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Dynamo Dresden – ein Fussballklub in Geiselhaft der Krawallmacher

Alexander Kühn am Samstag den 29. Oktober 2011

Knall und Rauch: Dresden-Fans auswärts in Dortmund. (Bild: Keystone)

Woran denken Sie, wenn Sie den Namen Dynamo Dresden hören? Wahrscheinlich an stiernackige Krawallmacher, Knallpetarden oder Strassenschlachten mit der Polizei. Und als Dynamo-Fan kann ich Ihnen das noch nicht einmal verübeln. Schliesslich hat die gewalttätige Fraktion der Dresdner Anhängerschaft den Ruf des Klubs anlässlich des DFB-Pokalspiels in Dortmund wieder einmal gehörig besudelt. Vor einem Millionenpublikum und von den Kameras des ZDF gekonnt ins Bild gerückt.

Nicht nur Spieler und Vereinsführung von Dynamo hatten den Auftritt beim deutschen Meister als Festtag in ihrem Kalender angestrichen, sondern auch die Unbelehrbaren, die den achtfachen DDR-Meister in Geiselhaft halten. Wieder war nur von ihnen die Rede und nicht von den rund 15’000 friedlichen Supportern, die unter der Woche je 400 Kilometer Hin- und Rückreise auf sich nahmen, um den ungleichen sportlichen Kampf gegen den Champions-League-Teilnehmer zu sehen.

Es geht auch friedlich: Heimspiel gegen Leverkusen. (Bild: Keystone)

Das Umfeld der Dresdner ist ein ganz besonderes – im Positiven wie im Negativen. Dynamo kann nicht ohne seine Fans, weil die hohen Zuschauerzahlen dem finanziell angeschlagenen Verein das Überleben sichern, und Dynamo kann nicht mit seinen Fans, da deren Gewaltexzesse all jene potenziellen Grosssponsoren abschrecken, die den früheren Europapokal-Halbfinalisten wieder aufs internationale Parkett führen könnten.

Dynamo-Geschäftsführer Volker Oppitz war in Dortmund deutlich anzumerken, wie satt er es hat, ständig Auskunft über schwarzgelb gekleidete Randalierer geben zu müssen. Und Stürmer Robert Koch, der massgeblich am sensationellen 4:3-Triumph über Bayer Leverkusen in der ersten Pokalrunde beteiligt war, bekannte, er schäme sich für die Krawallmacher unter den Dresdner Zuschauern. Kochs Aussage ist ehrenhaft. Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden kann sich aber drehen und wenden, wie sie will, das Hooliganproblem wird sie so schnell nicht los. Der Klub hat das, was man in der Wirtschaft als Standortnachteil bezeichnet.

Im strukturell schwachen Osten der Bundesrepublik ist ein ungleich grösseres Gewaltpotenzial vorhanden als im wohlhabenden Süden. Das ist keine Entschuldigung für die ständigen Krawalle bei Dynamo-Partien, aber eine Erklärung. Ruhig und familienfreundlich geht es im wilden Fussball-Osten eigentlich nur zu und her, wenn der Retortenverein RB Leipzig in der viertklassigen Regionalliga Nord gegen die Reserveteams der Bundesligisten VfL Wolfsburg oder Hamburger SV spielt. Die Existenz des Red-Bull-Satelliten ist dennoch nicht unproblematisch: Die Anhänger der anderen Klubs aus der Region betrachten ihn als Provokation und empfangen ihn bei Auswärtsspielen entsprechend gereizt.

Nun hat in den beiden Bundesligen längst nicht nur Dynamo Dresden ein Problem mit pöbelnden Fans, sondern auch Eintracht Frankfurt oder der FC St. Pauli. Krawalle bei Dynamo-Spielen passen aber ins Bild vom Problemverein, das die deutschen Medien seit Jahren beflissen transportieren. «Wenn in Dresden einer einen Knaller fallen lässt, sind sofort 15 Fernsehteams vor Ort. Das steht in keinem Verhältnis», drückte es der frühere Dynamo-Spieler und Bundesliga-Torschützenkönig Ulf Kirsten pointiert aus. Auch am Pokal-Dienstag war im ZDF nur von den Zündeleien der Dresdner die Rede und nicht von jenen der Fans aus Köln oder Bochum, obwohl es in deren Blocks ebenso lichterloh brannte.

Die reisserische Berichterstattung, der sich selbst die öffentlich-rechtlichen Sender nicht verschliessen, ist für die Hooligans überdies eine Bestätigung für ihr elendes Treiben. Wer im Fernsehen kommt, ist schliesslich relevant und wichtig. Während es Spieler, Funktionäre und echte Fans schmerzt, dass sich die Gegner vor Dynamo regelrecht fürchten, berauschen sich die Gewalttäter an der Tatsache, dass sie als böseste Buben der Republik gelten. Das ZDF hat ihrer Eitelkeit im Rahmen des Pokalspiels in Dortmund die perfekte Bühne geboten. Man hatte den Eindruck, als hofften die Reporter regelrecht auf eine Eskalation. Diese hätte die Quote in die Höhe gejagt und einen besonderen voyeuristischen Schauer in die sicheren Wohnzimmer getragen.

Einer brach eine Lanze für Dynamo Dresden: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. «Es ist kein Problem von Dynamo Dresden, sondern von ein paar Schwachköpfen», sagte der Meistercoach zu den Randalen. Klopp fürchtet aber, dass die «Schwachköpfe» die Dresdner um Kopf und Kragen bringen könnten: «Der nächste Schritt wird sein, Spiele abzubrechen und alle nach Hause zu schicken.» Für die friedlichen Anhänger von Dynamo hilft wohl nur noch eines: beten.

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39 Kommentare zu “Dynamo Dresden – ein Fussballklub in Geiselhaft der Krawallmacher”

  1. sugar_DD sagt:

    Ein sehr guter Artikel! Nur eine Anmerkung zu den Heimspielen von Dynamo Dresden…gehen Sie da ruhig mal hin, sie würden sich wundern, wieviel Kinder, Frauen und auch ältere Herrschaften Sie da bei jedem Spiel antreffen…auch im wilden Osten geht es in den Stadien durchaus auch ruhig und familienfreundlich zu…:-) Ich gehe seit mehr als 7 Jahren zu fast jedem Heimspiel von Dynamo und sitze immer nah am berüchtigten K-Block – einfach weil da die beste Stimmung ist – und ich habe in der ganzen Zeit noch NIE derartige Szenen wie jetzt in Dortmund erlebt. Das waren keine Dynamo-Fans, das waren schlichtweg Chaoten…dynamische Grüße aus Dresden!

