann noch drei vier oder wie hier zehn stammspieler fehlen, dann wird die durststrecke einfach länger, eben langfristig. ich habe schon manchen kübel für und mit gc feiern können, die letzten jahre waren halt etwas hart. da müssen wir durch und wir werden auch wieder siege feiern können. langfristig. hopp gc!

  28. U.P. Blaser sagt:

    GC darf Stolz auf seine junge Mannschaft und seinen Trainer sein. Was mir jedoch zu denken gibt, sind die vielen Verletzten. Dies hat mit Pech nichts zu tun, sondern mit der Art, wie trainiert und gespielt wird. Es besteht eine Disharmonie in Technik/Taktik/Kondition, was übersetzt heisst, in Körper/Seele/Geist. Eine diesbezügliche Analyse bis hinauf in die Chef- und Führungsetage täte dringend Not und der Erfolg tritt ein – auch mit einer jungen, unerfahrenen Mannschaft.

  29. pablito sagt:

    Der Herr Linsi ist doch ursprünglich ein FCZ Supporter…
    Macht er das Ganze eigentlich extra? GC absteigen lassen dann ist sein FCZ die Nummer 1.
    Was solls auch das Derby gegen Winterthur im Stadion Niederhasli hat seinen Reiz.
    Dann lebe ich halt in der Vergangenheit. Rekordmeister sind wir noch eine Weile.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.