So endet also die Karriere von Hakan Yakin. Der vielleicht talentierteste Schweizer Fussballer aller Zeiten wechselt vom Spitzenreiter der Super League in die Niederungen der Challenge League zur AC Bellinzona, wo er einen 6-Jahres-Vertrag erhält und nach Saisonende eine Rolle als Botschafter übernehmen soll. Es ist das passende Ende einer Karriere, die von mehreren Transfer-Entscheiden geprägt war, die nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar waren.
Vier Auslandabenteuer hat der geniale Linksfuss nach den Sternstunden mit dem FCB in der Champions League erlebt, allesamt wurden sie zum Debakel. Bei PSG spielte er keine Minute, bei Stuttgart lediglich 377, bei Galatasaray durfte er zwei Teileinsätze machen und als er mit YB Vizemeister und Torschützenkönig wurde, verabschiedete er sich in die Wüste zu Al-Gharafa, wo er erst seinen Stammplatz verlor und später sein Vertrag aufgelöst wurde. Namentlich seine letzten beiden Auslandengagements quittierten viele mit einem Kopfschütteln. Hakan Yakin zu verstehen war nahezu unmöglich.
Nun schlägt ihm einmal mehr Unverständnis entgegen. Was für einen Grund gibt es, mit der Chance auf Meisterehren in die Fussballprovinz zu wechseln? Die Statements von Yakin geben wenig Aufschluss: Von einem «grossen Schritt in meiner Karriere» spricht er, von «neuen Perspektiven» und «einer einmaligen Chance». Es sind exakt jene Floskeln, die er schon vor seiner Reise nach Katar bemüht hat. Solche Worte passen, wenn einer wie Shaqiri dereinst seinen Wechsel zu einem Grossklub verkündet, nicht aber bei einem Abgang zu Bellinzona eine Liga tiefer.
Nichts gegen Bellinzona, aber der Verein war in den letzten 20 Jahren nur einmal kurz Gast im Oberhaus, spielt derzeit im Schnitt vor 2300 Zuschauern (letztes Jahr in der Super League waren es auch nur 3300) und wird es auch in den nächsten Jahren sehr schwer haben, die Rückkehr zu schaffen. Nun soll also Hakan Yakin helfen. Als Botschafter für die ACB und den Tessiner Fussball. Mit einem Vertrag von biblischer Länge. Ausgerechnet Yakin, der – soweit mir bekannt ist – kein Italienisch spricht und der es noch nie länger als 3 Saisons am Stück irgendwo ausgehalten hat.
Das Projekt Yakin im Tessin wirkt auf mich wie ein Trauerspiel. Plötzlich soll dank dem prominenten Zuzug ennet dem Gotthard die Fussballbegeisterung ausbrechen und Kontinuität Einzug halten. Yakin und Trainer Andermatt – notabene der fünfte Übungsleiter seit dem Abgang von Vladimir Petkovic 2008 – schwärmen von einer Zukunft mit vielen tollen jungen Spielern und verschweigen dabei, dass die fünf talentiertesten und wertvollsten lediglich Leihspieler sind. Der Rest der Mannschaft sind hauptsächlich Profis jenseits der 30 sowie ausrangierte Super-League-Kicker. Immerhin: Das Baugesuch für das neue Stadion wurde eingereicht, es ist aber mehr als fraglich, ob es nach seiner Fertigstellung in voraussichtlich zwei Jahren wegen Yakin besser ausgelastet sein wird.
Für Hakan Yakin soll die ACB der Einstieg in seine zweite Karriere bedeuten. In den letzten 10 Jahren hat er überall bestens verdient. Nahezu eine Million bei YB, das Doppelte gar bei Al-Gharafa, auch bei Luzern war er der Grossverdiener. Existenzielle Sorgen werden ihn in absehbarer Zeit nicht plagen, zumal er auch im Tessin ein stolzes Honorar kassieren wird, das der mit bescheidenem Budget operierende Verein dringend in den Kader investieren müsste, wenn der Wiederaufstieg wirklich zum Thema werden soll.
Hakan Yakin bleibt auch im Spätherbst seiner Karriere ein Mysterium und bietet viel Raum für Spekulationen. Ist beim FCL etwas vorgefallen, von dem man nichts weiss? Gibt es Zwist in der Yakin-Familie? Lockt «Hatsch» tatsächlich das einfach verdiente Geld bei Bellinzona? Oder ist er allen Ernstes der Ansicht, die ACB sei «eine einmalige Chance» und er wäre nicht Ende Saison – vielleicht mit einem weiteren Meistertitel im Gepäck – noch immer mit Handkuss genommen worden, wenn doch sein Freund Gürkan Sermeter auch mit 37 noch zum Stamm gehört?
Was auch immer Yakins Beweggründe für diesen Wechsel sein mögen, müsste ich eine Wette auf den Ausgang der Geschichte abschliessen, sähe meine Prognose wie folgt aus: Der Aufstieg wird verpasst, Yakins Weggefährte Andermatt gefeuert, im Tessin wird die Fussballeuphorie auch weiterhin nicht entfacht und nach spätestens zwei Saisons wird Yakin sein Engagement beenden. Es wird ein weiteres, ein letztes Missverständnis sein in der Karriere des grössten Schweizer Fussballers der letzten 10 Jahre.
Die Hälfte (3) der aktuell bestklassierten 6 Teams, toal ein Viertel (4) der Challenge League sind Tessiner Vereine. Grund genug zu hoffen, dass vielleicht mal wieder ein Tessiner Team für ein paar Jahre Super League Luft schnuppern darf.
Ob das wirklich Grund genug ist um zu hoffen? Bellinzona war jahrelang zusammen mit Chiasso, Locarno und später auch Lugano in der NLB/Challenge League vertreten, ein Aufschwung war dennoch nicht zu erkennen. Darüber hinaus gab es nirgends ein langfristiges Konzept, die meisten Tessiner Mannschaften bestanden zu einem grossen Teil aus ausgeliehenen Spieler aus Italien, die nach jeweils einem Jahr wieder verschwanden. Hinzu kommt das augenfällige Desinteresse der Tessiner Zuschauer. Nicht mal als Lugano mit Rossi/Gimenez/Bastida um die Meisterschaft spielte, war das Stadion akzeptabel gefüllt. Aufschwung sieht für mich anders aus.
Habe leider “Auf den ersten Blick” rauseditiert. Beim Betrachten der Tabelle, kommt auf den ersten Blick, Hoffnung auf.