  2. marcus sagt:

    Nur zwei Anmerkungen:
    Standortnachteil ist wohl eher nicht der Fall,keiner Stadt im Osten und sehr vielen Städten im Westen geht es nicht so gut wie Dresden.Um aber potentielle Sponsoren von Dynamo abzuhalten werden geschickt Medienkampagnen gefahren! Denn Sponsoren Gelder brauchen auch und vor allen, marode Klubs im Westen(Schalke,Bochum,etc….).Auch Dortmund ist hoch verschuldet!
    So sind die Medien Berichte zu sehen und so machen sie auch Sinn!
    Wer den Bericht richtig liest ,wird auch erkennen, dass gerade diese Art der “Berichterstattung”die Hools unterstützt und somit den vorgenannten Zielen dient !
    Fazit:
    Krawallos,Neonazis,Hooligans,Antisemitismus all das gibt es doch nur im Osten,also lieber Sponsor, geh nur nicht dahin, sondern
    unterstütze den Westen,da sind die Städte zwar grau und trist,aber es wohnen da nur lauter Gutmenschen!

  3. …………und ein Tag später waren es die sogenannten Kaiserslautern Fans!!

    Ulf Kirsten hat recht, das Verhälnis rückt alleine schon wegen dem Name Dynamo Dresden in weiter Ferne!

    Wie haben wirs in der Schweiz? Genau das Gleiche mit dem FC Basel, hier reagieren die Medien oder der SFV auch immer heftiger- bzw. anders als bei einem anderen Schweizer Club – wenn ich nur an die Geisterspiele ohne Muttenzerkurve denke, da hat man ein Exempel statuiert -! Was ist mit dem Spiel FCZ gegen GC bis jetzt geschehen? Nichts, da ist nach fast nach einem Monat noch alles pendent!!

    Ich bleibe dabei – wenn ich nur an die diversen Krawalle ausserhalb des Fussballs(!!!!) denke – das ist ein gesellschaftliches Problem! Da sollten die Politiker gleich ob Deutschland, Schweiz etc. sich richtig mal Gedanken machen und nicht immer die einfachste Lösung nehmen, den Vereinen all das zu zuschieben!!

    PS: Ein Vorschlag an Mämä, mal ein Blog über die Schlafmützen des SFV. Wenn ich nur schon an die Zeit denke, die sie für eine Sperre brauchen! In Deutschland ist der Spieler spätestens am Dienstag verurteilt(also 2-3 Tage)!! Von den anderen Themen- bzw. Problemfällen ganz zu schweigen!!

    • Dario Nielsen sagt:

      Ja, ich würde auch gerne einmal einen journalistischen Beitrag sehen, der das Verhalten des SFV kritisch hinterfrägt. Vier Wochen sind seit dem Spielabbruch vergangen, es gibt keinen Entscheid, der sportliche Wettbewerb wird verfälscht solange kein definitives Resultat des Spiels feststeht, und im Letzigrund finden weitere sogenannte “Hochrisiko-Spiele” wie letzten Sonntag statt, ohne dass vom SFV Massnahmen gefordert werden. Und dann gibt es ja auch noch den “Fall” FC Sion, der seit Monaten ungelöst ist …

    • Peter Hitzelsberger sagt:

      Genau finde ich auch. Es sollte in diesem Blog vielmehr auf das Problem der unfähigen SFV Beamten gepocht werden sowie auch vermehrt auf das Problem das der SFV sowie auch die Politik Ihre Unfähig kaschiert indem Sie die Kosten auf die schwächsten Glieder der Kette abschieben, die Vereine. Obwohl Politik und auch der SFV wissen dass es sich hier klar um ein gesellschaftliches Problem handelt. In diesem Sinne weiter so aber vermehrt kritisch und auch bissig dem SFV gegenüber. Danke

  4. Cris Vetsch sagt:

    Die Szene in Deutschland ist extrem verärgert über den DFB. Es geht um angebliche gebrochene Zusagen im Rahmen der Aktion “Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren”. Die Ultra Gruppen wollen nun ihre Macht demonstrieren und zünden nun was das Zeug hält. Eine Entwicklung die auch in der Schweiz droht., wenn nicht endlich Sachlichkeit in die Diskussionen zurückfindet und vernünftige Leute wie FCB Präsident Bernhard Heusler gefragt werden. Es geht nur mit den Fans nicht gegen sie.

    Aber unsere gut informierten Medien und Politiker behaupten ja stets, dass man die Probleme in Deutschland und England mit extremer Repression in den Griff bekommen hat. Über 1’000 hilflose Polizisten in Dortmund demonstrierten eindrücklich das Gegenteil. Und in Deutschland ist es zudem Konsens, dass sich die Vereine nicht an den Polizeikosten beteilligen müssen, da gesellschaftliches Problem.

    • Markus Weller sagt:

      Soso die “Szene ist extrem verärgert” und ich bin es auch. Weil mir nämlich wegen solchen Idioten der Spass am Stadionbesuch genommen wird. Ich will ein gutes Fußballspiel sehen und nicht Pyros dafür habe ich wo anders Gelegenheit. Die Typen sollen ihr Heimfeuerwerk an Sylvester abbrennen oder wegen mir in ihrem Vorgarten. Oder finden Sie es toll 15min im Rauch zustehen, nur weil ein paar Minipyromanen eine Bühne brauchen? Die “normalen Fans” in den Kurven könnten viel zur Lösung des Problems mit den Hooligans beitragen, in dem sie denen keine Deckung geben und sie isolieren.
      Sie erwähnen hilflose Polizisten, was hätte in der Presse gestanden, wenn die Polizei auch nur ansatzweise mit ähnlicher Konsequenz gegen die Chaoten vorgegangen wäre?
      Im übrigen bin ich davon überzeugt, dass es diesen Typen vollkommen egal ist, wie das Spiel endet oder ob es gut oder schlecht war, denn die brauchen das Stadion nur für sich selbst.

      • Veronica Moser sagt:

        Herr Weller, Sie sind wohl besser beim Minigolf aufgehoben als beim Fussball.
        Mit Ihren Äusserungen zeigen Sie eindrücklich, dass sie überhaupt keine Ahnung von der Sache haben.