In der heutigen, kurzfristig denkenden , quartalsergebnisgeilen Welt schaut so eine Tabelle halt total sinnvoll aus.
Die Zukunft wird zeigen, ob es dem Tessiner Fussball, mit dem Aushängeschild Yakin als Botschafter gelingen wird mehr Zuschauer anzulocken. Ich gehe davon aus, dass der Unterschied nicht merklich und wenn doch, dann nur kurzfristig spürbar sein wird.
Es ist ganz einfach: Mämä hat es auf den Punkt gebracht!!! Wenn ich irgendwo seine Prognose mitunterschreiben könnte, ich würde es ohne zu zögern tun!!!
@Mämä: Schaue mal die alten Stadien im Tessin an, wie Friedhöfe, da kommt doch keine Stimmung auf, darum u.a. auch so wenige Zuschauer. Entsprechend der Grösse der Tessiner Städte und Vergleiche zu früheren erfolgreichen Tessiner Zeiten, schätze ich das Zuschauerpotential auf mind. =>8-10’000 im Schnitt, dies aber nur mit modernen neuen Fussballstadien und verbunden mit Aufstieg in die Super League. Wichtig im Tessin, ein lanfgristig, nachhaltiges Konzept, was ich momentan auch nicht erkennen kann. Eigentlich Schade, das Tessin, mit Nähe zu Italien ist doch ein Fussballvolk, oder?
Der Artikel beschreibt die Irrwege des Hakan Yakin genau. Was fehlt in der “Prognose für die Zukunft” ist wohl, dass Yakin, der Gutgläubige und Naive durch fiese Berater noch in einen finanziellen Schlamassel geraten könnte. Schade, dass sein Bruder beim FC Luzern es so weit hat kommen lassen.
Sooo unverständlich ist der Wechsel nun auch wieder nicht. Es ist ganz offensichtlich, dass Murat Yakin beim FCL ein System spielen lässt, in welchem sämtliche 11 Spieler Defensivaufgaben übernehmen müssen. Dass dies Hakan Yakin nicht glücklich machen kann, liegt auf der Hand. Murat aber macht keine Ausnahmen, auch nicht bei seinem Bruder und dies ist ihm sehr hoch anzurechnen.
Was sich allerdings die Herren in Bellinzona gedacht haben, ist für mich unerklärlich. Einem fast 35-jährigen einen 6-Jahresvertrag zu geben ist doch reine Geldverschwendung (Smiljanic bei GC lässt grüssen!).
Hakan Yakin soll ja, so wie ich das verstanden habe, nicht 6 Jahre tschutten, sondern 6 Jahre bei Bellinzona irgendwelche Funktionen übernehmen. Ob dies für Bellinzona auch nur im Geringsten Sinn macht, wird die Zukunft zeigen.
Ja genau, “irgendwelche Funktionen” soll er übernehmen, wenn er nicht mehr spielt. Aber kann mir jemand einen Tipp geben (vielleicht Mämä) in welchen Funktionen denn Hakan tätig sein könnte in der Zukunft bei der ACB?
Hakan als Trainer? Nein
Hakan als Sportchef? Nein
Hakan als Nachwuchschef? Nein
Hakan als…
Meines Erachtens kann er relativ gut “tschutte” und damit hat sich’s.
wieso nicht als Nachwuchs-Chef? Er ist eine Idol-Figur und hat übrigens bereits an verschiedenen Orten für Nachwuchs gesorgt.
hmm…, kapellmeister, tusch! wahrscheinlich der perfekte text zu diesem thema – hervorragend.
da bin ich einmal mit einverstanden – der ball rollt auf die umkleidekabine zu
Yupp, das ist wirklich traurig. Yakin konnte immer noch ein wenig fussballerischen Glanz in den Konzeptfussball seines Bruders bringen. Ab jetzt müssen wir in Luzern wohl einfach nur noch Freude am Resultat haben… Der Entscheid ist für uns Aussenstehende nur schwer nachvollziehbar – denn auch wenn er tatsächlich 3 Mio erhalten sollte für die 6 Jahre; gedarbt hat er sicherlich in Luzern auch nicht und einen Botschafterposten hätte man ihm nach einer tollen letzten Saison sicher auch in Luzern kreiieren können – notabene auf Deutsch. Da müssen Dinge vorgefallen sein, die wir nicht wissen – oder der Mann tickt halt defintiv anders als wir.
hmm…, vielleicht war es das “exzellenz”, mit dem unter anderen botschafter angesprochen werden, das den ausschlag für diesen merkwürdigen entscheid gab. endlich würden seine grossen fähigkeiten am ball angemessen gewürdigt. nach dem “hd und demokraten läppli ” beschert uns basel nun den “botschafter yakin”. das kann ja heiter werden – das gestrige communiqué hat zumindest mal einen ersten eindruck gegeben.
zusammen mit marcel kollers entscheid die oesterreichische nationalmannschaft zu übernehmen, kann man getrost folgern: die provinzposse, die sich schweizer fussball nennt, geht munter weiter.
hmm…, aus dem tagebuch des bellenzer botschafters, seiner exzellenz hakan yakin: beim botschafterempfang bei den grasshoppers wurden heisse wienerli mit senf gereicht. ob es eine kleine reminiszenz an den unvergessenen grasshopper, marcel koller, war, oder ob der club derart in finanziellen nöten steckt, liess sich botschafter smiljanic nicht entlocken.
“Existenzielle Sorgen werden ihn in absehbarer Zeit nicht plagen” Wer weiss bei seiner Kinderschar?
Jetzt tut doch nicht so erstaunt. Hakan Yakin hat einfach keine Luft mehr für die Super League. Sein Bruder hat ihn regelmässig aus dem Spiel genommen und zuletzt gar nicht mehr in der Startformation aufgestellt. Auch schiesst er keine Tore aus dem Spiel heraus. Er wollte die Schmach nicht länger ertragen und hat sich abgesetzt. Und nein, wohlüberlegt klingt das nicht. Und das Überlegen ist ja auch nicht seine Stärke. Als Botschafter sollte man nicht nur die Sprache beherrschen, sondern überhaupt sprechen können. Die Tessiner hätten ja Kuby als Botschafter…. HY wird kaum 6 Jahre durchhalten.
Sehr gute Beitrag. Schade um einen Hochbegabten, der es nie soweit gebracht hat, wie es seine Fähigkeiten erlaubt hätten.