  5. CURVASUDMILANO sagt:

    Und wieder einmal wird nicht unterschieden, zwischen Pyro im Block gezündet bzw. Gewalt und Pöbeleien im und vor dem Stadion. Mit dem ersten Bild des Beitrages, wurde somit wieder wunderschön eine Assoziation geschaffen zwischen Gewalt und Pyrotechnik. Selbst Klopp hat sich so geäussert, dass Pyro in der Kurve gezündet irgendwie noch tolerierbar wäre. Aber der DFB ist selbst schuld, an brennenden Fackeln… richtig dreist wurden die Fans hintergangen. Nun bekommen sie die Quittung…

    • Auguste sagt:

      hmm…, wann fällt es eigentlich dem letzten hohlkopf auf, dass “pyro im block gezündet” im bereich riskant und gefährlich liegt? und dass es vor allem unverbesserliche kindsköpfe sind, deren leben ohne bengalisches feuer ein dunkles loch zu sein scheint, macht das ganze auch nicht akzeptabler. wenn es intellktuel nicht dazu reicht, endlich “über die bücher zu gehen”, dann könnte man sich ja immer noch an die anweisungen aus dem stadionlautsprecher halten – wie schwer ist das denn?

      • CURVASUDMILANO sagt:

        Ich meinerseits wäre für Kompromisse bereit… meine Meinung ist es auch, solange die Ultras Szene sich nicht von ihrem Ursprung unter anderem auch Gewalt löst, wird man keine Zukunft haben. Gewalttäter aussortieren, auf Randale verzichten und im Gegenzug Pyrotechnik legalisieren bzw. gegen die ganzen willkürlichen Stadionverbote etc. bekämpfen, als auch die kranken Schläger in Reihen der privaten Security entlassen.

        Ja es ist gefährlich… aber ganz ehrlich, wieviele Unfälle gibt es mit Pyro im Stadion? Mir sind kaum Fälle in den letzten 20 Jahren bekannt, Fackelwürfe lehne ich genauso ab und zähle ich auch nicht dazu. An einem 1. August gibt es soviele Verletzte wie in 5 Jahren Fussball und das obwohl im Fussball ja angeblich nur Kinds- und Hohlköpfe zünden.

        Schon einmal zu schnell gefahren? Es gibt immer Grenzüberschreitungen, anstatt immer Repression auszuüben, sollte man sich mit der Szene beschäftigen und diese beeinflussen aber auch akzeptieren.

    • Marco Webber sagt:

      Was die Ultras in der Schweiz veranstalten ist keine Pyrotechnik, sondern Pyromanie! Weder legal noch ungefährlich und einfach nur unnötig. Kein normaler, echter Fan geht wegen diesen Selbstdarstellern, die keinen Anstand und keine Regeln kennen an ein Spiel! Weder im Fussball noch im Eishockey. Eigentlich müssen die Clubs nur die Kommerzialisierung vorantreiben, dann streiken die Ultras und es kehrt endlich wieder Normalität ein. Schweizer Ultras bringen übrigens auch kein Geld, weil sie keine offiziellen Souvenirs kaufen, sich ausserhalb der Stadien betrinken und Millionenschäden anrichten.

      • CURVASUDMILANO sagt:

        Was wäre Basel ohne die Muttenzer Kurve oder wie trist wäre das Nichtfussballstadion Letzigrund ohne die Südkurve, kalt windig und Totenstille. Kritik ist berechtigt, übe ich auch selbst. Selbstregulierung wird zu wenig betrieben, man übt zu wenig Selbstkritik, zündet teils unnötig oder supportet am Spielgeschehen vorbei. Aber eine solche Pauschalisierung wie du sie von dir gibst ist schlicht weg fehl am Platz.

        Schweizer Ultras reisen an jedes Spiel, organisieren Choreos, sorgen für Stimmung etc.

        Ja wer einfach nur nach Geld aus ist, der hat sowieso mein Mitleid, einerseits z.B. Vorgehen von Novartis verurteilen weil diese ohne Not Leute entlässt, damit man mehr Einnahmen erzielt. Aber die Fussballvereine sollen den Kommerz vorleben, damit sich die normalen Leute kein Spiel mehr anschauen können, mit überflüssigen nervigen Werbungen, Gewinnspielen strapaziert werden oder auch Repressalien um echte Fans vom Spielgeschehen fernzuhalten.

        Schon einmal die Begriffe Pyromanie und Pyrotechnik verstanden? Ich denke nicht, weil diese kann man nicht so miteinander in den Kontext setzen.

        • Marco Webber sagt:

          Wir hatten früher in unseren Stadien hervorragende Stimmung. Ohne Ultras, ohne gefährliches, verbotenes Feuerwerk (Pyrotechnik die pyromanisch eingesetzt wird – Kontext verstanden?) und ohne Kravalle. Ich glaube nicht, dass du eine Ahnung hast, was die so alles “für ihren Club” tun, resp. jemals als Unbeteiligter plötzlich mittendrin warst.

          Deine Rechtfertigung ihres Treibens ist schlichtweg fehl am Platz.
          Nur wegen ein wenig Lärm und farbigen Bildchen haben sie noch lange keinen Freibrief für ihr Verhalten.

          Wir schweizer Fans reisen auch – aber für den Sport und ihr Team, nicht um das Wochenende “erlebnisorientiert” zu gestalten und alles zu verwüsten. Und wir haben schon Stimmung gemacht, bevor der erste Ultra das Licht der Welt erblickte. Niemand hat auf die gewartet.

          Es läuft nichts mehr im Sport ohne Geld. Das Bisschen, was die Ultras an Tickets kaufen, wiegt niemals die Sicherheitskosten und Sachschäden auf, die sie verursachen. Also: wozu genau brauchen wir die? Wären die Ultras weg, könnten alle Fans wieder an die Spiele gehen und dank den deutlich tieferen Sicherheitskosten, müsste man die Kommerzialisierung nicht mehr weiter voran treiben.

          Und übrigens: gerade weil Ultras keine Selbstkritik üben, ist es Zeit, Kritik von aussen einzubringen und Repressionen zu forden. Sie wollen es ja so haben. Oder wie muss man solche Aussagen wie “Die haben uns provoziert, wir mussten zuschlagen / Pyros werfen / den Stand zertrümmern etc…” denn sonst interpretieren?

          • CURVASUDMILANO sagt:

            Keine Frage Stimmung ist auch ohne Pyro möglich, aber Pyrotechnik fördert Emotionen und ist schon länger Stimmungsmittel, also auch Teil einer tollen Ambiance.

            Ich habe sehr wohl Ahnung davon, bei einem Verein in der Schweiz aktiv und einem Verein im Ausland horche ich hinein so gut als möglich mittels Direktbeteiligten. Meine Meinung war es auch immer, dass jegliche Kritik an Ultras angebracht war, bzw. es natürlich keine willkürlichen Aktionen gegenüber gebe. Aber ich durfte am eigenen Leib erfahren, was da alles so abgeht.

            Ich habe nie davon gesprochen, dass der Einsatz der Ultras ein Freibrief für illegale Aktionen sind. Auch ist das Verhalten teils zu verurteilen, meist aber problemlos und so wie man sich es wünscht, ja auch die breite Masse.

            In deinen guten alten Zeiten, gab es keine Trends, keine Gruppen die entstanden, Subkulturen, lebendige Kulturen, kreative Köpfe etc. ? Ich antworte einfach mal in der gleichen Art wie du, mich interessiert es nicht wie ihr das früher gehandhabt habt. So und jetzt noch auf meine Art; Ultras gibt es schon ziemlich lange, vielleicht einen Blick in die Geschichte werfen. Wie toll die Stimmung heute ohne Ultras ist, sieht man nur zu gut an Beispielen wie England oder in DE Hoffenheim etc.

            Und wieder pauschalisiert, ich kenne viele Leute aus den Kurven, nein sie sind nicht erlebnisorientiert, wenige aktive und viele Mitläufer haben das Gefühl, sich zum Affen zu machen, was mir schon lange zu wider ist und dem Fussball nur schadet.

            Ja ja, die Ultras sind an allen Sicherheitskosten schuld. Unfähige Politiker, gänzlich fehlende Taktiken von Polizei und Sicherheitsdiensten, übertreibende Journalisten… ja auch fehlbare Ultras… aber hört endlich auf, alles in eine Ecke zu schieben. Es ist lächerlich wie teils agiert wird, aber ja nur die Fans sind schuld an Sicherheitskosten, wenn ich nur schon die Unwissenheit in den Diskussionsrunden höre, weiss ich wo die Schuldigen für die hohen Kosten sitzen.

            Repressionen fordern? Diese werden seit Jahren angewandt und zwar auf eine lächerliche Weise. Stände zertrümmern, Pyros werfen verurteile ich genauso wie der Grossteil der Szene, woher stammen diese Aussagen? Stellst du diese einfach in den Raum, oder in welchem Zusammenhang soll ich dies verstehen? Zürich – Basel vor einiger Zeit? Wer bei diesem Tiefpunkt der Auslöser war, muss ich wohl nicht mehr erwähnen oder doch? Delta Security. Was darauf folgte, ist nicht zu billigen und muss bestraft werden, aber genauso das Verhalten dieser Sicherheitsfirma, die sich Jahr für Jahr in Skandale verstrickt, aber nie dafür bestraft wird.

          • Marco Webber sagt:

            Ok, dass Pyro ein schönes Mittel ist, gebe ich zu. Leider ist es aber vielfach in den falschen Händen und wird nicht sachgemäss eingesetzt (mir fallen so auf Anhieb Vorfälle auf Autobahnraststätten, FCZ in Basel, FCB in Zürich und FCZ in Zürich ein – es gibt noch mehr). Für diesen Missbrauch werden aber eben alle in Mitleidenschaft gezogen.

            Offensichtlich haben wir beide Erfahrungen mit der Szene gemacht. Und genau in dieser Szene höre ich solche Scheinargumente: “Wir wurden provoziert, also mussten wir ja…” Kann man da nicht mal im Sinn des Sports drüber stehen? Nein, denn man will sich ja provoziert fühlen, damit man eine “Rechtfertigung” hat. Für mich entsprechen die heutigen Ultras nicht mehr den ursprünglichen, totalen Fans (eben den Ultras), die es früher gab. Heute versuchen sie nur noch ihre persönlichen Freiheiten durchzusetzen und nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen Zuschauer.
            Wobei du auch da Recht hast: Mehrheitlich sind es eben die Mitläufer, die den Ruf der Ultras ruinieren.
            Aber warum stellen sich diese ihren Mitläufern nicht entgegen? Sie dulden es und stehlen sich aus der Verantwortung. Und genau das fürhrt zu noch mehr Einschränkungen, weil man das so nicht haben will.

            Du bemängelst fehlende Polizeitaktiken. Auch gut und es stimmt sicherlich. Aber ich verurteile, dass es solche Taktiken für ein Fussball- oder Eishockeyspiel überhaupt braucht.

            Was den Vorfall in Zürich mit der Delta Security angeht, bin ich gänzlich anderer Meinung.
            Nicht die Deltas wollten die Hausordnung umgehen, sondern die basler Ultras (oder deren Mitläufer).
            Die haben zuerst provoziert und dann mit Gewalt reagiert, als die Security das Hausrecht durchsetzen wollte.
            Wie ungeschickt die Deltas sich auch immer angestellt hatten: Es wäre nicht nötig gewesen, wenn die Ultras (oder deren Mitläufer) sich benommen und an die geltenden Regeln gehalten hätten. Ob ihnen die Regeln nun passen oder nicht, sie sind einzuhalten. Allenfalls kann man Regeln wegdiskutieren, aber nicht niederknüppeln. Und genau hier sollte eben die Selbstkritik einsetzen.

            PS: Schade, dass man hier nur öffentlich diskutieren kann. Wir hätten wohl lange Gespräche 🙂

  6. Mike Müller sagt:

    Sorry, Mämä, aber wenn ein Spiel 15 Minuten zu spät angepfiffen wird, unter anderem deswegen, weil Dresdner “Fans” versucht haben, das Stadion zu stürmen, wenn Dresdner “Fans” in den Dortmunder Block rüberklettern (das machst du nicht im Vorbeigehen, ich war schon mehrmals im Signal-Iduna-Park, das ist kein Letzigrund, da stehen überall Bullen, und die Blocks sind durch meterhohe Gitter voneinander getrennt), und wenn der Schiedsrichter die Partie mehrere Minuten unterbricht, weil ständig Gegenstände auf Dortmunder Spieler und Pyros aufs Feld geworfen werden, dann kannste nicht von einer “reisserischen” Berichterstattung reden. Hast du während des Spiels mal einen Blick auf die Südtribüne geworfen? Rund 25’000 stehende Zuschauer, keine einzige Fackel wurde gezündet. Und im Dresdner Block, wo nicht mal halb so viele Zuschauer standen, flogen schon vor Spielbeginn unentwegt Fackeln aufs Feld und wurde randaliert. Und natürlich leidet der Club unter solchen Hooligans, aber die Anhänger eines Clubs bestimmen eben dessen Image mit. Was glaubst du, warum man in der Bundesliga sich hinter vorgehaltener Hand erleichtert zeigt, wenn Clubs wie Dresden oder auch Rostock den Aufstieg in die oberste Spielklasse nicht schaffen? Fiel, den du als Dresdner Fan wohl sicher kennst, war bein Spielunterbruch kurz in der Kurve, um seine “Fans” zu beruhigen. Nach der Partie darauf angesprochen, brachte er es sichtlich frustriert auf den Punkt: “Das hat gar nichts gebracht, die kann man nicht beruhigen.”