Für mich ist dieser Wechsel auch schwer nachvollziehbar. Wieso ist er nicht im Sommer gegangen, nachdem er mit dem Bruder den Titel geholt hat.
Ich denke, HY wird im Tessin sehr gut verdienen und sich ein schönes Leben machen. Denn schön ist das Tessin ja wirklich. Hast eine Villa am Lago Maggiore, bist mit schönen Autos unterwegs, gut essen, bisschen kicken. Dolce vita. Und sechs Jahre lang noch einen schönen Zapfen. Nicht schlecht eingerichtet.
Das Geld wird ihm schnell ausgehen: Zu hübsch sind die Tessinerinnen, zu teuer die Alimente…
Hakan Yakin spielt im Konzept seines Bruders keine Rolle. Er ist ein Offensivspieler mit Luft für vielleicht noch eine Halbzeit. Dass er nicht auf der Bank versauern will ist klar. Und Murat Yakin will seine vielversprechend gestartete Trainerkarriere nicht ins Stocken bringen nur um seinem jüngeren Bruder Einsatzminuten zuzuschanzen. Den Titel holt Luzern ob mit oder ohne Hakan Yakin sowieso nicht. Die Mannschaft ist zwar defensiv stabil aber vom Kader her nur durchschnittlich besetzt. Spätestens in der Rückrunde wird der FC Luzern aus der Spitzengruppe fallen.
Und dass Bellinzona einem Altstar ohne Bezug zum Verein einen 6-Jahresvertrag gibt als Spieler und Aushängeschild passt irgendwie zum trüben Bild dass der Schweizer Fussball neben dem Rasen in diesem Herbst abgibt.
Super Beitrag – ganz meine Meinung! Woher Bellenz das Geld für HY nimmt, wissen wohl die Götter. Eigentlich erstaunlich, dass er nicht in Xamax gelandet ist…
Was kann Hakan ausser Fussball spielen ? Richtig. Er, oder vielmehr sein Berater wären ja blöd wenn er im biblischen Alter von 34 Jahren einen 6-Jahrevertrag nicht unterzeichnen würde. Dass er bei Luzern nach dem Engagement seines Bruders eine Nebenrolle spielen würde war ihm wohl von vornherein klar. Clever genug noch ein Weilchen zu bleiben.
Man muss ja weiss Gott nicht studiert haben, um eine gute Fussballkarriere zu schaffen, aber eine gewisse emotionale Intelligenz ist vermutlich dennoch von Nöten. Yakin hatte einfach nie ein Gespür dafür, was seiner Karriere dienlich sein könnte und was nicht. Zudem ist er, soweit ich das von aussen beurteilen kann, einfach ein ziemliches Weichei, dass sich nie durchbeissen will und immer gleich zum Rückzug bläst, wenn sich Schwierigkeiten zeigen.
Von daher bin ich mir auch ganz sicher, dass er niemals 6 Jahre in Bellinzona aushalten wird. Ich hoffe bloss, dass er in finanziellen Angelegenheiten einen guten Berater hatte. Aber es würde mich auch gar nicht überraschen, wenn Hakan diesbezüglich den selben Weg wie Patty Schnyder einschlagen würde.
Die Prognose kann ich (als FCSG Anhänger nur natürlich) unterschreiben – auf den Aufstieg zu wetten ist ein gewisses Risiko. Hoffentlich hat er daran gedacht, das Geld für die 6 Jahre in Corti-Manier zum Vorraus zu kassieren.
Trotzdem wünsche ich ihm alles gute
“Des grössten Schweizer Fussballers der letzten 10 Jahre”? Nehmen sie es mir bitte nicht übel, wenn ich diese Meinung nicht teilen kann. Hakan als Botschafter für was genau? Kein Mensch wird wegen ihm ins Stadion kommen, wenn er nicht mehr auf dem Rasen steht.
Ganz meine Meinung. Das Potential ist/war sicher vorhanden, und das eine oder andere hat er erreicht in seiner Karriere. Aber da gibt es sicher ein paar andere die einiges mehr erreicht haben in den letzten 10 Jahren …
Text stimmt! Praktisch alle Transfers von Hakan sind wirklich sehr schwer nachvollziehbar. Ich bin fest davon überzeugt das er damals nach Basel div. andere Anfragen auf dem Tisch hatte sowie auch später noch div. Vereine die sich für Ihn interessierten.
Einer ganz grossen Karriere wäre nichts im Wege gestanden. Auch im Privatleben hatte er kein glückliches Händchen.
Technisch gehört er mitunter zu den Besten Spielern die je auf CH-Fussballplätzen rumliefen.
Die Prognose von ca. 2 Jahren Vertragserfüllung in Bellinzona sind gut geraten.
Es bleibt der Nachgeschmack des semi-intelligenten Fussballers…oder dessen Umfeld?
guter Kommentar, ich seh das ähnlich. Es ist HY wohl auch in Luzern schwergefallen, sich – hier seinem Bruder – unterzuordnen. Als Botschafter wäre eine Person gefragt, die kommunikativ besser zu überzeugen vermag als HY, im Tessin wären dies wohl eher Türkyilmaz oder Lustrinelli
Jener Lustrinelli, der den Tränen nahe beteuert, dass es für ihn halt nur die ACB gebe und er den FC Luzern deshalb per sofort in Richtung Tessin verlassen müsse und der dann als Bellinzona abstieg fast sofort zum FC Thun wechselte?
Der grösster Fusballer der letzten 10 Jahre ? Hat im Ausland nie richtig gespielt, keine 500 Minuten, welch ein Irrtum
GC, Basel, YB, Luzern. Praktisch jeder Club für den Yakin in der Schweiz auflief, war mit ihm an der Spitze dabei. SO ganz zufällig kann das ja wohl auch nicht sein.
Ich kann die AC Bellinzona nicht verstehen. Okay, Haki beschert ihnen vielleicht den Aufstieg, aber dann haben sie einen teuren ex-Fussballer ohne jegliche Ausstrahlung bzw. PR-Kompetenz auf der Lohnliste. Für Yakin ist es natürlich ein super Angebot, weil er sich zumndest die nächsten sechs Jahre keine finanziellen Sorgen machen muss. Beim FCL wäre wohl in 1-2 Jahren Schluss gewesen. GC machte den selbem monströsen Fehler, indem sie Cabanas und Smiljanic Verträge bis weit über das Karrierenende offerierten. Genau diese Kohle könnten sie jetzt für neue Spieler gebrauchen.
Einfach Hakan mit Genuss zuhören, dann erscheinen die Entscheide sogar nachhaltig und mit Weitsicht – wie er mehrfach betont, dies ist eine Chance sich fussballerisch weiterzuentwickeln…. – geistig wirds wohl nichts mehr!!
Ein säuerlicher, weil nicht am richtigen Ort und nicht im auf ihn zugeschnittenem System spielender Hakan Yakin wird zum unangenehmen Spaltpilz. Sein Bruder wird genau wissen, wie es zum Rausschmiss von Herrn Fringer gekommen ist und hat im höchst eigenen Interesse vorbeugende Massnahmen getroffen. Spekulation Nummer zwei: Fortgeschrittene Kniegelenksarthrose. Naiv zu glauben, dass Hakan Yakin sich die Kampf- und Krampfkultur der Challenge League lange antut.
Ich glaube, Sie sitzen hier einer Blick-Posse/Ente auf. An dieser Geschichte haften so viele Ungereimtheiten, dass sie schlicht und ergreifend nicht stimmen kann. Erstens braucht’s zum Intrigieren eine gewisse Gerissenheit und Verschlagenheit. Selbst wenn diese Attribute teilweise durchaus auf sein Spiel anzuwenden sind, so wird dennoch kein zurechnungsfähiger Mensch auf den Gedanken kommen, ihm diese Charakterzüge im Zwischenmenschlichen Bereich zu attestieren. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Hakan – wie so oft – ein wenig manipuliert wurde, um die Sache ins Rollen zu bringen. Viel braucht es ja nicht, dass Haki sich unwohl, missverstanden oder schlecht behandelt fühlt.
Des Weiteren ist zu Rolf Fringer zu sagen, dass er ein gutes Geschick mit schwierigen Spielern hat. Unter ihm hat Haken das erste Mal in seiner Karriere überhaupt defensive Pflichten wahrgenommen. Niemals zuvor verlangte ein Trainer von ihm, sich so in den Dienst der Mannschaft zu stellen – und wenn doch, dann war Hakan schneller weg, als man sehen konnte. Schon allein die Tatsache, dass Hakan Yakin unter Fringer gewillt war, so viele Kilometer runter zu spulen wie noch nie, spricht doch dafür, dass er sich dennoch wohl gefühlt hat. Es spricht für das psychologische Gespür von Rolf Fringer. Dessen Demontage war das Werk von Walter Stierli, von niemandem sonst.
Übrigens @ Mämä, sehr guter Beitrag. Interessanterweise nimmt man’s Hakan irgendwie auch gar nicht übel, da man es nicht anders von ihm gewohnt ist. Auch unter den FCB-Fans gab es viele Stimmen, die sich Hakan zurückwünschten. Gigi Oeri wurde Sturheit vorgeworfen. Auch ich wäre 2-3 Jahre nach dem unsäglichen Transfertheater mit PSG und vor allem dem VFB einer neuerlichen Verpflichtung von Hakan beim FCB nicht mehr ganz und gar abgeneigt. Ist doch irgendwie schon noch interessant; sobald einer offenkundige menschliche Unzulänglichkeiten an den Tag legt, ist man schneller bereit, ihm einen (mehrere) Fauxpas zu verzeihen. 😉
Übrigens bin ich nicht einverstanden, dass er der grösste Spieler des letzten Jahrzehnts ist. Der (fussballerisch) beste ist er zweifellos – der grösste der letzten 10 Jahre ist für mich angesichts des internationalen (auch Nati) Erfolgs Alex Frei. Und vor ihm wars Chappi. Und davor Sutter. Und davor… 😀
Edit.: Es müsste heissen: “…einer neuerlichen Verpflichtung von H.Y. beim FCB nicht mehr ganz und gar abgeneigt GEWESEN.”
Das hat sich in der Zwischenzeit definitiv erledigt.
Ich besuche gelegentlich die Spiele der AC Bellinzona und bin fasziniert von der Zeitreise, die sie mir bieten. Wo sieht man noch Büezer mit Hosenträgern, Dächlikappe und Stumpen auf einer Rasenrampe am Spielfeld stehen und ein Bier trinken? Die gut 1000 Getreuen würden für einen Mittelfeldub der Challenge League reichen. Alles was darüber hinausgeht, auch das Engagement von H. Yakin, deutet darauf hin, dass jemand Schwarzgeld waschen muss, wie es im Tessin leider oft geschieht.
hmm…, die einen benutzen dazu “diplomatisch” drei burgen, die andern völlig “undiplomatisch” neuenburg.
Man sollte einfach mal damit aufhören, jemand wie Hakan Yakin mit Prädikaten wie “genial” oder “vielleicht talentierteste Schweizer Fussballer” auszuzeichnen. Fakt ist doch: Er hat wenig gewonnen und konnte sich im Ausland nie durchsetzen. Auch in der Nati spielte er nie eine derart prägende Rolle wie z.B. Frei oder Benaglio (oder früher z.B. Chapuisat). Sein zweifellos vorhandenes Talent ändert nichts daran, dass er ganz einfach faul ist und war. Fleissig aber ist sogar ein Messi – und der ist wirklich genial.
Nach Portugal wären wir, meines Erachtens ohne Hakan nicht gefahren. Die Quali 2004 hat er schon ziemlich geprägt.
Hakan Yakin hat aber nie Konstanz gezeigt. Dazu passen ja auch die ständigen Vereinswechsel. Er zeigte immer mal wieder gute Momente, aber er konnte sich nie im Ausland durchsetzen wie Frei, Benaglio oder eine ganze Reihe anderer. Letzten Endes ist er doch ziemlich überschätzt.
Ich dachte, dass sei ein April-Scherz, habe ich immer noch das Gefühl…nochmals einen grossen Schritt wagen, dass ich nicht lache…
Weiss gar nicht, ob ich mit dem Text einverstanden sein soll oder nicht. Viele Transfers sind wohl dem lieben Geld zu verdanken. Aber wer von uns würde den nicht den Arbeitsplatz wechseln, wenn er neu für dieselbe Arbeit statt einer neu zwei Millionen verdienen könnte. Und mit 35 muss sich ein Fussballer vielleicht doch gedanken machen über seine nicht mehr aktive Zeit – ob da ein so langfristiger Vertrag im Tessin so eine schlechte Option ist. Auf der anderen Seite ist es schon merkwürdig, einen Mann als Botschafter ins Tessin zu holen, der kein italienisch spricht. Man stelle sich vor, YB würde einen Tessiner als Botschafter holen, der kein Wort Deutsch spricht. Yakin wäre wohl lieber bei YB geblieben – YB hätte ihm sicherlich eine Perspektive im Club gegeben wie auch Häberli und Co. – z.B. als Nachwuchstrainer. Aber dafür ist er vielleicht einfach zu wenig intelligent oder reif – jedenfalls hat Yakin Junior nicht das Charisma seines Bruders.