  7. Rahjadan sagt:

    Nein! Bei “Dynamo Dresden” denk ich an einen Fußballverein in erster Linie. Und nich irgendeiner, sondern an einen Traditionsverein und an einen Verein mit einer großartigen Kulisse, die erstligareif ist, und GROßARTIGEN Fans!!!!
    Sicher gibt es in Dresden auch andere, sogenannte “Fans”, aber mal ehrlich, welcher Fußballverein hat die nicht? Wahrscheinlich ist der Verein und deren Anhänger nur mittlerweile so vorbelastet von Vorurteilen, dass man mittlerweile nur darauf wartet, bis etwa geschieht und es dann gezielt in den Mittelpunkt stellt, so wie das ZDF am Dienstag.
    Damit will ich nicht gutheißen, was beim Pokalspiel vorgefallen ist, um Himmels Willen. Ich sage nur, dass das überall in deutschen Stadien passieren kann und auch passiert.
    Zudem redet keiner über ein “Warum2. Ich war schon oft in Dresden beim Fußball und bin auch auswärts dabei. Und was die Polizei, auch Dank solcher Vorurteile wie ihr, macht, ist stellenweise unter der Gürtellinie und Provokation pur.

  8. Sallylein sagt:

    Schöner Artikel, und spricht sicher vielen von uns Dynamo´s aus der Seele, gerade die die auch dabei gewesen sind.
    Es gab auch unschöne Dinge während des Spiels, die leider auf ZDF und anderen Medien etwas verdreht und falsch rüberkommen.Bei der Spielunterbrechung wurden z.B. auch mitgereiste Dresdner Sicherheitsleute und schlichtende Dynamofans(auf der gemischten Südtribüne) mit Pffefferspray niedergestreckt, sowas bietet dann aber auch den Vollidioten und Randalieren einen “tollen” Anhaltspunkt noch mehr Hektik reinzubringen und es gar eskalieren zu lassen.
    Aus meiner Sicht , war diese Physe ziemlich unspektakulär und die mitgereisten Ordner aus Dresden hätten das allein sicher in Griff bekommen, schon aus dem Grund weil sie ihre”Pappenheimer” am besten kennen.

    Schade, dass von den 13 schon absolvierten friedlichen Spielen nix geredet wurde, wo manche Medien schon bei den Derby´s wie gegen Berlin, Rostock und Cottbus den 3.Weltkrieg herbeiorakelt hatten.

    Mfg Sally

    • arthur sagt:

      nur mal nebenbei… die ordner der dynamos waren nun nicht so unschuldig. habe vorhin auf youtube ein video gesehen, in dessen begleit-text behauptet wird, die polizei hätte die ordner unbegründet angegriffen. das auslöser für die reaktion der polizeit war jedoch ein ordner, der einen polizisten mit ausgestreckten armen gegen brust umschubst. das war eine tätlichkeit. in einem fussballspiel gibts dafür platzverweis.
      mich nervt überhaupt dieses “nur ein paar schwachköpfe”. eine von vornherein auch von den fangruppen selbst gern benutzte phrase. einige wenige können gar nicht solche übertriebene aktionen wie in hz 2 starten, wenn nicht willige mitlaufer dabei sind.
      sicher, auch in dresden haben 200 aachener mit knallern “geglänzt”, darüber berichtet niemand. aber es ist nunmal so, daß grosse fanaufkommen, wie das der dresdner unter einem anderen fokus stehen, gerade in einem solchen bundesweit im tv zu sehenden spiel. dessen müssen sich verantwotliche und ordner der ultras einfach im klaren sein und schon im vorfeld durch klare regeln und ansagen in den eigenen reihen einfluß nehmen.

      und für die friedlichen anhänger würde mitnichten nur “beten” helfen. sondern eindeutige maßnahmen des vereins, die zeitweilig durchaus auch den fans selbst “wehtun” können/müssen.

    • Ulrich sagt:

      “Bei der Spielunterbrechung wurden z.B. auch mitgereiste Dresdner Sicherheitsleute und schlichtende Dynamofans(auf der gemischten Südtribüne) mit Pffefferspray niedergestreckt”

      Nennt man es heute “Schlichten” wenn von Dynamo Dresden gestellte Ordner Polizisten vor die Brust stoßen, ihnen ins Gesicht schlagen oder sie treten?

      Mir scheint, Dynamo Dresden hat zumindest einen Teil seiner Ordner aus der Meute rekrutiert die am Dienstag in Dortmund randaliert haben. Nur hat man leider vergessen ihnen zu sagen dass Ordner-Westen keine Immunität verleihen. Nach dem was sich Dienstag Abend abgespielt hat fragt man sich schon ob Dummheit und Gewaltbereitschaft Auswahlkriterien waren oder ob man schlichtweg keine besonneneren Personen gefunden hat. Und wenn sich danach Offizielle über die “bösen Dortmunder” ausweinen dann bleibt festzustellen dass diese Leute Teil des Problems sind.

      • sallylein sagt:

        “Mir scheint, Dynamo Dresden hat zumindest einen Teil seiner Ordner aus der Meute rekrutiert die am Dienstag in Dortmund randaliert haben. Nur hat man leider vergessen ihnen zu sagen dass Ordner-Westen keine Immunität verleihen”

        Stimmt, aber warum provozieren dann z.B. die”friedlichen” Dortmunder Ornder einige Leute mit”scheiss Ossis”? Da gehören wirklich nunmal immer 2 Parteien dazu. ich habe die Szenerie aus ca.15m von oben beobachten können. Völlig hirnloser einsatz von Pfefferspray, warum lassen die Verantwortlichen nicht erstmal es bei dem ordnereinsatz, der war durchaus wirksam, wie ich sehr wohl beobachten konnte. Wie ich schon vorher schrieb, unsere Ordner kennen auch unsere “problemfälle”. Und auch diese schwache Verleumdung, dynamo-Ordner würden nach diese kriterien ausgewählt, ist sehr peinlich und zeugt nicht gerade von Ahnung von den Geschehnissen. Wenn ich sowas schon lese”Ich habe im Tv gesehen….”…. Das mit dem schubsenden Ordner hab ich nicht mitbekommen, nur war es eine Szene NACHDEM erst die Polizei einmaschierte, ich habe von den Geschehnissen VOR dem Polizeieinsatz gesprochen