Aber eines sollte doch erwähnt sein. Im Gegensatz zu anderen Secondos (und Schweizern) hat sich Yakin immer in den Dienst der Nationalmannschaft gestellt, hat nie aufbegehrt oder Forderungen gestellt und hat sich auch als aussortierter Spieler nie abschätzig geäussert und sich für mögliche Einsätze bereitgehalten. Von diesem Verhalten hätte sich mancher Nati-Spieler eine Scheibe abscheniden können.
hmm…, an charisma fehlt es hakan yakin nicht, aber in sachen format ist ihm sein bruder schon etwas voraus. hakan yakin ist das sprichwörtliche glas, das halbvoll oder halbleer ist – je nach blickwinkel. unbestritten ist jedoch, dass er eine der schillernsten figuren im schweizer fussball ist/war und dass er fern der heimat offenbar nicht gedeihen konnte. das ist aber menschlich und man kann ja nicht sagen, dass er es nicht versucht hätte. frau yakins söhne sind tolle kerle geworden, aber halt sehr unterschiedlich.
Charisma, Herr hmmm? Ich muss doch bitten, bloss weil er sich selten rasiert und zum Coiffeur geht, hat er noch kein Charisma. Und dass Murat Yakin mehr Format hat, ist sehr freundlich ausgedrückt.
hmm…, wenn sie glauben, dass charisma etwas mit rasur und frisur zu tun hat, dann gönnen sie sich mal ein paar minuten horizonterweiterung auf google, gerhard tubandt. einer der gleichzeitig die grössten böcke und die schönsten tore schiessen kann, der hat schon etwas charismatisches.
nebenbei, ausgesprochen klingt mein nick so: ogüst.
Das hat doch nichts Charismatisches, das ist bloss schlampig. Genau, das meine ich ja: Man soll nicht Leute leichtfertig zu Genies machen, bloss weil sie schlampig sind. Schlampigkeit hat nichts mit Genialität zu tun.
P.S. Ich kann recht gut Französisch. 🙂 Ich weiss sogar, dass es aus dem Lateinischen kommt und nicht hmm, sondern “Der Erhabene” bedeutet. 🙂
An M. Bättiger:
Yakin war unter Petkovic in Bern nicht mehr erwünscht. Ich hätte ihn auch noch gerne bei YB gesehen, doch mit dem 3,4,3 von Petko, hatte Yakin keinen Platz mehr. DIe Mannschaft wurde nicht mehr um ihn herumg gebaut.
Nun geht er als ins Tessin. Für mich ist klar, dass er einfach mit Gügi und Co. noch ein wenig Spass haben will und dass Yakin für sich wohl (zurecht) erkannt hat, dass seine Zeit auf Topnieveau abgelaufen ist.
Ich fand ihn spielerisch (fast immer) sensationell! Vor allem in der Nati: wenn es um etwas ging an Turnieren, stellte er Frei und Co. locker in den Schatten.
Guter Bericht über Hakan Yakin, in dem schonungslos die schwierige Persönlichkeit Hakan Yakin beschrieben wird. Zu viele Vereine, wehte ihm mal ein stärkerer Gegenwind entgegen, wie z.B. in Paris, hat er schnell wieder die Flucht ergriffen. Weltklasse in den Beinen, Kreisklasse im Kopf, da reichts halt nur für eine gute Durchschnittsprofikarriere. Den Wechsel nach Bellenz kann ich nachvollziehen, denn er will Fussball spielen, das wird er dort können, denn für den FC Luzern und die Super League wirds leistungsmässig immer enger für ihn.
Lieber Herr Mämä
Ich lese ihre Blogs gerne. Aber diesen hätten Sie sich sparen können. Warum muss man den Job-Wechsel eines Fussballers “nachvollziehen” können? Vielleicht gibt es ja persönliche, private Probleme für diesen Entscheid, die wenig oder gar nichts mit der sportlichen Seite zu tun haben. Wenn ein Spitzenverdiener der Privatwirtschaft den Job wechselt interessiert das doch keinen. Aber bei Sportlern muss alles hinterfragt werden? Warum?
Die Antwort ist ziemlich einfach: Einem aus der Privatwirtschaft schauen nicht Tausende bei der Arbeit zu. Ein Fussballer ist eine Person des öffentlichen Interesses und demzufolge wird seine Karriere aufmerksamer verfolgt als jene von Herrn XY bei der Bank XY. Und eben: jeder gibt seinen Senf dazu, mich eingeschlossen. Selbst wenn niemand die ganzen Hintergründe kennt, bietet ein solcher Wechsel wie der von Hakan Yakin ins Tessin Stoff für Diskussionen. Das ist nur natürlich, hindert aber trotzdem niemanden daran, einen solchen Wechsel zu machen, selbst wenn ihn niemand nachvollziehen kann.
..wenn den Entscheid niemand nachvollziehen MUSS würd ich sagen ;-))
Aber gut pariert, Herr Mämä!
Er tat mir fast ein bischen leid, an der Pressekonferenz. Mühsam las er den für ihn geschriebenen Text im Stile eines Drittklässlers und war sichtlich froh, als es vorüber war. Ja, der kleine Jakin, was hat er schon alles erlebt an Höhen und Tiefen, an Bewunderung und Verachtung, an privaten Ups and Downs. Das Schlimmste aber waren seine “Berater” (Murat ausgenommen!), welche ihn immer und überall anboten und über’s Ohr hauten, bei jedem Transfer. Als Fussballer habe ich ihn immer bewundert, als Mensch konnte ich nicht alles nachvollziehen.Auch diesen Transfer kann ich nicht nachvollziehen, sind doch die Fristen des Vertrages viel zu weit gesteckt.Wer weiss schon, was in 6 Jahren ist. Gibt es da den Verein noch, gibt es den Vertragspartner noch?Im kurzlebigen Fussballgeschäft kann innert 6 Jahren so viel passieren und was dann Hakan? Ich wünsche es nicht, glaube aber, dass ihm seine Gutgläubigkeit wieder, ein letztes Mal, zum Verhängnis geworden ist. Hakan, mach das Beste daraus und schiesse noch ein paar solche Freistösse, die nicht viele Fussballer beherrschen, jedes Fussball-Fan-Herz aber erfreuen. Alles Gute Hakan, pass auf Dich auf!
Meine Worte.
(René for president! 🙂
Ich denke dies ist der erste besonnene und richtige Entscheid von Hakan Yakin – und kaum Zufall dass er ‘unter’ Murat Yakin zustande kam. H. Yakin mag in der Vergangenheit viele unverständliche und kontraproduktive Karriereschritte gemacht haben, die Zukunftsplanung wird ihm aber sicher sehr wichtig sein.
Natürlich wird es um einen hochdotierten Vertrag mit allen Annehmlichkeiten, wenig Leistungsdruck und langfristiger Perspektive gehen, hat jemand hier ernsthafte Zweifel dass dies für ihn Priorität gegenüber einem allfälligen ‘ehrenhaften ‘ Meistertitel hat (uUnd jener der wird eh an Basel gehen…).
Ein Spieler im fussballerisch ‘biblischen’ Alter und zudem einer der als wenig pflegeleicht gilt wird vielleicht nie mehr so eine Chance bekommen, da nützten die vergangenen Leistungen herzlich wenig.
Ein anderer Aspekt, den ich in dieser und der vorhergehenden Berichterstattung völlig vermisse ist Yakin’s Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Das mag nicht ganz freiwillig geschehen sein und die Nicht-Berücksichtung (nicht mal als Ersatzspieler) drückt garantiert aufs Ego.
Aber dieser Schritt ist sehr begrüssenswert, den nun sind die leidigen Diskussionen der Besserwisser betreffend Yakin’s Status in der Nati endlich vorbei. Dies ist nicht zuletzt für die ‘hungrigen’ jungen Spieler sehr wichtig, da nun bedingungslos Verantwortung übernehmen müssen und die Möglichkeiten haben ihre Fähigkeiten zu beweisen – was ja in den letzten Spielen auch definitiv geschah. Nach Huggel, Streller und Frei ist der ‘offizielle’ Rücktritt von Yakin nur konsequent und sogar nötig.
Probleme werden wohl eher die Boulevard-Medien bekommen, da Yakin’s Handlungen und ‘Skandale’ doch immer wieder für Schlagzeilen gut waren………
Dr Haaki isst gnüsslech es paar Läggerli und zählt die Moneten welche auf sein Konto fliessen werden. Wenn man alle Nebengeräusche (Herausforderung, Botschafter für Tessin, einmalige Chance, perfekte Italienisch Kentnisse etc.) einmal weg lässt, dann bleiben nur 2 wichtige Dinge übrig:
1. ist es ein grosser Schritt ins Tessin, schliesslich muss er ja über den Gotthard oder zumindest unter selbigem durch.
2. Finanziell hat er für die nächsten 6 Jahre (die er zweifelsfrei nicht bis zum Ende im Tessin verbringen wird) vorgesorgt.
Was soll Haki den noch mehr wollen?
Meinereiner ist der Meinung dass Luzern keinen Titel holt in dieser Saison. Vieleicht sieht dies Hakan auch so.
Meister und Cupsieger war er ja schon, da spielt es keine Rolle mehr für ihn ob da noch ein Titel dazu kommt oder nicht.
Talente und deren Möglichkeiten die vielfach ungenutzt blieben, solche gibt es immer wieder. Spontan fallen mir da die Namen Alain Sutter, Köbeli Bürkliplatz…öhm…Kubilay Türkyilmaz natürlich, Dani Gygax und Hakan Yakin ein.
Die Frage bleibt, hätten diese Spieler noch mehr aus ihrer Karriere herausholen können?
Möglich, ich denke aber, eher nicht.
Wäre hätte, wenn……..Hätte Alain Sutter ein wenig mehr Kampfgewicht gehabt, seine Psyche im Griff gehabt, wäre Kubilay Türkyilmaz nicht so überaus faul und egoistisch gewesen, Wäre Gygax nicht so ein Lebemann und noch ehrgeiziger, wäre Hakan nicht so genügsam und hätte den Trainingsfleiss eines Beckhams gehabt, aus allen wären andere Spieler geworden.
Aber wären sie auch besser gewesen? Ich glaube mittlerweile nicht mehr daran.
Diese Spieler würden nicht mehr „funktionieren“ !
Also, lassen wir Hakan friedlich ins Ticino ziehen, sagen ihm herzlichen dank für den Einsatz im Nationalteam und freuen uns auf sein nächstes Abenteuer.
Ps: Alain Sutter finde ich einen sympathischen Typen, Kubilay Türkyilmaz halte ich immer noch für einen der besten Schweizer Stürmer die wir je hatten (Bulgarien bleibt unvergessen) und Dani Gygax ist auf ewig einer von uns (FCZ).
ZüriBueb
Ihre Einschätzung teile ich bis auf einen Punkt der da wäre: Dani Gygax ist der wohl meist überschätzte Spieler.
Hatte der mal ne gute Saison in Zürich? In Luzern sah ich ihn noch nie über dem Durchschnitt, mässig schnell (sicher einiges langsamer als Ferreira), am Ball durchschnitt, technisch vier bis fünf Liegen tiefer als Hakan Yakin. Seine Tatoos mögen toll sein, aber sonst?
Also im Grundsatz stimme ich Ihnen zu: “die ticken einfach so und würden anders nicht funktionieren…”. Aber dass Sie sich allen Ernstes erdreisten einen Gygax in den erlauchten Kreis der anderen Genannten zu erheben, ist dann doch ein Bisschen zu viel des humoristischen Seiltanzes…
@Marcel Meier @ Hans vom Hübel
Es geht bei der Aufzählung dieser Fussballer vor allem auch darum, dass dies alles “Schillerfalter” sind. Dennoch kann ich mich noch an Diverse unwiderstehliche Rushes von Gygax erinnern die er im Trikot des FCZ vollbracht hat. Er war da schon nicht der konstanteste was seine Leistungen angingen, aber an guten Tagen war er “unufhaltsam”. Seit seinem Abgang aus Zürich ging es nur noch bergab mit ihm, dies ist wohl wahr. Ein kleiner Blick durch meine FCZ-Brille müssen Sie mir zugestehen.