  9. Ulrich sagt:

    Leider sind nicht nur Teile der Fans von Dynamo Dresden gewalttätig, selbst einige vom Verein gestellte Ordner haben die Konfrontation mit der Polizei gesucht. Nach dem Spiel beklagte man sich, die Dortmunder Polizei habe ohne Grund Pfefferspray gegen Dresdener Ordnungskräfte eingesetzt. Wohl von Dresdener Fans wurde bei Youtube unter http://www.youtube.com/watch?v=oedFFeTNnYs unter dem Titel “Bullen gehen auf Dresdner Ordner los” ein Video eingestellt das dies belegen soll.

    Schaut man sich dieses Video aber an, dann stellt man fest dass es die Dresdener Ordner sind die zunächst Polizisten massiv gegen die Brust stoßen und, dann ins Gesicht schlagen und schließlich per “Sidekick” zu treten versuchen. Gästeordner als Schläger – das dürfte im deutschen Profifußball einmalig sein. Dass die Polizei sich auch durch den Einsatz von Pfefferspray wehrt scheint nach dem Anblick der Bilder als durchaus gerechtfertigt.

    Dynamo Dresden hat ein massives Gewaltproblem, und das nicht nur bei den Fans. Gleichzeitig ist man nicht bereit die Verantwortung für das eigene Auftreten zu übernehmen. Das muss sich schnell ändern, ansonsten droht dem Verein der Sturz in die Bedeutungslosigkeit.

    • sallylein sagt:

      “Schaut man sich dieses Video aber an, dann stellt man fest dass es die Dresdener Ordner sind die zunächst Polizisten massiv gegen die Brust stoßen und, dann ins Gesicht schlagen und schließlich per “Sidekick” zu treten versuchen”

      Ziemlich krasser Einsatz, aber wie gesagt, die Polzei sollte auch nicht mit”scheiss Ossi” Sprüchen aufwarten. Die Ordner und schlichtenden Fans hatten die sache wie man sieht schon im Griff, und wenn da Polizei mit gezückten Tränengas einmaschiert und Anstalten macht dies auch zu versprühen obwohl schon beruhigte Lage ist, dann sollte man auch mal auf die Ordner hören , die sich um vieles besser mit den Randalierern auskennen

  10. Remo Nydegger sagt:

    “Das ZDF hat ihrer Eitelkeit im Rahmen des Pokalspiels in Dortmund die perfekte Bühne geboten. Man hatte den Eindruck, als hofften die Reporter regelrecht auf eine Eskalation. Diese hätte die Quote in die Höhe gejagt und einen besonderen voyeuristischen Schauer in die sicheren Wohnzimmer getragen.”

    Wüsste man es nicht besser könnte man meinen, das Ganze ist ein Artikel über das SF. Die warten auch nur, bis sie wieder von den “Chaoten” und “Unverbesserlichen” im Sport Panorama berichten können, nur um dann aufzuzeigen, wie doch in England und Deutschland alles so friedlich ist…

  11. sallylein sagt:

    Nochmal nebenbei, in Punkto”Pyrotechnik”, Herr Poschmann hatte , wie man gut nachvollziehen konnte, bei der Aktion Dynamo-Fans verurteilt, forderte wieder in Stammtischpolemik drakonische Strafen, kriminalisierte die Dynamo-Fans . Beim Fehrnsehbericht über Köln und Bochum, die ebenfalls im Block lichterloh zündeten, sprach man von “Bereicherung der Ostalb durch Zündelfreunde“ und einem „bewussten Kontrastprogramm“ etc…..

    Warum misst man in den Medien mit zweierlei Maß?

  12. Süddeutscher Exildynamo sagt:

    @Mike Müller: warst du vor ort? scheint mir nicht so, bei dem was du schreibst! das die verzögerung wegen des versuchs des stadionsturms später angepfiffen wurde, ist ein witz. die auseinandersetzungen mit der polizei gab es unmittelbar vor dem stadion und der versuch zu stürmen war auch schnell rum ums eck. richtig ist, dass auf der B1 und der B54 massive staus waren und auch die mannschaftsbusse in dem stau kaum vorwärts kamen.
    zum thema bullen: der fanmarsch wurde von nem großen aufgebot begleitet, danach war nix mehr und die einlasskontrollen waren ein witz. ich hab noch nie so schnell so ne masse in ein stadion kommen sehen. taschen musste man nicht entleeren in zigarettenschachteln wurde nicht reingeschaut und der körper nur albimäßig abgeklopft. als ich 20min nach dem spiel raus bin, waren kaum bullen zu sehen. fantrennung völlige fehlanzeige. ich bin dann entspannt mit den ganzen dortmundern zum shuttlebus gelatscht, weil ich an der uni geparkt habe.
    rübergeklettert ist übrigens nur ein einziger dynamofan, weil er einen bvbler an den kragen wollte.

    die fangemeinschaft bringt die eigenen verfehlungen, das verhalten von medien und bullen meines erachtens sehr gut auf den punkt: http://www.dynamo-dresden.de/de/aktuelles/verein/details/artikel/stellungnahme-der-fangemeinschaft-dynamo-zu-den-vorkommnissen-beim-dfb-pokalspiel-gegen-borussia-dor.html

  13. Kay Rabe sagt:

    Ein sehr guter Beitrag. Endlich mal keine Schwarz-Weiß-Malerei. Als Dynamo-Fan schäme ich mich für diese Idioten, bin aber wütend auf die Berichterstattung des ZDF, weil sie auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung lieber die Mauer in den Köpfen aufbaut statt mit etwas hirnvollem Herangehen das Problem darzustellen. GEZ-Gebühren darf man im Osten in gleicher Höhe bezahlen, aber eine faire Berichterstattung als Dynamo-Fan werde ich wohl nicht mehr erleben.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt, von Idioten lassen wir unsere SGD nicht kaputt machen. DYNAMO

  14. Stefanius sagt:

    @ Ulrich

    von wem geht eigentlich die Gewalt bei den Revierderbys aus ? Sind das auch Dresdner ? Warum sind denn die Dresdner über den Zaun geklettert (mal unabhängig davon, dass ich das für schwachsinnig halte)… ? Was sagst Du denn zu den Dortmunder Schlägern die Auf der anderen Seite warteten ? Was ist den mit den Dortmunder Hools, welche vor dem Spiel verbreiten lassen haben, dass Sie cih an den Dresdnern rechen wollen ? Und ein Youtube Video zeigt Dir leider nur einen Ausschnitt aber nicht die ganze Warheit. Ich würde als Dortmunder jedenfalls den Ball Flachhalten. Die 70 Festnahmen beim Revierderby 2007 finde ich wesentlich betrohlicher als 15 festgenommene Dresdner. Und geh mal ins Stadion.. vielleicht relativiert sich dann Dein Bild. nur so als Beispiel… http://www.youtube.com/watch?v=i6m-76ALJyo&feature=related<—– dass sind Dortmunder..