Haki ist auf dem Platz ein genialer Offensivstratege, leider trifft diese Beschreibung neben dem Platz kaum zu. Diesen Schritt kann ich auch nach zwei,drei mal hinschauen nicht wirklich nachvollziehen, auch wenn es wahrscheinlich ein Super Vertrag ist für Tessiner resp. Schweizer Verhältnisse. Habe das Gefühl Hakan ist endgültig satt, sonst kann ich wirklich nicht verstehen warum man lieber mit Bellenz um den Aufstieg, statt mit Luzern um den Titel spielt. In Bellinzona wartet Trainer Andermatt, der ihn bei YB zur Gallionsfigur machte. Lieber Hakan besten Dank für deinen Jahrelangen Einsatz in der heimischen Liga und im Nationalteam, wo man jahrelang schrieb, du seist nicht fit genug und trotzdem warst du oft der Beste. Und wärst du noch eine Saison länger bei YB geblieben statt in der Wüste zu versauern, wäre da vor dir ein junger Ivorer aufgetaucht, Doumbia heisst er und ihr wärt wohl locker Meister geworden 😉
Es würde mich doch erstaunen, sollte dieser Vertrag von beiden Seiten erfüllt werden. Die Avvocati reiben sich jetzt schon die Hände. Das Finanzgebaren gewisser Vereine ist einfach nur tragisch. Man muss annehmen, dass es sich auch in diesem Fall um eher leicht verdientes Geld handelt, das da mit leichter Hand ausgegeben wird. Den Tessiner Fussball gibts im Übrigen nicht. Mal abgesehen davon, dass ausser in Locarno überall Italiener die Geldgeber sind, interessiert die ACB südlich des Ceneri niemanden.
Guter Bericht Mämä! Ich als Luzern Fan kann dem nur beipflichten und bin mit dir erstaunt über diese Entscheidung. Hakan kann genial aber auch genial daneben sein. Er kann eine mittelmässige Mannschaft zumindest für eine halbe Saison lang an die Tabellenspitze führen, so geschehen im letzten Jahr als Wintermeister. Da passt aber auch die Geschichte mit Rolf Fringer in dieses Ganze hick hack und jetzt eine doch sehr spezielle Entscheidung. Hakan als Botschafter für das Tessin? Hier hat einer zurecht geschrieben, dass Lustrinelli oder Kubilay da doch besser geeignet wären. Ich denke das Süssholzgeraspel von Murat, Stierli und Hakan ist mediengerecht aufbereitet worden aber da steckt sicherlich mehr dahinter. Die Oeffentlichkeit wird es kaum je erfahren. Egal seisdrum spielerisch war er für Luzern eine Bereicherung und ich hoffe er zeigt noch das eine oder andere gute Spiel. Der Rest ist halt business as usual….
Jetzt ist wohl das passiert, was sich unter Rolf Fringer ankündigte. Und da der Trainier der eigene Bruder ist, wird Hakan die Landung möglichst leicht gemacht. Das ist schön für Ihn. Er hat immer Leute um sich, die ihm aus der Patsche helfen. Er bleibt ein Traumtänzer. Er ist ja auch zu alt, um sich noch ändern zu können. Doch vielleicht wird die Landung nach Bellinzona etwas härter? Irgendwann wird jeder Mensch mit der Wahrheit konfrontiert.
Murat ist zweifellos ein guter Trainer – nur ohne Hakan und wenn Luzern weiterhin von der Tabellenspitze grüssen kann, wird ihn wenig auf lange Sicht an Luzern binden. Er war schon bei Concordia, GC und wo auch immer zäck bum weg, sobald ein wenig Lob aufkam.
Auch ich war skeptisch als Murat Yakin verpflichtet wurde. Mittlerweile aber bin ich überzeugt, dass er eine ganz grosse Trainerkarriere machen wird. Selten zuvor habe ich einen so genialen Taktiker an der Seitenlinie erlebt.
ich finds lustig. viel zu lachen wird sicher auch rolf fringer haben (am allerlustigsten wäre, wenn bellinzona nach der verpassten promotion und entlassung andermatts, fringer als trainer anstellen wollen würde…aber er wird bis dann entweder in der SL oder BL trainer sein, statt sich, wie hakan, in die ChL zurückziehen). auch ist die entlassung andermatts bei verpasstem aufstieg nicht unwahrscheinlich, siehe z.b auch den trainerverschleiss der luganesi (z.t. als tabellenführer notabene).
am wenigsten zu lachen hat sicherlich stierli. deshalb elaboriert hakan wohl auch nichts ausser “neue perspektiven”, “tolle chance” usw…kein wort von internen querelen (obwohl ihm bei auswechslungen der hass von der stirn zu lesen ist) – stierlis vision hat sich zerschlagen. nichts mit “eine tragende rolle im klub übernehmen”, nachdem hakan womöglich eine tragende rolle beim rausmobben fringers gehabt hat, um den weg für seinen bruder frei zu bahnen (der ja übrigens auch, lustigerweise, mehrere spiele mit thun im europacup geopfert hat um die vision stierlis und hakans zu verwirklichen). interessanterweise sagt ja auch stierli nichts. normalerweise ist er ja überhaupt nicht um ein paar kommentare verlegen.
ja es ist ein drama, welches dostojevski vermutlich nicht besser beschreiben könnte (hm…ok, vielleicht doch). der fcl ist momentan auch tabellenführer – aber was passiert wenn die glückssträhne reisst? murat ist sicher ein toller trainer. stierli dachte sich, ‘mach hakan happy, schmeiss rolf raus, hol murat’. nun verlässt hakan (nach elf spielen! und nach dem ersten[!] anfangs auf der bank), der aber nie einen hehl daraus gemacht hat wie sehr es ihn ärgert ausgewechselt zu werden, das mit vollen segeln fahrende schiff. war es das wert? wie lange bleibt murat, nun FC Yakin gescheitert ist? war es das wert, deswegen fringer zu entlassen (und mit ihm alexandrov, ein toller stürmertrainer…sowie den proschwitz-vertrag aufzulösen, bei momentan drei fcl-stürmertoren)? und merke, das theater mit fringer fing auch erst an, als er begann hakan auszuwechseln.
eine tragödie…besser als ‘anna und die liebe’…und vielleicht das beste für den fc luzern. nur traurig für den präsidenten der jetzt als trottel dasteht.
@hans ulrich schwyzer
Passen sie bloss auf, dass nicht plötzlich Sie selbst als Trottel dastehen. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll zu erklären, bei so vielen ungerechtfertigten Vorwürfen in ihrem Rundumschlag.
Stierli hat sehr vieles richtig gemacht und der derzeitige Erfolg gibt ihm Recht. In der letzten Rückrunde hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mehr funktioniert. Deshalb musste von Seiten der Vereinsleitung gehandelt werden. Mit dem neu verpflichteten Murat Yakin steht der FC Luzern nach 11 Runden als Leader da. Statt Offensivspektakel bis in den Untergang ist es nun defensiver, taktikgeprägter Fussball. Dies macht den FC Luzern wesentlich stabiler und man darf davon ausgehen, dass es kein Leistungseinbruch wie im letzten Jahr geben wird.
Im System Yakin gibt es keinen richtigen Stürmer, deshalb ist die Zahl der Stürmertore logischerweise relativ tief. Nun frage ich Sie aber: Spielt es denn eine Rolle, wer die Tore schiesst? Ich sage Nein! Nebenbei bemerkt: Nur YB und der FCB haben bisher mehr Tore als Luzern erzielt, ausserdem hat der FCL (+12) hinter Basel (+13) das zweitbeste Torverhältnis.
Das Prunkstück in Mrat Yakins System ist aber die starke Defensive. Und genau da liegt meiner Meinung nach auch der Grund für Hakans Wechsel. In einem System. in dem alle 11 Spieler Defensivaufgaben übernehmen müssen, fühlt sich Hakan ganz offensichtlich nicht wohl. (Dass Murat keine Ausnahmen für seinen Bruder macht, ist ihm im übrigen seht hoch anzurechnen.) Aus dieser Sicht ist Hakans Wechsel sicherlich angebracht (ob Bellinzona eine kluge Wahl ist, kann aber diskutiert werden).
Und zum Schluss noch dies: Wenn nichts über interne Querelen gesagt wird, könnte das evtl. auch bedeuten, dass es keine solche gab. Aber das passt wohl nicht in Ihr offensichtlich pessimistisches Weltbild.
Luzern war letzte Saison Wintermeister. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt stand für die Vereinsleitung offenbar fest, dass es für Fringer beim FCL keine Zukunft geben wird. Ich schätze Fringer als sehr integeren und aufrichtigen Typen ein und ich glaube seinen Äusserungen, die dahingehend lauteten, dass er bereits zur Saisonpause gespürt habe, dass nicht mehr alle im Verein am gleichen Strick zogen. Die Art und Weise seiner Absetzung wirft ein zweifelhaftes Licht auf Stierli. So behandelt man keinen verdienten Trainer.
Unter diesen Voraussetzungen war es dann auch kaum verwunderlich, dass Luzern in der Rückrunde durchgereicht wurde. Wobei, dies wäre so oder so passiert und es wird auch in der aktuellen Meisterschaft gleich ablaufen – der FCL hat schlicht zu wenig Substanz.
@ DAM. Gsehsch?
Wahnsinnig! Kaum hat Mämä seinen Text rausgehauen, sind schon 60 und mehr Antworten auf dem Netz. Habe alle durchgelesen und weiss jetzt nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Und finde schlussendlich: Alle haben recht!
Yakin passt zu Bellinzona etwa so gut wie eine Faust aufs Auge. Um Himmelswillen, was hat Yakin bei Bellinzona verloren? Also abwarten und Tee trinken, nur die Zukunft kann diesen Transfer beantworten.
Hakan hatte ja immer eine grosse Truppe Berater um sich herum, die ihm jeweils zu den gelungenen Transfers geraten hatten. Darunter war auch Murat, der immer die schützende Hand über seinen kleinen Bruder gelegt hat. Hat nun auch dieses Mal Murat – der Bruder – die Fäden gezogen, weil Murat – der Trainer – befand, dass Hakan nicht mehr superleague-tauglich ist?
Selten einen so unterhaltenden Text gelesen .. Hakan Yakin ist eine absolute Black Box. Leider stimmt jede einzelne Aussage über seine Karriere … Niemand auf der ganzen Welt kann ihn wirklich begreifen ..
Irgendwie war so etwas zu erwarten – im Staate Dänemark ist doch etwas faul, auch wenn nach aussen alle einen auf Friede, Freude, Eierkuchen machen! Hakan wäre ja nicht Hakan – am Spieler mögen wir seine unerwarteten Genie-Streiche, ab dem Feld sieht es da aber schon etwas anders aus. Vielleicht bekommt er im Casino Luzern ja keinen Kredit mehr?? … In Campione sollen die Limiten höher sein?!?
Da ist absolut nix Faul. Blenden wir alles aus, bis auf das Geld welches er verdient im Ticino.
Hakan wäre ja blöd wenn er das Geld welches man ihm offensichtlich in den allewertesten schieben will, nicht nehmen würde!!!
6 Jahre wird Hakan definitiv nicht dort bleiben, auch die Geldgeber werden merken dass sich Hakan nicht als Botschafter eignet.
Hakan hatte zwei ganz grosse Phasen. Die beim FCB (Double, CL) und zugleich Nati (EM Quali 2004) und dann später seine Rückkehr in die Schweiz zu den Young Boys. Er hätte viel mehr aus sich machen können, keine Frage. Fussballerisch ein kleines Genie, im richtigen Leben wohl eher Typus Hilfsarbeiter. Aber, er ist ein Farbtupfer, der uns noch in der Liga fehlen wird.
Scheinbar geht es bei diesem Transfer wirklich nur um die Kohle. Wenn ich Haki wäre, diesen Lohn würde ich auch nehmen, aber ob das dem Konzept Fussball im Tessin weiter hilft, ich weiss nicht. Jetzt verstehe ich den Transfer. Haki wäre ja blöd, diesên Transfer nicht zu machen, aber ob’s Bellinozon etwas bringt, ich weiss nicht.
Finde auch, als Fussballer grandios, der genialste Linksfuss, den wir je hatten. Aber als Ticino-Calcio-Botschafter??? Gut, vielleicht wird er dereinst besser auf Italienisch kommunizieren als auf Deutsch. Habt ihr gesehen resp. gehört wie er die vorgefasste Medienmitteilung vorgelesen hat. Mann, da könnten ihm wohl einige Drittklässler etwas vormachen. Dass Kollege Haa-khi (auf Bisler-Tiitsch ausgesprochen) im Radio parodiert wird, kommt nicht von irgendwo her. Für Lacher ist er immer gut. Hoffentlich nicht für mitleidiges Lachen in ein paar Jahren. Die Hoffnung bleibt: Er sei anscheinend ein guter Jasser. Und gute Jasser schlagen sich immer irgendwie durch.