    Grüße aus Hannover

    • Ulrich sagt:

      Ich gehe schon seit über 25 Jahren regelmäßig zum BVB und habe auch zahlreiche Revierderbies erlebt. Ich kann mich an nichts erinnern was auch nur annähernd an das heran kam was was sich am Dienstag abgespielt hat. Vergleicht man die Begegnungen des BVB gegen die Gelsenkirchener mit dem Spiel gegen Dynamo Dresden dann ist das so ähnlich wie wenn man eine frische Brise die im Herbst dazu einlädt einen Drachen steigen zu lassen dem Orkan Kyrill gegenüber stellt.

      Natürlich gibt es im Umfeld eines Derbies vereinzelt Übergriffe und Schlägereien. Aber der wirklich harte Kern der gewaltbereiten Fans dürfte sowohl in Dortmund als auch auf Schalke zweistellig sein. Und weil die Zahlen recht klein sind kann die Polizei komplette Gruppen aus deren Mitte Flaschen oder ähnliches geworfen wurde festsetzen. Wenn aber vier- bis fünftausend Fans randalieren oder den Randalierern den Rücken decken, das Stadion zu stürmen oder dann aus den Gästeblock auszubrechen versuchen dann ist die zahlenmäßig deutlich unterlegene Polizei gezwungen sich defensiv zu verhalten. Was meinen Sie was passieren würden wenn in so einer Situation einzelne Gewalttäter aus der Gruppe herausgegriffen würden? Das Geschehen würde völlig aus dem Ruder laufen. Die Polizei -meiner subjektiven Einschätzung nach waren deutlich mehr Kräfte vor Ort als bei einem Revierderby- war vermutlich vor dem Spiel aufgrund der bisher bei Bundesligabegegnungen in Dortmund gemachten Erfahrungen der Meinung, man würde die Situation problemlos unter Kontrolle halten. Das war ein Irrtum. Statt dessen musste man sich darauf beschränken, das Schlimmste zu vermeiden.

      Gekennzeichnet sind Derbies im Ruhrgebiet durch eine hohe Emotionalität. Man provoziert sich gegenseitig, man feuert die eigene Mannschaft an, aber man bleibt bis auf ganz wenige Ausnahmen friedlich. Und die Provokationen sind in der Regel intelligent, nur so können sie wirken. Bei den Dynamo-Anhängern reicht es gerade mal zu einem Banner mit der Aufschrift “Hallo Frau Ricken, wollen sie f***en?” (Sternchen von mir gesetzt). Bei Dortmunder Fans löst so etwas höchstens ein mitleidiges Kopfschütteln angesichts der geistigen Armut auf der Gegenseite aus.

      Natürlich gibt es bei jedem großen Verein in der Bundesliga einzelne Wirrköpfe. Und diese Wirrköpfe stacheln sich über Clubgrenzen gegenseitig an. Aber sie sind jeweils isoliert. In Dresden ist das leider anders. Das grundlegende Problem kann man auch hier im Forum erkennen. Statt klar auszusprechen dass die Gewalttäter für ihr eigenes Verhalten voll und ganz verantwortlich sind verschafft man ihnen immer wieder Alibis. Erst wird behauptet, die Polizei habe Dresdener Ordner völlig unmotiviert angegriffen. Als das Gegenteil belegt wird schiebt man die Schuld den “Dortmunder Provokateuren” zu. Natürlich wird beim Fußball provoziert, damit muss man als Fan leben können. Ansonsten hat man im Stadion nichts verloren. Und es ist sicherlich zutreffend das bei Auswärtsspielen schon mal dreißig, vierzig BVB-Fans randaliert haben. Aber in Dortmund waren es vier- bis fünftausend Dresdener die völlig außer Rand und Band waren.

  15. Matthias Doelitzsch, Thun sagt:

    Als Anhänger von Dynamo Dresden seid 1979 bin ich sehr traurig über das, was in Dortmund passiert ist. Ich kann das auch nicht richtig einordnen. Ich war im September 2011 in München zum Spiel 1860 München – Dynamo Dresden 2:4. Ein grandioser Sieg vor 40’000 Zuschauern. Knapp die Hälfte davon kam aus Dresden und es ging sehr friedlich zu. Ich hatte 3 Kinder dabei und die Polizei musste nie eingreifen und war immer in sicherer Distanz zu den friedlichen Fans. Ich denke in Dortmund zum Pokalspiel kamen auswärtige Fans dazu die nichts mit Dynamo zu tun haben. Denn schon heute beim Spiel gegen den KSC in Dresden blieb es wieder friedlich und nix aber auch gar nix passierte. Man kann nur hoffen, dass diese paar Idioten bald gefasst werden. Denn Dynamo ist Kult und so ein super Verein mit einer Fangemeinde die so gross und einmalig ist. Fanclub Thun – CH von Dynamo Dresden

    • Peter sagt:

      … die Zaunfahne einer 1860 Supporter Vereiningung, welche von den Dynamos während dem Spiel präesntiert wurde, wurde sicherlich auch ganz friedlich übergeben.

  16. Frank Tschemmer sagt:

    Der DFB belangt immer die Vereine. Aber was genau ist denn eigentlich von einem Fusballverein zu erwarten? Er verkauft nur im Shop die Eintrittskarten, gerade bei Auswaertsspielen, und das war’s so ziemlich. Immerhin ist auch nicht Dresden fuer die Einlasskontrollen und Sicherheitsmassnahmen im Dortmunder Stadion zustaendig gewesen, die anscheinend sehr zu wuenschen liessen. Und als Verein, sorry, ist man auch nicht fuer seine “Fans” verantwortlich. Wie soll das ueberhaupt gehen? Man kann sicher Dialog suchen, mit der Fanszene zusammenarbeiten etc., aber das geht auch nur mit den mehr organisierten Fan-Gruppen die auch wollen (und genau die machen sicherlich keinen Zoff). Letztendlich sind die einzelnen Besucher fuer ihr eigenes Benehmen verantwortlich, und nicht wessen T-Shirt sie tragen! Wenn ein Hooligan Nike’s an den Fuessen hat, ist dann Nike auch noch verantwortlich? Und mit der DFB Strategie, immer dem Verein zu schaden, sind auch aktive Mit’hilfen’ rivalisierender “Fans” durchaus vorstellbar. Einfach im Gaesteblock des eigentlich verhassten Vereins mit reinstellen, komplett mit Vereinsfarbentarnung, und dann so viel wie moeglich Chaos verbreiten. Dann heimgehen und breit grinsen, wenn der Verein die Strafe bekommt.
    Natuerlich hat auch Dresden unter den eigenen Fans ein paar Minderbemittelte. Und die, wenn sie Unfug anstellen, sollten auch konsequent rausgestellt werden. Aber der absolut ueberwiegende Teil der Fans ist einfach toll (und friedlich)! Vielleicht gibt’s deshalb so viele Neider 🙂

  17. Sven sagt:

    “Dynamo Dresden hat ein massives Gewaltproblem, und das nicht nur bei den Fans. Gleichzeitig ist man nicht bereit die Verantwortung für das eigene Auftreten zu übernehmen. Das muss sich schnell ändern, ansonsten droht dem Verein der Sturz in die Bedeutungslosigkeit.”
    Diese Sätze von Ulrich sind ja wohl nicht ernst gemeint. Wo bitte hat denn Dynamo NOCH weitere Gewaltprobleme? “Massiv” noch dazu. Spieler? Geschäftsführung? Am Bratwurststand? Diese sinnlosen Kommentare ohne Detailkenntnis. Haben wir in Deutschland ein massives Alkoholproblem bei Autofahrern, weil es wenige Unbelehrbare gibt, die sich auch diesbezüglich über Gesetze hinwegsetzen?
    Immer wieder diese Pauschalurteile. Immer und immer wieder. Das hilft genausowenig wie diese Pseudodrohung: “ansonsten droht dem Verein der Sturz in die Bedeutungslosigkeit” Huh, was haben wir Dynamofans jetzt aber Angst. Eines ist sicher: genau das wird NIE passieren. Da sind wir mit Dynamo schon durch ganz andere Zeiten gegangen. Auch wenn das vielen in D ganz angenehm wäre. Auch wenn wir einige Idioten unter den Anhängern haben: Sippenhaft ist nicht angebrach!!!

    • Ulrich sagt:

      Dass Ordner des Auswärtsvereins Polizisten angehen habe zumindest ich in der Bundesliga noch nicht erlebt. Die Vereinsführung deckt dieses Verhalten auch noch und erhebt massive Anschuldigungen gegen die Polizei. Dresdner Fans werfen schon während des Marsches zum Stadion Böller, Flaschen und Fackeln in Richtung Polizeikräfte. Vor dem Stadion versuchen sie dann als Gruppe die Eingangskontrollen zu überlaufen. Im Stadion drehen sie dann völlig ab, als klar wird dass Dynamo das Spiel nicht gewinnen kann schwinden auch noch die letzten Hemmungen. Trainer und Fanbetreuer haben aber nichts besseres zu tun als über irgend welche Provokationen der Dortmunder zu fabulieren und die Gewalttäter in Schutz zu nehmen. Komisch ist nur dass Dresdener nicht nur in Dortmund, sondern vor allem auch bei vielen anderen Auswärtsspielen aus der Rolle fallen. Das Spiel am Dienstag war zwar was die Schwere der Ausschreitungen angeht der absolute Tiefpunkt, aber keineswegs die Ausnahme. Und “Schuld” sind immer nur die anderen. Die Position von Vereinsführung und Fans erinnert an den alten Witz “Ein Geisterfahrer? Tausende!”

      So etwas dürfte im deutschen Profifußball nur in Dresden vorkommen.

      • Süddeutscher Exildynamo sagt:

        @ Ulrich: erzählen sie mal, wo gab es denn bei auswärtsspielen größere probleme mit gewalt in den vergangenen jahren? mir fällt genau ein beispiel ein, wo ein paar über die stränge schlugen: osnabrück. beim auswärtsspiel gegen 1860 waren noch mehr dynamos und da war gar nichts. in dortmund waren etwa 500 assis unter den 13.000 dresdnern, denen dynamo links und rechts am arsch vorbeigeht. hauptsache im tv mal groß austoben.
        pyrotechnik ist ne andere baustelle. was das thema blocksturm angeht: die nummer war nach 5minuten rum uns eck

        auch ihre behauptung, der verein würde sich nicht gegen diese leute stellen, ist absolut lächerlich. das verhalten wurde von allen scharf verurteilt. es wurde lediglich darauf hingewiesen, dass dortmund keinen der dresdner vorschläge (kein vollbier, fantrennung, intensive kontrollen) am spieltag umgesetzt hat. bemerkenswert finde ich auch, wie sich der bvb im nachgang reinwaschen will.

        rauball behauptet mal eben, es seien von uns 4500 gewaltbereite in dortmund gewesen. wenn man ne null streicht kommt es hin. seine zahl beinhaltet wirklich jeden, der am fanmarsch teilgenommen hat.
        zorc behauptet, der bvb hätte alles erdenkliche getan. siehe hierzu meine obrigen ausführungen.
        als krönenden abschluss der woche liefert watzke noch ein völlig überzogenes statement bei: “Einige unserer Ultras, die oft kritischer gesehen werden, als sie sind, waren zuletzt auf Einladung des Vereins in Auschwitz. Dort haben alle vor Augen geführt bekommen, wo Gewaltexzesse hinführen.”

    • Auguste sagt:

      hmm…, wäre es nicht das ziel, dass alle und nicht nur “ein grossteil” den besuch eines fussballspiels völlig unbeschadet und unversehrt überstehen, curvasudmilano? was sie hier als “sachlich” einstufen, ist eine primitive verharmlosung von unhaltbaren zuständen (zehn finger halten mehr als sieben!) und dümmliche ultra/fan-propaganda.

      ganz schwacher post, curvasudmilano.

  18. Gerd sagt:

    Betrifft: BVB vs SGD / DFB Hallo Herr Kühn, wie kann man Ihnen Dokumente per mail zukommen lassen?